19.12.2014 Aufrufe

2-2012

Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Videoüberwachung<br />

„Onboard“-Videoanalyse<br />

spart Kosten und Zeit<br />

Die IP-Technologie im Videosicherheitsmarkt ist auf dem besten Weg, die analoge Übertragung via<br />

Koaxialkabelverbindung abzulösen.<br />

Die Prognosen der vergangenen<br />

Jahre mussten, was die Zahl<br />

der mittlerweile eingesetzten<br />

IP-Kameras anbelangt, nach<br />

oben korrigiert werden, da das<br />

Verständnis für die IT-Technik<br />

doch schneller als erwartet stark<br />

gestiegen ist.<br />

Die aktuelle Situation<br />

Man hat die Vorteile der<br />

netzwerkgebundenen Videosignalübertragung<br />

erkannt und<br />

mit den richtigen Argumenten<br />

eingesetzt. Die erheblich höhere<br />

Auflösung im Megapixelbereich,<br />

die erst mit dieser Technologie<br />

möglich war, hat diese Argumente<br />

visuell und eindrucksvoll<br />

unterstützt.<br />

Mit Einführung der IP-Technik<br />

haben sich allerdings auch<br />

die technischen Voraussetzungen<br />

für ein Videonetzwerk geändert.<br />

Wo früher ein Koaxkabel<br />

notwendig war und die Probleme<br />

fast ausschließlich durch<br />

schlechte Kabelverbindung oder<br />

durch die Kabellänge verursacht<br />

wurden, stehen heute Kompressionsverfahren,<br />

Übertragungsprotokolle<br />

und Geschwindigkeiten,<br />

Bandbreite, Netzwerkauslastung,<br />

CPU-Prozessorleistung,<br />

Kalkulation der Speichermedien<br />

und die Kompatibilität<br />

der verwendeten Videomanagementlösung<br />

im Weg.<br />

All diese Faktoren gilt es zu<br />

berücksichtigen, will man ein<br />

gut funktionierendes Videosystem<br />

projektieren, was dem<br />

Anwender einen reibungslosen<br />

Betrieb gewährleistet. Aber auch<br />

mit der größten Sorgfalt kommt<br />

es immer wieder zu Konflikten,<br />

deren Lösungen sehr kostspielig<br />

sind oder die sich mit herkömmlichen<br />

Technologien nicht<br />

lösen lassen.<br />

Die größte Herausforderung<br />

liegt in der zu verarbeitenden<br />

Datenmenge: gewünscht werden<br />

höchste Auflösungen bei maximaler<br />

Bildrate mit höchster Qualität,<br />

sprich geringster Kompression.<br />

Wenn nicht auf die Qualität<br />

verzichtet wird und die Bildübertragung<br />

Live-Charakter<br />

haben muss, so gibt es eigentlich<br />

nur einen Weg, den gewaltigen<br />

Datenmengen Herr zu werden:<br />

die Übertragung von Videobildern<br />

nur, wenn es wirklich<br />

erforderlich ist!<br />

Die in Publikationen nachzulesenden<br />

Vergleiche der IP-Videotechnik<br />

mit der traditionellen<br />

analogen Videotechnik weisen<br />

gravierende Fehler auf, wenn<br />

es um die Gegenüberstellung<br />

der Kosten geht. Dort werden<br />

unzureichende Technologien<br />

zur Berechnung herangezogen,<br />

die keinesfalls eine zuverlässige<br />

Übertragung von Videosignalen<br />

über das Netzwerk bereitstellen<br />

könnten. Günstige und dementsprechend<br />

schwache Rechnerleistung,<br />

zu kleine Switches/Router<br />

und „günstige“ Netzwerkkomponenten<br />

werden nicht die Erwartungen<br />

decken, die der Anwender<br />

an ein zuverlässiges Videoüberwachungssystem<br />

stellt.<br />

Ein mittlerweile verbrauchtes<br />

Argument ist das Kompressionsverfahren<br />

MPEG4-Teil 10, also<br />

H.264: hier wird mit haarsträubenden<br />

Kompressionsfaktoren<br />

argumentiert, die keiner praktischen<br />

Anwendung standhalten.<br />

In den wenigsten Anwendungen<br />

steht eine Szene mit<br />

bewegungslosen Objekten, mit<br />

idealer Lichtausbeute und mit<br />

nicht erkennbaren Qualitätsmängeln<br />

zur Verfügung. Somit<br />

sind Kompressionsfaktoren von<br />

mehr als 5 für Bandbreiten-/Rechner-<br />

und Speicherkalkulationen<br />

nicht akzeptabel und führen zu<br />

hohen Nachinvestitionen. Wenn<br />

also über einen echten Preisvorteil<br />

ohne Vernachlässigung<br />

der Qualität nachgedacht wird,<br />

dann kann er nur in der effizienteren<br />

Nutzung des zu übertragenen<br />

Videosignals liegen, die in<br />

der Analyse des Bildes oder der<br />

Szene liegt, sodass die Notwendigkeit<br />

der Übertragung überprüft<br />

werden kann.<br />

Ansätze gibt es längst in der<br />

Videobewegungserkennung,<br />

auch Video-Motion-Detection<br />

genannt, wobei hier auf generelle<br />

Bewegungen im gesamten Bild<br />

oder in Teilen des Bildes reagiert<br />

wird. Diese Erkennung funktioniert<br />

mehr oder weniger zuverlässig,<br />

und sie wird auch regelmäßig<br />

eingesetzt. Allerdings ist<br />

in vielen Fällen der Einsatz dieser<br />

Bewegungserkennung nicht<br />

effektiv, da Kameras zu mehr als<br />

der Hälfte an Orten eingesetzt<br />

werden, die bewegende Objekte<br />

überwachen: Einkaufszentren,<br />

Logistikhallen, Fußgängerzonen,<br />

Museen, Parkplätze usw.<br />

Hier würde die Kamera aufgrund<br />

der ständigen Bewegung<br />

unentwegt Videosequenzen übertragen,<br />

was die verfügbaren Bandbreiten<br />

belastet, die Rechenkapazitäten<br />

überfordert, und die<br />

Investitionskosten für Speicher<br />

in die Höhe treibt.<br />

Einkaufszentrum<br />

Kreuzung<br />

46 Haus + Elektronik 2/<strong>2012</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!