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7-2013

HF-Praxis 7/2013

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Quarze<br />

So funktionieren Schwingquarze, Teil 2<br />

Dieser zweite Teil<br />

rückt die elektrischen<br />

Eigenschaften eines<br />

Quarzes in den<br />

Mittelpunkt.<br />

Bild 5: Ersatzschaltbild<br />

Sollen die Möglichkeiten eines<br />

Schwingquarzes optimal ausgeschöpft<br />

werden, muss der<br />

Anwender eine Reihe von Parametern<br />

beachten. Diese werden<br />

im Folgenden kurz vorgestellt.<br />

Das Ersatzschaltbild<br />

Auch für ein mechanisch funktionierendes<br />

Bauteil wie einen<br />

Quarz kann man ein Ersatzschaltbild<br />

entwickeln. Bild 5<br />

zeigt die in der Literatur meist<br />

bemühte, für Grundlagenbetrachtungen<br />

gut geeignete, Vereinfachung.<br />

Die statische Kapazität C 0 ergibt<br />

sich aus Summe von Elektroden-,<br />

Halter- und Streukapazität.<br />

Die dynamische Kapazität<br />

C1 wird durch die elastische und<br />

die piezoelektrische Konstante<br />

bestimmt. R1 ist der die Verluste<br />

kennzeichnende Ersatz-Serienwiderstand.<br />

L1 steht in erster<br />

Linie für die Vibrationseigenschaften.<br />

Die Shunt-Kapazität C 0 weist<br />

maximal 10 pF auf. C1 ist<br />

extrem klein, liegt im Femtofarad-Bereich.<br />

R1 hat ungefähr<br />

100 Ohm. L1 muss sehr groß<br />

sein und kann im Henry-Bereich<br />

liegen.<br />

Mit den beispielhaften Werten<br />

C 0 = 4,7 pF, C1 = 0,018 pF und<br />

L1 = 22 mH ergeben sich fs =<br />

7,99779 MHz und fa = 8,01377<br />

MHz. In der Praxis wäre hier<br />

die Lastkapazität mit zu berücksichtigen,<br />

sodass sich ein etwas<br />

kleinerer Wert ergäbe.<br />

Bei Serienresonanz wird der<br />

Nullwert nur bei R1 = 0 Ohm<br />

erreicht; bei Parallelresonanz<br />

wäre die Impedanz dann unendlich.<br />

Frequenztoleranz und<br />

-stabilität<br />

Die Frequenztoleranz wird in<br />

ppm (parts per million) vom<br />

Nennwert angegeben. Dabei<br />

ist natürlich die Temperatur zu<br />

beachten: 25 °C oder ein Temperaturbereich.<br />

Daneben wird die Alterung<br />

(Aging) angegeben. Sie hängt<br />

stark von der thermischen Belastung<br />

des Quarzes ab. Etwa bei<br />

hoher Umgebungstemperatur/Belastung<br />

wird der Quarz<br />

schneller altern (schleichende<br />

Frequenzverwerfung) als bei<br />

energiearmem Betrieb bei Zimmertemperatur.<br />

Die Hersteller geben die Alterung<br />

in ppm für entsprechende<br />

Eckdaten an.<br />

Die Stabilität der Frequenz ist<br />

durch ihre Abhängigkeit von<br />

der Temperatur des Kristalls<br />

bestimmt. Der Hersteller liefert<br />

entsprechende Diagramme.<br />

Verluste und Güte<br />

Diese Größen hängen direkt<br />

z u s a m m e n . D i e G ü t e Q<br />

(„Schärfe“ der Resonanz) lässt<br />

sich über R1 ermitteln, der auch<br />

die Höhe der Verluste bestimmt.<br />

Es gilt praktisch für beide Resonanzfrequenzen:<br />

Q = X L1 /R 1 = 1/(X C1 x R 1 ).<br />

Quelle: Fox Electronics,<br />

Quarz Crystal, Design Notes,<br />

2004, www.foxonline.com,<br />

redaktionell ergänzt<br />

Serien- und<br />

Parallelresonanz<br />

Das Vorhandensein von zwei<br />

Kapazitäten ist die Ursache<br />

dafür, dass es eine Serien- und<br />

(knapp darüber) eine Parallelresonanz<br />

gibt, auch Antiresonanz<br />

genannt. Den entsprechenden<br />

Impedanzverlauf bringt Bild 6.<br />

Hat man die Werte des Ersatzschaltbildes,<br />

gelingt damit die<br />

Berechnung der Resonanzen.<br />

Bild 6: Impedanzverlauf eines Quarzes. Die Impedanz unten links<br />

wird durch C0 bestimmt.<br />

28 hf-praxis 7/<strong>2013</strong>

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