11-2013
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
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Das letzte Wort des Herrn B.<br />
Aktuelles<br />
Der Mensch ist, was er isst<br />
Jahrzehntelang lebten wir mit der<br />
friedlichen Gewissheit, dass elektrische<br />
Geräte nicht für die Ewigkeit<br />
sind und irgendwann - meist<br />
in unpassenden Momenten - ihr<br />
Leben aushauchen. In jüngster<br />
Zeit ist unser stoisches Bewusstsein<br />
im Hinblick auf den geplanten<br />
Defekt ins Ungleichgewicht geraten.<br />
Der Begriff Obsoleszenz hat<br />
die Runde gemacht und wir haben<br />
damit nicht nur einen Inhalt, sondern<br />
auch ein Antisymbol der<br />
Entrüstung für unsere Wahrnehmung<br />
an die Hand bekommen.<br />
Kant hätte sich in Anbetracht<br />
dieses Phänomens behaglich in<br />
den Sessel geschmiegt und unter<br />
mahnendem Zeigefinger erläutert,<br />
dass Anschauungen ohne<br />
Begriffe blind sind. Jetzt sind wir<br />
sehend und die Ausgeglichenheit<br />
des Gemüts ist passé.<br />
Ist man entsprechend sensibilisiert,<br />
wird man bemerken, dass<br />
selbst elementare Lebensbereiche<br />
wie Ernährung den Gesetzen des<br />
Konsums gehorchen. Natürlich hat<br />
Essen heutzutage per se etwas<br />
mit Einkaufen zu tun, aber es vergehen<br />
keine sechs Monate ohne<br />
neue Erkenntnisse über die richtige<br />
Ernährung. Wer sich beflissen mit<br />
diesem Thema auseinandersetzt,<br />
wird mit einer schier unendlichen<br />
Anzahl von Theorien, widersprüchlichen<br />
Studien und statistischen<br />
Auswertungen konfrontiert.<br />
Erst bringen uns Nahrungsergänzungsmittel<br />
die ewige Jugend.<br />
Dann stellt die Wissenschaft fest,<br />
dass Kohlehydrate böse Auswirkungen<br />
auf unser Körpergewicht<br />
haben. Parallel erlebt der Kaffee<br />
das Fegefeuer wissenschaftlicher<br />
Kontroversen. Er reduziert das<br />
Wasser im Körper und befördert<br />
Magengeschwüre. Demzufolge<br />
müssten zwar alle Italiener schon<br />
komplett vertrocknet sein, aber die<br />
Ratschläge der Ernährungsindustrie<br />
nehmen wir einfach zu gern<br />
an. Eiweiß war auch schon eine<br />
Katastrophe und die arme Butter<br />
hat sich vom Cholesterin-Dogma<br />
nie wieder richtig erholt. Danach<br />
haben die Öle ihr Fett wegbekommen<br />
und seither biegen sich die<br />
Regale unter der Last kalorienfreier<br />
Käse- und Fleischprodukte.<br />
Urplötzlich hat der Kaffee lebensspendende<br />
Spurenelemente und<br />
die bretonische Blutwurst sorgt für<br />
ein expotentielles Wachstum von<br />
Gehirnzellen. Ganz zu schweigen<br />
von japanischen Joghurt-Kulturen,<br />
die sich bei Depressionen bestens<br />
bewährt haben.<br />
In diesem Dschungel verliert<br />
man schnell die Orientierung, denn<br />
es scheint nichts sicherer als die<br />
Unsicherheit zu sein. Gesetzmäßigkeit<br />
bedeutet doch eigentlich,<br />
dass sich Dinge und Sachverhalte<br />
wiederkehrend gleich verhalten.<br />
In Bezug auf Ernährung trifft<br />
dies offensichtlich nicht zu. Fakt<br />
ist aber, dass wir im Streben um<br />
unsere Gesundheit sehr offen für<br />
autoritäre Ratschläge sind. Indem<br />
wir unflektiert den Empfehlungen<br />
folgen, steigern wir in doppelter Hinsicht<br />
den Konsum. So leuchtet ein,<br />
dass Theorien über die perfekte<br />
Ernährung ein eingebautes Verfallsdatum<br />
in sich tragen müssen,<br />
denn ein Übermaß an Zufriedenheit<br />
und Kontinuität verschließt nicht<br />
selten das Portemonnaie. Freilich<br />
ist es lukrativer, die Ernährung zur<br />
Mode und zum Imagefaktor zu<br />
stilisieren. In der Werbung manifestiert<br />
sich diese Entwicklung in<br />
dem Zitat: Der Mensch ist, was er<br />
isst. Banal gesprochen, wird der<br />
Konsument eines Energy-Drinks<br />
beim Verzehr von heißen Produkten<br />
zum coolen Typen.<br />
Ganz so einfach funktioniert<br />
es hoffentlich doch nicht und der<br />
arme Feuerbach hätte sich ob der<br />
Verwendung seines Zitats im Grab<br />
umgedreht. Ganz sicher dachte der<br />
scharfe Religionskritiker nicht an<br />
Buletten, als er den berühmten<br />
Satz vom Essen niederschrieb.<br />
Es ging ihm dabei um die Freiheit<br />
des Denkens, das sich in der Entscheidung<br />
zeigt, die Oblate einzunehmen<br />
oder nicht. Insofern werden<br />
wir aufgefordert, selbst und<br />
ohne Beeinflussung zu entscheiden,<br />
was richtig und gut für uns ist.<br />
Oliver Block<br />
A-Drive baut den<br />
Komponentenverkauf aus<br />
A-Drive verkauft seit kurzem auch Antriebskomponenten „pur“ –<br />
wie z.B. Schleifringe und Schrittmotoren.<br />
Ergänzend zum etablierten<br />
Systemgeschäft baut A-Drive<br />
den Komponentenverkauf weiter<br />
aus. Neuer Lieferant ist der italienische<br />
Anbieter Servotecnica, für<br />
den A-Drive die alleinige Vertretung<br />
in Deutschland hat.<br />
Technologieübergreifende Beratung<br />
für die richtige Antriebslösung<br />
ist die große Stärke der A-Drive<br />
Technology GmbH und macht<br />
ihren Erfolg im Systemgeschäft<br />
aus. Manchmal ist aber keine<br />
Beratungskompetenz gefragt, sondern<br />
die schnelle und zuverlässige<br />
Lieferung von Komponenten mit<br />
einem guten Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Laut Tom W. Kiel, Gründer<br />
und Geschäftsführer von A-Drive,<br />
gehe man aus diesem Grund nun<br />
einen Schritt weiter und ergänze<br />
die Leistungen von A-Drive um<br />
dieses neue Geschäftsfeld.<br />
Eine neugeschaffene Abteilung<br />
mit sechs Mitarbeitern vertreibt<br />
seit Anfang April vom Firmensitz<br />
in Taunusstein aus standardisierte<br />
Antriebskomponenten,<br />
zum Beispiel gekapselte Schleifringe,<br />
Schrittmotoren und Schrittmotor-Aktuatoren.<br />
Das Angebot<br />
wird laufend erweitert um neue<br />
Produktausführungen für Anwendungen<br />
in der Verpackungsindustrie,<br />
Medizintechnik sowie in der<br />
Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />
• A-Drive Technology GmbH<br />
info@a-drive.de<br />
www.a-drive.de<br />
Eine neugeschaffene Abteilung von A-Drive vertreibt vom Firmensitz<br />
in Taunusstein aus standardisierte Antriebskomponenten<br />
62 PC & Industrie <strong>11</strong>/<strong>2013</strong>