6. Musiktage zur Tag- & Nachtgleiche in Neuruppin 20. bis 22. März 2015

Siechenhauskapelle Neuruppin
Samstag, 21.03. | 11:00 Uhr
Hauptsache originell
und unbequem?
Hangar 312
Samstag, 21.03. | 15:00 Uhr
Echolot —
Ein Stimmengeflecht
Das Forum mit Harald Asel
Ein Podiumsgespräch über Möglichkeiten und Grenzen ungewohnter
Spielstätten zwischen dramaturgischer Idee und bloßem Event
Purcell zwischen Mülltonnen in der Werkhalle, Wandelkonzerte
im verlassenen Kaufhaus Magnet: Es gehört zum Markenzeichen
der AEQUINOX-Musiktage, ungewöhnliche Spielstätten in und um
Neuruppin zu bespielen.
Seit einigen Jahren sind Kulturveranstalter überall auf der Suche
nach neuen Räumen, neuen Präsentationsformen – und einem neuem
Publikum. Was treibt sie an?
Der Reiz des Neuen lockt manche Besucher, die sonst fernblieben.
Aber profitieren die klassischen Konzert- und Theatersäle vom Bespielen
leerstehender Fabriken und Industrieruinen? Konventio nelle Pro -
gramme nur mit dem Reiz ungewöhnlicher Orte zu garnieren, ist keine
Lösung. Wie kommen Atmosphäre und Inhalte zusammen, welche
Kompromisse sind Künstler und Zuschauer bereit einzugehen? Was
kann die kulturelle (Zwischen-)Nutzung für die Sichtbarmachung
von denkmalgeschützten Räumen leisten, welche Programme sind
bei historisch oder architektonisch problematischen Orten geboten?
Inforadio und das 6. AEQUINOX-Festival laden zu einer Debatte
aus der Sicht der Beteiligten: Veranstalter, Musiker, Denkmalschützer
und Publikum.
Gesprächsleitung: Harald Asel, Inforadio vom rbb
Das Gespräch wird aufgezeichnet und voraussichtlich am
Sonntag, den 29. März um 11:05 Uhr als „Forum“ im Programm
von Inforadio (rbb) ausgestrahlt.
Lesung mit Musik von J. S. Bach
In Erinnerung an das Ende des II. Weltkriegs vor 70 Jahren
Fritzi Haberlandt (Sprecherin) | lautten compagney
Sieben Jahrzehnte Frieden – das sind zugleich sieben Jahrzehnte
Ver pflichtung, in der Erinnerung zu halten, was in Kriegszeiten erlebt
und erlitten wurde. Das „Echolot“-Projekt verbindet Zeitgeschichte,
Musik und Architektur zu einem einzigartigen Erinnerungsraum.
Mit dem „Echolot“ schuf Walter Kempowski eine aufwühlende zeitdokumentarische
Collage des zweiten Weltkriegs.
Die Lesung setzt das Werk mit Musik von J. S. Bach in Beziehung:
Vielleicht vermag allein die Musik Bachs, diesem vielstimmigen Totentanz
der Geschichte Halt und Trost entgegenzusetzen. Gerade das
Kantatenwerk des Thomaskantors ist eine Innenschau der menschlichen
Seele mit all ihren Zweifeln und Nöten, aber auch ihren
Wandlungen vom Dunkel zum Licht.
Mit dem Programm bespielt das AEQUINOX-Festival erstmals einen
Hangar des ehemaligen russischen Militärgeländes in Neuruppin. Bis
zum Abzug der russischen Truppen vor 20 Jahren waren in der Stadt
so viele russische Soldaten und zivile Beschäftigte stationiert wie die
Stadt selbst Einwohner zählte.
Die unmittelbaren Spuren von Krieg und Geschichte stellen uns
erneut die Frage: Was halten wir in Erinnerung?
Die Schauspielerin Fritzi Haberlandt
gehört zu den bekanntesten deutschen
Bühnengesichtern. Die gebürtige
Berlinerin war festes Ensemblemitglied
am Thalia Theater Hamburg
und am Maxim Gorki Theater. Auch
in Film und Fern sehen ist sie zu erleben.
Für die Hauptrolle in dem Film
„Kalt ist der Abendhauch“ erhielt sie
den Bayerischen Filmpreis. Zu ihren
weiteren Auszeichnungen zählen u. a.
der Alfred-Kerr-Darstellerpreis des
Berliner Theatertreffens sowie der
Deutsche Filmpreis.