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„Ich möchte so gerne einen Hund!“ Wie viele Kinder haben<br />
diesen Weihnachtswunsch wohl schon ausgesprochen!<br />
Aber die Anschaffung eines Haustieres soll gut überlegt<br />
sein. Und so gerne Tierheime ihre gefiederten und befellten<br />
Bewohner in gute Hände vermitteln – in der Zeit rund um<br />
Weihnachten tun die meisten es nicht. Die Tiere verbringen<br />
diese Zeit im Heim, aber auch ihnen wird Weihnachtliches<br />
geboten. In der „Zuflucht“ gibt es sogar Bescherungen. Der<br />
Tannenbaum wurde bereits geschmückt, die Geschenke<br />
liegen bereit. Auf der Wunschliste des Heims stehen<br />
Katzenstreu, reflektierende Leinen und Warnwesten für die<br />
Gassigeher – und natürlich Leckerli für Katzen, Hunde und<br />
alle anderen Tiere. Auch Geldspenden sind erwünscht.<br />
Wer derzeit im Tierheim wohnt, hat erst im neuen Jahr<br />
wieder eine Chance auf Umzug in ein neues Zuhause.<br />
Grund für den Vermittlungsstopp, den sich die meisten<br />
Tierheime selbst verordnen: Weihnachten ist in den<br />
Familien in der Regel eine unruhige Zeit, nicht der<br />
passende Moment zum entspannten Eingewöhnen von<br />
Katze, Hamster, Hund und Co., für die ein Ortswechsel, so<br />
erstrebenswert er sein mag, auch Stress bedeutet. Als<br />
Weihnachtsgeschenke eignen sich Tiere einfach nicht. „Die<br />
Aufnahme eines Tieres in den Haushalt ist eine große<br />
Verpflichtung. Jedes Haustier hat eigene, artspezifische<br />
Bedürfnisse an die Haltung, die den Besitzer neben Geld<br />
auch jede Menge Zeit kosten. Das macht Haustiere zu<br />
denkbar ungeeigneten Geschenken“, so Leiterin Marie<br />
Kornweg. Die traurige Erfahrung zeige, dass viele<br />
verschenkte Tiere nach der anfänglichen Euphorie wieder<br />
im Heim landen. Die tierischen Heimbewohner und ihre<br />
Betreuer verbringen Weihnachten darum gemeinsam und<br />
ganz besinnlich. Viele Gassigeher bringen in viel<br />
Zeitungspapier eingewickelte Geschenke für ihre Lieblinge<br />
vorbei, die diese selbst auspacken dürfen. Über die<br />
Feiertage herrscht dann Weihnachtsruhe: Besuchern<br />
bleiben die Türen verschlossen.<br />
Danach aber sind Besucher immer gerne gesehen. Sie<br />
können dann sehen, dass die Tiere hier gut untergebracht<br />
sind und auch bei der Arbeit helfen. Das Tierheim ist<br />
großzügig gebaut. So gibt es mehrere Pferdeställe. ein<br />
Hunde, Katzen und ein Nagetierhaus. Die Vogelvoliere<br />
schließt sich an die Wohnräume an, und Freiflug ist<br />
selbstverständlich. Außerdem finden sich im Keller einige<br />
Räume mit Terrarien und Aquarien. Über Helfer zum<br />
Pferdestriegeln, Ausreiten, Ausmisten oder Gassigehen<br />
freuen sich die jungen Frauen sehr. Und so kann man auch<br />
feststellen, ob man die Arbeit, die ein Haustier mit sich<br />
bringt, wirklich gerne und regelmäßig übernehmen möchte.<br />
8/2014 NNNMagazin 19