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Neustädter Neueste Nachrichten

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<strong>Neustädter</strong> <strong>Neueste</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

Ihr NNN­Magazin mit Informationen über Neustadt a.d. Sim in Wort und Bild<br />

Ausgabe 8 Dezember 2014<br />

Neustadt a.d. Sim ­ ein Wintermärchen


Liebe Leser,<br />

Nach einem langen goldenen Herbst hat uns der Winter endgültig in seinen Klauen. Versuchen wir also, dieser<br />

Jahreszeit das Beste abzugewinnen. Und was ist tröstlicher als ein ausführlicher Besuch des Weihnachtsmarktes?<br />

Zum ersten Mal hat Neustadt die gesamte Stadtmitte herausgeputzt. Unsere Reporter haben sich viel Zeit<br />

genommen, um alles gründlich zu testen. Freuen Sie sich also auf die schönen Bilder, die sie mitgebracht haben.<br />

Zu Weihnachten gehört natürlich auch ein Festmenü. Silvia Schlecker hat eines für unser Magazin kreiert. Vielleicht<br />

haben Sie ja Lust, es nachzukochen?<br />

Nicht zuletzt wollen wir zum Fest an unsere tierischen Mitgeschöpfe erinnern. Wir stellen Ihnen die "Zuflucht" vor und<br />

bitten natürlich nach Möglichkeit auch um eine Spende für einen guten Zweck. Die WG DeLaVegan, die sich der<br />

heimatlosen Tiere in unserer Stadt annimmt, kann eine solche Unterstützung gut gebrauchen.<br />

Neu in Neustadt ist die Kindertagesstätte im "Rotbacken Obsthof". Bürgermeister Halstroem schätzt sich glücklich<br />

dieses Ziel erreicht zu haben. Wir waren bei der Eröffnung dabei!<br />

Zuletzt ein Wort in eigener Sache: Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass diese Dezemberausgabe wegen<br />

Verlagsinsolvenz wohl die letzte Ausgabe des NNN­Magazins sein wird.<br />

Wir wünschen Ihnen dennoch viel Spaß mit der letzten Ausgabe unseres Magazins und frohe Festtage!<br />

Ihre Chefredakteurin<br />

3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

4<br />

3 Passiert ­ notiert<br />

8 14<br />

4 Eröffnung der Kita im "Rotbacken­Obsthof"<br />

8 Impressionen vom Weihnachtsmarkt<br />

14 Silvia Schmidts festliches Weihnachtsmenü<br />

18<br />

18 Weihnachten im Tierheim: Die "Zuflucht"<br />

26 Heiße Winterparty bei Locker und Willig<br />

30 Besuch bei der Wahrsagerin<br />

30<br />

2 NNN­Magazin 7/2014


Passiert ­ notiert<br />

In dieser Rubrik gibt es immer mal wieder eine Notiz vom<br />

Leben in Neustadt an der Sim zu lesen. Wir berichten von<br />

alltäglichen Ereignissen ebenso wie von mehr oder<br />

weniger prominenten Persönlichkeiten der Stadt.<br />

<strong>Neueste</strong>s Wintervergnügen?<br />

Immer mehr <strong>Neustädter</strong> verabreden sich, um im Freien<br />

Party zu machen und anschließend im Iglu zu schlafen. Ein<br />

kühles Vergnügen, aber offensichtlich sehr beliebt! (eek)<br />

Kann das sein?<br />

Unsere Redaktion bekam vor kurzem diese Bilder<br />

zugeschickt. Und nun fragen wir uns alle: Kann das wahr<br />

sein oder will uns hier jemand reinlegen?<br />

Der Einsender ­ den wir hier nicht nennen möchten ­<br />

besteht vehement darauf, Drago Perfidus um Mitternacht<br />

und bei Vollmond mit einem schwarzen Einhorn vor dem<br />

Rathaus gesehen zu haben. Als Beleg lieferte er zwei<br />

Schnappschüsse, auf denen man sehr wohl ein Horn<br />

erkennen kann, auch wenn die Bilder bei Nacht und<br />

dichtem Schneetreiben entstanden.<br />

Oder ist das alles nur Schwindel und die Bilder wurden<br />

geschickt retuschiert?<br />

Muss man sich Sorgen machen, dass der ohnehin<br />

umstrittene Perfidus einen Anschlag plant oder andere<br />

dunkle Machenschaften betreibt? (ing)<br />

BM bei leichten Mädchen?<br />

Kaum konnte ich glauben, was Kollege Klitsch mir da vor<br />

wenigen Tagen zuspielte. Aber es sollen ja noch mehr<br />

Promis bei dieser Winter­Herrenparty gewesen sein. (ing)<br />

8/2014 NNN­Magazin 3


Neueröffnung: Kindertagesstätte im "Rotbacken Obsthof"<br />

Heute besuchen wir zusammen mit Bürgermeister Halstroem die neueröffnete Kindertagesstätte im „Rotbacken<br />

Obsthof“. Es liegt Halstroem sehr am Herzen, dass einerseits der leerstehende Hof wieder genutzt wird und<br />

andererseits Neustadt eine Kita bekommt. Deshalb unterstützt die Stadt das Projekt mit einem kostengünstigen<br />

Darlehen.<br />

Nun kurz vor dem Winterfest öffnet die Kita ihre Tore und wir wollen dabei sein. Wir sind gespannt, was die<br />

Schwestern Mortella aus dem alten Hof gemacht haben.<br />

Auf jeden Fall haben sie den Eingang weihnachtlich<br />

herausgeputzt. Zu unserer Überraschung werden wir von<br />

einem Spalier fröhlicher Schneemänner empfangen.<br />

Später dann auch von Chiara und Marta Mortella.<br />

Der "Rotbacken Obsthof" wurde bis vor fast einem<br />

Jahrzehnt vom letzten Erbe der Rotbackens ­ dem<br />

legendären "Bauer Heinrich" ­ gehegt und gepflegt. Bauer<br />

Heinrichs Steckenpferd, der "Rotbacken"­Saft erlangte<br />

praktisch Weltruhm. Seither wurde er vielmals<br />

nachgemacht, aber niemals perfekt kopiert. Leider<br />

hinterließ Heinrich keine Erben, und so wurde es still um<br />

den Rotbacken Hof und den köstlichen "Rotbacken"­Saft.<br />

Inzwischen haben sich aber die Mortellas gefunden, um<br />

den Hof zu übernehmen.<br />

4 NNN­Magazin 8/2014


Die beiden jungen Frauen mit ihren unehelichen Kindern,<br />

Sara und Lucia, wollen sich hier ihren Lebensunterhalt<br />

verdienen, indem sie den Hof bewirtschaften und ihr<br />

Einkommen durch Tagespflege aufbessern.<br />

Chiara möchte in Bauer Heinrichs Fußstapfen treten und<br />

wieder einen „Rotbacken“­Saft produzieren, während<br />

Marta, die schon Erfahrung damit hat, die Kinder betreuen<br />

soll. Natürlich wird Chiara ihr helfen, wo es geht. Sie<br />

glauben, dass sie sich so ihren Kindern optimal widmen<br />

können, sich gegenseitig helfen und den Kindern<br />

ermöglichen, in Freiheit auf dem Lande aufzuwachsen.<br />

Das vorhandene Geld einschließlich des städtischen<br />

Darlehens hat leider nur dafür gereicht, das Gebäude<br />

innen zu renovieren und kindgerecht einzurichten. Dabei<br />

haben die Schwestern sehr viel selber gemacht: die alten<br />

Möbel ausgeräumt, die Böden, Türen und Fenster lasiert,<br />

die Wände tapeziert.<br />

Das gesamte Untergeschoss gehört den Kindern. Die<br />

Schwestern wohnen mit ihren Töchtern oben in zwei<br />

kleinen Räumen unterm Dach.<br />

Sie hoffen über den Winter genug verdient zu haben, um<br />

im Frühjahr den Kinderspielplatz draußen einrichten zu<br />

können. Irgendwann soll dann auch einmal das Gebäude<br />

von außen renoviert werden. Aber das hat ja noch Zeit.<br />

Bürgermeister Halstroem hat den beiden je einen<br />

Blumenstrauß mitgebracht, um ihnen im Namen der Stadt<br />

für ihr Engagement zu danken. Marta und Chiara sind<br />

gerührt. Aber dann wollen sie dem Bürgermeister und uns<br />

gleich zeigen, wie die Kitaräume aussehen. Sie sind ­<br />

davon können wir uns überzeugen ­ ganz zu Recht stolz<br />

auf ihr Werk. Doch zuvor gibt es einigen Trubel, als die<br />

ersten Schützlinge von ihren Eltern "angeliefert" werden.<br />

Als dann die dick eingemummelten Kleinen von ihrer<br />

winterlichen "Schutzhülle" befreit sind, können wir uns in<br />

Ruhe umsehen.<br />

8/2014 NNN­Magazin 5


In den leuchtend bunt tapezierten<br />

Räumen findet sich alles, was zur<br />

Pflege von Kleinkindern benötigt wird:<br />

Laufstall, Wickeltisch, Kinderbettchen,<br />

Gehhilfe, Babyschaukel, Spieldecke<br />

und natürlich jede Menge Spielzeug.<br />

Bürgermeister Halstroem zeigt sich<br />

sehr angetan, vom liebevollen<br />

Umgang der beiden jungen Frauen mit<br />

ihren kleinen Schützlingen. Dass die<br />

sich pudelwohl fühlen, merkt man<br />

sofort: kein Greinen und Plärren,<br />

sondern lautes Kichern und fröhliches<br />

Glucksen ist zu vernehmen.<br />

Aber Marta und Chiara sorgen auch<br />

dafür, dass die Kleinen etwas lernen:<br />

Sprechen, Laufen und aufs Töpfchen<br />

gehen werden trainiert. Oder die<br />

Erzieherinnen schauen gemeinsam<br />

mit einem Kind ein Bilderbuch an.<br />

6 NNN­Magazin 8/2014


Am Nachmittag nach der Schule kommt auch das eine<br />

oder andere Schulkind vorbei, weil die Eltern noch bei der<br />

Arbeit sind. Marta und Chiara sorgen dafür, dass die<br />

Hausaufgaben erledigt werden, erst dann dürfen sie<br />

spielen.<br />

Jetzt in der Vorweihnachtszeit wird zusammen gebacken.<br />

Da scheut Marta keine Mühe!<br />

Wie man sieht, geht es den Kindern hier ausgesprochen<br />

gut. Es steht also zu erwarten, dass noch mehr Eltern die<br />

Hilfe der Mortellas in Anspruch nehmen.<br />

Die Kita ist übrigens von Montag bis Donnerstag von 9 ­ 19<br />

Uhr geöffnet. In Notfällen dürfen die Kinder auch länger<br />

bleiben oder am Wochenende kommen.<br />

8/2014 NNN­Magazin 7


8 NNN­Magazin 8/2014<br />

Impressionen vom<br />

Weihnachtsmarkt


8/2014 NNN­Magazin 9


Erster Weihnachtsmarkt in Neustadt a. d. Sim<br />

Unsere Reporter Silvia Schlecker und Egon Erwin Klitsch haben sich viel Zeit genommen, um Ihnen vom ersten<br />

Weihnachtsmarkt in unserem Städtchen zu berichten. Sowohl der eigentliche Marktplatz als auch der<br />

Brunnenplatz, der Mittelstreifen und die Plätze vor Kirche und Rathaus zeigen sich im Festtagsgewand. Schon<br />

rechtzeitig hat die Stadt die passende Straßenbeleuchtung besorgt. Auch die Stände sollen bei aller Vielfalt doch<br />

ein möglichst einheitliches Erscheinungsbild bieten.<br />

Wir beginnen unseren Rundgang vor dem Theater. Hier am<br />

Brunnenplatz haben sich ein Weihnachtsbaumverkauf,<br />

eine Heißgetränkebude und ein Bratwurststand<br />

niedergelassen. Auch eine Fotokabine findet sich.<br />

Am Mittelstreifen hat sich besonders viel getan. Die<br />

Brunnenbecken wurden abgedeckt, so dass reichlich<br />

Fläche für die Verkaufsbuden frei wurde. Lustige<br />

Schneemänner begrüßen die Passanten.<br />

10 NNN­Magazin 8/2014


8/2014 NNN­Magazin 11


Am späten Nachmittag fand sich auch Bürgermeister Halstroem ein. Ihn interessierte besonders der Stand, den<br />

Schüler auf eigene Faust betreiben, um sich ein wenig Geld für die nächste Schulfreizeit zu verdienen. Die allergrößte<br />

Attraktion für die Kinder ist natürlich das nostalgische Karussell, an dem aber auch viele Ältere ihre Freude haben.<br />

12 NNN­Magazin 8/2014


Auf dem Marktplatz verkaufen die Dauerstände zusätzlich<br />

zu ihren üblichen Waren Weihnachtliches, wie z. B.<br />

Adventskalender oder bereits geschmückte<br />

Weihnachtsbäume und Adventskränze und ­gestecke.<br />

Geschirr und Geschenkartikel sowie Bücher kommen<br />

selbstverständlich immer gut an. Und der<br />

Spielwarenstand hat sein Sortiment passend zur<br />

Jahreszeit ebenfalls ein wenig umgestellt.<br />

Gut gelaunt schauen wir uns alles an, freuen uns an<br />

der Adventsmusik und kaufen uns die eine oder<br />

andere Köstlichkeit zum Naschen. Zu guter Letzt<br />

bewundern wir noch die Pyramide vor der Kirche und<br />

den strahlend erleuchteten Rathausplatz.<br />

8/2014 NNN­Magazin 13


Sabine Schmidts festliches Weihnachtsmenü<br />

Petersilienwurzelcreme<br />

Rinderfilet mit Cranberries<br />

Birnensorbet<br />

Petersilienwurzelcreme<br />

Zutaten für 6 Portionen:<br />

750 g Petersilienwurzeln<br />

1 Zwiebel<br />

2 Esslöffel Butter<br />

3/4 Liter Gemüse­ oder Hühnerbrühe<br />

70 Milliliter Sahne<br />

3/8 Liter Milch<br />

1 Bund glatte Petersilie<br />

1/8 Liter Traubenkernöl<br />

etwas Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Petersilienwurzeln waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Eine Zwiebel putzen und klein schneiden. Im<br />

Topf zwei Esslöffel Butter zerlassen und die Zwiebel­ und Petersilienwurzelwürfel darin anschwitzen. Einen 3/4 Liter<br />

Brühe angießen und einmal aufkochen lassen. Dann einen guten Schuss Sahne, etwa 70 Milliliter zugießen und<br />

dann 3/8 Liter Milch. Petersilienwurzeln so lange köcheln, bis sie gar sind.<br />

Tipp: Immer erst Sahne und dann Milch dazugeben und keinesfalls salzen, sonst gerinnt die Milch!<br />

Für das Petersilienöl ein Bund glatte Petersilie waschen und die Blätter abzupfen, dann klein schneiden. Im<br />

Pürierbecher zusammen mit einem Achtelliter feinstem Traubenkernöl und etwas Salz pürieren.<br />

Wenn die Wurzeln gar sind, eventuell noch einen Schuss heiße Milch hineingeben und alles pürieren. Nun erst<br />

salzen und pfeffern. Alles durchs Haarsieb streichen. Das macht immer ein bisschen Mühe, aber alle Fäden der<br />

Petersilienwurzeln sollen zurückgehalten werden, damit es eine elegante, cremige Suppe wird. Mit etwas Sahne<br />

abschmecken. Wenn die Konsistenz noch nicht gut ist, die Suppe also zu dick, dann einfach heiße, gekochte Milch<br />

dazugeben, um die Konsistenz zu perfektionieren. Hier gilt wieder: Keinesfalls kalte Milch, dann gerinnt alles! Zur<br />

Not geht's auch mit heißem Wasser.<br />

Die Crème in vorgewärmte Schälchen oder kleine Suppenteller füllen, einen Klacks geschlagene Sahne obendrauf<br />

geben, leicht gesalzen und mit einem Spritzer Zitrone gewürzt. Als Highlight kommen dann einige Tropfen<br />

Petersilienöl darauf ­ das sieht schön dekorativ aus! Dazu serviert man ein Stück gegrilltes Baguette.<br />

Tipp: Das übrige Petersilienöl hält sich im Kühlschrank eine Woche und schmeckt auch wunderbar im Salat oder zu<br />

Fisch und Garnelen.<br />

14 NNN­Magazin 8/2014


Rinderfilet mit Cranberries<br />

Zutaten für 6 Personen:<br />

900 g Rinderfilet<br />

12 Scheiben fetter Speck (dünn und lang)<br />

12 Scheiben durchwachsenen Speck (dünn und lang)<br />

2 Esslöffel Butterschmalz<br />

500 g weiße Bohnen (getrocknet)<br />

1 Nelke<br />

1 Zwiebel<br />

Thymianzweige<br />

3 Esslöffel Sahne<br />

80 g Butter<br />

1/2 Liter Rotwein<br />

2 Schalotten<br />

2 Knoblauchzehen<br />

Thymianzweige<br />

4 Stängel glatte Petersilie<br />

1 Nelke<br />

1 Lorbeerblatt<br />

1 Teelöffel zerstoßener Pfeffer<br />

Mehlbutter<br />

100 g Butter<br />

2 Esslöffel Cognac<br />

2 Esslöffel Portwein<br />

etwas Salz und Pfeffer<br />

100 g Zucker<br />

100 Milliliter Rotwein<br />

120 g Cranberries<br />

Zubereitung:<br />

900 Gramm Rinderfilet von allen Fettteilchen und Häuten befreien. Pfeffer und Salz mit der Mühle darübergeben. Auf<br />

Papier je12 Scheiben fetten und durchwachsenen Speck im Wechsel auslegen, dünn sollen die Scheiben sein und so<br />

lang, dass sie rundherum ums Filet passen. Den Speck glatt zu einer Scheibe pressen. Dann den Rinderbraten<br />

sorgfältig darin einwickeln. Noch eine Scheibe durchwachsenen Speck längs darauf und alles schön mit Küchengarn<br />

festbinden.<br />

Für das Bohnenpüree 500 Gramm getrocknete weiße Bohnen in lauwarmem Wasser aufsetzen, aufkochen und etwa<br />

anderthalb Stunden leise köcheln. Eine Nelke in eine Zwiebel stecken und mitkochen, außerdem ein halbes<br />

Sträußchen Thymian, mit Küchengarn gebunden.<br />

Inzwischen das Rotweinsößchen machen: Einen halben Liter guten Rotwein, zwei Schalotten, fein geschnitten, zwei<br />

Knoblauchzehen (ungeschält, nur halbiert), ein Sträußchen Thymian, drei bis vier Stängel glatte Petersilie (ohne die<br />

Blätter!), eine Nelke, ein Lorbeerblättchen und einen Teelöffel zerstoßenen Pfeffer aufkochen und dann vor sich hin<br />

köcheln lassen bis die Soße etwa auf ein Drittel reduziert ist.<br />

100 Gramm Zucker in 100 Milliliter Rotwein schmelzen und die Flüssigkeit mit einer Zimtstange köcheln lassen. 120<br />

Gramm Cranberries hineingeben. Aufpassen, dass sie nicht platzen! Also kurz köcheln, vom Herd nehmen und<br />

zugedeckt ziehen lassen. (Das lässt sich am Vortag machen.)<br />

Das Fleisch in zwei Esslöffel Butterschmalz bei mittlerer Hitze etwa zehn Minuten rundherum anbraten, auf einen<br />

Rost in eine große feuerfeste Form legen für 20 Minuten in den auf 180 Grad Umluft vorgeheizten Ofen (sonst bei 200<br />

Grad) geben. Dann ist es rosa bis medium. Wenn Sie es weiter durch mögen, zehn Minuten dazugeben. Auf jeden<br />

muss der Braten anschließend zehn Minuten im ausgeschalteten Ofen ruhen.<br />

Nun sind die weißen Bohnen gar. Durch die flotte Lotte geben, damit die Schalen draußen bleiben. Die Bohnenmasse<br />

mit etwa 125 Milliliter vom aufgefangenen Bohnenwasser zu Püree rühren und die Masse durch ein Sieb drücken.<br />

Das ist viel Arbeit, lohnt sich aber ­ denn so bekommt man ein wunderschön glattes Püree. Drei Esslöffel Sahne in<br />

einem kleinen Topf erhitzen und in das Bohnenpüree hineinrühren. Sanft salzen und eine gute Schnitte Butter<br />

unterheben.<br />

8/2014 NNN­Magazin 15


Aus der Rotweinreduktion Thymian, Knoblauch etc. herausfischen, aufkochen und mit etwas Mehlbutter binden ­<br />

nicht zu dick, nicht zu dünn. Zum Schluss die Soße mit 100 Gramm eiskalter Butter montieren. Dann noch je zwei<br />

Esslöffel Cognac und Portwein hineingeben und die Soße durchs Sieb passieren. (Das Beste: Die Soße können Sie<br />

schon im Voraus kochen und in einer Tupperbox im Kühlschrank haben.)<br />

Wenn Sie die Soße aufwärmen, nehmen Sie ein paar Löffel von der süßen Cranberry­Soße dazu, das besänftigt<br />

etwas. Mit einem Schuss kochendem Wasser löse den Bratenfond von der Platte lösen, durchs Sieb geben und auch<br />

davon ein paar Löffel dazutun. Vielleicht noch etwas Salz und Pfeffer, und fertig ist die wundervolle Soße. Vom Braten<br />

das Küchengarn vorsichtig entfernen. Den Braten noch einmal mit Küchenpapier abtupfen und mit einem scharfen<br />

Messer aufsch n ei d en .<br />

Zu Weihnachten brauche ich Herzen und Sterne als Dekoration! Dafür nehme ich Toastbrot (nicht ganz frisch), steche<br />

es mit Plätzchenformen aus und brate Herzen und Sterne in etwas Butter an.<br />

Birnensorbet<br />

Zutaten für 6 Portionen:<br />

1 Bio­Zitrone<br />

1 Vanilleschote<br />

225 Milliliter trockener Weißwein<br />

225 Milliliter Wasser<br />

1 Zimtstange<br />

150 Gramm Zucker<br />

12 kleine Birnen<br />

2 EL Birnengeist<br />

Zubereitung:<br />

Zitrone heiß abspülen, trocken reiben und die Schale dünn abschälen. Saft auspressen. Vanilleschote längs einritzen,<br />

das Mark herauskratzen. Wein, 225 ml Wasser, Zimtstange, Vanillemark und ­schote, Zitronenschale und ­saft und<br />

den Zucker aufkochen.<br />

Birnen schälen und bei der Hälfte der Birnen eventuell den Stängel dran lassen. Alle Birnen quer halbieren. Das<br />

Kerngehäuse großzügig mit einem Kugelausstecher ausstechen. Birnen im Sud etwa 15­20 Minuten bei kleiner Hitze<br />

köcheln lassen. Birnen mit Stängel aus dem Sud nehmen, den Rest noch etwa 10 Minuten weiterkochen.<br />

Zimtstange und Vanilleschote aus dem Birnensud nehmen. Birnen mit dem Stabmixer in der Flüssigkeit pürieren. Das<br />

Birnenpüree durch ein Sieb streichen und eventuell mit dem Birnengeist abschmecken. Das Birnenpüree ganz<br />

abkühlen lassen und in der Eismaschine gefrieren lassen. Oder in eine flache Edelstahlschüssel geben und<br />

mindestens 4 Stunden gefrieren. Zwischendurch mit einer Gabel umrühren. Restliche Birnen kalt stellen.<br />

Das Sorbet mit einem Eiskugelformer zu Kugeln formen und in die kalten Birnen füllen.<br />

16 NNN­Magazin 8/2014


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Weihnachten im Tierheim: Besuch in der "Zuflucht"<br />

Anlässlich des kommenden Weihnachtsfestes und der immer drohenden Geldnot möchten wir Ihnen heute das<br />

örtliche Tierheim "Zuflucht" vorstellen. Vielleicht sind Sie ja zu einer Spende bereit?<br />

Früher einmal befand sich hier ein gutgehender Kohlhof. Davon stehen jedoch nur noch die Grundmauern vom<br />

Haupthaus und der alte Stall. Der Rest wurde wild und kreativ renoviert und hinzugefügt, um diese einzigartige Zuflucht<br />

für alle unglücklichen und heimatlosen Haustiere zu schaffen.<br />

Drei junge Frauen haben sich zusammengetan und die WG DeLaVegan gegründet. Marie, Lili und Rita sind alles<br />

unterschiedliche Charaktere, die jedoch drei Dinge gemeinsam haben. Sie sind alle drei Vegetarier, sehr tierlieb, und sie<br />

alle träumen von einem Leben mit vielen glücklichen Tieren um sie herum. Gerne sprachen sie mit uns.<br />

18 NNN­Magazin 8/2014


„Ich möchte so gerne einen Hund!“ Wie viele Kinder haben<br />

diesen Weihnachtswunsch wohl schon ausgesprochen!<br />

Aber die Anschaffung eines Haustieres soll gut überlegt<br />

sein. Und so gerne Tierheime ihre gefiederten und befellten<br />

Bewohner in gute Hände vermitteln – in der Zeit rund um<br />

Weihnachten tun die meisten es nicht. Die Tiere verbringen<br />

diese Zeit im Heim, aber auch ihnen wird Weihnachtliches<br />

geboten. In der „Zuflucht“ gibt es sogar Bescherungen. Der<br />

Tannenbaum wurde bereits geschmückt, die Geschenke<br />

liegen bereit. Auf der Wunschliste des Heims stehen<br />

Katzenstreu, reflektierende Leinen und Warnwesten für die<br />

Gassigeher – und natürlich Leckerli für Katzen, Hunde und<br />

alle anderen Tiere. Auch Geldspenden sind erwünscht.<br />

Wer derzeit im Tierheim wohnt, hat erst im neuen Jahr<br />

wieder eine Chance auf Umzug in ein neues Zuhause.<br />

Grund für den Vermittlungsstopp, den sich die meisten<br />

Tierheime selbst verordnen: Weihnachten ist in den<br />

Familien in der Regel eine unruhige Zeit, nicht der<br />

passende Moment zum entspannten Eingewöhnen von<br />

Katze, Hamster, Hund und Co., für die ein Ortswechsel, so<br />

erstrebenswert er sein mag, auch Stress bedeutet. Als<br />

Weihnachtsgeschenke eignen sich Tiere einfach nicht. „Die<br />

Aufnahme eines Tieres in den Haushalt ist eine große<br />

Verpflichtung. Jedes Haustier hat eigene, artspezifische<br />

Bedürfnisse an die Haltung, die den Besitzer neben Geld<br />

auch jede Menge Zeit kosten. Das macht Haustiere zu<br />

denkbar ungeeigneten Geschenken“, so Leiterin Marie<br />

Kornweg. Die traurige Erfahrung zeige, dass viele<br />

verschenkte Tiere nach der anfänglichen Euphorie wieder<br />

im Heim landen. Die tierischen Heimbewohner und ihre<br />

Betreuer verbringen Weihnachten darum gemeinsam und<br />

ganz besinnlich. Viele Gassigeher bringen in viel<br />

Zeitungspapier eingewickelte Geschenke für ihre Lieblinge<br />

vorbei, die diese selbst auspacken dürfen. Über die<br />

Feiertage herrscht dann Weihnachtsruhe: Besuchern<br />

bleiben die Türen verschlossen.<br />

Danach aber sind Besucher immer gerne gesehen. Sie<br />

können dann sehen, dass die Tiere hier gut untergebracht<br />

sind und auch bei der Arbeit helfen. Das Tierheim ist<br />

großzügig gebaut. So gibt es mehrere Pferdeställe. ein<br />

Hunde­, Katzen­ und ein Nagetierhaus. Die Vogelvoliere<br />

schließt sich an die Wohnräume an, und Freiflug ist<br />

selbstverständlich. Außerdem finden sich im Keller einige<br />

Räume mit Terrarien und Aquarien. Über Helfer zum<br />

Pferdestriegeln, Ausreiten, Ausmisten oder Gassigehen<br />

freuen sich die jungen Frauen sehr. Und so kann man auch<br />

feststellen, ob man die Arbeit, die ein Haustier mit sich<br />

bringt, wirklich gerne und regelmäßig übernehmen möchte.<br />

8/2014 NNN­Magazin 19


20 NNN­Magazin 8/2014


8/2014 NNN­Magazin 21


22 NNN­Magazin 8/2014


8/2014 NNN­Magazin 23


Abendmode von Chantal<br />

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Heiße Winterparty bei Locker und Willig<br />

Die Damen Locker und Willig sind in der ganzen Stadt bekannt für ihre exklusiven Partys ­ natürlich vor allem bei<br />

den männlichen Einwohnern. Ihren Ehefrauen sagen sie lieber nicht, wo sie den Abend ­ pardon das<br />

"Geschäftsessen" ­ genau verbringen möchten, denn dann könnte Ärger ins Haus stehen. Hier ein Insiderbericht<br />

von Egon Erwin Klitsch, der sich dafür "geopfert" hat.<br />

Lola Locker und ihre Freundinnen Vera und Violetta Willig bewohnen eine chice moderne Villa am Stadtrand. Die Villa<br />

ist ­ vor allem natürlich in der wärmeren Jahreszeit ­ ein echter Traum mit großem Pool und südlichem Flair. Lola ist die<br />

Älteste, sie hat ihr ganzes Vermögen, das sie sich im Laufe der Jahre erarbeitet hat, in das Grundstück, das Haus und die<br />

Einrichtung gesteckt.<br />

Da sie sich schon immer gewünscht hat, in einer Frauen­WG zu leben, hat sie Vera Willig, eine Freundin und<br />

Arbeitskollegin, gefragt, ob sie nicht mit ihrer jüngeren Schwester Violetta hier einziehen möchte. Die drei verstehen sich<br />

prächtig ­ vor allem weil sie gemeinsame Interessen und Vorlieben haben. Und Männer ­ naja, die hat man, die braucht<br />

man aber nicht fürs tägliche Leben. Ihre Zuwendungen und Geschenke jedoch sind natürlich hoch willkommen. Dafür<br />

sind die drei durchaus bereit, ihrerseits allerlei Dienstleistungen zu bieten.<br />

Vera, die ältere der Willig­Schwestern, fand Lolas Vorschlag eine WG zu gründen nur genial ­ vor allem, weil Lola für das<br />

Haus, die Einrichtung ­ einfach alles schon supergut gesorgt hatte. Sie musste nur noch die kleine Schwester überreden,<br />

was aber ­ wie sie mir sagte ­ eigentlich nie ein Problem ist, da die sie meist nur bewundert und alles tut, um ihr zu<br />

gefallen.<br />

Damit man entspannt hier leben kann, hat jede ihr eigenes Schlafzimmer mit Bad, den Rest des Hauses, zu dem auch<br />

eine Sauna gehört und ein großzügiger Wohnbereich mit direktem Zugang zum beheizten Innen­ und Außenpool, nutzen<br />

die Frauen gemeinsam ­ selbstverständlich oft genug auch mit ihren Besuchern.<br />

26 NNN­Magazin 8/2014


Die Damen hatten sich gut auf die Party vorbereitet. Das<br />

Ganze hatte etwas von vorgezogener Silvesterparty. In<br />

chicen Abendkleidern empfingen sie ihre Gäste ­ alles<br />

bekannte <strong>Neustädter</strong> Einwohner, wie Bürgermeister<br />

Halstroem, Ressortinhaber von Appenzeller, der<br />

Geschäftsmann Bruckner, der Maler und Bildhauer<br />

Mahler etc. Eine gut bestückte Bar stand ebenso bereit<br />

wie ein üppiges Büffet und eine festlich gedeckte Tafel.<br />

Nachdem sich alle gestärkt hatten, luden die Damen zum<br />

Tanz, was die Gäste freudig begrüßten. Wer wollte auch<br />

nicht mit so charmanten und hübschen Frauen das<br />

Tanzbein schwingen? Dass ihre Partnerinnen nicht<br />

eingeladen waren, schien keinen zu stören.<br />

8/2014 NNN­Magazin 27


Während jeweils drei glückliche<br />

Herren mit den Damen tanzen dürfen,<br />

vergnügen sich die übrigen so gut sie<br />

können. Schließlich gibt es ja noch die<br />

normale Bar oder die Blubber­Bar. Ein<br />

Vergnügen der ganz anderen Art!<br />

Manchen aber zieht es auch in den<br />

Pool. Schließlich macht es richtig<br />

Spaß im warmen Thermalwasser<br />

plantschend dem Schneetreiben<br />

draußen zuzusehen.<br />

Ein paar Unentwegte wagen sich<br />

sogar in die Kälte hinaus, der Hottub<br />

macht's möglich. Und wem vom<br />

Wasser nicht genügend heiß wird, der<br />

kann sich beim Anblick der Bademode<br />

dieser Mädels ganz schnell ein paar<br />

heiße Gedanken machen.<br />

28 NNN­Magazin 8/2014


Da ganz plötzlich einige nach oben<br />

verschwanden, schaute ich mich doch<br />

einmal dort um. Neugierig wie ich bin, wollte<br />

ich gerne wissen, wie sich die Mädels so<br />

eingerichtet haben.<br />

Uff ­ das wurde mir aber doch zu peinlich,<br />

weshalb ich schnell wieder verschwand.<br />

Was ich nicht weiß, kann ich auch nicht<br />

berichten, nicht wahr!<br />

Als ich die Villa im Morgengrauen<br />

verließ, sah ich noch folgende Szene ­<br />

oder aber ich habe sie geträumt. So<br />

ganz sicher bin ich mir da gar nicht. Die<br />

Blubber­Bar hat mir wohl doch heftig<br />

zugesetzt.<br />

8/2014 NNN­Magazin 29


Besuch bei der Wahrsagerin -<br />

ein Bericht unserer Reporterin Silvia Schlecker<br />

Da über das Wahrsagerlot meist nur heimlich getuschelt wird ­ oft wird es auch "Zigeunerlager" genannt ­ soll<br />

der Besuch unserer Reporterin für ein bisschen Transparenz sorgen. Denn einerseits sieht man in der<br />

Dämmerung gegen Jahresende immer mehr Leute dorthin streben, andererseits spricht man lieber nicht davon.<br />

Also nähere ich mich eines Abends gespannt<br />

dem Lager. Weit und breit ist niemand zu<br />

sehen, aber aus verschiedenen Wagen dringt<br />

schwermütige Musik, Gesang und fröhliches<br />

Kinderlachen.<br />

Zielstrebig gehe ich zum Wahrsagerwagen,<br />

denn ich bin sehr neugierig, was da wohl auf<br />

mich wartet. Nun zunächst einmal die<br />

geöffnete Hand des Meisters. Ohne Geld geht<br />

gar nichts, meint er. Aber wenigstens<br />

bekomme ich einen heißen Tee. Sternkarten<br />

sind auf dem Tisch ausgebreitet. Die Augen<br />

des Wahrsagers hüpfen von Karte zu Karte,<br />

während er etwas vor sich hin murmelt und<br />

Notizen niederschreibt. Mit einem Stift zieht er<br />

Linien zwischen den Himmelskörpern. Es<br />

sieht alles sehr kompliziert aus.<br />

30 NNN­Magazin 8/2014


Schon wieder streckt er mir die hohle Hand entgegen ...<br />

(na ja denke ich mir, zahlt ja die Redaktion!). Auf seine<br />

Anweisung hin, beschreibe ich nun jeden Traum innerhalb<br />

der letzten Wochen, an den ich mich erinnern kann. Der<br />

Wahrsager ­ Igor Blavatski heißt er übrigens ­ sitzt mit<br />

geschlossenen Augen und gefalteten Händen da und<br />

nimmt jedes einzelne Detail in sich auf. Eine Vorhersage<br />

könne er aber erst nach weiteren Informationen machen.<br />

Seine Hand streckt sich mir entgegen. Nach<br />

entsprechender Zahlung nimmt er meine. Ich versuche<br />

mich zu entspannen, während er beginnt, mit einem Finger<br />

die Linien auf meiner Haut nachzuziehen, um<br />

Informationen über mein Temperamnet, die Lebensdauer<br />

und meine romantischen Neigungen zu sammeln. Muss ich<br />

sagen, dass der nun nötige Einsatz der Kristallkugel noch<br />

sehr viel mehr kostet als alles andere? Er blickt gebannt in<br />

die Kugel, die zu leuchten beginnt. Darin wirbelt ein<br />

Mahlstrom aus spirituellen Energien, hat er mir zuvor<br />

erklärt, damit ich nicht erschrecke. Während er Ebbe und<br />

Flut der Energie studiert, offenbaren sich ihm immer mehr<br />

Details über die Zukunft. Oder auch nicht?<br />

Wir leeren den letzten Schluck Tee, und er versucht, in den<br />

Teeblättern am Tassenboden Muster zu erkennen, die<br />

natürlich nur ein Experte wie er entschlüsseln kann. Nach<br />

einem tiefen Seufzer gibt er mir folgenden Rat mit auf den<br />

Weg: "... also denk immer, daran, dich von Pinguinen<br />

fernzuhalten. Dann wird es dir gut ergehen!"<br />

Und schwupps stehe ich völlig verblüfft vor der Tür, die er<br />

hinter mir fest verriegelt. Na sowas! Igor hat ja nun jedes<br />

Vorurteil über die Schwindler, Diebe und Betrüger bestätigt,<br />

die angeblich hier zu Hause sind.<br />

Ich weiß nicht, ob ich weinen oder lachen soll. Der Spaß<br />

hat alles in allem 164 Simoleons gekostet! Etwas teuer<br />

dafür, dass es hier überhaupt keine Pinguine gibt!<br />

Aber man hat mir ja noch eine andere Adresse empfohlen.<br />

ich wende mich um zum Wagen der Fortunata Roma ­<br />

einer Frau, die absolut dem Klischee der Zigeunerin zu<br />

entsprechen scheint, wie mir auf den ersten Blick auffällt.<br />

Aber sie hat ein freundliches, Vertrauen erweckendes<br />

Wesen und wohnt in einer äußerst gemütlichen Stube.<br />

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Nach dem gemütlichen Plausch beim Tee holt Fortunata dann doch die Kristallkugel hervor. Aber sie erklärt mir auch,<br />

dass es nicht darum gehe, irgendwelchen Hokuspokus zu veranstalten, sondern die Kugel diene ihr zur Konzentration auf<br />

ihr Gegenüber.<br />

Und dann sagt sie mir offen und ehrlich, dass sie nicht in die Zukunft blicken könne, sondern nur die Verfassung ihres<br />

Besuchers erfühlen und ihm daraufhin einen guten Rat geben. Wenn die Beziehung zwischen ihr und ihrem Gegenüber<br />

stimme, könne eine solche Sitzung durchaus psychotherapeutsche Wirkung haben. Manchem tue alleine schon die<br />

ruhige Armosphäre, die Anteilnahme und Zuwendung, das Zuhören und Meditieren gut.<br />

Sie verlangt auch kein Geld, sondern überlässt es den Besuchern, ob sie ihr etwas geben möchten.

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