Neustädter Neueste Nachrichten
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<strong>Neustädter</strong> <strong>Neueste</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Ihr NNNMagazin mit Informationen über Neustadt a.d. Sim in Wort und Bild<br />
Ausgabe 8 Dezember 2014<br />
Neustadt a.d. Sim ein Wintermärchen
Liebe Leser,<br />
Nach einem langen goldenen Herbst hat uns der Winter endgültig in seinen Klauen. Versuchen wir also, dieser<br />
Jahreszeit das Beste abzugewinnen. Und was ist tröstlicher als ein ausführlicher Besuch des Weihnachtsmarktes?<br />
Zum ersten Mal hat Neustadt die gesamte Stadtmitte herausgeputzt. Unsere Reporter haben sich viel Zeit<br />
genommen, um alles gründlich zu testen. Freuen Sie sich also auf die schönen Bilder, die sie mitgebracht haben.<br />
Zu Weihnachten gehört natürlich auch ein Festmenü. Silvia Schlecker hat eines für unser Magazin kreiert. Vielleicht<br />
haben Sie ja Lust, es nachzukochen?<br />
Nicht zuletzt wollen wir zum Fest an unsere tierischen Mitgeschöpfe erinnern. Wir stellen Ihnen die "Zuflucht" vor und<br />
bitten natürlich nach Möglichkeit auch um eine Spende für einen guten Zweck. Die WG DeLaVegan, die sich der<br />
heimatlosen Tiere in unserer Stadt annimmt, kann eine solche Unterstützung gut gebrauchen.<br />
Neu in Neustadt ist die Kindertagesstätte im "Rotbacken Obsthof". Bürgermeister Halstroem schätzt sich glücklich<br />
dieses Ziel erreicht zu haben. Wir waren bei der Eröffnung dabei!<br />
Zuletzt ein Wort in eigener Sache: Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass diese Dezemberausgabe wegen<br />
Verlagsinsolvenz wohl die letzte Ausgabe des NNNMagazins sein wird.<br />
Wir wünschen Ihnen dennoch viel Spaß mit der letzten Ausgabe unseres Magazins und frohe Festtage!<br />
Ihre Chefredakteurin<br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
4<br />
3 Passiert notiert<br />
8 14<br />
4 Eröffnung der Kita im "RotbackenObsthof"<br />
8 Impressionen vom Weihnachtsmarkt<br />
14 Silvia Schmidts festliches Weihnachtsmenü<br />
18<br />
18 Weihnachten im Tierheim: Die "Zuflucht"<br />
26 Heiße Winterparty bei Locker und Willig<br />
30 Besuch bei der Wahrsagerin<br />
30<br />
2 NNNMagazin 7/2014
Passiert notiert<br />
In dieser Rubrik gibt es immer mal wieder eine Notiz vom<br />
Leben in Neustadt an der Sim zu lesen. Wir berichten von<br />
alltäglichen Ereignissen ebenso wie von mehr oder<br />
weniger prominenten Persönlichkeiten der Stadt.<br />
<strong>Neueste</strong>s Wintervergnügen?<br />
Immer mehr <strong>Neustädter</strong> verabreden sich, um im Freien<br />
Party zu machen und anschließend im Iglu zu schlafen. Ein<br />
kühles Vergnügen, aber offensichtlich sehr beliebt! (eek)<br />
Kann das sein?<br />
Unsere Redaktion bekam vor kurzem diese Bilder<br />
zugeschickt. Und nun fragen wir uns alle: Kann das wahr<br />
sein oder will uns hier jemand reinlegen?<br />
Der Einsender den wir hier nicht nennen möchten <br />
besteht vehement darauf, Drago Perfidus um Mitternacht<br />
und bei Vollmond mit einem schwarzen Einhorn vor dem<br />
Rathaus gesehen zu haben. Als Beleg lieferte er zwei<br />
Schnappschüsse, auf denen man sehr wohl ein Horn<br />
erkennen kann, auch wenn die Bilder bei Nacht und<br />
dichtem Schneetreiben entstanden.<br />
Oder ist das alles nur Schwindel und die Bilder wurden<br />
geschickt retuschiert?<br />
Muss man sich Sorgen machen, dass der ohnehin<br />
umstrittene Perfidus einen Anschlag plant oder andere<br />
dunkle Machenschaften betreibt? (ing)<br />
BM bei leichten Mädchen?<br />
Kaum konnte ich glauben, was Kollege Klitsch mir da vor<br />
wenigen Tagen zuspielte. Aber es sollen ja noch mehr<br />
Promis bei dieser WinterHerrenparty gewesen sein. (ing)<br />
8/2014 NNNMagazin 3
Neueröffnung: Kindertagesstätte im "Rotbacken Obsthof"<br />
Heute besuchen wir zusammen mit Bürgermeister Halstroem die neueröffnete Kindertagesstätte im „Rotbacken<br />
Obsthof“. Es liegt Halstroem sehr am Herzen, dass einerseits der leerstehende Hof wieder genutzt wird und<br />
andererseits Neustadt eine Kita bekommt. Deshalb unterstützt die Stadt das Projekt mit einem kostengünstigen<br />
Darlehen.<br />
Nun kurz vor dem Winterfest öffnet die Kita ihre Tore und wir wollen dabei sein. Wir sind gespannt, was die<br />
Schwestern Mortella aus dem alten Hof gemacht haben.<br />
Auf jeden Fall haben sie den Eingang weihnachtlich<br />
herausgeputzt. Zu unserer Überraschung werden wir von<br />
einem Spalier fröhlicher Schneemänner empfangen.<br />
Später dann auch von Chiara und Marta Mortella.<br />
Der "Rotbacken Obsthof" wurde bis vor fast einem<br />
Jahrzehnt vom letzten Erbe der Rotbackens dem<br />
legendären "Bauer Heinrich" gehegt und gepflegt. Bauer<br />
Heinrichs Steckenpferd, der "Rotbacken"Saft erlangte<br />
praktisch Weltruhm. Seither wurde er vielmals<br />
nachgemacht, aber niemals perfekt kopiert. Leider<br />
hinterließ Heinrich keine Erben, und so wurde es still um<br />
den Rotbacken Hof und den köstlichen "Rotbacken"Saft.<br />
Inzwischen haben sich aber die Mortellas gefunden, um<br />
den Hof zu übernehmen.<br />
4 NNNMagazin 8/2014
Die beiden jungen Frauen mit ihren unehelichen Kindern,<br />
Sara und Lucia, wollen sich hier ihren Lebensunterhalt<br />
verdienen, indem sie den Hof bewirtschaften und ihr<br />
Einkommen durch Tagespflege aufbessern.<br />
Chiara möchte in Bauer Heinrichs Fußstapfen treten und<br />
wieder einen „Rotbacken“Saft produzieren, während<br />
Marta, die schon Erfahrung damit hat, die Kinder betreuen<br />
soll. Natürlich wird Chiara ihr helfen, wo es geht. Sie<br />
glauben, dass sie sich so ihren Kindern optimal widmen<br />
können, sich gegenseitig helfen und den Kindern<br />
ermöglichen, in Freiheit auf dem Lande aufzuwachsen.<br />
Das vorhandene Geld einschließlich des städtischen<br />
Darlehens hat leider nur dafür gereicht, das Gebäude<br />
innen zu renovieren und kindgerecht einzurichten. Dabei<br />
haben die Schwestern sehr viel selber gemacht: die alten<br />
Möbel ausgeräumt, die Böden, Türen und Fenster lasiert,<br />
die Wände tapeziert.<br />
Das gesamte Untergeschoss gehört den Kindern. Die<br />
Schwestern wohnen mit ihren Töchtern oben in zwei<br />
kleinen Räumen unterm Dach.<br />
Sie hoffen über den Winter genug verdient zu haben, um<br />
im Frühjahr den Kinderspielplatz draußen einrichten zu<br />
können. Irgendwann soll dann auch einmal das Gebäude<br />
von außen renoviert werden. Aber das hat ja noch Zeit.<br />
Bürgermeister Halstroem hat den beiden je einen<br />
Blumenstrauß mitgebracht, um ihnen im Namen der Stadt<br />
für ihr Engagement zu danken. Marta und Chiara sind<br />
gerührt. Aber dann wollen sie dem Bürgermeister und uns<br />
gleich zeigen, wie die Kitaräume aussehen. Sie sind <br />
davon können wir uns überzeugen ganz zu Recht stolz<br />
auf ihr Werk. Doch zuvor gibt es einigen Trubel, als die<br />
ersten Schützlinge von ihren Eltern "angeliefert" werden.<br />
Als dann die dick eingemummelten Kleinen von ihrer<br />
winterlichen "Schutzhülle" befreit sind, können wir uns in<br />
Ruhe umsehen.<br />
8/2014 NNNMagazin 5
In den leuchtend bunt tapezierten<br />
Räumen findet sich alles, was zur<br />
Pflege von Kleinkindern benötigt wird:<br />
Laufstall, Wickeltisch, Kinderbettchen,<br />
Gehhilfe, Babyschaukel, Spieldecke<br />
und natürlich jede Menge Spielzeug.<br />
Bürgermeister Halstroem zeigt sich<br />
sehr angetan, vom liebevollen<br />
Umgang der beiden jungen Frauen mit<br />
ihren kleinen Schützlingen. Dass die<br />
sich pudelwohl fühlen, merkt man<br />
sofort: kein Greinen und Plärren,<br />
sondern lautes Kichern und fröhliches<br />
Glucksen ist zu vernehmen.<br />
Aber Marta und Chiara sorgen auch<br />
dafür, dass die Kleinen etwas lernen:<br />
Sprechen, Laufen und aufs Töpfchen<br />
gehen werden trainiert. Oder die<br />
Erzieherinnen schauen gemeinsam<br />
mit einem Kind ein Bilderbuch an.<br />
6 NNNMagazin 8/2014
Am Nachmittag nach der Schule kommt auch das eine<br />
oder andere Schulkind vorbei, weil die Eltern noch bei der<br />
Arbeit sind. Marta und Chiara sorgen dafür, dass die<br />
Hausaufgaben erledigt werden, erst dann dürfen sie<br />
spielen.<br />
Jetzt in der Vorweihnachtszeit wird zusammen gebacken.<br />
Da scheut Marta keine Mühe!<br />
Wie man sieht, geht es den Kindern hier ausgesprochen<br />
gut. Es steht also zu erwarten, dass noch mehr Eltern die<br />
Hilfe der Mortellas in Anspruch nehmen.<br />
Die Kita ist übrigens von Montag bis Donnerstag von 9 19<br />
Uhr geöffnet. In Notfällen dürfen die Kinder auch länger<br />
bleiben oder am Wochenende kommen.<br />
8/2014 NNNMagazin 7
8 NNNMagazin 8/2014<br />
Impressionen vom<br />
Weihnachtsmarkt
8/2014 NNNMagazin 9
Erster Weihnachtsmarkt in Neustadt a. d. Sim<br />
Unsere Reporter Silvia Schlecker und Egon Erwin Klitsch haben sich viel Zeit genommen, um Ihnen vom ersten<br />
Weihnachtsmarkt in unserem Städtchen zu berichten. Sowohl der eigentliche Marktplatz als auch der<br />
Brunnenplatz, der Mittelstreifen und die Plätze vor Kirche und Rathaus zeigen sich im Festtagsgewand. Schon<br />
rechtzeitig hat die Stadt die passende Straßenbeleuchtung besorgt. Auch die Stände sollen bei aller Vielfalt doch<br />
ein möglichst einheitliches Erscheinungsbild bieten.<br />
Wir beginnen unseren Rundgang vor dem Theater. Hier am<br />
Brunnenplatz haben sich ein Weihnachtsbaumverkauf,<br />
eine Heißgetränkebude und ein Bratwurststand<br />
niedergelassen. Auch eine Fotokabine findet sich.<br />
Am Mittelstreifen hat sich besonders viel getan. Die<br />
Brunnenbecken wurden abgedeckt, so dass reichlich<br />
Fläche für die Verkaufsbuden frei wurde. Lustige<br />
Schneemänner begrüßen die Passanten.<br />
10 NNNMagazin 8/2014
8/2014 NNNMagazin 11
Am späten Nachmittag fand sich auch Bürgermeister Halstroem ein. Ihn interessierte besonders der Stand, den<br />
Schüler auf eigene Faust betreiben, um sich ein wenig Geld für die nächste Schulfreizeit zu verdienen. Die allergrößte<br />
Attraktion für die Kinder ist natürlich das nostalgische Karussell, an dem aber auch viele Ältere ihre Freude haben.<br />
12 NNNMagazin 8/2014
Auf dem Marktplatz verkaufen die Dauerstände zusätzlich<br />
zu ihren üblichen Waren Weihnachtliches, wie z. B.<br />
Adventskalender oder bereits geschmückte<br />
Weihnachtsbäume und Adventskränze und gestecke.<br />
Geschirr und Geschenkartikel sowie Bücher kommen<br />
selbstverständlich immer gut an. Und der<br />
Spielwarenstand hat sein Sortiment passend zur<br />
Jahreszeit ebenfalls ein wenig umgestellt.<br />
Gut gelaunt schauen wir uns alles an, freuen uns an<br />
der Adventsmusik und kaufen uns die eine oder<br />
andere Köstlichkeit zum Naschen. Zu guter Letzt<br />
bewundern wir noch die Pyramide vor der Kirche und<br />
den strahlend erleuchteten Rathausplatz.<br />
8/2014 NNNMagazin 13
Sabine Schmidts festliches Weihnachtsmenü<br />
Petersilienwurzelcreme<br />
Rinderfilet mit Cranberries<br />
Birnensorbet<br />
Petersilienwurzelcreme<br />
Zutaten für 6 Portionen:<br />
750 g Petersilienwurzeln<br />
1 Zwiebel<br />
2 Esslöffel Butter<br />
3/4 Liter Gemüse oder Hühnerbrühe<br />
70 Milliliter Sahne<br />
3/8 Liter Milch<br />
1 Bund glatte Petersilie<br />
1/8 Liter Traubenkernöl<br />
etwas Salz und Pfeffer<br />
Zubereitung:<br />
Petersilienwurzeln waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Eine Zwiebel putzen und klein schneiden. Im<br />
Topf zwei Esslöffel Butter zerlassen und die Zwiebel und Petersilienwurzelwürfel darin anschwitzen. Einen 3/4 Liter<br />
Brühe angießen und einmal aufkochen lassen. Dann einen guten Schuss Sahne, etwa 70 Milliliter zugießen und<br />
dann 3/8 Liter Milch. Petersilienwurzeln so lange köcheln, bis sie gar sind.<br />
Tipp: Immer erst Sahne und dann Milch dazugeben und keinesfalls salzen, sonst gerinnt die Milch!<br />
Für das Petersilienöl ein Bund glatte Petersilie waschen und die Blätter abzupfen, dann klein schneiden. Im<br />
Pürierbecher zusammen mit einem Achtelliter feinstem Traubenkernöl und etwas Salz pürieren.<br />
Wenn die Wurzeln gar sind, eventuell noch einen Schuss heiße Milch hineingeben und alles pürieren. Nun erst<br />
salzen und pfeffern. Alles durchs Haarsieb streichen. Das macht immer ein bisschen Mühe, aber alle Fäden der<br />
Petersilienwurzeln sollen zurückgehalten werden, damit es eine elegante, cremige Suppe wird. Mit etwas Sahne<br />
abschmecken. Wenn die Konsistenz noch nicht gut ist, die Suppe also zu dick, dann einfach heiße, gekochte Milch<br />
dazugeben, um die Konsistenz zu perfektionieren. Hier gilt wieder: Keinesfalls kalte Milch, dann gerinnt alles! Zur<br />
Not geht's auch mit heißem Wasser.<br />
Die Crème in vorgewärmte Schälchen oder kleine Suppenteller füllen, einen Klacks geschlagene Sahne obendrauf<br />
geben, leicht gesalzen und mit einem Spritzer Zitrone gewürzt. Als Highlight kommen dann einige Tropfen<br />
Petersilienöl darauf das sieht schön dekorativ aus! Dazu serviert man ein Stück gegrilltes Baguette.<br />
Tipp: Das übrige Petersilienöl hält sich im Kühlschrank eine Woche und schmeckt auch wunderbar im Salat oder zu<br />
Fisch und Garnelen.<br />
14 NNNMagazin 8/2014
Rinderfilet mit Cranberries<br />
Zutaten für 6 Personen:<br />
900 g Rinderfilet<br />
12 Scheiben fetter Speck (dünn und lang)<br />
12 Scheiben durchwachsenen Speck (dünn und lang)<br />
2 Esslöffel Butterschmalz<br />
500 g weiße Bohnen (getrocknet)<br />
1 Nelke<br />
1 Zwiebel<br />
Thymianzweige<br />
3 Esslöffel Sahne<br />
80 g Butter<br />
1/2 Liter Rotwein<br />
2 Schalotten<br />
2 Knoblauchzehen<br />
Thymianzweige<br />
4 Stängel glatte Petersilie<br />
1 Nelke<br />
1 Lorbeerblatt<br />
1 Teelöffel zerstoßener Pfeffer<br />
Mehlbutter<br />
100 g Butter<br />
2 Esslöffel Cognac<br />
2 Esslöffel Portwein<br />
etwas Salz und Pfeffer<br />
100 g Zucker<br />
100 Milliliter Rotwein<br />
120 g Cranberries<br />
Zubereitung:<br />
900 Gramm Rinderfilet von allen Fettteilchen und Häuten befreien. Pfeffer und Salz mit der Mühle darübergeben. Auf<br />
Papier je12 Scheiben fetten und durchwachsenen Speck im Wechsel auslegen, dünn sollen die Scheiben sein und so<br />
lang, dass sie rundherum ums Filet passen. Den Speck glatt zu einer Scheibe pressen. Dann den Rinderbraten<br />
sorgfältig darin einwickeln. Noch eine Scheibe durchwachsenen Speck längs darauf und alles schön mit Küchengarn<br />
festbinden.<br />
Für das Bohnenpüree 500 Gramm getrocknete weiße Bohnen in lauwarmem Wasser aufsetzen, aufkochen und etwa<br />
anderthalb Stunden leise köcheln. Eine Nelke in eine Zwiebel stecken und mitkochen, außerdem ein halbes<br />
Sträußchen Thymian, mit Küchengarn gebunden.<br />
Inzwischen das Rotweinsößchen machen: Einen halben Liter guten Rotwein, zwei Schalotten, fein geschnitten, zwei<br />
Knoblauchzehen (ungeschält, nur halbiert), ein Sträußchen Thymian, drei bis vier Stängel glatte Petersilie (ohne die<br />
Blätter!), eine Nelke, ein Lorbeerblättchen und einen Teelöffel zerstoßenen Pfeffer aufkochen und dann vor sich hin<br />
köcheln lassen bis die Soße etwa auf ein Drittel reduziert ist.<br />
100 Gramm Zucker in 100 Milliliter Rotwein schmelzen und die Flüssigkeit mit einer Zimtstange köcheln lassen. 120<br />
Gramm Cranberries hineingeben. Aufpassen, dass sie nicht platzen! Also kurz köcheln, vom Herd nehmen und<br />
zugedeckt ziehen lassen. (Das lässt sich am Vortag machen.)<br />
Das Fleisch in zwei Esslöffel Butterschmalz bei mittlerer Hitze etwa zehn Minuten rundherum anbraten, auf einen<br />
Rost in eine große feuerfeste Form legen für 20 Minuten in den auf 180 Grad Umluft vorgeheizten Ofen (sonst bei 200<br />
Grad) geben. Dann ist es rosa bis medium. Wenn Sie es weiter durch mögen, zehn Minuten dazugeben. Auf jeden<br />
muss der Braten anschließend zehn Minuten im ausgeschalteten Ofen ruhen.<br />
Nun sind die weißen Bohnen gar. Durch die flotte Lotte geben, damit die Schalen draußen bleiben. Die Bohnenmasse<br />
mit etwa 125 Milliliter vom aufgefangenen Bohnenwasser zu Püree rühren und die Masse durch ein Sieb drücken.<br />
Das ist viel Arbeit, lohnt sich aber denn so bekommt man ein wunderschön glattes Püree. Drei Esslöffel Sahne in<br />
einem kleinen Topf erhitzen und in das Bohnenpüree hineinrühren. Sanft salzen und eine gute Schnitte Butter<br />
unterheben.<br />
8/2014 NNNMagazin 15
Aus der Rotweinreduktion Thymian, Knoblauch etc. herausfischen, aufkochen und mit etwas Mehlbutter binden <br />
nicht zu dick, nicht zu dünn. Zum Schluss die Soße mit 100 Gramm eiskalter Butter montieren. Dann noch je zwei<br />
Esslöffel Cognac und Portwein hineingeben und die Soße durchs Sieb passieren. (Das Beste: Die Soße können Sie<br />
schon im Voraus kochen und in einer Tupperbox im Kühlschrank haben.)<br />
Wenn Sie die Soße aufwärmen, nehmen Sie ein paar Löffel von der süßen CranberrySoße dazu, das besänftigt<br />
etwas. Mit einem Schuss kochendem Wasser löse den Bratenfond von der Platte lösen, durchs Sieb geben und auch<br />
davon ein paar Löffel dazutun. Vielleicht noch etwas Salz und Pfeffer, und fertig ist die wundervolle Soße. Vom Braten<br />
das Küchengarn vorsichtig entfernen. Den Braten noch einmal mit Küchenpapier abtupfen und mit einem scharfen<br />
Messer aufsch n ei d en .<br />
Zu Weihnachten brauche ich Herzen und Sterne als Dekoration! Dafür nehme ich Toastbrot (nicht ganz frisch), steche<br />
es mit Plätzchenformen aus und brate Herzen und Sterne in etwas Butter an.<br />
Birnensorbet<br />
Zutaten für 6 Portionen:<br />
1 BioZitrone<br />
1 Vanilleschote<br />
225 Milliliter trockener Weißwein<br />
225 Milliliter Wasser<br />
1 Zimtstange<br />
150 Gramm Zucker<br />
12 kleine Birnen<br />
2 EL Birnengeist<br />
Zubereitung:<br />
Zitrone heiß abspülen, trocken reiben und die Schale dünn abschälen. Saft auspressen. Vanilleschote längs einritzen,<br />
das Mark herauskratzen. Wein, 225 ml Wasser, Zimtstange, Vanillemark und schote, Zitronenschale und saft und<br />
den Zucker aufkochen.<br />
Birnen schälen und bei der Hälfte der Birnen eventuell den Stängel dran lassen. Alle Birnen quer halbieren. Das<br />
Kerngehäuse großzügig mit einem Kugelausstecher ausstechen. Birnen im Sud etwa 1520 Minuten bei kleiner Hitze<br />
köcheln lassen. Birnen mit Stängel aus dem Sud nehmen, den Rest noch etwa 10 Minuten weiterkochen.<br />
Zimtstange und Vanilleschote aus dem Birnensud nehmen. Birnen mit dem Stabmixer in der Flüssigkeit pürieren. Das<br />
Birnenpüree durch ein Sieb streichen und eventuell mit dem Birnengeist abschmecken. Das Birnenpüree ganz<br />
abkühlen lassen und in der Eismaschine gefrieren lassen. Oder in eine flache Edelstahlschüssel geben und<br />
mindestens 4 Stunden gefrieren. Zwischendurch mit einer Gabel umrühren. Restliche Birnen kalt stellen.<br />
Das Sorbet mit einem Eiskugelformer zu Kugeln formen und in die kalten Birnen füllen.<br />
16 NNNMagazin 8/2014
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Weihnachten im Tierheim: Besuch in der "Zuflucht"<br />
Anlässlich des kommenden Weihnachtsfestes und der immer drohenden Geldnot möchten wir Ihnen heute das<br />
örtliche Tierheim "Zuflucht" vorstellen. Vielleicht sind Sie ja zu einer Spende bereit?<br />
Früher einmal befand sich hier ein gutgehender Kohlhof. Davon stehen jedoch nur noch die Grundmauern vom<br />
Haupthaus und der alte Stall. Der Rest wurde wild und kreativ renoviert und hinzugefügt, um diese einzigartige Zuflucht<br />
für alle unglücklichen und heimatlosen Haustiere zu schaffen.<br />
Drei junge Frauen haben sich zusammengetan und die WG DeLaVegan gegründet. Marie, Lili und Rita sind alles<br />
unterschiedliche Charaktere, die jedoch drei Dinge gemeinsam haben. Sie sind alle drei Vegetarier, sehr tierlieb, und sie<br />
alle träumen von einem Leben mit vielen glücklichen Tieren um sie herum. Gerne sprachen sie mit uns.<br />
18 NNNMagazin 8/2014
„Ich möchte so gerne einen Hund!“ Wie viele Kinder haben<br />
diesen Weihnachtswunsch wohl schon ausgesprochen!<br />
Aber die Anschaffung eines Haustieres soll gut überlegt<br />
sein. Und so gerne Tierheime ihre gefiederten und befellten<br />
Bewohner in gute Hände vermitteln – in der Zeit rund um<br />
Weihnachten tun die meisten es nicht. Die Tiere verbringen<br />
diese Zeit im Heim, aber auch ihnen wird Weihnachtliches<br />
geboten. In der „Zuflucht“ gibt es sogar Bescherungen. Der<br />
Tannenbaum wurde bereits geschmückt, die Geschenke<br />
liegen bereit. Auf der Wunschliste des Heims stehen<br />
Katzenstreu, reflektierende Leinen und Warnwesten für die<br />
Gassigeher – und natürlich Leckerli für Katzen, Hunde und<br />
alle anderen Tiere. Auch Geldspenden sind erwünscht.<br />
Wer derzeit im Tierheim wohnt, hat erst im neuen Jahr<br />
wieder eine Chance auf Umzug in ein neues Zuhause.<br />
Grund für den Vermittlungsstopp, den sich die meisten<br />
Tierheime selbst verordnen: Weihnachten ist in den<br />
Familien in der Regel eine unruhige Zeit, nicht der<br />
passende Moment zum entspannten Eingewöhnen von<br />
Katze, Hamster, Hund und Co., für die ein Ortswechsel, so<br />
erstrebenswert er sein mag, auch Stress bedeutet. Als<br />
Weihnachtsgeschenke eignen sich Tiere einfach nicht. „Die<br />
Aufnahme eines Tieres in den Haushalt ist eine große<br />
Verpflichtung. Jedes Haustier hat eigene, artspezifische<br />
Bedürfnisse an die Haltung, die den Besitzer neben Geld<br />
auch jede Menge Zeit kosten. Das macht Haustiere zu<br />
denkbar ungeeigneten Geschenken“, so Leiterin Marie<br />
Kornweg. Die traurige Erfahrung zeige, dass viele<br />
verschenkte Tiere nach der anfänglichen Euphorie wieder<br />
im Heim landen. Die tierischen Heimbewohner und ihre<br />
Betreuer verbringen Weihnachten darum gemeinsam und<br />
ganz besinnlich. Viele Gassigeher bringen in viel<br />
Zeitungspapier eingewickelte Geschenke für ihre Lieblinge<br />
vorbei, die diese selbst auspacken dürfen. Über die<br />
Feiertage herrscht dann Weihnachtsruhe: Besuchern<br />
bleiben die Türen verschlossen.<br />
Danach aber sind Besucher immer gerne gesehen. Sie<br />
können dann sehen, dass die Tiere hier gut untergebracht<br />
sind und auch bei der Arbeit helfen. Das Tierheim ist<br />
großzügig gebaut. So gibt es mehrere Pferdeställe. ein<br />
Hunde, Katzen und ein Nagetierhaus. Die Vogelvoliere<br />
schließt sich an die Wohnräume an, und Freiflug ist<br />
selbstverständlich. Außerdem finden sich im Keller einige<br />
Räume mit Terrarien und Aquarien. Über Helfer zum<br />
Pferdestriegeln, Ausreiten, Ausmisten oder Gassigehen<br />
freuen sich die jungen Frauen sehr. Und so kann man auch<br />
feststellen, ob man die Arbeit, die ein Haustier mit sich<br />
bringt, wirklich gerne und regelmäßig übernehmen möchte.<br />
8/2014 NNNMagazin 19
20 NNNMagazin 8/2014
8/2014 NNNMagazin 21
22 NNNMagazin 8/2014
8/2014 NNNMagazin 23
Abendmode von Chantal<br />
elegant - modern - farbenfroh
Abendmode von Chantal<br />
jung - frech - exklusiv
Heiße Winterparty bei Locker und Willig<br />
Die Damen Locker und Willig sind in der ganzen Stadt bekannt für ihre exklusiven Partys natürlich vor allem bei<br />
den männlichen Einwohnern. Ihren Ehefrauen sagen sie lieber nicht, wo sie den Abend pardon das<br />
"Geschäftsessen" genau verbringen möchten, denn dann könnte Ärger ins Haus stehen. Hier ein Insiderbericht<br />
von Egon Erwin Klitsch, der sich dafür "geopfert" hat.<br />
Lola Locker und ihre Freundinnen Vera und Violetta Willig bewohnen eine chice moderne Villa am Stadtrand. Die Villa<br />
ist vor allem natürlich in der wärmeren Jahreszeit ein echter Traum mit großem Pool und südlichem Flair. Lola ist die<br />
Älteste, sie hat ihr ganzes Vermögen, das sie sich im Laufe der Jahre erarbeitet hat, in das Grundstück, das Haus und die<br />
Einrichtung gesteckt.<br />
Da sie sich schon immer gewünscht hat, in einer FrauenWG zu leben, hat sie Vera Willig, eine Freundin und<br />
Arbeitskollegin, gefragt, ob sie nicht mit ihrer jüngeren Schwester Violetta hier einziehen möchte. Die drei verstehen sich<br />
prächtig vor allem weil sie gemeinsame Interessen und Vorlieben haben. Und Männer naja, die hat man, die braucht<br />
man aber nicht fürs tägliche Leben. Ihre Zuwendungen und Geschenke jedoch sind natürlich hoch willkommen. Dafür<br />
sind die drei durchaus bereit, ihrerseits allerlei Dienstleistungen zu bieten.<br />
Vera, die ältere der WilligSchwestern, fand Lolas Vorschlag eine WG zu gründen nur genial vor allem, weil Lola für das<br />
Haus, die Einrichtung einfach alles schon supergut gesorgt hatte. Sie musste nur noch die kleine Schwester überreden,<br />
was aber wie sie mir sagte eigentlich nie ein Problem ist, da die sie meist nur bewundert und alles tut, um ihr zu<br />
gefallen.<br />
Damit man entspannt hier leben kann, hat jede ihr eigenes Schlafzimmer mit Bad, den Rest des Hauses, zu dem auch<br />
eine Sauna gehört und ein großzügiger Wohnbereich mit direktem Zugang zum beheizten Innen und Außenpool, nutzen<br />
die Frauen gemeinsam selbstverständlich oft genug auch mit ihren Besuchern.<br />
26 NNNMagazin 8/2014
Die Damen hatten sich gut auf die Party vorbereitet. Das<br />
Ganze hatte etwas von vorgezogener Silvesterparty. In<br />
chicen Abendkleidern empfingen sie ihre Gäste alles<br />
bekannte <strong>Neustädter</strong> Einwohner, wie Bürgermeister<br />
Halstroem, Ressortinhaber von Appenzeller, der<br />
Geschäftsmann Bruckner, der Maler und Bildhauer<br />
Mahler etc. Eine gut bestückte Bar stand ebenso bereit<br />
wie ein üppiges Büffet und eine festlich gedeckte Tafel.<br />
Nachdem sich alle gestärkt hatten, luden die Damen zum<br />
Tanz, was die Gäste freudig begrüßten. Wer wollte auch<br />
nicht mit so charmanten und hübschen Frauen das<br />
Tanzbein schwingen? Dass ihre Partnerinnen nicht<br />
eingeladen waren, schien keinen zu stören.<br />
8/2014 NNNMagazin 27
Während jeweils drei glückliche<br />
Herren mit den Damen tanzen dürfen,<br />
vergnügen sich die übrigen so gut sie<br />
können. Schließlich gibt es ja noch die<br />
normale Bar oder die BlubberBar. Ein<br />
Vergnügen der ganz anderen Art!<br />
Manchen aber zieht es auch in den<br />
Pool. Schließlich macht es richtig<br />
Spaß im warmen Thermalwasser<br />
plantschend dem Schneetreiben<br />
draußen zuzusehen.<br />
Ein paar Unentwegte wagen sich<br />
sogar in die Kälte hinaus, der Hottub<br />
macht's möglich. Und wem vom<br />
Wasser nicht genügend heiß wird, der<br />
kann sich beim Anblick der Bademode<br />
dieser Mädels ganz schnell ein paar<br />
heiße Gedanken machen.<br />
28 NNNMagazin 8/2014
Da ganz plötzlich einige nach oben<br />
verschwanden, schaute ich mich doch<br />
einmal dort um. Neugierig wie ich bin, wollte<br />
ich gerne wissen, wie sich die Mädels so<br />
eingerichtet haben.<br />
Uff das wurde mir aber doch zu peinlich,<br />
weshalb ich schnell wieder verschwand.<br />
Was ich nicht weiß, kann ich auch nicht<br />
berichten, nicht wahr!<br />
Als ich die Villa im Morgengrauen<br />
verließ, sah ich noch folgende Szene <br />
oder aber ich habe sie geträumt. So<br />
ganz sicher bin ich mir da gar nicht. Die<br />
BlubberBar hat mir wohl doch heftig<br />
zugesetzt.<br />
8/2014 NNNMagazin 29
Besuch bei der Wahrsagerin -<br />
ein Bericht unserer Reporterin Silvia Schlecker<br />
Da über das Wahrsagerlot meist nur heimlich getuschelt wird oft wird es auch "Zigeunerlager" genannt soll<br />
der Besuch unserer Reporterin für ein bisschen Transparenz sorgen. Denn einerseits sieht man in der<br />
Dämmerung gegen Jahresende immer mehr Leute dorthin streben, andererseits spricht man lieber nicht davon.<br />
Also nähere ich mich eines Abends gespannt<br />
dem Lager. Weit und breit ist niemand zu<br />
sehen, aber aus verschiedenen Wagen dringt<br />
schwermütige Musik, Gesang und fröhliches<br />
Kinderlachen.<br />
Zielstrebig gehe ich zum Wahrsagerwagen,<br />
denn ich bin sehr neugierig, was da wohl auf<br />
mich wartet. Nun zunächst einmal die<br />
geöffnete Hand des Meisters. Ohne Geld geht<br />
gar nichts, meint er. Aber wenigstens<br />
bekomme ich einen heißen Tee. Sternkarten<br />
sind auf dem Tisch ausgebreitet. Die Augen<br />
des Wahrsagers hüpfen von Karte zu Karte,<br />
während er etwas vor sich hin murmelt und<br />
Notizen niederschreibt. Mit einem Stift zieht er<br />
Linien zwischen den Himmelskörpern. Es<br />
sieht alles sehr kompliziert aus.<br />
30 NNNMagazin 8/2014
Schon wieder streckt er mir die hohle Hand entgegen ...<br />
(na ja denke ich mir, zahlt ja die Redaktion!). Auf seine<br />
Anweisung hin, beschreibe ich nun jeden Traum innerhalb<br />
der letzten Wochen, an den ich mich erinnern kann. Der<br />
Wahrsager Igor Blavatski heißt er übrigens sitzt mit<br />
geschlossenen Augen und gefalteten Händen da und<br />
nimmt jedes einzelne Detail in sich auf. Eine Vorhersage<br />
könne er aber erst nach weiteren Informationen machen.<br />
Seine Hand streckt sich mir entgegen. Nach<br />
entsprechender Zahlung nimmt er meine. Ich versuche<br />
mich zu entspannen, während er beginnt, mit einem Finger<br />
die Linien auf meiner Haut nachzuziehen, um<br />
Informationen über mein Temperamnet, die Lebensdauer<br />
und meine romantischen Neigungen zu sammeln. Muss ich<br />
sagen, dass der nun nötige Einsatz der Kristallkugel noch<br />
sehr viel mehr kostet als alles andere? Er blickt gebannt in<br />
die Kugel, die zu leuchten beginnt. Darin wirbelt ein<br />
Mahlstrom aus spirituellen Energien, hat er mir zuvor<br />
erklärt, damit ich nicht erschrecke. Während er Ebbe und<br />
Flut der Energie studiert, offenbaren sich ihm immer mehr<br />
Details über die Zukunft. Oder auch nicht?<br />
Wir leeren den letzten Schluck Tee, und er versucht, in den<br />
Teeblättern am Tassenboden Muster zu erkennen, die<br />
natürlich nur ein Experte wie er entschlüsseln kann. Nach<br />
einem tiefen Seufzer gibt er mir folgenden Rat mit auf den<br />
Weg: "... also denk immer, daran, dich von Pinguinen<br />
fernzuhalten. Dann wird es dir gut ergehen!"<br />
Und schwupps stehe ich völlig verblüfft vor der Tür, die er<br />
hinter mir fest verriegelt. Na sowas! Igor hat ja nun jedes<br />
Vorurteil über die Schwindler, Diebe und Betrüger bestätigt,<br />
die angeblich hier zu Hause sind.<br />
Ich weiß nicht, ob ich weinen oder lachen soll. Der Spaß<br />
hat alles in allem 164 Simoleons gekostet! Etwas teuer<br />
dafür, dass es hier überhaupt keine Pinguine gibt!<br />
Aber man hat mir ja noch eine andere Adresse empfohlen.<br />
ich wende mich um zum Wagen der Fortunata Roma <br />
einer Frau, die absolut dem Klischee der Zigeunerin zu<br />
entsprechen scheint, wie mir auf den ersten Blick auffällt.<br />
Aber sie hat ein freundliches, Vertrauen erweckendes<br />
Wesen und wohnt in einer äußerst gemütlichen Stube.<br />
8/2014 NNNMagazin 31
Nach dem gemütlichen Plausch beim Tee holt Fortunata dann doch die Kristallkugel hervor. Aber sie erklärt mir auch,<br />
dass es nicht darum gehe, irgendwelchen Hokuspokus zu veranstalten, sondern die Kugel diene ihr zur Konzentration auf<br />
ihr Gegenüber.<br />
Und dann sagt sie mir offen und ehrlich, dass sie nicht in die Zukunft blicken könne, sondern nur die Verfassung ihres<br />
Besuchers erfühlen und ihm daraufhin einen guten Rat geben. Wenn die Beziehung zwischen ihr und ihrem Gegenüber<br />
stimme, könne eine solche Sitzung durchaus psychotherapeutsche Wirkung haben. Manchem tue alleine schon die<br />
ruhige Armosphäre, die Anteilnahme und Zuwendung, das Zuhören und Meditieren gut.<br />
Sie verlangt auch kein Geld, sondern überlässt es den Besuchern, ob sie ihr etwas geben möchten.