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Sondereffekte bescherten Schützenbund leichtes Mitgliederplus<br />

Die offizielle Statistik des Dachverbandes wies ein Mehr von 6.171 Mitgliedschaften aus<br />

Erstmals seit Jahren hat<br />

es im Deutschen Schützenbund<br />

(DSB) keinen Mitgliederrückgang<br />

gegeben. Der<br />

Jahresabschluss 2013, der<br />

erst im Oktober veröffentlicht<br />

worden war, weist ein<br />

Plus von 6.171 Mitgliedschaften<br />

aus. Das sind 0,45<br />

Prozent mehr als im Jahr<br />

zuvor.<br />

Von<br />

Michael Eisert<br />

Magdeburg – Der Dachverband zählte<br />

(vor nun fast einem Jahr) damit 1.378.589<br />

Mitgliedschaften. Zuvor war die Mitgliederzahl<br />

zwölf Jahre lang kontinuierlich<br />

gesunken. Dieser Trend hatte sich in den<br />

meisten der 20 Landesverbände auch<br />

2013 fortgesetzt, in 16 Verbänden gingen<br />

die Mitgliederzahlen mehr oder weniger<br />

zurück. In Niedersachsen (- 2.754)<br />

und Bayern (- 1.236) fiel der Rückgang<br />

total am höchsten aus, mit 555 Mitgliedschaften<br />

weniger verlor der Brandenburgische<br />

Schützenbund (- 5,19 %)<br />

verhältnismäßig am meisten.<br />

„Aufgrund von Sondereffekten“, so<br />

heißt es im „Finanzierungsbedarf zur Zukunftssicherung<br />

des Deutschen Schützenbundes“,<br />

habe es zuletzt ein leichtes<br />

Plus gegeben. Diese Effekte sind auch<br />

in der aktuellen Mitgliederstatistik unschwer<br />

zu erahnen. In der Pfalz (+ 7.944)<br />

und im Rheinland (+ 7.779) fiel das Mehr<br />

gegenüber 2012 ungewöhnlich hoch im<br />

zweistelligen Prozentbereich aus. Wohl<br />

auch ein Grund für die späte Veröffentlichung<br />

des DSB-Zahlenwerkes, das sonst<br />

schon im Frühjahr eingesehen werden<br />

konnte.<br />

Die Anzahl der Senioren unter den Mitgliedern der Schützenvereine hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen, in Sachsen-Anhalt<br />

ist deren Anteil besonders hoch.<br />

Foto: Michael Eisert<br />

Stärkster Landesverband bleibt weiter<br />

Bayern mit 468.326 Mitgliedern in 4.658<br />

Vereinen vor Niedersachsen (168.973). Mit<br />

5.876 Mitgliedschaften ist wie zuletzt der<br />

Schützenverband aus Berlin der kleinste.<br />

Sachsen-Anhalt wird mit 18.024 Mitgliedschaften<br />

(- 247) weiter als mitgliederstärkste<br />

Schützenvereinigung in den<br />

neuen Ländern vor Thüringen (17.395) geführt.<br />

Weitgehend stabil blieb die Anzahl<br />

der Vereine, 14.803 Clubs (+ 49) addierte<br />

der DSB unter seinem Dach. Damit zählte<br />

der „durchschnittliche Schützenverein“<br />

rund 93 Mitglieder, in den 1.799 Vereinen<br />

der fünf neuen Landesverbände mit 37<br />

statistisch deutlich weniger.<br />

Mit fast 529.000 Mitgliedern bildeten<br />

die Seniorinnen und Senioren laut<br />

Sportordnung die größte Altersgruppe<br />

im Schützenbund, deren Anteil stieg<br />

zuletzt von 37,6 auf 38,4 Prozent an. Der<br />

Anteil der weiblichen Mitglieder beträgt<br />

insgesamt etwas über 24 Prozent.<br />

In Sachsen-Anhalt lag der der Anteil der<br />

Frauen und Männer im Seniorenalter an<br />

der Gesamtmitgliedschaft mit 48,2 % (+<br />

1,7) weit über dem Bundesdurchschnitt,<br />

auch eine Projektion des Bundeslandes<br />

mit der ältesten Bevölkerung in<br />

Deutschland. 19,5 Prozent der Mitglieder<br />

hierzulande sind Frauen oder Mädchen.<br />

Unverändert zum Jahr zuvor bei<br />

5,6 Prozent blieb der Anteil des Nachwuches,<br />

fasst man die Schützenjugend<br />

von den Schülern bis zu den Junioren<br />

zusammen. Im viertgrößten deutschen<br />

olympischen Sportverband machten diese<br />

Altersgruppen zusammen mit 12,1 Prozent<br />

(- 0,1) deutlich mehr aus.<br />

DSB: Kein sicheres Indiz<br />

Trotz des zuletzt leichten Mehr bei<br />

den Mitgliedschaften rechnet der DSB<br />

perspektivisch nicht mit einem Mitgliederzuwachs.<br />

Auch die aktuelle<br />

Entwicklung, das Plus wird vor allem<br />

„Sondereffekten“ zugeschrieben, könne<br />

„nicht als sicheres Indiz für zukünftige<br />

Entwicklungen gelten“, heißt es im<br />

„Finanzierungsbedarf zur Zukunftssicherung<br />

des Deutschen Schützenbundes“<br />

(Stand Juli 2014). Es sei „vorsichtig<br />

an die Finanzplanung heranzugehen“,<br />

es müsse „mit einem leichten Minus von<br />

1 % bei der Mitgliederentwicklung in<br />

den nächsten Jahren geplant werden“.<br />

Unter anderem vor diesem Hintergrund<br />

wird beim Deutschen Schützentag 2015<br />

auch die Erhöhung des Bundesbeitrages<br />

auf der Tagesordnung stehen.<br />

Schon beim letzten Landesschützentag<br />

in Magdeburg hatte Gerd Hamm,<br />

DSB-Vizepräsident Finanzen, in seinem<br />

Grußwort gesagt, dass man in Hamburg<br />

darüber reden müsse.<br />

mitteldeutscher schütze 6/2014 7

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