Fibie und Freunde 1/2014

Fibie und Freunde - Deutschlands großes Elternmagazin des Kindergartens. In über 8.000 Kindergärten bundesweit erhältlich. Mit vielen interessanten Themen für Eltern von Kindern im Alter von 3 - 6 Jahren. Fibie und Freunde - Deutschlands großes Elternmagazin des Kindergartens. In über 8.000 Kindergärten bundesweit erhältlich. Mit vielen interessanten Themen für Eltern von Kindern im Alter von 3 - 6 Jahren.

08.12.2014 Aufrufe

Gesundheit Gesunde Ernährung für Ihr Kind Foto: Fotolia Prost Mahlzeit! Die richtige Verpflegung in der KiTa In Deutschland besuchen rund eine Million Kinder über drei Jahre täglich mehr als sechs Stunden eine Kindertagesstätte und essen dort auch. Ihnen soll es natürlich schmecken – aber auch gesund muss es sein und die Verpflegungsform zum KiTa-Alltag passen. Ein ausgewogenes Ernährungskonzept für Kinder gründet auf drei Säulen: reichlich pflanzliche Lebensmittel und Getränke, mäßig tierische Lebensmittel, sparsam fettreiche Lebensmittel und Süßwaren. Darüber hinaus ist wichtig, dass die Kids sie über den Tag verteilt regelmäßig essen, denn: „Kinder sind aktiv und brauchen immer rechtzeitig Energienachschub, damit sie nicht müde und unkonzentriert werden“, erklärt Heike Rapp, Diplom-Oecotrophologin beim aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V. in Bonn. Freies Frühstück oder gemeinsame Runde? Als erste wichtige Mahlzeit des Tages füllt das Frühstück zu Hause nach der langen Nacht die Energiespeicher wieder auf. Im Kindergarten steht für die Kleinen dann das zweite Frühstück auf dem Plan. Was sie hierfür am besten in ihrer Brotdose mitbringen, lässt sich klar sagen: „Ideal ist ein Vollkornbrot, nicht zu dick mit magerem Wurst- oder Käseaufschnitt belegt, dazu ein Stück Obst oder Gemüserohkost“, informiert Heike Rapp. Wie gefrühstückt wird, ist hingegen Ansichtssache. „Kinder bevorzugen in der Regel die freie Form, bei der sie in einem bestimmten Zeitfenster, etwa von 7.30 Uhr bis 10 Uhr, selbst bestimmen können, wann sie essen“, weiß die Fachfrau. „Sie können zu Ende spielen, sich mit Freunden zusammentun und eigene Gesprächsthemen wählen. Allerdings fehlt die Vorbildfunktion von Erzieherinnen und Erziehern, wie sie bei einem Frühstück in der Gruppe gegeben ist. Viele Einrichtungen wählen daher folgendes Modell: Vier Tage ein freies Frühstück und einmal in der Woche eine gemeinsame Runde.“ Die Mittagsmahlzeit – eine Herausforderung Aufwändiger zu realisieren ist das Mittagessen zwischen 12 und 13 Uhr. Da die wenigsten Kindertagesstätten über die räumlichen, personellen und finanziellen Mittel verfügen, ihre Kinder selbst zu bekochen, sind sie auf eine Anlieferung der Mahlzeiten angewiesen. Am häufigsten kommen dabei so genannte Warmverpflegungssysteme zum Einsatz: Einzelne Portionen werden warm geliefert und an die Kinder verteilt. „Besonders wichtig ist es, die Temperatur zu kontrollieren – liegt sie unter 70 Grad, können sich krankheitserregende Keime bilden“, erläutert Heike Rapp. „Zudem sollten die Speisen nach dem Einfüllen im Idealfall nicht länger als Foto: Fotolia 20 – Fibie & Freunde 1/2014

30 Minuten stehen und maximal nach drei Stunden verzehrt sein. Ebenfalls wichtig: Die KiTa sollte zusätzlich immer frische Komponenten wie Obst, Rohkost oder Milchspeisen anbieten.“ Die andere relativ verbreitete Variante sind Tiefkühlkostsysteme: Hier werden die Produkte bei –18 Grad angeliefert, bis zur Aufbereitung tiefgekühlt gelagert und mittags im Heißluftdämpfer erhitzt. Heike Rapp: „Die meisten Anbieter haben ein Sortiment für Kinder und die Qualität der Speisen kann gut sein. Aber auch hier gilt es, die Frischkost zu ergänzen. Zudem braucht es den Platz und die Technik, um die Speisen lagern und erwärmen zu können.“ Leider sind nicht alle Angebote wirklich gut. So ergab eine Erhebung in 130 Kindertagesstätten in Sachsen: In vielen der untersuchten Einrichtungen kam zu oft Fleisch, zu selten Fisch und insgesamt zu wenig Obst, Kleine Checkliste: Verpflegungsangebote prüfen Zwei aufeinander folgende Wochenpläne eines Lieferanten sollten folgende Kriterien erfüllen: maximal viermal Fleisch mindestens zweimal Fisch drei bis fünf vegetarische Mahlzeiten ein Essen mit Hülsenfrüchten eventuell Speisen mit Vollkornprodukten kindgerechte Angebote (mild gewürzt, weiches Fleisch, mildes Gemüse, Rohkost statt Salat mit Essigmarinade) Gemüse und Rohkost zu jeder Mahlzeit Gemüse und Rohkost auf den Tisch. Umso wichtiger ist es, mögliche Lieferanten gut zu prüfen. Welche Kriterien dabei zählen, verrät Heike Rapp in unserer Info-Box. Schließlich rundet ein kleiner Nachmittagsimbiss den Kindergartentag ab, der die Energiekurve der Kleinen bis zum Abendessen hoch hält. Optimal: Rohkost- und Obststücke oder auch ein belegtes Brot. Und dann – weiterspielen! Trinken nicht vergessen! Kinder müssen ausreichend trinken. Sie bringen sich entweder etwas in den Kindergarten mit – oder die KiTa stellt zu den Mahlzeiten und auch zwischendurch geeignete Getränke: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, verdünnte Fruchtsäfte. Der Caterer sollte zudem zusichern, dass sich die Abfolge der Speisen frühestens nach fünf Wochen wiederholt, und auf Wünsche der KiTa flexibel reagieren, etwa Mahlzeiten stornieren oder einen Menütausch ermöglichen.

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Ges<strong>und</strong>e Ernährung für Ihr Kind<br />

Foto: Fotolia<br />

Prost Mahlzeit!<br />

Die richtige Verpflegung in der KiTa<br />

In Deutschland besuchen r<strong>und</strong> eine Million<br />

Kinder über drei Jahre täglich mehr als sechs<br />

St<strong>und</strong>en eine Kindertagesstätte <strong>und</strong> essen dort<br />

auch. Ihnen soll es natürlich schmecken – aber<br />

auch ges<strong>und</strong> muss es sein <strong>und</strong> die Verpflegungsform<br />

zum KiTa-Alltag passen.<br />

Ein ausgewogenes Ernährungskonzept für<br />

Kinder gründet auf drei Säulen: reichlich<br />

pflanzliche Lebensmittel <strong>und</strong> Getränke, mäßig<br />

tierische Lebensmittel, sparsam fettreiche<br />

Lebensmittel <strong>und</strong> Süßwaren. Darüber hinaus<br />

ist wichtig, dass die Kids sie über den Tag<br />

verteilt regelmäßig essen, denn: „Kinder sind<br />

aktiv <strong>und</strong> brauchen immer rechtzeitig<br />

Energienachschub, damit sie nicht müde <strong>und</strong><br />

unkonzentriert werden“, erklärt Heike Rapp,<br />

Diplom-Oecotrophologin beim aid infodienst<br />

Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft<br />

e. V. in Bonn.<br />

Freies Frühstück oder<br />

gemeinsame R<strong>und</strong>e?<br />

Als erste wichtige Mahlzeit des Tages füllt das<br />

Frühstück zu Hause nach der langen Nacht<br />

die Energiespeicher wieder auf. Im Kindergarten<br />

steht für die Kleinen dann das zweite<br />

Frühstück auf dem Plan. Was sie hierfür am<br />

besten in ihrer Brotdose mitbringen, lässt sich<br />

klar sagen: „Ideal ist ein Vollkornbrot, nicht<br />

zu dick mit magerem Wurst- oder Käseaufschnitt<br />

belegt, dazu ein Stück Obst oder<br />

Gemüserohkost“, informiert Heike Rapp. Wie<br />

gefrühstückt wird, ist hingegen Ansichtssache.<br />

„Kinder bevorzugen in der Regel die freie<br />

Form, bei der sie in einem bestimmten Zeitfenster,<br />

etwa von 7.30 Uhr bis 10 Uhr, selbst<br />

bestimmen können, wann sie essen“, weiß<br />

die Fachfrau. „Sie können zu Ende spielen,<br />

sich mit Fre<strong>und</strong>en zusammentun<br />

<strong>und</strong> eigene Gesprächsthemen wählen.<br />

Allerdings fehlt die Vorbildfunktion<br />

von Erzieherinnen <strong>und</strong> Erziehern,<br />

wie sie bei einem Frühstück in der<br />

Gruppe gegeben ist. Viele Einrichtungen<br />

wählen daher folgendes Modell: Vier Tage<br />

ein freies Frühstück <strong>und</strong> einmal in der Woche<br />

eine gemeinsame R<strong>und</strong>e.“<br />

Die Mittagsmahlzeit –<br />

eine Herausforderung<br />

Aufwändiger zu realisieren ist das Mittagessen<br />

zwischen 12 <strong>und</strong> 13 Uhr. Da die wenigsten<br />

Kindertagesstätten über die räumlichen,<br />

personellen <strong>und</strong> finanziellen Mittel verfügen,<br />

ihre Kinder selbst zu bekochen, sind sie auf<br />

eine Anlieferung der Mahlzeiten angewiesen.<br />

Am häufigsten kommen dabei so genannte<br />

Warmverpflegungssysteme zum Einsatz: Einzelne<br />

Portionen werden warm geliefert <strong>und</strong><br />

an die Kinder verteilt. „Besonders wichtig ist<br />

es, die Temperatur zu kontrollieren – liegt<br />

sie unter 70 Grad, können sich krankheitserregende<br />

Keime bilden“, erläutert Heike<br />

Rapp. „Zudem sollten die Speisen<br />

nach dem Einfüllen im<br />

Idealfall nicht länger als<br />

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