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Ausgabe 24/2014

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04.12.<strong>2014</strong><br />

Ein Service der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>24</strong>/<strong>2014</strong><br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

in der vorletzten <strong>Ausgabe</strong> von FN-Aktuell finden Sie nicht nur die Reiter-Toplisten der olympischen<br />

Disziplinen und die aktuellen Zuchtwerte, sondern auch ausführliche Berichte über den Trainerkongress<br />

und das Betriebsleitermeeting <strong>2014</strong>. Weitere Informationen gibt es wie immer auch auf unserer<br />

Homepage unter www.pferd-aktuell.de oder unserer Facebookseite.<br />

Ihr FN-aktuell-Team<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Personalia<br />

- Reitmeister Klaus Balkenhol wird 75 Jahre alt<br />

Vorreiter Deutschland<br />

- Vorreiter-Team im Deutschen Bundestag<br />

Zucht<br />

- Integrierte Zuchtwertschätzung <strong>2014</strong><br />

Sport<br />

- Trainerkongress: Leistungsdiagnostik fördern<br />

- FN-Ranglisten 2015: Werth, Deußer und Jung an der Spitze<br />

Dressur<br />

- Stuttgart: Otto-Lörke-Preis für drei Dressurpferde<br />

- Stuttgart: Starke Ritte im Piaff-Förderpreis<br />

Vielseitigkeit<br />

- Bundeskader Vielseitigkeit 2015<br />

Orientierungsreiten<br />

- Jahrestreffen und Saisonplanung der Orientierungsreiter


- Ergebnisse der TREC-Europa-Cup-Wertung <strong>2014</strong><br />

Ausbildung und Wissenschaft<br />

- Betriebsleiter-Meeting <strong>2014</strong><br />

Breitensport<br />

- FN-Familien-Projekt <strong>2014</strong> abgeschlossen<br />

Personalia<br />

Reitmeister Klaus Balkenhol wird 75 Jahre alt<br />

Rosendahl (fn-press). Am 6. Dezember feiert Reitmeister Klaus Balkenhol seinen 75. Geburtstag.<br />

Balkenhol, der mit seiner Familie im westfälischen Rosendahl lebt, zählt fraglos zu den größten<br />

Trainerpersönlichkeiten unserer Zeit. Nach den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, wo er mit<br />

dem westfälischen Wallach Goldstern zum Gold-Team gehörte, übernahm der gebürtige<br />

Westfale den Posten des Bundestrainers der deutschen Dressurreiter. Während seiner<br />

vierjährigen Amtszeit gewannen die deutschen Mannschaften vier Goldmedaillen bei<br />

Championaten sowie zweimal Einzel-Gold und zweimal Einzel-Silber. Später sammelte er auch<br />

als Nationaltrainer des US-Dressurteams etliche Medaillen. International erfolgreiche<br />

Reiterinnen wie Helen Langehanenberg, die Britin Laura Tomlinson (Bechtolsheimer) sowie<br />

seine Tochter Anabel erhielten von ihm den Feinschliff für den ganz großen Sport.<br />

Klaus Balkenhols Karriere begann mit Rabauke, mit dem der berittene Beamte der Polizeireiterstaffel<br />

Düsseldorf sowohl seinen Streifendienst versah als auch in internationalen Dressurprüfungen startete.<br />

Olympische Ehren sollten mit dem Westfalen Goldstern folgen, ebenfalls ein Polizeipferd der<br />

Reiterstaffel Düsseldorf. 1992 in Barcelona war Klaus Balkenhol mit Goldstern Mitglied der siegreichen<br />

Mannschaft, außerdem gewann das Paar die Bronzemedaille in der Einzelwertung. Zwei Jahre später<br />

bei den Weltreiterspielen in Den Haag lautete die Bilanz erneut: Mannschafts-Gold. Und dazu die<br />

Silbermedaille in der Kür-Wertung. Fünfmal ritt Klaus Balkenhol zum Titel „Deutscher Meister“. 2011<br />

wurde ihm der Titel „Reitmeister“ verliehen. hen<br />

.<br />

Vorreiter Deutschland<br />

Vorreiter-Team im Deutschen Bundestag<br />

Austausch mit MdB Gudrun Zollner über ehrenamtliches Engagement<br />

Berlin (fn-press). Dieser Termin zählt zu den Höhepunkten des Vorreiter- Ehrenamts-Teams: Ein<br />

Besuch im Deutschen Bundestag, bei dem sich die 20 jungen Ehrenamtler Ende November in<br />

Berlin mit Gudrun Zollner, Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB), über ehrenamtliches<br />

Engagement austauschten.<br />

Die Politikerin, selbst im Pferdesport zuhause, war als Mitglied des Sportausschusses, des<br />

Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie als Mitglied des Unterausschusses<br />

Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Bundestages die ideale Gesprächspartnerin.<br />

Kernthema war das ehrenamtliche Engagement: Warum engagiert sich jemand? Wie sind die<br />

Rahmenbedingungen? Welche Projekte bewegen die Reitvereine? Dabei stießen insbesondere<br />

Familien-Projekte bei MdB Gudrun Zollner auf großes Interesse, fördern sie doch zum einen<br />

gemeinsame Aktivität in der Familie, zum anderen den generationsübergreifenden Zusammenhalt im<br />

Verein. „Ein solcher Erfahrungsaustausch zeigt einmal mehr den Ideenreichtum und das großartige<br />

Engagement, mit dem in unseren Reitvereinen täglich zum Wohle unserer Pferde gearbeitet wird“, zog


Gudrun Zollner ein begeistertes Fazit.<br />

Das Vorreiter-Team wurde von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ins Leben gerufen, um<br />

junge Ehrenamtler zu fördern und in ihrem Einsatz zu stärken. Alle zwei Jahre wechseln die von den<br />

Vereinen aus dem gesamten Bundesgebiet vorgeschlagenen Mitglieder, die mit diversen Maßnahmen<br />

und Angeboten unterstützt werden. Mehr zum Vorreiter-Team hier. Bo<br />

Zucht<br />

Integrierte Zuchtwertschätzung <strong>2014</strong><br />

Wer sind die besten Hengste <strong>2014</strong>?<br />

Warendorf (fn-press). Ein Züchter sollte die Anpaarung seiner Stute nicht allein vom Zuchtwert<br />

eines Hengstes abhängig machen. Aber der Zuchtwert ist mehr als nur ein Marketinginstrument.<br />

Er gibt Hinweise auf die Vererbungssicherheit eines Hengstes. Welche Vatertiere in den Sparten<br />

Dressur und Springen zu den Besten gehören, zeigen die soeben erschienenen Zuchtwerte <strong>2014</strong>.<br />

In einem aufwändigen Zuchtwertschätzverfahren wird das genetische Vererbungspotenzial eines<br />

Hengstes anhand von Eigen- und Verwandtenleistung ermittelt. Im Herbst jeden Jahres werden die<br />

Integrierten Zuchtwerte für Deutschlands Hengste geschätzt. Die Qualität der genetischen Vererbung<br />

wird in einem Zuchtwert in den Disziplinen Dressur und Springen angegeben.<br />

Der Datenpool ist im Rückblick auf das vergangene Jahr abermals angewachsen. Die Daten von über<br />

690.000 Pferden wurden mit einbezogen (Vorjahr: fast 670.000 Pferde). Über 14 Millionen<br />

Turniersportprüfungen sind in die Berechnung eingeflossen und 3,6 Millionen Informationen aus<br />

Aufbauprüfungen, über 83.000 Informationen aus Zuchtstutenprüfungen, über 3.600 Informationen aus<br />

Veranlagungsprüfungen und mehr als 7.600 Informationen aus den Hengstleistungsprüfungen wurden<br />

verwendet. Alle diese Daten werden im Auftrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) vom<br />

Rechenzentrum der Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung (VIT) in Verden verarbeitet und die<br />

Zuchtwerte anhand aller Daten geschätzt.<br />

Das Ziel dieser Zuchtwertschätzung ist es, erblich bedingte Leistungsunterschiede möglichst genau zu<br />

schätzen. Dadurch erhält der Züchter eine Grundlage zur Auswahl des passenden Hengstes für seine<br />

Stute. Die Zuchtwertschätzung ist hierbei als ein Kriterium unter vielen in der Beurteilung von Pferden<br />

und deren Vererbungsleistung zu betrachten. Das Wissen um einen Zuchtwert kann die Grundlage zu<br />

einer Selektionsentscheidung liefern. Er ist eine Entscheidungshilfe für die Anpaarungsplanung<br />

hinsichtlich der gewünschten Veranlagung des Fohlens, sei es in Richtung Dressur, Springen oder eine<br />

vielseitige Veranlagung.<br />

Eine Hilfestellung für die Züchter ist die Rangierung der Hengste in die Top-Prozentklassen. Schnell<br />

sieht man, wie die Vererbungsleistung des in Frage kommenden Hengstes aussieht. In der Top-ein-<br />

Prozent-Klasse der Dressurhengste sind alle Hengste mit einem Zuchtwert von 151 Punkten und<br />

besser vermerkt. Die Klasse der besten fünf Prozent beinhaltet Hengste mit Zuchtwerten ab 137<br />

Punkten. Die besten zehn Prozent der Hengste sind in diesem Jahr ab einem Zuchtwert von 127<br />

Punkten und besser zu finden. Das beste Viertel der deutschen Zuchthengste (1.119 Hengste) ist ab<br />

einem Dressurzuchtwert von 109 Punkten zu finden. Bei den Springhengsten weichen die Grenzwerte<br />

der Klassen geringfügig von den Zuchtwerten in der Dressur ab. Die Top- ein- Prozent beginnen ab<br />

einem Zuchtwert von 152 Punkten, die Top-fünf- Prozent sind ab einem Zuchtwert von 140 Punkten<br />

und besser eingeordnet. Hengste mit einem Zuchtwert von 133 Punkten und besser zählen zu den<br />

besten zehn Prozent der Hengstpopulation und Hengste mit einem Zuchtwert von 117 Punkten und<br />

besser zu den besten 25 Prozent.<br />

Zuchtwert Dressur – die Top-ein-Prozent<br />

Hier sind die besten ein Prozent der Deutschen Reitpferde mit Schwerpunkt Dressur in alphabetischer<br />

Reihenfolge aufgelistet (Hengste mit einem Zuchtwert Dressur von 151 und besser):<br />

All Inclusive Trakehner v. Gribaldi , Zuchtwert 156 , Sicherheit 84 %<br />

Basic Westfälisches Reitpferd v. Belissimo M , ZW 153 , SI 86 %<br />

Beltoni Hannoveraner v. Belissimo M , ZW 151 , SI 87 %


Benetton Dream Hannoveraner v. Brentano II , ZW 153 , SI 91 %<br />

Bordeaux (NLD) Niederländisches Warmblut v. United , ZW 164 , SI 82 %<br />

Breitling W Hannoveraner v. Bismarck , ZW 165 , SI 90 %<br />

Burlington Hannoveraner v. Breitling W , ZW 157 , SI 85 %<br />

Damon Hill Westfälisches Reitpferd v. Donnerhall , ZW 169 , SI 93 %<br />

Damsey Hannoveraner v. Dressage Royal , ZW 159 , SI 86 %<br />

Dancing Dynamite Westfälisches Reitpferd v. Don Bedo I , ZW 157 , SI 93 %<br />

Dimaggio Hannoveraner v. Don Primero , ZW 152 , SI 96 %<br />

Dollmann Westfälisches Reitpferd v. Davignon II , ZW 151 , SI 87 %<br />

Don Schufro Oldenburger v. Donnerhall , ZW 172 , SI 97 %<br />

Donautanz Hannoveraner v. De Niro , ZW 153 , SI 83 %<br />

Dr.Jackson D Württemberger v. Dream of Glory , ZW 152 , SI 94 %<br />

Estobar Westfälisches Reitpferd v. Ehrentusch , ZW 151 , SI 90 %<br />

Fackeltanz Oldenburger v. Florencio I , ZW 154 , SI 76 %<br />

Floriscount Oldenburger v. Florencio I , ZW 170 , SI 91 %<br />

For Romadour Rheinisches Reitpferd v. Fürst Heinrich , ZW 157 , SI 74 %<br />

Friedensritter Westfälisches Reitpferd v. Fürst Piccolo , ZW 153 , SI 87 %<br />

Fürst Fugger Oldenburger v. Fürst Heinrich , ZW 166 , SI 76 %<br />

Fürst Nymphenburg I Hannoveraner v. Florencio I , ZW 160 , SI 93 %<br />

Fürst Romancier Oldenburger v. Fürst Heinrich , ZW 157 , SI 94 %<br />

Fürstenball Oldenburger v. Fürst Heinrich , ZW 170 , SI 91 %<br />

Jazz Niederländisches Warmblut v. Cocktail , ZW 165 , SI 90 %<br />

Karolinger I Trakehner v. Latimer , ZW 153 , SI 78 %<br />

Krack C Niederländisches Warmblut v. Flemmingh , ZW 159 , SI 88 %<br />

L'Espoir Rheinisches Reitpferd v. Lord Loxley I , ZW 154 , SI 76 %<br />

Lissaro Hannoveraner v. Lissabon , ZW 176 , SI 87 %<br />

Londontime Hannoveraner v. Londonderry , ZW 160 , SI 95 %<br />

Lord Loxley I Rheinisches Reitpferd v. Lord Sinclair I , ZW 157 , SI 97 %<br />

Lucky Dance Hessisches Warmblut v. Lucky Lionell , ZW 154 , SI 81 %<br />

Münchhausen Trakehner v. Hohenstein , ZW 155 , SI 96 %<br />

Real Diamond Hannoveraner v. Rohdiamant , ZW 160 , SI 88 %<br />

Rock Forever I Westfälisches Reitpferd v. Rockwell , ZW 164 , SI 95 %<br />

Rosandro Hannoveraner v. Rosario , ZW 152 , SI 78 %<br />

Royal Classic Hannoveraner v. Royal Highness , ZW 157 , SI 84 %<br />

San Bernadino Hannoveraner v. Sandro Hit , ZW 153 , SI 79 %<br />

Sancisco Oldenburger v. Sandro Hit , ZW 151 , SI 94 %<br />

Sarkozy Hannoveraner v. Sandro Hit , ZW 155 , SI 90 %<br />

Schumacher Westfälisches Reitpferd v. Stedinger , ZW 155 , SI 83 %<br />

Silbermond Westfälisches Reitpferd v. Sir Donnerhall I , ZW 158 , SI 76 %<br />

Sir Donnerhall I Oldenburger v. Sandro Hit , ZW 154 , SI 99 %<br />

Sir Gregory Oldenburger v. Sir Donnerhall I , ZW 152 , SI 77 %<br />

Vitalis Niederländisches Warmblut v. Vivaldi , ZW 158 , SI 83 %<br />

Vivaldi Niederländisches Warmblut v. Krack C , ZW 174 , SI 78 %<br />

Welt Hit VI Oldenburger v. Weltmeyer , ZW 161 , SI 77 %<br />

Einige Hengste haben bei der ersten Veröffentlichung ihrer Zuchtwerte gleich den Sprung in die Liste<br />

der Top-ein-Prozent-Vererber geschafft. In den meisten Fällen sind dies die jungen Hengste, deren<br />

erste Nachkommen in Zuchtprüfungen bewertet wurden. Das sind in diesem Jahr: All Inclusive<br />

(Jahrgang 2007), Bordeaux (Jahrgang 2006), Fackeltanz (Jahrgang 2005), Fürst Fugger (Jahrgang<br />

2006), L'Espoir (Jahrgang 2006), San Bernadino (Jahrgang 2006), Silbermond (Jahrgang 2007), Sir<br />

Gregory (Jahrgang 2005), Vitalis (Jahrgang 2007) und Vivaldi (Jahrgang 2002).<br />

Zuchtwert Springen – die Top-ein-Prozent<br />

Folgende Hengste, die nach dem Alphabet rangiert sind, gehören zu den Besten ein Prozent (Hengste<br />

mit einem Zuchtwert Springen von 152 und besser):<br />

Canstakko Hannoveraner v. Canturo Zuchtwert 160 , Sicherheit 87 %<br />

Capistrano Westfälisches Reitpferd v. Cornet Obolensky , ZW 154 , SI 72 %<br />

Cardento Holsteiner v. Capitol I , ZW 154 , SI 83 %<br />

Carthago Holsteiner v. Capitol I , ZW 157 , SI 97 %<br />

Cassini I Holsteiner v. Capitol I , ZW 152 , SI 98 %<br />

Catoki Holsteiner v. Cambridge , ZW 158 , SI 94 %


Cellestial Oldenburger v. Cantus , ZW 154 , SI 92 %<br />

Chacco-Blue Mecklenburger v. Chambertin , ZW 155 , SI 95 %<br />

Chalan Holsteiner v. Chambertin , ZW 153 , SI 86 %<br />

Chellano Z Holsteiner v. Contender , ZW 154 , SI 73 %<br />

Clinton Holsteiner v. Corrado I , ZW 154 , SI 87 %<br />

Cloney Holsteiner v. Contender , ZW 161 , SI 73 %<br />

Colestus Westfälisches Reitpferd v. Cornet Obolensky , ZW 155 , SI 78 %<br />

Comme il faut Westfälisches Reitpferd v. Cornet Obolensky , ZW 163 , SI 82 %<br />

Comte Hannoveraner v. Contendro I , ZW 165 , SI 86 %<br />

Concerto II Holsteiner v. Contender , ZW 154 , SI 92 %<br />

Contendro I Holsteiner v. Contender , ZW 157 , SI 98 %<br />

Cornet Obolensky Belgisches Warmblut v. Clinton , ZW 166 , SI 97 %<br />

Coronas Westfälisches Reitpferd v. Cornet Obolensky , ZW 153 , SI 86 %<br />

Cumano Holsteiner v. Cassini I , ZW 156 , SI 72 %<br />

Darco Belgisches Warmblut v. Lugano van la Roche , ZW 154 , SI 89 %<br />

Diamant De Semilly Selle Francais v. Le Tot de Semilly , ZW 158 , SI 86 %<br />

Diarado Holsteiner v. Diamant De Semilly , ZW 161 , SI 93 %<br />

Douglas (Rousseau) Niederländisches Warmblut v. Darco , ZW 154 , SI 79 %<br />

Galoubet A Selle Francais v. Alme , ZW 155 , SI 75 %<br />

Heartbreaker Niederländisches Warmblut v. Nimmerdor , ZW 163 , SI 81 %<br />

Lamberk Hannoveraner v. Lordanos , ZW 153 , SI 71 %<br />

Levisto Holsteiner v. Leandro , ZW 155 , SI 95 %<br />

Montender Niederländisches Warmblut v. Contender , ZW 160 , SI 81 %<br />

Perigueux Hannoveraner v. Perpignon , ZW 167 , SI 91 %<br />

Quadros Holsteiner v. Quidam de Revel , ZW 152 , SI 74 %<br />

Quick Lauro Z Zangersheider Reitpferd v. Quick Star , ZW 154 , SI 70 %<br />

Salito Hannoveraner v. Stakkato , ZW 153 , SI 89 %<br />

Satisfaction I Hannoveraner v. Stakkato , ZW 152 , SI 87 %<br />

Stakkato Hannoveraner v. Spartan , ZW 166 , SI 98 %<br />

Stakkato Gold Hannoveraner v. Stakkato , ZW 172 , SI 87 %<br />

Stolzenberg Hannoveraner v. Stakkato , ZW 157 , SI 94 %<br />

Valentino Niederländisches Warmblut v. Now Or Never M , ZW 155 , SI 92 %<br />

Neu in der Liste der Top-ein-Prozent Spring-Zuchtwerte sind die Hengste Capistrano (Jahrgang 2006),<br />

Cloney (Jahrgang 2005), Colestus (Jahrgang 2006), Lamberk (Jahrgang 2005), Quadros (Jahrgang<br />

2007) und Quick Lauro Z (Jahrgang 1994), die in diesem Jahr die Veröffentlichungsgrenze von 70<br />

Prozent erreicht haben.<br />

Damit der Zuchtwert eines Hengstes veröffentlicht wird, muss die Sicherheit des Zuchtwertes<br />

mindestens 70 Prozent betragen und es müssen mindestens fünf Nachkommen eine Eigenleistung<br />

vorweisen. Die Hürde zur Veröffentlichung des Zuchtwertes Springen ist höher, da weniger<br />

Einzelmerkmale Springen in die Zuchtwertschätzung einfließen als in den Zuchtwert Dressur.<br />

Die Sicherheit eines Zuchtwertes ist wichtig für eine Selektionsentscheidung. Diese ist abhängig von<br />

der vorliegenden Informationsmenge und -qualität. Angegeben und veröffentlicht werden die<br />

Zuchtwerte in einer Spanne von 99 Prozent (sehr sicher) bis 70 Prozent (unsicher geschätzt). Je höher<br />

die Sicherheit eines Zuchtwertes ist, desto sicherer ist auch die Vererbung des Hengstes in dem<br />

Merkmal.<br />

Die Sicherheit berechnet sich anhand der vorliegenden Informationen von den über 690.000 Pferden,<br />

die im Turniersport, in Aufbauprüfungen, in Zuchtstuten- und Veranlagungsprüfungen sowie<br />

Hengstleistungsprüfungen eine Eigenleistung erbracht haben. Bei Pferden mit wenig verfügbaren<br />

Informationen wird die Sicherheit des Zuchtwertes vorsichtig geschätzt. Auf der Internetseite der FN<br />

unter www.pferd-aktuell.de/zuchtwertschaetzung sind jeweils für Dressur und Springen drei Top-Listen<br />

eingestellt, in denen die Hengste in drei Gruppen nach den Sicherheiten der Zuchtwerte (70 bis 79<br />

Prozent, 80 bis 89 Prozent und 90 bis 99 Prozent) eingeteilt wurden.<br />

FN-Erfolgsdaten helfen bei der Suche nach dem richtigen Hengst<br />

Die Zuchtwerte einzelner veröffentlichter Hengste sind ab sofort gegen eine Gebühr im Bereich Zucht<br />

(Claudia Koller, Telefon 02581/6362-256, E-Mail ckoller@fn-dokr.de) erhältlich. Darüber hinaus liefern<br />

die FN-Erfolgsdaten auf der Internetseite www.fn-erfolgsdaten.de ausführliches Such- und<br />

Datenmaterial. Um den passenden Hengst zur Stute zu finden, bieten die FN-Erfolgsdaten


verschiedene und umfangreiche Filterfunktionen für die verschiedenen Zuchtwerte von Rittigkeit bis<br />

zum Schritt und liefern gleichzeitig auch die Anzahl der Starts und Platzierungen der Hengste selbst<br />

und seiner Nachkommen in den vier Prüfungsarten Turniersport, Aufbau-, Zuchtstuten- und<br />

Hengstleistungsprüfungen. Hier können beispielsweise auch die Hengste nur nach dem Zuchtwert<br />

Turniersport selektiert werden. Neben den aktuellen FN-Erfolgsdaten aus Sport und Zucht werden aber<br />

auch eine Vielzahl weiterer, exklusiver Recherche- und Informationsfunktionen über Pferde, Reiter,<br />

Fahrer, Züchter, Turnierfachleute, Veranstaltungen, Vereine und Betriebe geboten.<br />

Die Theorie dahinter: Wie werden die Integrierten Zuchtwerte geschätzt?<br />

Datengrundlage des Modells der Zuchtwertschätzung sind die vorliegenden Leistungs- und<br />

Abstammungsdaten. Zu den Leistungsdaten gehören zum einen die Ergebnisse aus dem Turniersport<br />

bis zur Klasse S. Diese Daten werden seit dem 1. Januar 1995 über das Turnier-Organisations-System<br />

Toris erfasst. Zum anderen werden Daten aus Zuchtstuten- Veranlagungs- und<br />

Hengstleistungsprüfungen verarbeitet. Als Leistungsmerkmale werden die Noten für Schritt, Trab,<br />

Galopp, Rittigkeit und Freispringen (bei Zuchtstuten- und Veranlagungsprüfungen) sowie die Noten für<br />

die Gangarten, Rittigkeit, Frei- und das Parcoursspringen (bei Hengstleistungsprüfungen) verwendet.<br />

Zu diesen Leistungsdaten kommen noch die Abstammungsdaten aus mindestens zwei Generationen<br />

hinzu, die für eine verwandtschaftliche Verknüpfung herangezogen werden.<br />

Zur Schätzung des genetischen Potenzials (Zuchtwert) eines Pferdes wird seine eigene Leistung<br />

berechnet, ebenso wie die seiner Verwandten. Eine Leistung wird unter Betrachtung der Umwelt, in der<br />

sie erbracht wurde, gesehen. Der Begriff Umwelt berücksichtigt beispielsweise für die Merkmale des<br />

Turniersports und der Aufbauprüfungen die Faktoren Alter und Geschlecht des Pferdes sowie die<br />

Leistungsklasse des Reiters.<br />

So wird auch in dem Modell berücksichtigt, ob ein Pferd eine Prüfung gewonnen hat, weil es unter<br />

einem besonders guten Reiter ging, weil die anderen Pferde im Teilnehmerfeld besonders schwach<br />

waren oder weil das Pferd entsprechend hoch genetisch veranlagt ist. Durch diese Berücksichtigung<br />

der Umwelteffekte und der genetischen Effekte, die im Pferd selbst stecken, ist das Schätzmodell in der<br />

Lage, die genetische Überlegenheit eines Pferdes diesen Einflussfaktoren differenziert zuzuordnen.<br />

Durch diese Vorgehensweise können auch für Pferde ohne Eigenleistung in allen Merkmalen<br />

Zuchtwerte anhand der Verwandtenleistung geschätzt werden.<br />

Für jedes Pferd wird in jedem Einzelmerkmal ein Zuchtwert geschätzt, es gibt also insgesamt 20<br />

Zuchtwerte. Auf der Internetseite der FN-Erfolgsdaten kann nach allen Einzelzuchtwerten jeweils eine<br />

eigene Toplisten erstellt werden. Die Springmerkmale aller Prüfungsarten, also der Rang in der<br />

Springprüfung, die Wertnote in der Springpferdeprüfung sowie die Beurteilung des Frei- und<br />

Parcoursspringens bei den Zuchtprüfungen werden zu einem Gesamtzuchtwert „Springen“<br />

zusammengefasst. Gleiches gilt für die Dressurmerkmale: Rangierung in der Dressurprüfung, Wertnote<br />

aus der Dressurpferdeprüfung, Beurteilung der Gangarten und der Rittigkeit aus den Zuchtprüfungen.<br />

Daraus ergibt sich der Gesamtzuchtwert „Dressur“. Dr. Teresa Dohms-Warnecke<br />

Sport<br />

Trainerkongress: Leistungsdiagnostik fördern<br />

Disziplinübergreifende Standortbestimmung des Spitzensports beim DOKR<br />

Warendorf (fn-press). Das „Who is who“ der deutschen Trainerszene traf sich zum ersten<br />

disziplinübergreifenden Trainerkongress des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei<br />

(DOKR) in Warendorf. Rund 70 Bundes-, Landes-, Stützpunkt- und Heimtrainer diskutierten über<br />

die Qualität der Ausbildung, Saisonplanung, leistungsdiagnostische Fragen und über Modelle<br />

für die Sicherung der Konkurrenzfähigkeit im internationalen Sport. Der Kongress wurde<br />

finanziell von der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport gefördert.<br />

Gute Medaillenausbeute bei den Weltreiterspielen in der Normandie, zahlreiche Goldmedaille im<br />

Nachwuchsbereich – der deutsche Spitzensport steht im Großen und Ganzen gut da. Damit die<br />

Pferdesportnation Deutschland auch langfristig ihre Position im internationalen Vergleich halten<br />

beziehungsweise festigen kann, sind gute Zukunftskonzepte gefragt. Denn so unterschiedlich die<br />

Disziplinen sind, so sehr verbindet sie dieselben Herausforderungen: Es mehren sich die Anzeichen,<br />

dass die Talentförderung an der Basis, aus der Spitzensport erwachsen kann, schwieriger wird. Reit-


und Trainingszeiten werden durch den Ganztagsunterricht und die Verkürzung der gymnasialen<br />

Schulzeit deutlich reduziert. Immer weniger Kinder und Jugendliche kommen aus pferdeaffinen<br />

Familien, entsprechend geringer ist das Verständnis für das Pferd. Die Erarbeitung von<br />

Trainingsgrundsätzen sind durchgehend schwerer, zudem bringt nicht jedes reitbegabte Kind die<br />

erforderliche Fitness für den Sport mit. Das erschwert den Trainingsaufbau zusätzlich.<br />

Dies sind die Rahmenbedingungen, mit denen sich insbesondere die Trainer im Nachwuchsbereich,<br />

aber auch die Bundestrainer des Seniorensports auseinander setzen müssen. Entsprechend engagiert<br />

und offen wurde beim Trainerkongress diskutiert.<br />

Thies Kaspareit, Leiter der FN-Abteilung Ausbildung und Wissenschaft, brachte es auf den Punkt: „In<br />

den Köpfen vieler Reiter mangelt es an Einsicht in die Zusammenhänge von Grundlagen-, Aufbau- und<br />

Leistungstraining. Viele verfahren nach der Devise, eine Stunde Reiten am Tag reicht aus. Oft<br />

verhindert die Sorge vor zu viel Belastung oder die Angst vor Verletzung des Pferdes das effektive<br />

Training. Aber die Gesunderhaltung des Leistungssportlers kann nicht durch möglichst schonendes<br />

Training gewährleistet sein. So eine Einstellung würde man in keiner anderen Sportart finden.“<br />

Wie auf den Punkt genau ein Wettkampf vorbereitet wird, erläuterten die beiden Gäste des<br />

Trainerkongresses aus ganz anderer Perspektive: Michael Biegler, Nationaltrainer der polnischen<br />

Handball-Nationalmannschaft, und Prof. Dr. Klaus Baum, einstiger Dozent an der Sporthochschule<br />

Köln und Experte für wissenschaftlich fundiertes Training, erläuterten den Trainingsalltag und die<br />

Wettkampfvorbereitung im Spitzensport Handball. Mancher Zuhörer staunte nicht schlecht, als die<br />

Referenten den Weg von 2012 bis 2015 zur Handball-Europameisterschaft skizzierten – eine<br />

Wettkampfplanung, die sich über knapp vier Jahre erstreckte und die exakt in allen Trainings- und<br />

Entspannungsphasen dokumentiert und leistungsdiagnostisch ausgewertet war.<br />

Leistungsdiagnostik sowie die systematische Trainings- und Saisonplanung war das zentrale Stichwort<br />

des Trainerkongresses, der in disziplinspezifischen Workshops aufgeteilt war. Die Vielseitigkeit ist auf<br />

diesem Gebiet am weitesten. Hier werden Trainingseinheiten erfasst und zum Teil auch akribisch<br />

dokumentiert, hier laufen Forschungsarbeiten zum Beispiel zu Laktatwerten in der Muskulatur, die über<br />

die Leistungsfähigkeit und Leistungsgrenze eines Pferdes Auskunft geben können. Der Workshop<br />

stellte sich die Aufgabe, eine Musterjahresplanung für Junioren zu erarbeiten, beginnend beim<br />

Abtrainieren im Herbst bis hin zu den Saisonhöhepunkten im darauf folgenden Jahr. Rüdiger Schwarz,<br />

Bundestrainer Junioren und Junge Reiter, betonte: „Wir stellen leider zunehmend fest, dass die<br />

Jugendlichen oft planlos sind, was zielgerichtete Ausbildung und Konditionstraining für Reiter und Pferd<br />

betrifft.“<br />

In Richtung mehr Struktur im Training geht auch der Springsport. Pony-Bundestrainer Peter Teeuwen<br />

hat für seine Kinder Trainingstagebücher eingeführt. Die Perspektivgruppe Springen protokolliert<br />

ebenfalls ihr Training. Otto Becker: „Die Reiter waren selbst an der einen oder anderen Stelle<br />

überrascht, wie wenig sie mit ihren Pferden arbeiten beziehungsweise wie einseitig sie ihr Training oft<br />

gestalten.“ Zur Qualitätsverbesserung des Trainings regte der Workshop den Aufbau eines<br />

Trainernetzes an, intensivere Trainerfortbildung in kleinen Gruppen und die bessere Einbindung der<br />

Berufsreiter in die Trainerstrukturen auf Landes- und Bundesebene.<br />

Besseres Training an der Basis forderte ebenfalls der Workshop Dressur. In manchen Regionen<br />

Deutschlands gäbe es im Umkreis von 150 Kilometern keine Reitlehrer, die ambitionierte Jugendliche<br />

über das L-/M-Niveau hinaus fördern können. Hans-Heinrich Meyer zu Strohen, Bundestrainer der<br />

Junioren und Jungen Reiter, forderte: „Wir müssen unser Trainersystem renovieren, die Heimtrainer in<br />

unsere Kaderlehrgänge noch besser einbeziehen und mehr motivieren und wertschätzen.“ Die Dressur<br />

regte ein System von Patenschaften an, bei denen die deutschen Spitzentrainer den Heimtrainer und<br />

ihren Schüler zur Seite stehen.<br />

Im Fahrsport sind Trainingslehre und leistungsdiagnostische Verfahren deutlich weniger entwickelt als<br />

zum Beispiel in der Vielseitigkeit. Der Fahr-Workshop definierte zunächst die Trainingsgrundlagen, aus<br />

denen sich dann individuelle Planungen entwickeln lassen. In diese fließen die Faktoren<br />

Gesundheitszustand der Pferde, Trainingsmöglichkeiten (Platz/Gelände/Halle), Zeit, Verfügbarkeit von<br />

Trainern, Monitoring und Protokollierung von Training ein. Die Distanzreiter stehen vor einem<br />

grundlegenden Neubeginn. Die selbstkritische Einschätzung, mit dem vorhandenen A-Kader keinen<br />

Anschluss an die internationale Spitze finden zu können, fand einen breiten Konsens. Hier müssen<br />

neue Strukturen vom Breiten- bis zum Spitzensport aufgebaut werden.<br />

Einen ganzen Strauß von Wünschen hinsichtlich der Professionalisierung äußerte der Workshop


Voltigieren. So plädierten die Mitglieder unter Leitung von Bundestrainer Ulla Ramge dafür, die<br />

Leistungsdiagnostik auf Bundes- und Landesebene fest zu etablieren, die sportmedizinische Betreuung<br />

der Kader sicherzustellen und das Lehrgangswesen zu optimieren, das heißt noch bessere<br />

Schwerpunkte zu setzen.<br />

Wenngleich sich nicht alle Wünsche der Disziplinen auf Anhieb umsetzen lassen, so wertete DOKR-<br />

Geschäftsführer Dr. Dennis Peiler den Trainerkongress als großen Erfolg: „Die Resonanz der<br />

Teilnehmer war ausgesprochen positiv und hat den interdisziplinären Erfahrungsaustausch und<br />

Wissenstransfer deutlich bereichert. Wir sehen, dass sich auch der Pferdesport immer intensiver mit<br />

der Leistungsdiagnostik und professioneller Trainingsplanung beschäftigt. Diese Kick Off-Veranstaltung<br />

werden wir nun auswerten und für die einzelnen Disziplinen gemeinsam mit den Bundestrainern<br />

Lösungen erarbeiten.“<br />

FN-Ranglisten 2015: Werth, Deußer und Jung an der Spitze<br />

Warendorf (fn-press). Isabell Werth und Michael Jung bleiben die „Nummer eins“ in ihren<br />

Disziplinen Dressur bzw. Vielseitigkeit. Wie in den vergangenen Jahren führen die beiden<br />

deutschen Topreiter die Ranglisten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) an. Eine<br />

Veränderung gab es allerdings im Springen. Hier übernahm Daniel Deußer die Spitzenposition<br />

und verwies den bislang führenden Marcus Ehning auf Platz zwei.<br />

Sie ist und bleibt Deutschlands Dressur-Queen: Die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth aus<br />

Rheinberg sammelte im Anrechnungszeitraum 1. Oktober 2013 bis 30. September <strong>2014</strong> insgesamt<br />

140.290 Punkte und damit fast 30.000 Punkte mehr als die Mannschaftsweltmeisterin und<br />

Vizeweltmeisterin Helen Langehanenberg (Billerbeck), die mit 110.775 Punkten auf Platz zwei rangiert.<br />

Nach einjähriger Pause rückte auch Dorothee Schneider aus Framersheim wieder in die Top Drei der<br />

deutschen Dressurreiter vor. Nach ihrem Olympiaerfolg in London 2012 noch Zweite, im vergangenen<br />

Jahr Fünfte, belegte sie <strong>2014</strong> mit 82.305 Punkten den Bronzerang. Newcomerin des Jahres ist Jessica<br />

von Bredow-Werndl. Sie besetzt mit 70.585 Punkten Rang vier vor Mannschaftsweltmeisterin Fabienne<br />

Lütkemeier aus Paderborn (64.372). Im vergangenen Jahr war die Aubenhausenerin noch 13te.<br />

Im vergangenen Jahr galt er noch als Aufsteiger des Jahres, <strong>2014</strong> führt er die Rangliste an: Daniel<br />

Deußer, der in Mechelen (Belgien) lebt, sammelte 214.209 Punkten und damit knapp 10.000 mehr als<br />

die langjährige Nummer eins, Marcus Ehning aus Borken (204.297). Ihm folgt Felix Haßmann aus<br />

Lienen, der mit 191.599 Punkten der 200.000er Marke bereits sehr nahe kam. Er belegt im Ranking<br />

Platz drei vor Ludger Beerbaum aus Hörstel mit 162.856 Punkten. Komplettiert wird die Top Five durch<br />

den Eimeldinger Hans-Dieter Dreher, der mit 144.353 Punkten noch vor dem Vorjahres-Zweiten<br />

Christian Ahlmann (142.196 Punkte/Platz sechs) auf Platz fünf rangiert.<br />

In der Vielseitigkeit führt das deutsche Goldteam der Weltmeisterschaften in Caen die Rangliste an.<br />

Allen voran Vizeweltmeister Michael Jung aus Horb, der mit 39.850 Punkten seinen Spitzenplatz aus<br />

den Vorjahren behaupten konnte. Vom zehnten auf den zweiten Platz rückte Doppel-Weltmeisterin<br />

Sandra Auffarth (Ganderkesee) vor. Mit 29.330 Punkten landete sie vor Ingrid Klimke, deren Ranglisten-<br />

Konto in diesem Jahr mit 22.330 Punkten gefüllt ist. Der Reitmeisterin aus Münster auf den Fersen sind<br />

die beiden WM-Einzelreiter. Peter Thomsen aus Lindewitt machte fünf Platze gut und belegt mit 21.939<br />

Platz vier, gefolgt von dem Warendorfer Sportsoldaten Andreas Ostholt mit 20.872 Punkten.<br />

Die Ranglisten mit den Top 1.000 Dressur und Springen sowie den Top 500 in der Vielseitigkeit sind ab<br />

sofort im Internet unter www.pferd-aktuell.de/turniersport zu finden. Die kompletten Listen finden<br />

registrierte Nutzer auch unter fn-erfolgsdaten.de und können sie dort noch weiter selektieren: z.B. nach<br />

Disziplin, Alterklassen, Landesverband oder sogar innerhalb eines Vereins. Hb<br />

Die TopTen der Dressurreiter:<br />

1. Isabell Werth (140.290Punkte)<br />

2. Helen Langehanenberg (110.775)<br />

3. Dorothee Schneider (82.305)<br />

4. Jessica von Bredow-Werndl (70.585)<br />

5. Fabienne Lütkemeier (64.372)<br />

6. Kristina Sprehe (63.035)<br />

7. Andrea Timpe (57.861)


8. Marion Wiebusch (51.304<br />

9. Thomas Wagner (49.948)<br />

10. Uta Gräf (48.621)<br />

Die TopTen der Springreiter:<br />

1. Daniel Deußer (214.209 Punkte)<br />

2. Marcus Ehning (204.297)<br />

3. Felix Hassmann (191.599)<br />

4. Ludger Beerbaum (162.856)<br />

5. Hans-Dieter Dreher (144.353)<br />

6. Christian Ahlmann (142.196)<br />

7. Marco Kutscher (109.477)<br />

8. Markus Renzel (103.604)<br />

9. Lars Nieberg (89.925)<br />

10. David Will (88.832)<br />

Die TopTen der Vielseitigkeitsreiter:<br />

1. Michael Jung (39.850 Punkte)<br />

2. Sandra Auffarth (29.330)<br />

3. Ingrid Klimke (22.330)<br />

4. Peter Thomsen (21.939)<br />

5. Andreas Ostholt (20.872)<br />

6. Andreas Dibowski (20.<strong>24</strong>9)<br />

7. Dirk Schrade (14.747)<br />

8. Julia Krajewski (13.314)<br />

9. Bettina Hoy (8.521)<br />

10. Claas Hermann Romeike (7.554)<br />

Dressur<br />

Stuttgart: Otto-Lörke-Preis für drei Dressurpferde<br />

Die Preisträger <strong>2014</strong> sind Ullrich Equine's St. Emilion, Zaire und Weihegold OLD<br />

Stuttgart (fn-press). In diesem Jahr wird gleich dreimal beim Turnier „Stuttgart German Masters“<br />

der Otto-Lörke-Preis für die Ausbildung eines höchstens zehn Jahre alten Nachwuchs-Grand-<br />

Prix-Pferdes vergeben. Bei der nun 29. Auflage stehen Ullrich Equine’s St. Emilion (Dorothee<br />

Schneider), Zaire (Jessica von Bredow-Werndl) und Weihegold OLD (Isabell Werth/Beatrice<br />

Buchwald) im Rampenlicht.<br />

Die Auszeichnung würdigt das Lebenswerk des herausragenden Berufsreiters und Ausbilders Otto<br />

Lörke (1879-1957). Eigentlich ist nicht der Vierbeiner Preisträger, sondern der Reiter, der Ausbilder und<br />

der Besitzer des jungen Dressurpferdes, das dem Dressurausschuss des Deutschen Olympiade-<br />

Komitees für Reiterei (DOKR) durch herausragende Erfolge in Grand-Prix-Prüfungen aufgefallen ist.<br />

Initiiert hat den Preis Liselott Schindler-Rheinberger, Deutschlands erste Olympiasiegerin im<br />

Pferdesport (Dressur 1972) und einst selbst Schülerin von Otto Lörke.<br />

Bereits 14 Siege in Klasse S und in Grand Prix-Prüfungen hat Ullrich Equine’s St. Emilion mit seiner<br />

Ausbilderin Dorothee Schneider (Framersheim) gesammelt. Der neunjährige westfälische Hengst von<br />

Sandro Hit-Ehrenwort stammt aus der Zucht von Walter Niewerth und gehört Christina Ullrich. Zaire ist<br />

eine zehnjährige niederländische Stute von Son de Niro-Jazz. Sie wird ausgebildet von Jessica von<br />

Bredow-Werndl, ihrem Bruder Benjamin Werndl und Jonny Hilberath. International gewann sie bereits<br />

Grand Prix und Special in Kaposvar. Neun Siege von St. Georg bis Grand Prix füllen ihre Bilanz. Zaire<br />

gehört der Aubenhausen GbR – Home of Dressage Horses.<br />

Weihegold OLD war schon in jungen Jahren ein bekanntes Pferd. Mehrfach wurde sie zur Oldenburger<br />

Landeschampionesse gekürt, war Finalistin der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde und siegte<br />

im Finale des Nürnberger Burg-Pokals 2013. Die neunjährige Don Schufro-Sandro Hit-Tochter ist via<br />

Embryo-Transfer bereits Mutter von zehn Fohlen. Gezogen von Inge Bastian und im Besitz von<br />

Christine Arns-Krogmann wurde Weihegold von Beatrice Buchwald in den Grand Prix Sport gebracht


und nun von Isabell Werth erstmals international in Oldenburg eingesetzt – mit hervorragendem<br />

Ergebnis: zweimal Platz zwei.<br />

Der Otto-Lörke-Preis ist mit mehreren Ehrenpreisen verbunden: Dorothee Schneider, Jessica von<br />

Bredow-Werndl und das „Gespann“ Werth/Buchwald erhalten als Reiterinnen einen Ehrenpreis,<br />

gestiftet von Liselott Schindling-Rheinberger und in Stuttgart überreicht durch Dr. Stefanie Haug-<br />

Grimm, Vorstandsmitglied der „Liselott Schindling Stiftung zur Förderung des Dressurreitsports“. Für<br />

die Ausbilder der Pferde gibt es eine Leistungsprämie des DOKR in Höhe von 1.000 Euro. Den Preis<br />

übergab der Vorsitzende des DOKR-Dressurausschusses, Klaus Roeser. Für die drei ausgezeichneten<br />

Pferde stiftet die Firma Derby Spezialfutter GmbH aus Münster einen Futtergutschein, den Ralf<br />

Hesselbach überreichte. hen<br />

Stuttgart: Starke Ritte im Piaff-Förderpreis<br />

Charlott-Maria Schürmann gewinnt knapp vor Nadine Husenbeth<br />

Stuttgart (fn-press). Ein teurer Fehler hätte Charlott-Maria Schürmann (Gehrde) beinahe den<br />

Sieg gekostet. Mit nur 16 Hundertstel Prozentpunkten Vorsprung behauptete sich die 22-Jährige<br />

mit ihrem Hannoveraner Burglington im Finale des Piaff-Förderpreises beim Turnier „Stuttgart<br />

German Masters“ knapp vor der gleichaltrigen Nadine Husenbeth (Sottrum) und der rheinischen<br />

Stute Florida.<br />

Bis zur Zick-Zack-Galopptraversale verlief die Prüfung für Charlott-Maria Schürmann ohne Fehl und<br />

Tadel. Doch am Ende dieser Lektion fiel ihr elfjähriger Hengst Burlington in den Trab – ein Fehler, der<br />

in dieser doppelt zählenden Lektion das Ergebnis etwas nach unten zog (72,16). Ansonsten begeisterte<br />

die mehrfache Europameisterin im Nachwuchsbereich auf dem Breitling-Sohn mit fehlerfreiem,<br />

exaktem und schönem Reiten. Das Bewegungspotenzial des Fuchses, insbesondere sein<br />

herausragender Schritt, lässt für die weitere Entwicklung des Paares, das von Erfolgstrainer Klaus<br />

Balkenhol betreut wird, viel erwarten.<br />

Mit enormen Verstärkungen punktete Nadine Husenbeth aus Sottrum. Im Sattel ihrer 15-jährigen<br />

Rheinländerin Florida gelang eine gute Prüfung mit vielen Höhepunkten. 72 Prozent bedeuteten den<br />

zweiten Platz. Im vergangenen Jahr hatte sie die Serie der unter 25-jährigen Grand Prix-Reiter als<br />

Beste beendet. 22 Jahre alt ist auch die Drittplatzierte: Sanneke Rothenberger (Bad Homburg) trat in<br />

der Hanns-Martin-Schleyer-Halle wieder mit der Fuchsstute Wolke Sieben an. Sanneke, die von ihrer<br />

Pony- bis Junge-Reiterkarriere 18 Medaillen, darunter 14 goldene, bei Europameisterschaften gewann,<br />

steuerte die 15-jährige Hannoveranerin präzise und nahezu fehlerfrei durch die Prüfung (70,64). Auf<br />

dem vierten Platz reihte sich die Bayerin Victoria Michalke (Isen) mit dem Oldenburger Dance On ein<br />

(70,46), gefolgt von der Vorjahres-Zweiten Anabel Frenzen aus Krefeld, die mit ihrem Holsteiner<br />

Cristobal 67,76 Prozent erzielte.<br />

Über vier Stationen (Balve, Wiesbaden, Verden und Donaueschingen) führt die von der Liselott<br />

Schindling Stiftung geförderte Serie für die bis 25 Jahre alten Grand Prix-Reiter zum Finale nach<br />

Stuttgart. Hier traten die acht Reiter zunächst im Kurz Grand Prix als Einlaufprüfung (Siegerin ebenfalls<br />

Charlott-Maria Schürmann) und im „regulären“ Grand Prix des Finales an. In die Siegerlisten der seit 15<br />

Jahren existierenden Nachwuchsprüfung konnten sich bislang unter anderem Kristina Sprehe, Stella<br />

Charlott Roth, Matthias Alexander Rath und Ellen Schulten-Baumer eintragen. hen<br />

Ergebnisse: www.stuttgart-german-masters.de<br />

Vielseitigkeit<br />

Bundeskader Vielseitigkeit 2015<br />

Sieben Reiter im Championatskader<br />

Warendorf (fn-press). Im Rahmen seiner Herbstsitzung hat der Ausschuss Vielseitigkeit des<br />

Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) die neuen Kader berufen. Diese setzen sich


wie folgt zusammen:<br />

Championatskader: Sandra Auffarth (Ganderkesee/WES) mit Opgun Louvo, Andreas Dibowski<br />

(Egestorf/HAN) mit FRH Butts Avedon, Bettina Hoy (Rheine/WEF) mit Designer, Michael Jung<br />

(Horb/BAW) mit La Biosthetique Sam FBW und fischerRocana FST, Ingrid Klimke (Münster/WEF) mit<br />

Horseware Hale Bob und FRH Escada JS, Andreas Ostholt (Warendorf/WEF) mit So is et, Dirk<br />

Schrade (Sprockhövel/WEF) mit Hop and Skip, Peter Thomsen (Lindewitt/SHO) mit Horseware’s Barny<br />

und Horseware’s Cayenne.<br />

B-Kader: Niklas Bschorer (Dinkelsbühl/BAY) mit TomTom Go, Lord Shostakovich und Win and Love,<br />

Julia Krajewski (Warendorf/WES) mit London Return OLD, Lost Prophecy und Samurai du Thot, Kai-<br />

Steffen Meier (Dorsten/RHL) mit Sunny Side First, Pia Münker (Meerbusch/RHL) mit Louis M, Anna-<br />

Maria Rieke (Rheine/WEF) mit Petite Dame, Claas-Hermann Romeike (Nübbel/SHO) mit Cato, Kai<br />

Rüder (Blieschendorf/SHO) mit Gryffindor, Libero und Colani Sunrise sowie Anna Warnecke<br />

(Osnabrück/HAN) mit Twinkle Bee.<br />

B2-Kader: Nikolai Aldinger (Notzingen/HAN) mit La Petite Lolita, Gregor Bensmann (Münster/WEF) mit<br />

Nick Quick, Stephanie Böhe (Egestorf/HAN) mit Haytom. Freya Füllgraebe (Krefeld/RHL) mit Oje Oje,<br />

Charlotte Sophia Hachmeister (Aurich/WES) mit Kassio, Franziska Keinki (Grömitz/SHO) mit<br />

Lancaster, Leonie Kuhlmann (Einbeck/HAN) mit Cascora, Elmar Lesch (Bavendorf/HAN) mit Lanzelot,<br />

Franca Lüdeke (Warendorf) mit Parlando, Franziska Roth (Hannover/WES) mit Dictus J, Josefa<br />

Sommer (Immenhausen/HES) mit Hamilton, Antje Schöniger (Lengenfeld/SAC) mit FST Schoensgreen<br />

Quebec sowie Jule Wewer (Peheim/WES) mit Lasse und Ruling Spirit.<br />

In die Jugendkader wurden folgende Reiterinnen und Reiter berufen:<br />

C-Kader Junge Reiter: Lisa-Marie Förster (Ahlen/WEF) mit Columbo, Christoph Wahler (Bad<br />

Bevensen/HAN) mit Green Mount Flight.<br />

C-Kader Junioren: Johanna Fahle (Twistetal/HES) mit Farina, Hanna Knüppel (Kisdorf/SHO) mit<br />

Carismo, Tina Krüger (Fahrenzhausen/BAY) mit Dolce Mia, Flora Reemtsma (Groß Walmstorf/MEV)<br />

mit River of Joy und Ikarosz, Jerome Robiné (Darmstadt/HES) mit Quaddeldou, Kai Ruggaber<br />

(Reutlingen/BAW) mit Carnamoyle sowie Charlotte Whittaker (Zangberg/BAY) mit Poupee de Cire.<br />

D/C-Kader Junioren/Junge Reiter: Johanna Beckhoff (Sendenhorst/WEF) mit Sephir, Finja<br />

Bliesemann (Fehmarn/SHO) mit Drecoll, Julia Füntmann (Recklinghausen/WEF) mit Contina, Rebecca-<br />

Juana Gerken (Rümpel/SHO) mit Elektra und Scipio, Svenja Hansen (Bösdorf) mit Carrelon, Pauline<br />

Knorr (Hude/WES) mit Abke’s Boy, Hella Meise (Steinhagen/WEF) mit First Flight Beauty, Nils Trebbe<br />

(Telgte/WEF) mit Priemus, Anna-Katharina Vogel (Biessenhofen/BAY) mit Quintano P und Maria<br />

Wagner (Inzigkofen/BAW) mit Pommard du Clos.<br />

D/C-Kader Ponyreiter: Antonia Baumgart (Düsseldorf/RHL) mit Turn up Trumps, Calvin Böckmann<br />

(Lastrup/WES) mit Askaban B, Emma Brüssau (Schriesheim/BAW) mit Rocky (Pony), Linda Förster<br />

(Ahlen/WEF) mit Dream Star, Konstantin Harting (Königswinter/RHL) mit Mariestad, Christina<br />

Schöniger (Lengenfeld/SAC) mit Napoli und Magna Flava sowie Johanna Schulze Thier<br />

(Ascheberg/WEF) mit Mondeo.<br />

D/C-Perspektivkader: Greta Busacker (Münster/WEF) mit FRH Butts Abraxxas (Pferd) und Nemo vom<br />

Purnitzgrund (Pony), Charlotte Fritzen (Hamminkeln/RHL) mit Classic Touch (Po.), Fritz Ludwig<br />

Lübbeke (Wingst/HAN) mit Caramella (Pf.) und Nadeem (Po.), Caecilia Reemtsma (Groß<br />

Walmsdorf/MEV) mit Sarotti (Pf.), Georg von Schiller (Rabel/Kappeln/SHO) mit Delektra (Pf.), Anja<br />

Schöniger (Lengenfeld/SAC) mit Charlie (Po.) sowie Gesa Staas (Bramsche/WES) mit Delorean (Pf.)<br />

und Donja (Pf.). Hb<br />

Orientierungsreiten<br />

Jahrestreffen und Saisonplanung der Orientierungsreiter<br />

EM der Junioren und Jungen Reiter ist Saisonhöhepunkt 2015 der TREC-Sportler<br />

Atzenhain (fn-press). Nach der Saison ist vor der Saison: Rund 30 Aktive, Richter und Freunde<br />

des TREC-Sports (Orientierungsreiten und -fahren) trafen sich Mitte November im hessischen<br />

Atzenhain, um die Saison <strong>2014</strong> ausklingen zu lassen und 2015 vorzubereiten.


Mannschaftsbronze bei der Jugend-Weltmeisterschaft dieses Jahr ist eine gute Ausgangsbasis für den<br />

sportlichen Höhepunkt 2015: die Europameisterschaft der Junioren/Jungen Reiter Anfang September in<br />

Eersel/Niederlande. Um eine optimale Vorbereitung der Jugendmannschaft zu gewährleisten, wurde<br />

Brigitte Kindel (Simmern/Rheinland-Pfalz) als Equipechefin benannt.<br />

Über drei Sichtungen können sich die deutschen Reiter/innen – sechs Junioren/Junge Reiter – für die<br />

EM qualifizieren, die teilweise auch Wertungsritte für den Europa-/Nationen-Cup 2015 sind:<br />

8. bis 10. Mai 2015: EM-Sichtung in Züsch/Rheinland-Pfalz, Veranstalter: Gestüt Altasilva, Rainhild<br />

und Rudi Wenzel;<br />

29. bis 31. Mai 2015: EM-Sichtung und E-/N-Cup-Wertungsritt in Brachfeld/Baden-Württemberg,<br />

Veranstalter: Meike und Joachim Lefèvre;<br />

10. bis 12. Juli 2015: EM-Sichtung und E-/N-Cup-Wertungsritt in Weitershain/Hessen, Veranstalter:<br />

TREC Deutschland e.V.<br />

7. bis 9. August 2015: E-/N-Cup-Wertungsritt in Brodenbach/Rheinland-Pfalz, Veranstalter: Gestüt<br />

Eckmühle, Maren und Michael Reckert<br />

Abgerundet wurde das Programm durch eine Fortbildung für Richter im Orientierungsreiten, die<br />

Vorstellung der Arbeit des „Runden Tisches“, einer Arbeitsgruppe zur Förderung des TREC-Sports.<br />

Über „Neues“ aus der Sportkommission der Internationalen Föderation für Pferdesport-Tourismus<br />

(FITE) berichtete Gerlinde Hoffmann – Leiterin der Abteilung Umwelt und Pferdehaltung der Deutschen<br />

Reiterlichen Vereinigung FN und Vizepräsidentin der FITE. Neben den Sichtungs- und Wertungsritten<br />

gibt es eine Vielzahl an Trainings- und Ausbildungsveranstaltungen (www.pferd-aktuell.de/trec,<br />

www.trec-deutschland-ev.de).<br />

Das nächste TREC-Jahrestreffen findet am 15. November 2015 in Stuttgart statt. Bo<br />

Alle Informationen zu Reglement, Veranstaltungen, Trainingsmöglichkeiten etc. sind erhältlich bei der<br />

Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, 48268 Warendorf,<br />

Telefon 02581/6362-534, Fax 02581-62144, E-Mail: dkoch@fn-dokr.de, www.pferd-aktuell.de<br />

Ergebnisse der TREC-Europa-Cup-Wertung <strong>2014</strong><br />

Atzenhain (fn-press). In der TREC-Europa-Cup-Wertung <strong>2014</strong> zogen die deutschen<br />

Orientierungsreiter mit insgesamt 25 Starts im In- und Ausland sowie guten Platzierungen eine<br />

positive Bilanz bei ihrem Jahrestreffen in Atzenhain.<br />

Als beste deutsche Reiterin belegt Bettina Klingmüller (Ofterdingen/Baden-Württemberg) Platz 5 in der<br />

internationalen Gesamtwertung, gefolgt von Maria-Gabriela Nowack (Burgschwalbach/Rheinland-Pfalz)<br />

auf Platz 7, Jessica Schneider (Alterkülz/Rheinland-Pfalz) Platz 9 und Teresa Richwien<br />

(Züsch/Rheinland-Pfalz) auf Platz 15.<br />

Den Europa-Cup-Siegertitel holt sich zum wiederholten Mal Hilary Barnard aus Großbritannien mit 98<br />

Punkten vor dem Belgier Marc Renard (83 Punkte) und Renske Giesen aus den Niederlanden (78<br />

Punkte). Bo<br />

Weitere Infos, Auswertungen und Berichte unter: www.fite-net.org<br />

Ausbildung und Wissenschaft<br />

Betriebsleiter-Meeting <strong>2014</strong><br />

"Jeder pferdehaltende Betrieb muss die BMEL-Leitlinien zur Pferdehaltung kennen"<br />

Warendorf (fn-press). Kinderreitbetrieb und Pferdehaltung, Theorie und Praxis – die<br />

Schwerpunktthemen des Betriebsleiter-Meetings Ende November in Warendorf trafen<br />

offensichtlich den Nerv der Adressaten. Mit 150 Teilnehmern erfreute sich die jährliche<br />

Fortbildungsveranstaltung, zu der die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) die<br />

Verantwortlichen der gekennzeichneten FN-Betriebe einlädt, guter Resonanz.


Kein Pferdebetrieb ohne Pferdehaltung - deshalb ist Pferdehaltung auch ein Dauerthema - aber nicht<br />

nur in der Pferdeszene. Die Gesellschaft, ihre Beziehung zum Tier und damit ihre Erwartungen an den<br />

Tierschutz ändern sich und sie will mitreden. „Wir leben heute in einer Zeit, in der die Nutzung des<br />

Tieres in Frage gestellt wird“, sagt Dr. Karsten Zech, Tierarzt beim Pferdegesundheitsdienst der<br />

Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Das bedeutet „ständig steigende Erwartungen an die<br />

Tierhaltung“ mit der Folge, dass „es eine diskontinuierliche Diskrepanz zwischen Mindestanforderungen<br />

in der Haltung und gesellschaftlichen Erwartungen gibt.“ Praktisch heißt das, dass bei den<br />

Veterinärämtern im Winter eine Vielzahl an Anzeigen eingeht, zum Beispiel hinsichtlich der<br />

Winteraußenhaltung von Rindern und Pferden, da der Mensch den Tieren zu frieren unterstellt. Eine<br />

tierschutzgerechte Haltung spiegelt aber die Anforderungen des Pferdes und nicht des Menschen wider.<br />

Niedergeschrieben sind diese Haltungsanforderungen in den „Leitlinien zur Beurteilung von<br />

Pferdehaltung unter Tierschutzgesichtspunkten“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL). 1995<br />

erstmals herausgegeben, wird die derzeit letzte Auflage von 2009 von einer Arbeitsgruppe aktualisiert,<br />

der seit Beginn an auch die FN als Fachverband angehört. Ursprünglich als empfehlende<br />

Handlungsanweisung ohne bindenden Charakter gedacht, gelten die Leitlinien heute als fachliche<br />

Grundlage und haben damit ein wesentlich größeres Gewicht. „Laden Sie sich die aktuelle Version der<br />

Leitlinien von der BMEL-Internetseite herunter. Jeder Betrieb muss die aktuelle Version haben und<br />

kennen – und bei Renovierungen, Um- und Neubauten oder sonstigen Haltungsneuerungen<br />

einbeziehen“, empfiehlt Dr. Zech und verdeutlicht seine Aussage mit zahlreichen Beispielen von<br />

Haltungsmängeln und Rechtsstreitigkeiten, bei denen der Pferdehalter – also Stallbetreiber – den<br />

Kürzeren zog. Ob mangelhafte Weideeinzäunungen oder zu kleine Pferdeboxen: Wenn der<br />

Amtsveterinär sich ankündigt, was der faire Regelfall ist, und es Beanstandungen gibt, rät Dr. Zech zu<br />

kooperativem und kommunikativem Verhalten. Damit ein solcher Besuch aber gar nicht erst<br />

verunsichert, gibt der Tierarzt, der im Auftrag des Landesverbandes Weser-Ems auch Pferdebetriebe<br />

kennzeichnet, folgenden Rat: „Lassen Sie mal jemand Fremdes Ihren Betrieb inspizieren, der Ihnen<br />

offen alle Punkte sagt, die ihm auffallen. Es ist doch so: Mit der Zeit wird man betriebsblind.“<br />

Grundsätzlich sollte sich jeder Pferdehalter von Zeit zu Zeit mit der Frage beschäftigen: Wie<br />

zukunftsfähig ist mein Haltungssystem? Und damit die Pferdehaltung in Deutschland eine Zukunft hat,<br />

solle die Pferdeszene vorausschauend und aktiv auf die öffentliche Erwartungshaltung reagieren.<br />

Mit Bodenarbeit Unfälle im Umgang mit Pferden vermeiden<br />

Bodenarbeit für mehr Sicherheit im Pferdesport – so hätte man den Vortrag von Martin Heiland auch<br />

überschreiben können. Der Mitarbeiter der land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft sprach<br />

über „Unfallverhütung im Pferdesport“. Ereignet sich ein Arbeitsunfall mit dem Pferd, so landet man in<br />

der Statistik der SVLFG - der Sozialversicherung der BG. Im letzten Jahr waren das 3.800<br />

Arbeitsunfälle in den versicherten Betrieben. Zwar sei diese Zahl seit Jahren etwa gleichbleibend, der<br />

Anteil an allen Arbeitsunfällen in der BG aber steigend. Auch wenn die meisten Unfälle beim Reiten<br />

oder Longieren passieren (30 Prozent), so bildet das Führen von Pferden mit 23 Prozent doch einen<br />

weiteren Unfallschwerpunkt. Löst man sich von den Zahlen und geht in die Unfallberichte, tauchen<br />

Begriffe auf wie „plötzlich“, „unerwartet“ und „erschrocken“. Martin Heiland, selbst im Pferdesport<br />

zuhause, stellt die Frage, ob das Verhalten der Pferde tatsächlich immer so unvorhersehbar war oder<br />

ob auch Unachtsamkeit des Menschen zu dem einen oder anderen Unfall führte. Man müsse sich<br />

Gefahrenquellen bewusst machen und fachlich fortbilden, um Unfälle zu vermeiden. Fachliche<br />

Kompetenz bedeute dabei vor allem, die Pferde und ihre Natur besser zu verstehen. Genau dann<br />

könnten auch Reaktionen vorausgesehen und entsprechend sicher und richtig gehandelt werden.<br />

Fütterung ist auch Beschäftigung für Pferde<br />

Wie eine pferdegerechte und betriebswirtschaftliche Pferdefütterung aussieht, erfuhren die<br />

Pferdebetriebsinhaber von Jens Lyke, Pferdewirtschaftsmeister und Berater des Futtermittelherstellers<br />

Agravis. So wie sich die Haltung der Pferde in den letzten Jahrzehnten verändert hat, so muss auch die<br />

Fütterung angepasst werden. Weniger Arbeit bedeutet weniger Energie. Weniger Arbeit bedeutet aber<br />

auch weniger Beschäftigung für die Pferde. Diese Konsequenzen gilt es in der heutigen Fütterung zu<br />

berücksichtigen. „Wir wissen heute, dass der Schlüssel zu einer verbesserten Pferdefütterung heute in<br />

einem verbesserten Grundfuttermanagement liegt.“ Ein Großteil des Energie- und Eiweißbedarfs sei<br />

über Grundfutter darstellbar, wenn Qualität und Quantität stimmen. Deshalb bedarf es eines<br />

sorgfältigen Grundfuttermanagements: Grünlandpflege, Düngung und die Wahl des richtigen<br />

Zeitpunktes für den ersten Schnitt. „Durch den vermehrten Einsatz von Grundfutter erreichen wir ein<br />

Mehr an Beschäftigung der Pferde“, erklärt Lyke. In Freiheit wäre ein Pferd 12 bis 18 Stunden<br />

beschäftigt. Solange zöge es grasend und fressend durch die Steppe. Die heutige Fütterung sorgt aber<br />

nur für maximal sechs Stunden Beschäftigung: Sechs Kilo Heu sind in vier Stunden, zwei Kilo Stroh in<br />

eineinhalb und drei Kilo Kraftfutter in 0,3 Stunden verputzt. Eine gute Fütterung im Sinne der Pferde


versorgt sie zum einen mit Energie und Nährstoffen, zum anderen sorgt sie für Beschäftigung. Das<br />

Pferd nutzt seinen Kauapparat und auch die physiologische Voraussetzung für die Verdauungsorgane<br />

wird aufrechterhalten. Damit eine solche Fütterung auch betriebswirtschaftlich ist, plädiert Lyke für eine<br />

durchdachte Futterlagerung. „Futtermittelhygiene ist das A und O der Kostenoptimierung. Mangelhafte<br />

Hygiene führt zu Verlusten. Mäuse und Schädlinge verderben Futter und können krank machen. Bei<br />

Draußen-Lagerung des Futters entstehen oft 20 bis 30 Prozent Verluste.“ Abstriche bei der<br />

Futterqualität wirkten überhaupt nicht kostensparend. Schlechtes Futter hat weniger Nährstoffe und<br />

Energie, so dass von schlechtem Futter mehr gefüttert werden muss als von Gutem. Am Ende können<br />

fütterungsbedingte Folgekosten entstehen: Geringe Fruchtbarkeit, schlechtere Muskelbildung, Zahnund<br />

Magenprobleme oder Wertminderungen durch Verhaltensauffälligkeiten können die Folgen<br />

schlechter Fütterung sein.<br />

Warum Kooperationen mit Vereinen oder gar eine Vereinsgründung sowohl für Pferdebetriebe als auch<br />

den organisierten Gesamtsport Vorteile bieten, legte Martin Otto, bei der FN zuständig für die<br />

Mitgliedspferdebetriebe, dar. „Trotz aller bekannten Unterschiede zwischen Vereinen und Betrieben<br />

gibt es auch durchaus gegenseitigen strukturellen Mehrwert zwischen Vereinen und Betrieben, den Sie<br />

nutzen sollten.“ Die aktuellen Herausforderungen wie zum Beispiel die demografische Entwicklung sind<br />

für Vereine wie für Betriebe gleich. „Hier gilt es mehr denn je Synergien zu nutzen, von denen möglichst<br />

alle profitieren.“<br />

Kleine Kinder – der unterschätzte Markt<br />

Weniger um Kosten sparen, als um neue Einnahmequellen und Zielgruppen ging es in dem anderen<br />

großen Themenblock des Betriebsleiter-Meetings. Ein unterschätzter Markt sind die ganz kleinen<br />

Kinder – Kinder im Vorschul- und unterem Grundschulalter, Kinder von drei bis acht Jahren. Die<br />

Nachfrage ist groß, was den Pferdesport eigentlich freuen müsste, ist hier doch Potenzial, das es nur<br />

zu heben gilt. Leider aber fehlt das Angebot. „Das ist schade. Die Entscheidung für einen Sport und ein<br />

Hobby fallen in dieser Zeit. Wenn wir da nichts anbieten können, sind diese Kinder für uns verloren“,<br />

bedauert Maria Schierhölter-Otte, Leiterin der FN-Abteilung Jugend. Ein Weg zu dieser Zielgruppe sind<br />

Kooperationen von Vereinen und Betrieben mit Kindergärten und Grundschulen. Ob Maßnahme zur<br />

Gewinnung neuer Mitglieder bzw. Kunden oder zur besseren Auslastung der Anlage am Vormittag -<br />

Maria Schierhölter-Otte gab einen Überblick, wie man eine solche Kooperation auf den Weg bekommt:<br />

Die Argumente, mit denen man das Pferd in den Bildungsauftrag der Einrichtung integriert,<br />

Möglichkeiten und Formen der Zusammenarbeit, Voraussetzungen, Finanzierungsbeispiele,<br />

Unterstützungsleistungen, Checklisten, Literaturtipps sowie weiteres Unterrichts- und Info-Material ist<br />

auf der Internetseite der FN unter www.vorreiter-deutschland.de/verein/kooperationen/kooperationen zu<br />

finden.<br />

Da aber insgesamt die Nachfrage nach Kinderreitschulen das Angebot übersteigt, braucht es Vereine<br />

und Betriebe, die ihre Reitschule um diesen Betriebszweig erweitern. Oder mutige Existenzgründer wie<br />

Melanie Strack, die ihre PonyBewegung Spabrücken vorstellte. Weil es kein adäquates Reitangebot für<br />

ihren kleinen Sohn in der Nähe gab, tauschte die passionierte Reiterin ihr Personalreferentenkostüm<br />

gegen Reithose und Stiefel. Fast zwei Jahre liegt die Gründung ihrer Reitschule zurück. Noch ist es<br />

kein Vollerwerb. Melanie Stracks Mann, ein ehemaliger Börsianer, arbeitet von Zuhause. Den Schritt<br />

bereut die Familie aber nicht. Die Arbeit mit den Kindern empfindet die Reitschulinhaberin als sehr<br />

befriedigend. Die eigentlichen Hindernisse galt es vor der Gründung zu überwinden. Die Planung<br />

dauerte über ein Jahr. Wer kann uns beraten? Wie finanzieren wir das Ganze bzw. welche Bank ist<br />

bereit, die Geschäftsidee zu verstehen? Wo finden wir eine passende Anlage? Woher bekommen wir<br />

geeignete, d.h. kleine, kinderfreundliche Ponys? Wie bilden wir diese aus? Wo gibt es die passende<br />

Ausrüstung? Als diese Fragen beantwortet waren, konnte es losgehen. Kunden waren schnell da.<br />

Infoabende in Kitas und Schulen erreichten eine 75-prozentige Anmeldequote. Die Nachfrage ist da.<br />

„Sie brauchen eine sichere Umgebung für die Kinder. Sie sollten sich auf jeden Fall qualifizieren. Ich<br />

habe die neue FN-Ergänzungsqualifikation Kinderreitunterricht gemacht. Kleine Kinder erfordern doch<br />

noch mal ein ganz anderes Wissen und bei den Eltern und den Bildungseinrichtungen ist das ein<br />

wichtiges Argument. Sie sollten eigene finanzielle Möglichkeiten haben, um auch mögliche<br />

Durststrecken zu überstehen. Ihr Unterricht sollte an einem wetterunabhängigen Ort stattfinden. Sonst<br />

kommen die Kinder nicht. Es muss keine große Halle sein“, fasste Melanie Strack aus ihrer Sicht<br />

wichtige Voraussetzungen zusammen. Weitere Erfolgskriterien seien eine gute Analyse des<br />

Einzugsgebietes und der dortigen Mitbewerber: „Wir kennen unsere Mitbewerber, machen denen aber<br />

keine Konkurrenz. Unser Angebot ergänzt einerseits das Pferdesportangebot in der Region, so dass<br />

wir gut mit unseren Mitbewerbern klar kommen, zum anderen haben wir als Reitschule ein<br />

Alleinstellungsmerkmal.“ Die wichtigsten Fähigkeiten als Reitlehrerin für Kinder ab drei Jahre kann man<br />

allerdings nicht lernen: „Geduld, Konsequenz, gute Nerven, Ausdauer, Fantasie, Liebe – das braucht es


für Ponykinder.“<br />

Praxis: Von Ausbildern für Ausbilder<br />

Das findet sich auch in dem reitpädagogischen Lehrkonzept Hippolini wieder. Wie die Arbeit mit<br />

Kindern im Vorschul- und Grundschulalter praktisch aussieht, welche pädagogischen Anforderungen<br />

gestellt werden, das zeigte die Reitschule Engelernerhof aus Merzen. Im Praxisteil des Betriebsleiter-<br />

Meetings stellten die Hippolini-Ausbilder Stefanie Tennigkeit und Thomas Lörsch vor, wie Kindern<br />

spielerisch und altersgerecht die Grundlagen für einen ausbalancierten Sitz und den Umgang mit dem<br />

Pony vermittelt werden. Sobald die Kinder die Ausbildungsstufen durchlaufen haben, wechseln sie in<br />

Reitschulen, die auch größere Kinder unterrichten und die nächsten Ausbildungsziele anstreben. Zum<br />

Beispiel ein Reitabzeichen. Wie man mit älteren Ponykindern solchen Ziele anstrebt und erarbeitet,<br />

zeigte Pferdewirtschaftsmeisterin Ina Tapken. Auch wenn kleine Kinder eine nach wie vor zentrale<br />

Zielgruppe mit besonderen pädagogischen Anforderungen sind. Nicht minder anspruchsvoll sind<br />

erwachsene Reitschüler. Worauf erwachsene Reiteinsteiger und –wiedereinsteiger Wert legen und wie<br />

Ausbilder und Reitschule darauf eingehen können, erläuterte Pferdewirtschaftsmeisterin Lina Otto von<br />

der Reitschule Altrogge-Terbrack aus Nottuln-Darup. Tipps für die Winterarbeit mit Stangen und<br />

Cavaletti von Bettina Hoy, Mannschafts-Weltmeisterin Vielseitigkeit, rundeten den praktischen Teil in<br />

der Reithalle ab. Sie demonstrierte eindrucksvoll mit einer Schülerin, dass ein Ausbilder nicht nur vom<br />

Boden aus unterrichten, sondern seinen Schülern auch mal vorreiten oder sich gar selbst auf deren<br />

Pferde setzen sollte. Dass ihre Schülerin das jüngere und noch nicht so weit ausgebildete Pferd hatte,<br />

das hatte sie als Ausbilderin natürlich sofort erkannt. „Dennoch kann man vieles genauer einschätzen<br />

und präzisere Ausbildungstipps geben, wenn man auf dem Pferd gesessen und es erfühlt hat.“ So<br />

verließen die Betriebsinhaber, von denen die meisten auch Ausbilder sind, das Betriebsleiter-Meeting<br />

<strong>2014</strong> mit einem ganzen Strauß Inspirationen und Tipps.<br />

Auch die Organisatoren Eva Lempa-Röller, Referentin der FN-Abteilung Ausbildung und Wissenschaft,<br />

und Martin Otto zeigten sich über die positive Resonanz zu den vielfältigen Themenbereichen<br />

hochzufrieden und riefen die Teilnehmer auf, ihre Wünsche für die theoretischen und praktischen<br />

Inhalte des kommenden Betriebsleiter-Meetings 2015 mitzuteilen. Bo<br />

Breitensport<br />

FN-Familien-Projekt <strong>2014</strong> abgeschlossen<br />

Vereine erkennen Familie als Zielgruppen - Eltern erkennen das Pferd als Hobby für die ganze Familie<br />

Warendorf (fn-press). Nicht nur die reitenden Kinder, sondern die ganze Familie für den<br />

Reitverein gewinnen! Wie das gelingen kann, darum ging es in dem Projekt „Familien-Herbst –<br />

Das Abenteuer Pferd erleben“, für das die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) zwölf<br />

Pferdesportvereine gewinnen konnte. Mit der Vorstellung der Ergebnisse durch die<br />

Projektvereine schloss das Projekt Ende November in Warendorf ab.<br />

Die Projektvereine kamen aus dem gesamten Bundesgebiet: DALARNA Kattendorfer Reiterhof<br />

(Schleswig-Holstein), Mustiner Reit- und Fahrverein am Heidberg (Schleswig-Holstein), Reit- und<br />

Fahrverein Essen i.O. (Weser-Ems), Kutscherclub Ludwigsfelde (Berlin-Brandenburg), Reitverein<br />

Mittenwalde (Berlin-Brandenburg), Reitverein Lippborg-Unterberg (Westfalen), Reitverein St. Hubertus<br />

Merseburg (Sachsen-Anhalt), Pferdesportfreunde Gillbach (Rheinland), Reiterverein Bayer Leverkusen<br />

(Rheinland), Reit- und Fahrverein Feuchtwangen (Bayern), Reitclub Deggendorf (Bayern) sowie der<br />

Reitclub Unteralting (Bayern).<br />

Die Ideen, Familien für den Pferdesport und damit auch für den Verein zu gewinnen, waren so vielfältig,<br />

wie die Projektvereine: Der RV Lippborg – Unterberg e.V. hatte beispielsweise ein kompaktes<br />

Einsteigerprogramm entwickelt, welches den Familien den Einstieg in das Hobby Pferd und die spätere<br />

Unterstützung der Kinder erleichtert. Der Reitverein hob sein Kompaktprogramm „Theorie, Umgang mit<br />

dem Pferd und Reiten“ als besonders positiv hervor, da diese Art der Angebotsgestaltung sehr gut mit<br />

dem Lernen von Erwachsenen korrespondiere. Ein weiterer Erfolgsfaktor war die speziell für dieses<br />

Projekt eingerichtete Kleinkinderbetreuung mit Ponyreiten und -spielen. Diese ermöglichte auch Eltern<br />

von Kleinkindern die Teilnahme am Projekt, sodass diese sich ganz in Ruhe den eigenen Erfahrungen<br />

mit dem Pferd widmen konnten. Der Kutscherclub Ludwigsfelde e.V. widmete sich, wie der Name<br />

schon vermuten lässt, dem Fahrsport. Nicht fahrende Eltern erhielten die Möglichkeit, einen Einblick in


den Sport ihrer Kinder zu bekommen. So wurden Themen wie Putzen und Putzplatz, die richtige<br />

Fütterung, das gesunde Pony, das Verhalten im Straßenverkehr, Aufschirren und Anspannen<br />

behandelt. Dabei kam auch der Spaß nicht zu kurz, so wurden beispielsweise in der Theorieeinheit<br />

„Anatomie“ die Ponys mit Fingerfarbe bemalt, um den Körperbau im wahrsten Sinne des Wortes zu<br />

veranschaulichen.<br />

Thomas Ungruhe, Leiter der Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe der FN, lobte den Einsatz<br />

und den „Mut zu Neuem“ der zwölf teilnehmenden Vereine. „Diese Vereine haben einen wichtigen<br />

Schritt hin zu einem familienfreundlichen Verein gemacht und stellen sich somit den Anforderungen der<br />

heutigen Zeit.“<br />

Das positive Fazit der Vereine war einstimmig: Durch das Projekt haben sie die Bedeutung und den<br />

Wert der Familie als Zielgruppe verstanden. Aufgrund der guten Erfahrungen wollen alle ihre<br />

Familienprogramme im nächsten Jahr wieder anbieten.<br />

Familien sind eine wichtige Zielgruppe für Vereine. „Familien-Herbst“ ist das zweite familienorientierte<br />

Projekt der FN. Im Jahr 2012 hatte sich die FN an dem vom Deutschen Olympischen Sportbund<br />

(DOSB) ausgelobten Projekt „Sport bewegt Familien – Familien bewegen den Sport“ beteiligt und<br />

darauf viel positive Resonanz erhalten. Die Ergebnisse sind in der Broschüre „Familienerlebnis<br />

Ehrenamt im Reitverein“ aufbereitet und nachlesbar. Die Broschüre kann im FN-Shop auf www.pferdaktuell.de<br />

für 3 Euro zzgl. Versandkosten bestellt werden. Damit Vereine auch von den Erfahrungen<br />

des aktuellen Familienprojektes profitieren, werden die teilnehmenden Beispiele als Berichte aufbereitet<br />

und im Internet veröffentlicht. Bo<br />

FN-aktuell – Offizieller Pressedienst der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (Fédération Equestre Nationale, FN).<br />

Der Bezug der Printausgabe ist kostenpflichtig (50 Euro/Jahr).<br />

Herausgeber:<br />

FN-Abteilung Marketing und Kommunikation<br />

Freiherr von Langen-Straße 13<br />

48231 Warendorf<br />

Postanschrift 48229 Warendorf<br />

Telefon 02581/6362-127<br />

Fax 02581/6362-88<br />

E-Mail: fn-presse@fn-dokr.de<br />

Leitung:<br />

Georg Ettwig (Ett)<br />

Redaktion:<br />

Uta Helkenberg/Hb, Adelheid Borchardt/Bo, Susanne Hennig/hen, Eva Borg/evb, Janet Mlynarski/mly<br />

Freier Mitarbeiter:<br />

Thomas Hartwig/T.H., Tina Pantel/tp, Birgit Springmann/bsp, Daniel Kaiser/dk<br />

Erscheinungsweise:<br />

14-tägig Redaktionsschluss: jeweils montags vor dem Erscheinungsdatum, 18 Uhr.<br />

FN-aktuell veröffentlicht ausschließlich Texte, die im direkten Zusammenhang mit der FN sowie ihren Mitglieds- und<br />

Anschlussverbänden stehen. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Änderungen vor. Für unverlangt eingesandte Berichte<br />

übernehmen wir keine Gewähr. Alle Texte können mit der Quellenangabe „FN-press“ honorarfrei veröffentlicht werden. FN-aktuell-<br />

Texte können auch über die Homepage der FN abgerufen werden: www.pferd-aktuell.de.<br />

Wenn Sie den FN-aktuell-Newsletter abbestellen möchten, besuchen Sie bitte www.pferd-aktuell.de.<br />

Online-Umsetzung mit werk Gesellschaft für Neue Medien mbH<br />

Langenstraße 75<br />

D-28195 Bremen<br />

www.ewerk.de<br />

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