Der Wattenscheider - Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid
Der Wattenscheider - Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid
Der Wattenscheider - Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Angemahnt: Antwort aus Düsseldorf<br />
Das Wappen der<br />
Stadt <strong>Wattenscheid</strong><br />
Das Wappen der Stadt <strong>Wattenscheid</strong> ist<br />
überaus beliebt. Viele überzeugte Watten -<br />
scheider zeigen dieses Wappen an Autos,<br />
Wimpeln, Häuserfronten etc.<br />
Hier möchten wir jene Verfügung des<br />
Oberpräsidenten der Provinz Westfalen<br />
dokumentieren, die zum Wappen alles<br />
erklärt:<br />
»Auf Gr<strong>und</strong> der §§ 11 Absatz 2 <strong>und</strong> 117 der<br />
Deutschen Gemeindeordnung vom 30.<br />
Januar 1935 – RGBl. I S. 49 – verleihe ich<br />
der Stadt <strong>Wattenscheid</strong> das Recht, das angeheftete<br />
Wappen zu führen.<br />
<strong>Der</strong> gespaltene Wappenschild zeigt in der<br />
rechten Hälfte auf rotem Felde den goldenen,<br />
hal bierten Clevenhaspel. Zwischen der<br />
Achse <strong>und</strong> dem Untergr<strong>und</strong> ist eine kleine<br />
silberne Schildhälfte. Die linke Hälfte zeigt<br />
auf goldenem Felde den geschachteten<br />
Querbalken der Grafen von der Mark. <strong>Der</strong><br />
Schachbalken trägt in drei Reihen je 5 rote<br />
<strong>und</strong> silberne Schach felder derart, daß die 4<br />
Eckfelder die rote Farbe haben.«<br />
Münster, den 21. August 1937<br />
(Siegel)<br />
<strong>Der</strong> Oberpräsident der Provinz Westfalen<br />
i.V. Unterschrift<br />
<strong>Der</strong> HBV hat mit Schreiben vom 7. März 2008 an die Vorsitzenden der Regierungsfraktionen<br />
des Landtages von Nordrhein-Westfalen an die Beantwortung des HBV-Schreibens vom<br />
27.9.2007 erinnert.<br />
Darin heißt es: »Vor mehr als einem halben Jahr haben wir Sie wegen des Schreibens von CDU<br />
<strong>und</strong> FDP vom 30.3.1990 an den Kettwiger Kreis (betr. Kommunale Selbständigkeit von<br />
Watten scheid) angeschrieben. Leider haben wir bisher keine Antwort von Ihnen auf unser<br />
Schreiben erhalten. Wir möchten Sie deshalb noch einmal höflichst bitten, sich des Themas<br />
anzunehmen <strong>und</strong> unser Schreiben zu beantworten«.<br />
Es ist völlig unverständlich, dass es bislang aus Düsseldorf in dieser Frage noch nicht einmal<br />
eine Eingangsbestätigung gibt. (NH)<br />
18<br />
Höchst erfreulich: Großes Interesse am Historischen Stadtr<strong>und</strong>weg<br />
Am Samstag, 15.3.2008, fand wieder eine Führung über den vom <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong><br />
<strong>Wattenscheid</strong> eingerichteten Historischen Stadtr<strong>und</strong>weg statt. Gerhard Lutter, Initiator des<br />
Weges <strong>und</strong> Vorstandsmitglied des HBV, führte zusammen mit Klaus-Peter Hülder über den<br />
ca. 1,5 km langen Weg. Die Führung dauerte 2 1/4 St<strong>und</strong>en. <strong>Der</strong> R<strong>und</strong>weg konzentriert sich<br />
ganz auf die <strong><strong>Wattenscheid</strong>er</strong> Innenstadt. Zu den »Stationen« gehören die 1000 Jahre alte<br />
Kirchen burg mit der Propsteikirche Sankt Gertrud von Brabant, die im Mittelalter vom<br />
Sumpf gebiet des <strong><strong>Wattenscheid</strong>er</strong> Baches, den Watten, umgeben war <strong>und</strong> die der Stadt Watten -<br />
scheid ihren Namen gab (Hügelrücken inmitten von Watten = Sumpf).<br />
Ein weiterer Höhepunkt des Weges ist die Alte Kirche am Markt, mit deren Bau 1676 begonnen<br />
wurde. Wegen der damaligen Armut der Gemeinde dauerte der Bau der kleinen Kirche bis<br />
zum Jahre 1763. Zu den Besonderheiten der Kirche gehört der Kanzelalter des Holz -<br />
schnitzermeisters Diedrich Körmann. <strong>Der</strong> Altar zählt zu den barocken Kostbarkeiten West -<br />
falens. Ihn schmücken Voluten, gedrehte Säulen mit korinthischen Kapitellen, die vier Evan -<br />
ge lis ten <strong>und</strong> mächtige Gesimse. Dem Altar gegenüber steht auf einer Empore der Orgel pros -<br />
pekt im Rokokostil aus der Zeit um 1740. Eine Gedenktafel erinnert an den Zusammen schluß<br />
der lutherischen <strong>und</strong> reformierten Gemeinden zu einer evangelischen Gemeinde im Jahre<br />
1821. An den insgesamt 14 Stationen, für die oft die konkreten baulichen Nachweise fehlen,<br />
gibt es detailliert formulierte Hinweistafeln.<br />
<strong>Der</strong> Weg führt auch zu den ehemaligen 4 Stadttoren (Pfarrerporte, Viehtor, Stensporte,<br />
Helleporte), zum alten Rathaus (errichtet nach dem Stadtbrand von 1635 <strong>und</strong> leider abgerissen)<br />
<strong>und</strong> zu den Gedenktafeln, die an die von den Nationalsozialisten niedergebrannte<br />
»Synagoge« – erbaut 1827 – 1829 – <strong>und</strong> den demokratischen Neubeginn im Jahre 1946 erinnern.<br />
Städtischer Mittelpunkt ist heute das im Neorennaissance-Stil 1883 errichtete Rathaus<br />
Watten scheids, das 1417 von Graf AdolfIV von der Mark die stadtähnlichen Rechte einer<br />
Freiheit verliehen bekam. Das Rathaus, 1896/97 sowie 1923 erweitert <strong>und</strong> erhielt 1956 einen<br />
Neubau. Alt- wie Neubau stehen heute unter Denkmalschutz.<br />
<strong>Der</strong> besondere Stolz der <strong><strong>Wattenscheid</strong>er</strong> sind der historische Sitzungssaal <strong>und</strong> das<br />
»Gertrudisfenster« im Aufgang zum Rathaus mit komplettem Wappen, dem Bild der<br />
Stadtpatronin Sankt Gertrud <strong>und</strong> dem Spruch »Gerechtigkeit hier stets nur walte, daß Gott die<br />
gute Stadt erhalte«. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören auch das Gelände der ehemaligen<br />
Wasserburg Lyren (heute mit dem »Gertrudiscenter«, einem Einkaufszentrum bebaut), dem<br />
Renteihaus Lyren (für das Steine der um 1800 abgetragenen Burg Lyren verwendet wurden), die<br />
Anlagen der Zeche Holland (auf der 1973 die letzte Kohle gefördert wurde) mit ihrem imposanten<br />
Förderturm, der heute unter Denkmal schutz steht <strong>und</strong> an die Bergbautradition der Stadt<br />
mit früher einmal 10.000 Arbeitsplätzen erinnert <strong>und</strong> der demnächst restauriert werden wird.<br />
Zum Weg gehört auch die Friedenskirche im Zentrum der Stadt (eingeweiht 3. November<br />
1880), die an den Frieden nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erinnert.<br />
<strong>Der</strong> HBV hat für den Weg (Wegezeichnungen durch den SGV) einen eigenen<br />
Wanderwegführer herausgebracht, der zum Preise von 1,00 € erworben werden kann <strong>und</strong> der<br />
alle Informationen bereithält. <strong>Der</strong> Weg kann auch gut ohne besondere Führung gegangen werden.<br />
Die Möglichkeiten der (kostenlosen) Teilnahme an der Führung nutzten erfreulicherweise<br />
zahlreiche alte <strong>und</strong> neue <strong><strong>Wattenscheid</strong>er</strong> Mitbürger. Die Führungen bleiben im Programm.<br />
Ebenfalls angeboten werden Führungen über den vom HBV eingerichteten Historischen<br />
Berg bauwanderweg in Höntrop <strong>und</strong> Eppendorf. (kphü)<br />
19