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Bionik: Technik nach dem Vorbild der Natur - Junge Wissenschaft

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Jugend forscht<br />

44<br />

<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 85 // 2010<br />

Wellenfront Elementarwellen ausgehen.<br />

Die „Einhüllende“(-Linie) dieser<br />

Elementarwellen bildet die neue Wellenfront.<br />

Hiermit kann unter an<strong>der</strong>em<br />

das Phänomen <strong>der</strong> Beugung/ Diffraktion,<br />

also <strong>der</strong> Ausbreitung von Wellen in<br />

Schattenräume hinein, erklärt werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Hologrammaufnahme nutzt man<br />

Interferenz: Befinden sich zwei Wellen<br />

am gleichen Ort, so überlagern sie sich<br />

dort, in<strong>dem</strong> sich ihre Phasenvektoren addieren.<br />

Im Extremfall löschen sich zwei<br />

Wellen an einem Ort aus (Wellenberg<br />

trifft auf Wellental – destruktive Interferenz)<br />

o<strong>der</strong> verstärken sich (maximal,<br />

wenn Wellenberge o<strong>der</strong> Wellentäler aufeinan<strong>der</strong><br />

treffen – konstruktive Interferenz).<br />

Damit Interferenz entsteht, benötigt<br />

man kohärente Strahlung.<br />

Der Laser bietet diese Strahlung. Aus ihm<br />

tritt ein monochromatisches, also einfarbiges<br />

Licht mit nur einer bestimmten<br />

Wellenlänge aus, welches intensiv ist und<br />

in <strong>dem</strong> die Lichtwellen im Strahlquerschnitt<br />

in <strong>der</strong> gleichen Schwingungsphase,<br />

also kohärent bzw. phasengleich sind.<br />

Teilt man einen Laserstrahl und führt<br />

ihn an an<strong>der</strong>er Stelle wie<strong>der</strong> zusammen,<br />

so sind die beiden aufeinan<strong>der</strong> treffenden<br />

Teilstrahlen nicht mehr phasengleich,<br />

son<strong>der</strong>n stehen je <strong>nach</strong> Wegunterschied<br />

in einer bestimmten Phasenbeziehung<br />

zueinan<strong>der</strong>. Es entsteht ein Interferenzmuster<br />

aus hellen und dunklen Stellen,<br />

an denen sich die beiden Strahlen verstärken<br />

o<strong>der</strong> auslöschen.<br />

Bei <strong>der</strong> Holografie trifft ein Teilstrahl erst<br />

auf das Objekt und anschließend auf den<br />

Film. Dieser Strahl wird Objektstrahl genannt.<br />

Der an<strong>der</strong>e Teilstrahl trifft direkt<br />

auf den Film. Dieser Strahl ist <strong>der</strong> Referenzstrahl.<br />

Man kann die Interferenz dieser<br />

bei<strong>der</strong> Teilstrahlen auf einem hochauflösenden<br />

Film aufnehmen und erhält<br />

so ein Hologramm. Im Hologramm sind<br />

die Phasendifferenzen <strong>der</strong> Lichtwellen<br />

dieser beiden Strahlen gespeichert.<br />

Bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>beleuchtung mit <strong>dem</strong> Referenzstrahl<br />

ist ein Abbild des Objekts<br />

zu sehen. Die Wellen des Referenzstrahls<br />

treffen auf das Hologramm und werden<br />

von diesem gebeugt. Sie interferieren<br />

hinter <strong>dem</strong> Hologramm miteinan<strong>der</strong>.<br />

Ihre Amplituden verän<strong>der</strong>n sich und die<br />

so entstehenden hellen und dunklen Stellen<br />

sind die Bildpunkte des Objektes.<br />

Abb. 1: Fresnel’sche Zonenplatte<br />

Abb. 2.: Beugung an einer Zonenplatte: Konvexe Wirkung<br />

Als Hologramm kann man das Abbild<br />

des Objektes o<strong>der</strong> den Film selbst bezeichnen.<br />

2.1 Das Aufnahmeprinzip<br />

Wie schon beschrieben, muss man zwei<br />

Strahlen zur Interferenz bringen, um<br />

ein Hologramm aufnehmen zu können.<br />

Der eine Strahl besteht in <strong>der</strong> Regel aus<br />

<strong>dem</strong> vom Objekt reflektierten Licht (Objektstrahl).<br />

Der zweite Strahl (Referenzstrahl)<br />

kommt prinzipiell unverän<strong>der</strong>t,<br />

d.h. lediglich aufgeweitet und mit einem<br />

Raumfilter (einer mikroskopischen<br />

Lochblende im Linsenbrennpunkt) gereinigt<br />

und ggf. kollimiert (Fachbegriff<br />

für parallelisiert) auf den Film. Dies<br />

bringt die genausten Ergebnisse bei <strong>der</strong><br />

Rekonstruktion. Je <strong>nach</strong> Lage <strong>der</strong> Objektpunkte<br />

sind die reflektierten Wellen<br />

phasenverschoben zum Referenzstrahl<br />

und löschen sich mit diesem punktuell<br />

aus o<strong>der</strong> verstärken sich. Als Beispiel für<br />

ein Interferenzbild wird das Hologramm<br />

eines Punktes betrachtet. Eine von einem<br />

Punkt reflektierte Welle ist eine Kugelo<strong>der</strong><br />

Elementarwelle. Interferiert sie<br />

mit den ebenen Wellenfronten des Referenzstrahls,<br />

so erhält man ein System<br />

aus konzentrischen Kreisen, bei <strong>dem</strong><br />

die Abstände <strong>der</strong> Ringe mit <strong>dem</strong> Radius<br />

abnehmen. Man nennt ein <strong>der</strong>artiges

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