Bionik: Technik nach dem Vorbild der Natur - Junge Wissenschaft
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Jugend forscht<br />
52<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 85 // 2010<br />
Abb. 9: Eigenes holografisches Gitter als Strahlteiler: An <strong>dem</strong> HOE im Diarähmchen wird <strong>der</strong> einfallende Laserstrahl zweigeteilt<br />
Abb. 10: Strahlführung zur Aufnahme holografischer Spiegel<br />
Genau im 30° Aufnahmewinkel entspricht<br />
<strong>der</strong> Abstand Λ zwischen den<br />
Strichgitterlinien <strong>der</strong> Aufnahmewellenlänge.<br />
Bei <strong>der</strong> Benutzung meines Gitters<br />
erscheint dieser Abstand Λ jedoch<br />
kleiner, da das holografische Gitter nur<br />
im 30° Winkel funktioniert. Aus dieser<br />
Perspektive sind die Gitterabstände kleiner<br />
und die Gitterkonstante größer.<br />
Λ · cos(30°) = Λ Bei Benutzung = 0,461μm.<br />
Die Gitterkonstante meines Gitters<br />
beträgt daher rechnerisch:<br />
g = 2170 mm -1 ± 48 mm -1<br />
Dieser Wert scheint mit <strong>der</strong> tatsächlichen<br />
Gitterkonstante <strong>der</strong> Winkel <strong>nach</strong> überein<br />
zu stimmen. Abb. 8 zeigt meine Gitter<br />
als Amplituden- und Phasenhologramm.<br />
Die Farbaufspaltung findet am Phasenhologramm<br />
noch gleichmäßiger und mit<br />
höherem Wirkungsgrad statt, wegen <strong>der</strong><br />
großen Helligkeit ist sie jedoch schwer<br />
zu fotografieren. Die Farben werden auf<br />
Grund <strong>der</strong> großen Gitterkonstante weit<br />
von einan<strong>der</strong> getrennt.<br />
6.3.2 Ein neuartiger Strahlteiler<br />
Um einen Strahlteiler als Transmissionshologramm<br />
zu entwickeln, nahm ich ein<br />
Gitter auf, welches wegen <strong>der</strong> großen<br />
Gitterkonstante und <strong>dem</strong> Winkel des<br />
Films im Rekonstruktionsstrahl (30°),<br />
als Strahlteiler nutzbar ist (vgl. 4.5 u.<br />
Abb. 9). Bei <strong>der</strong> erfolgreichen Verwendung<br />
von HOE muss man sich von den<br />
gewohnten Winkelbeziehungen und<br />
Strahlengängen lösen. Mein Gitter funktioniert<br />
einwandfrei als Strahlteiler und<br />
erspart mir in meinem Versuchsaufbau<br />
(6.6) gleichzeitig einen zusätzlichen Umlenkspiegel.<br />
Für die Messungen am Strahlteiler ergab<br />
sich für das Phasenhologramm-<br />
Gitter eine Intensitätsaufteilung von<br />
850 ±10 μW (46,2%) (0. Beugungsordnung)<br />
zu 990 ±10 μW (53,8%) (1.Beugungsordnung,<br />
abgelenkter Strahl). Damit<br />
ist <strong>der</strong> gebeugte Teil intensiver als <strong>der</strong><br />
gerade durchgelassene. Die Beugungseffizienz<br />
liegt tatsächlich über 50%. Von<br />
<strong>der</strong> Gesamtintensität des auf das Gitter<br />
treffenden Strahls (2,95 mW) wurden<br />
62,4% durchgelassen und fast zu gleichen<br />
Teilen geteilt.<br />
Für das Amplitudenhologramm-Gitter<br />
ergab sich eine wesentlich schlechtere<br />
Intensitätsaufteilung von 230 ±10 μW<br />
(88,5%) (0. Beugungsordnung) zu<br />
30 ±10 μW (11,5%) (1.Beugungsordnung).<br />
Die Beugungseffizienz des Amplitudenhologramms<br />
ist also extrem gering.<br />
Außer<strong>dem</strong> wird <strong>der</strong> Hauptteil <strong>der</strong><br />
Strahlintensität des auftreffenden Strahls<br />
vom Silbergitter absorbiert (91,2%). Es<br />
gelangen nur 8,8% <strong>der</strong> Intensität durch<br />
das Gitter.