Bionik: Technik nach dem Vorbild der Natur - Junge Wissenschaft
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<strong>Junge</strong><br />
Ausgabe Nr. 85 // 25. Jahrgang // 2010<br />
<strong>Wissenschaft</strong><br />
Jugend forscht in <strong>Natur</strong> und <strong>Technik</strong><br />
Young Researcher<br />
The European Journal of Science and Technology<br />
Medienpartner des<br />
<strong>Wissenschaft</strong>sjahres 2010<br />
<strong>Bionik</strong>:<br />
<strong>Technik</strong> <strong>nach</strong><br />
<strong>dem</strong> <strong>Vorbild</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Natur</strong><br />
Themen:<br />
Edelsteine aus <strong>dem</strong> Reagenzglas – Synthese von Opalen //<br />
Schräg um die Kurve // Auomatic Guitar Tuner – ein Helfer in<br />
<strong>der</strong> Musik // Nützliche Hologramme // Ordnung und Chaos<br />
Außer<strong>dem</strong> im Heft: Kleben lernen von <strong>der</strong> Taupflanze // JufoBase//<br />
Inspiriert vom Prinzip <strong>Natur</strong> // <strong>Bionik</strong>kompetenz im Saarland und in<br />
Bremen // Studienführer <strong>Bionik</strong> und Biologie
10<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 85 // 2010<br />
Magazin<br />
Portrait<br />
Inspiriert vom Prinzip <strong>Natur</strong><br />
Jörg Müssig, <strong>Bionik</strong>er an <strong>der</strong> Hochschule Bremen, entwickelt neue<br />
Werkstoffe und holt sich dafür Ideen aus <strong>der</strong> <strong>Natur</strong>. Dabei beachtet<br />
er beson<strong>der</strong>s die Nachhaltigkeit, also eine Ressourcen schonende<br />
Herstellung und eine umweltfreundliche Entsorgung.<br />
Wenn Jörg Müssig heute durch den Wald<br />
streift, erlebt er Pflanzen und Bäume an<strong>der</strong>s<br />
als vor zwei Jahren. Seit <strong>der</strong> 41-jährige<br />
Maschinenbauer eine Professur für<br />
Biologische Werkstoffe an <strong>der</strong> Hochschule<br />
Bremen innehat, hat sich sein Verhältnis<br />
zur <strong>Natur</strong> „extrem geän<strong>der</strong>t“:<br />
Er richtet beispielsweise bei einem Farn<br />
sein Augenmerk auf die Struktur und<br />
versucht, eine Vorstellung von <strong>der</strong> inneren<br />
Konstruktion zu gewinnen. Welche<br />
mechanischen Grundprinzipien haben<br />
sich herausgebildet? Welche natürlichen<br />
<strong>Vorbild</strong>er könnten sich anbieten, um<br />
Werkstoffe zu verbessern?<br />
Jörg Müssig, aktives Mitglied <strong>der</strong> <strong>Junge</strong>n<br />
Aka<strong>dem</strong>ie von 2004 bis 2009, ist begeistert<br />
von den funktionellen und technischen<br />
Möglichkeiten, die die Evolution<br />
geschaffen hat. Eine seiner neuesten Entdeckungen<br />
ist <strong>der</strong> Rhabarber: „Ein spannendes<br />
Gewächs. Mit seinen über einen<br />
Quadratmeter großen Blättern müsste<br />
die Pflanze zum Beispiel optimal auf<br />
Biegelasten ausgelegt sein.“<br />
Erste Analysen <strong>der</strong> biologischen Struktur<br />
versprechen interessante Hinweise<br />
darauf, dass die Blätter auf plötzlichen<br />
Schlag – ein wichtiger Faktor bei Werkstoffen<br />
– ideal reagieren. „Daraus können<br />
Die Rhabarberblätter sind hoch biegsam. Der <strong>Bionik</strong>er untersucht, welche Struktur dafür<br />
verantwortlich ist<br />
Jörg Müssig, <strong>Bionik</strong>er an <strong>der</strong> Hochschule<br />
Bremen<br />
wir vielleicht etwas für die Entwicklung<br />
besserer Verbundwerkstoffe lernen.“<br />
Die technische Umsetzung ist eine<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
Lernen aus <strong>der</strong> <strong>Natur</strong> – das klingt gut,<br />
ist aber kompliziert. „Ich beobachte zum<br />
Beispiel die Biegsamkeit eines Blattes,<br />
messe sie und erhalte interessante Ergebnisse.<br />
Aber Rückschlüsse darauf, welche<br />
Komponente in <strong>der</strong> Struktur für diese<br />
Spitzenleistung verantwortlich ist, sind<br />
schwierig“, erklärt Jörg Müssig. Selbst<br />
wenn er diese Hürde genommen und die<br />
richtige Komponente erfasst hat, kommt<br />
die noch größere Herausfor<strong>der</strong>ung: die<br />
Ergebnisse wirklich zu verstehen und für<br />
eine technische Anwendung zu abstrahieren.<br />
Gelingt das, so lässt sich eventuell<br />
ein bionischer Werkstoff schaffen. „Ein<br />
von <strong>der</strong> <strong>Natur</strong> inspirierter Werkstoff<br />
heißt jedoch nicht, dass er automatisch<br />
eine gute Ökobilanz aufweist“, betont<br />
Jörg Müssig. Häufig werden nur einzelne<br />
Aspekte wie hohe Leistungsfähigkeit verfolgt<br />
und im Werkstoff entsprechend verbessert.<br />
Nachhaltigkeit interessiert nicht.<br />
Hier aber setzt <strong>der</strong> Forscher an. Er arbeitet<br />
an Biowerkstoffen, die Ressourcen<br />
schonen und bei Bedarf umweltfreundlich<br />
entsorgt werden können.<br />
Erfolge mit <strong>nach</strong>haltigen Werkstoffen erzielte<br />
<strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong>ler beispielsweise<br />
mit einer Außenverkleidung aus Hanffasern<br />
und Leinöl, modifiziert zu Epoxidharz.<br />
Nach einem dreijährigen Praxistest<br />
an Braunschweiger Stadtbussen wird
Magazin<br />
Jörg Müssig das Bauteil jetzt gemeinsam<br />
mit einem nie<strong>der</strong>ländischen Architekten<br />
für Fassaden weiterentwickeln. Auch die<br />
Analyse von natürlichen Dämm-Systemen<br />
verfolgt er in diesem Projekt.<br />
Stürze überstehen wie die<br />
Kokosnuss<br />
Grundprinzipien <strong>der</strong> <strong>Natur</strong> erkennen,<br />
sie auf <strong>Technik</strong> übertragen und dann in<br />
Werkstoffe einbauen: Diesen Weg erforscht<br />
Jörg Müssig ebenfalls anhand<br />
<strong>der</strong> Kokosnuss. Eine dichte Außenhaut<br />
schützt die tropische Frucht vor Verrottung,<br />
wenn sie durch das Meer zu an<strong>der</strong>en<br />
Inseln treibt. Zugleich sorgen die<br />
dehnbaren Fasern <strong>der</strong> Schutzhülle dafür,<br />
dass die Kokosnuss beim Sturz von <strong>der</strong><br />
Palme nicht bricht. Beson<strong>der</strong>s diese Unempfindlichkeit<br />
gegen hohe Schlagkraft<br />
interessiert den Werkstoffwissenschaftler.<br />
Studierenden früh in Forschung und<br />
Entwicklung einbinden.“<br />
Um das zu erreichen, bemüht er sich<br />
erfolgreich um Industriestipendien und<br />
ermöglicht Studierenden, bereits in ihrer<br />
Bachelorarbeit Probleme zu bearbeiten,<br />
die Unternehmen o<strong>der</strong> Forschungsinstitute<br />
umtreiben.<br />
Nach <strong>dem</strong> Maschinenbaustudium<br />
Beschäftigung mit <strong>Natur</strong>fasern<br />
Kreativ Arbeiten mit Menschen und mit<br />
Werkstoffen – das sind die Kriterien,<br />
<strong>nach</strong> denen Jörg Müssig immer wie<strong>der</strong><br />
seine berufliche Laufbahn ausgerichtet<br />
noch nicht so stark wie mit Beginn meiner<br />
Bremer Professur.“<br />
Damals wandte sich Jörg Müssig <strong>Natur</strong>fasern<br />
wie Hanf und Flachs zu:<br />
Viele Jahre forschte er am Faserinstitut<br />
Bremen e. V. FIBRE. Zuletzt leitete er<br />
dort den Forschungsbereich <strong>Natur</strong>nahe<br />
Werkstoffe/Nachhaltigkeit.<br />
Als Maschinenbauer mit <strong>der</strong> Ausrichtung<br />
auf <strong>Natur</strong>fasern und biologische<br />
Werkstoffe hatte Jörg Müssig stets mit<br />
an<strong>der</strong>en Disziplinen zu tun: Ingenieurwissenschaften,<br />
Agrarwissenschaften,<br />
Pflanzenzüchtung, Botanik, Zoologie.<br />
11<br />
Young Researcher<br />
Er will das mechanische Prinzip nutzen,<br />
um Gehäuse von Handys bruchsicher zu<br />
machen. „Wir übertragen die Erkenntnisse<br />
von <strong>der</strong> Kokosnuss auf Zellulose-<br />
Faserverbundwerkstoffe. Diese technischen<br />
Viskosefasern sind so dehnbar,<br />
dass sich die Schlageigenschaften <strong>der</strong><br />
Verbundwerkstoffe erheblich verbessern.<br />
Als Werkstoff für Handy-Gehäuse<br />
können die Fasern die Bruchsicherheit<br />
erhöhen“, berichtet Jörg Müssig. Dass<br />
das Interesse an Know-how aus <strong>der</strong> <strong>Natur</strong><br />
groß ist, zeigt die starke Resonanz<br />
von Unternehmen und Forschergruppen<br />
auf Müssigs Arbeiten.<br />
Beim Kokosnuss-Projekt kooperiert <strong>der</strong><br />
<strong>Wissenschaft</strong>ler mit <strong>dem</strong> Unternehmen,<br />
das die technischen Viskosefasern herstellt.<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Industrie,<br />
darunter auch Autozulieferer, ist für Jörg<br />
Müssig selbstverständlich. Berührungsängste<br />
kennt er nicht. Allerdings spielen<br />
neben <strong>der</strong> Nachhaltigkeit auch<br />
die Chancen für seine Studierenden<br />
eine wichtige Rolle. „Ich möchte die<br />
Die <strong>Junge</strong> Aka<strong>dem</strong>ie<br />
hat. Als Abiturient wollte er Surfbretter<br />
bauen, stellte aber schnell fest, dass <strong>der</strong><br />
schöpferische Freiraum begrenzt ist.<br />
Es folgte ein Maschinenbaustudium in<br />
Duisburg mit den Schwerpunkten Werkstoffe,<br />
Wasseraufbereitung und Abfallentsorgung.<br />
„Nach <strong>dem</strong> Diplom gab es<br />
schon eine Hinwendung zur <strong>Natur</strong>, aber<br />
Die <strong>Junge</strong> Aka<strong>dem</strong>ie wurde im Jahr 2000 als erste Aka<strong>dem</strong>ie des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses in Deutschland gegründet. Ihre fünfzig Mitglie<strong>der</strong><br />
aus <strong>dem</strong> gesamten deutschsprachigen Raum widmen sich <strong>dem</strong><br />
interdisziplinären wissenschaftlichen Diskurs, engagieren sich gemeinsam<br />
an den Schnittstellen von <strong>Wissenschaft</strong> und Gesellschaft und setzen sich<br />
für die För<strong>der</strong>ung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein.<br />
www. diejungeaka<strong>dem</strong>ie.de<br />
Jörg Müssig möchte von <strong>der</strong> Kokusnuss lernen, wie sie das Herabfallen von <strong>der</strong> Palme unbeschadet<br />
übersteht<br />
Fächerübergreifen<strong>der</strong> Dialog ist ihm<br />
bestens vertraut und im Bremer Fachbereich<br />
ohnehin Alltag. In <strong>der</strong> <strong>Junge</strong>n<br />
Aka<strong>dem</strong>ie hat er vor allem an<strong>der</strong>e Denkweisen<br />
kennen und schätzen gelernt:<br />
„Die Begegnungen haben mich dazu<br />
gebracht, noch stärker über den Tellerrand<br />
zu schauen, und mich in <strong>der</strong><br />
Denkweise gestärkt, dass grundlegende<br />
Forschung und anwendungsorientierte<br />
Entwicklung sich ideal ergänzen können.<br />
Die Kontakte und Diskussionen haben<br />
einen spürbaren Einfluss auf meine<br />
Publikationsaktivität ausgeübt, gerade<br />
auch als Professor an einer Fachhochschule."<br />
Uschi Heidel<br />
(aus <strong>Junge</strong> Aka<strong>dem</strong>ie Magazin 10, 2009).
Magazin<br />
12<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 85 // 2010<br />
Wettbewerb "Jugend forscht"<br />
Prämierte Wettbewerbsarbeiten stehen in <strong>der</strong><br />
JufoBase<br />
Die Volltext-Datenbank JufoBase (www.jufobase.de) von FIZ Karlsruhe dokumentiert erfolgreiche<br />
Arbeiten <strong>der</strong> Wettbewerbe „Jugend forscht” und „Schüler experimentieren”.<br />
Intelligenter Notfallblinker, automatischer<br />
Hackbrettstimmer – wer erfindet denn<br />
so etwas? Die Antworten hierauf finden<br />
sich auf <strong>der</strong> JufoBase. Auf dieser Volltext-<br />
Datenbank können alle prämierten Jungforscher,<br />
die mindestens an einem Landeswettbewerb<br />
teilgenommen haben, ihre<br />
Arbeiten in <strong>der</strong> Originalfassung einstellen.<br />
Seit 2005 sind auf diese Weise dort insgesamt<br />
700 Arbeiten im Volltext archiviert<br />
worden.<br />
Die Benutzung <strong>der</strong> Datenbank ist kostenfrei<br />
und kann über das Internet je<strong>der</strong>zeit<br />
erreicht werden. Diverse Recherchefunktionen<br />
machen die Benutzung <strong>der</strong> Datenbank<br />
komfortabel: So kann sortiert innerhalb<br />
<strong>der</strong> sieben Fachgebiete des Jugend<br />
forscht Wettbewerbs gesucht werden o<strong>der</strong><br />
– umfassen<strong>der</strong> – einfach über Stichwort<br />
beziehungsweise Name eines Teilnehmers.<br />
Ist ein Beitrag gefunden, erhält <strong>der</strong> Nutzer<br />
vielfältige Informationen zur Teilnahme<br />
des Jungforschers am Wettbewerb, kann<br />
eine Kurzfassung lesen und hat bei weitergehen<strong>dem</strong><br />
Interesse die Möglichkeit, eine<br />
pdf-Datei mit <strong>der</strong> Langfassung herunter<br />
zu laden. Ist die Arbeit zusätzlich als begutachteter<br />
Beitrag in <strong>der</strong> Zeitschrift „<strong>Junge</strong><br />
<strong>Wissenschaft</strong>“ veröffentlicht worden, so ist<br />
auch dieses vermerkt.<br />
Dr. Luzian Weisel, <strong>der</strong> dieses Projekt bei<br />
FIZ Karlsruhe betreut, beschreibt den<br />
Nutzen <strong>der</strong> Jufobase: „JufoBase soll vor<br />
allem <strong>dem</strong> wissenschaftlich-technisch interessierten<br />
Nachwuchs eine altersgerechte<br />
Möglichkeit bieten, seine Forschungsergebnisse<br />
Dritten zu vermitteln. Es sollen<br />
Diskussionen angestoßen werden, um vernetztes<br />
Arbeiten zu erleben. Und natürlich<br />
können alle Interessierten so den Umgang<br />
mit strukturierten Datenbanken lernen.“<br />
Weisel ist sich bewusst, dass gerade das<br />
Wissen um wissenschaftliche Recherche<br />
in den Schulen nur wenig vermittelt<br />
wird. „Einfach nur googlen reicht nicht.<br />
Zur wissenschaftlichen Informationsbeschaffung<br />
gehört heute <strong>der</strong> Umgang mit<br />
Datenbanken.“ Mehr denn je ist es auch<br />
erfor<strong>der</strong>lich, die Qualität einer Quelle zu<br />
beurteilen:<br />
Im engen wissenschaftlichen Sinn können<br />
eben nur begutachtete Beiträge zitiert werden.<br />
Die JufoBase unterstützt jedoch nicht<br />
nur die Jungforscher bei <strong>der</strong> Recherche<br />
und Ideenfindung, son<strong>der</strong>n ist auch für<br />
Wettbewerbsleiter und Juroren eine gute<br />
Quelle: So erhalten Neueinsteiger bei den<br />
Juroren schnell einen Überblick über das<br />
Gesamtgebiet o<strong>der</strong> können Jungforscher<br />
auf ähnliche Arbeiten aufmerksam machen.<br />
Die Stiftung Jugend forscht e.V.<br />
schätzt an <strong>der</strong> JufoBase, dass prämierte<br />
Beiträge auf diese Weise für die Öffentlichkeit<br />
leicht zugänglich sind.<br />
Noch stammen die Arbeiten überwiegend<br />
aus Rheinland-Pfalz und Hessen, da im<br />
Umfeld dieser Wettbewerbe die Idee für<br />
JufoBase entstanden ist. Es ist jedoch das<br />
erklärte Ziel von FIZ Karlsruhe, mittelfristig<br />
alle Wettbewerbsarbeiten auf Bundesund<br />
Landesebene von Jugend forscht und<br />
Schüler experimentieren im Volltext und<br />
mit vollständigen Daten aufzunehmen<br />
und zu indexieren. Hierfür wurde eine<br />
Upload-Routine entwickelt, die es Jungforschern<br />
und ihren Betreuern ermöglicht,<br />
ihre Arbeiten selbst in die Datenbank einzustellen.<br />
Und da es um die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Jugend<br />
geht, sollen auch die eigenen Auszubildenden<br />
bei FIZ Karlsruhe zukünftig an <strong>der</strong><br />
JufoBase mitarbeiten: Sie werden sich um<br />
die formale und inhaltliche Erschließung<br />
mit Schlagworten kümmern und weitere<br />
altersgemäße Methoden des „Social Networking“<br />
entwickeln.<br />
Luzian Weisel, Sabine Walter<br />
Kontakt und Informationen:<br />
Auf Wettbewerben haben die Jungforscher die Möglichkeit, die JufoBase zu kennenzulernen.<br />
www.jufobase.de<br />
weitere Informationen bei:<br />
Dr. Luzian Weisel,<br />
FIZ Karlsruhe,<br />
luzian.weisel@fiz-karlsruhe.de
Jugend forscht<br />
43<br />
Tobias Wenzel* 1988<br />
Berlin<br />
Schule:<br />
Kant-Gymnasium Spandau,<br />
Berlin<br />
Young Researcher<br />
Eingang <strong>der</strong> Arbeit:<br />
Oktober 2008<br />
Zur Veröffentlichung angenommen:<br />
Januar 2009<br />
Nützliche Hologramme<br />
Einfache Erstellung Holografisch-Optischer-Elemente und Nachweis<br />
ihrer Vielseitigkeit<br />
Optische Lichtlenkung kann man fast vollständig mit holografischen Methoden bewältigen. Diese<br />
neuen holografischen optischen Elemente (HOE) sind flach, leicht, preiswert und eröffnen völlig neue<br />
Einsatzbereiche. In <strong>der</strong> Arbeit werden verbesserte, einfachere Herstellungsmethoden erläutert, <strong>der</strong>en<br />
Ergebnisse präsentiert und ein neues holografisches Bauteil vorgestellt.<br />
1 Einführung<br />
Die Holografie (Griechisch: ganz aufzeichnen)<br />
ist die erste dreidimensionale<br />
Abbildungsmethode, die Lichtwellen genau<br />
so rekonstruiert, wie sie von einem<br />
Gegenstand reflektiert werden. Holografie<br />
ist jedoch nicht nur ein beeindruckendes<br />
Medium <strong>der</strong> Kunst, son<strong>der</strong>n<br />
eröffnet einzigartige physikalische Möglichkeiten.<br />
Nach<strong>dem</strong> die Herstellung einfacher<br />
darstellen<strong>der</strong> Hologramme keine<br />
unüberwindbare Hürde mehr darstellt,<br />
gewinnen Holografisch-Optische-Elemente<br />
(HOE) als Bestandteile optischer<br />
Produkte <strong>der</strong> Zukunft an Bedeutung.<br />
Darstellende Hologramme stellen Gegenstände<br />
wie durch ein Fenster betrachtet<br />
dar. Bei guten Hologrammen meint<br />
man den Originalgegenstand zu sehen.<br />
Oft scheint dieser sogar vor <strong>dem</strong> Film in<br />
<strong>der</strong> Luft o<strong>der</strong> an an<strong>der</strong>en unrealistischen<br />
Orten zu schweben. HOE nutzen die Eigenschaften<br />
von Hologrammen und sind<br />
Gegenstand aktueller Forschung.<br />
In dieser Arbeit werden wichtige Hologrammtypen<br />
vorgestellt und die Wirkung<br />
und Herstellung von Hologrammen und<br />
verschiedenen HOE beschrieben. Die<br />
Arbeit zeigt, wie auch komplexe Hologramme,<br />
zu denen die HOE gehören,<br />
unter einfacheren (Labor-) Bedingungen<br />
erfolgreich hergestellt werden können.<br />
Aus hochauflösenden Filmen werden<br />
dabei mit Hilfe von Licht und Chemie<br />
darstellende Hologramme und optische<br />
Elemente erzeugt, die das Licht bündeln,<br />
teilen, spiegeln, etc.. Einige schwer umzusetzende<br />
Verfahren wurden dabei vereinfacht<br />
und gleichzeitig die Ergebnisse<br />
verbessert. Mit dieser Arbeit wird gezeigt,<br />
dass HOE auch für einfache Hobbylabore<br />
ein lohnenswertes Thema sind.<br />
Um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
<strong>der</strong> holografischen Elemente und die gute<br />
Qualität <strong>der</strong> selbst hergestellten HOE<br />
<strong>nach</strong>zuweisen, wird nur mittels eigener<br />
Hologramme, einiger Metallspiegel und<br />
einem Laser ein neues Hologramm erzeugt.<br />
In <strong>dem</strong> Versuchsaufbau mit selbst<br />
hergestellten holografischen Elementen<br />
werden eine Muschel, eine Glaslinse und<br />
ein Doppelprisma durch spezielle Hologramme<br />
ersetzt. Im neuen Hologramm<br />
schwebt <strong>der</strong> dargestellte Gegenstand,<br />
die Muschel, in und nicht nur hinter <strong>der</strong><br />
Filmebene. Dafür muss die holografische<br />
Muschel während <strong>der</strong> Aufnahme den<br />
festen Aufnahmefilm durchdringen. Dies<br />
ist nur mit Hologrammen möglich.<br />
2 Die Grundprinzipien<br />
Holografie beruht vor allem auf <strong>dem</strong><br />
Huygens’schen Prinzip. Dieses Prinzip<br />
besagt, dass von je<strong>dem</strong> Punkt einer
Jugend forscht<br />
44<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 85 // 2010<br />
Wellenfront Elementarwellen ausgehen.<br />
Die „Einhüllende“(-Linie) dieser<br />
Elementarwellen bildet die neue Wellenfront.<br />
Hiermit kann unter an<strong>der</strong>em<br />
das Phänomen <strong>der</strong> Beugung/ Diffraktion,<br />
also <strong>der</strong> Ausbreitung von Wellen in<br />
Schattenräume hinein, erklärt werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Hologrammaufnahme nutzt man<br />
Interferenz: Befinden sich zwei Wellen<br />
am gleichen Ort, so überlagern sie sich<br />
dort, in<strong>dem</strong> sich ihre Phasenvektoren addieren.<br />
Im Extremfall löschen sich zwei<br />
Wellen an einem Ort aus (Wellenberg<br />
trifft auf Wellental – destruktive Interferenz)<br />
o<strong>der</strong> verstärken sich (maximal,<br />
wenn Wellenberge o<strong>der</strong> Wellentäler aufeinan<strong>der</strong><br />
treffen – konstruktive Interferenz).<br />
Damit Interferenz entsteht, benötigt<br />
man kohärente Strahlung.<br />
Der Laser bietet diese Strahlung. Aus ihm<br />
tritt ein monochromatisches, also einfarbiges<br />
Licht mit nur einer bestimmten<br />
Wellenlänge aus, welches intensiv ist und<br />
in <strong>dem</strong> die Lichtwellen im Strahlquerschnitt<br />
in <strong>der</strong> gleichen Schwingungsphase,<br />
also kohärent bzw. phasengleich sind.<br />
Teilt man einen Laserstrahl und führt<br />
ihn an an<strong>der</strong>er Stelle wie<strong>der</strong> zusammen,<br />
so sind die beiden aufeinan<strong>der</strong> treffenden<br />
Teilstrahlen nicht mehr phasengleich,<br />
son<strong>der</strong>n stehen je <strong>nach</strong> Wegunterschied<br />
in einer bestimmten Phasenbeziehung<br />
zueinan<strong>der</strong>. Es entsteht ein Interferenzmuster<br />
aus hellen und dunklen Stellen,<br />
an denen sich die beiden Strahlen verstärken<br />
o<strong>der</strong> auslöschen.<br />
Bei <strong>der</strong> Holografie trifft ein Teilstrahl erst<br />
auf das Objekt und anschließend auf den<br />
Film. Dieser Strahl wird Objektstrahl genannt.<br />
Der an<strong>der</strong>e Teilstrahl trifft direkt<br />
auf den Film. Dieser Strahl ist <strong>der</strong> Referenzstrahl.<br />
Man kann die Interferenz dieser<br />
bei<strong>der</strong> Teilstrahlen auf einem hochauflösenden<br />
Film aufnehmen und erhält<br />
so ein Hologramm. Im Hologramm sind<br />
die Phasendifferenzen <strong>der</strong> Lichtwellen<br />
dieser beiden Strahlen gespeichert.<br />
Bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>beleuchtung mit <strong>dem</strong> Referenzstrahl<br />
ist ein Abbild des Objekts<br />
zu sehen. Die Wellen des Referenzstrahls<br />
treffen auf das Hologramm und werden<br />
von diesem gebeugt. Sie interferieren<br />
hinter <strong>dem</strong> Hologramm miteinan<strong>der</strong>.<br />
Ihre Amplituden verän<strong>der</strong>n sich und die<br />
so entstehenden hellen und dunklen Stellen<br />
sind die Bildpunkte des Objektes.<br />
Abb. 1: Fresnel’sche Zonenplatte<br />
Abb. 2.: Beugung an einer Zonenplatte: Konvexe Wirkung<br />
Als Hologramm kann man das Abbild<br />
des Objektes o<strong>der</strong> den Film selbst bezeichnen.<br />
2.1 Das Aufnahmeprinzip<br />
Wie schon beschrieben, muss man zwei<br />
Strahlen zur Interferenz bringen, um<br />
ein Hologramm aufnehmen zu können.<br />
Der eine Strahl besteht in <strong>der</strong> Regel aus<br />
<strong>dem</strong> vom Objekt reflektierten Licht (Objektstrahl).<br />
Der zweite Strahl (Referenzstrahl)<br />
kommt prinzipiell unverän<strong>der</strong>t,<br />
d.h. lediglich aufgeweitet und mit einem<br />
Raumfilter (einer mikroskopischen<br />
Lochblende im Linsenbrennpunkt) gereinigt<br />
und ggf. kollimiert (Fachbegriff<br />
für parallelisiert) auf den Film. Dies<br />
bringt die genausten Ergebnisse bei <strong>der</strong><br />
Rekonstruktion. Je <strong>nach</strong> Lage <strong>der</strong> Objektpunkte<br />
sind die reflektierten Wellen<br />
phasenverschoben zum Referenzstrahl<br />
und löschen sich mit diesem punktuell<br />
aus o<strong>der</strong> verstärken sich. Als Beispiel für<br />
ein Interferenzbild wird das Hologramm<br />
eines Punktes betrachtet. Eine von einem<br />
Punkt reflektierte Welle ist eine Kugelo<strong>der</strong><br />
Elementarwelle. Interferiert sie<br />
mit den ebenen Wellenfronten des Referenzstrahls,<br />
so erhält man ein System<br />
aus konzentrischen Kreisen, bei <strong>dem</strong><br />
die Abstände <strong>der</strong> Ringe mit <strong>dem</strong> Radius<br />
abnehmen. Man nennt ein <strong>der</strong>artiges
Jugend forscht<br />
45<br />
Young Researcher<br />
Abb. 3.: Beugung an einer Zonenplatte: Konkave Wirkung<br />
Hologramm Fresnel’sche Zonenplatte<br />
(Abb. 1). Bei einem komplexen Objekt<br />
führt die Interferenz bei <strong>der</strong> Hologrammaufnahme<br />
zu einem Muster aus<br />
überlagerten Zonenplatten. Das entstehende<br />
Interferenzmuster kann von speziellen<br />
Filmen aufgefangen werden.<br />
2.2 Hologrammrekonstruktion<br />
Transmissionshologramme (vgl. 3.1) eignen<br />
sich beson<strong>der</strong>s, um das Prinzip <strong>der</strong><br />
Rekonstruktion bei Hologrammen zu erklären,<br />
weil die dünnen Hologramme ein<br />
Verständnis anhand einfacher optischer<br />
Prinzipien (vgl. 2) ermöglichen.<br />
An dieser Stelle soll daher die Wie<strong>der</strong>abbildung<br />
eines Punktes erläutert werden.<br />
Hat man dies verstanden, so hat man<br />
die Rekonstruktion aller Objektbil<strong>der</strong><br />
verstanden, denn abstrakt betrachtet bestehen<br />
alle Körper und Muster aus vielen<br />
einzelnen Punkten.<br />
Bei <strong>der</strong> Rekonstruktion des Hologrammbildes<br />
wird das einfallende parallele Licht<br />
des Referenzstrahls an den feinen Ringen<br />
<strong>der</strong> Zonenplatte gebeugt. Die Einhüllenden<br />
<strong>der</strong> entstehenden Elementarwellen<br />
bilden zum einen zu einem Punkt<br />
(<strong>dem</strong> Brennpunkt <strong>der</strong> Zonenplatte) konzentrische<br />
Flächen, das gebeugte Licht<br />
läuft also wie bei einer Sammellinse zum<br />
Brennpunkt hin (Abb. 2). Zum an<strong>der</strong>n<br />
beschreiben sie Wellenfronten, die sich<br />
kugelförmig vom Film her ausbreiten<br />
(Abb. 3). Letzteres erinnert an eine Zerstreuungslinse.<br />
Das Hologramm eines Punktes ist also<br />
gleichzeitig eine Konvex- und Konkavlinse.<br />
Der Brennpunkt rekonstruiert<br />
jeweils den ursprünglichen Punkt. Die<br />
Rekonstruktion an unendlich vielen<br />
überlagerten Fresnel’schen Zonenplatten<br />
ergibt ein Abbild des ursprünglichen Objektes.<br />
Ausgehend von <strong>der</strong> Betrachtungsweise<br />
bei <strong>der</strong> Rekonstruktion wird dieser Hologrammtyp<br />
(Transmissionshologramm)<br />
benannt: Um das Objekt/ den Punkt<br />
zu rekonstruieren bzw. zu sehen, muss<br />
<strong>der</strong> Laserstrahl durch das Hologramm<br />
durchgeschickt (lat. transmittere) und<br />
dann von <strong>der</strong> <strong>dem</strong> Laser entgegen gesetzten<br />
Seite betrachtet werden. Das Auge<br />
nimmt dann die beiden Punkte war: Den<br />
virtuellen Punkt, vom Betrachter aus hinter<br />
<strong>dem</strong> Film, und den reellen Punkt, <strong>der</strong><br />
vor <strong>dem</strong> Film liegt. Dieser reelle Punkt<br />
ist auf einer Mattscheibe abbildbar, da er<br />
<strong>der</strong> Brennpunkt <strong>der</strong> holografischen Konvexlinse<br />
ist.<br />
Da gleichzeitig das virtuelle und das reelle<br />
Abbild sichtbar sind, erhält man eine<br />
doppelte Abbildung. Kommt <strong>der</strong> Referenzstrahl<br />
bei <strong>der</strong> Aufnahme schräg auf<br />
den Film, dann stört die doppelte Abbildung<br />
nicht, da die beiden Punkte nicht<br />
gleichzeitig zu sehen sind. Das jeweils an<strong>der</strong>e<br />
Bild erscheint nun, wenn man das<br />
Hologramm umdreht.<br />
Das virtuelle Bild ist naturgetreu und nennt<br />
sich orthoskopisch. Das reelle Bild eines<br />
Nicht-Stufen-Hologramms (vgl. 3.3)<br />
wird auch pseudoskopisches Bild genannt,<br />
weil es zwar räumlich vor <strong>dem</strong><br />
Film erscheint, jedoch einer Hohlform<br />
des Objektes gleicht.<br />
„Die merkwürdigste Eigenschaft des pseudoskopischen<br />
Bildes ist es aber, dass bei ihm<br />
eine entsprechende Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Blickrichtung<br />
zu einer Verdeckung des Vor<strong>der</strong>grunds<br />
durch den Hintergrund führt.<br />
Da das menschliche Gehirn mit einer<br />
<strong>der</strong>art paradoxen Information nichts anfangen<br />
kann, erscheinen die meisten dieser<br />
Bil<strong>der</strong> <strong>dem</strong> Beobachter seltsam fl ach zu<br />
sein.“ [4]
Jugend forscht<br />
46<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 85 // 2010<br />
3 Hologrammtypen<br />
3.1 Transmissionshologramme<br />
Transmissionshologramme sind Hologramme,<br />
bei <strong>der</strong>en Aufnahme Objektund<br />
Referenzstrahl von <strong>der</strong>selben Seite<br />
auf den Film treffen. Es entstehen Hologramme,<br />
welche nur mit Laserlicht<br />
wie<strong>der</strong>gegeben werden können. Somit<br />
werden Farbverzerrungen vermieden, die<br />
zur Unkenntlichkeit führen. Wegen <strong>der</strong><br />
intensiven Lichtquelle des Lasers und<br />
wegen <strong>der</strong> flachen Struktur <strong>der</strong> Hologramme<br />
sind Transmissionshologramme<br />
beson<strong>der</strong>s tiefenscharf.<br />
3.2 Denisyuk-Weißlichthologramme<br />
Die <strong>nach</strong> ihrem Erfin<strong>der</strong> benannten<br />
Hologramme können mit weißem, also<br />
vielfarbigem Licht rekonstruiert werden.<br />
Denisyuk-Weißlichthologramme<br />
(DW-Hologramme) sind Reflexionshologramme.<br />
Man betrachtet also bei <strong>der</strong><br />
Rekonstruktion die Reflexion eines Teils<br />
<strong>der</strong> Lichtquelle, die folglich auf <strong>der</strong> gleichen<br />
Seite des Films sein muss. Bei <strong>der</strong><br />
Aufnahme muss dafür <strong>der</strong> Objektstrahl<br />
von entgegen gesetzter Seite auf den Film<br />
fallen. Die Filme müssen im Verhältnis<br />
zur Lichtwellenlänge dick sein, damit ein<br />
reflexionsstarkes Gitter entstehen kann.<br />
Die für diese Arbeit verwendeten Filme<br />
sind mit ca. 7μm für die meisten Anwendungen<br />
dick genug.<br />
Die Rekonstruktion funktioniert analog<br />
zu <strong>der</strong> <strong>der</strong> Transmissionshologramme,<br />
beruht aber auf Beugung bei Reflexion<br />
und nicht bei Transmission.<br />
Eine Welle wird reflektiert, wenn das<br />
Kristallgitter o<strong>der</strong> hier das Holografiegitter<br />
die Bragg-Bedingung n λ = 2d · sin(γ)<br />
mit: n = eine beliebige natürliche Zahl;<br />
λ = Wellenlänge des reflektierten Lichts;<br />
d = Abstand <strong>der</strong> Gitterebenen; γ = Winkel<br />
zwischen Gitteroberfläche und ein/<br />
ausfallen<strong>dem</strong> Strahl) erfüllt. Die Reflexion<br />
ist folglich an eine bestimmte Wellenlänge<br />
und einen bestimmten Winkel des<br />
einfallenden Lichts geknüpft.<br />
Daher sind Reflexionshologramme (mit<br />
zunehmen<strong>der</strong> Dicke verstärkt) farb- und<br />
winkelselektiv und können unter weißem<br />
Licht betrachtet werden. Das rekonstruierte<br />
Bild entsteht aus <strong>der</strong> Reflexion<br />
<strong>der</strong>jenigen Wellen, die die richtige Frequenz<br />
haben und im richtigen Winkel<br />
auftreffen. Ausschlaggebend für die unterschiedliche<br />
Reflexion <strong>der</strong> selektierten<br />
Wellen an unterschiedlichen Stellen des<br />
Hologramms sind die Abstände <strong>der</strong> Gitterebenen<br />
in <strong>dem</strong> entwickelten Film und<br />
<strong>der</strong>en Ausrichtung.<br />
3.3 Masterhologramme<br />
Über mehrstufige Verfahren kann man<br />
darstellende Hologramme aufnehmen,<br />
die beson<strong>der</strong>e Effekte erzielen. Man<br />
nennt sie Stufenhologramme. Der erste<br />
Schritt für die Aufnahme von Stufenhologrammen<br />
ist immer die Erzeugung<br />
eines Masterhologrammes o<strong>der</strong> kurz Masters.<br />
Dazu nimmt man ein Transmissionshologramm<br />
auf. Beleuchtet man es<br />
mit einem Laser, wird die Objektwelle<br />
rekonstruiert.<br />
Dreht man es um, so erhält man ein reelles<br />
pseudoskopisches Bild. Beide Bil<strong>der</strong><br />
können von einem neuen Film aufgefangen<br />
werden. Meist wird aber das reelle,<br />
pseudoskopische Bild weiterverwendet,<br />
welches man auch auf einem Mattschirm<br />
sehen kann. Bei <strong>der</strong> Aufnahme muss die<br />
spätere Verwendung bereits bei <strong>der</strong> Anordnung<br />
des Objekts und <strong>der</strong> Position<br />
des Films berücksichtigt werden, damit<br />
keine Doppelbelichtungen an einigen<br />
Filmteilen entstehen. Auch Reflexionshologramme<br />
können als Master verwendet<br />
werden.<br />
3.4 Bildebenenhologramme<br />
Das wichtigste Stufenhologramm ist<br />
das Bildebenenhologramm (BE-Hologramm).<br />
Bei ihm liegt das Objekt bei <strong>der</strong><br />
Rekonstruktion teilweise vor, in und hinter<br />
<strong>der</strong> Bildebene. Die Lage des Objektes<br />
ist beson<strong>der</strong>s unnatürlich und dadurch<br />
bemerkenswert.<br />
Um ein BE-Hologramm aufzunehmen,<br />
rekonstruiert man das pseudoskopische,<br />
also reelle Bild eines Masters und stellt<br />
den Film, auf <strong>dem</strong> man das BE-Hologramm<br />
aufnehmen möchte, direkt in<br />
das Bild. Entfernt man den Film bei <strong>der</strong><br />
Aufnahme weiter vom Master, erfolgt<br />
die Rekonstruktion vor/über <strong>dem</strong> Film;<br />
rückt man ihn näher ran, bleibt das Bild<br />
hinter <strong>dem</strong> Film.<br />
Bildebenenhologramme sind meist<br />
Weißlicht-Reflexionshologramme. Das<br />
bedeutet, bei <strong>der</strong> Aufnahme treffen Referenzstrahl<br />
und Objektstrahl von verschiedenen<br />
Seiten auf den Film und das<br />
fertige Hologramm kann wie ein DW-<br />
Hologramm (vgl. 3.2) betrachtet werden.<br />
4 Holografisch-Optische-Elemente<br />
(HOE)<br />
HOE sind „optische Funktionen realisierende<br />
Hologramme“ [13]. Das einfallende<br />
Licht wird von Hologrammen<br />
in solch komplexer Weise beeinflusst,<br />
wie man es sonst von keinem Medium<br />
kennt. Diese Eigenschaften können für<br />
die <strong>Technik</strong>, Arbeitswelt und Architektur<br />
in optischen Bauteilen genutzt werden.<br />
Da HOE nicht optisch brechen son<strong>der</strong>n<br />
beugen, gehören sie zu den Diffraktiven-<br />
Optischen-Elementen (DOE).<br />
4.1 Vorteile <strong>der</strong> HOE<br />
HOE sind eine wichtige Errungenschaft<br />
<strong>der</strong> Physik, weil man mit ihnen prinzipiell<br />
alle Wellenerscheinungen beeinflussen<br />
kann. Auf Röntgenstrahlung haben Glaslinsen<br />
beispielsweise keine nennenswerte<br />
Wirkung, weil für diese hochenergetische<br />
Strahlung alle durchdringbaren Materialien<br />
eine Brechzahl nahe Eins haben.<br />
HOE hingegen wurden bereits erfolgreich<br />
für Röntgenstrahlung eingesetzt.<br />
Verfügt das Aufnahmemedium über genügend<br />
Auflösung, kann man mehrere<br />
Hologramme auf einem Film aufnehmen,<br />
die unter verschiedenen Rekonstruktionswinkeln<br />
wirken. So kann man<br />
ein Bauteil konstruieren, welches mehrere<br />
Funktionen gleichzeitig erfüllt. Dies<br />
ist für einige enge Strahlführungen die<br />
einzige Lösung und entspricht den wachsenden<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an kompakte Systeme<br />
in <strong>der</strong> <strong>Technik</strong>.<br />
HOE sind sehr kostengünstig in <strong>der</strong> Produktion,<br />
robust und nicht störungsanfällig.<br />
Sie zeichnen sich auch dadurch aus, dass<br />
sie sehr flach sind und somit kaum Platz<br />
einnehmen. Komplexere HOE lassen<br />
sich meist mit <strong>dem</strong> gleichen Aufwand<br />
herstellen wie einfache.<br />
HOE sind sehr stark abhängig von den<br />
optischen Bedingungen, so dass es sich<br />
für einfache Anwendungen <strong>nach</strong> wie vor<br />
lohnt, herkömmliche Glaslinsen mit einer<br />
standardisierten Brennweite zu verwenden.<br />
Werden jedoch komplexe und spezifische<br />
Elemente für eine bestimmte Anwendung<br />
benötigt, so ist die Herstellung von<br />
HOE lohnenswert. Einige Effekte wie<br />
Mehrfachstrahlteilung o<strong>der</strong> an Winkel<br />
gekoppelte Funktionsselektion können<br />
nur mit HOE erzielt werden.
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48<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 85 // 2010<br />
Mit HOE können auf Grund <strong>der</strong> starken<br />
Farbaufspaltung entgegen gesetzter Richtung<br />
Farbfehler herkömmlicher Elemente<br />
behoben werden.<br />
Sie weisen keine digitalen Linien auf. In<br />
einer holografischen Zonenplatte findet<br />
man daher keine diskreten schwarze<br />
Kreise auf weißem Grund, son<strong>der</strong>n<br />
einen kontinuierlichen, sinusförmigen<br />
Übergang mit allen Grautönen, welcher<br />
<strong>dem</strong> Licht wesentlich mehr Angriffsfläche<br />
zum Beugen gibt und in <strong>dem</strong> jede<br />
Welle genau so durchgelassen wird, wie<br />
es für die Beugung optimal ist. Die resultierende<br />
hohe Beugungseffizienz bewirkt,<br />
dass die 1. Beugungsordnung meist wesentlich<br />
heller als die 0. Ordnung ist, die<br />
das ungebeugte Licht darstellt, das ohne<br />
Ablenkung durch das Hologramm hindurch<br />
geht.<br />
In Volumenhologrammen lässt sich dieser<br />
Effekt sogar noch um ein Vielfaches<br />
steigern.<br />
4.2 Anwendungsgebiete und<br />
Perspektiven<br />
Es gibt bereits viele Bereiche, in denen<br />
HOE erfolgreich eingesetzt werden, um<br />
Leistungen zu steigern, Materialkosten<br />
zu senken, neue Einsatzgebiete zu erschließen<br />
o<strong>der</strong> Produktionen zu verbessern.<br />
In nahezu allen diesen Bereichen<br />
befinden sich noch Elemente in <strong>der</strong> Entwicklung.<br />
HOE werden deshalb in Zukunft<br />
eine immer wichtigere Rolle in <strong>der</strong><br />
Industrie spielen.<br />
HOE sind auch ein wichtiger Bestandteil<br />
<strong>der</strong> aufkommenden optischen Datenverarbeitung,<br />
<strong>der</strong> Röntgenoptik und <strong>der</strong><br />
Luftaufklärung mit Radarwellen.<br />
HOE in Produkten für den Verbraucher<br />
wie z. B. für flache, leichte und kostengünstige<br />
Ferngläser sind lei<strong>der</strong> bis jetzt<br />
kaum auf <strong>dem</strong> Markt, teilweise aber in<br />
Entwicklung. HOE sind jedoch bereits<br />
tausendfach in Verbindung mit Kassenscannern<br />
(Linsen zur Erkennung<br />
gebogener Barcodes) und CD-Playern<br />
(Strahlteiler) in Verwendung [10]. In <strong>der</strong><br />
Datenspeicherung können holografische<br />
Mikrospiegel auch in <strong>der</strong> Tiefe <strong>der</strong> Materialien<br />
erzeugt werden (z. B. Microholas<br />
vom Optech Team <strong>der</strong> TU Berlin). Die<br />
DVD-ähnliche HVD wird 1 Terrabyte<br />
Speicherplatz aufweisen und 20-mal<br />
schneller auslesbar sein.<br />
HOE im Glasverbund werden in <strong>der</strong> Architektur<br />
eingesetzt, um Sonnenschutz<br />
ohne Verdunklung, bessere Lichtversorgung<br />
durch Lichtumlenkung o<strong>der</strong> optimale<br />
Sonnenwärmeausnutzung zu bieten<br />
und viel Energie zu sparen [8]. In <strong>der</strong><br />
Industrie kommen Hologramme in <strong>der</strong><br />
Interferometrie und zur Aufhebung von<br />
Verzerrungen o<strong>der</strong> Störungen zum Einsatz.<br />
HOE werden als Schablonen zur genauen<br />
Herstellung von Nanostrukturen<br />
und Schaltungen verwendet.<br />
4.3 Fresnel’sche Zonenplatte (Linse)<br />
Die Fresnel’sche Zonenplatte ist das<br />
wichtigste Holografisch-Optische-<br />
Element. Ihre Wirkung ist optisch auf<br />
keinem an<strong>der</strong>en Weg zu erzielen. Holografische<br />
Linsen haben auch Abbildungsfehler.<br />
Der Farbabbildungsfehler<br />
(chromatische Aberration) tritt z. B. im<br />
Verhältnis zu herkömmlichen optischen<br />
Elementen relativ stark auf, die Farbabfolge<br />
ist jedoch umgekehrt. Durch eine<br />
Kombination bei<strong>der</strong> werden Farbfehler<br />
kompensiert.<br />
4.4 Gitter<br />
Ein optisches Gitter entsteht, wenn zwei<br />
kollimierte Strahlen im Winkel β miteinan<strong>der</strong><br />
interferieren. Je größer <strong>der</strong> eingeschlossene<br />
Winkel β ist, desto kleiner<br />
wird <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong> Gitterlinien und<br />
desto größer wird die Gitterkonstante/<br />
<strong>der</strong> Gitterparameter g. Bereits bei β≥1°<br />
können die Streifen nicht mehr mit <strong>dem</strong><br />
bloßen Auge wahrgenommen werden.<br />
Gitter mit einer sehr großen Gitterkonstante<br />
können auf holografischem Wege<br />
einfach hergestellt werden.<br />
4.5 Strahlteiler<br />
Konstruiert man einen holografischen<br />
Strahlteiler analog zu herkömmlichen, so<br />
wird ein Teil des Strahls reflektiert, <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e Teil durchgelassen.<br />
Da mit den hier verwendeten, relativ<br />
dünnen Emulsionen keine Reflexionswirkungen<br />
bis annähernd 50% erreicht<br />
werden können, kann ersatzweise ein<br />
Gitter aufgenommen werden, welches<br />
eine so große Gitterkonstante hat, dass<br />
es im Rekonstruktionswinkel den Strahl<br />
genau in zwei Teile teilt, wobei <strong>der</strong> gebeugte<br />
Strahl sogar etwas über 50% <strong>der</strong><br />
Intensität erreicht.<br />
„Echte“ Strahlteiler kann man, ähnlich<br />
einem Spiegel, als Reflexionshologramm<br />
aufnehmen (vgl. 3.2). Referenz- und<br />
Objektstrahl müssen dann von verschiedenen<br />
Seiten auf den Film treffen.<br />
Dies lohnt sich jedoch nur mit dickeren<br />
Emulsionen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Medien, welche<br />
viel teurer und oft nicht einfach im<br />
Handel erhältlich sind.<br />
4.6 Spiegel<br />
Holografische Spiegel sind Reflexionshologramme<br />
(vgl. 3.2), bei denen ein Referenzstrahl<br />
in einem bestimmten Winkel<br />
auf das Hologramm treffen muss, um<br />
eine Spiegelwirkung hervorzurufen.<br />
Der gespiegelte Strahl (Rekonstruktion<br />
des Objektstrahls), kann in eine beliebige,<br />
vom Referenzstrahl unabhängige<br />
Richtung gehen. Holografische<br />
Spiegel sind scheinbar nicht an die Reflexionsgesetze<br />
gebunden, da die Spiegelung<br />
von den Gitterebenen im Film<br />
abhängt und nicht von <strong>der</strong> Oberfläche<br />
des Films. Solche Spiegel reflektieren nur<br />
bestimmte Wellenlängen, abhängig von<br />
den Aufnahmewellenlängen und <strong>dem</strong><br />
Entwickler, und bestimmte Winkel. Der<br />
Rest wird einfach durchgelassen.<br />
Sind die Strahlen bei <strong>der</strong> Spiegelaufnahme<br />
nicht ganz kollimiert, erhält man einen<br />
Hohlspiegel.<br />
5 Die Fotochemie<br />
Für die Holografie werden Spezialfilme<br />
hergestellt, da an die Auflösungsfähigkeit<br />
ca. 100-mal größere Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
bestehen als an die fotografischer Filme.<br />
Hohe Auflösungen verlängern aber die<br />
nötigen Belichtungszeiten. Holografieaufbauten<br />
müssen daher schwingungsfrei<br />
gelagert sein.<br />
Für diese Arbeit wurde mit statischen,<br />
Silberhalogenid haltigen Filmen gearbeitet.<br />
Diese Filme müssen mit chemischem<br />
Entwickler <strong>nach</strong>behandelt werden. Für<br />
diese Filme sprachen im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />
Medien verschiedene Gründe:<br />
Zum einen sind sie vergleichsweise<br />
preiswert und in verschiedenen Größen<br />
erhältlich (Liste aller Vertriebsstellen<br />
des Holographiefilmherstellers Slavich<br />
(Deutschland: Topag): http://www.<br />
slavich.com/local_main.htm), zum an<strong>der</strong>en<br />
kann man sehr verschiedenartige<br />
Hologramme herstellen, wenn man die<br />
chemische Nachbehandlung variiert.<br />
Außer<strong>dem</strong> haben diese Filme eine hohe<br />
Lichtempfindlichkeit, Beugungseffizienz<br />
als Phasenhologramm und eine gute maximale<br />
Kontrastfunktion. Die chemische<br />
Prozession beinhaltet: Entwickeln, Bleichen/Fixieren,<br />
in Netzmittel tauchen<br />
und mehrmaliges Wässern.
Jugend forscht<br />
49<br />
Young Researcher<br />
Abb. 4.: Selbst hergestelltes Hologramm (links) einer Modellfigur (rechts)<br />
5.1 Amplituden- und Phasenhologramme<br />
Durch das chemische Entwickeln <strong>der</strong> belichteten<br />
Filme wird das aufgenommene<br />
Interferenzmuster als schwarzes Silbergitter<br />
sichtbar. Solche Schwarzweißhologramme<br />
bezeichnet man als Amplituden-Hologramme.<br />
Sie absorbieren<br />
an den geschwärzten Stellen das Licht<br />
und haben eine vergleichsweise geringe<br />
Beugungseffizienz, weshalb sie nur ein<br />
schwaches Bild rekonstruieren.<br />
Gebleichte Hologramme heißen Phasenhologramme,<br />
weil sie die Phasen <strong>der</strong><br />
Lichtwellen beeinflussen. Sie haben diese<br />
Eigenschaft, da Licht in den meisten<br />
Materialien, so auch im Holografiefilm<br />
seine Geschwindigkeit verän<strong>der</strong>t. Nur<br />
im Vakuum und annähernd in Luft gilt<br />
die Lichtgeschwindigkeit. Der Film ist<br />
nun durch die chemische Behandlung<br />
an den ursprünglich unbelichteten Stellen<br />
dicker als an den belichteten Stellen.<br />
Das Licht benötigt dort mehr Zeit, um<br />
den Film zu durchdringen und ist auf <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Seite des Films im Vergleich zu<br />
Lichtwellen, die dünnere Stellen passiert<br />
haben, phasenverschoben. Gleichzeitig<br />
ist die optische Dichte <strong>der</strong> dickeren<br />
Stellen auf Grund von unentwickelten<br />
Kristallen höher, was diesen Effekt verstärkt.<br />
Die verschobenen und gebeugten<br />
Wellen interferieren miteinan<strong>der</strong> und<br />
bilden den gleichen, jedoch wesentlich<br />
lichtstärkeren Effekt wie ein Amplitudenhologramm.<br />
5.2 Spezieller Entwickler und Farbverschiebung<br />
Bei den meisten Entwicklern gleicht die<br />
Rekonstruktionswellenlänge lei<strong>der</strong> nicht<br />
<strong>der</strong> Aufnahmewellenlänge. Vor allem<br />
für dicke Masterhologramme ist dies jedoch<br />
essentiell. Es wurde daher alternativ<br />
mit einem Entwicklerrezept gearbeitet,<br />
welches die Emulsion beim Entwicklungsprozess<br />
nicht schrumpfen lässt und<br />
dadurch keine Farbverän<strong>der</strong>ung hervorruft<br />
[1].<br />
Man kann die Farbe des Hologramms<br />
auch <strong>nach</strong>träglich durch „colourshifting“<br />
beeinflussen. Hier wurde eine Methode<br />
ausprobiert, die ich für die einfachste<br />
und flexibelste halte. Mit <strong>dem</strong> Zuckerersatz<br />
D-Sorbitol, auch Sorbit genannt,<br />
kann man die Rekonstruktionsfarbe reversibel<br />
und stufenlos in Richtung Rot<br />
verschieben. Saugt sich <strong>der</strong> Film in <strong>der</strong><br />
Sorbitlösung voll, so setzen sich Sorbitmoleküle<br />
in die Gelatine.<br />
Die eingelagerten Moleküle führen <strong>nach</strong><br />
<strong>dem</strong> Trockenen zu einer dickeren Gelatineschicht<br />
und somit zu größeren Gitterabständen.<br />
Das Verfahren ist reversibel,<br />
weil man Sorbit mit Wasser wie<strong>der</strong><br />
aus <strong>dem</strong> Film spülen kann. Die Farbverschiebung<br />
hängt linear von <strong>der</strong> Sorbitolkonzentration<br />
ab.<br />
6 Eigene Versuche<br />
Bevor ich eigene Versuche im Labor<br />
erfolgreich durchführen konnte, musste<br />
ich lernen mit <strong>dem</strong> professionellen<br />
Equipment umzugehen.<br />
Dies war mir nur möglich, weil mir die<br />
Technische Universität Berlin großzügig<br />
ein Labor zu Verfügung stellte, in <strong>dem</strong><br />
ich über viele Wochen in Ruhe probieren<br />
konnte. Als ich schließlich Komponenten<br />
gezielt auswählen, zusammenbauen<br />
und justieren konnte, musste ich die existierenden<br />
theoretischen Aufnahmeverfahren<br />
verbessern, um mit meinen Mitteln<br />
<strong>der</strong>en Umsetzung zu ermöglichen<br />
und darüber hinaus die Qualität <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
zu steigern.<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurden sehr<br />
verschiedenartige Hologramme aufgenommen.<br />
Ich baute unter an<strong>der</strong>em viele<br />
Anordnungen zur Aufnahme darstel-
Jugend forscht<br />
50<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 85 // 2010<br />
len<strong>der</strong> Denisyuk-Weißlichthologramme<br />
(z. B. Abb. 4) auf. Weil <strong>der</strong> inhaltliche<br />
Schwerpunkt auf <strong>der</strong> Herstellung und<br />
Verwendung technischer Hologramme<br />
liegt, wird an dieser Stelle nur kurz darauf<br />
eingegangen:<br />
Das Hauptkriterium für ein gutes darstellendes<br />
Bild ist ein stabiler Aufbau.<br />
Dafür müssen alle Bauteile stabil fixiert<br />
und schwingungsfrei gelagert werden.<br />
Verwackelungen vermeidet man vor<br />
allem mit kurzen Belichtungszeiten.<br />
Vorteilhaft sind dafür die Verwendung<br />
eines starken Lasers und einer kleinen<br />
zu belichtenden Fläche. Eine kurze Entfernung<br />
vom Objekt zum Film und ein<br />
geeignetes, weißes, nicht zu tiefes Objekt<br />
tragen wesentlich zur höheren Bildschärfe<br />
bei.<br />
Bei Masterhologrammen kann dieser<br />
Abstand nicht gering gehalten werden;<br />
man sollte ihn von <strong>dem</strong> Bildebenenhologrammaufbau<br />
abhängig machen, damit<br />
keine Überschneidungen <strong>der</strong> Strahlen<br />
auftreten.<br />
Aus Kostengründen konnten hier nur<br />
Fotopapiere und keine Platten verwendet<br />
werden. Die Fotopapiere müssen zwischen<br />
Glasplatten eingeklemmt werden.<br />
An diesen treten jedoch Vielfachreflexionen<br />
auf. Stellt man die Glasplatten im<br />
Brewsterwinkel (57°) in den polarisierten<br />
Lichtstrahl, so kommen diese Störungen<br />
nicht zustande. Bei komplizierten Aufbauten<br />
für HOE, die oft wenig Spielraum<br />
lassen, kann nicht mit <strong>dem</strong> Brewsterwinkel<br />
gearbeitet werden. Um dort Vielfachreflexionen<br />
zu vermeiden, wurden die<br />
kleinen Filmstücke in Diarähmchen geklemmt.<br />
Die Glasplatten wurden somit<br />
überflüssig, die Filme waren jedoch bei<br />
<strong>der</strong> Aufnahme nicht gänzlich glatt.<br />
Um ungewollte Reflexionen an <strong>der</strong> Metalloberfläche<br />
des Tisches auszuschließen,<br />
die auf den Film gelangen könnten,<br />
wurden alle Aufbauten vor <strong>der</strong> Aufnahme<br />
schwarz abgeschirmt. Im Folgenden<br />
werden meine Herstellungsverfahren für<br />
kompliziertere Hologramme, die ich an<br />
<strong>der</strong> „Technischen Universität Berlin“<br />
(TUB) aufnehmen konnte, sowie <strong>der</strong>en<br />
Ergebnisse dargestellt.<br />
6.1 Masterhologramme und Bildebenenhologramme<br />
Mit den vorhandenen Bauelementen<br />
konnte ich gute, tiefenscharfe Masterhologramme<br />
(Transmissionshologramme)<br />
aufnehmen. Mit diesen wurden Bildebenenhologramme<br />
erzeugt und im<br />
Versuchsaufbau mit eigenen HOE (vgl.<br />
6.6) das Objekt ersetzt. Als Objekt diente<br />
eine kleine, weiß besprayte Muschel vor<br />
einem Aluminiumblock.<br />
Mit einem Masterhologramm als Objektersatz<br />
konnte ich Reflexionshologramme<br />
aufnehmen, bei denen das Objekt<br />
in die Bildebene verschoben wurde.<br />
Das Objekt wurde bei meinen selbst<br />
hergestellten Bildebenenhologrammen<br />
deutlich vor, in und hinter <strong>der</strong> Bildebene<br />
rekonstruiert.<br />
Abb. 5: Strahlführung zur Aufnahme holografischer Linsen<br />
6.2 Erzeugung holgrafischer Linsen<br />
Mit <strong>dem</strong> „Linsen-Aufbau“ habe ich ein<br />
HOE hergestellt, welches eine holografische<br />
Linse ist. Eine holografische Linse<br />
bzw. eine Fresnel’sche Zonenplatte entsteht,<br />
wenn eine Kugelwelle mit einem<br />
kollimierten Strahl (o<strong>der</strong> zwei Kugelwellen<br />
miteinan<strong>der</strong>) interferiert. Die Zonenplatte<br />
wird als Transmissionshologramm<br />
aufgenommen.<br />
Um eine Kugelwelle zu erzeugen, wird ein<br />
punktförmiges Objekt benötigt, an <strong>dem</strong><br />
das Licht reflektiert/gebeugt wird. Ein<br />
fixierbares Kugelobjekt ist immer relativ<br />
Abb. 6: Selbst hergestellte holografische (diffraktive) Linse
Jugend forscht<br />
von Glaslinsen entgegengesetzt. Der rote,<br />
langwellige Brennpunkt liegt also dichter<br />
an <strong>der</strong> holografischen Linse als <strong>der</strong> blaue<br />
(kurzwellige). Ich habe zur Bestätigung<br />
dessen drei Brennweiten mit He-Ne-Lasern<br />
gemessen.<br />
Die Brennweite f beträgt<br />
für den roten (632,8nm) Brennpunkt<br />
18,6mm ± 0,5mm,<br />
für den gelben (594,0nm) Brennpunkt<br />
19,3mm ± 0,5mm,<br />
für den grünen (543,5nm) Brennpunkt<br />
21,8mm ± 0,5mm.<br />
51<br />
Young Researcher<br />
Abb. 7: Strahlführung zur Aufnahme holografischer Gitter und Transmissionsstrahlteiler<br />
groß und zu <strong>dem</strong> nicht exakt rund. Die<br />
Qualität <strong>der</strong> Zonenplatte nimmt jedoch<br />
mit abnehmen<strong>der</strong> Größe des Punktes zu.<br />
Ein kleines Loch als Ausgangspunkt einer<br />
Kugelwelle ist auf Grund <strong>der</strong> Ineffizienz<br />
keine Alternative. Vor allem in älterer Literatur<br />
wurden zu diesen Verfahren, die<br />
schnell zu komplizierten Aufbauten und<br />
Apparaturen führen, keine praktischen<br />
Lösungen geboten. Weil ich auf einfache<br />
Methoden angewiesen war, musste ich<br />
das Verfahren verän<strong>der</strong>n. Die folgende<br />
Lösung wird in mo<strong>der</strong>nen Verfahren<br />
bereits genutzt, war mir jedoch zum<br />
Zeitpunkt meiner Experimente nicht bekannt.<br />
Weil auch <strong>der</strong> Brennpunkt einer Linse<br />
als Ausgangspunkt einer Kugelwelle angesehen<br />
werden kann, verwendete ich in<br />
meinem Aufbau einen solchen anstelle<br />
eines punktförmigen Objektes. Mein<br />
Aufbau (Abb. 5) wurde mit dieser Methode<br />
stabilisiert und gleichzeitig verbessert,<br />
weil ein Brennpunkt sehr klein und<br />
eine Linse gut zu fixieren ist.<br />
Wesentliche Eigenschaften <strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />
Aufnahme verwendeten Glaslinse wie<br />
z. B. die Brennweite gehen nicht direkt<br />
in die Eigenschaften <strong>der</strong> neuen holografischen<br />
Linse ein. Die Brennweite <strong>der</strong><br />
neuen Linse hängt stattdessen von <strong>dem</strong><br />
Abstand des Brennpunktes zum Film ab.<br />
Fehler <strong>der</strong> Glaslinse haben aber einen<br />
Einfluss auf die erzeugte Zonenplatte.<br />
Mit <strong>dem</strong> Aufbau gelang eine weitere<br />
Verbesserung: Das Belichten von zwei<br />
Filmen gleichzeitig. Um eine Linse zu<br />
erhalten, <strong>der</strong>en Brennpunkt wie bei einer<br />
klassischen Linse zentral liegt, muss<br />
<strong>der</strong> Objektstrahl wie<strong>der</strong> in den Referenzstrahl<br />
auf <strong>der</strong> optischen Achse eingeleitet<br />
werden. Bei <strong>der</strong> Umsetzung dessen<br />
entstehen zwei gleichwertige Überlagerungen.<br />
Ich habe einige optimale, gleichartige<br />
Linsen und verschiedene leicht abgewandelte<br />
Versionen aufgenommen. In Abb.<br />
6 ist die „Standardlinse“ als Amplitudenhologramm<br />
und als Phasenhologramm<br />
zu sehen. Die optische Qualität <strong>der</strong><br />
Linsen ist überraschend gut. Die Linsen<br />
weisen keinerlei Anzeichen eines abgebildeten<br />
Objektes außer <strong>dem</strong> Punkt als neuer<br />
Brennpunkt <strong>der</strong> holografischen Linse<br />
auf. Für die Standardlinse führte ich eine<br />
Brennweitenbestimmung durch. Die<br />
Brennweite f hängt bei holografischen<br />
Linsen stark von <strong>der</strong> Wellenlänge des<br />
Lichts bzw. <strong>der</strong> Farbe ab.<br />
Wie oben bereits erwähnt, nennt man<br />
dies chromatische Abberation. Sie ist <strong>der</strong><br />
6.3 Erzeugung holografischer Gitter<br />
Ein weiteres gut nutzbares HOE ist<br />
das holografische Gitter (vgl. 4.4). Die<br />
für die Aufnahme notwendigen zwei<br />
kollimierten Strahlen interferierten in<br />
meinem Aufbau (Abb. 7) mit einem<br />
Winkel von 60° ± 1,5°, um eine sehr<br />
große Gitterkonstante zu erzielen. Diese<br />
ist mit <strong>der</strong> klassischen Technologie nur<br />
schwer zu erreichen.<br />
6.3.1 Bestimmung <strong>der</strong> Gitterkonstanten<br />
Mit einem Aufbau des Grundpraktikums<br />
<strong>der</strong> TUB sollte die Gitterkonstante g<br />
meines Gitters (Abb. 8 und Abb. 9) experimentell<br />
bestimmt werden, doch wegen<br />
<strong>der</strong> großen Gitterkonstante reichte die<br />
Skala <strong>der</strong> Vorrichtung nicht aus. Rechnerisch<br />
konnte ich die Gitterkonstante<br />
lediglich durch den Winkel bei <strong>der</strong> Aufnahme<br />
bestimmen. Dieser Winkel (60°<br />
±1,5°) wird in dieser Rechnung aus 2x<br />
<strong>dem</strong> Winkel α zusammen gesetzt.<br />
Λ = Abstand zwischen den Strichgitterlinien<br />
n = Materialkonstante von Glas und<br />
Film für die Snelliusbrechung (= 1,5)<br />
sin(α ) = sin(30°) = 0,5<br />
λ= 532 nm<br />
Λ = (λ · n) / (2 · sin(α ) · n)<br />
Λ = λ / 2sin(α )<br />
Λ = λ / (2 · 0,5) = λ = 0,532μm<br />
g = 1/Λ = 1880mm -1 ± 42 mm -1<br />
Abb. 8: Beugungswirkung an selbst hergestellten Gittern
Jugend forscht<br />
52<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 85 // 2010<br />
Abb. 9: Eigenes holografisches Gitter als Strahlteiler: An <strong>dem</strong> HOE im Diarähmchen wird <strong>der</strong> einfallende Laserstrahl zweigeteilt<br />
Abb. 10: Strahlführung zur Aufnahme holografischer Spiegel<br />
Genau im 30° Aufnahmewinkel entspricht<br />
<strong>der</strong> Abstand Λ zwischen den<br />
Strichgitterlinien <strong>der</strong> Aufnahmewellenlänge.<br />
Bei <strong>der</strong> Benutzung meines Gitters<br />
erscheint dieser Abstand Λ jedoch<br />
kleiner, da das holografische Gitter nur<br />
im 30° Winkel funktioniert. Aus dieser<br />
Perspektive sind die Gitterabstände kleiner<br />
und die Gitterkonstante größer.<br />
Λ · cos(30°) = Λ Bei Benutzung = 0,461μm.<br />
Die Gitterkonstante meines Gitters<br />
beträgt daher rechnerisch:<br />
g = 2170 mm -1 ± 48 mm -1<br />
Dieser Wert scheint mit <strong>der</strong> tatsächlichen<br />
Gitterkonstante <strong>der</strong> Winkel <strong>nach</strong> überein<br />
zu stimmen. Abb. 8 zeigt meine Gitter<br />
als Amplituden- und Phasenhologramm.<br />
Die Farbaufspaltung findet am Phasenhologramm<br />
noch gleichmäßiger und mit<br />
höherem Wirkungsgrad statt, wegen <strong>der</strong><br />
großen Helligkeit ist sie jedoch schwer<br />
zu fotografieren. Die Farben werden auf<br />
Grund <strong>der</strong> großen Gitterkonstante weit<br />
von einan<strong>der</strong> getrennt.<br />
6.3.2 Ein neuartiger Strahlteiler<br />
Um einen Strahlteiler als Transmissionshologramm<br />
zu entwickeln, nahm ich ein<br />
Gitter auf, welches wegen <strong>der</strong> großen<br />
Gitterkonstante und <strong>dem</strong> Winkel des<br />
Films im Rekonstruktionsstrahl (30°),<br />
als Strahlteiler nutzbar ist (vgl. 4.5 u.<br />
Abb. 9). Bei <strong>der</strong> erfolgreichen Verwendung<br />
von HOE muss man sich von den<br />
gewohnten Winkelbeziehungen und<br />
Strahlengängen lösen. Mein Gitter funktioniert<br />
einwandfrei als Strahlteiler und<br />
erspart mir in meinem Versuchsaufbau<br />
(6.6) gleichzeitig einen zusätzlichen Umlenkspiegel.<br />
Für die Messungen am Strahlteiler ergab<br />
sich für das Phasenhologramm-<br />
Gitter eine Intensitätsaufteilung von<br />
850 ±10 μW (46,2%) (0. Beugungsordnung)<br />
zu 990 ±10 μW (53,8%) (1.Beugungsordnung,<br />
abgelenkter Strahl). Damit<br />
ist <strong>der</strong> gebeugte Teil intensiver als <strong>der</strong><br />
gerade durchgelassene. Die Beugungseffizienz<br />
liegt tatsächlich über 50%. Von<br />
<strong>der</strong> Gesamtintensität des auf das Gitter<br />
treffenden Strahls (2,95 mW) wurden<br />
62,4% durchgelassen und fast zu gleichen<br />
Teilen geteilt.<br />
Für das Amplitudenhologramm-Gitter<br />
ergab sich eine wesentlich schlechtere<br />
Intensitätsaufteilung von 230 ±10 μW<br />
(88,5%) (0. Beugungsordnung) zu<br />
30 ±10 μW (11,5%) (1.Beugungsordnung).<br />
Die Beugungseffizienz des Amplitudenhologramms<br />
ist also extrem gering.<br />
Außer<strong>dem</strong> wird <strong>der</strong> Hauptteil <strong>der</strong><br />
Strahlintensität des auftreffenden Strahls<br />
vom Silbergitter absorbiert (91,2%). Es<br />
gelangen nur 8,8% <strong>der</strong> Intensität durch<br />
das Gitter.
Jugend forscht<br />
Abb. 11: Versuchsaufbau aus eigenen HOE zur Aufnahme von Bildebenenhologrammen H-Linse: eigene<br />
holografische Linse f = 22mm; H-Strahlteiler: eigener holografischer Strahlteiler (Gitter: Teilwinkel<br />
60°); Film: Holografiefilm, in Diarähmchen geklemmt, grünempfindlich; H-Master: eigenes Masterhologramm,<br />
projiziert das Objekt auf den Film<br />
6.4 Erzeugung eines Spiegels<br />
Ein HOE, welches auch jetzt schon in<br />
einigen Bereichen Anwendung findet, ist<br />
<strong>der</strong> holografische Spiegel (vgl. 4.6). Dieser<br />
ist ein Reflexionshologramm.<br />
Mit <strong>dem</strong> Aufbau (Abb. 10) wurden Spiegel<br />
mit geringer einfarbiger (grüner) Reflexionswirkung<br />
hergestellt. Die von mir<br />
verwendeten Filme sind zu dünn, um<br />
gute Spiegel herzustellen. Mit ca. 50μm<br />
dicken Fotopolymeren kann man jedoch<br />
Reflexionswirkungen nahe 100% erreichen.<br />
Mein fertiger holografischer Spiegel reflektiert<br />
das einfallende grüne Licht im<br />
45° Winkel. An<strong>der</strong>sfarbiges Licht wird<br />
fast vollständig durchgelassen.<br />
Eine Spieglung, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Einfallswinkel<br />
nicht <strong>dem</strong> Ausfallswinkel gleicht, ist<br />
mit Metallspiegeln nicht möglich.<br />
6.5 Kombinationen holografischer<br />
Elemente<br />
HOE zeichnen sich beson<strong>der</strong>s dadurch<br />
aus, dass sie verschiedene optische Funktionen<br />
in einem Element vereinen und<br />
somit Platz und Material sparen können.<br />
Um die Kombinationsmöglichkeiten von<br />
HOE zu prüfen, stellte ich Linse-Spiegel<br />
und Gitter-Spiegel Kombinationselemente<br />
her. Sie erfüllen auf Grund <strong>der</strong><br />
geringen Dicken meiner Filme nicht die<br />
Standards meiner an<strong>der</strong>en Elemente und<br />
sind somit nicht weiterverwendbar. Ihre<br />
Funktionsfähigkeit ist jedoch deutlich an<br />
den Effekten zu erkennen, die sich bei<br />
Betrachtung mit einer Weißlichtlampe<br />
ergeben.<br />
Um die Aufnahme <strong>der</strong> beiden Elemente<br />
ökonomisch zu gestalten, nahm ich die<br />
Elemente als DW-Hologramme auf (vgl.<br />
3.2), wobei ich einmal eine große Linse<br />
und einmal einen vorhandenen Gitterspiegel<br />
als Objekt nutzte.<br />
6.6 Versuchsaufbau aus eigenen<br />
holografischen Elementen<br />
Der Versuchsaufbau soll zeigen, dass<br />
meine HOE und Hologramme von so<br />
guter Qualität sind, dass man sie erfolgreich<br />
weiterverwenden kann. Gleichzeitig<br />
soll gezeigt werden, dass Hologramme<br />
vielseitig klassische Materialien ersetzen<br />
können und dass damit auch an<strong>der</strong>e o<strong>der</strong><br />
verbesserte Eigenschaften hervorgerufen<br />
werden können. In <strong>dem</strong> Aufbau (Abb.<br />
11) wurden daher einige verschiedenartige<br />
Dinge durch Hologramme ersetzt.<br />
Der Strahl wurde mit meiner holografischen<br />
Linse fokussiert und mit meinem<br />
Gitter geteilt.<br />
Die ersetzten Elemente (Linsen und<br />
Doppelprismen/ beschichtete Strahlteiler)<br />
sind zwei grundlegend verschiedene<br />
Dinge. Der Spiegel, mit <strong>dem</strong> <strong>der</strong><br />
Referenzstrahl gefaltet wurde, wurde<br />
nicht ersetzt, weil <strong>der</strong> eigene holografische<br />
Spiegel keine ausreichende Reflexionswirkung<br />
aufweist. Dafür wurde im<br />
Objektstrahl das abzubildende Objekt<br />
selbst ersetzt. Ein dünnes Masterhologramm<br />
nimmt dessen Platz ein und bietet<br />
einen sonst unmöglichen Vorteil:<br />
Das Objekt wird mitten im Aufnahmefilm<br />
abgebildet.<br />
Komponenten wie Justierspiegel o<strong>der</strong><br />
Shutter, die im Aufbau nur eine Nebenrolle<br />
spielen, wurden nicht ersetzt, weil<br />
sie keine wissenschaftliche Rolle spielen.<br />
Das mit <strong>dem</strong> in Abb. 11 gezeigten Aufbau<br />
aufgenommene Hologramm zeigt<br />
das Objekt deutlich. Der Nachweis ist<br />
geglückt und zeigt eine gute Qualität<br />
meiner Hologramme und die vielseitige<br />
Einsatzfähigkeit von Hologrammen allgemein.<br />
Die Ergebnisse waren jedoch nur<br />
befriedigend, da das Objekt ungünstig<br />
gewählt war und sich einige technische<br />
Schwierigkeiten ergaben (vgl. 7 Diskussion<br />
<strong>der</strong> HOE und meiner Ergebnisse).<br />
Das Objekt des Masterhologramms,<br />
ein offenes Muschelhaus, ist auf Grund<br />
<strong>der</strong> großen Schattenwürfe nur an den<br />
markantesten Stellen und nicht bis<br />
auf den Grund des Gehäuses zu sehen.<br />
Auf <strong>dem</strong> Hologramm des Versuchsaufbaus<br />
summieren sich die Fehler <strong>der</strong><br />
HOE und Störungen, die etwa durch<br />
die abweichenden Eigenschaften des<br />
Referenzstrahls im Vergleich zur Aufnahme<br />
<strong>der</strong> HOE entstehen. Dennoch ist das<br />
Objekt klar auf <strong>dem</strong> neuen Hologramm zu<br />
erkennen.<br />
6.7 Mögliche Erweiterungen des Versuchsaufbaus<br />
Nahezu alle Elemente eines optischen<br />
Aufbaus könnten durch Hologramme<br />
und Filme ersetzt werden. Man muss<br />
jedoch immer abwägen, in wie fern <strong>der</strong><br />
Einsatz des alternativen Materials auch<br />
wissenschaftlich gerechtfertigt ist.<br />
Anstelle eines herkömmlichen Raumfilters<br />
einen einheitlich belichteten Film<br />
mit einem kleinen Loch zu benutzen<br />
ist nicht sinnvoll. Ein Objekt gegen einen<br />
flachen Film einzutauschen kann<br />
dagegen einen wesentlichen Vorteil<br />
bedeuten. Eine schöne Erweiterung des<br />
Aufbaus wäre ein holografischer<br />
Ersatz für den Spiegel im Referenzstrahlengang.<br />
53<br />
Young Researcher
Jugend forscht<br />
54<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 85 // 2010<br />
Die Verwendung von HOE ist beson<strong>der</strong>s<br />
interessant, wenn ihr Platz nicht durch<br />
herkömmliche Elemente gefüllt werden<br />
kann. Eine solche Verwendung findet in<br />
meinem Aufbau abgesehen vom Masterhologramm<br />
nicht statt.<br />
Bei <strong>der</strong> Aufweitung des Strahls mit meiner<br />
holografischen Linse kam es zu einer<br />
inhomogenen Intensitätsverteilung,<br />
weil auf herkömmliche Komponenten<br />
verzichtet wurde, die den Rekonstruktionsstrahl<br />
<strong>dem</strong> Aufnahmestrahl <strong>der</strong> Linse<br />
ähnlicher gemacht hätten. Diese Komponenten<br />
müssten für bessere Ergebnisse<br />
eingebunden werden o<strong>der</strong> die Linse<br />
müsste für die exakten Bedingungen im<br />
Aufbau hergestellt werden. Idealerweise<br />
sollte <strong>der</strong> Linsenbrennpunkt dezentral<br />
sein, da dann die 0. Beugungsordnung<br />
nicht weiter mitgeführt werden muss<br />
(vgl. 7).<br />
Bei HOE ist es möglich, verschiedene<br />
Komponenten zu kombinieren. Die Linse<br />
könnte zwei Brennpunkte haben und<br />
somit gleich die Funktion des Strahlteilers<br />
übernehmen.<br />
7 Diskussion <strong>der</strong> HOE und meiner<br />
Ergebnisse<br />
Ich bin <strong>nach</strong> Durchführung meiner<br />
Experimente und <strong>der</strong> anschließenden<br />
Auswertung zu folgen<strong>dem</strong> Schluss gekommen:<br />
Unter einfachen Laborbedingungen<br />
kann man hervorragende<br />
Hologramme aller möglichen Typen<br />
herstellen. „Küchentischhologramme“,<br />
die man in Schulen o<strong>der</strong> zu Hause auf<br />
selbstgebauten möglichst schwingungsarmen<br />
Tischen aufnehmen kann, haben<br />
lei<strong>der</strong> meist nur schlechte Qualitäten,<br />
aber sie funktionieren und weisen beeindruckende<br />
Effekte auf. Auch mit einem<br />
schwachen Laser können gute, aber nur<br />
einfache und sehr kleine Hologramme<br />
mit geringer Tiefenschärfe hergestellt<br />
werden. Problematisch ist <strong>nach</strong> meinen<br />
Erkenntnissen die Aufnahme von größeren<br />
Hologrammen. Die Belichtungszeit<br />
überschreitet hier kritische Werte. Der<br />
Strahl kann nicht beliebig aufgeweitet<br />
werden, weil dann die Intensität (Leistung<br />
pro Fläche, W/cm²) auch ohne<br />
Raumfilter rapide abfällt.<br />
Meine hergestellten HOE zeigen deutlich<br />
alle aus <strong>der</strong> Literatur zu erwartenden,<br />
außergewöhnlichen Effekte. Obwohl<br />
ich viele Fehlerquellen noch nicht<br />
ausschließen konnte, sind die HOE von<br />
sehr guter Qualität, so dass sie weiterverwendet<br />
werden können. Im Gegensatz<br />
zu den meisten darstellenden Hologrammen<br />
werden für die Herstellung von<br />
HOE mit guten optischen Eigenschaften<br />
komplizierte Aufbauten und starke Laser<br />
benötigt, da die Aufnahme dieser nur<br />
dann sinnvoll ist, wenn die Ergebnisse<br />
bzw. die HOE verwendet werden können.<br />
Ein Raumfilter und ein möglichst<br />
guter Strahlteiler, <strong>der</strong> kaum Interferenzen<br />
im Stahl verursacht, sollten im Aufbau<br />
enthalten sein. Der starke Laser wird<br />
benötigt, um trotz des Intensitätsabfalls<br />
im Aufbau kurze Belichtungszeiten zu<br />
gewährleisten.<br />
Bei <strong>der</strong> Verwendung von HOE muss<br />
man beachten, dass sich die Effekte nur<br />
unter festen Randbedingungen erzielen<br />
lassen, die für die Rekonstruktion<br />
<strong>der</strong> Hologramme vorgegeben sind. Eine<br />
universelle Verwendung vergleichbar zu<br />
herkömmlichen optischen Elementen ist<br />
nicht möglich.<br />
Die HOE sind so spezifisch, dass sie für<br />
jeden Verwendungszweck spezifisch hergestellt<br />
werden müssen und nur für diesen<br />
verwendbar sind, bzw. unter leicht<br />
verän<strong>der</strong>ten Bedingungen keine guten<br />
Effekte erzielen. Beispielsweise war <strong>der</strong><br />
gebündelte und nur leicht divergente<br />
Strahl, <strong>der</strong> im Versuchsaufbau (vgl.6.6)<br />
auf meine holografische Linse traf, <strong>dem</strong><br />
Referenzstrahl <strong>der</strong> Aufnahme offensichtlich<br />
bereits so unähnlich, dass <strong>der</strong> durch<br />
die Linse aufgeweitete Strahl keine homogene<br />
Lichtverteilung aufwies, son<strong>der</strong>n<br />
aus vielen kleinen Flecken bestand.<br />
Bei <strong>der</strong> Verwendung von HOE müssen<br />
immer auch an<strong>der</strong>e, eventuell unerwünschte<br />
Beugungsordnungen berücksichtigt<br />
werden. Die von mir hergestellten<br />
optischen Linsen wurden so<br />
aufgenommen, dass sie in ihrer Wirkung<br />
für Demonstrationszwecke mit herkömmlichen<br />
Linsen vergleichbar sind.<br />
Objektstrahl und Referenzstrahl wurden<br />
dazu bei <strong>der</strong> Aufnahme vor <strong>dem</strong> Film<br />
wie<strong>der</strong> zusammengeführt.<br />
Bei <strong>der</strong> praktisch technischen Verwendung<br />
bieten sich aber Linsen mit<br />
dezentralem Brennpunkt an, da die<br />
0.Beugungsordnung dann nicht mehr<br />
weiter im Strahlengang mitgeführt werden<br />
muss.<br />
Mein Gitter, welches im Versuchsaufbau<br />
als Strahlteiler verwendet wurde, befand<br />
sich zu nahe am Brennpunkt <strong>der</strong> Linse<br />
und dunkelte an <strong>der</strong> kleinen Stelle stark<br />
<strong>nach</strong>. Die Nachdunklung ist auf das Vorhandensein<br />
<strong>der</strong> Silberhalogenide an den<br />
unbelichteten Stellen des Films zurückzuführen.<br />
Für Anwendungen mit starker<br />
Lichtbündelung bietet sich daher ein<br />
Bleichverfahren mit Fixierung an. Die<br />
Beugungseffizienz nimmt dabei zwar ab,<br />
die Filme können aber nicht <strong>nach</strong>dunkeln.<br />
Als Filmmaterial für HOE empfehlen<br />
sich aus meiner Erfahrung heraus Fotopolymere.<br />
Diese müssen nicht chemisch<br />
entwickelt werden und sind nur als Phasenhologramme<br />
verwendbar. In dieser<br />
Funktion haben sie jedoch sehr gute Eigenschaften.<br />
Fotopolymere sind robust<br />
und haben eine hohe Beugungseffizienz,<br />
sind aber teuer.<br />
Heute ist es möglich, computergenerierte<br />
Hologramme (CGH) herzustellen. Sie<br />
sind, wie <strong>der</strong> Name schon sagt, errechnete<br />
und übertragene Transmissionshologramme.<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />
diese Muster zu übertragen. Die<br />
Üblichsten sind Lithografien mit Lasern,<br />
Verkleinerungen und Ätzungen. Diese<br />
Hologramme sind beson<strong>der</strong>s geeignet für<br />
HOE, da sie perfekt, also frei von störenden<br />
Interferenzbil<strong>der</strong>n sind. Die Herstellung<br />
guter CGH ist jedoch nur mit<br />
spezieller Ausrüstung möglich.<br />
Die Vielzahl <strong>der</strong> technischen Verwendungsmöglichkeiten<br />
von HOE ist<br />
überraschend und es erschließen sich<br />
Verwendungsmöglichkeiten, die mit herkömmlichen<br />
optischen Elementen nicht<br />
ausfüllbar sind. Deshalb und wegen <strong>der</strong><br />
guten Herstellungsmöglichkeiten bin<br />
ich überzeugt, dass die Verwendung von<br />
HOE in unserem Lebensumfeld rapide<br />
zunehmen wird.<br />
8 Zusammenfassung<br />
Mit eigenständiger Arbeit konnte ich<br />
Verfahren zur Herstellung von HOE sowie<br />
<strong>der</strong>en Qualität verbessern. Hier ein<br />
kurzer Überblick über die wichtigsten<br />
Ansätze und Entwürfe:<br />
Man kann optische Elemente direkt<br />
einsetzen, um mit ihren Effekten Objekte<br />
für die Herstellung von HOE zu ersetzen.<br />
Die verwendeten Elemente selbst<br />
werden nicht objektartig abgebildet,<br />
solange sich keine zusätzlichen objektartigen<br />
Gegenstände im Bild befinden. Die
Jugend forscht<br />
viel Intensität verloren und die erstellten<br />
HOE sind von den Gitterabständen nur<br />
für geringe Frequenzbereiche verwendbar.<br />
Spätestens unter Berücksichtigung dieser<br />
Punkte ist es möglich, gute HOE auch<br />
unter einfachen Laborbedingungen herzustellen.<br />
HOE werden bis jetzt nur professionell<br />
für die technische Anwendung<br />
produziert, da die Herstellung von HOE<br />
kompliziert ist. In dieser Arbeit habe<br />
ich gezeigt, dass einfache Umsetzungen<br />
auch zu sehr guten Ergebnissen führen<br />
können. Die Herstellung Holografisch-<br />
Optischer-Elemente ist damit auch mit<br />
guten Hobbyausrüstungen möglich.<br />
55<br />
Young Researcher<br />
Holographischer Spiegel<br />
Herstellung holografischer Linsen gelingt<br />
daher beson<strong>der</strong>s gut, wenn man einen<br />
Brennpunkt als ideales Punktobjekt benutzt.<br />
Ich habe alternative Strahlteiler aus<br />
holografischen Gittern mit sehr großen<br />
Gitterkonstanten konstruiert. Für einige<br />
Materialen und Strahlengänge bietet<br />
dieses Verfahren wesentliche Vorteile.<br />
Die Gitter müssen holografisch hergestellt<br />
werden, da diese schräg in den<br />
Strahl gestellt werden können, um die<br />
-1. Beugungsordnung zu unterdrücken.<br />
Außer<strong>dem</strong> haben sie auf Grund ihres<br />
Kosinuscharakters die nötige Beugungseffizienz.<br />
Reflektionen an den beiden Seiten von<br />
Glasscheiben sind als Ansatz für holografische<br />
Aufbauten nicht geeignet, um<br />
einen Strahlteiler zu ersetzten. Es geht zu<br />
Danksagung<br />
Diese Arbeit wäre nicht möglich gewesen,<br />
wenn mich nicht viele großartige<br />
Menschen auf verschiedenartige Weise<br />
unterstützt hätten. Einige dieser Menschen,<br />
denen ich an dieser Stelle danken<br />
möchte sind:<br />
Herr PD. Dr. H.-D. Kronfeld (TUB)<br />
(Chancen, Räumlichkeiten und Geräte<br />
über lange Zeit), Frau Prof. Dr. Orlic<br />
(TUB) und die OptTech Gruppe (vor<br />
allem Dipl.-Phys. C. Müller, Dipl.-Phys.<br />
E. Dietz und Dipl. Phys. S. Frohman)<br />
(Plakate, Räumlichkeiten und Geräte)<br />
und <strong>der</strong> Verein <strong>der</strong> Freunde des Kant-<br />
Gymnasiums (Teilfinanzierung).<br />
Literatur:<br />
[1] AFGA (ehem. Hersteller), Heft zu den Filmen: Technische Information, NDT/Holografie<br />
[2] Buch, Franziska: Holografie (BLL: Holografie allgemein und in <strong>der</strong> Kunst). Berlin, 01.2007<br />
[3] Brückner, Claudia: Holografisch-Optische Bauelemente – Vertiefungspraktikum technische Optik. Ilmenau 2003<br />
[4] Heiß, Peter: Die neue Holografie-Fibel, Optische und Computer-Hologramme verstehen und selber machen. 4., stark<br />
erweiterte Auflage; Hückelhoven: Wittig Fachbuchverlag 1995.<br />
[5] GEOLA-: Emulsions for holography, technical product specifications and sales information brochure, January 2001<br />
[6] Meyer, Michael: Einführung in die Holographie - Beschreibung <strong>der</strong> Anfertigung von einfachen Hologrammen. Fach<br />
arbeit in Physik am Theresien-Gymnasium Ansbach, 1997<br />
[7] Ostrowski, Ju.I.; Osten, W.: Holografie - Grundlagen, Experimente und Anwendungen. Band 19; Deutsch Taschenbü<br />
cher; 2. Auflage, Frankfurt/ Main: Verlag Harri Deutsch, 1988<br />
[8] Treiber, Hanskarl ; Treiber, Martin: Holografie, Lasertechnik 2; Band 2; Stuttgart: Frech-Verlag, 1987.<br />
[9] Stuhm, Silvia; G+B pronova GmbH zeigt Möglichkeiten durch mo<strong>der</strong>ne Lichtarchitektur Energiekosten zu senken<br />
(Pressemitteilung) Bergisch Gladbach, 20.01.2006<br />
[10] Unterseher, Fred; Hansen, J. ; Schlesinger, Bob: Handbuch <strong>der</strong> Holografie, Wie mache ich Hologramme selber?. Mün<br />
chen: Frankfurt: Popa Verlag, 1991.<br />
[11] Windmann, Antje (OMB 4) ; Yanenko, Olga (OMB 4) Holografie Anwendungen, HS Furtwangen SS 2006<br />
[12] Zec, Peter: Holografie, Geschichte, <strong>Technik</strong>, Kunst; Köln; Du Mont Buchverlag, 1987.<br />
[13] Lexikon <strong>der</strong> Optik, Berlin: Spektrum Aka<strong>dem</strong>ischer Verlag Heidelberg, 2003<br />
[14] http://www.geola.lt/holomaterials_world_eshop.htm (03.01.2008)<br />
[15] http://www.holografie-online.de/ (03.01.2008)<br />
[16] Httb://www.eugwiss.hdk-berlin.de/schmid/diss/A.III.3.html