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10/11 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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THEMA: GOTTESDIENST 6<br />

den Kommunen.<br />

4. Die Gottesdienste s<strong>in</strong>d nach wie vor<br />

überwiegend Predigtgottesdienste.<br />

Viel zu wenig prägt noch die regelmäßige<br />

Feier der Sakramente das gottesdienstliche<br />

Leben.<br />

Die sonntägliche Abendmahlsfeier ist nur<br />

aus ganz wenigen Geme<strong>in</strong>den berichtet<br />

worden. In den Städten wird häufig<br />

e<strong>in</strong>mal im Monat Abendmahl gefeiert, für<br />

die überwiegende Zahl der Geme<strong>in</strong>den<br />

ist der Abendmahlsgottesdienst immer<br />

noch e<strong>in</strong>e große Ausnahme (5 mal im<br />

Jahr). Hier ist aber bei allem Wunschdenken<br />

größte Sensibilität und Mitnahme<br />

der Geme<strong>in</strong>de durch Gespräche und<br />

seelsorgerliche Begleitung erforderlich.<br />

Abendmahlsfeiern s<strong>in</strong>d nicht per Anordnung<br />

zu regeln. Gerade die Zurückhaltung<br />

hat oft tiefe traditionelle und auch<br />

theologisch ernstzunehmende Gründe.<br />

5. Der Gottesdienst ist für die Identität<br />

der Geme<strong>in</strong>den wichtig, obwohl<br />

nur wenige regelmäßig daran teilnehmen.<br />

An vielen Stellen ist die Grenze der<br />

Gottesdienstfähigkeit erreicht. Geme<strong>in</strong>same<br />

oder regionale Gottesdienste bleiben<br />

dennoch eher die Ausnahme.<br />

Nach wie vor wollen fast alle Geme<strong>in</strong>den,<br />

dass bei ihnen e<strong>in</strong> Gottesdienst gefeiert<br />

wird. Die mangelnde Bereitschaft,<br />

<strong>in</strong> Nachbarorte zum Gottesdienst zu fahren,<br />

kann man beklagen, <strong>in</strong> ihr drückt<br />

sich aber auch das sehr bestimmte Gottesdienstverständnis<br />

aus: Ich b<strong>in</strong> zu Hause<br />

im Gottesdienst, wo ich auch sonst<br />

zu Hause b<strong>in</strong>. Das Erstaunen darüber,<br />

dass „bei uns“ nur noch so selten Gottesdienst<br />

ist, führt aber höchst selten zu<br />

der Ansicht, dass es dran wäre, selbst<br />

wieder öfter zum Gottesdienst zu gehen.<br />

6. Fragen zur liturgischen Kleidung<br />

spielen e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle,<br />

doch sollte es um der Ordnung willen<br />

möglichst klare Richtl<strong>in</strong>ien geben.<br />

In den vor der Visitation ausgegebenen<br />

Fragebögen spielte die liturgische Kleidung<br />

e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle. In den<br />

letzten Jahren hat sich e<strong>in</strong>e ziemliche<br />

Vielfalt ergeben, die e<strong>in</strong>e klare Ordnung<br />

meist vermissen lässt. Grundrichtung<br />

sollte se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> unserer Kirche am schwarzen<br />

Talar als Symbol für das evangelische<br />

Predigtamt festzuhalten, gleichzeitig<br />

aber das Tragen der Stola <strong>in</strong> den liturgischen<br />

<strong>Kirchen</strong>jahresfarben freizugeben.<br />

7. Die Verantwortung für das gottesdienstliche<br />

Leben liegt nach wie vor<br />

bei den Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrern.<br />

Das ist auch gut so. Sie muss aber gleichzeitig<br />

zur Sache der ganzen Geme<strong>in</strong>de<br />

werden. Erstaunlich und manchmal erschreckend<br />

ist, wie wenig sich Geme<strong>in</strong>dekirchenräte<br />

und andere Geme<strong>in</strong>degruppen<br />

ihrer Verantwortung für den<br />

Gottesdienst bewusst s<strong>in</strong>d. Ebenso ist <strong>in</strong><br />

der überwiegenden Zahl der Geme<strong>in</strong>den<br />

e<strong>in</strong> Defizit an Mitbeteiligung von Ehrenamtlichen<br />

<strong>in</strong> der Vorbereitung festzustellen.<br />

Die weißen Flecken im Blick auf<br />

Lektorendienst s<strong>in</strong>d immer noch groß.<br />

Deshalb muss an dem Lektorenprogramm<br />

festgehalten werden bzw. se<strong>in</strong><br />

Ausbau betrieben werden.<br />

Die Kluft h<strong>in</strong>sichtlich kirchenmusikalischer<br />

Aktivitäten zwischen Dorf- und<br />

Stadtgeme<strong>in</strong>den ist landeskirchlich<br />

gleichermaßen groß. Erste schüchterne<br />

Patenschaften zwischen Stadt- und Dorfgeme<strong>in</strong>den<br />

könnten zur Weiterempfehlung<br />

angeregen..<br />

E<strong>in</strong> persönlicher Wunsch zum Schluss.<br />

Mögen alle, die Gottesdienst vorbereiten<br />

und feiern <strong>in</strong> Abwandlung des rabb<strong>in</strong>ischen<br />

Wortes zum Sabbat sagen könne:<br />

„Mehr als dass ich Gottesdienste gehalten<br />

habe, hat der Gottesdienst mich<br />

gehalten.“

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