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10/11 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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KIRCHEN AM STADTRAND – VIESELBACH 22<br />

Kirche zum Heiligen Kreuz<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Meißner<br />

Die neue Serie „<strong>Kirchen</strong> am Stadtrand“<br />

beschäftigt sich damit, dass die Stadt<br />

durch e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dete Dörfer größer<br />

geworden ist, die so manchem der „Ure<strong>in</strong>wohner“<br />

noch längst nicht genügend<br />

vertraut s<strong>in</strong>d. Oder s<strong>in</strong>d sich alle<br />

werten Leser schon sicher, dass Vieselbach<br />

e<strong>in</strong> Stadtteil <strong>Erfurt</strong>s ist? Seit<br />

genau zehn Jahren gehört der Ort zur<br />

Landeshauptstadt. In der Nachbarschaft<br />

zu <strong>Erfurt</strong> hat die Zugehörigkeit<br />

zur Stadt gewissermaßen schon Tradition,<br />

denn so war das schon e<strong>in</strong>mal<br />

irgendwie im 13. oder 14. Jahrhundert.<br />

Da Vieselbach nach dem Befreiungskrieg<br />

aber 1815 an Weimar kam, erklärt<br />

sich daraus, dass es heute zur Ev.-<br />

Luth. Kirche <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen mit der Zentrale<br />

<strong>in</strong> Eisenach gehört.<br />

Das 19. Jahrhundert hat dem aufblühenden<br />

Ort viel gebracht. Die Eisenbahn<br />

hatte daran e<strong>in</strong>en großen Anteil.<br />

Der markante Viadukt von 1846 er<strong>in</strong>nert<br />

schon fast wie e<strong>in</strong> Denkmal daran.<br />

Die Bahnhofsstraße mit vielen<br />

Geschäften wurde zum Anziehungspunkt<br />

auch für die Umgebung. Ganz<br />

gründerzeitlich erbaute man 1887<br />

stolz e<strong>in</strong> Rathaus. Und zum Ende des<br />

Jahrhunderts folgte auch noch der<br />

Neubau der Kirche.<br />

An ihrer Stelle stand hatte die kle<strong>in</strong>ere,<br />

vielleicht auch etwas baufällige,<br />

mittelalterliche Kirche zum heiligen<br />

Kreuz gestanden. 1893 wurde sie abgerissen.<br />

Nur der <strong>in</strong> den Jahren um<br />

1500 erbaute Turm mit den sog.<br />

„Kreuzstockfenstern“ im Glockengeschoss<br />

blieb stehen und wurde an den<br />

Neubau der Kirche angepasst. Vor wenigen<br />

Wochen s<strong>in</strong>d bei Erdarbeiten e<strong>in</strong>ige<br />

abgeschlagene Gesimsteile gefunden<br />

worden, und es zeigte sich, dass<br />

das Erdreich um den Sockel des Turms<br />

aufgefüllt worden ist.<br />

Der von tüchtigen <strong>Erfurt</strong>er Handwerkern<br />

errichtete Bau der neuen Kreuzkirche<br />

wurde – gewiss <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung<br />

an das alte Fest der Kreuzerhöhung,<br />

das am 14. 9. begangen wurde – am<br />

16. 9. 1895 e<strong>in</strong>geweiht. Außen bietet<br />

der von hohen spitzbogigen Fenstern<br />

und aufwändig geschmückten Strebepfeilern<br />

gegliederte, große neugotische<br />

Bau e<strong>in</strong>en so imposanten Anblick, dass

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