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Sammlung Prüfungsprotokolle Krefeld 1 - hp-duesseldorf.de

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Kerstin Sulz<br />

Gedächtnisprotokoll<br />

Amtsarzt: Dr. Schmidt<br />

Beisitzer: Herr Steckelbrock<br />

Beisitzer: Herr Horsters<br />

<strong>Krefeld</strong>, 31.07.97<br />

Dr. Schmidt:<br />

Als erstes fragte <strong>de</strong>r Amtsarzt mich, ob ich gesundheitlich und geistig in <strong>de</strong>r Lage sei, an <strong>de</strong>r<br />

nun folgen<strong>de</strong>n Prüfung teilzunehmen. Ich antwortete kurz und knapp mit ja und dachte, wenn<br />

jetzt als nächstes die Frage kommt, warum ich heute hier sei und man von mir erwartete, daß<br />

ich ein Gesetz und Paragraphen erwähne anstatt hier locker über Privates zu plau<strong>de</strong>rn, dann ist<br />

die Prüfung schon vorbei, bevor ich mich gesetzt habe. Doch <strong>de</strong>r Amtsarzt schien genauso<br />

viel Interesse an <strong>de</strong>r Gesetzeskun<strong>de</strong> zu haben wie ich und schil<strong>de</strong>rte mir sofort - ohne je<strong>de</strong><br />

weitere Einleitung - <strong>de</strong>n ersten Fall:<br />

Ein Mann, Alter 60 Jahre, fühlt sich seit einiger Zeit schlapp und mü<strong>de</strong>.<br />

Ich beginne mit <strong>de</strong>r Anamnese und erfahre daß <strong>de</strong>r Mann sich seit 3 Monaten schlapp und<br />

mü<strong>de</strong> fühlt, seit 1 Jahr in Rente ist (Berufsanamnese), und viel im Garten ist (hier habe ich um<br />

eine Depression auszuschließen nachgefragt, ob <strong>de</strong>r Mann seinen Ruhestand mit seiner<br />

Familie genieße). Desweiteren erfahre ich, daß mein Patient keine Vorerkrankungen hat,<br />

Raucher ist, adipös ist und in letzter Zeit mehr Durst hat als früher und ca. 2 l/Tag trinkt und<br />

auch nachts Urin lassen muß. Meine Frage, ob es sich um eine Nykturie handle, beantwortet<br />

<strong>de</strong>r Amtsarzt mit „ja“. Vorher mußte ich aber noch <strong>de</strong>n Begriff Nykturie <strong>de</strong>finieren.<br />

Bei <strong>de</strong>r Untersuchung bekomme ich einen Blutdruck von 170/90 und einen Puls von 80, die<br />

Haut ist rosig, bei <strong>de</strong>r Lungenuntersuchung bekomme ich ein abgeschwächtes Atemgeräusch<br />

und ansonsten ist alles o. B..<br />

Im Combur 10 ist das Feld für Glucose positiv. Jetzt äußere ich meinen Verdacht auf Diab.<br />

mell., erwähne die Nierenschwelle und die Wichtigkeit <strong>de</strong>r Blutuntersuchung (2-3 malige<br />

Messung im nüchternen Zustand). Bei <strong>de</strong>r Blutuntersuchung erhalte ich einen Blutzuckerwert<br />

von<br />

130 mg/dl, woraufhin ich <strong>de</strong>n Pat. zum Arzt schicke. Ich erwähne noch, daß <strong>de</strong>r Pat. Insulin<br />

braucht, doch damit ist <strong>de</strong>r Amtsarzt nicht einverstan<strong>de</strong>n und meint: „Das können Sie doch<br />

gar nicht wissen, ob <strong>de</strong>r Pat. nun Insulin braucht o<strong>de</strong>r nicht.“ „Stimmt“, sage ich, „<strong>de</strong>r Pat. ist<br />

ja adipös und aufgrund seines Alters bestimmt <strong>de</strong>r Typ II b Diabetiker...“ (hier erkläre ich<br />

dann die unterschiedlichen Diabets-Typen).<br />

Der Amtsarzt gibt an Herrn Horsters weiter.<br />

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