Stromverteiler für den Freizeitbereich. - Bosecker
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<strong>Stromverteiler</strong> für <strong>den</strong> <strong>Freizeitbereich</strong>.<br />
Campingplätze und Yachthäfen. Stand: 10/2007<br />
Blatt 1 / 2<br />
Hinweise zur Planung der elektrischen Versorgung<br />
Die Planung einer Versorgung der Stell-/Anlegeplätze mit elektrischer Energie beginnt mit der Ermittlung der<br />
Gesamtanschlussleistung.<br />
Hierzu sind folgende Werte notwendig:<br />
1. Anzahl. - Wie viele Stellplätze sollen versorgt wer<strong>den</strong>?<br />
2. Leistung je Stellplatz. (LSP) – minimal Wechselstrom 16A, DIN VDE 0100-708, 530.5.3<br />
3. Gleichzeitigkeitsfaktor. (Glzf)<br />
Dieser Faktor ist ein Maß für die gleichzeitige Benutzung aller auf dem gesamten Platz vorhan<strong>den</strong>en<br />
elektrischen Geräte.<br />
4. Berechnung: Anschlussleistung = Anzahl * LSP * Glzf<br />
Die Festlegung des Gleichzeitigkeitsfaktors erfordert die Beantwortung einiger Fragen:<br />
• Wie ist das Verhältnis von Dauergästen zu Durchgangsgästen?<br />
• Sind alle Plätze immer gleichzeitig belegt?<br />
• Ist der Einsatz von elektrischen Heizgeräten wahrscheinlich?<br />
Da hier unsichere Größen Einfluss haben, kann nur ein Erfahrungswert gesetzt wer<strong>den</strong>. Realistisch<br />
erscheint ein Wert von ca. 30...40%.<br />
Die Gesamtleistung ist die Grundlage für <strong>den</strong> Leistungsantrag bei dem zuständigen EVU. Ist das EVU in der<br />
Lage, die gewünschte Leistung vorzuhalten, steht der weiteren Planung nichts im Wege. Allerdings könnten<br />
hier bereits die ersten Probleme auftreten, wenn die benötigte Leistung durch das EVU nicht zur Verfügung<br />
gestellt wer<strong>den</strong> kann.<br />
Um die benötigte Leistung zu reduzieren, gibt es im Grunde nur die Möglichkeit, die maximale Leistung je<br />
Platz zu begrenzen oder durch geeignete Maßnahmen <strong>den</strong> Gleichzeitigkeitsfaktor zu reduzieren.<br />
Eine Möglichkeit der Reduzierung des Gleichzeitigkeitsfaktors besteht z.B. im Verbot der Nutzung von<br />
elektrischen Heizgeräten. DIN VDE0100-708 530.5.3 fordert hier allerdings eine Mindestleistung von 16A.<br />
Sind die Leistungsfragen geklärt, kann die Planung der Verteileranlage auf dem Platz beginnen.<br />
Grundlagen für die Ausführung dieser Anlage sind in <strong>den</strong> Teilen der DIN VDE 0100 festgeschrieben.<br />
Hauptteil für <strong>den</strong> Problemkreis Campingplatz ist der Teil 708, für Yachthäfen (Marinas) der Teil 721.<br />
Um die Forderungen dieser Vorschrift beim späteren Betrieb der Anlage erfüllen zu können, müssen bei der<br />
Auswahl und beim Aufstellen der notwendigen <strong>Stromverteiler</strong> bereits eine Reihe von Punkten beachtet<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
1. Erfüllt der <strong>Stromverteiler</strong> die Forderungen der Vorschrift?<br />
Hier ist zu beachten:<br />
Ist für jede Steckvorrichtungen ein FI-Schutzschalter IFN= 30mA eingebaut?<br />
(T708 530.5.6)<br />
Entsprechen die Steckvorrichtungen der DIN 60309-2?<br />
(CEE 2pol.+E 230V 16A 6h)<br />
Sind die eingebauten Messgeräte (Zähler) mit einer gültigen Eichmarke versehen?<br />
2. Wie viele Stellplätze sollen von jedem Verteiler versorgt wer<strong>den</strong>?<br />
3. Wo sollen die <strong>Stromverteiler</strong> platziert wer<strong>den</strong>?<br />
Die Fragen 2 + 3 lassen sich nur gemeinsam beantworten.<br />
Die Festlegung des Abstandes zwischen Steckvorrichtung und Verbraucheranlage auf maximal 20m<br />
begrenzt die Zahl der von einem Verteiler zu versorgen<strong>den</strong> Stellplätze. (T708 530.4, T721 4.2)
<strong>Stromverteiler</strong> für <strong>den</strong> <strong>Freizeitbereich</strong>.<br />
Campingplätze und Yachthäfen. Stand: 10/2007<br />
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Die Wahl der Aufstellungsorte für die Verteiler sollte sich an <strong>den</strong> vorhan<strong>den</strong>en Verkehrswegen orientieren.<br />
Sie müssen bei jedem Wetter erreichbar und vor allem bedienbar sein.<br />
Aus diesen Vorgaben folgt:<br />
Es können kaum mehr als 6 - 8 Plätze von jedem Verteiler versorgt wer<strong>den</strong>.<br />
(VDE empfiehlt maximal 4 Steckvorrichtungen pro Verteiler.)<br />
Eine weitere Forderung legt die Bedienhöhe für die Steckdosen von 0,5m bis 1,5m über dem Bo<strong>den</strong> fest<br />
(T708 530.5.2).<br />
Um <strong>den</strong> aufgezeigten Problemen möglichst individuell begegnen zu können, haben wir, als Hersteller<br />
anschlussfertiger Verteiler, eine ganze Palette von verschie<strong>den</strong>en Typen im Angebot. Alle Typen erfüllen<br />
selbstverständlich die Forderungen der DIN VDE 0100 T 708, bzw. T 721.<br />
Bei der Auswahl sind hier in erster Linie wirtschaftliche Gesichtspunkte maßgebend. Dabei sollte nicht die<br />
Höhe der Neuinvestition <strong>den</strong> Ausschlag geben, sondern die späteren Betriebskosten.<br />
Zuerst sind hier die notwendigen Dienstleistungen des Platzpersonals bei der Betreuung der Stromkun<strong>den</strong><br />
zu sehen.<br />
• Viele Verteilungen mit wenigen Steckdosen bedeuten viele Wege.<br />
• Mehrere Steckdosen an einem Schutzschalter bedeuten häufige Wege.<br />
Gemäss DIN VDE 0100-708:2006-02 nicht mehr zulässig.<br />
Eine gute Alternative sind hier Verteilungen mit Sicherungen, Schutzschaltern und Zählern in Verbindung<br />
mit separaten Steckdosensäulen. Hierdurch lassen sich die Forderungen der Vorschrift, mit dem Wunsch<br />
möglichst viele Plätze von einer Verteilung zu versorgen, optimal vereinigen.<br />
Eine praktikable Lösung ist die Zusammenfassung von ca. 20 Plätzen in einem Verteiler.<br />
Durch eine solche Anordnung der Verteiler reduzieren sich die Wege bei 100 Plätzen auf 5 Punkte. Durch<br />
<strong>den</strong> Einsatz der neuen Energiesäule, mit eingebauten Schutzschaltern, kann ein Teil der Dienstleistungen<br />
durch Selbstbedienung auf <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> übertragen wer<strong>den</strong>, ohne <strong>den</strong> Verteiler mit <strong>den</strong> Messeinrichtungen<br />
für jedermann zugänglich zu machen.<br />
Eine weitere Verbesserung ist durch die Verwendung einer Datenfernübertragung möglich. Hierbei entfällt<br />
die Ablesung der Zähler, sowie die Freigabe der Steckdosen vor Ort. Diese Vorgänge wer<strong>den</strong> von der<br />
Rezeption des Platzes mit Hilfe eines Computers erledigt. Handelsübliche PC können damit nicht nur zur<br />
Erledigung der Verwaltungsarbeit, sondern auch zur Überwachung der Stromverteilungen eingesetzt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Ist die Zahl der Kurzzeitgäste hoch, ist der Einsatz von Verteilern oder Energiesäulen mit Münzkassier-<br />
System sinnvoll, da hier eine fast vollständige Selbstbedienung realisiert wird.<br />
Beachtet wer<strong>den</strong> muß bei der Planung auch das Versorgungssystem der Anlage. DIN VDE 0100 Teil 708<br />
erlaubt im TN-System nur das TN-S-System.<br />
In der Regel wird das TN-S-System oder das TT-System zur Anwendung kommen. Hierbei ist zu beachten,<br />
dass jeder Verteiler auf dem Platz als bauliche Anlage des Verteilersystems zu sehen ist.<br />
Gemäß DIN VDE 0100- 410, 411.4 soll der Schutzleiter (PE) bzw. der PEN-Leiter in TN-Systemen am<br />
Eintritt in Gebäude oder bauliche Anlagen mit einem Erder verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Diese Maßnahme stellt<br />
sicher, dass der Schutzleiter in jedem Teil der Anlage möglichst nahe am Nullpotential (Erde) bleibt.<br />
Wichtig ist, bereits bei der Planung einer Anlage einen autorisierten Fachbetrieb heranzuziehen. Nur hier<br />
kann eine fachgerechte, individuelle Beratung zu allen Detailfragen erfolgen.<br />
Auch wir, als Hersteller der <strong>Stromverteiler</strong>, stehen für eine individuelle Beratung, ebenso wie die<br />
Sachbearbeiter der EVU, zur Verfügung.