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Lehrertag 2006 - Pädagogisches Institut der EKvW

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soll die Eigenverantwortlichkeit und Eigeninitiative <strong>der</strong> Einzelschule treten. 7 Der Staat<br />

soll lediglich den Rahmen schulischen Handelns festschreiben; alles an<strong>der</strong>e soll<br />

gleichsam ´bottom – up’ erfolgen, aus <strong>der</strong> Schule und dem Kollegium heraus<br />

entwickelt werden. Folgerichtig waren etwa in NRW per Erlass von 1997 alle Schulen<br />

verpflichtet worden, bis Ende des Jahres 2000 ein Schulprogramm zu entwickeln; 8<br />

bundesweit hatten 2002 knapp 50% <strong>der</strong> Schulen aller Schulformen Schulprogramme<br />

entwickelt. 9 Ergänzend wird Schulautonomie, also die Personal- und<br />

Sachmittelbewirtschaftung sowie die Organisation schulischer Abläufe in<br />

Verantwortung <strong>der</strong> einzelnen Schule ausgelotet – in NRW etwa durch das Projekt<br />

Selbständige Schule. 10<br />

Systematisch dargestellt umfasst die Arbeit am Schulprofil mehrere<br />

Baustellen, <strong>der</strong>en gleichzeitiges Öffnen einerseits notwendig,<br />

an<strong>der</strong>erseits beunruhigend ist.<br />

[Folie: Schulprofil - und Faktoren seiner Entwicklung]<br />

So verstanden führt Schulprofil-Arbeit Organisations-, Unterrichts- bzw. Schullebens- und eben<br />

Personalentwicklung zusammen. 11 Diese Dimensionen gegeneinan<strong>der</strong> auszuspielen, ist wenig<br />

sinnvoll – zugleich sprechen manche pragmatischen Überlegungen dafür, die Unterrichtsentwicklung<br />

in den Mittelpunkt zu stellen, etwa diejenige, dass hier die Lehrer/innen am ehesten Handlungsbedarf<br />

sehen, dass sie hier am schnellsten Wirkung erzielen können und dass Unterricht nun einmal „<strong>der</strong><br />

Kernbereich <strong>der</strong> Lehrertätigkeit“ ist. 12<br />

Man mag diese Entwicklung beurteilen wie man will – in jedem Fall ist sie für die, die<br />

sich nolens volens mit Schulpolitik beschäftigen, bemerkenswert: Sie ist Konsens<br />

unter Erziehungswissenschaftlern und Bildungspolitikern!<br />

Und in <strong>der</strong> Tat ist dieser Konsens zu begrüßen – es ist gut, dass die einzelne Schule<br />

an Profil gewinnt, denn<br />

7<br />

Dazu Johannes Bastian: Autonomie und Schulentwicklung, in: <strong>der</strong>s. (Hg.): Pädagogische<br />

Schulentwicklung. Schulprogramm und Evaluation, Hamburg 1998, 13-24. Zum Stand <strong>der</strong><br />

Gesetzeslage und Initiativen <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> vgl. dort den Beitrag von Elmar Diegelmann / Karin<br />

Porzelle: Schulprogramm und Evaluation. Aktivitäten, Materialien und Programme <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>,<br />

165-182, sowie Heinz Günter Holtappels: Schulprogramm als Schulentwicklungsinstrument? In:<br />

Jahrbuch <strong>der</strong> Schulentwicklung Bd. 12, hg. von Hans-Günter Rolff u.a., Weinheim/München 2002,<br />

199-208.<br />

8 1986-91 lief in NRW erstmalig ein Modellversuch zur „Weiterentwicklung von Schulprogrammen in<br />

<strong>der</strong> Grundschule“; <strong>der</strong> genannte Erlass stammt vom 25.6.1997, die ministerielle Broschüre<br />

„Schulprogramm – eine Handreichung“ erschien in Frechen 1998; über den Stand des Erreichten<br />

informiert etwa Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (Hg.): Schulprogrammarbeit auf dem<br />

Prüfstand. Ergebnisse <strong>der</strong> Evaluation, Soest/Bönen 2002. Gegenwärtig steht die permanente „interne<br />

Evaluation“ (durch Schüler- und Elternfeedbacks, zentrale Lernstandserhebungen u.a.) und<br />

Fortschreibung <strong>der</strong> Schulprogramme im Mittelpunkt schulpolitischer Maßgaben (s. Erlass vom 15.Mai<br />

2003).<br />

In an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n wurde die Entwicklung von Schulprogrammen gar nicht (so z.B. im Saarland) o<strong>der</strong><br />

erst später schulrechtlich festgeschrieben (so verlangte z.B. Rheinland-Pfalz erst bis Ende des<br />

Schuljahres 2002/3 von je<strong>der</strong> Schule ein sog. Qualitätsprogramm).<br />

9 Holtappels 2002 (s.o. Anm. 7), 207.<br />

10 Laufzeit 2002-2009; vgl. Wilfried Lohre u.a. (Hg.): Verantwortung für Qualität, Bd. 1: Grundlagen des<br />

Projekts, Troisdorf 2004, hier 95.<br />

11 Vgl. Hans-Günter Rolff: Entwicklung von Einzelschulen, in: Jahrbuch <strong>der</strong> Schulentwicklung 10<br />

(1998), 295-326, hier 305.<br />

12 So mit Klippert 2000 (s.o. Anm. 3), 15.

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