Lehrertag 2006 - Pädagogisches Institut der EKvW

Lehrertag 2006 - Pädagogisches Institut der EKvW Lehrertag 2006 - Pädagogisches Institut der EKvW

01.12.2014 Aufrufe

- 3 - 09.30 Uhr Auftaktveranstaltung in der St. Reinoldikirche Präses Alfred Buß Ministerin Barbara Sommer 10.00 Uhr Hauptvortrag „Bilden als Beruf.“ Lehrersein in evangelischer Perspektive Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber 11.00 Uh Foren und Workshops • Schule im 21. Jahrhundert • Lehrerberuf heute Prof. Dr. Werner Helsper • Religionsunterricht Prof. Dr. Ingrid Schoberth • Schule und Kirchengemeinde Prof. Dr. Bernd Schröder • Schule – Gottesdienst – Spiritualität – Seelsorge • Evangelische Schulen Prof. Dr. Annette Scheunpflug • Herausforderung Schule und Erziehung • Evangelisches Bildungsverständnis Markt der Möglichkeiten 14.00 Uhr Dichterlesung in der St. Reinoldikirche „Mit dem Wort am Leben hängen. Prosa und Gedichte aus vierzig Jahren“ Reiner Kunze 16.30 Uhr Schlussgottesdienst in der St. Reinoldikirche „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ Präses Alfred Buß

- 4 - Präses Alfred Buß Begrüßungsansprache „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit!“ Mit diesem Wort des Paulus aus dem 2. Brief an die Korinther (Kapitel 2,Vers 17) begrüße ich Sie alle ganz herzlich und heiße Sie in der Reinoldikirche willkommen. Wir haben Sie, die in Westfalen lebenden und arbeitenden Lehrerinnen und Lehrer eingeladen, um mit Ihnen gemeinsam über Ihren Beruf nachzudenken, Sorgen und Probleme anzusprechen, aber auch Visionen für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler zu entwerfen, Hoffnung zu wecken und über den engeren Bereich der Schulspezialisten hinaus eine größere Öffentlichkeit um Wertschätzung Ihrer alltäglichen Arbeit in den Schulen zu bitten. Als veranstaltende EKvW werden wir dabei von der Mitte unseres Glaubens aus argumentieren, für die das Symbol des Kreuzes steht. Vom Kreuz her wiederholen wir nicht einfach das, was ohnehin alle denken. Das Kreuz ist für uns das Zeichen, dass der Schöpfer der Welt sich auf die Niederungen unserer menschlichen Verhältnisse eingelassen hat und einlässt. Insofern verweist das Motto „Kreuz und Quer“ auf eine Grundstruktur unseres Redens und Handelns und hält uns zugleich offen für überraschende, in der Freiheit des Geistes begründete und sich neu einstellende Einsichten und Erfahrungen an diesem Tag und in unserem weiteren beruflichen und persönlichen Leben. Mehr als zuvor müssen wir um der Kinder und Jugendlichen und damit um der Zukunft unserer Gesellschaft willen Bildung als Zentralaufgabe begreifen. In dieser von Kohleförderung und Stahlproduktion geprägten Region lagen die Schätze lange Zeit vor allem unter der Erde. Heute aber gilt es viel mehr, die Begabungen von Kindern und Jugendlichen zu entdecken, zu fördern, zu entwickeln und wachsen zu lassen, als weiter nach verborgenen Schätzen unter der Erde zu suchen. Das Bewusstsein um die Notwendigkeit von Bildungsreformen und um vermehrter Anstrengungen für eine höhere Bildungsqualität in allen Bereichen der schulischen und beruflichen Bildung eint die Menschen in diesem Land über Parteigrenzen und konfessionelle religiöse Prägungen hinweg. Frau Ministerin, Ihre Regierung weiß, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen im Land Vorfahrt für Bildung wünscht. Ihre Regierung soll auch wissen, dass sie dabei die volle Unterstützung der Evangelischen Kirche erfährt. Wir würdigen ausdrücklich Anstrengungen und finanzielle Aufwendungen, die Ihre Regierung in den ersten Monaten ihrer Amtszeit unternommen hat. Wir sind allerdings auch davon überzeugt, dass Bildung ohne hervorragend ausgebildete, ohne sich immer neu fortbildende, ohne bestens motivierte, ohne begeisterte Lehrerinnen und Lehrer nicht gelingen kann. Keine Schule wird bei Kindern fruchten, wenn die Lehrerinnen oder Lehrer ohne Esprit unterrichten oder gar an der Aufgabe verzagen. Ohne den Impetus der Lehrerinnen und Lehrer wird jede Reform im Bildungs- und Schulsystem scheitern. Sie, liebe Lehrerinnen und Lehrer, brauchen für Ihre Arbeit, Unterstützung, Stärkung, Ermutigung, wenn sich die Qualität von Schulen und des alltäglichen Unterrichts wirklich verbessern soll und wenn wir dann auch im internationalen Vergleich wieder bessere Ergebnisse erzielen wollen. Dabei ist natürlich auch auf Zahlen zu achten: auf die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer insgesamt, auf die Zahl der Schülerinnen und Schüler in einer Klasse, auf die Zahl der Pflichtstunden für Lehrer und für Schüler, auf die tatsächlich erteilten und

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Präses Alfred Buß<br />

Begrüßungsansprache<br />

„Wo <strong>der</strong> Geist des Herrn ist, da ist Freiheit!“ Mit diesem Wort des Paulus aus<br />

dem 2. Brief an die Korinther (Kapitel 2,Vers 17) begrüße ich Sie alle ganz herzlich<br />

und heiße Sie in <strong>der</strong> Reinoldikirche willkommen. Wir haben Sie, die in Westfalen<br />

lebenden und arbeitenden Lehrerinnen und Lehrer eingeladen, um mit Ihnen<br />

gemeinsam über Ihren Beruf nachzudenken, Sorgen und Probleme anzusprechen,<br />

aber auch Visionen für die Zukunft <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler zu entwerfen,<br />

Hoffnung zu wecken und über den engeren Bereich <strong>der</strong> Schulspezialisten hinaus<br />

eine größere Öffentlichkeit um Wertschätzung Ihrer alltäglichen Arbeit in den Schulen<br />

zu bitten. Als veranstaltende <strong>EKvW</strong> werden wir dabei von <strong>der</strong> Mitte unseres<br />

Glaubens aus argumentieren, für die das Symbol des Kreuzes steht. Vom Kreuz her<br />

wie<strong>der</strong>holen wir nicht einfach das, was ohnehin alle denken. Das Kreuz ist für uns<br />

das Zeichen, dass <strong>der</strong> Schöpfer <strong>der</strong> Welt sich auf die Nie<strong>der</strong>ungen unserer<br />

menschlichen Verhältnisse eingelassen hat und einlässt. Insofern verweist das Motto<br />

„Kreuz und Quer“ auf eine Grundstruktur unseres Redens und Handelns und hält<br />

uns zugleich offen für überraschende, in <strong>der</strong> Freiheit des Geistes begründete und<br />

sich neu einstellende Einsichten und Erfahrungen an diesem Tag und in unserem<br />

weiteren beruflichen und persönlichen Leben.<br />

Mehr als zuvor müssen wir um <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen und damit um <strong>der</strong><br />

Zukunft unserer Gesellschaft willen Bildung als Zentralaufgabe begreifen. In dieser<br />

von Kohleför<strong>der</strong>ung und Stahlproduktion geprägten Region lagen die Schätze lange<br />

Zeit vor allem unter <strong>der</strong> Erde. Heute aber gilt es viel mehr, die Begabungen von<br />

Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen zu entdecken, zu för<strong>der</strong>n, zu entwickeln und wachsen zu<br />

lassen, als weiter nach verborgenen Schätzen unter <strong>der</strong> Erde zu suchen.<br />

Das Bewusstsein um die Notwendigkeit von Bildungsreformen und um vermehrter<br />

Anstrengungen für eine höhere Bildungsqualität in allen Bereichen <strong>der</strong> schulischen<br />

und beruflichen Bildung eint die Menschen in diesem Land über Parteigrenzen und<br />

konfessionelle religiöse Prägungen hinweg. Frau Ministerin, Ihre Regierung weiß,<br />

dass die überwiegende Mehrheit <strong>der</strong> Menschen im Land Vorfahrt für Bildung<br />

wünscht. Ihre Regierung soll auch wissen, dass sie dabei die volle Unterstützung <strong>der</strong><br />

Evangelischen Kirche erfährt. Wir würdigen ausdrücklich Anstrengungen und<br />

finanzielle Aufwendungen, die Ihre Regierung in den ersten Monaten ihrer Amtszeit<br />

unternommen hat. Wir sind allerdings auch davon überzeugt, dass Bildung ohne<br />

hervorragend ausgebildete, ohne sich immer neu fortbildende, ohne bestens<br />

motivierte, ohne begeisterte Lehrerinnen und Lehrer nicht gelingen kann. Keine<br />

Schule wird bei Kin<strong>der</strong>n fruchten, wenn die Lehrerinnen o<strong>der</strong> Lehrer ohne Esprit<br />

unterrichten o<strong>der</strong> gar an <strong>der</strong> Aufgabe verzagen. Ohne den Impetus <strong>der</strong> Lehrerinnen<br />

und Lehrer wird jede Reform im Bildungs- und Schulsystem scheitern.<br />

Sie, liebe Lehrerinnen und Lehrer, brauchen für Ihre Arbeit, Unterstützung, Stärkung,<br />

Ermutigung, wenn sich die Qualität von Schulen und des alltäglichen Unterrichts<br />

wirklich verbessern soll und wenn wir dann auch im internationalen Vergleich wie<strong>der</strong><br />

bessere Ergebnisse erzielen wollen.<br />

Dabei ist natürlich auch auf Zahlen zu achten: auf die Zahl <strong>der</strong> Lehrerinnen und<br />

Lehrer insgesamt, auf die Zahl <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler in einer Klasse, auf die<br />

Zahl <strong>der</strong> Pflichtstunden für Lehrer und für Schüler, auf die tatsächlich erteilten und

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