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Vertrauen und Vertrauensspielräume in Zeiten der Unkontrollierbarkeit

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Vielleicht laufen wir gerade dadurch Gefahr, dem <strong>Vertrauen</strong> zu bl<strong>in</strong>d zu vertrauen? Was<br />

also muss man wissen bzw. was kann man wissen, wenn man auf <strong>Vertrauen</strong> zurückgreift?<br />

Georg Simmel hat hierzu den vermutlich meist zitierten Satz zum Thema <strong>Vertrauen</strong> formuliert:<br />

„Der völlig Wissende braucht nicht zu vertrauen, <strong>der</strong> völlig Nichtwissende kann<br />

vernünftigerweise nicht e<strong>in</strong>mal vertrauen“ (im Orig. 1908, vgl. u.a.: Gondek et al. 1992, Preisendörfer<br />

1995, Kieser 1997, Strasser/ Vosw<strong>in</strong>kel 1997, F<strong>und</strong>er 1999, u.a.m.).<br />

Der völlig Wissende braucht nicht zu vertrauen, d.h., so lange er <strong>der</strong> Herr des<br />

Geschehens ist <strong>und</strong> alles unter Kontrolle hat, ist es für ihn irrelevant, von <strong>Vertrauen</strong> zu<br />

sprechen – es wäre nur Rhetorik. Wenn er aber an<strong>der</strong>erseits über etwas gar nichts weiß, dann<br />

hat er auch ke<strong>in</strong>en vernünftigen Gr<strong>und</strong>, über <strong>Vertrauen</strong> zu sprechen, weil es dann tatsächlich<br />

s<strong>in</strong>nlos ist. Wor<strong>in</strong> aber liegt dann <strong>der</strong> S<strong>in</strong>n von <strong>Vertrauen</strong>? Sollte sich <strong>Vertrauen</strong> denn nicht<br />

genauer bestimmen lassen als lediglich das „Unbestimmte zwischen Wissen <strong>und</strong><br />

Nichtwissen“ zu se<strong>in</strong>?<br />

Um diesen Fragen nachzugehen, glie<strong>der</strong>t sich die Arbeit <strong>in</strong> fünf Kapitel, welche<br />

thematisch <strong>in</strong> zwei Teile e<strong>in</strong>geteilt werden können.<br />

Der erste Teil <strong>der</strong> Arbeit, Kapitel e<strong>in</strong>s bis drei, stellt e<strong>in</strong>e systematische Analyse dar<br />

unter <strong>der</strong> Fragestellung, wie <strong>Vertrauen</strong> entsteht <strong>und</strong> <strong>in</strong>wiefern <strong>Vertrauen</strong> als Mechanismus<br />

sowohl für den e<strong>in</strong>zelnen Akteur, als auch für die Gesellschaft relevant wird.<br />

Der zweite Teil <strong>der</strong> Arbeit, Kapitel vier <strong>und</strong> fünf, fokussiert das Ergebnis<br />

abschnittsweise auf unterschiedliche berufs- <strong>und</strong> wirtschaftspädagogische Fragestellungen. Es<br />

geht dabei sowohl um die Entwicklung des Zusammenhangs von <strong>Vertrauen</strong> <strong>und</strong> Arbeit auf <strong>der</strong><br />

Gesellschaftsebene, als auch um die konkreten <strong>Vertrauen</strong>sdynamiken zwischen Vorgesetzten<br />

<strong>und</strong> Untergebenen bzw. Arbeitgebern <strong>und</strong> Arbeitnehmern, unter <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Betrachtung<br />

neuerer Managementmethoden.<br />

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