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Vertrauen und Vertrauensspielräume in Zeiten der Unkontrollierbarkeit

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E<strong>in</strong> Wort zum Schluss –<br />

o<strong>der</strong> darauf vertrauen, alles Notwendige gesagt zu haben...<br />

„(E<strong>in</strong>) Wirtschafts<strong>in</strong>formatiker an <strong>der</strong> Technischen Universität Hamburg-Harburg<br />

er<strong>in</strong>nert sich daran, dass <strong>der</strong> Aufbau von <strong>Vertrauen</strong> die schwierigste Aufgabe war, viel<br />

zeitaufwendiger <strong>und</strong> teurer als die Installation <strong>der</strong> Technik“ (v. Randow 2000, 34).<br />

Als Pädagoge kann ich mir bei diesem Satz e<strong>in</strong>e gewissen Schadenfreude nicht<br />

verkneifen. Es geht aber eigentlich nicht um die Frage, wer jetzt die Nase vorn hat, die<br />

Ökonomen mit ihren kybernetischen Modellen o<strong>der</strong> die Pädagogen mit ihren eigentlich nicht<br />

steuerbaren Selbstbildungskonzepten. Es geht auch nicht um die Frage, wer wessen<br />

„Erfüllungsgehilfe“ ist, ob die Pädagogen die Individuen für den Betrieb abrichten o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Betrieb nur die Spielwiese für die Persönlichkeitsentfaltung darstellt. Es geht gerade nicht um<br />

das Entwe<strong>der</strong> – O<strong>der</strong>, es geht um die Produktivität <strong>der</strong> Differenz. Bl<strong>in</strong>des <strong>Vertrauen</strong> ist ebenso<br />

suspekt wie Nutzenmaximierung um jeden Preis. Vielleicht ließe sich e<strong>in</strong>e Ökologie des<br />

<strong>Vertrauen</strong> def<strong>in</strong>ieren, wonach man verantwortlich auch mit dieser sozialen Ressource umgehen<br />

lernt – mit e<strong>in</strong>em reflexiven <strong>Vertrauen</strong>, das vielleicht etwas von se<strong>in</strong>er romantischen<br />

Idealisierung e<strong>in</strong>büßen muss, aber dafür auch etwas „erwachsener“ geworden ist.<br />

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