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Vertrauen und Vertrauensspielräume in Zeiten der Unkontrollierbarkeit

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über den Türstock hängt mit <strong>der</strong> Erklärung: „ich glaube zwar nicht dran, aber man sagt, es hilft<br />

trotzdem.“ Vielleicht entsteht <strong>Vertrauen</strong> gerade trotzdem – obwohl man es nicht re<strong>in</strong> rational<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>deutig nachvollziehbar erklären kann. Vielleicht entsteht <strong>Vertrauen</strong> gerade erst im<br />

Ungewissen.<br />

Zwei praktische Vorschläge zum Schluss<br />

Die Beratungsliteratur ist voll von mehr o<strong>der</strong> weniger praktischen Vorschlägen, wie<br />

man denn nun zu e<strong>in</strong>er <strong>Vertrauen</strong>sorganisation kommen kann. Und wie bei jedem guten<br />

Verkaufsgespräch werden die Vorteile rauf <strong>und</strong> runter gebetet: Komplexitätsreduktion,<br />

Ansporn zur Übernahmen von Verantwortung, Verbesserung <strong>der</strong> Kommunikation <strong>und</strong><br />

Kooperation <strong>und</strong> nicht zuletzt Verr<strong>in</strong>gerung von Kosten. Das ist nicht die Unwahrheit, aber es<br />

ist nur die halbe Wahrheit. Die an<strong>der</strong>e Hälfte <strong>der</strong> Wahrheit liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Lösung<br />

– weil es für komplizierte Probleme ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen Lösungen gibt. Zwei ziemlich konkrete<br />

Vorschläge möchte ich am Ende dieser Arbeit kurz referieren; zwei Vorschläge aus e<strong>in</strong>em<br />

immensen Angebot, das <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Umfang vor allem die Bedürftigkeit nach <strong>Vertrauen</strong> vor<br />

Augen führt.<br />

Ich werde darauf verzichten, am Ende dieser beiden Zusammenfassungen noch etwas<br />

zusammenzufassen, was eigentlich nicht nochmals weiter zusammengefasst werden kann. Das<br />

Problem bleibt immer dasselbe <strong>und</strong> die Lösung wird deswegen nicht leichter.<br />

Der erste Vorschlag stammt von Malik (1995, 1f.) <strong>und</strong> def<strong>in</strong>iert <strong>Vertrauen</strong> als Basis <strong>der</strong><br />

Unternehmenskultur, er lässt sich <strong>in</strong> sechs Punkte zusammenfassen:<br />

1. Niemals das Verliererspiel spielen. Wenn die Mitarbeiter immer nur die Dummen s<strong>in</strong>d,<br />

werden irgendwann die Guten gehen <strong>und</strong> die an<strong>der</strong>en <strong>in</strong>nerlich kündigen. Es gilt die<br />

eigenen Fehler zuzugeben.<br />

2. Wer <strong>Vertrauen</strong> schaffen will, muss zuhören. Und wenn man sich selbst e<strong>in</strong>fach<br />

dah<strong>in</strong>gehend b<strong>in</strong>det, dass man se<strong>in</strong>em Gegenüber regelmäßig e<strong>in</strong>en Zeit-Raum gewährt, <strong>in</strong><br />

dem er se<strong>in</strong> Probleme artikulieren kann <strong>und</strong> seien es nur 10 M<strong>in</strong>uten täglich.<br />

3. Wer an <strong>Vertrauen</strong> <strong>in</strong>teressiert ist, muss authentisch se<strong>in</strong>. Authentizität ist sicherlich e<strong>in</strong><br />

Begriff, <strong>der</strong> aktuell zu vielen Gelegenheiten sehr strapaziert wird; Malik me<strong>in</strong>t schlicht<br />

dazu, dass Führungskräfte e<strong>in</strong>e Aufgabe zu erfüllen haben <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Rolle spielen sollen.<br />

4. Führungsstil ist nicht wichtig. Dieser Punkt ist nicht unumstritten, gerade <strong>in</strong> <strong>Zeiten</strong>, <strong>in</strong><br />

denen alle nach Kooperation streben. Geme<strong>in</strong>t ist damit vielmehr, dass we<strong>der</strong> Kooperation<br />

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