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Vertrauen und Vertrauensspielräume in Zeiten der Unkontrollierbarkeit

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erlernen zu eigenständiger Konfliktbearbeitung, womit Kooperation sehr wohl zu e<strong>in</strong>em<br />

Bildungsauftrag wird 173 . Dazu bedarf es e<strong>in</strong>es Umfelds, das die Entwicklung <strong>der</strong> sogenannten<br />

Humanressourcen langfristig plant <strong>und</strong> die nötigen Spielräume zur Verfügung stellt.<br />

Auch wenn die Frage nach <strong>der</strong> Bildungsdimension bzw. die Überlegung, ob <strong>Vertrauen</strong><br />

e<strong>in</strong> Bildungsproblem ist, bisher nicht explizit Gegenstand <strong>der</strong> Untersuchung war, bedarf es im<br />

letzten Abschnitt dennoch nicht e<strong>in</strong>er umfangreichen Explikation. Bildung <strong>in</strong> ihrem nichtpartikularen<br />

Anspruch, <strong>in</strong> ihrer nicht ökonomisch ausgerichteten Handlungslogik stellt sich<br />

<strong>in</strong>sofern als e<strong>in</strong>e Abr<strong>und</strong>ung des notwendigen Respekts gegenüber <strong>der</strong> Eigenlogik des<br />

Menschen dar.<br />

Kapitel 5.4<br />

Im Zeitalter <strong>der</strong> Kognitiokratie 174 – Die soziale Größe „Wissen“<br />

managen<br />

Der mo<strong>der</strong>nisierten Version <strong>der</strong> Lehre von Produktionsfaktoren entsprechend, wird<br />

„Wissen“ zu e<strong>in</strong>em eigenständigen Produktionsfaktor promoviert, als<br />

„Humankapital“ entpersonalisiert <strong>und</strong> dem „Kapital“ zugeschlagen – als würden<br />

Wissenschaftler <strong>und</strong> Ingenieure nicht arbeiten. „Arbeit“ wäre dann nur e<strong>in</strong>e<br />

Restgröße, eigentlich rohe ungebildete Arbeitskraft.<br />

Joachim Bergmann 1998, 324<br />

„Organisationales Wissensmanagement me<strong>in</strong>t die Gesamtheit korporativer Strategien<br />

zur Schaffung e<strong>in</strong>er „<strong>in</strong>telligenten“ Organisation“ (Willke 2000, 15). Damit ist eigentlich alles<br />

gesagt, was zum Thema Wissensmanagement notwendig ist: es geht um Wissen, Strategien<br />

<strong>und</strong> Organisationen – <strong>und</strong> irgendwie geht es auch noch um Menschen, aber das ergibt sich erst<br />

mit <strong>der</strong> Zeit. Zuallererst e<strong>in</strong>mal wird e<strong>in</strong> immenser Aufwand betrieben hervorzuheben, dass<br />

Wissen gerade nicht viel mit konkreten Individuen zu tun hat.<br />

Wissen ist auch immer noch Macht, wie es das Sprichwort lehrt, vielleicht mächtiger<br />

als je zuvor, aber da professionelles Wissen heute grob geschätzt e<strong>in</strong>e „Halbwertzeit“ von drei<br />

bis fünf Jahren hat (<strong>in</strong> vielen Hochtechnologiebereichen <strong>und</strong> hochprofessionellen Dienstleistungsbereichen<br />

e<strong>in</strong>e deutlich kürzere), s<strong>in</strong>kt auch die Halbwertzeit <strong>der</strong> Macht. Was hat<br />

173 Wohlgemerkt Bildungs-(!) Auftrag <strong>und</strong> nicht Qualifizierungsprogramm.<br />

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