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Vertrauen und Vertrauensspielräume in Zeiten der Unkontrollierbarkeit

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Volvo <strong>und</strong> HP s<strong>in</strong>d zwei Beispiele, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Schlüssel zum <strong>Vertrauen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Übernahme <strong>der</strong> Selbstb<strong>in</strong>dung seitens <strong>der</strong> Konzernleitung vorgenommen wurde, um e<strong>in</strong>e<br />

Gr<strong>und</strong>lage zu schaffen, aus <strong>der</strong> heraus sich <strong>Vertrauen</strong> als soziales Kapital entwickeln konnte.<br />

Natürlich waren die Strategien beide Male primär ökonomischer Natur; <strong>und</strong> natürlich liegt das<br />

Interesse <strong>der</strong> Konzerne im Selbsterhalt <strong>und</strong> nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> positiven sozialen Betreuung <strong>der</strong><br />

Angestellten. Die Frage ist nur, auf welchem „ökonomischen Nährboden“ <strong>Vertrauen</strong> eher e<strong>in</strong>e<br />

Chance zum Gedeihen hat. Die fortdauernden De-Revidierungen werden sich wohl zukünftig<br />

dah<strong>in</strong>gehend e<strong>in</strong>pendeln, dass auf die sozialen Faktoren dort mehr Rücksicht genommen<br />

werden wird, wo man, um Mehrwert erzeugen zu wollen, ohne den expliziten Humanfaktor<br />

nicht auskommt. Dort, wo die Notwendigkeit besteht, das Erfahrungswissen <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

<strong>in</strong> verfügbare Produktions<strong>in</strong>telligenz zu transformieren, wird man ihnen direkte<br />

Partizipationsmöglichkeiten zubilligen müssen, im S<strong>in</strong>ne erweiterter betrieblicher<br />

Handlungsspielräume, damit das Wissen dieser Beschäftigten verfügbar gemacht werden kann,<br />

unter <strong>der</strong> Gegenleistung bestimmter Sicherheiten <strong>und</strong> Statuszugeständnissen (vgl. Dörre 1996,<br />

20f). Dort, wo sich <strong>in</strong>nerhalb von Organisationen Mitglie<strong>der</strong> nicht mehr nur als eigenschaftslose<br />

Rollenträger identifizieren lassen, son<strong>der</strong>n zu Trägern von spezifischen Humanressourcen o<strong>der</strong><br />

Qualifikationspotentialen werden, wird man nicht darum herum kommen, sorgfältiger mit dem<br />

noch vorhandenen sozialen Kapital umzugehen.<br />

Im fünften <strong>und</strong> letzten Kapitel dieser Arbeit möchte ich daher auf <strong>der</strong> Akteurebene<br />

untersuchen, wie konkret <strong>in</strong> <strong>der</strong> unmittelbaren Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung <strong>der</strong> Beschäftigten die neuen<br />

Managementmethoden e<strong>in</strong>em verantwortungsvollen Handeln eher zu- o<strong>der</strong> abträglich s<strong>in</strong>d.<br />

Was für e<strong>in</strong>en Stellenwert nimmt die Ressource <strong>Vertrauen</strong> tatsächlich <strong>in</strong> diesen Konzepten e<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong>wiefern wird <strong>Vertrauen</strong> sogar als Bed<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> Möglichkeit vorausgesetzt? Vielleicht<br />

lässt sich aber auch aufzeigen, dass man letztlich ganz ohne <strong>Vertrauen</strong> auskommen könnte. Die<br />

vier Untersuchungsbereiche s<strong>in</strong>d dabei das Konzept <strong>der</strong> Unternehmenskultur, Lean<br />

Management, Gruppenarbeit <strong>und</strong> Wissensmanagement.<br />

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