Evangelischer Gemeindebote Eibach Juni / Juli 2012 - Evang.-Luth ...
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(Noch nicht) verblichene<br />
Heilige<br />
In diesem Jahr wird die Kirchweih in <strong>Eibach</strong><br />
von 22. bis 26. <strong>Juni</strong> gefeiert. Wussten<br />
Sie, dass sich<br />
der <strong>Eibach</strong>er Kirchweihtermin<br />
aus der Bibel<br />
ablesen lässt? Aus<br />
Lukas 1, 36 ergibt sich<br />
nämlich, dass Johannes<br />
der Täufer, dem<br />
unsere Kirche geweiht<br />
ist, sechs Monate<br />
älter war als Jesus.<br />
Deshalb legte man<br />
den Gedenktag der<br />
Geburt Johannes des<br />
Täufers auf den 24.<br />
<strong>Juni</strong>.<br />
Johannes der Täufer<br />
ist im Chorraum unserer<br />
Kirche an drei Stellen<br />
abgebildet. Zum<br />
Beispiel, etwas verblichen,<br />
auf einem<br />
Fresko an der linken<br />
(nordseitigen) Wand.<br />
Er trägt ein gelbliches,<br />
kniefreies Gewand.<br />
Wenn man genauer<br />
hinsieht, erkennt man<br />
in der linken Hand des<br />
Heiligen ein Buch und<br />
darauf ein Lamm. Mit<br />
dem rechten Zeigefinger<br />
deutet Johannes<br />
auf das Lamm. Dieses<br />
Symbol erinnert daran,<br />
dass Johannes der Täufer stets auf<br />
den kommenden Messias hinwies.<br />
Johannes starb - wie viele andere Heilige<br />
auch - eines gewaltsamen Todes. Er<br />
wurde enthauptet. Seine Anhänger haben<br />
sein Haupt aufbewahrt. Als Reliquie<br />
kann man es in Damaskus (Syrien) betrachten.<br />
Wem die Reise dorthin zu weit<br />
Johannes der Täufer<br />
oder derzeit zu gefährlich ist, der kann<br />
den Schädel des Johannes auch in einer<br />
Kirche in Rom oder - noch näher gelegen<br />
- in Amiens (Nordfrankreich) besichtigen.<br />
Wie praktisch.<br />
Als Patron unserer Kirche<br />
setzte sich Johannes<br />
der Täufer erst<br />
nach einiger Zeit<br />
durch. Zunächst war<br />
die Kirche zwei weiblichen<br />
Heiligen, Katharina<br />
und Barbara, geweiht.<br />
Diese These<br />
vertritt Hermann<br />
Kaussler, der seit<br />
1968 über 20 Jahre<br />
lang Pfarrer in <strong>Eibach</strong><br />
war und unsere Kirche<br />
besser kennt als jeder<br />
andere. Es spricht viel<br />
dafür, dass man sich<br />
im Zusammenhang<br />
mit der Einführung der<br />
Reformation in Nürnberg<br />
im Jahr 1524 entschloss,<br />
das Patrozinium<br />
zu ändern und<br />
die <strong>Eibach</strong>er Kirche<br />
Johannes dem Täufer<br />
zu weihen.<br />
Die Heiligen Barbara<br />
und Katharina sind<br />
nebeneinander auf<br />
dem Schlussstein im<br />
Zentrum des Deckengewölbes<br />
des Chorraums<br />
plastisch dargestellt,<br />
Barbara mit<br />
einem Kelch (als Symbol für das christliche<br />
Abendmahl), Katharina mit Schwert<br />
und Rad. Nach der Legende soll Katharina<br />
mit dem römischen Kaiser, der die<br />
Christen verfolgen ließ, klug und schlagfertig<br />
über den christlichen Glauben diskutiert<br />
haben. Der Kaiser ließ sie auf einem<br />
Rad foltern und mit dem Schwert<br />
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hinrichten. Auf welch blutrünstige Weise<br />
Barbara zu Tode gefoltert wurde, möchte<br />
ich dem Leser (und erst recht den Leserinnen)<br />
ersparen. In diesem Zusammenhang<br />
ist es fast ein bisschen tröstlich,<br />
dass gar nicht sicher feststeht, ob die<br />
Barbara und Katharina<br />
beiden Frauen wirklich gelebt haben<br />
oder ob die Geschichten um ihr Leben<br />
und Sterben reine Legenden sind. Diesbezüglich<br />
ist vieles ungeklärt. Hier können<br />
noch Doktorarbeiten geschrieben<br />
werden! Und die Plagiatsgefahr ist relativ<br />
gering…<br />
Bitte denken Sie am Kirchweihwochenende<br />
daran, dass die "Kärwa" nicht nur<br />
auf dem Festplatz an der Hinterhofstraße<br />
stattfindet, sondern dass dieses Fest<br />
eigentlich seinen Ausgangspunkt in unserer<br />
Johanneskirche hat. Kehren Sie<br />
auch hier ein, die Kirche ist von morgens<br />
bis abends geöffnet, und machen Sie<br />
sich auf die Suche nach Johannes dem<br />
Täufer und seinen beiden Vorgängerinnen.<br />
Joachim Heublein<br />
<br />
• Ein Gottesdienst, der die Dinge auf<br />
den Punkt bringt: lebensnah und auch<br />
für „Anfänger“ geeignet.<br />
• Ein Gottesdienst, in dem die christliche<br />
Botschaft ganz unterschiedlich zu<br />
Wort kommt: ansprechend und überraschend.<br />
• Ein Gottesdienst, der Gelegenheit<br />
bietet, zur Ruhe aber auch in<br />
Schwung zu kommen: mit allen Sinnen<br />
und für alle Sinne.<br />
• Ein Gottesdienst, nicht als Konkurrenz<br />
zum traditionellen Gottesdienst,<br />
sondern als Ergänzung mit anderen<br />
Formen: am Ende des Tages, als Start<br />
in die Woche - um Punkt 7.<br />
Feiern Sie mit uns<br />
am Sonntag, 8. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>,<br />
um 19 Uhr in unserer<br />
Kirche<br />
Das Punkt 7-Team<br />
Wir danken herzlich<br />
den Bayerischen<br />
Staatsforsten, Revier<br />
Nürnberg-Altenfurt,<br />
die uns jedes<br />
Jahr zum<br />
Schmuck für unsere<br />
Kirche zwei<br />
Pfingstbirken überlassen.<br />
Vergelt's Gott!<br />
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