Synergie durch Vielfalt - Synergy Consult
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Allerdings muss die tatsächliche Teamleistung<br />
zunächst erfasst werden, um sie zu den Voraussetzungen<br />
in Beziehung bringen zu können. Wie<br />
lassen sich diese Daten gewinnen? Eine Möglichkeit<br />
besteht darin, die Leistungsindikatoren<br />
aus dem Performance-Management-System des<br />
Unternehmens zu nutzen. So kann die Teamleistung<br />
als Durchschnitt der Einzelleistungsbeurteilungen<br />
oder als Grad der Zielerreichung von<br />
Abteilungszielen erfasst werden. Ebenfalls sind<br />
Fluktuation und Absentismus als klassische<br />
Human-Resource-Kennzahlen ohne großen<br />
Aufwand den einzelnen Arbeitsgruppen zuzuordnen.<br />
Mit den so erhobenen drei Faktoren — Teamprozesse<br />
(vgl. Fragebogen), Teamergebnisse<br />
(Teamleistung, Fluktuation und Fehlzeiten) und<br />
kulturelle <strong>Vielfalt</strong> (z. B. Anzahl der fließend<br />
gesprochenen Sprachen) — können wichtige<br />
Erkenntnisse über den Fortschritt und den<br />
Nutzen des unternehmenseigenen Diversity<br />
Managements (z. B. Zunahme der <strong>Vielfalt</strong> und<br />
Zunahme der Teamergebnisse) gewonnen und<br />
sinnvoll über alle Arbeitsgruppen miteinander<br />
in Beziehung gesetzt werden.<br />
Dafür eignet sich ein Erhebungsdesign mit einer<br />
Versuchs- und Kontrollgruppe besonders gut,<br />
das folgendes schrittweises Vorgehen aufweist:<br />
Ausgangssituation festhalten — Cultural-Diversity-Maßnahmen<br />
in einem Pilotbereich <strong>durch</strong>führen<br />
— die Ergebnisse mit einer ähnlichen<br />
Unternehmenseinheit ohne diese Maßnahmen<br />
vergleichen. Diese Vorgehensweise mit zwei<br />
Gruppen hat den Vorteil, dass sie Störfaktoren,<br />
die einen klassischen Prä-Post-Vergleich empfindlich<br />
beeinflussen würden, annähernd konstant<br />
hält.<br />
Der dargestellte Ansatz reduziert die komplexen<br />
Wirkungsweisen von Diversity Management auf<br />
die wesentlichen Einflussfaktoren und senkt den<br />
Messaufwand für Unternehmen auf ein pragmatisches<br />
Maß.<br />
Schließlich bleibt noch, die kulturelle <strong>Vielfalt</strong><br />
selbst zu bestimmen. Unter kultureller <strong>Vielfalt</strong><br />
kann im weiteren Sinne Nationalität und Sprache,<br />
aber auch Firmenkultur oder Abteilungskultur<br />
verstanden werden. Bei der Erfassung der<br />
kulturellen Herkunft jedoch greift das Kriterium<br />
Nationalität letztlich zu kurz, da es Menschen<br />
mit Migrationshintergrund nicht adäquat<br />
berücksichtigt. Als pragmatisches und zudem<br />
arbeitsrelevantes Kriterium bietet sich hingegen<br />
die Anzahl der fließend gesprochenen Sprachen<br />
in einem Team an.<br />
Weiterführende Literatur:<br />
Kochan, Thomas et al. (2003): The Effects of Diversity on<br />
Business Performance: Report of the Diversity Research<br />
Network.<br />
Centre for Strategy & Evaluation Services (2003): Methoden<br />
und Indikatoren für die Messung der Wirtschaftlichkeit von<br />
Maßnahmen im Zusammenhang mit der personellen <strong>Vielfalt</strong><br />
in Unternehmen. Abschließender Bericht.<br />
Eva Kaiser-Nolden<br />
Eva Kaiser Nolden trug die konzeptionelle Verantwortung<br />
für die Entwicklung von Beratungs- und<br />
Trainingsdienstleistungen zu Diversity Management<br />
für die Ford Werke GmbH. Strategische Beratung<br />
im Bereich Diversity Management eines<br />
der weltweit größten Logistikdienstleister.<br />
Homepage: www.way2vision.de<br />
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