GRUNDLAGEN DER ELEKTROTECHNIK 2 Aufgabensammlung
GRUNDLAGEN DER ELEKTROTECHNIK 2 Aufgabensammlung
GRUNDLAGEN DER ELEKTROTECHNIK 2 Aufgabensammlung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>GRUNDLAGEN</strong> <strong>DER</strong> <strong>ELEKTROTECHNIK</strong> 2<br />
<strong>Aufgabensammlung</strong><br />
Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik<br />
www.ime.jku.at<br />
Formel Überblick<br />
Maxwell Gleichungen:<br />
Materialverhalten:<br />
∇× H ⃗ = J ⃗ + ∂⃗ D<br />
∂t<br />
(1)<br />
∇× E ⃗ = − ∂⃗ B<br />
∂t<br />
(2)<br />
∇· ⃗D = ρ (3)<br />
∇· ⃗B = 0 (4)<br />
⃗B = µ ⃗ H (5)<br />
⃗D = ε ⃗ E (6)<br />
⃗J = γ ⃗ E (7)<br />
Lorentzkraft:<br />
⃗F = q( ⃗ E +⃗v × ⃗ B) (8)<br />
Sätze aus der Vektoranalysis:<br />
∫ ∫<br />
∇· ⃗Ad 3 x =<br />
V∫<br />
∫<br />
∇ψd 3 x =<br />
∫<br />
V<br />
∫<br />
∇× Ad ⃗ 3 x =<br />
∫<br />
V<br />
∮<br />
(∇× A)·⃗nda ⃗ =<br />
S<br />
∫ ∮<br />
⃗n×∇ψ =<br />
S<br />
S<br />
S<br />
C<br />
S C<br />
⃗A·⃗nda (Gaußscher Satz) (9)<br />
ψ⃗nda (10)<br />
⃗n× Ada ⃗ (11)<br />
⃗A·d I ⃗ (Stokes’scher Satz) (12)<br />
ψd ⃗ I (13)<br />
1
SI-System - Größen und Einheiten<br />
Basiseinheiten:<br />
Größe Symbol Einheit Name<br />
Länge s [s] = 1m Meter<br />
Masse m [m] = 1kg Kilogramm<br />
Zeit t [t] = 1s Sekunde<br />
Stromstärke I [I] = 1A Ampere<br />
Temperatur T [T] = 1K Kelvin<br />
Lichtstärke I v [I v ] = 1Cd Candela<br />
Stoffmenge n [n] = 1mol Mol<br />
Abgeleitete Einheiten:<br />
Größe Symbol Einheit Name<br />
Kraft F [F] = 1N = 1 kgm<br />
s 2 Newton<br />
Energie E [E] = 1J = 1Nm = 1 kgm2<br />
s 2 Joule<br />
Leistung P [P] = 1W = 1 J = 1 kgm2 Watt<br />
s s 3<br />
El. Ladung Q [Q] = 1C = 1As Coulomb<br />
El. Spannung U [U] = 1V = 1 kgm2 Volt<br />
As 3<br />
El. Widerstand R [R] = 1Ω = 1 V = 1 kgm2 Ohm<br />
A A 2 s 3<br />
El. Leitwert G [G] = 1S = 1 A = 1 A2 s 3<br />
Siemens<br />
V kgm 2<br />
El. Kapazität C [C] = 1F = 1 As Farad<br />
V V<br />
Induktivität L [L] = 1H = 1 Vs Henry<br />
A A<br />
Magn. Fluss Φ [Φ] = 1Wb = 1Vs Weber<br />
Magn. Flussdichte B [B] = 1T = 1 Wb = 1 kg<br />
m 2 As 2 Tesla<br />
Dielektrizitätskonstante ε 0<br />
Permeabilitätskonstante µ 0<br />
[ε 0 ] = F = 1 As<br />
m Vm<br />
[µ 0 ] = H = 1 Vs<br />
m Am<br />
−12 As<br />
ε 0 = 8.854·10<br />
Vm<br />
−7 Vs<br />
µ 0 = 4π·10<br />
Am<br />
Präfixe:<br />
10 3 Kilo k 10 −3 Milli m<br />
10 6 Mega M 10 −6 Mikro µ<br />
10 9 Giga G 10 −9 Nano n<br />
10 12 Tera T 10 −12 Pico p<br />
10 15 Peta P 10 −15 Femto f<br />
10 18 Exa E 10 −18 Atto a<br />
10 21 Zetta Z 10 −21 Zepto z<br />
10 24 Yotta Y 10 −24 Yokto y<br />
2
1 Elektrostatik<br />
1.1 Aufgabe: Vektorrechnung<br />
⃗U = (U x ,0,0) T , ⃗ V = (V x ,V y ,V z ) T . Berechnen Sie ⃗ U × ⃗ V und ⃗ U · ⃗V.<br />
1.2 Aufgabe: Nabla-Operator<br />
Berechnen Sie mit Hilfe des Nabla-Operators ∇ = ⃗ ∇ =<br />
⎠ die folgenden Ausdrücke.<br />
⃗r bezeichnet dabei den Vektor ⃗r =<br />
r = r(x,y,z) darstellt<br />
a) ∇ 1<br />
|⃗r−⃗r ′ |<br />
b) ∇·⃗r<br />
c) ∇r<br />
d) ∇ ϕ(r)<br />
r<br />
1.3 Aufgabe: Divergenz und Rotation<br />
Bestimmen Sie ∇· ⃗U = divU ⃗ und ∇× U ⃗ = rotU ⃗ für:<br />
⎛ ⎞<br />
2x 3 y 3 z 2<br />
⃗U = ⎝ 3xy 2 z 2 ⎠<br />
x 4 yz +2<br />
⎛<br />
⎝<br />
x<br />
y<br />
z<br />
⎞<br />
⎛<br />
⎝<br />
∂/∂x<br />
∂/∂y<br />
∂/∂z<br />
⎞<br />
⎠, während r eine skalare Funktion<br />
allgemein und speziell für den Punkt (1,2,2). Ist ⃗ U ein Gradientenfeld?<br />
1.4 Aufgabe: Gradientenfeld<br />
Gegeben ist die skalare Funktion ϕ = x 2 y+z 3 x+xyz−4, bestimmen Sie das zugehörige<br />
Gradientenfeld ⃗ U = ∇ϕ. Berechnen Sie zusätzlich rot ⃗ U = ∇× ⃗ U.<br />
1.5 Aufgabe<br />
Es sei ⃗ E der Vektor des stationären elektrischen Feldes und ϕ das zugehörige elektrische<br />
Potential. Welche der folgenden Ausdrücke sind gültig?<br />
a) div grad ϕ b) grad div ⇀ E c) div ϕ d) div div ⃗ E e) rot rot ⃗ E<br />
3
1.6 Aufgabe: Kraft auf ein Elektron<br />
Ein freies Elektron (Masse m e = 9,11·10 −31 kg) besitzt zum Zeitpunkt t 0 die Geschwindigkeit<br />
v = 0 und wird in einem elektrischen Feld ⃗ E = 100 V/m beschleunigt. In welche<br />
Richtung bewegt sich das Elektron, welche Geschwindigkeit erreicht es nach einer Strecke<br />
von 1 cm und wie lange braucht es dazu?<br />
1.7 Aufgabe: Coulombsches Gesetz<br />
Für das elektrische Feld (im Vakuum) am Punkt ⃗x, das von einer Punktladung q am Ort<br />
⃗x 1 herrührt (siehe Abbildung) ergibt sich:<br />
P<br />
⃗E(⃗x) = q 1<br />
⃗x−⃗x 1<br />
4πε 0 |⃗x−⃗x 1 | 3<br />
E<br />
q 1<br />
x 1<br />
x<br />
0<br />
Skizzieren Sie das elektrische Feld (Feldlinien und Feldstärke) in der Umgebung einer<br />
Punktladung und geben Sie das zugehörige Potential ϕ an ( ⃗ E = −∇ϕ). Welche Kraft<br />
wirkt auf eine zweite Punktladung q 2 in diesem Feld?<br />
1.8 Aufgabe: Elektrisches Feld mehrerer Ladungen<br />
IneinemRaumbefindensichdreinichtaufeinerGeradenliegendePunktladungenQ 1 > 0,<br />
Q 2 < 0 und Q 3 < 0. Geben Sie allgemein die von Q 1 bzw. Q 2 am Ort von Q 3 verursachten<br />
Feldstärken ⃗ E 13 und ⃗ E 23 und die daraus resultierende Feldstärke ⃗ E sowie die Kraft ⃗ F auf<br />
Q 3 an.<br />
1.9 Aufgabe: Kräftegleichgewicht im elektrischen Feld<br />
Die positive Ladung Q 1 = Q 0 befindet sich am Ort x = 0 und die positive Ladung<br />
Q 2 = 4Q 0 am Ort x = d. Eine dritte Ladung Q 3 ist in der Verbindungslinie der beiden<br />
Ladungen Q 1 und Q 2 so plaziert, dass sich das Gesamtsystem im Kräftegleichgewicht<br />
befindet. Bestimmen Sie den Ort x der Ladung Q 3 , ihren Betrag und ihr Vorzeichen.<br />
1.10 Aufgabe: Feld einer Punktladung<br />
Beweisen Sie<br />
∮<br />
⃗Ed⃗s = 0<br />
für das Feld einer Punktladung Q 1 ineinem homogenen Dielektrikum der Permittivität ε.<br />
4
1.11 Aufgabe: Potential einer Punktladung<br />
Berechnen Sie das Potential im Abstand r von der Punktladung Q 1 sowie die potentielle<br />
Energie einer Ladung Q im Abstand r von der Punktladung. Geben Sie mit diesen Ergebnissen<br />
die Beziehungen für die Spannung und die Differenz der potentiellen Energie<br />
der Ladung Q zwischen den Punkten A und B an.<br />
1.12 Aufgabe: Elektrisches Feld einer Punktladung (Maxwell)<br />
Berechnen Sie das elektrische Feld einer Punktladung im Abstand r unter Verwendung<br />
der Maxwell-Gleichung für das statische E-Feld.<br />
1.13 Aufgabe: Potential eines Hohlzylinders<br />
Berechnen Sie ⃗ E und ϕ für einen sehr langen Hohlzylinder mit dem Radius r 0 und der<br />
Länge l, der eine gleichmäßig auf den Zylindermantel verteilte Ladung Q trägt.<br />
Hinweis: Der Einfluss der Zylinderstirnseiten sei vernachlässigbar.<br />
1.14 Aufgabe: Kugelsymmetrie<br />
Berechnen Sie D, E und ϕ bei kugelsymmetrischer Raumladungsverteilung für<br />
a) ρ = ρ 0 = konst. innerhalb der Kugel mit dem Radius r k und ρ = 0 außerhalb<br />
b) ρ = cr innerhalb der Kugel mit dem Radius r k und ρ = 0 außerhalb<br />
c) für eine Hohlkugel mit dem Radius r k , die die Ladung Q trägt.<br />
d) Überlegen Sie, ob ein Quader mit homogener Oberflächenladung im Inneren ein<br />
verschwindentes Feld aufweist.<br />
1.15 Aufgabe: Superposition zweier Punktladungen<br />
Zu berechnen sind das Potential ϕ und die elektrische Feldstärke ⃗ E, welche zwei Punktladungen<br />
Q 1 und Q 2 verursachen, die sich an den Punkten (x 1 ,y 1 ,z 1 ) und (x 2 ,y 2 ,z 2 )<br />
befinden.<br />
1.16 Aufgabe: Spiegelungsprinzip<br />
Eine negative Punktladung befindet sich in einem Isolator in der Nähe eines ebenen massiven<br />
Leiters, dessen Gesamtladung Null sei (siehe Bild). Das Feldbild soll interpretiert<br />
und berechnet werden. Wie ist die Ladungsdichte an der Obfläche des massiven Leiters<br />
verteilt?<br />
5
1.17 Aufgabe: Kapazitätsberechnung<br />
Berechnen Sie den Kapazitätsbelag (die Kapazität pro Leiterlänge)<br />
a) eines Koaxialleiters mit den Radien des Innenleiters r i und r a<br />
b) einer Zweidrahtleitung (zwei parallele Drähte der Radien r D im Abstand a). Welche<br />
Näherung ist hier zur Anwendung des Spiegelungsprinzips getroffen worden?<br />
1.18 Aufgabe: Elektrostatisches Feld an Grenzflächen<br />
Wie verhalten sich ⃗ D und ⃗ E an der Grenzfläche zweier Dielektrika? Beschreiben und<br />
skizzieren Sie das daraus resultierende Brechungsgesetz.<br />
1.19 Aufgabe: Plattenkondensator mit geschichtetem Medium<br />
Zeichnen Sie die elektrische Flussdichte ⃗ D und die elektrische Feldstärke ⃗ E in einem geladenen<br />
(Ladung Q) Plattenkondensator mit a) parallel und b) senkrecht geschichtetem<br />
Dielektrikum (ε 1 > ε 2 ) schematisch in Feldliniendarstellung.<br />
Der Kondensator hat die Plattenhöhe h = 10cm, Plattenbreite b = 15cm und Plattenabstand<br />
d = 1cm. Die dielektrischen Schichten ε 1 = 4 · ε 0 und ε 2 = 2.7 · ε 0 sind bei<br />
x = 6.25mm bzw. y = 5.3cm getrennt.<br />
Berechnen Sie ⃗ E, ⃗ D, die Spannung U und die Kapazität C für beide Anordnungen für<br />
eine Gesamtladung Q = 18nC.<br />
1.20 Aufgabe: Energieberechnung<br />
Gegeben ist eine leitende Metallkugel mit dem Radius a, auf die die Gesamtladung Q<br />
aufgebracht ist.<br />
a) Wie ist die Ladung verteilt? Geben Sie die Ladungsdichte an.<br />
b) Geben Sie die elektrische Feldstärke innerhalb und außerhalb der Kugel an.<br />
c) ÜberlegenSiesich,warumdieAnordnungalsKondensatorbeschriebenwerdenkann.<br />
Wieviel Engergie ist in ihm gespeichert?<br />
6
1.21 Aufgabe: Energieberechnung<br />
Gegeben ist eine Gesamtladung Q, welche im Vakuum innerhalb einer Kugel mit dem<br />
Radius a gleichmäßig verteilt ist.<br />
a) Geben Sie die Raumladungsdichte innerhalb des kugelförmigen Bereiches an.<br />
b) Geben Sie die elektrische Feldstärke innerhalb und außerhalb der Kugel an.<br />
c) Wieviel Engergie ist in der Anordnung gespeichert?<br />
1.22 Aufgabe: Drehkondensator<br />
Gegebenist der abgebildeteDrehkondensator, welcher auszwei parallelenhalbrunden Leiterplatten<br />
(Radius R) des Abstandes d besteht. In Abhängigkeit des Drehwinkels kann die<br />
Kapazität verändert werden. Es soll eine homogene Feldverteilung zwischen den Platten<br />
angenommen werden. Außerhalb dieser sei das Feld vernachlässigbar.<br />
a) Bei welchem Winkel tritt die maximal erreichbare Kapazität auf, und wie groß ist<br />
sie?WiegroßistindiesemFall(beibekannterSpannungU)diedieFlächenladungsdichte<br />
auf den Platten?<br />
b) Berechnen Sie die Kapazität in Abhängigkeit des Drehwinkels α.<br />
c) Berechnen Sie die Spannung U(α) in Abhängigkeit des Drehwinkels. Nehmen Sie<br />
an, dass U(0) = U 0 ist und die Gesamtladung beim Drehen konstant bleibt.<br />
1.23 Aufgabe: Kraftwirkung im elektrischen Feld<br />
Wie groß ist die zwischen den Platten eines Plattenkondensators auftretende maximale<br />
Anziehungskraft je cm 2 , wenn die Durchschlagsfeldstärke mit 30 kV/cm und ein homogenes<br />
Feld angenommen werden?<br />
1.24 Aufgabe: Elektronenstrahlröhre<br />
Die Oszillographenröhre besteht aus einer Elektronenkanone (Glühkathode und longitudinales<br />
elektrisches Feld). Mit Hilfe der Spannung U B werden die Elektronen auf eine<br />
Geschwindigkeit v 0 beschleunigt. Diese treten dann in das durch die Spannung U D erzeugte<br />
elektrische Feld ein und werden abgelenkt. Auf dem Leuchtschirm entsteht im<br />
Auftreffpunkt P des Elektronenstrahles ein heller Lichtpunkt, dessen Koordinaten in<br />
Abhängigkeit vonU D berechnet werden soll. ZurVereinfachung soll einhomogenes elektrisches<br />
Feld im Bereich der Platten angenommen werden. Streufelder sind vernachlässigbar.<br />
7
a) Stellen Sie im Bereich der Ablenkplatten die Bahnkoordinaten x(t) und y(t) in<br />
Abhängigkeit der Zeit t auf und stellen Sie eine Gleichung y(x) für die Elektronenbewegung<br />
auf.<br />
b) Berechnen Sie den Austrittswinkel des Elektronenstrahls.<br />
c) Stellen Sie eine Gleichung y(x) für díe Elektronenbewegung nach dem Passieren der<br />
Ablenkplatten auf und berechnen Sie die Koordinaten des Punktes P.<br />
1.25 Aufgabe: pn–Übergang<br />
In dieser Aufgabe wird die unten dargestellte Raumladungsverteilung ρ(x) betrachtet,<br />
wie sie auch (idealerweise) in der sogenannten Raumladungszone bei pn–Übergängen in<br />
Halbleitern (z.B. Diode) auftritt. In der Raumladungszone des negativ dotierten Bereichs<br />
vonx 1 bisx 2 sei ρ(x) = ρ 1 > 0undinder Raumladungszone despositivdotiertenBereichs<br />
von x 2 bis x 3 sei ρ(x) = ρ 2 < 0. Je nach Dotierung sind die Bereiche unterschiedlich groß,<br />
jedenfalls ist aber die Gesamtladung der gesamten Raumsladungszone gleich 0. In den<br />
sogenannten Bahngebieten (x < x 1 , x > x 3 ) gilt E = 0. Berechnen Sie die Verläufe der<br />
elektrischen Feldstärke und des Potentials in Abhängigkeit von x.<br />
Hinweis: Zur Berechnung kann eine 1D-Näherung verwendet werden (d.h. ∂E = ∂E = 0). ∂y ∂z<br />
8
n-dotiert<br />
p-dotiert<br />
x 1<br />
x 2<br />
x 3<br />
1.26 Aufgabe: Kugelkondensator mit geschichtetem<br />
Dielektrikum<br />
Die Abbildung zeigt den Querschnitt eines Kugelkondensators mit geschichtetem Dielektrikum.<br />
Berechnen Sie die Verläufe der elektrischen Feldstärke, des Potentials in<br />
Abhängigkeit von r sowie die Kapazität des Kugelkondensators.<br />
1.27 Aufgabe: Koaxialkabel<br />
Berechnen Sie den Verlauf der Feldstärke und des Potentials eines Koaxialkabels (Innenradius<br />
r i , Außenradius r a ). Geben Sie außerdem die Kapaziät an.<br />
1.28 Aufgabe: Kraft auf Grenzflächen<br />
Gegeben sei der dargestellte Bandgenerator. Erzeugte Ladungen (durch mechanische Reibung)<br />
werden auf ein bewegtes, isolierendes Band aufgesprüht (Funkenstrecke), sitzen<br />
dort fest (Isolator), und werden dann mechanisch ins Innere der Kugel gebracht. Von dort<br />
werden sie mit einer Metallelektrode (Metallkamm) abgesaugt und auf die Oberfläche der<br />
Hohlkugel transportiert, wo siesich verteilen. Dieerzeugte Spannung wirdabgegriffenund<br />
an einen Plattenkondensator angelegt, dessen Elektroden teilweise in Trafoöl eintauchen.<br />
Durch ständiges Drehen an der Kurbel des Bandgenerators bewegt sich das Öl im Bereich<br />
zwischen den Platten auf und ab.<br />
9
a) Warum ist das so?<br />
b) Berechnen Sie die Steighöhe h in Abhängigkeit der am Kondensator auftretenden<br />
Spannung U.<br />
10
2 Elektrisches Strömungsfeld<br />
2.1 Aufgabe: Geschichtetes Medium<br />
Gegeben ist ein Plattenkondensator (Abstand 2a) mit quadratischen Platten der Kantenlänge<br />
a, der vom Strom I durchflossen wird. Der Zwischenraum habe wie eingezeichnet<br />
die Leitfähigkeiten κ 1 und κ 2 . Streufelder sind vernachlässigbar.<br />
Berechnen Sie in Abhängigkeit des Stromes die Verläufe entlang der x-Achse von E, J, ϕ<br />
mit ϕ(x = 2a) = 0 und den Widerstand R.<br />
2.2 Aufgabe: Geschichtetes Medium<br />
Gegeben ist ein Plattenkondensator (Abstand d) mit quadratischen Platten der Kantenlänge<br />
a, an den eine Spannung U angelegt wird. Der Zwischenraum habe wie eingezeichnet<br />
die Leitfähigkeiten κ 1 und κ 2 . Streufelder sind vernachlässigbar.<br />
Berechnen Sie in Abhängigkeit der angelegten Spannung U die Verläufe entlang der x-<br />
Achse von E, J, ϕ mit ϕ(x = d) = 0 und den Widerstand R.<br />
11
2.3 Aufgabe: Kugelerder<br />
Im Bild ist das Prinzip und der Potentialverlauf eines metallischen Halbkugelerders mit<br />
dem Radius r E = 2 m für einen Hochspannungsmast dargestellt. Bei einem Kurzschluß<br />
fließt ein Strom von 100 A ins Erdreich, dessen Leitfähigkeit 0.05 S/m sei.<br />
a) Berechnen Sie die Verläufe der Feldstärke, der Stromdichte und des Potentials im<br />
Erdreich und bestimmen Sie den Erdungswiderstand.<br />
b) Wie groß ist die auf einen Menschen bei einer Schrittweite von 1 m wirkende Spannung,<br />
die sogenannte Schrittspannung zwischen den Füßen? Welchen Maximalwert<br />
kann die Spannung annehmen?<br />
c) Auf welchen Wert darf sich die Leitfähigkeit ändern, damit die maximale Schrittspannung<br />
65 V nicht übersteigt?<br />
2.4 Aufgabe: Widerstandsberechnung<br />
Gegeben ist ein leitender Bügel, der die Form eines halbierten Hohlzylinders besitzt<br />
(Leitfähigkeit κ, Breite b, Innenradius r i , Außenradius r a ). An seinen quadratischen Kontaktflächen<br />
wird ein Strom I eingespeist.Die Kontaktflächen sind ideal leitfähig und somit<br />
Äquipotentialflächen.ÜberlegenSiesichdenVerlaufderFeldlinienundderÄquipotentialflächen.<br />
Berechnen Sie außerdem den Verlauf der Stromdichte und den Widerstand.<br />
r i<br />
12<br />
I<br />
r a<br />
I<br />
b<br />
U
2.5 Aufgabe: Leitersegment<br />
Im Bild ist ein Leitersegment mit dem Winkel α und der Höhe h dargestellt, welches<br />
konzentrisch um die z-Achse eines Zylinderkoordinatensystems (r,φ,z) angeordnet ist. Es<br />
besitzt im Bereich von a 0 bis a 1 die Leitfähigkeit κ 1 und von a 1 bis a 2 die Leitfähigkeit<br />
κ 2 . An die vordere und hintere Mantelfläche sind ideal leitende Elektroden angebracht,<br />
über die ein Strom I geführt wird.<br />
a) Zeichnen Sie die Feldlinien für das Strömungsfeld.<br />
b) Berechnen Sie die Vektoren der Stromdichte und der elektrischen Feldstärke für<br />
a 0 < r < a 1 und a 1 < r < a 2 .<br />
c) Ermitteln Sie in Abhängigkeit des Stromes I die Spannung U a12 zwischen den Elektroden<br />
und geben Sie anschließend den Widerstand der Anordnung an.<br />
2.6 Aufgabe: Ableitbelag<br />
Berechnen Sie den Ableitbelag (den Leitwert pro Leiterlänge)<br />
a) eines Koaxialleiters mit den Radien R i und R a<br />
b) einer Zweidrahtleitung (zwei parallele Drähte der Radien r D im Abstand a)<br />
2.7 Aufgabe: Halbkugelförmige Erder<br />
13
Gegeben sind zwei metallische Halbkugeln, die in einem Material Leitfähigkeit κ eingebettet<br />
sind. Über den Halbkugeln sei κ = 0. Ein Strom I fließe in die linke Halbkugel<br />
hinein und aus der rechten wieder heraus.<br />
a) Zeichnen Sie die Feldlinien des Strömungsfeldes.<br />
b) Geben Sie den Potentialverlauf entlang der z-Achse an und berechnen Sie daraus<br />
den Widerstand der Anordnung.<br />
2.8 Aufgabe: Verlustleistung<br />
Berechnen Sie die Verlustleistungsdichte in einem Kupferdraht (spezifischer Widerstand<br />
0,0175 Ωmm 2 /m) bei einer Stromdichte von 10A/mm 2 .<br />
14
3 Magnetostatik<br />
3.1 Aufgabe: Magnetfeld inner- und außerhalb eines Leiters<br />
Gegeben sein ein unendlich langer Leiter mit dem Radius r 0 , der von dem Gleichstrom<br />
I durchflossen wird. Gesucht ist der radiale magnetische Feldstärkeverlauf innerhalb und<br />
außerhalb des Leiters.<br />
Da es sich um einen runden Leiter handelt, werden zweckmäßig Zylinderkoordinaten verwendet<br />
(siehe Bild). Die Rotation in Zylinderkoordinaten lautet dann wie folgt:<br />
⎛<br />
rotH ⃗ = rot⎝<br />
⎞<br />
H r<br />
H φ<br />
⎠ =<br />
H z<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
1 · ∂Hz − ∂H φ<br />
r ∂φ ∂z<br />
∂H r<br />
− ∂Hz<br />
∂z ∂r<br />
1 · ∂(r·H φ)<br />
r ∂r<br />
− 1 r · ∂Hr<br />
∂φ<br />
Der Leiter sei so im Koordinatensystem positioniert, dass der Stromdichtevektor nur eine<br />
z-Komponente aufweist (siehe Bild).<br />
a) Geben Sie für den Fall des statischen Magnetfeldes die ersten beiden Maxwellgleichungen<br />
an.<br />
b) Welche der drei Komponenten des Vektors ist demzufolge für die Berechnung relevant,<br />
und welcher Summand verschwindet aufgrund des Ihnen bekannten Feldlinienverlaufs?<br />
c) Berechnen Sie nun die magnetische Feldstärke<br />
1. ⃗ Hi im Leiter<br />
2. ⃗ Ha außerhalb des Leiters<br />
durch Integration und stellen Sie die Verläufe qualitativ grafisch dar.<br />
d) Überprüfen Sie Ihre Ergebnisse durch Berechnung von rot ⃗ H i und rot ⃗ H a .<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
3.2 Aufgabe: Kraft zwischen zwei parallelen Leitern<br />
Wie groß ist die Kraft, die zwischen zwei parallelen Leitern mit rechteckförmigem Querschnitt<br />
(Sammelschienen) im Abstand d = 25cmauftritt, die gegensinnig von einem Kurzschlussstrom<br />
I = 25kA durchflossen werden?<br />
15
3.3 Aufgabe: Infinitesimale Stromschleife<br />
Betrachten Sie eine kleine kreisförmige Stromschleife (Radius R) die den Strom I führt.<br />
So eine Schleife kann als einfaches Modell für das magnetische Moment sein wie es durch<br />
”rotierende” Elektronen in einem Atom erzeugt wird.<br />
a) Berechnen Sie das resultierende Vektorpotenzial ⃗ A (Integralausdruck) in einem Aufpunkt<br />
r.<br />
Tipp:IdentifizierenSie dieSymmetrie desProblemsund lösenSieohne Beschränkung<br />
der Allgemeinheit für einen einfachen Aufpunkt; das Resultat kann entsprechend der<br />
erkannten Symmetrie später verallgemeinert werden.<br />
b) Lösen Sie das Integral unter der Annahme, dass der Durchmesser R gegenüber dem<br />
Abstand r vernachlässigt werden kann.<br />
3.4 Aufgabe: Gesetz von Biot-Savart<br />
Magnetisches Feld eines kreisförmigen Stromfadens mit dem Radius R: Beweisen Sie anhand<br />
der Abbildungen folgende Aussagen:<br />
a) H = i<br />
2R<br />
im Mittelpunkt des Kreisstromes;<br />
b) H =<br />
R 2 i<br />
2(R 2 +z 2 ) 3/2 auf der Achse des Kreisstromes.<br />
3.5 Aufgabe: Verhalten an Grenzflächen<br />
a) Zeichnen Sie die ⃗ B- und ⃗ H-Linien an einer ebenen Grenzfläche zweier Medien 1 und<br />
2 unter der Voraussetzung, dass die ⃗ B- und ⃗ H-Linien im Medium 1 mit 60 ◦ zur<br />
Normalen auf die Grenzfläche treffen, und zwar für<br />
1. µ 2 < µ 1 qualitativ<br />
2. sowie für µ 2 = µ 1<br />
2 quantitativ.<br />
b) Wie ändern sich ⃗ B und ⃗ H aufgrund der Stetigkeitsbedingungen bei senkrecht auf<br />
die Grenzfläche zwischen Ferromagnetikum (µ 1 = µ) und Luft (µ 2 = µ 0 ) stehenden<br />
Feldlinien?<br />
c) Wie ändern sich ⃗ B und ⃗ H aufgrund der Stetigkeitsbedingungen bei parallel zur<br />
Grenzfläche zwischen Ferromagnetikum (µ 1 = µ) und Luft (µ 2 = µ 0 ) verlaufenden<br />
Feldlinien?<br />
16
3.6 Aufgabe: Magnetischer Fluss<br />
a) Wiehängendiemagnetische Flussdichte ⃗ B unddermagnetische FlussΦzusammen?<br />
b) Ein Elektromagnet erzeugt eine magnetische Flussdichte ⃗ B = 1 T. Bestimmen Sie<br />
den magnetischen Fluss Φ der auf einer Querschnittsfläche von A = 100cm 2 erzeugt<br />
wird, wenn ⃗ B die Fläche senkrecht durchdringt.<br />
c) Berechnung des Magnetflusses in einem inhomogenen Magnetfeld: Berechnen Sie<br />
den von einem langen geraden mit dem Strom i durchflossenen Leiter in einer rechteckigen<br />
Drahtschleife erzeugten magnetischen Fluss unter der Voraussetzung, dass<br />
die Drahtschleife in der gleichen Ebene wie der Leiter und parallel zu ihm liegt.<br />
Lösungshinweis: Veranschaulichen Sie zunächst das Problem!<br />
3.7 Aufgabe<br />
a) Analysieren Sie den im Bild dargestellten Eisenkreis (gegeben ist I, w, A, l Fe , l Luft<br />
und µ r ; gesucht: Φ)<br />
1. mit Hilfe der Feldbeschreibung<br />
2. sowie durch eine Netzwerkberechnung.<br />
b) Berechnen Sie die äquivalente Luftspaltlänge l Luft eines Eisenschenkels der Länge l Fe<br />
und der Permeabilität µ Fe<br />
1. allgemein (Hinweis: Die äquivalente Luftspaltlänge wird definitionsgemäß aus<br />
der Bedingung gleichen magnetischen Widerstands bei gleicher Fläche unter<br />
der Voraussetzung eines homogenen Feldes ermittelt.)<br />
2. und für B = 1T und H = 10A/cm.<br />
c) Für den magnetischen Kreis im Bild (Drehstromtransformator) gilt:<br />
R m,1 = R m,2 = 800 . 10 3 H −1 w 1 = 700 i 1 = i 2 = 0.1A<br />
R m,3 = 500 . 10 3 H −1 w 2 = w 3 = 500 i 3 = 0.2A<br />
Ermitteln Sie die magnetischen Flüsse mit Hilfe der Netzwerkbeschreibung oder der<br />
Feldmethode.<br />
17
3.8 Aufgabe<br />
a) Grafische Analyse eines Eisenkreises mit Luftspalt.<br />
GesuchtwirddieDurchflutungθ = wi,diezurErreichungeinerbestimmtenmagnetischen<br />
Flußdichte B im Luftspalt erforderlich ist, unter Berücksichtigung des nichtlinearen<br />
Verhaltens des Eisens (µ ≠ const.). Gegeben sind die Abmessungen des<br />
Eisenkreises sowie die B-H-Kurve des Eisens, siehe Bild (a).<br />
18
) Aufmagnetisierung eines Permanentmagneten<br />
Überlegen Sie sich ein Verfahren zur Aufmagnetisierung eines zunächst unmagnetischen<br />
Permanentmagnetkreises mit Luftspalt, für möglichst hohe Flußdichte!-<br />
c) Optimierung eines Permanentmagneten<br />
Beweisen Sie für einen rechteckförmigen Magnetkreis, daß das Permanentmagnetvolumen<br />
A e l e bei vorgegebener Flußdichte B Luft im Luftspalt, vorgegebener Streuung<br />
(Φ Luft = sΦ e ), vorgegebenem Luftspaltvolumen A e l e und vorgegebener Permanentmagnetkennlinie<br />
B e (H e ) genau dann minimal ist, wenn das Produkt |B e H e | einen<br />
Maximalwert erreicht (Betragsbildung, da B e H e < 0)! Der magnetische Spannungsabfall<br />
im Weicheisen wird vernachlässigt.<br />
3.9 Aufgabe<br />
a) Spannungsinduktion in einer teilweise bewegten Schleife.<br />
Vorgegeben sind Metallstäbe in einem homogenen Magnetfeld, wobei sich ein Stab<br />
infolge einer äußeren Kraft unter ständiger Kontaktgabe mit der Geschwindigkeit v<br />
bewegt. Der vom Stromkreis umfaßte Fluß ist Φ = BA mit der Fläche A(t) = lx(t).<br />
b) Induktionsgesetz, rotierender Stab und rotierende Scheibe im Magnetfeld<br />
Die nachstehende Abbildung zeigt Stromkreise mit einem rotierenden metallischen<br />
Stab (a) sowie mit einer rotierender metallischer ’Barlowscher’ Scheibe (b) im ruhenden<br />
Magnetfeld. Der Radius des Magnetfeldes wird mit r bezeichnet, der Achsenradius<br />
ist vernachlässigbar und eine ständige Kontaktgabe der rotierenden Teile<br />
wird garantiert.<br />
19
3.10 Aufgabe:Reduzierungvon Wirbelstromverlusten durch Lamellierung<br />
Weisen Sie durch eine grobe Näherungsrechnung für einen lamellierten quaderförmigen<br />
Eisenkern mit den Abmessungen l x , l y , l z nach, daß sich die infolge Wirbelstrombildung<br />
auftretende Maximalstromdichte S max sowie die umgesetzte Verlustleistung P mit wachsender<br />
Anzahl n voneinender isolierter Bleche, d.h. absinkender Dicke d = lx n , verringern.<br />
Es gelten folgende vereinfachende Annahmen: Dünne Bleche mit d = lx n ≪ l y, d ≪ l z ,<br />
⃗B = −⃗e z B und örtlich konstant; die Wirbelstromverdrängung sei vernachlässigbar, ebenso<br />
wie die Dicke der Isolationsschichten; der Ursprung des Koordinatensystems sei in der<br />
Mitte einer Lamelle.<br />
3.11 Aufgabe: Eisenkern mit 3 Schenkeln und 2 Spulen<br />
Zu berechnen sind die Induktivitäten L 1 und L 2 sowie die Gegeninduktivität M für die<br />
gegebene Anordnung<br />
20
3.12 Aufgabe<br />
a) Magnetisch verkoppelte Spulen.<br />
Für zwei Spulen werden die Induktivitäten L 1 = 10mH und L 2 = 20mH sowie ein<br />
Koppelfaktor k = 0.9 angegeben. Zu berechnen sind die induzierten Spannungen<br />
u i1 , u i2 für i 1 = I 1 + îsinωt mit I 1 = 10A, î = 5A, ω = 2π · 50Hz und i 2 = 0<br />
(leerlaufende Spule).<br />
b) Zwei koaxiale magnetisch verkoppelte Zylinderspulen.<br />
Berechnen Sie für zwei Zylinderspulen in Luft mit den Radien r 1 und r 2 (r 2 < r 1 ),<br />
den Längen l 1 = l 2 = l und den Windungszahlen w 1 und w 2 für den Fall, daß sich<br />
Spule 2 koaxial in Spule 1 befindet, die Induktivitäten L 1 und L 2 , die Koppelfaktoren<br />
k 1 und k 2 sowie die Gegeninduktivität M 12 = M 12 = M.<br />
c) Reihenschaltung magnetisch verkoppelter Spulen - bifilare Wicklung<br />
Berechnen Sie für die abgebildeten Anordnungen die Ersatzschaltung für das i,u-<br />
Verhalten und diskutieren Sie das Ergebnis.<br />
3.13 Aufgabe:Vergleich der Energiedichte des magnetischen und<br />
elektrischen Feldes<br />
Die elektrische Energiedichte soll mit der Durchbruchsfeldstärke unter Normalbedingungen<br />
in Luft (U d,Luft = 29 kV ) und die magnetische Energiedichte in einem Magneten mit<br />
cm<br />
Luftspalt bei einer Induktion B = 1.5T berechnet werden.<br />
Exkurs: Magnetische Energiedichte im ferromagnetischen Material.<br />
Die Energiedichte ist bei magnetischen Kreisen mit Luftspalt meist wegen der niedrigeren<br />
magnetischen Feldstärke H im ferromagnetischen Material wesentlich kleiner als im<br />
Luftspalt.<br />
BildazeigteineHysteresekurve (imI.Quadranten). FürHdB > 0nimmt diegespeicherte<br />
Feldenergie W m im Kernmaterial zu (Ausrichten bzw. Vergrößerung der Weißschen Bezirke<br />
inFeldrichtung). FürHdB < 0 nimmt W m ab. Beim Durchfahrender B, H-Kurvewird<br />
infolge der Hysterese nur ein Teil der gespeicherten Feldenergie abgegeben. Die Differenz<br />
wird in Wärme umgesetzt. Sie ergibt sich bei ortskonstantem Feld aus dem Produkt der<br />
von der B, H-Kurve eingeschlossenen ”Hysteresefläche” A Hyst und dem Volumen, d.h. aus<br />
∫<br />
W Hyst = V HdB = VA Hyst , [A Hyst ] = Ws<br />
cm 3.<br />
21
Für die mittlere Verlustleistung bei der Frequenz f gilt<br />
P Hyst = W Hyst<br />
T<br />
= fW Hyst .<br />
3.14 Aufgabe: Magnetische Energie und Induktivität eines Koaxialkabels<br />
Berechnen Sie die magnetische Energie und Induktivität eines Koaxialkabels.<br />
Hinweis: Die magnetische Energie W setzt sich aus der des Innenleiters, des isolierenden<br />
Zwischenraumes und des Außenleiters zusammen. Damit ergibt sich<br />
L = 2W i 2 mit W =<br />
3∑<br />
W j bzw. L =<br />
j=1<br />
3∑<br />
j=1<br />
L j<br />
mit L j = 2W j<br />
i 2 .<br />
3.15 Aufgabe:Geschwindigkeits- bzw.Energiefilter mit gekreuztem<br />
elektrischem und magnetischem Feld<br />
a) Überlegen Sie sich, wie man aus einem Strahl von positiven Ladungsträgern unterschiedlicher<br />
Geschwindigkeit und gleicher Masse die Ladungsträger einer vorgegebenen<br />
Geschwindigkeit mit einem dazu senkrecht stehenden elektrischen und einem<br />
dazu senkrecht stehenden magnetischen Feld (jeweils homogen und zeitkonstant)<br />
herausfiltern kann.<br />
b) Wie ist die Spannung U am Ablenkkondensator (Plattenabstand d = 10mm) für<br />
B = 0.1T zu wählen, falls Protonen mit v = 0.1c herausgefiltert werden sollten?<br />
3.16 Aufgabe: Elektronenbeschleuniger Betatron<br />
Die Grundidee des Betatrons besteht darin, mit Hilfe eines Elektromagneten Elektronen<br />
(oder andere geladene Elementarteilchen) im Vakuum durch ein zylindersymmetrisches<br />
Magnetfeld mit zeitlich linear wachsendem Fluß Φ auf einer n-fach durchlaufenen Kreisbahn<br />
bis zu Energien in der Größenordnung von etwa 10 bis 100MeV zu beschleunigen.<br />
Zur tangentialen Beschleunigung dient die induzierte elektrische Feldstärke E. Die Kreisbahn<br />
wird durch die Lorentzkraft −e⃗v× ⃗ B erzwungen. Das Betatron wird zur Erzeugung<br />
energiereicher Teilchen in der Elementarphysik, Technologie und Medizin angewendet.<br />
a) Geben Sie die grundsätzlichen elektrischen und mechanischen Gleichungen zur Dimensionierung<br />
an!<br />
b) Welchen Energiegewinn erfährt ein Elektron nach n Umläufen?<br />
3.17 Aufgabe: Halleffekt in Halbleitern<br />
a) Berechnen Sie die Hallspannung für ein Hallelement entsprechend dem untenstehenden<br />
Bild unter Voraussetzung von P-Leitung.<br />
b) Geben Sie den Zusammenhang zwischen Hallkoeffizienten R H , Leitfähigkeit κ und<br />
Hallbeweglichkeit µ pH an!<br />
22
3.18 Aufgabe: Ableitung der magnetischen Grenzflächenkraft<br />
Mit dem Energiesatz sowie einer virtuellen Verrückung des Ankers wie im Bild gezeigt ist<br />
die Gleichung für die Kraft an der Grenzfläche zwischen Ferromagnetikum und Luft bei<br />
homogenem Feld in der Fläche A abzuleiten.<br />
3.19 Aufgabe: Magnetspannplatte<br />
Mit welcher Kraft wird ein Werkstück mit einer wirksamen Auflagefläche von 600cm 2<br />
durch eine Magnetspannplatte für B = 0.5T gehalten?<br />
3.20 Aufgabe: Induktive Oberflächenerwärmung<br />
Es ist die Eindringtiefe, die bei der Oberflächenhärtung einer Stahlwelle (Temperatur<br />
>1000 ◦ C) mit einem Durchmesser von 20mm und einer Leitfähigkeit κ = 5·10 6 S/m bei<br />
einer Frequenz von 50Hz oder 5 bzw. 500kHz auftritt, abzuschätzen.<br />
23
4 Transiente Vorgänge in linearen Netzwerken<br />
4.1 Aufgabe: Übertragungsverhalten einer RC-Schaltung<br />
Die Ausgangsspannung u a bei einer Sprungfunktion am Eingang ist zu ermitteln.<br />
4.2 Aufgabe:RC-Netzwerk mit zugeschalteter Wechselspannungsquelle<br />
Berechnen Sie für die Schaltung im Bild<br />
a) die Kondensatorspannung u(t) sowie<br />
b) den Strom i(t)<br />
für t ≥ 0, falls u(−0) bekannt ist und die Spannungsquelle mit u q = ûcos(ωt+ϕ uq ) zum<br />
Zeitpunkt t = 0 zugeschaltet wird!<br />
24
4.3 Aufgabe: Ausschalten einer induktiv belasteten Transistorstufe<br />
Beim Ausschalten eines Transistors (näherungsweise modellierbar durch einen Schalter)<br />
mit einem u e -Sprung wird der Strom durch ein Relais (modelliert durch eine Induktivität<br />
und einen ohmschen Widerstand, der den Widerstand des Kupferdrahtes representiert)<br />
unterbrochen.<br />
a) Begünden Sie anhand der Spannung u a (t), wieso der Transistor zerstört werden<br />
kann.<br />
b) Geben Sie eine möglichst einfache Schutzschaltung SB an, die das Auftreten einer<br />
zu hohen Spannung verhindert, und diskutieren Sie die Wirkungsweise!<br />
4.4 Aufgabe: Analyse eines Parallelresonanzkreises<br />
Gegeben sei der Parallelresonanzkreis (siehe Bild).<br />
a) Beschreiben Sie die Schaltung für t ≥ 0 durch zwei Differentialgleichungen 1.Ordnung<br />
für die Zustandsgrößen u und i L bzw. durch eine 2.Ordnung für u, und geben<br />
Sie jeweils die Anfangswerte an!<br />
b) Interpretieren Sie die physikalische Bedeutung des Dämpfungsfaktors<br />
c) Welche Lösung würde sich für t → ∞ beim praktisch nicht realisierbaren Fall R →<br />
∞ einstellen, und welche Aussage ist über die auftretenden Energien möglich!<br />
25
5 Wellenausbreitung<br />
5.1 Aufgabe: Satellitenempfang<br />
Der Fernsehsatellit ASTRA sendet Fernsehsignale bei ca. 10 GHz zur Erde, welche im<br />
LNB der Satantenne in das Frequenzband 0,9 GHz bis 2 GHz umgesetzt wird. Der LNB<br />
sei mit einer 15 m langen Koaxialleitung (L’=315 nH/m, C’=56pF/m, ǫ r =4) mit der<br />
Sat-Box verbunden.<br />
a) Zeichnen Sie das Modell für die Koaxialleitung und modellieren Sie den LNB mittels<br />
einer Wechselspannungsquelle mit Innenwiderstand R G , die Sat-Box durch eine<br />
allgemeine Lastimpedanz Z L .<br />
b) Berechnen Sie die Wellenimpedanz Z 0 des Koaxkabels und die Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />
v Koax für Signale im Koaxkabel. Geben Sie auch die Signallaufzeit<br />
τ Koax an.<br />
c) Geben Sie die Wellenlänge λ und den Phasenkoeffizienten β für ein Fernsehsignal<br />
auf einer Trägerfrequenz von 1 GHzauf der Koaxleitung an. Berechnen Sie zum Vergleich<br />
die Koaxkabelwellenlänge eines 1 kHz-Signals. Wann muß eine ”wellenmäßige<br />
Betrachtung”der Signalausbreitung erfolgen?<br />
d) Geben Sie allgemein Stromverlauf I(x,t) sowie den Spannungsverlauf U(x,t) auf<br />
der Koaxleitungan, und berechnen Sie die Hochfrequenzleistung.<br />
26