Anleitung, 2 Seiten; 107 KB

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Kalorik Lehrwerkstätten und Berufsschule Zeughausstrasse 56 für Mechanik und Elektronik Tel. 052 267 55 42 CH-8400 Winterthur Fax 052 267 50 64 Pneumatisches Feuerzeug PA6220 Mit dem pneumatischen Feuerzeug wird manuell mit Muskelkraft Luft komprimiert. Die damit verbundene Temperaturerhöhung der Luft vermag Pyroxylwatte oder sogar ein Papierstückchen zu entzünden. Dies ist ein effektvoller Versuch zur Erklärung: − der Kompressionswärme an Velopumpen, Wärmepumpen, Verbrennungsmotoren, etc. − einer isentropen Zustandsänderung im Fachunterricht. Das Gerät besteht aus einem massiven Glaszylinder in einer Metallhülse und einem Kolben. Für den Versuch wird ein Pyroxyl-Kügelchen von max. 3 mm Durchmesser in den Glaszylinder gelegt. Der Kolben wird sorgfältig aufgesetzt und vorerst ca. 10 mm in den Zylinder geschoben. Mit der einen Hand wird nun die Metallhülse auf eine feste und stabile Unterlage (Tisch) gesetzt, mit der anderen Hand wird dann durch rasches einschieben des Kolbens die Luft komprimiert. Dabei wird die Luft erhitzt. Bei einem Druck von ca. 6 bar ist sie bereits so warm, dass die Selbstzündungstemperatur von Pyroxylwatte (185 °C) erreicht ist. Die Watte verpufft unter hellem Aufleuchten und hinterlässt sehr wenig Rückstände. Durch die Verpuffung wird Wärme frei, die den Gasdruck zusätzlich erhöht. Eine beachtliche Gegenkraft wirkt auf die „schiebende“ Hand. ! Sicherheitsvorschrift: ! • Pro Versuch nur ein Pyroxyl-Kügelchen von max. ø3 mm verwenden. • Nie leicht entzündliche und explosive Materialien wie Benzin oder ähnliches verwenden. • Experiment nie ohne Metallhülse und Kunststoff-Schutzschlauch durchführen. • Versuch nur unter Aufsicht durchführen lassen. • Experiment mit mindestens 2 m Sicherheitsabstand zum nächsten Schüler zeigen. Preis- und technische Änderungen vorbehalten ZT0276.DOC 08/03 MEM5

Kalorik<br />

Lehrwerkstätten und Berufsschule Zeughausstrasse 56<br />

für Mechanik und Elektronik Tel. 052 267 55 42<br />

CH-8400 Winterthur Fax 052 267 50 64<br />

Pneumatisches Feuerzeug<br />

PA6220<br />

Mit dem pneumatischen Feuerzeug wird manuell mit Muskelkraft Luft komprimiert. Die damit<br />

verbundene Temperaturerhöhung der Luft vermag Pyroxylwatte oder sogar ein Papierstückchen<br />

zu entzünden.<br />

Dies ist ein effektvoller Versuch zur Erklärung:<br />

− der Kompressionswärme an Velopumpen, Wärmepumpen, Verbrennungsmotoren, etc.<br />

− einer isentropen Zustandsänderung im Fachunterricht.<br />

Das Gerät besteht aus einem massiven Glaszylinder in einer Metallhülse und einem Kolben. Für den<br />

Versuch wird ein Pyroxyl-Kügelchen von max. 3 mm Durchmesser in den Glaszylinder gelegt. Der<br />

Kolben wird sorgfältig aufgesetzt und vorerst ca. 10 mm in den Zylinder geschoben. Mit der einen<br />

Hand wird nun die Metallhülse auf eine feste und stabile Unterlage (Tisch) gesetzt, mit der anderen<br />

Hand wird dann durch rasches einschieben des Kolbens die Luft komprimiert. Dabei wird die Luft<br />

erhitzt. Bei einem Druck von ca. 6 bar ist sie bereits so warm, dass die Selbstzündungstemperatur<br />

von Pyroxylwatte (185 °C) erreicht ist. Die Watte verpufft unter hellem Aufleuchten und hinterlässt<br />

sehr wenig Rückstände. Durch die Verpuffung wird Wärme frei, die den Gasdruck zusätzlich erhöht.<br />

Eine beachtliche Gegenkraft wirkt auf die „schiebende“ Hand.<br />

!<br />

Sicherheitsvorschrift:<br />

!<br />

• Pro Versuch nur ein Pyroxyl-Kügelchen von max. ø3 mm verwenden.<br />

• Nie leicht entzündliche und explosive Materialien wie Benzin oder ähnliches verwenden.<br />

• Experiment nie ohne Metallhülse und Kunststoff-Schutzschlauch durchführen.<br />

• Versuch nur unter Aufsicht durchführen lassen.<br />

• Experiment mit mindestens 2 m Sicherheitsabstand zum nächsten Schüler zeigen.<br />

Preis- und technische Änderungen vorbehalten<br />

ZT0276.DOC<br />

08/03 MEM5


Fehlt die Pyroxylwatte, so kann fast jedes organische Material auch als Zunder eingesetzt werden,<br />

z.B. Baumwollfasern oder Zigarettenpapier. Brennen sie solches Ersatzmaterial kurz an und löschen<br />

es sofort wieder (nie aber Pyroxylgarn!). Nach dieser Vorbereitung entzündet sich das Papier im<br />

Pneumatischen Feuerzeug leichter. Immer nur kleine Stückchen einlegen, die Reinigung des Zylinderrohres<br />

ist dann einfacher.<br />

Technische Daten:<br />

• Zylinder<br />

• Zylinderhülse<br />

• Kolben<br />

Glaszylinder mit Innen-Abmessungen von ø15 × 190 mm<br />

Metallhülse aus Messing, poliert und vernickelt, ø25 × 230 mm.<br />

Unterer Bereich mit vier Ausfräsungen, die den Blick auf den<br />

Glaszylinder freigeben. Umhüllt mit PVC-Schutzschlauch.<br />

Stössel mit Gummimanschette und pilzförmigem Griff.<br />

• Pyroxyl-Kügelchen 96 Stk. in Box, Nachbestellung unter PA 6221.<br />

Achtung: verbrennt rasant, vor Wärme und offener Flamme schützen!<br />

Hinweise:<br />

• Die Gummidichtung wird erst durch das Einschieben des Kolbens um einige cm ganz dicht sein<br />

(Gegendruck). Undichte oder abgenutzte Gummidichtungen können einfach ersetzt werden.<br />

• Der Kompressionsdruck wird allein durch die Armkraft der Testperson erzeugt. Der Grenzwert<br />

wird bei 25 bar liegen, die Luft wird dabei auf ca. 400 °C erhitzt (Schweltemperatur von Papier).<br />

Wird die Luft ohne Einlage von Watte oder Papier zusammengepresst, so kann beim Herausziehen<br />

des Kolbens beobachtet werden, dass kurzfristig ein kleiner Nebel im Zylinder entsteht.<br />

Durch die Entspannung ist die Luft im Zylinder unter den Taupunkt des immer noch enthaltenen<br />

Wasserdampfes abgekühlt. Dieser Wasserdampf zeigt sich als Nebel. Gleiches beobachtet man<br />

beim abrupten Öffnen einer Mineralwasserflasche, bei der dann ja auch eine rasche Druckverminderung<br />

passiert.<br />

• Pyroxylwatte (Schiessbaumwolle) verpufft nach erreichen der Selbstzündungstemperatur von<br />

etwa 185 °C mit hellem Aufleuchten nach der chemischen Gleichung:<br />

2 C 6 H 7 O 2 (NO 3 ) 3 3 CO 2 + 9 CO + 7 H 2 O + 3 N 2<br />

Die Verpuffung verläuft unter Wärmeabgabe.<br />

• Isentrope Zustandsänderung<br />

Definition: Bei einer isentropen Zustandsänderung wird keine Wärmeenergie mit der Umgebung<br />

ausgetauscht.<br />

Als Beispiel sei hier das pneumatische Feuerzeug genannt. Der Kolben wird rasch in den Zylinder<br />

geschoben, die Luft wird unmittelbar erhitzt, die Abgabe von Wärme an das Glasrohr kann in der<br />

zu beobachtenden Zeit bis zur Zündung der Pyroxylwatte vernachlässigt werden. Der Verlauf<br />

entspricht einer isentropen Zustandsänderung.<br />

Preis- und technische Änderungen vorbehalten<br />

ZT0276.DOC 2 / 2 08/03 MEM5

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