PSN-03 - psv - linz
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Vorwort<br />
Geschätzte Leserin, werter Leser!<br />
Wir befinden uns mitten im Sommer<br />
und dennoch kommt ob der<br />
durchwachsenen Wettersituation<br />
kein richtiges Sommergefühl auf. Macht<br />
nichts, vielleicht werden die nächsten Wochen<br />
beständiger.<br />
Ein trauriges Ereignis überschattet die aktuelle<br />
Ausgabe dieses Magazins: unser allseits<br />
beliebter und geachteter Kollege Chefinspektor<br />
Peter Nemecek weilt nicht mehr unter<br />
uns, er hat seinen mehrjährigen Kampf<br />
gegen den Krebs verloren. Peter war nicht<br />
nur ein Vorzeigepolizist, er bekleidete zahlreiche<br />
Funktionen in der Polizeisportvereinigung<br />
Linz und war als Motorsportler das<br />
Aushängeschild der Motorsportsektion; er<br />
hat in den verschiedensten Disziplinen nationale<br />
und internationale Topplatzierungen erreicht.<br />
Unsere Anteilnahme gilt seinen Angehörigen.<br />
Ich möchte heute kurz auf eine boomende<br />
Form der Kriminalität eingehen, und zwar<br />
auf die Gefahren in den unendlichen Weiten<br />
des „www“.<br />
Das Internet hat unser tägliches Leben stark<br />
verändert. Es bietet viele neue Möglichkeiten,<br />
dies aber leider auch für Gauner und Betrüger<br />
aller Art, deren Phantasie buchstäblich<br />
grenzenlos ist. Alleine in Linz wurden nachstehende<br />
Betrügereien angezeigt, und dies<br />
ohne Anspruch auf Vollständigkeit:<br />
Ein 57-jähriger Linzer wurde 2008 über eine<br />
angebliche Erbschaft in der Höhe von 1,2<br />
Millionen US-Dollar verständigt. Bis Februar<br />
2011 erfolgten via e-mail immer wieder<br />
Aufforderungen, Geldbeträge zur Abwicklung<br />
der Verlassenschaft über die „Western<br />
Union Bank“ zu überweisen, was auch geschah.<br />
Die Gesamtschadenssumme beträgt<br />
mittlerweile 50.000 Euro, von der Erbschaft<br />
fehlt jede Spur!<br />
Das Internet bietet viele neue Möglichkeiten,<br />
jemanden kennen zu lernen. Nach ersten,<br />
viel versprechenden e-mail Kontakten<br />
mit potentiellen PartnerInnen investierten<br />
Partnersuchende aus Linz in zumindest drei<br />
Fällen Beträge von 8.000 bis 60.000 (!) Euro<br />
in ein Date, das nie zustande gekommen<br />
ist; das Geld ist weg!<br />
Die Tierliebe der Menschen wurde in zwei<br />
Fällen ausgenützt: ua. wurde ein Hund vorerst<br />
gratis im Internet angeboten. Der Haken<br />
dabei: der Hund befindet sich angeblich<br />
in Kamerun, für Transportkosten und<br />
„EU-Abgaben“ würde Geld benötigt – so<br />
gelang es, ca. 4.000,- Euro herauszulocken.<br />
Der Hund ist bis heute nicht eingetroffen.<br />
Ein Linzer kaufte über Internet einen Audi<br />
A4 und leistete eine Anzahlung von 3.850<br />
Euro – das Auto wurde niemals geliefert.<br />
Ebenfalls trotz Bezahlung nicht geliefert<br />
wurden: ein Laptop, eine X-Box, ein Saxophon,<br />
ein Plattenspieler. Also Waren aller<br />
Art. Interessenten für eine Mietwohnung<br />
sollten im Netz auf der Hut sein: in zwei Fällen<br />
wurden Wohnungen in Linz auffällig<br />
günstig zur Vermietung angeboten, aber jeweils<br />
Vermittlungsprovisionen von ca. 700,-<br />
Euro verlangt und von den Opfern auch bezahlt.<br />
Die Wohnungen selber waren aber<br />
schon vermietet.<br />
Die neuen Smartphones erweisen sich als<br />
Renner, auch für Internetbetrüger. In sechs<br />
Fällen wurden im Voraus bezahlte Handys<br />
entweder nicht geliefert, waren kaputt oder<br />
billige Kopien, Schadenssumme von 160,-<br />
bis 500,- Euro. Auch sein Kreditkartenkonto<br />
sollte man regelmäßig kontrollieren: zweimal<br />
wurden Konten im heurigen Jahr ungerechtfertigt<br />
mit Einkäufen belastet, die niemals<br />
stattgefunden haben.<br />
In fünf Fällen wurden Summen von 50,- bis<br />
250,- Euro für angebliche Mitgliedschaften<br />
bei diversen Internet Abo-Diensten in Rechnung<br />
gestellt, einmal wurde mit der Veröffentlichung<br />
pornografischer Fotos via Facebook<br />
gedroht.<br />
Erwähnenswert ist auch die verlorene Anzahlung<br />
von Euro 660,- für einen privaten<br />
Kredit, der natürlich nicht zustande gekommen<br />
ist. Die Phantasie von Betrügern ist unerschöpflich,<br />
weshalb leider mit neuen Varianten<br />
zu rechnen ist.<br />
Abschließend darf ich Ihnen einen schönen<br />
und erholsamen Sommer wünschen und dabei<br />
die vorliegende Ausgabe unseres Magazins<br />
zur vergnüglichen Lektüre empfehlen.<br />
Herzlich Ihr<br />
Dr. Walter Widholm<br />
Dr. Walter Widholm<br />
Polizeidirektor<br />
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