Die einzigartige Schülerzeitung der Bezirksschule ... - Bez Wohlen
Die einzigartige Schülerzeitung der Bezirksschule ... - Bez Wohlen
Die einzigartige Schülerzeitung der Bezirksschule ... - Bez Wohlen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Bez</strong> Times Län<strong>der</strong> und Kulturen Seite 4<br />
Län<strong>der</strong> und Kulturen<br />
Hungersnot in Ostafrika<br />
Wenn Hun<strong>der</strong>ttausende hungernde Familien aus Somalia fliehen müssen, nach Kenia, wo<br />
ebenfalls Dürre und Hunger herrschen, dann zählt erst einmal eines: Menschenleben retten.<br />
Trotzdem muss auch die Frage nach <strong>der</strong> Verantwortung für das Drama am Horn von Afrika<br />
gestellt werden. <strong>Die</strong> Naturkatastrophe mag Schicksal sein – <strong>der</strong> Hunger ist es nicht.<br />
Seit Monaten sagten Experten deutlich voraus, dass <strong>der</strong> Regen in Somalia, Äthiopien und<br />
Kenia ausbleiben werde – auch das hätte man ernst nehmen müssen, denn für die Region<br />
sind Dürren typisch. Immer wie<strong>der</strong> blieb <strong>der</strong> Regen dort aus, Brunnen versiegten, Fel<strong>der</strong><br />
vertrockneten, die Herden <strong>der</strong> Nomaden starben.<br />
Außerdem herrscht in Somalia seit den neunziger Jahren ein zerstören<strong>der</strong>, vergessener<br />
Bürgerkrieg. In diesem „gescheiterte Staaten“ herrschen ohnehin Hunger und<br />
Unterernährung. Eine Dürre würde die Not dort verstärken, wo islamistische Gruppen<br />
internationale Helfer seit Jahren bedrohen, sodass viele von ihnen aus dem Land flüchten<br />
mussten.<br />
Doch was nützt selbst das beste Frühwarnsystem, wenn niemand dessen Informationen<br />
wahrnehmen will, ob aus politischen Ansichten, Verdrängung o<strong>der</strong> Gleichgültigkeit?<br />
Dadaab, Flüchtlingslager <strong>der</strong> Hoffnung<br />
Dicht an dicht reihen sich in diesen Tage die Zelte außerhalb <strong>der</strong> Grenzen des<br />
Flüchtlingslagers Dadaab. Neu ankommende somalische Flüchtlinge müssen Wochen<br />
warten, bevor sie sich im Lager registrieren dürfen und Nahrungsmittelhilfen bekommen.<br />
Das Flüchtlingslager Dadaab im Nordosten Kenias ist das größte <strong>der</strong> Welt. Ursprünglich für<br />
90`000 Menschen gebaut, müssen dort <strong>der</strong>zeit 370`000 Flüchtlinge leben. <strong>Die</strong> Dürre und<br />
Gewalt am Horn von Afrika treiben täglich hun<strong>der</strong>te neue Somalier nach Kenia. Nach<br />
Schätzungen <strong>der</strong> Organisation Ärzte ohne Grenzen (Hilfsorganisation für Notsituationen)<br />
werden bis zum Ende des Jahres 450`000 Flüchtlinge im Lager sein. Bei ihrer Ankunft liegt<br />
meist ein tagelanger Fußmarsch hinter ihnen. Oft müssen sie vor den einfachen und<br />
bewachten Pforten von Dadaab ausharren, bis nach einigen Tagen Platz für sie gefunden<br />
wird.<br />
Und auch wenn diese Ereignisse schon länger her sind, die Situation hat sich fast nicht<br />
verän<strong>der</strong>t. <strong>Die</strong> Regierung hat zu wenig Geld zur Verfügung, die Helfer sowie die Flüchtlinge<br />
sind gefährdet durch „Gangs“ und die Gewalt ist auch sehr schwer kontrollierbar. Vor allem<br />
die Frauen und Kin<strong>der</strong> werden immer öfter zu Opfern von Gewalttätigkeiten.<br />
Und auch wenn diese Ereignisse sehr weit weg sind, bedeutet das nicht dass sie unsere hilfe<br />
nicht benötigen. Und deshalb kauft doch ein bisschen fairer ein und überlegt ein bisschen<br />
beim shoppen ob das billigste wirklich so toll ist wie es scheint.<br />
Nina Marra