Die einzigartige Schülerzeitung der Bezirksschule ... - Bez Wohlen

Bez Times Sport Seite 19
Marko hat seinen Gegner inzwischen mit 6:3 und 6:1 vom Platz gefegt. Er macht sich bereit
zu einem Interview, als ob dies das normalste auf der Welt sei. „Ich habe ihn Paris schon 20
Interviews gegeben, das kenne ich“, sagt er. Zufrieden ist er trotz seinem lockeren Sieg nicht.
„In letzter Zeit war es ein bisschen viel für mich. Ich spüre den Druck und bin enttäuscht,
wenn etwas nicht klappt. Momentan bin ich in schlechter Verfassung, nicht der alte Marko.
Mein Vater regt sich auch auf. Der regt sich bei jedem Schlag auf.“
Ob er vielleicht in Biel trainieren würde? Marko möchte das nicht. „Dass es nicht läuft, hat
doch nichts mit meinem Vater zu tun. Was bringen sie einem schon in den Akademien bei,
was mein Vater mir nicht beibringen kann? Niemand trainiert mich so gut wie er. Alle sagen,
ich sei trotzdem nicht gut genug. Das stört mich.“
Marko sieht nicht so aus, als ob ihm das Tennis keine Freude machen würde, als ob sein
Vater, der sich im Hintergrund hält, ihm das Leben zur Hölle machen würde. Im Gegenteil.
Seine Augen leuchten, er hat Spass, er will mehr. Die Vergleiche mit Federer helfen ihm aber
nicht. Wen wundert‘s?“
„Man muss realistisch sein“, meint
Burtscher. „Die Federer-Jahre waren
Glücksjahre. Wir haben zwar Talente und
Marko gehört dazu, aber keiner könnte mit
dem Federer von früher mithalten. Keiner
von den Mädchen und keiner von den
Jungs.
Enrique Barone