Tierversuchsopfer Mensch - New Graceland

Hundeschicksale
rum, ich musste alles suchen was
ich brauchte, Gando, Manka und
Jessie fühlten sich noch nicht zu
Hause und verhielten sich entsprechend
und mussten sich nun auch
noch an einen neuen Freund gewöhnen.
Und dieser verfolgte mich
auf Schritt und Tritt und knurrte alles
an, was in seine Nähe kam. Das
Schlimmste aber war, dass er Gando
mehrmals packte und zu Boden
drückte. Ich dachte, dass das damit
zu tun habe, weil Gando ein Rüde
ist. Das machte mich völlig fertig,
denn Gando traute sich nicht mehr
zu mir zu kommen. Es durfte ein-
Tom in seiner Transportbox (Bild: BJ)
24 New Graceland
*schmatz* (Bild: BJ)
fach nicht sein, dass er seine letzte
Zeit in ständiger Angst verbringen
musste! Ich wusste, dass ich mir
deswegen ein Leben lang Vorwürfe
machen würde!
Ich konnte es drehen und wenden
wie ich wollte, es lief immer auf das
Gleiche hinaus… und so rief ich
Evelyne an um ihr zu sagen, dass
wir einen neuen Platz für Domino
suchen müssten. Der Gedanke, ihn
weggeben zu müssen drückte mir
zwar fast das Herz ab, aber Gando
war zuerst da.
Doch die Rettung schickte der
Himmel! Einige Tage später lud
mich eine Freundin, die ich schon
längere Zeit nicht mehr gesehen
hatte, spontan zum Essen ein. Sie
ist Verhaltenstherapeutin und ich
schilderte ihr kurz mein Problem.
Sie glaubte nicht, dass Dominos
Angriffe auf Gando damit zu tun
hatten, dass er sich als Chef aufspielen
wollte. Sofort ging ich mit der
ganzen Truppe zu ihr in die Sprechstunde.
Sie erklärte mir, dass Domino
ein ganz korrekter Hund sei und
zuerst vorwarne. Ich müsse keine
Angst haben, dass er Gando verletzen
würde. Dominos Reaktion
sei normal, da er nicht abschätzen
könne, in welcher Absicht ein Hund
auf ihn zukomme. Des Rätsels Lösung:
Gando konnte sein Knurren
nicht mehr hören! Sie gab mir viele
gute Ratschläge, wie die Situation
anzupacken und zu verändern war,
was sich in der Praxis sehr gut und
schnell bewährte. Ich war sehr happy
und Evelyne auch!
Und wie gute Freunde Gando und
Domino in der kurzen Zeit geworden
sind zeigte sich, als ich Gando
im August einschläfern lassen musste.
Ich nahm ihn mit nach Hause,
damit die anderen Abschied nehmen
konnten. Domino legte sich
ganz dicht neben in und „sah“ ihn
lange Zeit sehr bekümmert an. Ich
heulte Bäche, das war ein so ergreifender
Anblick…. Was Domino mit
den Augen nicht sieht, sieht er mit
dem Herzen!!
Zurück zu den ersten Tagen: Ich
war erstaunt, wie schnell Domino
sich in der Wohnung zurecht gefunden
hat. Bei der Terrassentür und
oben an der Treppe legte ich kleine
Teppiche auf den Boden und so
wusste er nach wenigen Tagen, wo
ein Absatz oder eine Stufe kommt.
Die Treppe hinunter traute er sich
nicht und er wollte auch nicht dass
ich ihm helfe. So liess ich ihn selber
entscheiden. Es war ein grosser Tag,
als er nach etwa drei Monaten von
sich aus und ganz allein die sieben
Stufen hinunter stieg. Seither geht
er hinauf und hinunter und wer
nicht weiss dass er blind ist käme
nie auf diese Idee.
Ein Super-Team (Bild: BJ)
Nach zwei Wochen beschloss ich,
ihn von der Leine zu lassen. Er wich