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Tierversuchsopfer Mensch - New Graceland

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VON KATHARINA GALLATI<br />

Ich gebe es ehrlich zu: Als ich hörte,<br />

dass ein 12-jähriger blinder Hund<br />

aus Burgos in die Schweiz reisen<br />

sollte, war mein erster Gedanke,<br />

dass es wohl sinnvoller wäre, ihn<br />

einzuschläfern als ihm diese strapaziöse<br />

Reise in „völliger Dunkelheit“<br />

zuzumuten. Ich fragte mich auch,<br />

wie er sich nach jahrelangem Aufenthalt<br />

im Tierheim in einer Familie<br />

zurecht finden würde.<br />

Trotz meiner Bedenken klapperte<br />

ich in Gedanken mein Hündeler-<br />

Umfeld ab und stiess auf mehrere<br />

potentielle Kandidaten. Aber so<br />

einfach wie ich dachte war es eben<br />

doch nicht, einen blinden Senior<br />

an den Mann oder an die Frau zu<br />

bringen. Ich hatte schlaflose Nächte,<br />

denn ich hatte Tom auf den ersten<br />

Blick ins Herz geschlossen.<br />

Aber ein vierter Hund kam nicht in<br />

Frage! Zudem war ich gerade dabei<br />

mein Haus zu räumen und in<br />

eine Wohnung zu ziehen. In diesem<br />

Durcheinander konnte ich keinen<br />

neuen Hund brauchen und schon<br />

gar nicht einen der nichts sieht. Und<br />

wo sollte ich ihn im Auto unterbringen?<br />

Die Boxen waren belegt.<br />

Und verträgt er sich mit Katzen?<br />

Und die Frage aller Fragen: WIE<br />

gross ist er überhaupt?? Anderseits<br />

– Gando ist schon um die 16<br />

Jahre alt, ewig würde ich nicht vier<br />

Hunde haben…. Und ein blinder<br />

Hund zu einem dreiköpfigen Rudel<br />

wäre sicher ideal für ihn…<br />

Ich habe diese letzten Gedanken<br />

nur einmal laut gedacht und<br />

prompt sind sie bei Evelyne gelandet<br />

und noch prompter kam eine<br />

E-Mail aus Bilten „… ich habe da<br />

was läuten gehört...!“ Wer Evelyne<br />

kennt weiss, dass die Sache damit<br />

besiegelt war….<br />

Kurz bevor mein Laptop in der Zügelkiste<br />

verschwand mailte ich nach<br />

Bilten, dass ich Tom übernehmen<br />

würde, aber nicht vor Ende März,<br />

weil wir uns erst etwas einleben und<br />

den „Tramp“ finden müssten. Am<br />

19. Februar wurde mein Hab und<br />

Gut ins schöne Freiamt verfrachtet,<br />

am 24. schrieb ich Evelyne eine<br />

SMS, mein Internet sei noch nicht<br />

eingerichtet, falls etwas mit Tom<br />

Hundeschicksale<br />

<strong>New</strong>s vom blinden Tom aus Burgos<br />

Tom noch in Spanien (Bild: BJ)<br />

sei, müsse sie mich anrufen. Was<br />

sie dann auch subito tat: Ob ich ihre<br />

SMS nicht erhalten habe, Tom würde<br />

am nächsten Samstag, also drei<br />

Tage später, um 22 Uhr in Kloten<br />

landen. Super….!!! Wir hatten vorher<br />

schon vereinbart, dass er wegen<br />

seiner Blindheit direkt zu mir kommen<br />

würde. Ich war alles andere als<br />

vorbereitet auf einen neuen Hund,<br />

aber irgendwie würde, musste!! es<br />

gehen! Liebe Freunde haben ihn für<br />

mich am Flughafen abgeholt und<br />

kurz nach Mitternacht ist die geheimnisvolle<br />

Fracht bei mir eingetroffen<br />

– Danke Edith und Thomas!<br />

Wir hatten einen gestressten und<br />

verängstigten Hund erwartet, aber<br />

der Boxe entstieg ein völlig cooler,<br />

souveräner (und stinkender) Hund!<br />

Willkommen lieber Domino! Deine<br />

Tom-Zeit ist nun endgültig vorbei!<br />

Aller Anfang ist schwer…. Ich hatte<br />

nicht die ruhigste Nacht meines<br />

Lebens…!!<br />

Die erste Woche war schlimm:<br />

Überall standen Zügelkisten he-<br />

Hallo, ich bin Tom, heute heisse ich Domino :-) (Bild: BJ)<br />

<strong>New</strong> <strong>Graceland</strong> 23

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