Tierversuchsopfer Mensch - New Graceland
Tierversuchsopfer Mensch - New Graceland
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VON EVELYNE BADER<br />
Wuff, Wuff, Wuff, …<br />
Mit einem Auge schaue ich auf die<br />
Uhr – halb 4 Uhr morgens! Was ist<br />
denn nur los? Gebell gibt es in der<br />
Station natürlich immer mal wieder,<br />
aber so langanhaltend ist ungewöhnlich,<br />
denn in der Regel schlafen<br />
unsere 4-Vierbeiner nachts.<br />
Wuff, Wuff, Wuff, …<br />
Wenn meine Ohren mich nicht<br />
täuschten, war das Gala, die immer<br />
wieder anfing. War im Hundehotel<br />
irgendetwas passiert?<br />
Es liess mir keine Ruhe, also<br />
schleppte ich mich müde aus dem<br />
Bett und ging die Treppe runter.<br />
Was ich dann sah, kann ich kaum<br />
beschreiben, der gesamte untere<br />
Stock stand 30 cm unter Wasser…<br />
Plötzlich hörte ich ein Aufschreien.<br />
Elisa, unsere Praktikantin, war<br />
ebenfalls aufgewacht und landete<br />
beim Aufstehen mit den Füssen im<br />
kalten Wasser.<br />
Nun war klar warum sie so viel gebellt<br />
wurde.<br />
Sofort rief ich die Feuerwehr, doch<br />
die teilte uns mit, dass ganz Bilten<br />
unter Wasser stünde und es eine<br />
Weile dauern würde, eh sie bei uns<br />
seien könnten. Mir ging nur durch<br />
den Kopf was kommt denn noch auf<br />
uns zu? Denn nur kurz zuvor hat<br />
uns ein schlimmer Sturm erwischt.<br />
Er warf einen grossen Baum auf die<br />
Umzäunung – die Aufräumarbeiten<br />
waren gerade erst abgeschlossen<br />
gewesen…<br />
Parallel retteten unsere Tierpfleger<br />
die im unteren Stockwerk untergebrachten<br />
Hunde. Das komische ist,<br />
kein Einziger von ihnen hatte Laut<br />
gegeben – sie standen ganz ruhig<br />
im Wasser, die Kleineren mussten<br />
sogar schwimmen. Und doch kein<br />
Pieps war von ihnen zu hören. Gala<br />
hingegen war im Hundehotel in<br />
Sicherheit, denn dieses stand nicht<br />
unter Wasser, und doch muss sie<br />
die Not ihrer Artgenossen gespürt<br />
haben und hat uns alarmiert. Wir<br />
brachten alle ins Trockene und versorgten<br />
sie. Dann begannen wir zu<br />
Am Tag als der Regen kam<br />
Behandlungsraum (Bild: EB)<br />
retten, was noch irgendwie zu retten<br />
war...<br />
Nach 2 Stunden kam dann endlich<br />
die Feuerwehr und fing an das Wasser<br />
abzupumpen.<br />
Als das Wasser weg war, kam der<br />
grosse Schock. Es war eine riesige<br />
Sauerei, überall war Schlamm und<br />
Dreck, alles war nass und durchweicht.<br />
Sofort organisierte ich Helfer,<br />
doch auch mit sechs Leuten<br />
dauerte es Stunden bis der untere<br />
Stock wieder Form annahm. Wir<br />
waren alle fertig und konnten uns<br />
wegen Schlafmangels und Erschöpfung<br />
kaum noch auf den Beinen<br />
halten. Doch Erholung gab es keine,<br />
denn die Hunde mussten nebenbei<br />
ja auch noch versorgt werden. So<br />
dauerte es einige Tage bis wir den<br />
Schreck und die Anstrengung einigermassen<br />
verdaut hatten.<br />
Der Schaden geht in die Tausende,<br />
denn im unteren Stock sind unsere<br />
Lagerräume: Futter, Decken und<br />
Endlich Hilfe kommt (Bild: EB)<br />
weiteres Material wurden zerstört.<br />
Zum Glück alles Dinge die ersetzt<br />
werden können. Zusätzlich mussten<br />
wir wochenlang Apparate in<br />
der unteren Etage laufen lassen, die<br />
die Feuchtigkeit aus der Luft und<br />
den Wänden zogen – dies hat aber<br />
gut funktioniert und es sind keine<br />
bleibenden Schäden am Haus ent-<br />
standen. Doch können wir im Moment<br />
noch immer dringend Decken<br />
gebrauchen und wir sind Ihnen für<br />
Spende sehr dankbar.<br />
Nur Weniges konnte gerettet werden... (Bild: EB)<br />
Ich möchte mich bei allen Helfern<br />
für die tatkräftige Unterstützung<br />
bedanken, ihr wart unglaublich.<br />
Von ganzem Herzen vielen Dank.<br />
Eure Evelyne<br />
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