NOvember 2011 - Humanistischer Verband Deutschlands ...
NOvember 2011 - Humanistischer Verband Deutschlands ...
NOvember 2011 - Humanistischer Verband Deutschlands ...
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Rundbrief<br />
Für Mitglieder des Humanistischen <strong>Verband</strong>es <strong>Deutschlands</strong>, Berlin und Brandenburg<br />
Oktober – November <strong>2011</strong><br />
<strong>Humanistischer</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschlands</strong> |<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Mitglieder haben neues Präsidium gewählt<br />
Zugleich wurde der langjährige Vorstandsvorsitzende<br />
Dr. Bruno Osuch<br />
auf der ersten Mitgliederversammlung<br />
des HVD Berlin-Brandenburg<br />
e.V. verabschiedet. Osuch wechselte<br />
bereits im Frühjahr in das Präsidium<br />
des HVD-Bundesverbandes.<br />
Es war die letzte Mitgliederversammlung,<br />
die Dr. Bruno Osuch als scheidender Vorstandsvorsitzender<br />
am 24. September im<br />
Ramada Hotel in Berlin eröffnete. Zugleich<br />
war es auch die erste gemeinsame Versammlung<br />
der Mitglieder aus Berlin und Brandenburg.<br />
Vor dem Eintritt in die Tagesordnung<br />
wurden drei verdiente Mitglieder mit der<br />
Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.<br />
Günter David vom Humanistischen Regionalverband<br />
Ostbrandenburg ehrte den<br />
ehemaligen Landrat des Kreises Dahme-<br />
Spreewald Martin Wille, der in seinen elf<br />
Jahren als Landrat die humanistische Tradition<br />
der JugendFEIER immer mit allen Kräften<br />
unterstützt. Wolfgang Herzberg hielt<br />
die Laudatio für die 100-jährige Elfriede<br />
Brüning, die seit 85 Jahren schreibend<br />
in Berlin ist. Über 1.000 Reportagen und<br />
Feuilletonbeiträge sowie über 30 Romane<br />
hat sie in dieser Zeit verfasst. Mit stehendem<br />
Applaus wurden ihre Verdienste für<br />
die Konfessionsfreien gewürdigt. Dr. Horst<br />
Groschopp, Leiter der Humanistischen Akademie,<br />
würdigte seinen Doktorvater, den<br />
Humanisten Prof. Dr. Dietrich Mühlberg.<br />
Sein Leben lang war Mühlberg atheistischen,<br />
humanistischen und freidenkerischen<br />
Traditionen verbunden.<br />
Der Erzieher Markus Krüger aus der Kindertagesstätte<br />
Wirbelwind wurde vom Geschäftsführer<br />
Manfred Isemeyer als 1.000er<br />
Angestellter des HVD begrüßt.<br />
Bruno Osuch eröffnete die Tagesordnung<br />
mit einer Rede zur Lage des <strong>Verband</strong>es. Dabei<br />
blickte er auch auf seine zwölf Jahre als<br />
Vorstandsvorsitzender und die Leistungen<br />
des <strong>Verband</strong>es in dieser Zeit zurück. Dessen<br />
gesellschaftliche Bedeutung sei enorm gewachsen,<br />
sagte er. Von den Kitas, dem Lebenskundeunterricht<br />
und den JugendFEIERn<br />
über die Angebote im sozialen und Gesundheitsbereich<br />
bis zur der Regelung der Patientenverfügungen<br />
und den Hospizeinrichtungen:<br />
„Der <strong>Verband</strong> mischt inzwischen<br />
bei allen wichtigen gesellschaftspolitischen<br />
Das gewählte Präsidium: (v.l.) Jan Gabriel, Anne Buschmeyer,<br />
Felicitas Tesch, Andrea Rätzel, Karina Berg, Martin Beck, Norbert<br />
Kunz, Steffen Zillich, Dr. Gabriele Schlimper, Franz Plich, Eberhard<br />
Löhnert. Auf dem Foto fehlen: Frieder Otto Wolff und Gerrit Große<br />
Fragen mit“, resümierte Bruno Osuch. Außerdem<br />
sei der <strong>Verband</strong> im Bereich der Trennung<br />
von Staat und Kirche im Rahmen des<br />
Volksbegehrens Pro Reli sowie dem Engagement<br />
bei den jüngsten Protesten anlässlich<br />
des Papstbesuchs enorm aktiv gewesen.<br />
Der Präsident des Bundesverbandes Frieder<br />
O. Wolf ergänzte dieses Resümee. Man<br />
müsse sich bewusst machen, dass der HVD<br />
Berlin-Brandenburg als Ost-West-<strong>Verband</strong><br />
ein „Leuchtturm des organisierten Humanismus“<br />
sei, auf den noch viele Aufgaben<br />
warten würden. „Als Vertreter einer<br />
menschlichen Toleranz können wir uns<br />
durchaus noch weiter profilieren.“<br />
Nach der Entlastung des Landesvorstands<br />
wurde den beiden Vorständen des Berliner<br />
<strong>Verband</strong>es und des Brandenburger Dachverbandes<br />
für das jahrelange Engagement<br />
gedankt. Geschäftsführer Manfred Isemeyer<br />
drückte Bruno Osuch in einer Laudatio seinen<br />
persönlichen Dank und den der Mitarbeiter/-<br />
innen des <strong>Verband</strong>es aus: „Als Vorsitzender<br />
unseres <strong>Verband</strong>es warst Du ein Garant für<br />
zielgerichtete Interessensvertretung und ein<br />
ausgleichendes Element, wenn es darum<br />
ging unterschiedliche<br />
Sachargumente auf<br />
einen Nenner zu bringen.“<br />
Manfred Isemeyer<br />
wünschte Dr. Bruno<br />
Osuch abschließend<br />
viel Glück und Erfolg<br />
im weiteren Tun.<br />
Die Mitglieder mussten<br />
über einige Anträge<br />
abstimmen, die Änderungen<br />
der im Juni<br />
beschlossenen neuen<br />
Satzung des gemeinsamen<br />
Landesverbandes<br />
Berlin-Brandenburg<br />
e.V. betrafen. Mit einer<br />
Ausnahme wurden alle<br />
Anträge mit großer<br />
Mehrheit angenommen.<br />
Demnach soll sich<br />
der <strong>Verband</strong> künftig die<br />
gesellschaftliche Geschlechtergerechtigkeit<br />
fördern, was sich auch<br />
in den Gremien spiegeln<br />
soll: Im 13-köpfigen<br />
Präsidium, das künftig sechs Mal oder<br />
öfter im Jahr tagen soll, sollen mindestens<br />
fünf Frauen sowie zwei Vertreter der Jungen<br />
HumanistInnen aktiv sein. Die Mitglieder<br />
sollen außerdem mindestens einmal im Jahr<br />
zusammenkommen. Mit großer Mehrheit<br />
abgelehnt wurde der Antrag, der die mögliche<br />
Wahl von maximal drei Angestellten<br />
des <strong>Verband</strong>es in das Präsidium vorsah. Dies<br />
hätte auch dem Governance-Kodex des <strong>Verband</strong>es<br />
widersprochen.<br />
Norbert Kunz wurde mehrheitlich zum Präsidenten<br />
sowie Felicitas Tesch und Steffen<br />
Zillich zu dessen Stellvertretern gewählt.<br />
Weiterhin wurden in das Präsidium, welches<br />
die beiden berufenen hauptamtlichen<br />
Vorstände kontrollieren soll, Martin Beck,<br />
Karina Berg, Anne Buschmeyer, Jan Gabriel,<br />
Gerrit Große, Eberhard Löhnert, Franz<br />
Plich, Andrea Rätzel, Dr. Gabriele Schlimper<br />
und Frieder Otto Wolf gewählt.<br />
Zahlreiche Informationen<br />
zur Jugendarbeit im HVD auf den<br />
Seiten 3 und 7
2<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Keine Macht den Dogmen<br />
Insgesamt 15.000 Menschen nahmen<br />
in Berlins Zentrum an der Protestdemonstration<br />
gegen die menschenund<br />
geschlechterfeindliche Politik<br />
des Papstes teil. Die Demonstration<br />
war ein wichtiges Zeichen für die säkulare<br />
Verfasstheit der Bundesrepublik<br />
Deutschland.<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong><br />
Als Papst Benedikt XVI. am Donnerstag,<br />
den 22. September <strong>2011</strong> am späten Nachmittag<br />
im Bundestag sprach, trafen sich<br />
am Potsdamer Platz tausende Menschen,<br />
und demonstrierten gegen die menschenund<br />
geschlechterfeindliche Sexualpolitik<br />
des Papstes und gegen dessen Auftritt im<br />
Bundestag. Dieser Auftritt verstieß nach<br />
Ansicht des Bündnisses „Der Papst kommt“<br />
gegen die verfassungsgemäße Trennung<br />
von Staat und Kirche in Deutschland. Angeführt<br />
von einem gigantischen Truck des<br />
Christopher Street Day Berlin e.V. zogen die<br />
circa 15.000 Demonstranten nach einer<br />
Auftaktkundgebung zum Bebel-Platz in<br />
Berlins Mitte.<br />
Ein buntes Treiben herrschte kurz vor der<br />
Protestkundgebung. Lesben und Schwule,<br />
Humanisten, Atheisten und kritische<br />
Gläubige, Jung und Alt versammelten sich<br />
friedlich am Potsdamer Platz. Während der<br />
Eröffnungskundgebung wurden fünf Reden<br />
gehalten. Sie widmeten sich den Themen<br />
der Frauenrechte, der Haltung der Amtskirche<br />
mit Homosexualität, der Trennung<br />
von Staat und Kirche und der Kondompolitik<br />
des Papstes. Die RadioEins-Moderatorin<br />
Frauke Ottenberg und der Pressesprecher<br />
der Deutschen AIDS Hilfe Holger Wicht moderierten.<br />
Die Vorstandsvorsitzende der Frauenrechtsorganisation<br />
Terre des Femmes, Irmingard<br />
Schewe-Gerigk, sagte, dass es ein fatales<br />
Zeichen sei, wenn der Papst an dem Ort<br />
sprechen dürfe, wo Gesetze beschlossen<br />
werden, die der Vatikan massiv bekämpfe.<br />
Davon betroffen seien auch zentrale Frauen-<br />
und Menschenrechte. Die kirchenkritische<br />
Theologin und ehemalige Ratzinger-<br />
Kommilitonin Dr. Uta Ranke-Heinemann<br />
empörte sich, dass Papst Benedikt der<br />
„größte Vertuscher“ der Missbrauchsfälle<br />
in der katholischen Kirche sei. Für den HVD<br />
trat der Präsident des Bundesverbandes<br />
Frieder O. Wolf an das Mikrofon. Es gebe<br />
„noch großen Nachholbedarf“ bei der<br />
Trennung von Staat und Kirche, sagte er.<br />
„Wir protestieren gegen eine schon längst<br />
überholte Privilegierung der ehemaligen<br />
Staatskirchen, deren Defizit an Modernisierung<br />
und Demokratisierung dieser Papst<br />
Benedikt XVI. hier und heute durch seinen<br />
Auftritt im Bundestag geradezu beispielhaft<br />
vorführt.“<br />
Bodo Mendel vom Lesben- und Schwulenverband<br />
Berlin-Brandenburg betonte, dass<br />
Papst Benedikt international Front gegen<br />
die Menschenrechte von Homosexuellen<br />
mache. Der Vorsitzende der Deutschen AIDS<br />
Hilfe Carsten Schatz verurteilte die Kondompolitik<br />
des Papstes, die die Gesundheit von<br />
Millionen Menschen gefährde und bat um<br />
eine Schweigeminute für die 2 Millionen<br />
Aids-Opfer im vergangenen Jahr.<br />
Anschließend machte sich der Protestzug<br />
auf den Weg durch die Innenstadt Richtung<br />
Bebel-Platz, wo die Abschlusskundgebung<br />
stattfinden sollte. Unter den Protestierenden<br />
sind zahlreiche Bundestagsabgeordnete<br />
der Linken, von SPD und Grünen, die<br />
der Rede des Papstes ferngeblieben sind.<br />
Auch Mitglieder des Abgeordnetenhauses<br />
nahmen an der Demonstration gegen die<br />
Rede des Pontifex im Bundestag teil.<br />
Der HVD Berlin-Brandenburg sorgte mit einer<br />
Gegenpäpstin für Aufsehen. Unter dem<br />
Motto Zuviel Weihrauch vernebelt ließ sich<br />
eine auf einer Nebelmaschine sitzende Persiflage<br />
des Papstes durch die Straßen kutschieren,<br />
während ihre bischöflichen Lakaien<br />
Werte wie Toleranz, Selbstbestimmung<br />
oder Menschenrechte aus ihrem Blickfeld<br />
wischten. Wollte der Papst mit seinen ernsten<br />
Botschaften durchdringen, machten<br />
sich die Demonstranten einen Gaudi daraus.<br />
Bei wummernden Bässen tanzten Tausende<br />
begeistert gegen den Papst an. Der katholischen<br />
Frömmigkeit setzten sie menschliche<br />
Ausgelassenheit entgegen. In Berlins Mitte<br />
wehte die Fahne der Toleranz.<br />
Die 15.000 Demonstranten waren in Berlins<br />
Zentrum weder zu übersehen noch zu<br />
überhören. Sie machten unmissverständlich<br />
deutlich, dass sie die menschen- und<br />
geschlechterfeindliche Sexualpolitik des<br />
Papstes sowie deren Propagierung im Deutschen<br />
Bundestag nicht unwidersprochen<br />
hinnahmen. Sie setzten mit ihrem Marsch<br />
durch Berlin ein deutliches und wichtiges<br />
Zeichen für die verfassungsgemäß säkulare<br />
Bundesrepublik Deutschland.<br />
Bei der Abschlusskundgebung sprach der<br />
Theologe David Berger, der in der katholischen<br />
Szene in Ungnade gefallen ist, weil er<br />
sich zu seiner Homosexualität bekannt hat.<br />
Er hatte die päpstliche Rede im Bundestag,<br />
die er als PR-Aktion des Vatikan beurteilte,<br />
verfolgt. Sie werde als Legitimation durch<br />
das deutsche Parlament für weitere Hasstiraden<br />
und politische Aktionen des Vatikan<br />
gegen Homosexuelle oder Abtreibungen<br />
dienen, sagte er.<br />
Der Sprecher der Giordano Bruno Stiftung,<br />
Michael Schmidt Salomon, forderte die<br />
deutschen Politiker auf, ihren Respekt vor<br />
der Amtskirche abzulegen und die Trennung<br />
von Staat und Kirche mit allen Konsequenzen<br />
zu vollenden. „Beseitigen wir die Reste<br />
des alten, autoritären, patriarchalen Denkens,<br />
für das die katholische Kirche wie kaum<br />
eine andere Institution weltweit steht!“<br />
Eine ausführliche Reportage lesen Sie im<br />
Onlinemagazin www.diesseits.de
3<br />
Neues Projekt „Schule der Zukunft“<br />
Wenn es um die Mitbestimmung von<br />
Schüler/-innen an deutschen Schulen geht,<br />
ist Desinteresse keine Seltenheit. Mitsprache<br />
von Schüler/-innenvertretungen, Elternpflegschaften<br />
und Lehrerschaft werden<br />
als unbequem, gar als überflüssig betrachtet<br />
und bekommen aufgrund von immer<br />
stärker steigendem Leistungsdruck und<br />
Konkurrenz kaum Beachtung. Selbstbestimmtes<br />
und bedürfnisorientiertes Lernen<br />
rücken immer mehr in den Hintergrund.<br />
Doch wie funktioniert das System „Schule“<br />
bei uns eigentlich? Welcher Bildungsbegriff<br />
spiegelt sich an deutschen, staatlichen<br />
Schulen wieder? Um diese Fragen dreht<br />
sich das neue Projekt der Jungen HumanistInnen.<br />
Jugendliche und junge Erwachsene<br />
setzen sich jede Woche mit dem Thema<br />
Schule und Bildung auseinander, diskutieren<br />
unterschiedliche Bildungsbegriffe und<br />
entwickeln Ideen, wie eine „Schule der Zukunft“<br />
aussehen könnte. Dabei sollen Platz<br />
für verschiedene Vernetzungsmöglichkeiten<br />
Großes Finale mit Entscheidung im Jugendwettbewerb<br />
Stadtumbau Ost, der <strong>2011</strong> wieder<br />
vom Kinder- und Jugendbüro Marzahn-<br />
Hellersdorf im HVD Berlin-Brandenburg<br />
organisiert wurde. Gast der dreistündigen<br />
Veranstaltung war die Vorsteherin des Bezirksparlaments<br />
Petra Wermke (Die Linke).<br />
Zehn Projekte aus Jugendeinrichtungen<br />
bzw. dem Kinder- und Jugendrat Marzahn<br />
Nord hatten sich um den 30.000 Euro<br />
schweren Jugendfonds beworben und ihre<br />
Vorhaben per Modell, Powerpoint oder<br />
Vortrag präsentiert. In Vorbereitung der<br />
Entscheidung am 21. September im legendären<br />
OrwoHaus hatte die Jugendjury<br />
Kriterien der Bewertung und Verfahrensmodus<br />
zur Vergabe des Jugendfonds abgestimmt.<br />
Demzufolge erhalten die vier erstplatzierten<br />
Projekte jeweils zwischen 4.400 Euro<br />
und 5.000 Euro. Diese sind das Jugendhaus<br />
Trinity des CVJM für einen überdachten<br />
Grillplatz, das OrwoHaus für eine mobile<br />
Bühne, Gangway für die „KontrollierBAR“<br />
– ein Lastenfahrrad mit Bar für nichtalkoholische<br />
Getränke – und der Kinder- und<br />
Jugendrat für sein Projekt Wir pimpen unseren<br />
Kiez. Die Projekte ab Platz 5 erhalten je<br />
1.780 Euro.<br />
gegeben wie auch Erfahrungen reflektiert<br />
und diskutiert werden.<br />
Ebenso soll die Gruppe vor dem Hintergrund<br />
humanistischer Werte Ideen sammeln,<br />
wie interkulturelles Lernen und<br />
das Prinzip Schule aufgebaut sein könnten,<br />
so dass kein Raum für Homophobie,<br />
Sexismus und Diskriminierung bleibt.<br />
Die Gruppenleitung übernimmt Alina<br />
Schmitz, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr<br />
bis Ende August 2012 bei JuHu absolvieren<br />
wird. In Kooperation mit dem Landesjugendring,<br />
der das FSJ-Programm Schnittstelle Jugendverband<br />
– Schule leitet, wird eine enge<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Jugendverband<br />
und der Schule, zur Umstrukturierung<br />
zur Ganztagsschule gewünscht. Ziel ist es,<br />
die Schüler/-innen dahingehend zu motivieren,<br />
ihre Freizeit nach Ende des Ganztagsbetriebs<br />
aus ihren gewohnten, meist familiären<br />
Strukturen zu lösen und ihnen Möglichkeiten<br />
zur Aktivität innerhalb öffentlicher <strong>Verband</strong>s-<br />
und Jugendarbeit aufzuzeigen.<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong><br />
Entscheidung im Wettbewerb<br />
Stadtumbau Ost<br />
Yusuf Beyazit<br />
Jugend wächst weiter<br />
Zum 1. Oktober <strong>2011</strong> wird die Abteilung<br />
Jugend im HVD Berlin-Brandenburg wieder<br />
um ein Projekt reicher: Das Jugendkunstund<br />
Begegnungszentrum Gérard Philipe in<br />
Treptow wird zu diesem Termin vom Bezirksamt<br />
Treptow-Köpenick in die Trägerschaft<br />
des HVD Berlin-Brandenburg übergeben.<br />
Wir freuen uns auf zwei neue Kolleginnen<br />
und ein Team von freien Mitarbeiter/-innen.<br />
Gérard Philipe ist ein tolles Haus mit vielfältigen<br />
Möglichkeiten, jede Menge spannende<br />
Angebote für Kinder und Jugendliche im<br />
Bereich Kunst und Kultur – vom Töpfern<br />
über Theater, Breakdance, Filzen, Malen bis<br />
zu digitaler Bildbearbeitung. Weitere Infos<br />
zum Projekt unter www.jukuz.net<br />
Welcome-Party und Neumitgliederempfang<br />
<strong>2011</strong><br />
Circa 160 Reiseteilnehmer/-innen und<br />
Teamer/-innen sowie über 60 Neumitglieder<br />
nahmen an der diesjährigen Welcome-<br />
Party, dem großen Treffen der JuHus nach<br />
den Sommerferienreisen, teil. Zeitgleich<br />
fand der feierliche Empfang der neuen JuHu<br />
Mitglieder statt, der von dem Landesvorsitzenden<br />
des HVD Berlin-Brandenburg Dr.<br />
Bruno Osuch und unserem Vorstandsvorsitzenden<br />
Ronny Vogler gestaltet wurde.<br />
Gemeinsam stellten sie die Angebote des<br />
Jugendverbandes sowie dessen Einbettung<br />
in den HVD vor.<br />
Parallel dazu fanden auch die diesjährigen<br />
U18 Wahlen bei uns statt. Das Wahlbüro<br />
wurde von Jugendlichen und der FSJlerin<br />
Alina Schmitz betreut. 30,3 Prozent der jungen<br />
Wähler/-innen ab 6 Jahren gaben ihre<br />
Erststimme in unserem Wahlbüro an Renate<br />
Künast (Bündnis 90/Die Grünen). Katrin<br />
Möller (Die Linke) lag mit 24,2 Prozent auf<br />
Platz zwei. Bei der Zweitstimme erreichten<br />
die Grünen satte 45,5 Prozent und wurden<br />
damit mit Abstand stärkste Kraft.
4<br />
Veranstaltungen & Kultur<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong><br />
„Ob du reisen sollst,<br />
fragst du …?“<br />
Lesung mit Renate Geißler<br />
„Wer in der Mark<br />
reisen will, der muß<br />
zunächst Liebe zu<br />
„Land und Leuten”<br />
mitbringen, mindestens<br />
keine Voreingenommenheit.<br />
Er muß den guten<br />
Willen haben, das<br />
Gute gut zu finden,<br />
anstatt es durch krittliche<br />
Vergleiche totzumachen.“<br />
Als Fontane im August 1856 einen Plan mit<br />
dem Titel Die Marken, ihre Männer und ihre<br />
Geschichte entworfen hatte, notierte er<br />
in seinem Londoner Tagebuch: Wenn ich<br />
noch dazu komme, das Buch zu schreiben,<br />
so hab ich nicht umsonst gelebt und kann<br />
meine Gebeine ruhig schlafen legen. Ein<br />
Vierteljahrhundert später war das ehrgeizige<br />
Projekt in den Wanderungen durch die<br />
Mark Brandenburg verwirklicht. Die Schauspielerin<br />
Renate Geißler liest daraus.<br />
Renate Geißler spielte schon während ihres<br />
Studiums an der Theaterhochschule Leipzig<br />
am Leipziger Schauspielhaus und wurde<br />
dann auch dort engagiert. 1968 ging sie<br />
zum Fernsehen nach Berlin. Ihre erste große<br />
Rolle schrieb Ulrich Thein für sie – die<br />
Titelrolle in dem dreiteiligen Fernsehfilm<br />
Jule-Julia-Juliane.<br />
Renate Geißler wurde Mitglied des Schauspieler-Ensembles<br />
des Deutschen Fernsehfunks.<br />
Sie spielte bis zu dessen Abwicklung<br />
in 130 Fernsehfilmen. Auch bei der DEFA<br />
spielte sie mehrere Hauptrollen. Nach 1991<br />
eroberte sie sich ihren Beruf als Theaterschauspielerin<br />
neu, übernahm aber auch<br />
diverse Fernsehrollen und ging mit literarischen<br />
Programmen auf Tournee.<br />
Mittwoch, 26. Oktober <strong>2011</strong>,<br />
19.30 Uhr<br />
Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72, 10243<br />
Berlin (U5 Strausberger Platz/Weberwiese)<br />
Karten: 7,- Euro / erm. 4,- Euro unter Tel.:<br />
030 613904-10 (HVD) oder 030 29352203<br />
(Café Sibylle)<br />
Der Preis des Geldes –<br />
eine Kulturgeschichte<br />
Lesung mit Prof. Dr. Christina von<br />
Braun<br />
In ihrer Analyse der<br />
Geschichte des Geldes<br />
stellt Christina<br />
von Braun die Frage,<br />
warum wir an die<br />
Macht eines Systems<br />
glauben, das einen<br />
so hohen Abstraktionsgrad<br />
erreicht hat,<br />
dass es sich einfach in Nichts auflösen kann:<br />
Geld steht im Mittelpunkt unseres Lebens.<br />
Doch hat es als Zahlungsmittel im Zeitalter<br />
virtueller Werte, von Aktien und Schecks<br />
überhaupt noch einen Sinn? Christina von<br />
Braun zeichnet die Geschichte des Geldes<br />
nach und untersucht u. a. die Entwicklung<br />
der Lohnarbeit, der Prostitution und warum<br />
Männer und Frauen sehr unterschiedlich<br />
mit Geld umgehen. Als Quellen nutzt<br />
sie Interviews ebenso wie literarische Texte<br />
und Fernsehsoaps wie Sex and the City.<br />
Christina von Braun, Prof. Dr. phil., Kulturtheoretikerin,<br />
Autorin und Filmemacherin;<br />
1944 in Rom geboren; Studium in den USA<br />
und Deutschland; von 1969 bis 1981 in<br />
Paris ansässig als freischaffende Autorin<br />
und Filmemacherin; seit 1994 Professorin<br />
für Kulturwissenschaft an der Humboldt-<br />
Universität zu Berlin; Gründerin und Leiterin<br />
des Studiengangs Gender Studies;<br />
Filmdokumentationen und Fernsehspiele<br />
zu kulturhistorischen Themen; zahlreiche<br />
Bücher und Aufsätze über das Wechselverhältnis<br />
von Geistes- und Körpergeschichte<br />
(Gender, Religion, Antisemitismus).<br />
Mittwoch, 23. November <strong>2011</strong>,<br />
19.30 Uhr<br />
Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72, 10243<br />
Berlin (U5 Strausberger Platz/Weberwiese)<br />
Karten: 7,- Euro / erm. 4,- Euro unter Tel.:<br />
030 613904-10 (HVD) oder 030 29352203<br />
(Café Sibylle)<br />
Gedenken<br />
am Totensonntag<br />
In Zusammenarbeit mit den Redner/-innen<br />
des Berliner Trauerquartetts laden wir ein<br />
zu einer Gedenkfeier für verstorbene Angehörige<br />
– mit Musik, Lyrik, einfühlsamen<br />
Worten und einer Kerzenzeremonie.<br />
Sonntag, 20. November <strong>2011</strong><br />
11 Uhr: Feierhalle Parkfriedhof Marzahn,<br />
Wiesenburger Weg (S-Bhf. Marzahn)<br />
14.45 Uhr: Krematorium Baumschulenweg,<br />
Kleine Feierhalle, Kiefholzstr. 221 (S-<br />
Bhf. Baumschulenweg, Bus 166, 265, 270)<br />
Die Zeit geht in Masken<br />
Katja Adams zeigt Bilder auf Papier.<br />
Eine Ausstellung<br />
Katja Adams wurde am 1. Juni 1959 in Aue<br />
in Sachsen geboren. Nach dem Schulabschluss<br />
absolvierte sie eine zweijährige Ausbildung<br />
zur Tischlerin. Die Verhaftung und<br />
Verurteilung des Vaters Gerhard Meinel aus<br />
politischen Gründen führte 1980 zur Ausbürgerung<br />
der gesamten Familie und zur<br />
Übersiedlung in die BRD. Zunächst lebte<br />
die Familie in Baden-Württemberg, wo Katja<br />
Adams als Plakatmalerin arbeitete. Von<br />
1983 bis 1985 erwarb Katja Adams in Berlin<br />
die Hochschulreife und begann 1986 ein<br />
Studium der Bildenden Kunst und Biologie<br />
auf Lehramt. Während dieser Zeit reiste sie<br />
häufig in die Türkei, besuchte dort immer<br />
wieder die alten Ruinenstädte und entwickelte<br />
ihre Leidenschaft für die klassische<br />
Antike.<br />
Die zahlreichen Überreste der Tempelanlagen,<br />
Theater und Säulenhallen der antiken<br />
Hochkultur dienen Katja Adams als künstlerische<br />
Inspiration. Die Malerin greift in<br />
ihren Arbeiten die Atmosphäre der antiken<br />
Marmorstädte auf, um sie als verflossene,<br />
vergangene Zeit in ihren Bildern wieder<br />
sichtbar werden zu lassen. So hat Katja<br />
Adams für sich eine Technik entwickelt, mit<br />
der sie die Vergänglichkeit konserviert.<br />
Nach Abschluss des Studiums und des 2.<br />
Staatsexamens wirkte sie in verschiedenen<br />
künstlerischen und pädagogischen Bereichen.<br />
Seit 1999 arbeitet sie als Lebenskundelehrerin<br />
beim Humanistischen <strong>Verband</strong>.<br />
Vernissage am Donnerstag,<br />
20. Oktober <strong>2011</strong>, 17 Uhr<br />
Wallstraße 65, 2. Etage, 10179 Berlin-Mitte<br />
Die Ausstellung ist zu sehen jeweils Montag<br />
bis Freitag 9-16 Uhr (während der Geschäftszeit)<br />
und hängt bis zum 27. Januar<br />
2012
5<br />
Kinder-Sommerfest in<br />
Berlin Buch mit Julia Jäger<br />
Bei strahlendem Sonnenschein feierten<br />
hunderte Kinder und ihre Familien am<br />
3. September <strong>2011</strong> das erste große gemeinsame<br />
Sommerfest nach dem Umzug<br />
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
vor einem Jahr in den Neubau. Die<br />
Mitarbeiter/-innen der Fachbereiche der<br />
Klinik, der Kinderneuroorthopädie und<br />
der Kinderchirurgie hatten tolle Überraschungen<br />
vorbereitet. Unterstützt wurden<br />
sie von den Vereinen ICKE, Berliner Herz,<br />
Kinder in seelischer Not und weiteren Kooperationspartnern.<br />
Ebenfalls zu Gast war auch die Berliner<br />
Schauspielerin Julia Jäger mir ihren Kindern,<br />
die sich seit 2008 als Patin beim Berliner<br />
Herz engagiert. „Für mich ist die ehrenamtliche<br />
Arbeit ein wichtiger Beitrag, schwer<br />
erkrankten jungen Menschen und ihren Familien<br />
konkret helfen zu können“, berichtete<br />
sie auf dem Sommerfest.<br />
Dass an diesem Spätsommerabend Spiel<br />
und Spaß im Vordergrund stand, bewiesen<br />
die vielen Kinder, die sich auf der Spiel- und<br />
Bastelstraße ausprobierten, den Wahrnehmungs-<br />
und Rollstuhlparcour testeten, dem<br />
Kinderzirkus staunend zuschauten und<br />
selbst Musik machten, sich Schminken oder<br />
ein Tattoo malen ließen, auf Stelzen liefen<br />
und auf der Hüpfburg tobten, Therapie-<br />
Schnupperkurse besuchten, Eis aßen und<br />
von dem selbstgebackenen Kuchen und<br />
der Zuckerwatte naschten.<br />
Kinder fotografieren<br />
interberlinisch<br />
Im Sommer und Herbst 2010 besuchten<br />
sich Kinder aus Marzahn-Hellersdorf und<br />
Berlin-Schöneberg gegenseitig und lernten<br />
mit der Kamera vor dem Auge den jeweils<br />
anderen Kiez kennen. Unterstützung bei<br />
ihren interberlinischen Entdeckungsreisen<br />
erhielten die Kids aus Ost und West von der<br />
Fotografin Gab Kiess. Die Fotos der beiden<br />
Hingucker-Reisen nach Ost- und Westberlin<br />
zeigen eindrucksvoll, wie unkonventionell<br />
Kinder wahrnehmen und was sie fasziniert.<br />
Die Hingucker haben das erkannt und ihre<br />
dabei entstandenen Aufnahmen portraitieren<br />
die beiden Bezirke in ausgefallener Weise.<br />
Sie erweitern das Spektrum gängiger<br />
Berlinansichten.<br />
Ausstellung vom<br />
1. November <strong>2011</strong> – 31. Januar 2012<br />
Landesgeschäftsstelle des Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbandes, Landesverband Berlin,<br />
Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin<br />
Gute Filme gemeinsam<br />
sehen<br />
Auf Grund des Vorlaufs kann die genaue<br />
Uhrzeit für die Vorführungen noch nicht<br />
bekannt gegeben werden. Nach Anmeldung<br />
wird diese den Interessierten jedoch<br />
schnellstmöglich zugesandt.<br />
Justine und Michael<br />
Melancholia<br />
Dienstag, 18. Oktober <strong>2011</strong><br />
ca. 19 Uhr<br />
Hackesche Höfe Kino<br />
Justine und Michael feiern eine wunderschöne<br />
Hochzeit mit rauschendem Fest auf<br />
dem Landsitz, der dem Schwager und der<br />
Schwester der Braut gehören. Dies ist einer<br />
der schönsten und wichtigsten Tage in ihrem<br />
Leben. Doch gleichzeitig nähert sich<br />
der gigantische Planet Melancholia immer<br />
mehr der Erde. Der Weltuntergang steht<br />
nicht nur bevor, sondern wird eintreffen.<br />
Regisseur Lars von Trier wagt die tragische<br />
Simulation des Weltuntergangs.<br />
I‘m not a f**king princess<br />
Mittwoch, 9. November <strong>2011</strong><br />
ca. 19 Uhr<br />
Kino International<br />
Fotografin Hanna führt ein Leben in prekären<br />
finanziellen Verhältnissen an der Seite<br />
eines bekannten Pariser Malers. Sie trauert<br />
ihrer Jugend hinterher und beginnt, ihre<br />
Christian Geisnaes<br />
junge Tochter Violetta in verführerischen<br />
Posen zu fotografieren. Doch schnell wird<br />
aus dem Spaß bitterer Ernst. Die Aufnahmen<br />
werden immer extremer und freizügiger.<br />
Hannas Sucht nach Ruhm und Anerkennung<br />
geht ihr über das Wohl ihres<br />
Kindes.<br />
Anmeldungen bis zum Tag der Veranstaltung<br />
bitte direkt bei Jessica Roberts (Tel.<br />
030-48496513, jessica.roberts@juhu-berlin.<br />
de)<br />
Ein typischer Berliner<br />
Fotograf<br />
Beinahe jeder Berliner kennt die Fotografien<br />
von Friedrich Seidenstücker. Auch<br />
wenn Seidenstücker als typischer Berliner<br />
Fotograf gilt, ist er doch auch weit über die<br />
Stadtgrenzen hinaus bekannt. Seine Bilder<br />
zeugen von Humor, und den findet man in<br />
der Fotografie selten. Aus dieser Haltung<br />
heraus hat sich das Werk von Friedrich Seidenstücker<br />
entwickelt. Es ist von Optimismus<br />
getragen, ohne die Zumutungen und<br />
Härten, ohne die Armut und das Elend der<br />
Zeit zu verschweigen.<br />
Mittwoch, 26. Oktober <strong>2011</strong>, 17 Uhr<br />
Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124-<br />
128, 10969 Berlin<br />
Eintritt: Bis 18 Jahre frei, Schüler & Studenten:<br />
5,- Euro. Sonst: 8,- Euro.<br />
Anmeldungen bis zum 19. Oktober <strong>2011</strong><br />
bei Thomas Hummitzsch (Tel. 030 613904-<br />
26, t.hummitzsch@hvd-berlin.de)<br />
Sportlich, Sportlich<br />
Sie haben Lust auf Badminton, auch Federball<br />
genannt? Dann können sie mit uns gemeinsam<br />
spielen. Sowohl Anfänger als auch<br />
Erfahrene sind herzlich willkommen. Jeden<br />
Montag um 19.50 Uhr in der Sporthalle<br />
Lobeckstr. 62-63, 10969 Berlin-Kreuzberg<br />
(U1 Prinzenstraße; U8 Moritzplatz; Bus<br />
140). Mitzubringen sind Turnschuhe mit<br />
heller Sohle, Sportbekleidung, Schläger<br />
(falls vorhanden). Kosten entstehen nicht.<br />
Anmeldungen bitte unter Tel. 030 613904-<br />
35.<br />
Friedrich Seidenstricker<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong>
6<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong><br />
Berlin-Brandenburg<br />
Kinder sind keine Soldaten!<br />
Schüler/-innen des Faches Humanistische<br />
Lebenskunde protestierten am<br />
10. September <strong>2011</strong> auf dem „Guluwalk“<br />
gegen den weltweiten Missbrauch<br />
von Kindern als Soldaten.<br />
Über 150 Demonstranten kamen zum<br />
Berliner Alexanderplatz.<br />
„Wieso machen die das?“, fragt Emre entsetzt,<br />
als er Bilder von Waffen tragenden<br />
Kindern sieht. Ja, wieso eigentlich? Kinder<br />
seien leichtgläubiger, seien „mutiger und<br />
denken nicht daran, was passieren kann“,<br />
erklärt der 10-jährige Kayo von der Grundschule<br />
Neues Tor. Er schaut ernst und entschlossen<br />
drein und ist offensichtlich gut<br />
informiert. Im Lebenskundeunterricht hätten<br />
sie das Thema behandelt, berichtet er<br />
weiter. Er fände es unerträglich, was diesen<br />
Kindern geschieht, und habe sich deswegen<br />
entschlossen mit zu demonstrieren.<br />
Kindersoldaten sind jung, sie sind gehorsam<br />
und leicht manipulierbar. Sie sind Krieger<br />
und doch vor allem eines: Kinder. Für<br />
viele Kriegsherren dieser Welt sind sie die<br />
idealen Kämpfer. Sie sind skrupellos, bis zur<br />
Grausamkeit verroht, die Jüngsten erst sieben<br />
Jahre alt, die meisten zwischen 12 und<br />
15. Schätzungen gehen davon aus, dass<br />
weltweit 250.000 Minderjährige in bewaffneten<br />
Konflikten eingesetzt werden. Sie<br />
kämpfen mit billigen, leichten Kleinwaffen,<br />
den Kalaschnikows. Oder sie dienen den<br />
Kriegsherren in anderer Weise – als Lastenträger,<br />
Köche, Späher und die Mädchen<br />
nicht selten als Sexsklavinnen.<br />
Der weltweit stattfindende „Guluwalk“<br />
verweist auf die Provinzhauptstadt Gulu in<br />
Uganda. Hier demonstrierten zum ersten<br />
Mal im Jahr 2005 Kinder und Erwachsene<br />
gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten.<br />
Denn in Gulu schliefen täglich tausende<br />
Kinder, um den nächtlichen Zwangsrekrutierungen<br />
zu entgehen.<br />
„Nein“, entgegnet die Lebenskundelehrerin<br />
Ulla Ringe auf meine Frage, ob die vielen<br />
Schüler/-innen nicht instrumentalisiert<br />
würden, die Teilnahme sei freiwillig. Außerdem<br />
sei das Fach Lebenskunde auch ein<br />
Zwei Fußballmannschaften für ein Herz<br />
„Berlin zeigt Herz“ unter diesem Motto traten am 27. August <strong>2011</strong> trotz strömenden<br />
Regens Profi-Fußballer und Polizisten aus Berlin Neukölln gegeneinander an,<br />
um Spenden für schwer kranke Kinder zu sammeln. Promi-Kicker wie Hertha-Star<br />
Zecke Neuendorf, Uli Borowka und Pele Wollitz gewannen im Werner-Seelenbinder-<br />
Sportpark in Neukölln gegen die Polizei-Mannschaft mit 4:2. Doch die „Herzenskicker“<br />
hielten sich wacker auf dem Fußballplatz.<br />
Berliner zeigten Herz:<br />
Über 10.000 Euro an das<br />
Berliner Herz gespendet<br />
Stolz überreichten am 19. September <strong>2011</strong> die<br />
Organisatoren des Charity-Fußball-Spiels, Melanie<br />
Franz, Polizeiobermeisterin aus Neukölln<br />
und Alexander Biltzke von der Internetagentur<br />
TurtleIT, eine Spendensumme von 10.685 Euro<br />
an das Berliner Herz.<br />
Melanie Franz organisierte mit ihren Polizeikollegen<br />
und der Internetagentur am 27. August<br />
<strong>2011</strong> ein Charity-Fußball-Spiel mit Staraufgebot<br />
zugunsten todkranker Berliner Kinder, die mit ihren<br />
Familien vom Berliner Herz betreut werden.<br />
Die 800 Zuschauer, die gekommen waren, um<br />
das Spiel zu sehen, unterstützten mit dem Geld<br />
für Eintritt, Essen und Trinken das Kinderhospiz<br />
„Berliner Herz“, das im nächsten Jahr ein teilstationäres<br />
Hospiz eröffnen wird.<br />
Schule der Demokratie. Und dazu gehöre<br />
es, dass Kinder die Möglichkeit bekommen,<br />
an demokratischen Prozessen wie einer öffentlichen<br />
Demonstration teilzunehmen.<br />
Partizipation sei ein wichtiges Bildungsziel.<br />
Nur so könnten die Schüler/-innen lernen,<br />
dass ihre Meinung Gehör finde und dass sie<br />
etwas zählen, in dieser Welt.<br />
Kayo scheint das auch so zu sehen. Auf meine<br />
Frage, was man denn gegen den Missbrauch<br />
von Kindern tun könne, antwortet<br />
er, dass „die Politiker und andere dafür was<br />
machen müssten, dass keine Kinder mehr<br />
als Kindersoldaten eingesetzt werden.“<br />
Sein Vorschlag: „zum Rathaus gehen und<br />
demonstrieren.“ Zumindest Letzteres haben<br />
er und weitere 150 Demonstranten in<br />
die Tat umgesetzt.
7<br />
Humanismus und Frieden<br />
Junge Havelländer nahmen aktiv an der Internationalen<br />
Humanismus-Konferenz und Jugendbegegnung in Norwegens<br />
Hauptstadt Oslo teil<br />
Die Internationale Humanistische und Ethische Jugendorganisation<br />
(IHEYO) führte in Oslo ein internationales Jugendtreffen im August<br />
<strong>2011</strong> durch. Das Thema lautete Humanismus und Frieden. Neben<br />
bedeutsamen menschenrechtspolitischen Diskussionen und Workshops<br />
fanden vielfältige Jugendbegegnungen statt. Es waren etwa<br />
100 junge Leute aus ca. 30 Ländern der Erde dabei. Der Humanistische<br />
Freidenkerbund nahm mit zehn jungen Leuten vom 10. bis 15.<br />
August <strong>2011</strong> unter Leitung von Silvana Uhlrich-Knoll und Dr. Volker<br />
Mueller daran teil.<br />
Die schrecklichen Ereignisse am 22. Juli <strong>2011</strong> in Oslo und auf der<br />
Jugendferieninsel Utøya haben auch für die Jugendbegegnung ein<br />
besonderes solidarisches und bewegtes Miteinander bewirkt. Wir<br />
haben am Ort des Anschlags im Regierungsviertel und vor der Domkirche<br />
in Oslo der Opfer gedacht und jeder Jugendliche hat eine<br />
weiße Rose niedergelegt.<br />
Unter dem Motto Schritt für Schritt – Ein Stück Frieden wurde das<br />
Thema Humanismus und Frieden aus internationaler Sicht von den Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen praktisch veranschaulicht. Die<br />
jungen Teilnehmer aus den verschiedenen Ländern haben Methoden<br />
des Konfliktmanagements, Theaterarbeit, künstlerische Ansätze,<br />
Toleranzerziehung und humanistische Bildung sowie praktische Alltagserfahrungen<br />
kennengelernt und erarbeitet. In Seminarform und<br />
in Workshops wurden Probleme und Erfahrungen der jungen Leute<br />
weltweit zusammengetragen und für globales und regionales Friedensengagement<br />
und Entwicklungszusammenarbeit aufgezeigt.<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong><br />
BundesJuHu- und LandesJuHutreffen und Wahl des<br />
Berlin-Brandenburger Sprecherrates der JuHus<br />
Am Wochenende vom 16. bis zum 18.<br />
September <strong>2011</strong> trafen sich fast 100 Junge<br />
HumanistInnen (JuHus) im Brandenburger<br />
Feriencamp am Störitzsee. Die Brandenburger<br />
JuHus haben die BundesJuHus eingeladen,<br />
ihr jährliches Treffen im Rahmen des<br />
Brandenburger Landestreffens stattfinden<br />
zu lassen. Einige Programmpunkte konnten<br />
so gemeinsam gestaltet werden, wie zum<br />
Beispiel das Volleyballturnier. Den Titel und<br />
den Wanderpokal konnten die Brandenburger<br />
verteidigen. Der Pokal wird nun bis<br />
zum nächsten Jahr bei den JuHus aus dem<br />
Landkreis Dahme-Spreewald aufbewahrt.<br />
Auch der Spaß auf der Tanzfläche kam nicht<br />
zu kurz: Ob Bremerin, Niedersachse oder<br />
Nürnberger, NRWler, Brandenburger oder<br />
Berliner, sie erlebten alle schweißtreibende<br />
Stunden auf der Tanzfläche.<br />
Ebenso wurde inhaltlich gearbeitet. So diskutierte<br />
die Bundes-JuHu z.B über ein mögliches<br />
Selbstverständnis humanistischer<br />
Jugendverbände und Möglichkeiten<br />
der Zusammenarbeit<br />
im Rahmen der Ausbildung von<br />
Teamer/-innen und Ehrenamtlichen.<br />
Auf der Suche nach einem<br />
bundesweiten JuHu-Lied und einer<br />
Idee für ein Maskottchen für<br />
die Jugendorganisation bewiesen<br />
alle große Kreativität. Da wird der Vorstand<br />
von den BundesJuHu bis zum nächsten Jahr<br />
viel Material auswerten müssen.<br />
Ein bedeutender Programmpunkt des Treffens<br />
war die Gründung des gemeinsamen<br />
Sprecherrates der JuHus Berlin-Brandenburg.<br />
Die Delegierten gaben sich eine Geschäftsordnung<br />
samt Zielen und wählten<br />
Jan Gabriel (JuHu-Berlin) zum Sprecher und<br />
Andrea Rätzel (JuHu-Brandenburg) zu seiner<br />
Stellvertreterin. Darüber hinaus verständigten<br />
sich alle auf halbjährliche Sitzungen<br />
und eine engere Zusammenarbeit.<br />
Besonders erfreut waren alle JuHus darüber,<br />
dass Dr. Bruno Osuch (Mitglied des<br />
HVD-Bundespräsidiums) das Treffen offiziell<br />
eröffnete und bis zum Samstagvormittag<br />
blieb. Dies wurde als großes Interesse an<br />
den jungen Mitgliedern im HVD und als<br />
Wertschätzung der Jugendverbandsarbeit<br />
wahrgenommen.<br />
Freidenker Barnim e.V.:<br />
„Festivals of Dance“<br />
Für den Freidenker Barnim e.V., der das<br />
„Festivals of Dance“ organisierte, war der<br />
3. September <strong>2011</strong> in der Mehrzweckhalle<br />
in Bernau ein großer Erfolg: Ein Tag voller<br />
spektakulärer Tanzshows, peppigen Rapsongs<br />
und gelungener Mundakrobatik. Ob<br />
es die Norddeutschen Meister waren, die<br />
das Publikum zum Staunen brachten oder<br />
die drei unterschiedlichen Workshops bei<br />
denen die Jugendlichen der Jury zeigten,<br />
wie einfach Tanzen sein kann.<br />
Darüber hinaus überraschte die Bernauer<br />
Band „Acoustic View“ durch ihre selbstkomponierte<br />
Musik. Die Tanzgruppe von<br />
Nicole Wiese zeigte eine zeitgenössische<br />
Tanzvorführung. Auch eine Modenschau<br />
mit Hip-Hop Bekleidung durfte an diesem<br />
Tag nicht fehlen.
8<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong><br />
Humanistische Kita: Ehrenamtler verschönern Garten<br />
in der General-Woyna Straße<br />
Am 16. September<br />
<strong>2011</strong> war es soweit.<br />
Gegen Mittag wurden<br />
wieder die Ärmel<br />
hochgekrempelt und<br />
die Beete im Vorgarten<br />
umgegraben,<br />
Wildsträucher gerodet,<br />
neue Erde aufgebracht und Blumenbeete<br />
angelegt. Auch dem inzwischen alles<br />
überwuchernden Hopfen wurde mit Hacke<br />
und Schaufel zu Leibe gerückt. Die 13 freiwilligen<br />
Helfer der Alliander AG haben für<br />
den Nachmittag frei bekommen, um sich in<br />
der HVD-Kita in der General-Woyna-Straße<br />
ehrenamtlich zu engagieren. Die Kinder<br />
haben die fleißigen Helfer dabei tatkräftig<br />
unterstützt.<br />
„Ich freue mich sehr über diese Aktion,<br />
denn allein ist diesem großen, inzwischen<br />
fast zugewachsenen Garten, nicht mehr<br />
Herr zu werden“, erklärte Petra Gutzmann,<br />
Leiterin der Humanistischen Kita. Auch im<br />
Spielbereich gab es viel zu tun: der Sand<br />
musste geharkt, wilde Ranken beseitigt und<br />
Sträucher gerodet werden. Koordiniert und<br />
organisiert wurde diese soziale Aktion von<br />
der Agentur follow & help.<br />
Berliner Seniorentelefon auch in Brandenburg<br />
Das gesamte Leistungsangebot<br />
des<br />
ehrenamtlichen<br />
Projektes Berliner<br />
Seniorentelefon<br />
(BST) steht ab<br />
sofort auch allen<br />
Brandenburger<br />
Seniorinnen und Senioren zur Verfügung.<br />
Das Team bietet diesen und deren Angehörigen,<br />
Bekannten und Freunden vier Mal<br />
wöchentlich telefonische Beratung – Gespräch<br />
– Information zu Problemen des<br />
Älterwerdens, bei der Rente, der Gesundheit,<br />
der Wohnung, den Kindern, der Pflege,<br />
in Rechtsfragen, der Freizeit, Konflikte,<br />
Trauer oder der täglichen Versorgung an.<br />
Das BST verfügt über 17 Jahre Erfahrung in<br />
der telefonischen Beratung und steht einfühlsam,<br />
geduldig und kompetent zur Seite.<br />
Auch die Vermittlung von Gesprächskontakten<br />
unter den Anrufern ist auf Wunsch<br />
möglich. Mehr über das Berliner Seniorentelefon<br />
finden sie auf der Homepage www.<br />
berliner-seniorentelefon.de<br />
Das Beratungstelefon unter der Rufnummer<br />
030 2796444 ist Montag und Mittwoch<br />
von 12-14 Uhr sowie Freitag und<br />
Sonntag von 14-16 Uhr besetzt. Dies gilt<br />
auch, wenn diese Tage auf Feiertage fallen.<br />
Bei Anrufen außerhalb der Sprechzeiten<br />
wird der Anruf auf dem Anrufbeantworter<br />
entgegen genommen und es erfolgt ein<br />
Rückruf.<br />
Tolle Clubangebote beim<br />
Weltenbummler<br />
Unsere nächsten Fotosafaris finden am<br />
21. Oktober <strong>2011</strong> zu den Schlössern<br />
und Parks Potsdam Babelsberg und Glienicke<br />
sowie am 25. November <strong>2011</strong> nach<br />
Stettin zur Besichtigung des historischen<br />
Stadtkerns und der Burg der Pommerschen<br />
Herzöge statt.<br />
Vorher gibt es noch wenige freie Plätze für<br />
die Wochenendreise nach Quedlinburg<br />
vom 14.-16. Oktober <strong>2011</strong>. Schnellentschlossene<br />
können sich noch kurzfristig anmelden.<br />
Die nächste Seminarveranstaltung<br />
führen wir am 27. Oktober <strong>2011</strong><br />
zum Thema „Bloggen“ durch. Ausführliche<br />
Informationen zu allen Veranstaltungen<br />
finden Sie auf unserer Internetseite www.<br />
weltenbummler.hvd-berlin.de unter „Clubangebote“.<br />
Wenn Sie über unsere Angebote kontinuierlich<br />
informiert werden möchten, abonnieren<br />
Sie den „Weltenbummler-Newsletter“<br />
per Mail an weltenbummler-news@<br />
gmx.de. Unter dieser E-Mailadresse oder<br />
unter Tel. 030 41724119 können Sie Ihre<br />
Teilnahme an unseren Veranstaltungen<br />
anmelden.<br />
Arbeitseinsatz in der<br />
„Hoffmann“-Villa<br />
Der HVD Berlin-Brandenburg ruft alle<br />
Humanist/-innen zum Arbeitseinsatz in<br />
der Villa „Hoffmann“ am 29. Oktober<br />
<strong>2011</strong> um 10 Uhr auf. Die Villa in der<br />
Schillerstraße in Vogelsdorf-Fredersdorf<br />
gehörte dem Reichstagsabgeordneten<br />
Adolf Hoffmann (1858-1930). Hoffmann<br />
legte testamentarisch fest, dass die Villa<br />
für die Kinder- und Jugendarbeit genutzt<br />
werden soll. In der DDR fand es in seinem<br />
Sinne Verwendung als Kindergarten<br />
und Jugendclub. Nach Jahrelangen<br />
Leerstand befindet sich die Villa heute in<br />
einem jämmerlichen Zustand.<br />
Um dies zu ändern werden an diesem<br />
Samstag auf dem Gelände der Villa viele<br />
freiwillige Hände helfen. Unter anderem<br />
soll das Unterholz gerodet werden. Die<br />
Gemeinde stellt Material und Werkzeug.<br />
Ebenfalls wird die Feuerwehr dabei sein.<br />
Am Samstagmorgen wird um 9 Uhr von<br />
der Wallstraße ein Bus zum Arbeitseinsatz<br />
fahren.<br />
Mehr Informationen bei Carmen Malling:<br />
030 613904-15
9<br />
Ehrenamtliches<br />
Engagement gewürdigt<br />
Am 15. September wurden im Rahmen<br />
einer Festveranstaltung 30 der über 140<br />
Ehrenamtlichen unseres interkulturellen<br />
Hospizdienstes Dong Ban Ja mit der Berliner<br />
Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Kim In Sun,<br />
die Leiterin dieses Projektes und Carmen<br />
Malling, Freiwilligen-Managerin, sprachen<br />
allen Engagierten, die mit großer Hingabe<br />
Sterbende oder Pflegebedürftige fern der<br />
Heimat kultursensibel begleiten, Dank und<br />
Anerkennung aus.<br />
Mit der Ehrenamtskarte werden Menschen<br />
gewürdigt, die sich bereits länger als drei Jahre<br />
engagieren und das auch mindestens zwei<br />
weitere Jahre tun wollen. Die Karte bietet<br />
vielfältige Vergünstigungen in öffentlichen<br />
und privaten Einrichtungen, Sportvereine,<br />
Museen und Theater. Bislang wurde die Ehrenamtskarte<br />
an insgesamt 80 Ehrenamtliche<br />
im HVD Berlin-Brandenburg vergeben.<br />
Regionalgruppe<br />
Marzahn/Hellersdorf<br />
Regelmäßig treffen sich die Mitglieder und<br />
Interessenten in gemütlicher Runde zu<br />
unterschiedlichsten Themen. Dabei sprechen<br />
wir aber nicht nur Mitglieder dieser<br />
Regionalgruppe an. Alle sind uns herzlich<br />
Willkommen. Wir treffen uns im Stadtteilzentrum<br />
der Volkssolidarität, Marzahner<br />
Promenade 38, 12679 Berlin.<br />
Dienstag, 11. Oktober, 14 Uhr<br />
Bei uns ist das Projektbüro Bürger Europas<br />
e. V. zu Gast. Unter den Titel Mitten im<br />
Leben – mitten in Europa werden wir<br />
uns der Frage zuwenden, was die EU zum<br />
Wohle der älteren Generation leistet. In<br />
acht Kurzfilmen wird mit beeindruckenden<br />
Bildern, interessanten Fakten und überzeugenden<br />
Wortmeldungen das Wirken der EU<br />
informativ und abwechslungsreich präsentiert.<br />
Jeder kann anschließend sein Wissen<br />
in einem unterhaltsamen und interessanten<br />
Quiz überprüfen.<br />
Dienstag, 1. November, 14 Uhr<br />
Unser Ehrenmitglied Elfriede Brüning, die<br />
am 8. November ihren 101. Geburtstag<br />
feiern wird, liest für uns aus ihrem Buch<br />
Zeit Besichtigungen. Ab 1926 erschienen<br />
in Berliner- und anderen Tageszeitungen<br />
<strong>Deutschlands</strong> erste Reportagen, Feuilletons<br />
und Erzählungen von Elfriede Brüning. Sie<br />
behandelten fast immer Lebensprobleme<br />
arbeitender Frauen. Das Buch bündelt eine<br />
repräsentative Auswahl aus sieben Jahrzehnten,<br />
also aus sechs verschiedenen Gesellschaftsordnungen,<br />
deren Zeitzeuge sie<br />
bis heute ist.<br />
Nordic Walking<br />
Mit dem Herbstbeginn trifft sich die Nordic<br />
Walking Gruppe wieder um 15 Uhr<br />
(U-Bhf. Hansaplatz vor dem Gripstheater).<br />
Nordic Walking ist eine der gesündesten<br />
Sportarten, 80 Prozent der Muskeln werden<br />
aktiviert und schon innerhalb weniger<br />
Minuten wird der Kreislauf so richtig in<br />
Schwung gebracht, ohne dass man die Anstrengung<br />
so richtig spürt. Wir freuen uns<br />
über jede/-n Neueinsteiger/-in. Bitte aber<br />
unbedingt bei Carmen Malling unter Tel.<br />
030 613904-15 anmelden. Stöcke können<br />
zum Schnuppertraining gestellt werden.<br />
Neumitgliedertreffen<br />
Mitglieder des neu gewählten Präsidiums<br />
des HVD Berlin-Brandenburg heißen die<br />
neuen Mitglieder und Fördermitglieder im<br />
Rahmen eines Empfangs am Dienstag,<br />
dem 25. Oktober, um 19 Uhr in der Landesgeschäftsstelle<br />
des <strong>Verband</strong>es, Wallstraße<br />
65, 1. Etage, Raum S3 herzlich willkommen.<br />
Mitglieder, die noch nicht an einem Neumitgliedertreffen<br />
teilnehmen konnten, sich<br />
aber mehr Information und Austausch über<br />
den <strong>Verband</strong> wünschen, sind ebenfalls herzlich<br />
eingeladen. Anmeldungen erbeten bei<br />
Carmen Malling. Tel. 030 613904-15 oder<br />
c.malling@hvd-berlin.de.<br />
Literaturzirkel<br />
Am 26. Oktober beschäftigen wir uns mit<br />
der deutsch-türkischen Publizistin Necla<br />
Kelek und ihrem Buch Die fremde Braut.<br />
Am 30. November wenden wir uns der<br />
amerikanischen Schriftstellering Siri Hustvedt<br />
und ihrem Werk zu. Wir treffen uns<br />
um 15 Uhr in der Landesgeschäftsstelle,<br />
Wallstraße 61-65, 10179 berlin (U2 Märkisches<br />
Museum). Interessierte sind herzlich<br />
willkommen.<br />
HVD ist Partner von<br />
CinemaxX am Potsdamer<br />
Platz<br />
Mit großem<br />
Erfolg<br />
hat sich<br />
bereits seit<br />
l ä n g e r e m<br />
a u ß e r h a l b<br />
von Berlin<br />
der Kinobetreiber<br />
CinemaxX den etwas älteren Kinobesuchern<br />
zugewandt und ein spezielles<br />
Filmcafé ins Leben gerufen. So ein Filmcafé<br />
soll es nun auch in Berlin geben. Jeden 1.<br />
Mittwoch im Monat soll im CinemaxX am<br />
Potsdamer Platz zur besten Zeit ein bemerkenswerter<br />
Kinofilm gezeigt werden. Der<br />
HVD Berlin-Brandenburg ist Kooperationspartner<br />
des Filmcafés.<br />
Alle Besucher werden vor Spielbeginn ab<br />
14 Uhr mit Café und Kuchen verwöhnt<br />
und können zudem bei einem Quiz attraktive<br />
Preise gewinnen. Der Eintritt liegt bei<br />
8,- Euro pro Vorstellung. Am Mittwoch,<br />
den 5. Oktober wird der Film Die Lincoln<br />
Verschwörung die Reihe eröffnen. Ein fesselndes<br />
Polit-Drama, dessen Hauptanliegen<br />
– die Verteidigung der verfassungsmäßigen<br />
Rechte jedes Menschen – insbesondere seit<br />
dem 11. September 2001 hochaktuell ist.<br />
Regie führte Oscar-Preisträger Robert Redford.<br />
Tag des Ehrenamts – Tag der Anerkennung<br />
Zu einer großen Matinee werden am Sonntag, dem 6. November von 11-14<br />
Uhr alle ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen mit ihren Partner/-innen in das RAMADA<br />
Hotel Berlin am Alexanderplatz eingeladen. Wie in jedem Jahr werden langjährig<br />
tätige Ehrenamtliche mit einer Laudatio und einem Sachgeschenk gewürdigt. Alle<br />
Ehrenamtlichen erhalten für diese Veranstaltung eine gesonderte Einladung.<br />
The Transsylvanians, eine traditionelle ungarische Folkloregruppe, die der HVD Berlin-<br />
Brandenburg bereits im Mai präsentierte, werden die musikalischen Akzente setzen.<br />
Die Gruppe bricht traditionelle Melodien und Rhythmen auf, um sie mit der Kraft der<br />
Rockmusik und der Freiheit der Punkmusik neu zu gestalten. Schnell griff im Mai der<br />
Funke der Musiker aufs Publikum über und begeisterte die Anwesenden.<br />
Mitglieder- und Freiwilligenarbeit<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong>
10<br />
Veranstaltungen/Seniorenpanorama<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong><br />
Ausflüge<br />
Mit dem Kleinbus des HVD<br />
Abfahrt in der Regel um 9 Uhr,<br />
Treffpunkt 8.45 Uhr, Landesverband Wallstr.<br />
65.<br />
Die Kosten richten sich nach der gefahrenen<br />
Strecke und werden umgelegt (ca. 15<br />
bis 20 Euro). Verzehr, Eintrittsgelder und<br />
andere Beförderung vor Ort sind darin<br />
nicht enthalten.<br />
n nach Altenhof am Werbellinsee<br />
Herbstimpressionen in der Schorfheide<br />
Mittwoch, 12. Oktober <strong>2011</strong><br />
Bitte um Anmeldung bei Gisela Brederlow<br />
bis zum 8.Oktober <strong>2011</strong>.<br />
n Nachmittagstour zur Burg<br />
Storkow<br />
mit Einkehr im urigen Burgcafé<br />
Mittwoch, 19. Oktober <strong>2011</strong><br />
Achtung! Treffpunkt Wallstr. 12.45 Uhr,<br />
Abfahrt 13 Uhr<br />
Anmeldung bis 15. Oktober <strong>2011</strong> erbeten,<br />
bei Verhinderung von Hannelore Krause<br />
(bitte keine E-Mail), bitte bei Carmen Malling<br />
anmelden.<br />
Ausflüge<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
n Entdeckungen in Cottbus<br />
Stadtrundgang und Besuch des Kunstmuseum<br />
Dieselkraftwerk<br />
Donnerstag, 3. November <strong>2011</strong><br />
Regionalexpress (RE 2) ab Hauptbahnhof<br />
(Bstg.11) um 9.03 Uhr, Alexanderplatz<br />
9.09 Uhr (weitere Halte<br />
lt. Fahrplan). Ankunft in Cottbus um<br />
10.43 Uhr. Es gilt das VBB Abo 65plus<br />
Eintritt: frei, Anmeldung bis 1. November<br />
<strong>2011</strong> bei Siegfried Krause<br />
n Zum Angermünder Gänsemarkt<br />
Besuch der historischen Altstadt und Gang<br />
über den bekannten Gänsemarkt<br />
Freitag, 2. Dezember <strong>2011</strong><br />
Regionalexpress (RE 3) ab Potsdamer-Platz<br />
um 9.30 Uhr, Hauptbahnhof (Bstg.5) 9.34<br />
Uhr, (weitere Halte lt. Fahrplan), in Angermünde<br />
um 10.26 Uhr. Es gilt das VBB Abo<br />
65plus.<br />
Anmeldung bis 30.November <strong>2011</strong> bei<br />
Siegfried Krause<br />
n KLEIST. Krise und<br />
Experiment<br />
Ephraim-Palais, Poststr. 16,<br />
10178 Berlin-Mitte<br />
Mittwoch,<br />
2. November <strong>2011</strong>,<br />
14 Uhr<br />
Eintritt 5,- Euro, erm. 3,- Euro<br />
(Teilnahme mit Frau Asmuß absprechen)<br />
Ausstellungsbesuche<br />
finden in der Regel ohne Führung statt. Eine<br />
Anmeldung wird bis spätestens ein Tag<br />
vor dem angegebenen Termin erbeten.<br />
n Die Farbe lebt vom Licht<br />
Emil Nolde, Meister des Aquarells<br />
Nolde Stiftung Seebüll, Dependance Berlin,<br />
Jägerstr. 55, 10117 Berlin<br />
Mittwoch, 5. Oktober <strong>2011</strong>, 14 Uhr<br />
Eintritt: 1. Mittwoch im Monat frei<br />
n Besichtigung von künstlerischen,<br />
wissenschaftlichen und technischen<br />
Dingen im Museum der Unerhörten<br />
Dinge<br />
Crellestr. 5-6, 10827 Berlin-Schöneberg,<br />
Freitag, 21. Oktober <strong>2011</strong>, 14 Uhr<br />
Eintrittspreis erfragen bei Frau Asmuß (030/<br />
606 62 84)<br />
Verkehrsverbindung U-Bahn Kleistpark,<br />
(Wiederholung Anfang 2012)<br />
Sonderausstellung<br />
n „Hier können Familien Kaffee<br />
kochen – Ausflugslokale in Treptow-<br />
Köpenick“ und Dauerausstellung<br />
„Aus 250 Jahren Treptower Geschichte“<br />
Sterndamm 102, 12487 Berlin<br />
Dienstag, 29. November <strong>2011</strong>, 14 Uhr<br />
Eintritt frei, Verkehrsverbindung; M 11<br />
(Johannisthal-Kirche oder Sterndamm/Königheideweg<br />
oder Trützschlerstr. oder Lindhorstweg,<br />
Bus 265 und X 11 Haushoferstr.<br />
(Teilnahme mit Frau Asmuß absprechen)<br />
JOUR FIXE mit<br />
Seniorenfrühstück<br />
in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilzentrum<br />
„Pfefferwerk“,Fehrbelliner Str. 92,<br />
Prenzlauer Berg (Bezirk Pankow)<br />
n „Psychologie des Lügens“<br />
Ein Kurzvortrag von Dr. Lydia Lange über<br />
psychologische Aspekte, nicht um moralische.<br />
Dienstag, 18. Oktober <strong>2011</strong>, 10 Uhr<br />
Anmeldung bis 14.Oktober <strong>2011</strong> bei Hannelore<br />
Krause (keine E-Mails) oder bei Carmen<br />
Malling<br />
n Frühstücksrunde mit<br />
Filmvorführung<br />
Es stehen die Filme „Feuerzangenbowle“,<br />
„Die drei von der Tankstelle“, „Good bye<br />
Lenin“ und „Mein Kampf – Erwin Leiser’s<br />
Dokumentation des Nazi-Terrors“ als Auswahl<br />
zur Verfügung.<br />
Dienstag, 15. November <strong>2011</strong>, 10<br />
Uhr<br />
Anmeldung bis 11. November <strong>2011</strong> bei<br />
Hannelore Krause (keine E-Mails) oder bei<br />
Carmen Malling<br />
Offener Gesprächskreis<br />
der Senioren<br />
findet einmal im Monat, immer an einem<br />
Freitag, im Besprechungsraum im IV. oder<br />
V. Stock in der Wallstr. statt.<br />
n Thema: Zum Ergebnis der<br />
Wahlen in Berlin / Was können wir<br />
erwarten?<br />
Als Referent wird Gerd Wartenberg angefragt<br />
Freitag, 21. Oktober <strong>2011</strong>, 15 Uhr<br />
n Thema: Kulturelle und politische<br />
Veränderungen in China/<br />
Reiseeindrücke<br />
Als Referent wird Dr. Klaus-Peter Dauks<br />
angefragt<br />
Freitag, 25. November <strong>2011</strong>, 15 Uhr<br />
Sprechzeiten<br />
der Seniorenkoordinatorin Hannelore<br />
Krause in der Wallstraße finden z. Zt. nicht<br />
statt<br />
Telefon:<br />
Hannelore Krause 030 7523307<br />
zu den Sprechzeiten 030 613904-82<br />
Carmen Malling 030 613904-15<br />
Gisela Brederlow 030 68818103<br />
Siegfried Krause 030 2815282<br />
bzw. E-Mail: SKrause.berlin@web.de<br />
u
11<br />
Humanistische Herausforderung:<br />
Die klassische Hospizbewegung „aufheben“<br />
Der Schriftsteller Martin Ahrends forderte die Möglichkeit des selbstbestimmten Freitods, statt sich<br />
„auf jämmerliche Weise“ totpflegen zu lassen.<br />
Zum Weltsuizidpräventionstag (jährlich<br />
am 10. September) forderte die Deutsche<br />
Hospiz Stiftung, die Lebenssituation der<br />
Pflegebedürftigen grundlegend zu verbessern.<br />
Zwar haben wir in Deutschland<br />
eine rückgängige Suizidrate. Allerdings<br />
zeigt sich bei alten Menschen seit Jahren<br />
ein gegenläufiger Trend. Ihr Anteil an der<br />
Selbsttötungsrate wächst stetig. Hier spielt<br />
die Angst vor Abhängigkeit, Einsamkeit<br />
und einer unwürdigen Pflege eine große<br />
Rolle. Am meisten gefährdet ist dabei die<br />
Gruppe verwitweter Männer im Rentenalter.<br />
Die Deutsche Hospiz Stiftung hat anders<br />
als die Interessenverbände von Hospiz- und<br />
Palliativ-Leistungsanbietern – wenngleich<br />
wie diese unter strikter Ablehnung von Suizidbegleitung<br />
– eines richtig erkannt: Dass<br />
die vor gut einem Vierteljahrhundert entwickelten<br />
Konzepte zur Hospizversorgung unheilbar<br />
kranker Krebspatienten heute nicht<br />
mehr hinreichend sind. Denn sie blenden<br />
In zehn Jahren sind wir so weit ?!<br />
Autor dieses eindringlichen Plädoyers<br />
für den Alters-Freitod ist der Potsdamer<br />
Schriftsteller Martin Ahrends. Es wurde<br />
just am Weltsuizidpräventionstag von<br />
den Potsdamer Neueste Nachrichten<br />
(PNN) veröffentlicht. Darin schreibt er:<br />
„Nachdem ich bei voller Berufstätigkeit<br />
in zwei Ehen acht Kinder großgezogen<br />
und zuletzt sogar noch ein Haus gebaut<br />
habe, werde ich, vielleicht in zehn Jahren,<br />
lebenssatt und bereit sein, mich zur<br />
verdienten Ruhe zu begeben. Und dann<br />
will ich sterben, anstatt mich totpflegen<br />
zu lassen auf die jämmerliche Weise, wie<br />
es meinem Vater geschah. […] für mich<br />
selbst suche ich rechtzeitig nach einer<br />
besseren Lösung. Wenn meine Zeit gekommen<br />
ist, will ich mich nicht in die<br />
Obhut einer Gesellschaft fallen lassen,<br />
die schon jetzt bei der Altenpflege an ihre<br />
finanziellen und moralischen Grenzen<br />
gelangt und parallel dazu immer neue<br />
lebensverlängernde Mittel ersinnt […]<br />
Ich will mich nicht davonstehlen und<br />
einen wer weiß wie missratenen Suizid<br />
hinlegen, sondern ganz offiziell und mit<br />
dem Einverständnis aller […] Dann sollen<br />
sie mir Beifall zollen, und ich will es<br />
nicht missverstehen als Zeichen, dass sie<br />
mich nicht lieb haben, sondern recht<br />
verstehen als das Gegenteil. In zehn Jahren,<br />
hoffe ich, sind wir so weit.“<br />
Wie soll der HVD sich diesbezüglich<br />
positionieren? Selbstverständlich wird<br />
er dafür eintreten, dass sich alte Menschen<br />
sehr wohl „fallen lassen“ können<br />
in gesellschaftliche und menschliche<br />
Fürsorge und er wird mit seiner Praxis<br />
dazu beitragen, ihre Lebensqualität zu<br />
wahren. Es scheint eine schwierige Gradwanderung,<br />
gleichzeitig all jenen eine<br />
vernehmbare Stimme zu verleihen, die<br />
auf ein selbst bestimmtes Lebensende<br />
auch im Sinne eines möglichen Suizides<br />
– ggf. in ferner Zukunft – für sich selbst<br />
pochen. Wenn Sie als (Förder-)Mitglied<br />
unseres <strong>Verband</strong>es eine bestimmte Auffassung<br />
zu diesen Herausforderungen<br />
haben, können Sie diese bitte der Verfasserin<br />
dieses Beitrags mitteilen – gern<br />
auch schriftlich. Wir werden Sie dann<br />
persönlich ggf. zu einem kleinen Gruppentreffen<br />
einladen.<br />
das immer gravierender werdende Problem<br />
der chronisch pflegebedürftigen, alten und<br />
demenzkranken Menschen aus.<br />
Drei Tage zuvor, am 7. September lud<br />
die Brandenburgische Zentrale für politische<br />
Bildung zu der Veranstaltung Sterben<br />
in Würde ein. Auf dem Podium saßen drei<br />
Vertreter/-innen der Hospiz- und Palliativ-<br />
Verbände sowie ein ihnen sehr zu getaner<br />
Staatssekretär des Potsdamer Gesundheitsministeriums.<br />
Thematisch sollte es um<br />
die Umsetzung der Charta zur Betreuung<br />
schwerstkranker und sterbender Menschen<br />
(kurz: CHARTA) gehen. Im Veranstaltungstext<br />
wurde hervorgehoben: „Der demografische<br />
Alterungsprozess bringt große soziale,<br />
politisch-ökonomische, kulturelle und<br />
ethische Herausforderungen mit sich. […]<br />
Über Lebenslage und Versorgung schwerstkranker<br />
und sterbender Menschen (muss)<br />
neu nachgedacht werden.“ Der Veranstaltungstenor<br />
war dann auch einhellig beschönigend:<br />
Wie in der hospizlichen und<br />
ehrenamtlichen Sterbebegleitung schon<br />
so viel vorangebracht worden sei, bliebe<br />
jetzt noch weiteres in anderen Bereichen zu<br />
tun – nach dem gleichen Modell. Eben dies<br />
ist jedoch mehr als fragwürdig. Immerhin<br />
hat Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP)<br />
Eckpunkte für eine Pflegereform entwickelt,<br />
die Leistungsverbesserungen etwa für Demenzkranke<br />
vorschlägt und dabei private<br />
Vorsorge durch eine Pflegezusatzversicherung<br />
verlangt. Die CSU will einen anderen<br />
Weg einschlagen und setzt auf eine stärkere<br />
steuerliche Finanzierung der Leistungen für<br />
Demenzkranke zusammen mit denen für<br />
Behinderte. Querdenker wie der Buchautor<br />
und Humanist Dr. Michael de Ridder<br />
fordern einschneidende Strukturveränderungen<br />
und Prioritätenverschiebungen<br />
zu Lasten von Hightech-, Maximal- und<br />
Pharmako-Therapie. De Ridder sagte am<br />
13. September im Deutschlandradio Kultur:<br />
„Wir können heute sagen, wir haben zu<br />
viel beispielsweise inadäquate Inanspruchnahme<br />
von bildgebenden Verfahren. Wir<br />
haben im internationalen Vergleich gesehen<br />
zu viel Patienten, zu viele Ressourcen<br />
auf den Intensivstationen, wir haben im<br />
Pharmasektor unendliche Möglichkeiten<br />
zu sparen. Warum haben wir immer noch<br />
keine Positivliste?“<br />
Für die CHARTA steht gesellschaftspolitisch<br />
ein anderes Ziel im Vordergrund: Es müssten<br />
alle Anstrengungen unternommen werden,<br />
um „Bestrebungen […] der Beihilfe<br />
zum Suizid […] entgegenzuwirken“, heißt<br />
es dort an exponierten Stellen. Ihre Vertreter<br />
zeigten sich auf dem Potsdamer Podium<br />
teilweise entsetzt darüber, dass und<br />
wie sich in einem von der Landeszentrale<br />
für politische Bildung frei geschalteten Internetforum<br />
die Gegenstimmen zur CHARTA<br />
äußerten. In gut zwei dutzend durchweg<br />
kritischen Beiträgen wurde dort etwa die<br />
einseitige Besetzung des Podiums beklagt,<br />
die Ethik des Grundgesetzes angemahnt,<br />
der behauptete Konsens der CHARTA in<br />
Frage gestellt, der Diskurs auch mit humanistischen<br />
Organisationen gefordert. Die<br />
wohl durch soviel Kritik überraschten Veranstalter<br />
setzten dann ihrerseits den Zeitungsbeitrag<br />
Ich will sterben dürfen in ihr<br />
Forum ein.<br />
Die Beiträge dieser Seite stammen von<br />
Gita Neumann Tel. 030 613904-11<br />
Selbstbestimmt bis zum Schluss<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong>
12<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Rundbrief Oktober – November <strong>2011</strong><br />
Auf diesem Wege wünschen<br />
wir den Mitgliedern und<br />
Freunden des HVD Berlin-<br />
Brandenburg alles Gute,<br />
Zufriedenheit und Gesundheit<br />
zum runden Geburtstag:<br />
Im Oktober gratulieren wir:<br />
Susanne Britt, 30; Rosa Tietje, 30; Janine<br />
Grochowski, 30; Serap Kücük, 40;<br />
Frauke Groner, 40; Petra Grunert, 50;<br />
Astrid Wenke, 50; Sabine Scheidt, 50;<br />
Heike Nischwitz, 50; Christel Ritz-Bitterlich,<br />
50; Ulrich Thöne, 60; Gudrun<br />
Preuer, 60; Barbara Vehring, 60; Manina<br />
Stein, 60; Christel Brandt, 60; Monika<br />
Marquardt, 70; Renate Freund, 70;<br />
Renate Schultka, 70; Marli Ebert, 75;<br />
Rosemarie Springsguth, 75; Annemarie<br />
van Niekerk, 75; Helga Mutschmann,<br />
75; Doris Neu, 75; Bodo Puppa, 80;<br />
Harry Tröbs, 80; Hertha Berger, 80; Eva<br />
Wittke, 80; Erika Tamke, 80<br />
Im November gratulieren wir:<br />
Josefine Beyer, 30; René Schurig, 30;<br />
Ilona Fengler, 50; Rainer Schulz, 50; Iris<br />
Roscher, 50; Denka Tahiri, 60; Detlev<br />
Kühn, 60; Dieter Breitenwischer, 60;<br />
Bernd Nickel, 70; Filiza Saridou, 70;<br />
Karin Klopfer, 70; Josefine Dreyling, 70;<br />
Helmut Voß, 70; Hans-Jürgen Barnick,<br />
75; Irmtraud Fessen-Henjes, 75; Helga<br />
Müller, 75; Christa Seidel, 75; Gunthilt<br />
Greiner, 90<br />
Wir trauern um unsere<br />
verstorbenen Mitglieder:<br />
Rosel Wolf; Helga Mitschke; Charlotte<br />
Weber; Gerda Grundmann; Ingeborg<br />
Liere; Helmut Gabbert; Gerda Kienscherf;<br />
Ottilie Lehr<br />
Die konstituierende Sitzung<br />
des Präsidiums<br />
findet am 18. Oktober <strong>2011</strong> um<br />
19 Uhr in der Geschäftsstelle<br />
HVD Berlin-Brandenburg, Wallstraße<br />
61-65, 10179 Berlin,<br />
statt.<br />
Impressum<br />
Herausgeber <strong>Humanistischer</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschlands</strong>,<br />
Landesverband Berlin<br />
Wallstraße 61-65, 10179 Berlin<br />
Tel. 030 613904-0, Fax -864<br />
www.hvd-berlin.de<br />
<strong>Humanistischer</strong> <strong>Verband</strong><br />
Berlin-Brandenburg e.V. (HVBB)<br />
Wallstr. 61-65, 10179 Berlin<br />
Tel. 030 613904-59 <br />
www.hvbb-online.de<br />
Redaktion Thomas Hummitzsch,<br />
Antje Henke Tel. -26<br />
Layout Michael Pickardt<br />
SONNTAGSFORUM<br />
frühstück | thema | musik<br />
Sonntag 20. November <strong>2011</strong> 11:30 -13:30<br />
Uwe-Karsten Heye – „Wir wollten ein anderes<br />
Land” – eine Familiengeschichte aus der DDR<br />
In diesem 2010 erschienenen Buch (gemeinsam geschrieben mit Bärbel Dalichow) geht es<br />
um Aufbau und Scheitern der DDR. Der Lesende erhält Einblick in die vierzig Jahre DDR aus<br />
der biografischen Sicht einer Familie, die in den 50er Jahren, an einflussreicher Stelle sitzend,<br />
zunächst von der Überlegenheit der real-sozialistischen Werte überzeugt war, später dann<br />
immer mehr an dem weltfremden System litt. Heye, der für Brandt und Schröder gearbeitet<br />
hat, reflektiert und kommentiert diese Geschichte einfühlsam und bringt sie in einen historischen<br />
Zusammenhang. In dokumentarischem Stil und spannend geschrieben.<br />
Dazu gibt es Live-Musik mit Brecht-Liedern.<br />
Teilnahmebeitrag 4 Euro/6 Euro – inkl. Getränke!<br />
Nähere Infos unter www.lebenskunde.de/Veranstaltungen<br />
Café Rix im Saalbau Neukölln<br />
Karl-Marx-Straße 141<br />
Verleihung des Ossip-K.-Flechtheim-Preises <strong>2011</strong><br />
Der Humanistische <strong>Verband</strong> Berlin-Brandenburg<br />
und die Humanismus Stiftung<br />
Berlin vergeben zum fünften Mal den<br />
Ossip-K.-Flechtheim-Preis. Der Preis ist mit<br />
2.500 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre<br />
an Persönlichkeiten oder Projekte, die zur<br />
Förderung von Aufklärung, Toleranz und<br />
Selbstbestimmung sowie der Einhaltung<br />
der Menschenrechte in der Gesellschaft beitragen,<br />
vergeben. Sieger der diesjährigen<br />
Ausschreibung ist die Stiftung ZURÜCKGE-<br />
BEN. Stiftung zur Förderung Jüdischer Frauen<br />
in Kunst und Wissenschaft.<br />
Hilde Schramm, die Tochter des ehemaligen<br />
Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt<br />
und Reichsministers für Bewaffnung<br />
und Munition Albert Speer, gründete<br />
1994 mit einigen Frauen die Stiftung, um<br />
jüdische Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen<br />
in Deutschland zu fördern. Das<br />
Startkapital der Stiftung bestand aus dem<br />
Erlös der Versteigerung der Bilder, die Hilde<br />
Schramm von ihrem Vater geerbt hatte und<br />
die ihrer Vermutung nach aus arisiertem<br />
jüdischem Vermögen stammten. Seither<br />
sammelt die Stiftung ZURÜCKGEBEN Gelder,<br />
um jüdische Frauen zu fördern. Bislang<br />
hat die Stiftung ca. 90 Stipendiatinnen und<br />
ihre Arbeiten unterstützt, darunter Filme<br />
und Buchprojekte sowie moderne Kunst<br />
und Medieninstallationen.<br />
Die Jury des Ossip-K.-Flechtheim-Preises beschloss<br />
einstimmig, den Preis an die Stiftung<br />
ZURÜCKGEBEN zu vergeben. Die Arbeit der<br />
Stiftung zeige beispielhaft, „wie man mit der<br />
Vergangenheit verantwortungsvoll umgehen<br />
kann und wie sich die Frage von Schuld<br />
und Verantwortung positiv und produktiv<br />
in die Zukunft wenden lässt“, begründete<br />
die Jury ihre Entscheidung.<br />
Stella Hindemith, Vorstandsmitglied der<br />
Stiftung ZURÜCKGEBEN, erklärte anlässlich<br />
der Entscheidung: „Wir sind hocherfreut<br />
über den Preis und erinnern uns dankbar<br />
an Ossip-K.-Flechtheim, den die älteren von<br />
uns persönlich kannten und schätzten. Es<br />
ist das erste Mal, dass die Stiftung als solche<br />
ausgezeichnet wird. Mit dem Preisgeld<br />
können wir ein weiteres Projekt fördern. Vor<br />
allem aber sehen wir in dem Preis eine Anerkennung<br />
unserer Stiftungsidee: Mit Blick<br />
auf die Vergangenheit: ‚Zurückgeben‘, mit<br />
Blick auf die Zukunft: ‚Fördern von jüdischen<br />
Frauen‘ – und in der Gegenwart: die<br />
Verbindung von beidem.“<br />
Die feierliche Preisverleihung findet am<br />
Sonntag, den 30. Oktober <strong>2011</strong><br />
um 11 Uhr im Konferenzcenter des<br />
RAMADA-Hotel Berlin-Alexanderplatz,<br />
Karl-Liebknecht-Str. 32, 10178 Berlin-<br />
Mitte statt.<br />
Die Laudation hält Lea Rosh, Vorsitzende<br />
des Förderkreises Denkmal für<br />
die ermordeten Juden Europas e.V.<br />
Das musikalische Programm gestalten<br />
Jalda Rebling (Gesang), Miriam Kaul<br />
(Saxofon) und James Scholfield (Gitarre)<br />
sowie Galina Jarkova (Querflöte,<br />
Gesang). Die drei Künstlerinnen werden<br />
durch die Stiftung ZURÜCKGEBEN<br />
gefördert.<br />
Anmeldungen zur Festveranstaltung<br />
bitte bis zum 20. Oktober <strong>2011</strong> unter<br />
Tel.: 030 61390410, Fax: 030<br />
613904864 oder per E-Mail: info@hvdberlin.de