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Brandschutzmaßnahmen beim Tunnelbau ... - Adjutum

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Tunnelbrand 4/2009<br />

Vorbeugende Maßnahmen zur Durchführung von<br />

Feuerwehreinsätzen in Tunnels<br />

Dipl.-Ing. Frank Peter<br />

Erfahrungen und Reaktionen in Österreich auf die Tunnelbrände im Mont-Blanc- und Tauerntunnel<br />

Einleitung<br />

8<br />

Bis zum Jahre 1999 gab es nur wenige spektakuläre<br />

Brände mit Toten in den Tunnelanlagen Europas (1978,<br />

Velsen-Tunnel, Holland, 5 Tote; 1987 Gumefens Tunnel,<br />

Schweiz, 2 Tote; 1995, Pfändertunnel, 5 Tote).<br />

Die Brände im Mont Blanc und Tauern Tunnel 1999<br />

und Kaprun 2000 führten zu einer Sensibilisierung der<br />

Bevölkerung in Bezug auf die Sicherheit von Verkehrsanlagen.<br />

Die Serie der Tunnelbrände riß nicht ab. Der<br />

Brand im Gotthard Tunnel 2001 (CH), im Frejus Tunnel<br />

2005 (F), im Via Mala Tunnel (CH) 2006 machen Tunnelbrände<br />

zu einem ständigen Thema. Im Gegensatz<br />

zu den Tunnelbränden in den letzten Jahren konnten<br />

sich <strong>beim</strong> Brand im Tauern Tunnel sehr viele Personen<br />

selbst in Sicherheit bringen und gelang es der Feuerwehr,<br />

3 Personen zu retten. Die Selbst- und Fremdrettung<br />

sowie die Brandbekämpfung müssen in einem<br />

sehr frühen Stadium beginnen, um Erfolg zu haben.<br />

Das objektive Risiko eines Brandes im Tunnel ist gering.<br />

Ihm gegenüber steht jedoch das von der Öffentlichkeit<br />

akzeptierte Risiko. Es wird vom Wert eines Menschenlebens<br />

und von der Angst durch Feuer ums Leben<br />

Brand im Tauerntunnel 1999; ein österreichischer Feuerwehroffizier<br />

fand die richtigen Worte für das Szenario: „Als<br />

ob die Hölle das Maul aufreißt“<br />

Das LUF bei einem Brandversuch in einem Stollen in Röthis,<br />

Vorarlberg.<br />

zu kommen bestimmt.<br />

Tunnelanlagen müssen stets einer differenzierten<br />

Betrachtungsweise unterzogen werden. Grundsätzlich<br />

muß zwischen Verkehrsicherheit und Sicherheit<br />

im Brandfall unterschieden werden. Die Verkehrs- und<br />

Brandschutzmaßnahmen sind in hohem Maße vom<br />

Transportmittel abhängig. Im wesentlichen kann eine<br />

Unterteilung in Tunnelanlagen für KFZ, für Eisenbahnen,<br />

für Massentransportmittel (U-Bahn) und für Sondertransportmittel<br />

(z.B. Schrägseilbahnen) erfolgen.<br />

Nach den Tunnelbränden 1999 wurde vom Bundesministerium<br />

für Verkehr Innovation und Technologie<br />

(BMVIT) die Expertenkommission für Tunnelsicherheit<br />

unter Vorsitz von Prof. Dr. Knoflacher etabliert. In diesem<br />

Ausschuß waren Experten der verschiedensten<br />

Fachrichtungen sowohl verschiedener Organisationen<br />

(Kuratorium für Verkehrssicherheit, Automobilclubs,<br />

Rettungsdienst, Feuerwehr etc.) als auch von Tunnelerrichtern<br />

und -betreibern (Autobahn und Schnellstraßen<br />

Finanzierungsgesellschaft (ASFINAG), Alpenstraßen AG<br />

(ASG) und Österreichische Autobahnen- und Schnellstraßen-Gesellschaft<br />

m.b.H. (ÖSAG), Vertreter der Bundesländer)<br />

vertreten. Der Ausschuß beschäftigte sich<br />

jedoch vorrangig mit Maßnahmen zur Erhöhung der<br />

Verkehrssicherheit und nur in geringem Maße mit dem<br />

Brandschutz.<br />

Viele Verbesserungsmaßnahmen sowohl hinsichtlich

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