30.11.2014 Aufrufe

Brandschutzmaßnahmen beim Tunnelbau ... - Adjutum

Brandschutzmaßnahmen beim Tunnelbau ... - Adjutum

Brandschutzmaßnahmen beim Tunnelbau ... - Adjutum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Tunnelbrand 4/2009<br />

10<br />

der Verkehrssicherheit als auch hinsichtlich des Brandschutzes<br />

wurden in sehr kurzer Zeit von der ASFINAG<br />

und ihrer Partner umgesetzt. Unter anderem seien genannt:<br />

• Eingefräste Rumpelstreifen oder Rippenmarkierungen<br />

zeigen eine hohe Wirksamkeit, wenn ein Kraftfahrer<br />

beginnt seinen Fahrstreifen zu verlassen und<br />

wurde bei allen Gegenverkehrstunnel umgesetzt.<br />

• Die Fluchtwegbeschilderung wurde verbessert u.a.<br />

wurden neben jeder Notrufnische und im halben Abstand<br />

dazwischen eine innenbeleuchtete Fluchtwegorientierungsleuchte<br />

angeordnet.<br />

• Untersuchungen haben gezeigt, daß sowohl das Abstandsverhalten<br />

zum vorausfahrenden Fahrzeug, als<br />

auch der Abstand der Fahrzeuge zum Gegenverkehr<br />

durch die installierten LED Randbegrenzungen verbessert<br />

werden konnte.<br />

Daher sind LED Randbegrenzungen in allen Gegenverkehrstunnel<br />

installiert.<br />

• Im Zuge von Sanierungen wird auch der Wandanstrich<br />

erneuert und bis auf eine Höhe von 4,5 m aufgebracht.<br />

Aber auch die Industrie hat auf die neuen Herausforderungen<br />

reagiert. Neben einigen Kuriositäten sind auch<br />

sehr erfolgversprechende Entwicklungen zu finden. Als<br />

Beispiel sei das LUF (Löschunterstützungsfahrzeug), das<br />

bereits bei mehren in- und ausländischen Feuerwehren<br />

im Einsatz steht, und Wandhydranten, deren Schläuche<br />

auch bei großen Längen (> 100 m) ohne großen Kraftaufwand<br />

abziehbar sind, genannt. Ein Wasserdurchfluß<br />

von ca. 50 l/min in Verbindung mit einer automatischen<br />

Zumischung von Schaummittel stellt ein leicht anzuwendende,<br />

effiziente Löscheinrichtung für die Tunnelnutzer,<br />

das Betriebpersonal und auch die Feuerwehr dar<br />

(siehe hierzu auch 2.3.1.8.1).<br />

Die österreichischen Feuerwehren und das Sachgebiet<br />

4.4 wurden freundlicherweise von den Unternehmen<br />

immer wieder in die Entwicklung miteinbezogen und<br />

konnten hierdurch ihre Erfahrungen und Ideen einbringen.<br />

Das Sachgebiet 4.4 „ Verkehrsanlagen und -wege„ des<br />

Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV)<br />

und der Autor selbst beschäftigten sich mit Brandschutzmaßnahmen<br />

in Tunnelanlagen bereits vor den<br />

großen Tunnelbränden der letzten Jahre. Kritische Aussagen<br />

zur Sicherheit von Tunnelanlagen und zur Problematik<br />

von Bränden blieben lange Zeit ungehört. Man<br />

muß jedoch betonen, daß in den letzten Jahren eine<br />

sehr konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren,<br />

den Tunnelbetreibern und den verschiedenen<br />

auf dem Gebiet des Brandschutzes tätigen oder forschenden<br />

Institutionen und Firmen stattgefunden hat.<br />

Die ASFINAG und ihre Tochtergesellschaften gaben<br />

eine Untersuchung der bestehenden Tunnelanlagen im<br />

hochrangigen Straßennetz in Auftrag. Das Ergebnis war<br />

Blick von Notausgang in den Fahrtunnel des Plabutschtunnels<br />

(Steiermark)<br />

ein umfangreicher Bericht „Maßnahmen zur Erhöhung<br />

der Sicherheit von Straßentunnel in Österreich“. Zudem<br />

wurden in verschiedenen Bereichen insbesondere<br />

hinsichtlich der Tunnelüftungssysteme Forschungsaufträge<br />

an Universitäten (TU Graz) vergeben und die<br />

Erkenntnisse rasch umgesetzt. Dies resultierte in einer<br />

Verbesserung der Belüftungssysteme und der Branddetektionssysteme.<br />

Diese Kollaboration hat wesentlich zur<br />

Verbesserung der Brandsicherheit und der Fluchtmöglichkeiten<br />

in Tunnelanlagen beigetragen. Zusammenfassend<br />

kann man die Aussage treffen, daß beinahe<br />

alle österreichischen Tunnels einen sehr hohen Sicherheitsstandard<br />

aufweisen. Auch durch aufwendigste Sicherheitstechnik<br />

ist es jedoch nicht möglich, ein Schadensereignis<br />

gänzlich auszuschließen. Die Feuerwehren<br />

müssen daher jederzeit mit einem Einsatz in Tunneln<br />

rechnen. Die Einsätze lassen sich grundlegend wie folgt<br />

unterteilen:<br />

• Technischer Einsatz<br />

• Brandeinsatz<br />

• Schadstoffeinsatz<br />

• Kombination der genannten Einsätze<br />

Bei allen diesen Einsatzarten ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

daß eine Menschenrettung durch die Feuerwehr<br />

erforderlich ist, sehr hoch. Es sind daher neben den<br />

Verkehrssicherheits- und Brandschutzmaßnahmen zusätzliche<br />

Maßnahmen für die Durchführung eines Feuerwehreinsatzes<br />

erforderlich. Die nachfolgenden Ausführungen<br />

beschreiben einen Teil dieser Maßnahmen.<br />

Übersicht über den Stand der Richtlinien für<br />

Feuerwehreinsätze in Tunneln<br />

Das Sachgebiet 4.4 „ Verkehrsanlagen und -wege„ des<br />

Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV)<br />

erarbeitete mehrere Richtlinien, die in weiterer Folge<br />

als Richtlinien des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes<br />

publiziert wurden. Die nachfolgenden Ausführungen<br />

sollen Ihnen einen Überblick über die derzeit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!