Schulprogramm - Mathe bis Verkehrserziehung - Immanuel-Kant ...
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Schulinternes Curriculum <strong>Mathe</strong>matik<br />
Alle lt. Fachkonferenzbeschluss verpflichtend zu behandelnden Unterrichtsthemen sind<br />
kursiv geschrieben. Dabei bedeuten die Buchstaben hinter den Themen im einzelnen:<br />
(P) Pflicht lt. Richtlinien<br />
(E / IKG - P) Ergänzung lt. Richtlinien, Pflicht am IKG lt. Beschluss der<br />
Fachkonferenz<br />
(E) Ergänzung lt. Richtlinien, jeder Fachlehrer kann frei entscheiden, ob er<br />
bei genügend vorhandener Zeit dieses Thema in seinem Unterricht<br />
behandeln möchte<br />
Algebra Klasse 5 / 6<br />
Natürliche Zahlen und ihre Darstellung<br />
große Zahlen(P), Vergleichen(P), Schätzen und Runden(P)<br />
systematisches Zählen(P), Zahlenstrahl(P), dezimales Stellenwertsystem(P)<br />
Ziffern(P), Dualsystem(P), Darstellen von Stellenwerten mit Zehnerpotenzen(E / IKG-P)<br />
weitere Stellenwertsysteme(E), andere Zahlendarstellungen(römische Zahlen)(E / IKG-P)<br />
Rechnen mit natürlichen Zahlen<br />
Grundrechenarten mit Bezeichnungen(P), Rechengesetze mit Rechenvorteilen(P)<br />
Vereinbarungen zur Klammerersparnis(P), schriftliches Rechnen(P)<br />
Kopfrechnen(P), Rechnen in anderen Stellenwertsystemen(E / IKG-P)<br />
einfache zahlentheoretische Aufgaben(z.B. die Summe zweier ungerader Zahlen ist<br />
gerade, das Produkt zweier ungerader Zahlen ist ungerade)(E / IKG-P)<br />
Teilbarkeit<br />
Teiler und Vielfache(P), Teilbarkeitsregeln(P), Primzahlen(P)<br />
Primfaktorzerlegung(P), ggT und kgV(P), Sieb des Eratosthenes(E / IKG-P)<br />
Primzahlprobleme(Verteilung der Primzahlen <strong>bis</strong> 1000, Primzahlzwillinge, -drillinge)(E)<br />
Euklidischer Algorithmus(E)<br />
Bruchzahlen<br />
Bruchgrößen(P), Bruchzahlen(P)<br />
Kürzen, Erweitern, Anordnen von Bruchzahlen(P), Grundrechenarten(P)<br />
Rechengesetze(P), Übungen auch im Zusammenhang mit relativen Häufigkeiten(E)<br />
Dezimalzahlen<br />
Dezimalzahlen(P), periodische Dezimalzahlen(P), Grundrechenarten(P), Runden(P)<br />
Überschlagsrechnung(P), Prozentzahlen(P), Zahlenumwandlungen(P), Mittelwerte(P)<br />
relative Anteile als Anwendungen von Bruch- und Dezimalzahlen(P)<br />
erweiterte Stellenwerttafeln(E / IKG-P)<br />
Umwandeln von längerperiodischen Dezimalzahlen in Bruchzahlen und umgekehrt(E /<br />
IKG-P)<br />
Aussagen zur Periodizität (Länge, Zusammenhang mit Faktorzerlegung)(E)<br />
Beispiele für nicht-periodische Dezimalzahlen(E)<br />
Geometrie Klasse 5 / 6<br />
Erfahrungen im Umgang mit Körpern<br />
113
Körper und Netze<br />
Herstellen und Zeichnen von Körpern(P), Netze(P), <strong>Kant</strong>enmodelle(E)<br />
Darstellen von Körpern im Karogitter(E / IKG-P), Abwicklung von Zylinder und Kegel(E)<br />
Beschreibung von Körpern (insbesondere Würfel, Quader)(P)<br />
Beschreibung von Pyramide, Tetraeder, Prisma, Zylinder, Kugel(E)<br />
Geometrische Grundbegriffe<br />
Punkt(P), Strecke(P), Halbgerade(P), Gerade(P), parallel(P), orthogonal(P)<br />
Winkel(P), Abstand Punkt-Punkt und Punkt-Gerade(P)<br />
Konstruktion von Senkrechten auf einer Geraden(P), der Mittelsenkrechten(P), der<br />
Winkelhalbierenden(P)<br />
Geometrische Figuren<br />
Dreiecke(P), Vierecke(P), Kreise(P)<br />
Klassifikation ebener Figuren nach Symmetrieeigenschaften(E)<br />
Bewegungen und Symmetrie<br />
Bewegungen<br />
Achsenspiegelung(P), Drehung(P), Punktspiegelung(P), Verschiebung(P)<br />
Konstruktion von Bildpunkten(P), Achsen-, Dreh- und Punktsymmetrie(P)<br />
Verkettung von Achsenspiegelungen(P), Verkettungen von Bewegungen(E)<br />
Klassifizierung der Menge der Bewegungen(E)<br />
Quantitative Beschreibung geometrischer Grundobjekte<br />
Längen-, Flächen- und Rauminhalte<br />
Langen-, Flächen-, Volumeneinheiten(P), Messprinzip(P)<br />
Umfang und Flächeninhalt des Quadrats und Rechtecks(P)<br />
Rauminhalt des Würfels und des Quaders(P)<br />
Klassenarbeiten: 6 pro Jahr; Dauer: 1 U.stunde<br />
Abstimmung mit anderen Fächern:<br />
M 5 Bio 5/6 Grundrechenarten, Rechnen mit Maßeinheiten: Absprachen treffen<br />
M 6 -> Ph 6.2 Winkel: Absprache hinsichtlich der Einführung des Winkelbegriffs und der<br />
Winkelmessung; den Winkelbegriff möglichst zur physikalischen Anwendung beim<br />
Reflexionsgesetz zur Verfügung stellen<br />
Die negativen Zahlen<br />
Algebra Klasse 7 / 8<br />
Die rationalen Zahlen<br />
Einführung der Mengen Q - ; Q und Z (P)<br />
Einordnen der bekannten Zahlenmengen in Q(P), Zahlengerade(P)<br />
erweitertes Koordinatensystem (vier Quadranten)(P)<br />
Anordnung(P), Gegenzahl(P), Betrag(P)<br />
114
Verschiebungspfeile im Koordinatensystem(E)<br />
Rechnen mit rationalen Zahlen<br />
Grundrechenarten(P), Rechengesetze(P), Monotoniegesetze(P)<br />
Funktionen<br />
Funktionen<br />
Zuordnungen und Funktionen(P)<br />
Darstellung mit Hilfe von Tabellen, Graphen und Termen(P)<br />
proportionale und antiproportionale Funktionen(P), lineare Funktionen(P)<br />
Zuordnungsvorschrift und Graph(P)<br />
(analytische) Berechnung der Schnittpunkte von Geraden(E / IKG-P)<br />
Anwendungen zu proportionalen Funktionen<br />
Schluss-, Prozent- und Zinsrechnung(P), Zinseszinsrechnung(E)<br />
Gleichungen und Ungleichungen<br />
Terme, Lineare Gleichungen und Ungleichungen<br />
Termumformungen(P), Distributivgesetz, Binomische Formeln(P)<br />
lineare Gleichungen und Ungleichungen in einer Variablen(P), Lösungsmengen(P)<br />
Text- und Sachaufgaben(P), verallgemeinerte Binomische Formeln(E)<br />
Pascal-Dreieck(E)<br />
Bruchterme und Bruchgleichungen(P), Definitionsmenge(P)<br />
Kürzen und Erweitern, Rechnen mit Bruchtermen(P)<br />
Bruchgleichung, Definitions- und Lösungsmengen(P)<br />
einfache Bruch-Ungleichungen(E / IKG-P)<br />
Lineare Gleichungssysteme(LGS)(P)<br />
LGS von zwei Gleichungen in zwei Variablen(P)<br />
Lösungsverfahren( Einsetzungs-, Additionsverfahren, graphische Verfahren)(P)<br />
Text- und Sachaufgaben(P), LGS von drei Gleichungen in drei Variablen(E)<br />
Gauß-Algorithnus(E)<br />
Geometrie Klasse 7 / 8<br />
Winkelsätze und Eigenschaften ebener Figuren<br />
Winkelsätze<br />
Neben-, Scheitel-, Stufen-, Wechselwinkel(P), Innenwinkelsummensatz im Dreieck(P)<br />
Innenwinkelsummensatz in Vielecken(E / IKG-P), Außenwinkel(E)<br />
Kreis<br />
Konstrukion von Tangenten an Kreise(P), Sekanten(P), Sehnen(P)<br />
Thalessatz<br />
Thalessatz(P), Umfangswinkelsatz als Verallgemeinerung des Thalessatzes(E / IKG-P)<br />
Vielecke<br />
gleichschenkliges, gleichseitiges, rechtwinkliges Dreieck(P)<br />
Parallelogramm(P), Trapez(P), Rhombus(P), Systematik der Vierecke(E / IKG-P)<br />
Besondere Linien im Dreieck<br />
115
Höhe im Dreieck(P), Mittelsenkrechte(P), Umkreis(P), Winkelhalbierende(P), Inkreis(P)<br />
Seitenhalbierende(E / IKG-P), Schwerpunkt(E / IKG-P)<br />
Kongruenz<br />
Dreieckskonstruktionen(P), Kongruenzbegriff(P), Kongruenzsätze(P)<br />
Konstruktion komplexer Figuren durch Rückführung auf Dreiecke(E)<br />
Berechnung von Flächen und Körpern<br />
Flächeninhalt des Dreiecks, des Parallelogramms, des Trapezes(P), Volumen des<br />
Prismas(P)<br />
Flächeninhalt des Drachens, beliebiger Vielecke(E)<br />
Stochastik Klasse 7 / 8<br />
Zufallsexperimente<br />
absolute und relative Häufigkeiten(P), Wahrscheinlichkeiten(P), Simulationen(E)<br />
Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
Summenregel(P), Pfadregel(P)<br />
Parallelitäten zwischen Zinsrechnung und Pfadregel(„Anteile von Anteilen“)(E)<br />
Anwendungen<br />
Urnenmodell(P), Pascalsches Dreieck und Bezeihung zu den binomischen Formeln(E)<br />
Klassenarbeiten: 6 pro Jahr; Dauer: Klasse 7 -1 U.stunde, Klasse 8 - 1-2 U.stunden<br />
Vergleichsarbeit: 1. Arbeit im 2. Halbjahr der Klasse 7<br />
Abstimmung mit anderen Fächern:<br />
M 7 Ch 7 Prozentrechnung: Übungsaufgaben zum Massegehalt und Volumengehalt<br />
(Mischungsaufgaben) einbeziehen<br />
M 7 Ch 7 Proportionalitäten: Absprachen treffen(Erarbeitung der Dichte in Ch 7.1)<br />
M 7 -> Ch 7 Diagramme: zur graphischen Darstellung von Messwerten stellt M fakultativ<br />
Kreisdiagramme zur Verfügung; Balkendiagramme behandeln<br />
M 7 Ek 7 Diagramme: das Zeichnen von Diagrammen muss unter <strong>Mathe</strong>matik- und<br />
Erdkundekollegen abgesprochen werden<br />
Algebra Klasse 9 / 10<br />
Relle Zahlen<br />
Quadratwurzeln(P), Rechnen mit Quadratwurzeln(P)<br />
Irrationalität von Wurzeln(P)<br />
Potenzen mit rationalen Exponenten(P)<br />
Rechnen mit Potenzen(P), Intervallschachtelung(E)<br />
Heron-Algorithmus(E)<br />
Potenzen mit irrationalen Exponenten(E)<br />
Funktionen und ihre Graphen, Gleichungen<br />
Quadratische Funktionen(P), Scheitelpunktsform(P)<br />
Quadratwurzelfunktionen(P)<br />
Quadratische Gleichungen(P), Lösungsverfahren(P)<br />
Linearfaktorzerlegung(P), Satz von Vieta(P)<br />
Potenzfunktionen(P), Begriff der Umkehrfunktion(P)<br />
Polynomdivision(E / IKG-P), Biquadratische Gleichungen(E)<br />
116
Quadratische Ungleichungen(E), Wurzelgleichungen(E / IKG-P)<br />
Exponentialfunktionen(P), Logarithmusfunktionen(P)<br />
einfache Exponentialgleichungen(P)<br />
trigonometrische Funktionen(P)<br />
Logarithmengesetze(E / IKG-P)<br />
Geometrie Klasse 9 / 10<br />
Flächensätze am Dreieck<br />
Satz des Pythagoras(P), Umkehrung des Satzes von Pythagoras(P)<br />
Katheten-, Höhensatz(E / IKG-P)<br />
lokales Ordnen im Bereich der Euklidischen Sätze und des Satzes von Pythagoras(E)<br />
Zusammenhang mit pythagoreischen Zahlen(E)<br />
Ähnlichkeit<br />
Strahlensätze(P), Ähnlichkeitsbegriff(P)<br />
zentrische Streckung(E), Ähnlichkeitssätze(E)<br />
Kongruenzsätze als Sonderfall der Ähnlichkeitssätze(E)<br />
Sehnensatz(E), Sekantensatz(E)<br />
Sätze über Tangenten an mehrere Kreise(E)<br />
Ähnlichkeitsabbildung und ihre Verkettung(E)<br />
Kreis- und Körperberechnung<br />
Kreis- und Körperberechnung(P), Kreisinhalt(P), Kreisumfang(P)<br />
Sektor(P), Kreisbogen(P), Bogenmaß(P)<br />
Formeln für Volumen und Oberfläche von Körpern(P)<br />
Analyse weiterer Näherungsverfahren zur Kreisinhalts- und Kreisumfangsberech-nung(E)<br />
Volumen und Oberfläche von Pyramiden- und Kegelstumpf(E)<br />
Platonische Körper(E)<br />
Trigonometrie<br />
Berechnung rechtwinkliger Dreiecke(P)<br />
Trigonometrische Funktionen(P)<br />
Sinussatz(E / IKG-P), Cosinussatz(E / IKG-P), Additionstheoreme(E / IKG-P)<br />
Schwingungsvorgänge(E)<br />
Stochastik Klasse 9 / 10<br />
Alternative a<br />
Beipiele zur Bayesschen Regel mit Anwendung in der Statistik(P)<br />
Alternative b<br />
Bernoulli-Experimente<br />
Schwankung der relativen Häufigkeiten um die Wahrscheinlichkeit in Abhängigkeit vom<br />
Versuchsumfang(P), Anwendungen in der Statistik(P)<br />
Alternative c<br />
Lottoprobleme(P) mit Abzählverfahren und kombinatorischen Elementen(P)<br />
Klassenarbeiten: 2 im 1.Hj, 3 im 2.Hj; Dauer: Klasse 9 - 1-2 Ustd., Klasse 10 - 2-3 Ustd.<br />
Vergleichsarbeit: 1. Arbeit im 2.Halbjahr der Klasse 10<br />
117
Abstimmung mit anderen Fächern:<br />
M 9.2 Ph 8.1 Strahlensätze: Strahlensätze zum Nachweis der Linsenformel und<br />
Abbildungsgleichung B/G=b/g<br />
M 9.2/ 10.1 Ch 9.1 Potenzrechnung: Potenzschreibweise wird in der Chemie<br />
verwendet - wünschenswert: <strong>Mathe</strong>matiklehrer kurz informieren<br />
M 10.2 Ph 10.2 Trigonometrische Funktionen: Behandlung von Sinus- und<br />
Cosinusfunktion kann abgesprochen werden hinsichtlich der Anwendung im Bereich der<br />
Schwingungslehre<br />
Jahrgangsstufe 11<br />
Für diese Jahrgangsstufe sind Koordinatengeometrie, Beschreibende Statistk und<br />
Differentialrechnung ganzrationaler Funktionen vorgesehen. Nachfolgend werden<br />
Unterrichtsthemen und -gegenstände stichwortartig aufgeführt. Bzgl. erforderlicher<br />
Ausweitung, Akzentuierungen und Vertiefung besteht noch keine Festlegung - hier<br />
befindet sich die Fachgruppe im Erprobungsstadium bzgl. der Umsetzung der neuen<br />
Richtlinien.<br />
Beschluss ist bereits, dass das Gebiet Analysis als letztes behandelt werden soll. Alle für<br />
die jeweilige Stufe weiteren nötigen Absprachen treffen die unterrichtenden Kollegen. Als<br />
Lehrbuch wird der Lambacher Schweizer 11 eingesetzt.<br />
Koordinatengeometrie<br />
- Gerade, Parabel, Kreis<br />
- Kreistangente, Parabeltangente<br />
- Lineare Gleichungssysteme zur Bestimmung von Geraden und Parabeln<br />
Beschreibende Statistik<br />
- Erfassen, Darstellen und Aufbereiten statistischer Daten<br />
- Statistische Kenngrößen (Mittelwerte, Streuungsmaße)<br />
- Interpretieren und Bewerten von Kenngrößen<br />
- Ausgleichsgerade, Regression, Korrelation<br />
Differentialrechnung ganzrationealer Funktionen<br />
- Mittlere Änderungsrate, durchschnittliche Steigung, Sekante, Differenzenquotient<br />
- Momentane Änderungsrate, lokale Steigung, Tangente, Grenzprozess des Differenzenquotienten<br />
- Ableitung und Ableitungsfunktion, Tangentengleichung<br />
- Ableitungsregeln für ganzrationale Funktionen<br />
- Untersuchung ganzrationaler Funktionen bzgl. Nullstellen, Symmetrie,<br />
Steigungsverhalten/ Hoch-, Tiefpunkte, Krümmungsverhalten/ Wendepunkte<br />
Jahrgangsstufen 12/ 13<br />
Die erste Klausur in 12.1 wird als Vergleichsklausur geschrieben. In 12.1 wird Analysis<br />
behandelt, im Anschluss daran in 12.2 Lineare Algebra/ Analytische Geometrie (Gk wie<br />
118
Lk). In der Entscheidung, ob Lineare Algebra/Analyische Geometrie oder Stochastik oder<br />
beide Gebiete für die Abiturprüfung verpflichtend sein sollen, ist jeder Fachlehrer frei.<br />
Entsprechend werden die nachfolgend aufgeführten Unterrichtsthemen und<br />
-gegenstände ausgeweitet, akzentuiert und vertieft. Orientierungswissen wird im Gebiet<br />
Lineare Algebra/Analytische Geometrie wie Stochastik vermittelt.<br />
Die Facharbeit kann die erste Klausur in 12.2 ersetzen (siehe 9.3.4.2).<br />
[Fächerverbindender Unterricht - siehe 9.3.4.1]<br />
Grundkurs Analysis<br />
Fortführung der Differentialrechnung<br />
- Bestimmung ganzrationaler Funktionen in Sachzusammenhängen<br />
- Untersuchung weiterer Funktionenklassen, benötigte Ableitungsregeln<br />
- Extremwertprobleme<br />
Integralrechnung<br />
- Produktsummen, Untersuchung von Wirkungen (z.B. Wasserzulaufgeschwindigkeit-<br />
Wasservolumen)<br />
- Stammfunktionen, bestimmtes Integral, Eigenschaften bestimmter Integrale<br />
- Integralfunktion, Hauptsatz( mit anschaulichem Stetigkeitsbegriff)<br />
- ein Verfahren zur numerischen Integration<br />
Leistungskurs Analysis<br />
Fortführung der Differentialrechnung<br />
- Bestimmung ganzrationaler Funktionen in Sachzusammenhängen<br />
- Ableitungsregeln ( Produkt-, Quotienten-, Kettenregel, Ableitung der Umkehrfunktion)<br />
- Untersuchung von Exponentialfunktionen und weiteren Funktionenklassen<br />
- Untersuchung von Funktionenscharen<br />
- Extremwertprobleme<br />
Integralrechnung<br />
- Produktsummen, Untersuchung von Wirkungen (z.B. Wasserzulaufgeschwindigkeit-<br />
Wasservolumen)<br />
- Stammfunktion, Integrierbarkeit, bestimmtes Integral, Eigenschaften bestimmter<br />
Integrale<br />
- Integralfunktion, Hauptsatz<br />
- Zusammenhang Integrierbarkeit - Stetigkeit - Differenzierbarkeit<br />
- Beziehungen zwischen Ableitungs- und Integrationsregeln<br />
- Flächenbrechnung durch Integration<br />
- ein Verfahren zur numersichen Integration<br />
- Uneigentliche Integrale<br />
Grundkurs Lineare Algebra/ Geometrie<br />
Lineare Gleichungssysteme und vektorielle Geometrie<br />
- lineare Gleichungssysteme für n>2, Matrix-Vektor-Schreibweise<br />
systematisches Lösungsverfahren von linearen Gleichungssystemen<br />
Lösung unterbestimmter linearer Gleichungssysteme<br />
119
- Rechnen mit Vektoren<br />
Parameterform von Geraden- und Ebenengleichungen<br />
Koordinatenform von Ebenengleichungen<br />
Lagebeziehung von Geraden und Ebenen<br />
Matrizen ( Alternative 1)<br />
- Abbildungsmatrizen, schräge Parallelprojektion<br />
- Matrizenmultiplikation als Abbildungsverkettung<br />
Matrizen ( Alternative 2)<br />
- Übergangsmatrizen, Materialverflechtung oder stochastische Matrizen<br />
- Matrizenmultiplikation als Verkettung von Übergängen<br />
Leistungskurs Lineare Algebra/ Geometrie<br />
Lineare Gleichungssysteme und vektorielle Geometrie<br />
- lineare Gleichungssysteme für n>2, Matrix-Vektor-Schreibweise<br />
systematisches Lösungsverfahren von linearen Gleichungssystemen<br />
Lösung unterbestimmter linearer Gleichungssysteme<br />
- Rechnen mit Vektoren<br />
Lineare Abhängigkeit, Basis, Dimension, Erzeugendensystem<br />
Parameterformen von Geraden- und Ebenengleichungen<br />
- Standardskalarprodukt mit Anwendungen Orthogonalität, Winkel und Länge von<br />
Vektoren<br />
- Normalenform von Ebenengleichungen<br />
Lagebeziehung von Geraden und Ebenen, Schnittwinkel von Geraden und Ebenen<br />
Abstandsprobleme<br />
Matrizen ( Alternative 1)<br />
- Abbildungsmatrizen, Parallelprojektionen<br />
- Matrizenmultiplikation als Abbildungsverkettung, inverse Matrizen und Abbildungen<br />
- Gruppenstruktur bzgl. der Matrizenmultiplikation<br />
- Eigenwertprobleme<br />
Matrizen ( Alternative 2)<br />
- Übergangsmatrizen, stochastische Matrizen<br />
- Matrizenmultiplikation als Verkettung von Übergängen<br />
- Gruppenstruktur bzgl. der Matrizenmultiplikation<br />
- Fixvektoren, stationäre Verteilung<br />
Grundkurs Stochastik<br />
Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
- Wahrscheinlichkeit<br />
- Bedingte Wahrscheinlichkeit, Unabhängigkeit<br />
- Zufallsgröße, Wahrscheinlichkeitsverteilung, Erwartungswert, Standardabweichung<br />
- Binomialverteilung<br />
Beurteilende Statistik ( Alternative 1)<br />
- Testen von Hypothesen<br />
Beurteilende Statistik ( Alternative 2)<br />
- Schätzen von Parametern für binomialverteilte Zufallsgrößen<br />
120
Leistungskurs Stochastik<br />
Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
- Wahrscheinlichkeit<br />
- Bedingte Wahrscheinlichkeit, Unabhängigkeit, Satz von Bayes<br />
- Zufallsgröße, Wahrscheinlichkeitsverteilung, Erwartungswert, Standardabweichung<br />
- Binomialverteilung<br />
- Normalverteilung, Formeln von de Moivre-Laplace<br />
Beurteilende Statistik<br />
- Testen von Hypothesen<br />
- Schätzen von Parametern<br />
Verknüpfung von Stochastik mit Analysis oder Linearer Algebra<br />
- Verknüpfung der Stochastik mit der Analysis über stetige Zufallsgrößen oder mit der<br />
Linearen Algebra über stochastische Matrizen/ Makrovketten<br />
121
Vorbemerkung:<br />
Schulinternes Curriculum für das Fach Musik<br />
<strong>Immanuel</strong> - <strong>Kant</strong> - Gymnasium Bad Oeynhausen<br />
Jahrgangsstufen 5 - 10<br />
Die derzeitige schulische Rahmenbedingung, dass der Musikunterricht in Klasse 7 <strong>bis</strong> 10<br />
nur epochal, d.h. ein Halbjahr lang unterrichtet wird, erfordert eine Überarbeitung des<br />
<strong>bis</strong>herigen Lenrplanes in zwei Richtungen:<br />
1) einerseits sollte der Unterrichtsstoff komprimiert werden und exemplarisches<br />
Lernen noch stärker berücksichtigt werden,<br />
2) andererseits sollten einige Unterrichtsinhalte (vor allem im Bereich der Musiklehre)<br />
in die Klassen 5 und 6 mit ihrem ganzjährigen<br />
Musikunterricht verlagert werden, damit der ohnehin kurze Musikunterricht in Klasse 7 <strong>bis</strong><br />
10 nicht überwiegend mit theoretischen Inhalten ausgefüllt wird.<br />
Insbesondere durch die Komprimierung der Lerninhalte werden wichtige zeitliche<br />
Freiräume geschaffen, die für folgende Aspekte dringend erforderlich sind:<br />
a) Praktischer Umgang mit Musik als Selbstzweck und als Erkenntnismethode.<br />
b) Wiederholung von Musiklehre im Hinblick auf Lernende, die nicht ständig praktisch<br />
mit Musik umgehen und theoretische Fähigkeiten (z.B. Notenlesen) wieder vergessen<br />
sowie als Ausgangsbasis zur weiteren Vertiefung und Erweiterung.<br />
c) Fächerverbindendes und projektorientiertes Lernen, das gerade für die Lernenden<br />
mit wenig musikalischer Vorbildung Zugänge zu entfernten Musikarten ermöglicht.<br />
Hinsichtlich des letzten Punktes muss der Lehrplan eine gewisse inhaltliche und zeitliche<br />
Variabilität aufweisen können.<br />
Grundsätzliches zur Methodik:<br />
Das Fach Musik kann und möchte neben kognitiv ausgerichteten Lernprozessen psychomotorische<br />
und affektive Ausgleichsmöglichkeiten schaffen. Für ein intensives Verstehen<br />
von Musik ist ein ganzheitlicher Umgang mit Musik eine wesentliche Voraussetzung. Ein<br />
unverzichtbarer Bestandteil des alltäglichen Musikunterrichts ist daher der praktische<br />
Umgang mit Musik hierbei vor allem das instrumentale und vokale Musizieren mit<br />
Schülern/-innen und das Umsetzen von Musik in Bewegung. Der praktische Umgang mit<br />
Musik durch Schüler/-innen gewinnt einen zusätzlichen Anreiz, wenn dieser nicht auf die<br />
Lerngruppe und deren Unterrichtstätigkeit beschränkt bleibt, sondern durch Aufführungen<br />
(schul-) öffentlich wird.<br />
Der Musikunterricht sollte in allen Jahrgangsstufen methodisch abwechslungsreich und<br />
ausgewogen durch praktisches Musizieren mit der Stimme und mit unterschiedlichen<br />
Instrumenten, Eigenproduktionen (Vertonungen, Arrangements, Improvisationen), Musik<br />
und Bewegung (Tanz, szenische Interpretation), graphische Umsetzung von Musik<br />
(Hörpartitur, Strukturschemen) und Ton-/Bildträgeranalyse gestaltet sein.<br />
Lernbereiche:<br />
Die vier Bereiche der RRL (Musikalische Ordnungen, musikalische Form/Ausdruck,<br />
geschichtliche/kulturelle Bindung; Funktion von Musik) sollen schwerpunktmäßig und<br />
122
anteilig eingesetzt werden können, wobei in Klasse 5 und 6 überwiegend der Bereich 1<br />
berücksichtigt wird.<br />
Fachwissen aus dem Bereich 1 (Musiklehre wie z.B. Notenlesen) sollte -insbesondere in<br />
den Klassenstufen 5 und 6 - öfters wiederholt werden („Spiral-Curriculum“), weil einerseits<br />
für die Analyse und Interpretation ein gewisses musiktheoretisches Grundwissen<br />
unentbehrlich ist und andererseits produktionsorientierte Verfahren (z.B. Erstellen eigener<br />
Kompositionen, Arrangements) ohne dieses ebenfalls schwer durchführbar sind.<br />
5/6:<br />
- systematische Kenntnis der Noten- und Pausenwerte, Bestandteile der Note<br />
- Metrum/Takt/Rhythmus (möglichst in Verbindung mit Produktionsorientierung)<br />
- Herkunft/Funktion der Notenschlüssel<br />
- Lesen des G-Schlüssels (Tonnamen und Lagenbezeichnungen)<br />
- Lesen des F-Schlüssels (als Transposition des G-Schlüssels, nur Tonnamen)<br />
- Ausdrucksbezeichnungen (z.B. Legato, Tenuto, Portato, Staccato, Marcato)<br />
- Tempobezeichnungen (z.B. Largo, Adagio, Andante, Moderato, Allegro, Presto,<br />
accellerando, ritardando, Fermate)<br />
- dynamische Bezeichnungen (z.B. ff - f - mf - p, crescendo, decrescendo)<br />
- Intervalle: Grobbestimmung aller Intervalle (Auszählmethode); Bestimmung von<br />
großen und kleinen Terzen<br />
- Aufbau/Klangeindruck/Wirkung von Akkorden: Dur-, Moll-, verminderte sowie<br />
übermäßige Dreiklänge, eventuell Dominantseptakkord<br />
- Aufbau von Tonleitern: Dur, Moll, chromatisch, pentatonisch (möglichst in<br />
Verbindung mit kulturgeschichtlichen Zusammenhängen)<br />
- Instrumentenkunde (Schlag-, Blechblas-, Holzblas-. Streich- und Zupf-,<br />
Tasteninstrumente), möglichst mit hohem praktischen Anteil (inklusive Bau und<br />
Spiel primitiver Instrumente)<br />
- menschliche Stimmlagen: Sopran, (Mezzosopran,) Alt; Tenor, (Bariton,) Bass;<br />
eventuell noch Koloratursopran, Countertenor<br />
- Einsatz der menschlichen Stimme in verschiedenen Musikbereichen, Zeiten und<br />
Arten (Chormusik, solistisch, Musiktheater)<br />
- Stimmbildung und Singen verschiedener Liedtypen aus verschiedenen Zeiten und<br />
Musikbereichen<br />
- Darstellende Musik: eigene Gestaltungsversuche; hören, analysieren und<br />
interpretieren; bildliche Umsetzung/lnterpretation; Zeichentrickfilmmusik<br />
7/8:<br />
- Themenorientierter (z.B. ,Die Liebe in der Musik'; ,Musik und Krieg`) und/oder<br />
chronologischer Durchgang von Epochen der europäischen Kunstmusik sowie der<br />
Pop- und Rockmusikgeschichte, möglichst in Verbindung mit methodischen<br />
Schwerpunkten (z.B. ´Musik und Bewegung').<br />
• Mögliche Epochen in der Kunstmusik:<br />
- Musik im Mittelalter<br />
- Musik der Renaissance-Zeit<br />
- Musik im Barockzeitalter<br />
- Musik in der Epoche der Klassik<br />
- Musik in der Romantik<br />
- Musik des 20. Jahrhunderts/ „Neue Musik“/avantgardistische Musik<br />
• Möglicher Überblick der Pop- und Rockmusikgeschichte:<br />
- Entstehung/Wurzeln (Ragtime)<br />
- Musik der 20er und 30er Jahre (Comedian Harmonists; Musik in der NS-Zeit)<br />
- Rhythm & Blues - Rock'n'Roll (BiII Haley, Elvis)<br />
- Beat (Beatles)<br />
123
- Hard-Rock (Rolling Stones)<br />
- Rap (möglichst Eigenproduktionen)<br />
- Schlager (aus verschiedenen Zeiten)<br />
- Musikwelt der Schüler/innen (z.B. in Form von Referaten)<br />
• Behandlung von Form- und Gestaltungsprinzipien in der Musik:<br />
- musikalische Großformanalyse (Rondo, Kanon, Liedformen)<br />
- musikalische Bausteinanalyse (Motiv, Phrase, Thema, Patterns)<br />
- Formen der Wiederholung (Sequenz, Imitation, Call & Response-Schema, Ostinato,<br />
Variation)<br />
- Unterscheidung von Homophonie/Polyphonie<br />
• Interpretationsansätze zu Musikstücken in biographischen, soziologischen oder/und<br />
geschichtlichen Zusammenhängen<br />
• Wiederholung von Musiklehre unter pragmatischen Gesichtspunkten<br />
• Das Thema „Musik In der Werbung“ kann und sollte möglichst projektorientiert und<br />
fächerverbindend (Deutsch. Politik) - vornehmlich in den Jahrgangsstufen 7, 8 oder<br />
9 behandelt werden.<br />
9:<br />
• Wurzeln und Stile des Jazz:<br />
- Worksongs<br />
- Spiritual & Gospel<br />
- Blues (Country Blues, Boogie-Woogie)<br />
- New Orleans-Jazz<br />
- Swing<br />
- Bebop<br />
- Cool-Jazz<br />
- Modern-Jazz; eventuell Free-Jazz (möglichst eigene Gestaltungsversuche)<br />
• mögliche Gestaltungsmerkmale/Stilmittel des Jazz und seiner Wurzeln:<br />
- Patterns, Riffs<br />
- Call & Response-Schema<br />
- ostinate Bassführung (Walking-Basses)<br />
- Improvisation (eigene Gestaltungsversuche), möglichst in Verbindung mit dem<br />
Blues-Schema<br />
- Blue-Notes, Dirty-lntonation<br />
- Down-Beat, Off-Beat; ternäres und binäres Feeling, Drive<br />
• Besetzungstypen von Jazz-Ensembles (Bigband, Combo, kleinere Formationen)<br />
10:<br />
• Musiktheater (Oper, Operette, Musical)<br />
• zumindest sollten ein Musical und eine Oper behandelt werden; der Bereich der<br />
Operette kann aus zeitlichen Gründen entfallen<br />
• Die gewählten Musiktheaterbeispiele sollten möglichst überzeitliche<br />
Lebensprobleme thematisieren wie z.B. Liebe, Freiheit, Gewalt,<br />
Fremdenfeindlichkeit (vgl. Westside-Story, Anatevka, Carmen, Entführung aus dem<br />
Serail, Fidelio)<br />
• möglichst (teilweise) Anwendung szenischer lnterpretationsverfahren<br />
• Auseinandersetzungen mit dem Wort-Ton-Verhältnis (Arie, Arioso, Rezitativ, Song)<br />
• Behandlung von Ouvertüre/Vorspiel (grober Aufbau und Funktion)<br />
• Der Unterricht im Bereich des Musiktheaters sollte fortlaufend durch Theaterfahrten<br />
ergänzt und bereichert werden.<br />
124
Musikunterricht in der Sekundarstufe II:<br />
Die neuen RRL in der Sekundarstufe II sehen vor, dass die Themen der einzelnen<br />
Kursabschnitte auf der Basis von Vorschlägen und Wünschen der Schüler-/innen mit den<br />
Lernenden auszuhandeln sind (RRL S.14ff., S.18). Aus diesem Grund kann und darf der<br />
Lehrplan für die Sekundarstufe II nicht thematisch bestimmt werden. Zur Durchführung<br />
von fächerübergreifenden Projekten ist allerdings eine Anlehnung an die<br />
jahrgangsspezifischen Themenbereiche der anderen Fächer sinnvoll und notwendig. So<br />
könnte sich z.B. das zweite Unterrichtsvorhaben des Faches Deutsch in 12.2<br />
„Poetisierung der Welt - Gesellschaftskritik: Literatur der Romantik und des Vormärz“<br />
innerhalb eines möglichen Kursthemas „Musik und Sprache“ in den Kursabschnitten<br />
„Volks- und Kunstlied in der Romantik“ sowie „Politisches Lied am Beispiel der<br />
Befreiungskriegslieder und der Revolutionslieder von 1848“ niederschlagen.<br />
Bei den auszuhandelnden Themen der Kursabschnitte müssen entsprechend den<br />
ministeriellen Vorgaben und Empfehlungen (vgl. RRL S.16ff, S.38) die in den RRL<br />
angeführten musikbezogenen Sachaspekte (S.11 - S.14) abgedeckt sein. Dem<br />
eingeforderten schwerpunktmäßigen praktischen Umgang mit Musik (RRL S.17) wird der<br />
Musikunterricht in der Sekundarstufe II einerseits durch intensive musikpraktische Phasen<br />
und die Verwendung produktionsorientierter Verfahren (z.B. eigene Vertonungen,<br />
Arrangements, szenische Interpretation, Tanz) gerecht. Andererseits sollen regelmäßig<br />
instrumental- und vokalpraktische Kurse angeboten werden, die möglichst in ein<br />
fächerverbindendes Projekt eingebettet sind und auf abschließende schulinterne und/oder<br />
öffentliche Aufführungen ausgerichtet sind.<br />
Innerhalb der vokal- und instrumentalpraktischen Kurse wird den Schülern-/innen die<br />
Möglichkeit geboten, entsprechende Fähigkeiten zu erwerben bzw. weiter zu entwickeln.<br />
Daneben können sich technisch interessierte Schüler/-innen Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
im Bereich der Tontechnik/apparativen Musikpraxis (fachgerechter/-s Aufbau/Aussteuern<br />
von Verstärkeranlagen, Aufnahmeverfahren usw.) aneignen.<br />
125
126
Erziehungswissenschaft / Pädagogik<br />
Jahrgangsstufe 11<br />
1. Kursthema: Erziehungssituationen und Erziehungsprozesse<br />
Themen<br />
(Obligatorik)<br />
Das Individuum im<br />
Erziehungsprozess<br />
Erziehungsverhalten<br />
und Legitimation<br />
von<br />
Erziehungspraktiken<br />
Erziehung in<br />
verschiedenen<br />
historischen und<br />
kulturellen Kontexten<br />
Realisierung mögliche Zusammenhänge<br />
mit anderen<br />
Fächern<br />
Begriffsklärungen:<br />
Erziehung,<br />
Sozialisation,<br />
Enkulturation,<br />
Pädagogik,<br />
Erziehungswissenschaft<br />
Das pädagogische<br />
Verhältnis<br />
Erziehungsziele,<br />
-mittel/-stile<br />
Erziehung in früheren<br />
Epochen<br />
oder<br />
Erziehung in verschiedenen<br />
Milieus und<br />
Kulturen<br />
2. Kursthema: Lernen und Entwicklung<br />
Themen<br />
(Obligatorik)<br />
Beobachtung, Beschreibung<br />
und<br />
Analyse von<br />
Lernvorgängen<br />
Entwicklungsprozesse<br />
und<br />
Lernprozesse<br />
Beeinflussung von<br />
Lernprozessen und<br />
Selbststeuerung des<br />
Lernens<br />
soziologische<br />
Theorien der<br />
Sozialisation<br />
Geschichte der Erziehung<br />
Realisierung mögliche Zusammenhänge<br />
mit anderen<br />
Fächern<br />
Lerntheorien<br />
Wahrnehmung,<br />
Denken und<br />
Gedächtnis<br />
Soziales Lernen<br />
Lernen in der<br />
informationsoffenen<br />
Gesellschaft<br />
Schulisches Lernen<br />
und Lehr-<br />
/Lerntechniken<br />
Manipulation und<br />
Strafe<br />
PC und Internet<br />
(Informatik)<br />
fachliche Lern- und<br />
Arbeitstechniken<br />
(alle Fächer)<br />
Jahrgangsstufe 12<br />
127<br />
mögliche Projekte<br />
Kindheit und<br />
Aufwachsen heute<br />
Erziehungsvorstellungen<br />
von<br />
verschiedenen<br />
Generationen und kulturellenGruppen/Milieus<br />
Hinweise auf Projektthemen<br />
Medienpädagogik<br />
Lernen im<br />
Cyberspace<br />
Lernen lernen<br />
Lernorte außerhalb<br />
der Schule<br />
1. Kursthema: Entwicklung und Sozialisation und deren Risiken in der Kindheit<br />
Themen<br />
(Obligatorik)<br />
Grundlagen und<br />
Interpendendenz von<br />
Realisierung mögliche Zusammenhänge<br />
mit anderen<br />
Fächern<br />
Anlage-Umwelt-Problematik<br />
Vererbung<br />
(Biologie)<br />
mögliche Projekte<br />
Wolfskinder
Entwicklung und<br />
Sozialisation Erziehungsbedürftigkeit<br />
und Erziehbarkeit<br />
des Menschen<br />
Modelle der wissenschaftlichen<br />
Erfassung von<br />
Entwicklung, Sozialisation<br />
und Entwicklungsstörungen<br />
im Kindesalter<br />
Pädagogisches<br />
Denken und Handeln<br />
aufgrund von<br />
Erkenntnissen über<br />
Entwicklung und Sozialisation<br />
Entwicklung und Sozialisation<br />
in unterschiedlichengesellschaftlichen,kulturellen,<br />
familiären Bedingungsfeldern<br />
und Milieus<br />
Möglichkeiten und<br />
Grenzen der<br />
pädagogischen<br />
Beeinflussung von<br />
Entwicklungsprozessen<br />
Anthropologische<br />
Fragestellungen in<br />
Philosophie und<br />
Biologie<br />
Reifungsprozesse<br />
(Biologie)<br />
Spracherwerb<br />
(Deutsch, Biologie)<br />
2. Kursthema: Entwicklung und Sozialisation und deren Risiken im Jugend- und Erwachsenenalter<br />
Themen<br />
(Obligatorik)<br />
Entwicklung,<br />
Sozialisation und<br />
ihre Risiken in<br />
Pubertät und<br />
Jugendalter und ihre<br />
wissenschaftliche<br />
Erfassung<br />
Pädagogisches<br />
Denken und Handeln<br />
aufgrund von<br />
Erkenntnissen über<br />
Entwicklung und<br />
Sozialisation in<br />
Pubertät und<br />
Jugendalter<br />
Entwicklung,<br />
Sozialisation und<br />
Erziehung im<br />
Erwachsenenalter<br />
Realisierung mögliche Zusammenhänge<br />
mit anderen<br />
Fächern<br />
Entwicklung und Sozialisation,<br />
mögliche<br />
Störungen und deren<br />
Ursachen während<br />
der Pubertät und im<br />
Jugendalter<br />
Möglichkeiten und<br />
Grenzen der sozialundsonderpädagogischenIntervention<br />
bei Entwicklungsstörungen<br />
und Devianz<br />
Resozialisierung und -<br />
habilitation als pädagogische<br />
und therapeutische<br />
Aufgaben<br />
Entwicklungsroman<br />
(Deutsch, Fremdsprachen)<br />
Theorien<br />
abweichenden<br />
Verhaltens (Biologie)<br />
Kunsttherapie<br />
128<br />
mögliche Projekte<br />
Sucht<br />
Erkundung außerschulischer<br />
Institutionen<br />
(Heime, Kliniken etc.)<br />
Jugend und Gewalt
1. Kursthema: Normen und Ziele in der Erziehung<br />
Themen<br />
(Obligatorik)<br />
Normen und Ziele<br />
in verschiedenen<br />
historischen,<br />
politischen und<br />
kulturellen Erziehungskontexten<br />
Institutionalisierung<br />
von Erziehung<br />
Pädagogische<br />
Theoriebildung<br />
2. Kursthema: Identität<br />
Themen<br />
(Obligatorik)<br />
Erzieherische<br />
Aspekte der Identitätsbildung<br />
im Kontext<br />
persönlicher<br />
Entfaltung und<br />
sozialer<br />
Verantwortlichkeit<br />
Jahrgangsstufe 13<br />
Realisierung mögliche Zusammenhänge<br />
mit anderen<br />
Fächern<br />
Erziehung in unterschiedlichenGesellschaftssystemen<br />
Erziehung im Kulturvergleich<br />
Die Idee der Bildung<br />
Wandel und Strukturen<br />
des<br />
Schulwesens<br />
Das Kind in der<br />
Geschichte<br />
Erziehungsgedanken in<br />
der Philosophie<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnol<br />
ogien (Informatik)<br />
Ausländische Bildungssysteme<br />
(Englisch,<br />
Französisch etc.)<br />
Alternative Schul- Bildung in Europa<br />
modelle (Sozialwissenschaften)<br />
Kritik der Erziehung Die Idee der Erziehung<br />
zur Toleranz (z. B.<br />
Deutsch: Lessing,<br />
Nathan)<br />
Realisierung Zusammenhänge mit<br />
anderen Fächern<br />
Menschenbilder Weltbilder (Philosophie)<br />
Menschenbilder<br />
(Religionslehre)<br />
129<br />
mögliche Projekte<br />
Aufwachsen in der<br />
Region<br />
Aufwachsen im Computerzeitalter<br />
Erziehungssystem<br />
Fernsehen<br />
Kinderrechte in aller<br />
Welt<br />
Schule und Beruf<br />
Schule der Zukunft<br />
mögliche Projekte<br />
Auf der Suche nach<br />
Menschenbildern in<br />
Institutionen<br />
Der neue Mensch
Das Fach Philosophie in der reformierten Oberstufe des<br />
<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong> Gymnasiums<br />
Philosophie gehört zu den Fächern, die in der Sekundarstufe I unserer Schule nicht<br />
unterrichtet werden. Daher seien an dieser Stelle einige Worte zur Erläuterung<br />
vorangestellt - zumal ja auch der bedeutendste deutsche Philosoph des 18.Jahrhunderts,<br />
<strong>Immanuel</strong> <strong>Kant</strong> (1724 - 1804), Namenspatron unserer Schule ist.. Das Wort Philosophie<br />
stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Liebe zur Weisheit”. Heute kann man den<br />
Begriff moderner ausdrücken als „Liebe zum (Nach-) Denken”.<br />
<strong>Immanuel</strong> <strong>Kant</strong> hat die Themenbereiche der Philosophie einmal auf folgende Fragen<br />
zusammengefasst:<br />
Was kann ich wissen?<br />
Was soll ich tun?<br />
Was darf ich hoffen?<br />
Was ist der Mensch?<br />
Diese Themenbestimmung macht zweierlei deutlich:<br />
1. Der Philosophierende ist ein fragender, ein nachdenklicher Mensch.<br />
2. Gegenstand und Ziel alles philosophischen Fragens ist der Mensch selbst, der sich und<br />
die Welt begreifen möchte, um sich in ihr zurechtfinden zu können.<br />
Wer Philosophie als Unterrichtsfach in der Oberstufe wählt, sollte also Freude am<br />
eigenständigen Denken mitbringen. Der Philosophieunterricht selbst lebt dann vom<br />
Gespräch der Kursteilnehmer miteinander. Sie sollten also einige Fähigkeiten entwickeln,<br />
damit ein solches Gespräch stattfinden kann: die Bereitschaft sich und anderen kritische<br />
Fragen zu stellen, anderen zuzuhören, sich mit fremden Denkansätzen (von Philosophen,<br />
Mitschülern, Lehrern) intensiv auseinanderzusetzen.<br />
Wer Philosophie als Unterrichtsfach in der Oberstufe wählt, sollte aber auch die<br />
Bereitschaft und Ausdauer mitbringen sich der notwendigen Verständniserschließung am<br />
Text nicht zu versagen.<br />
Denn nicht jeder philosophische Text wird sofort verständlich sein. Die Arbeit des<br />
Sinnerschließens ist daher oft recht mühsam, gerade darum aber auch wieder reizvoll,<br />
wenn es gilt sich selbst zu beweisen, dass man auch schwierigen Zusammenhängen<br />
gewachsen ist, es zu schaffen die Fassade der Wörter und Begriffe zu durchdringen und<br />
ins Innere, zum Verständnis, durchzudringen.<br />
Philosophieunterricht will damit ein besseres Verständnis anderer Zeiten und Kulturkreise,<br />
aber auch dem Verständnis von Auffassungen, in die wir hineinwachsen, dienen, in letzter<br />
Konsequenz aber einen eigenen Standpunkt entwickeln helfen.<br />
In den sechs Halbjahren der Oberstufe sollen die folgenden Themen erarbeitet werden,<br />
deren Schwerpunkte sich mit der Person des jeweiligen Fachlehrers bzw. der jeweiligen<br />
Fachlehrerin, aber auch mit der Zusammensetzung des jeweiligen Kurses verschieben<br />
können:<br />
130
Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie<br />
<strong>Immanuel</strong> - <strong>Kant</strong> - Gymnasium Bad Oeynhausen<br />
Jahrgangsstufen 11 - 13<br />
11.1 Halbjahresthema: Einführung in die Philosophie<br />
Erarbeitung philosophischer Fragestellungen und ihrer Gegenwartsbedeutung,<br />
Einführung in Probleme des Denkens und Erkennens, u.a. anhand des<br />
Höhlengleichnisses; Einführung in die Ethik durch eine Interpretation der<br />
platonischen Schriften Apologie und Kriton,<br />
Vorstellung der übrigen Themenkreise der kommenden Halbjahre.<br />
- Eine zweistündige<br />
Probeklausur: Analyse eines<br />
philosophischen Textes,<br />
ergänzt um die Herstellung von<br />
Bezügen zu im Unterricht<br />
behandelten philosophischen<br />
Fragestellungen oder um eine<br />
Beurteilung der erarbeiteten<br />
philosophischen Position<br />
11.2 Halbjahresthema: Einführung in die Anthropologie (Lehre vom<br />
Menschen)<br />
Erarbeitung verschiedener Menschenbilder und Persönlichkeitsideale von der Antike<br />
<strong>bis</strong> zur Neuzeit unter Berücksichtigung des biologischen (Darwin), psychologischen<br />
(Freud) und kulturellen Ansatzes (Nietzsche). Reflexion des behavioristischen<br />
Ansatzes (Skinner), der den Menschen als in gewisser Weise gewünschtes und<br />
steuerbares Wesen ansieht, ev. Problematisierung der Gentechnologie.<br />
Eine zweistündige Klausur:<br />
(vgl. 11.1)<br />
12.1 Halbjahresthema: Probleme des menschlichen Handelns<br />
Untersuchung grundlegender antiker ethischer Positionen unter Berücksichtigung der<br />
Nikomachischen Ethik, Versuch einer Interpretation der Schrift “Grundlegung der<br />
Metaphysik der Sitten” nach <strong>Kant</strong>, verbunden mit einem Blick auf die Kritik des<br />
kategorischen Imperativs aus der Sicht unterschiedlicher ethischer Positionen als<br />
Antwort auf die sich dem denkenden Menschen stellende Frage: “Was soll ich tun?”<br />
Vertiefung der Frage an konkreten Beispielen, etwa der Euthanasie (guter Tod -<br />
menschenwürdiges Sterben).<br />
..... zwei dreistündige Klausuren:<br />
Analyse eines philosophischen<br />
Textes, ergänzt um die Herstellung<br />
von Bezügen zu im<br />
Unterricht behandelten philosophischen<br />
Fragestellungen<br />
131
und um eine Beurteilung der<br />
erarbeiteten philosophischen<br />
Position<br />
12.2 Halbjahresthema: 12/2 Der Mensch in Staat und Gesellschaft Oder<br />
alternativ nach Absprache mit der Fachschaft bzw. dem Kurs:<br />
12/2 Probleme des Geschichtsverständnisses unter besonderer<br />
Berücksichtigung von Hegel und Marx<br />
Grundlegung des Staates im Individuum, die Finalität des Staates, die Grundtypen<br />
der Gesellschaft. Eine Auseinandersetzung mit Marxens Forderung nach einer<br />
revolutionären Veränderung der Gesellschaft, ausgehend von der Kritik der<br />
idealistischen Philosophie Hegels und Feuerbachs, verbunden mit der Lektüre der<br />
Frühschriften von Karl Marx und einer Einführung in das System des historischen<br />
und dialektischen Marxismus. Die Weiterentwicklung des marxschen Ansatzes durch<br />
Philosophen des 20. Jahrhunderts.<br />
Als zusammenfassende Bezeichnung für die philosophische Theorie von Geschichte<br />
kann Geschichtsphilosophie sowohl philosophische Sinndeutung des Geschehens<br />
als auch kritische Analyse der Erkenntnismöglichkeit historischen Geschehens sein.<br />
Im Mittelpunkt unserer unterrichtlichen Beschäftigung mit Geschichtsphilosophie<br />
steht der zuerst genannte Aspekt.<br />
Über eine knappe Betrachtung antiker Kreislauftheorie gelangt der Kurs zum Beginn<br />
teleologischer, also zielgerichteter Geschichtsvorstellungen (seit Augustinus) und<br />
kommt dann zum Schwerpunkt: Der Geschichtsphilosophie der Neuzeit. Ausgehend<br />
von <strong>Kant</strong>s kleineren Schriften zur Geschichtsphilosophie wendet sich der Kurs dann<br />
den Vorstellungen Hegels zu, die dann mit denen von Karl Marx konfrontiert werden.<br />
zwei dreistündige Klausuren:<br />
vgl. 12.1<br />
13.1 Halbjahresthema: Europäischer Nihilismus und französischer<br />
Existenzialismus<br />
Eine Erarbeitung des von Nietzsche und Kierkegaard mit der “Entwertung der<br />
obersten Werte” und der “Krankheit zum Tode” eingeleiteten Endstadiums der<br />
idealistischen Philosophie, verbunden mit der Betrachtung der Überwindung des<br />
Nullpunktes des Nihilismus durch Heidegger und Jaspers und einer Bestimmung der<br />
geistigen Situation unserer Zeit anhand von ausgewählten Texten und Dramen<br />
Sartres und Camus.<br />
zwei dreistündige Klausuren:<br />
vgl. 12.1<br />
13.2 Halbjahresthema: Probleme der Ontologie (Lehre vom Sein)<br />
Eine Betrachtung von Nicolai Hartmanns Ontologie, insbesondere seines auf der<br />
Philosophie Descartes fußenden Schichtenbaus der Welt, verbunden mit einer<br />
Weiterführung der Erkenntnistheorie zur Klärung der Frage, in welchem Umfang die<br />
menschliche Vernunft die Welt zu erfassen vermag, und mit einem abschließenden<br />
Versuch, die Stellung der Menschen in der Welt zu bestimmen und das Problem der<br />
menschlichen Freiheit zu diskutieren.<br />
- eine dreistündige Klausur:<br />
vgl. 12.1<br />
132
Schulinternes Curriculum – Physik – Sekundarstufe I<br />
Bezug: Richtlinien und Lehrpläne für das Gymnasium – Sekundarstufe I – in<br />
Nordrhein-Westfalen Physik 1993 [RdErl. KM v.<br />
8.2.1993 – II C 1/3 – 36 –20/0 Nr. 3327/92 -]<br />
Der Unterricht im Fach Physik erfolgt in den Klassen 6 sowie 8 <strong>bis</strong> 10 jeweils mit zwei<br />
Wochenstunden. Die Unterrichtsgegenstände umfassen obligatorische und fakultative<br />
Inhalte; letztere sind in der folgenden Übersicht kursiv dargestellt. Es existieren<br />
Querverbindungen zu und dementsprechende aktuelle Absprachen mit anderen Fächern;<br />
in der hausinternen Veröffentlichung „Die Lehrpläne der Fächer: Physik – Chemie –<br />
Biologie – Erdkunde – <strong>Mathe</strong>matik : Absprachen – Vereinbarungen – Inhalte“ sind solche<br />
wünschenswerten Absprachen aufgeführt. Diese Veröffentlichung liegt seit 1998 vor; dort<br />
ist für den Bereich der obligatorischen Inhalte der Physik für jede Jahrgangsstufe auch<br />
eine grobe zeitliche Rasterung zur Orientierung angegeben. Zur Zeit befinden sich diese<br />
Ausführungen in einer Phase der Überarbeitung, so dass sie hier nicht mit aufgenommen<br />
sind; dieses bleibt einer späteren Fassung vorbehalten.<br />
Die folgenden Ausführungen machen Aussagen zu den Sachgebieten, den<br />
fachmethodischen Inhalten und zur Leistungsbewertung im Fach Physik.<br />
Sachgebiete<br />
Jahrgangsstufe 6<br />
Temperatur und Energie<br />
A.1 Volumen- und Längenänderung bei Erwärmung/Abkühlung<br />
• Untersuchung fester, flüssiger, gasförmiger Körper mit Anwendungen in Natur<br />
und Technik<br />
Anomalie des Wassers<br />
A.2 Thermometer, Temperaturmessung<br />
• Zweck, Aufbau, Funktionsweise von Flüssigkeitsthermometern<br />
• Kalibrierung eines Thermometers und Temperaturmessungen<br />
A.3 Energie<br />
• Energieübertragungsprozesse mit Temperaturerhöhung<br />
• Energieeinheit 1 Joule<br />
A.4 Energieübergang zwischen Körpern verschiedener Temperatur<br />
• Vorgänge in Natur und Technik, die auf Wärmemitführung, -leitung oder<br />
-strahlung beruhen<br />
• Beispiele für Energieübergänge vom kälteren zum wärmeren Körper<br />
(Kühlschrank)<br />
Elektrischer Strom<br />
B.1 Einfache Stromkreise<br />
• Schaltskizzen<br />
• Bauformen von Schaltern<br />
• Aufbau einfacher Schaltungen; Parallel- und Reihenschaltung<br />
B.2 Leiter und Nichtleiter<br />
• Messgeräte zur Prüfung der Leitfähigkeit<br />
• Untersuchungen an festen und flüssigen Leitern<br />
B.3 Fahrradbeleuchtung<br />
133
• Stromkreis am Fahrrad<br />
• Funktionsüberprüfungen, Fehlerbeseitigung (<strong>Verkehrserziehung</strong>)<br />
B.4 Magnetismus<br />
• Dauer- und Elektromagnete<br />
• technische Anwendungen<br />
B.5 Nennspannungen elektrischer Quellen und Verbraucher<br />
• Gefahren des Stroms<br />
B.6 Wärmewirkung und Sicherung<br />
• Funktionsweise, Fallbeispiele<br />
B.7 Elektrischer Strom und Energiewandlung<br />
B.8 Elektrische Geräte mit Thermostat<br />
• Bimetallschalter<br />
• Regelkreis Bügeleisen<br />
Das Licht<br />
C.1 Licht und Sehen<br />
• Transmission, Reflexion, Absorption des Lichtes<br />
• Reflexionsgesetz<br />
• Spektralzerlegung und Körperfarben<br />
• Modell des Lichtstrahls<br />
C.2 Lichtquellen und Lichtempfänger<br />
• Auge, Solarzelle<br />
• Sehen und Gesehen werden (<strong>Verkehrserziehung</strong>)<br />
• Historische Entwicklung der Lichtquellen<br />
C.3 Geradlinige Ausbreitung des Lichtes<br />
• Schatten; Kern- und Halbschatten<br />
• Schattenphänomene in der Natur<br />
• Lochkamera<br />
Speicherung, Transport, Entwertung der Energie<br />
D.1 Speicherung und Transport der Energie<br />
• Speichermöglichkeiten (Lage, Bewegung, chemisch ...)<br />
• Energieumwandlungsprozesse; Energietransportketten im Alltag<br />
D.2 Entwertung von Energie<br />
D.3 Energie und Umwelt<br />
• Energieversorgungssysteme; ökologische Folgen; Energiesparmöglichkeiten<br />
Der Teil D. kann integriert in A. ... C. behandelt werden.<br />
134
Jahrgangsstufe 8<br />
A. Strahlenoptik<br />
A.1 Licht an Grenzflächen<br />
• Reflexion am ebenen Spiegel, Reflexionsgesetz<br />
• Spiegelbilder (Konstruktionen)<br />
• Lichtstrahlmodell, Umkehrbarkeit des Lichtweges<br />
• Brechung an ebenen Grenzflächen<br />
• Brechungsgesetz in graphischer Form<br />
• Konstruktion des Strahlengangs beim Übergang von einem Medium in ein<br />
anderes<br />
• Totalreflexion mit Anwendungen in Natur und Technik<br />
• Zerlegung und Zusammensetzung des weißen Lichts<br />
• Spektralfarben<br />
• Infrarote und ultraviolette Strahlung (Nachweis, Anwendungen, Gefahren)<br />
• Farbenaddition und –subtraktion, Körperfarben<br />
A.2 Optische Linsen<br />
• Strahlenverlauf bei Sammellinsen<br />
• Bilderzeugung, Strahlengangkonstruktionen<br />
• Qualitative Zusammenhänge zwischen Bildgröße, -weite, Gegenstandsgröße, -<br />
weite und Brennweite<br />
• Abbildungsgleichung, keine Linsengleichung<br />
• Anwendung: Fotoapparat<br />
• Strahlenverlauf bei Zerstreuungslinsen; Augenfehler und deren Korrektur<br />
A.3 Sehvorgang und Optische Instrumente<br />
• Bildentstehung im Auge<br />
• Augenfehler und ihre Korrektur (vgl. A.2)<br />
• Lupe, Fernrohr und Mikroskop<br />
• Weitere optische Instrumente<br />
B. Elektrizität<br />
B.1 Wirkungen des elektrischen Stromes<br />
• Thermische, magnetische, chemische Wirkung<br />
B.2 Elektrische Ladung<br />
• Eigenschaften von Ladungen<br />
• Ladungstrennung und Influenz<br />
• Kraftwirkungen, Portionierbarkeit, Neutralisation von Ladung<br />
• Elektronen und Atomkerne als Atombausteine<br />
• Laden/Entladen im Elektronenbild<br />
• Deutung des Stromes im Elektronen- bzw. Ladungsbild<br />
• Anwendungen: Elektroskop, Faradaykäfig, Gewitter, Elektronenstrahlröhre<br />
B.3 Stromstärke und Ladung<br />
• Definition von Ladungseinheit und Stromstärke; Grund- und abgeleitete Größen<br />
• Messung von Stromstärken; Funktionsprinzip von Drehspulmessgeräten<br />
• Stromstärken im unverzweigten und verzweigten Stromkreis, Deutung im<br />
Elektronenbild<br />
B.4 Die elektrische Quelle<br />
• Spannungseinheit, Messung von Spannungen (Intuitiver Gebrauch der Größe<br />
Spannung)<br />
• Reihenschaltung von Quellen<br />
B.5 Der elektrische Verbraucher<br />
• Das Ohmsche Gesetz (rechnerische und graphische Auswertung)<br />
135
• Beispiele für nicht-proportionale Zusammenhänge zwischen U und I<br />
• Der elektrische Widerstand eines Verbrauchers, technische Anwendungen<br />
• Der spezifische Widerstand<br />
Jahrgangsstufe 9<br />
A. Die Kraft<br />
A.1 Kräfte und ihre Wirkungen<br />
• Art und Wirkung von Kräften (Beispiele: Verformung, Bewegungsänderung)<br />
• Kraftpfeil<br />
• Wechselwirkungsaspekte bei Kräften<br />
• Federkraftmesser, Hookesches Gesetz<br />
• Kraftdefinition (Newton)<br />
A.2 Zusammenwirken von Kräften<br />
• Zusammensetzung und Zerlegung von Kräften, Kräfteparallelogramm<br />
• Schiefe Ebene<br />
A.3 Gewichtskraft und Masse<br />
• Ortsfaktor<br />
• Zusammenhang Kraft-Masse<br />
A.4 Anwendungen mit Kräften<br />
• Anwendung „Hebel“ oder „Wellrad/Getriebe“<br />
z.B. ein-/zweiseitiger Hebel, Hebelgesetz mit Anwendungen oder<br />
Drehmoment in elementarer Form, Anwendung auf Fahrradantrieb<br />
B. Der Druck<br />
B.1 Der Kolbendruck<br />
• Definition und Einheit<br />
• Deutung im Teilchenmodell (Flüssigkeiten, Gase)<br />
• Boyle-Mariottesches Gesetz<br />
• Beispiele aus Natur und Technik (Manometer, Blutkreislauf, Hebebühne,...)<br />
B.2 Der Schweredruck<br />
• Schweredruck als Gewichtskraft von Flüssigkeiten<br />
• Deduktion von p=ρgh<br />
• Unabhängigkeit von der Gefäßform<br />
• Messung des Luftdrucks<br />
• Beispiele zur Wirkung des Schweredrucks<br />
B.3 Auftrieb in Flüssigkeiten<br />
• Auftriebskraft als Wirkung des Schweredrucks<br />
• Deduktive Herleitung und experimentelle Bestätigung des Archimedischen<br />
Prinzips (induktive und deduktive Methode)<br />
• Sinken, Schweben, Steigen, Schwimmen<br />
B.4 Auftrieb in Gasen<br />
C. Energie, Arbeit, Leistung<br />
C.1 Mechanische Energie und Arbeit<br />
• Bewegungs-, Lage-, Spannenergie sowie deren Umwandlung<br />
• Term für die Lageenergie EL=Gh; 1J=1Nm<br />
• Arbeit als Energieänderung W=∆E; Hubarbeit<br />
• Begründung zu einfachen Hebemaschinen<br />
C.2 Mechanische Leistung<br />
136
• Definition und Anwendung in Berechnungen<br />
D. Innere Energie<br />
D.1 Energieerhaltung und innere Energie<br />
• Versuche mit wiederholter Wandlung von mechanischen Energieformen (z.B.<br />
Pendel) und Postulat der Energieerhaltung<br />
• Reibung als Ursache für die Abnahme mechanischer Energie, dabei Erhöhung<br />
der inneren Energie der beteiligten Körper<br />
• Zusammenhang Temperaturänderung und innere Energie, Deutung im<br />
Teilchenmodell<br />
• Erarbeitung der Gleichung ∆Ei=cm∆Θ<br />
• Mischungsversuche zur Kalorik<br />
D.2 Schmelz- und Verdampfungswärme<br />
D.3 Wärmekraftmaschinen, Wärmepumpe<br />
• Stirling-Motor, Wirkungsgrad, Energieversorgungssysteme<br />
D.4 Energieentwertung<br />
Anmerkung: D.1 und D.4 können auch integriert behandelt werden.<br />
137
Jahrgangsstufe 10<br />
E. Elektrische Energie<br />
E.1 Elektrische Energie und Leistung, Definition der Spannung<br />
• Wandlung elektrischer Energie in Stromkreisen<br />
• Versuch zu E ~ I*t (Proportionalitätsfaktor charakterisiert die elektrische Quelle)<br />
• Definition der Spannung: U=E/Q, Einheit 1V=1J/C<br />
• Übertragung der Größe Leistung auf die Elektrik<br />
E.2 Verzweigte und unverzweigte Stromkreise<br />
• Erweiterung des Spannungsbegriffs auf Teilspannung an einem Widerstand<br />
• Spannungsmessungen und –berechnungen in unverzweigten Stromkreisen<br />
• Kirchhoffsche Regeln<br />
E.3 Elektromotor und Generator<br />
• Aufbau und Funktionsweise eines Gleichstrommotors<br />
• Aufbau und Funktionsweise eines Wechselstromgenerators, Deutung des<br />
Wechselstroms im Elektronenbild<br />
• Motor und Generator als elektromagnetische Energiewandler<br />
• Wirkungsgrad eines Motors oder Generators<br />
E.4 Erzeugung und Verteilung elektrischer Energie<br />
• Kraftwerkstypen und Energiewandlungsprozesse<br />
• Energieströme; Verteilung elektrischer Energie in Europa<br />
• Bestandteile des Haushaltsnetzes<br />
F. Der Schall – Schwingungen und Wellen<br />
F.1 Schallquellen, Schwingungen<br />
• Beschreibung von Schwingungen durch Frequenz, Periodendauer, Amplitude<br />
• Tonhöhe und Lautstärke<br />
• Aufzeichnung von Schwingungsbildern<br />
• Untersuchung der Periodendauer eines schwingenden Systems<br />
F.2 Schallempfänger, Resonanz<br />
• Ohr, Mikrofon<br />
• Resonanz mit Nutzen und Gefahren<br />
F.3 Schallausbreitung, Wellen<br />
• Versuche zur Schallausbreitung in festen, flüssigen, gasförmigen Körpern<br />
• Schallgeschwindigkeit in Luft<br />
• Begriffsklärung „Welle“<br />
• Reflexion und Beugung von Wellen<br />
• Auswirkung von Lärm auf Menschen, Maßnahmen zur Vermeidung o.<br />
Dämmung<br />
F.4 Lärmvermeidung, Lärmschutz<br />
• Praktische Bedeutung der physikalischen Prinzipien aus F.3<br />
F.5 Kodieren von Sprache und Musik; Aufzeichnung und Transport von Daten<br />
• <strong>Mathe</strong>matisch-physikalische Funktionsprinzipien von Telefon, Analog-<br />
Digitalplattenspieler, Tonbandgerät, Telefax ...<br />
F.6 Töne, Klänge, Geräusche; Musikinstrumente<br />
• Erweiterung des Bereichs F.2: Tonintervalle, Obertöne usw.<br />
G. Radioaktivität und Kernenergie<br />
G.1 Aufbau der Atomkerne<br />
• Kern und Hülle, Protonen- und Nukleonenzahl<br />
G.2 Ionisierende Strahlung<br />
• Radioaktivität, Registrierung (Zählrohr)<br />
138
• Reichweite, Durchdringungsvermögen, Ablenkbarkeit<br />
• Kernprozesse, Zerfallsreihen<br />
• Aktivität, Zerfallskurven, Halbwertszeit<br />
G.3 Medizinische Anwendungen – Strahlenschäden und Strahlenschutz<br />
• Einsatzbeispiele für ionisierende Strahlen in der Medizin, Nutzen, Gefahren<br />
• Biologische Auswirkungen<br />
• Regeln des Strahlenschutzes<br />
G.4 Energie aus Kernkraftwerken<br />
• Kernspaltung und Kettenreaktion<br />
• Kernreaktor mit Steuer- und Regeleinrichtungen<br />
• Energetische Vorgänge<br />
• Gefährdungen, Entsorgung<br />
Anmerkung: Möglichkeit zum Besuch eines Kernkraftwerkes; evtl. kombinierte<br />
Behandlung mit E.4<br />
Fachmethodische Inhalte<br />
Am Ende des Physikunterrichts in der Sekundarstufe I sollen folgende Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten erreicht sein:<br />
Beobachtung, Beschreibung, Hinterfragen physikalischer Erscheinungen<br />
Planung und Durchführung von Experimenten<br />
Formulierung physikalischer Gesetze<br />
Anwendung und Reflexion physikalischer Modelle<br />
Anwendung physikalischer Erkenntnisse in Umwelt und Technik<br />
Leistungsbewertung<br />
Als Formen der Lernerfolgsüberprüfung sind relevant<br />
Mündliche Mitarbeit im Unterricht<br />
Schriftliche Mitarbeit im Unterricht<br />
Experimentelle Mitarbeit<br />
Referat, Hausaufgabe, Protokoll<br />
Schriftliche Übung<br />
Die Fachkonferenz Physik hat bezüglich Einsatz und Gewichtung den<br />
Fachkolleginnen/Fachkollegen im Rahmen des gültigen Lehrplans entsprechende<br />
Freiheiten belassen; konkrete Absprachen (etwa über Anzahl schriftlicher Übungen) gibt<br />
es nicht.<br />
139
Schulinternes Curriculum – Physik – Sekundarstufe II<br />
Bezug: Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II –<br />
Gymnasium/Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen Physik 1999 [RdErl. d.<br />
Ministeriums für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung v. 17.3.1999 –<br />
732.36-20/0-277/99]<br />
Der aktuelle Lehrplan Physik für die Sekundarstufe II ist zum 1.8.1999,<br />
beginnend mit der damaligen Jahrgangsstufe 11, in Kraft getreten; zum<br />
Zeitpunkt dieser Niederschrift (Schuljahr 2000/2001) ist er für die laufenden<br />
Jahrgangsstufen 11 und 12 gültig; die aktuelle Jahrgangsstufe 13 wird nach<br />
einem älteren Lehrplan unterrichtet, der hier nicht mehr aufgeführt ist.<br />
Der Unterricht erfolgt in der Jahrgangsstufe 11 als dreistündiger Grundkurs, in 12 und<br />
13 wahlweise als dreistündiger Grund- oder fünfstündiger Leistungskurs. Im<br />
Grundkursbereich wird eine grundlegende wissenschaftspropädeutische Ausbildung<br />
angestrebt; im Leistungskursbereich ist das Lernniveau exemplarisch vertieft, u.a.<br />
durch systematische Beschäftigung mit wesentlichen Inhalten, Theorien und Modellen<br />
der Physik sowie vertiefte Beherrschung und selbstständige Anwendung der<br />
fachspezifischen Arbeitsmittel und –methoden, auch in fachübergreifenden<br />
Zusammenhängen.<br />
Notwendige Voraussetzung für beide Kursarten ist der vorausgehende<br />
Grundkursunterricht in der Jahrgangsstufe 11 (Lehrplan Physik S.40), dem in diesem<br />
Zusammenhang eine besondere Funktion zukommt. Hier sollen<br />
• unterschiedliche Kenntnisse aus der Sekundarstufe I angeglichen werden<br />
• systematische Methodenschulungen erfolgen<br />
• fachliche Grundlagen gelegt werden<br />
• Einblicke in die Anforderungen der Qualifikationsphase (12/13) gegeben<br />
werden.<br />
Typisch für den Physik-Unterricht in der Sekundarstufe II nach dem neuen Lehrplan ist<br />
die didaktische Konzeption in Form von sinnstiftenden Kontexten, die in Sequenzen<br />
angeordnet sind. Die Fachkonferenz Physik des IKG hat in ihrer Sitzung vom<br />
11.4.2000 beschlossen, in den kommenden Jahren auf der Basis eines<br />
Unterrichtssequenzvorschlages der seinerzeit in der Jahrgangsstufe 11<br />
unterrichtenden Kollegen Kurssequenzen für Grund- und Leistungskurse zu erproben<br />
bzw. zu entwickeln. Insofern hat die folgende Auflistung von Sachbereichen und<br />
Fachmethoden einen vorläufigen Charakter und ist insbesondere hinsichtlich der<br />
Jahrgangsstufen 12 und 13 als Absichtserklärung zu verstehen.<br />
Teilweise sind die dargestellte Sequenzen bereits durchgeführt worden (JgSt. 11),<br />
darüber hinaus handelt es sich um Planungsideen (JgSt. 12 u. 13; s.o.). Die<br />
Sequenzentwürfe bedürfen in den nächsten Jahren einer unterrichtsbegleitenden<br />
Evaluation.<br />
Angegeben ist ein Konzept, wie es für einen Physik-Leistungskurs denkbar<br />
ist.<br />
140
Sequenzvorschlag JgSt. 11<br />
1. Der Forschungsauftrag<br />
Experimentelle Untersuchung von Feder-Pendeln<br />
Aspekte u.a.: Hookesches Gesetz, lineare Regression, statistische Auswertung, Fehlerrechnung;<br />
Ziel: Schwingungsdauerformel T=k√m/D; Arbeitspapiere Linearisierung<br />
von Graphen / Referatetechnik / Fehlerrechnung; Fachmethoden der Physik<br />
2. Teilnahme am Straßenverkehr<br />
Kinematik und Dynamik der linearen Bewegungen<br />
Aspekte u.a.: Idealisierung, Modellbildung u. Simulation; Messwerterfassung bei Versuchen<br />
auf der Luftkissenbahn; Bewegungsgesetze der gleichförmigen und<br />
gleichmäßig beschleunigten Bewegung, Faustformeln aus dem Verkehrsunterricht;<br />
Trägheitssatz, Grundgleichung der Mechanik; Freier Fall und Senkrechter Wurf; Energetische<br />
Betrachtungen: Bewegungs- und Lageenergie; Spannenergie; Experimentelle<br />
Prüfung des Energiesatzes für ein Feder-Schwere-Pendel<br />
3. Physik und Sport<br />
Flugbahnen von Wurfobjekten<br />
Aspekte u.a.: Schiefer Wurf, Reibungseinflüsse (Modellbildung und Simulation); Energiebilanzen;<br />
Videoanalyse realer Bewegungsvorgänge<br />
4. Auf der Spur des Elektrons I<br />
Aspekte u.a.: Grundgleichung der Elektrostatik; Coulomb-Gesetz; Spannung,<br />
Potential, potentielle Energie im E-Feld; Nachweis u. Messung elektrischer Ladung;<br />
glühelektrischer Effekt; Eigenschaften d. Elektronen: Negativität, Trägheit; Experimentelle<br />
Untersuchung der Elektronen mit Hilfe elektrischer Felder,<br />
Elektronenstrahlablenkröhre; Millikan-Experiment<br />
Hinweise: In JgSt. 11 wird hiernach nicht behandelt:<br />
• Impulssatz (-> Ende JgSt. 12)<br />
• Kreis- und Rotationsbewegungen<br />
• Kondensatorformeln<br />
141
Sequenzvorschlag JgSt. 12<br />
1. Auf der Spur des Elektrons II<br />
Aspekte u.a.: Experimentelle Untersuchung der Elektronen mit Hilfe magnetischer Felder,<br />
magnetische Feldgröße B, Lorentzkraft, Gesetzmäßigkeiten der gleichförmigen<br />
Kreisbewegung, Zentripetalkraft (Mechanik), e/m-Bestimmung, Teilchenbeschleuniger,<br />
Massenspektrographie<br />
2. Bereitstellung, Wandlung u. Verteilung elektrischer Energie<br />
Aspekte u.a.: Untersuchung besonderer Magnetfelder, µ0-Bestimmung;<br />
Kondensator als Energiespeicher, Kapazität, Kondensatorformeln, Dielektrikum; Elektromotor<br />
und Generator: Induktion; Selbstinduktion, Wechselspannung; Speicherung<br />
magnetischer Energie<br />
3. Möglichkeiten der Energieübertragung<br />
Aspekte u.a.: mechanische Schwingungen: Schwingungsgrößen, Gesetzmäßigkeiten,<br />
Differentialgleichung der harmonischen Schwingung; erzwungene Schwingungen,<br />
nichtlineare Schwingungen; elektromagnetische Schwingungen; Analogiebetrachtungen;<br />
Erzeugung und Ausbreitung mechanischer und elektromagnetischer Wellen, Wellengleichung<br />
4. Welle als Strukturelement der Physik<br />
Aspekte u.a.: Reflexion, Brechung, Beugung von Wellen; Huygenssches Prinzip; stehende<br />
Wellen, Interferenz; Praktikum: Wellenlängenmessungen (o.ä.): Schall, Ultraschall,<br />
Wasser, Mikrowellen; [Facharbeiten]<br />
5. Auf der Suche nach der Natur des Lichtes<br />
Aspekte u.a.: Wie breitet sich das Licht aus? Informationsübertragung durch Licht;<br />
Lichtgeschwindigkeitsbestimmungen, Wellenoptik; Interferometrie<br />
6. Veränderungen der Raum-Zeit-Vorstellung<br />
Aspekte u.a.: Michelson-Versuch ... Lorentzkontraktion; Was wird aus der <strong>bis</strong>herigen<br />
Dynamik? Der Impulssatz klassisch und relativistisch (hier: Impulssatz und Stoßvorgänge)<br />
142
Sequenzvorschlag JgSt. 13<br />
1. Wechselwirkungen von Licht mit Materie<br />
Photoeffekt, Compton-Effekt, Entstehung von Röntgenstrahlung; Spektrometrie der<br />
Röntgenstrahlung, Bragg-Reflexion<br />
2. Thermodynamik<br />
Aspekte u.a.: Welche Rolle spielte die Thermodynamik bei der Entwicklung der Atommodelle?<br />
kinetische Gastheorie, Strahlungsgesetze, Wärmekraftmaschinen ...<br />
Genauere Vorstellungen zur Thermodynamik können z.Zt. noch nicht entwickelt<br />
werden, da unklar ist, wie entsprechende Unterrichtssequenzen gestaltet werden<br />
können; Fortbildungsmaßnahmen – auch mit Hinweisen zur Gestaltung von<br />
experimentellen Abituraufgaben aus dem Bereich der Thermodynamik – bleiben<br />
abzuwarten.<br />
3. Von klassischen Vorstellungen zur Quantenphysik - Vom Planetensystem<br />
über das Bohrsche Atommodell zum wellenmechanischen Atommodell<br />
Aspekte u.a.: Himmelsmechanik und Bohrsches Atommodell (hier auch:<br />
Gravitationsgesetz, Gravitationsfeld, Arbeit und Energie im Gravitationsfeld);<br />
Linienspektren und Energiequantelung, Franck-Hertz-Versuch, Elektronenbeugung<br />
(de Broglie-Theorie), Unbestimmtheitsrelation, Vereinigung von Wellen- und Teilchenbild,<br />
Ausblick auf ein quantenphysikalisches Atommodell, Schrödinger-Gleichung,<br />
numerische Lösung der Schrödinger-Gleichung für das Wasserstoff-Atom<br />
4. Untersuchung von Strahlung<br />
Aspekte u.a.: wiederholende Elemente (Ladungen in Feldern); Spektroskopie (Prismen-<br />
und Gitterspektren); Spektrometrie von Beta- und Gammastrahlung<br />
Noch einzuarbeiten sind folgende Bereiche:<br />
* Methodenzuordnung<br />
* fachübergreifende Aspekte<br />
* selbstständige kooperative Arbeitsformen<br />
* Einsatz neuer Medien (Messwerterfassung, Modellbildung u. Simulation, Information..)<br />
* Projektphasen<br />
Klausuren<br />
• JgSt. 11: je Halbjahr 1 Klausur, 2-stündig<br />
• JgSt. 12: je Halbjahr 2 Klausuren, LK 3-4-stündig, GK 2-3-stündig<br />
• JgSt. 13: 1. Halbjahr 2 Klausuren, LK 4-5-stündig, GK 3-stündig<br />
2. Halbjahr 1 Klausur, LK 4,25h; GK 3h (Abiturbedingungen)<br />
143
Fachspezifische Methoden<br />
Neben der angedeuteten Kontextorientierung ist der wissenschaftliche<br />
Erkenntnisprozess ein gestalterisches Element des Physikunterrichts. Somit kommt<br />
fachspezifischen Methoden, die diesen Erkenntisprozessen in besonderer Art und<br />
Weise entsprechen, besondere Bedeutung zu.<br />
In diesem Zusammenhang sind als Organisationsformen zu erwähnen<br />
• Lehr- und Lernformvariationen (Unterrichtsgespräch, Gruppenarbeit,<br />
Experimentalphasen)<br />
• Hausaufgaben, Referat, Protokoll, Projekt<br />
• Facharbeit<br />
Mit den fachspezifischen Methoden eng verknüpft sind Aspekte der<br />
Leistungsbewertung im Beurteilungsbereich „Sonstige Mitarbeit“<br />
• Beiträge zum Unterrichtsgespräch<br />
• Hausaufgaben<br />
• Beiträge zu physikalischen Experimenten und Praktikumsphasen<br />
• Protokoll<br />
• Schriftliche Übung<br />
Die in der Sekundarstufe II angestrebten fachmethodischen Fähigkeiten<br />
unterscheiden sich in keiner Weise von den im Bereich des Lehrplans SI formulierten<br />
Zielen.<br />
144
Schulinternes Curriculum der Fachschaft Religion für die<br />
Evangelische und Katholische Religionslehre<br />
<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong> Gymnasium Bad Oeynhausen<br />
Jahrgangsstufen 5-10<br />
Das folgende Curriculum wird von den evangelischen und katholischen Religionslehrer/innen,<br />
die eine gemeinsame Fachschaft bilden, gemeinschaftlich verantwortet.<br />
Unterschiedliche Akzentuierungen, die sich aufgrund der unterschiedlichen<br />
konfessionellen Lehrtraditionen und der verschiedenen verwendeten Lehrwerke ergeben,<br />
werden gegenseitig respektiert.<br />
Jahrgangsstufe 5/6<br />
Obligatorik Lehrplanbezüge/Kommentare<br />
Zweifel und Glaube<br />
- Abraham<br />
Jesus in seiner Zeit und Bedeutung<br />
heutiger Nachfolge<br />
Die jahwistische und die priesterschriftliche<br />
Schöpfungserzählung und<br />
heutiger Umgang mit der Schöpfung<br />
Die ersten Gemeinden des Christentum<br />
breiten sich aus - Wie begegnen uns<br />
Gemeinden heute?<br />
Weitere mögliche Themen<br />
Gott schreibt auch auf krummen Linien<br />
gerade - König David<br />
Christen als Verfolgte und Verfolger<br />
Evangelisch – Katholisch<br />
Was verbindet - was trennt<br />
Jüdische, muslimische und christliche<br />
Feste<br />
Liebe - Freundschaft - Partnerschaft<br />
(Auf dem Weg zum Erwachsenwerden)<br />
Schwerpunkt soll in der Sexta die Arbeit<br />
am Alten Testament sein/in der Quinta<br />
die Arbeit am Neuen Testament.<br />
Leitlinie 1: Gott suchen - Gott erfahren<br />
Leitlinie 2: Jesus und seiner Botschaft<br />
begegnen – Christus bekennen<br />
Leitlinie 4: In der Schöpfung, mit der<br />
Schöpfung leben<br />
Leitlinie 7: Kirche als Gemeinschaft<br />
erfahren - um Kirche streiten<br />
Das Thema sollte in der Jgst. 6 in<br />
Kooperation mit dem Geschichtsunterricht<br />
bearbeitet werden.<br />
Leitlinie 3: Wirklichkeit deuten -<br />
prophetisch reden und handeln<br />
Leitlinie 7: Kirche als Gemeinschaft<br />
erfahren - um Kirche streiten<br />
Leitlinie 7: Kirche als Gemeinschaft<br />
erfahren - um Kirche streiten<br />
Leitlinie 8: Wege nach Jerusalem gehen -<br />
Gegeneinander, miteinander, zueinander<br />
Über die Leitlinien hinaus sollte diese<br />
fächerübergreifende Unterrichtseinheit<br />
(Kooperation Religion-Biologie) im<br />
2.Halbjahr der Jgst.6 eingeplant werden!<br />
145
Schulinternes Curriculum der Fachschaft Religion für die<br />
Evangelische und Katholische Religionslehre<br />
<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong> Gymnasium Bad Oeynhausen<br />
Jahrgangsstufen 5-10<br />
Jahrgangsstufe 7/8<br />
Obligatorik Lehrplanbezüge/Kommentare<br />
Stationen, Entscheidungen und Wirkungen<br />
Luthers - Luthers Glaubensentdeckung und<br />
seine Erneuerung der Kirche<br />
Jerusalem, die Stadt der Religionen -<br />
Verheißung und Wirklichkeit<br />
Ein alttestamentlicher Schriftprophet in<br />
Verbindung mit einer aktuellen Problematik<br />
z.B.: Amos, ein unbequemer Streiter im<br />
Auftrag Gottes<br />
Weitere mögliche Themen<br />
Paulus<br />
"Ich aber sage euch..." - Jesus im<br />
Redestreit mit den Gesetzeslehrern<br />
(Streitgespräche)<br />
Krank - gesund, süchtig - fit<br />
Menschenrechte für Kinder<br />
Mut zum Träumen - der Mensch und seine<br />
Sehnsucht nach Anerkennung und<br />
Annahme<br />
Leitlinie 7: Kirche als Gemeinschaft<br />
erfahren - um Kirche streiten<br />
Die Unterrichtseinheit sollte in Absprache<br />
mit dem Geschichtsunterricht in Jgst.7<br />
Behandelt werden.<br />
Leitlinie 8: Wege nach Jerusalem gehen -<br />
Gegeneinander, miteinander, zueinander<br />
Als verbindlicher Inhalt sollte dieses<br />
Thema in Jgst.8 vorkommen. Wenn<br />
absehbar ist, dass der RU in Jgst.8 ausfällt,<br />
sollte das Thema am Ende der<br />
Jgst.7 vorgezogen werden. Möglich ist<br />
auch, es in Jgst.9 nachzuholen.<br />
Leitlinie 3: Wirklichkeit deuten -<br />
prophetisch reden und handeln<br />
Obligatorisch in Jgst.7.<br />
Leitlinie 1: Gott suchen - Gott erfahren<br />
Die Unterrichtseinheit sollte am Beginn<br />
der Jgst.7 stehen, wenn auch in Jgst.8<br />
RU stattfindet.<br />
Leitlinie 2: Jesus und seiner Botschaft<br />
begegnen - Christus bekennen<br />
Leitlinie 4: In der Schöpfung - mit der<br />
Schöpfung leben<br />
Aus diesem Thema könnte sich für<br />
die Jgst.8 eine projektartige<br />
Zusammenarbeit zwischen Biologie,<br />
Deutsch, Religion und anderen<br />
Fächern ergeben.<br />
Leitlinie 5: Als Ebenbild Gottes handeln<br />
Leitlinie 6: Aus Hoffnung leben<br />
146
Schulinternes Curriculum der Fachschaft Religion für die<br />
Evangelische und Katholische Religionslehre<br />
manuel-<strong>Kant</strong> Gymnasium Bad Oeynhausen<br />
Jahrgangsstufen 5-10<br />
Jahrgangsstufe 9/10<br />
Obligatorik Lehrplanbezüge/Kommentare<br />
Die Bergpredigt und ihre gegenwärtige<br />
Wirkkraft/<br />
Bilder Jesu vom Reich Gottes - Spuren des<br />
Reiches Gottes heute<br />
Staat und Kirche im Dritten Reich/<br />
"Widerstand und Ergebung" - Bonhoeffer<br />
und die evangelische Kirche im Dritten<br />
Reich<br />
Der Mensch als Ebenbild Gottes - Einsatz<br />
für Menschen am Rande der Gesellschaft/<br />
Eintreten für Gerechtigkeit, Frieden und die<br />
Bewahrung der Schöpfung<br />
Weitere mögliche Themen:<br />
Versöhnungsarbeit/<br />
Erinnern oder vergessen - Christliche<br />
Friedensdienst in Israel<br />
Die Passion Jesu/<br />
"Er ist einer von uns" - Arme entdecken<br />
sich selbst in dem Leiden Jesu<br />
Der Konziliare Prozess/<br />
Shalom<br />
- in der Schöpfung<br />
- für den Menschen<br />
- unter den Völkern<br />
Naturwissenschaft und Technik im Diskurs<br />
mit der Schöpfungstheologie/<br />
"Gen-Technik" - Dürfen wir, was wir<br />
können?<br />
Leitlinie 6: Aus Hoffnung leben<br />
Dieses verbindliche Thema soll so<br />
aufbereitet werden, dass es Grundlagen<br />
für die Jgst.12.1 schafft. Die Inhalte<br />
werden für die Teilnahme am RU der<br />
Oberstufe vorausgesetzt!<br />
Leitlinie 7: Kirche als Gemeinschaft<br />
erfahren - um Kirche streiten<br />
In Parallelität zum Geschichtsunterricht<br />
soll das Thema in Jgst.10.2 behandelt<br />
werde. Auch hier werden Grundkenntnisse<br />
vermittelt, auf die in der Oberstufe<br />
aufgebaut wird!<br />
Leitlinie 5: Als Ebenbild Gottes handeln<br />
Obligatorisch in Jgst.9.<br />
Leitlinie 8: Wege nach Jerusalem gehen -<br />
Gegeneinander, miteinander, zueinander<br />
Leitlinie 2: Jesus und seiner Botschaft<br />
begegnen - Christus bekennen<br />
Leitline 3: Wirklichkeit deuten -<br />
prophetisch reden und handeln<br />
Leitlinie 4: In der Schöpfung - mit der<br />
Schöpfung leben<br />
Das Thema sollte in Jgst.9 - möglichst in<br />
Verbindung mit dem Biologie-Unterricht<br />
behandelt werden.<br />
Sequenzbildung für Evangelische und Katholische Religionslehre in der<br />
Oberstufe<br />
147
Allgemeine Hinweise:<br />
Zur Zeit (Nov. 2000) befindet sich wie in allen Fächern die Oberstufenarbeit im Umbruch:<br />
Der jetzige Jahrgang 13,1 wird noch auf der Grundlage der alten Richtlinien und des alten<br />
schulinternen Oberstufencurriculums unterrichtet. Die seit 1999 geltenden neuen<br />
Richtlinien für die Sekundarstufe II sehen vor, dass die inhaltliche Ausgestaltung der<br />
Halbjahresthemen stärker als <strong>bis</strong>her auf Grunderfahrungen der Menschen und auf die<br />
Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler (RL Ev. Religionslehre S. 22) Bezug nimmt. Die<br />
im Folgenden aufgeführten Sequenzen stecken deshalb nur den Rahmen ab, innerhalb<br />
dessen für jeden Kurs eine eigene Akzentuierung vorzunehmen ist. Auch handelt es sich<br />
dabei nur um einen ersten Entwurf, der nach Vorliegen konkreter Unterrichtserfahrungen<br />
ggf. zu revidieren ist.<br />
In jedem Halbjahr ist eines der fünf theologischen Themenfelder vorrangig zu erschließen.<br />
Um die folgenden Ausführungen abzukürzen, ist in den Übersichten zu den<br />
Kurshalbjahren nur noch die jeweilige Nummer genannt:<br />
Themenfeld 1: Die christliche Antwort auf die Gottesfrage<br />
Themenfeld 2: Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi<br />
Themenfeld 3: Die Kirche und ihre Aufgabe in der Welt<br />
Themenfeld 4: Das Welt- und Geschichtsverständnis aus christlicher<br />
Hoffnung<br />
Themenfeld 5: Sinngebung menschlichen Daseins und<br />
verantwortlichen Handelns aus christlicher Motivation<br />
Maßgeblich für die Arbeit in der Sekundarstufe II ist weiterhin, dass in jedem Kurshalbjahr<br />
eine dezidierte Auseinandersetzung mit konkurrierenden Deutungen (Aussagen anderer<br />
Weltanschauungen und Religionen) erfolgt. Schließlich ist bei der jeweiligen<br />
Sequenzbildung darauf zu achten, dass stärker als <strong>bis</strong>her die verschiedenen Formen<br />
religiösen Sprechens Berücksichtigung finden und eine fortschreitende<br />
Methodenkompetenz ermöglicht wird.<br />
Mindestens einmal ist im Verlauf der Sekundarstufe II die Lektüre einer Ganzschrift sowie<br />
eine projektorientierte Unterrichtsreihe vorzusehen.<br />
148
Jahrgangsstufe 11: 1. Halbjahr<br />
Kursthema<br />
“Und ich<br />
sah einen<br />
neuen<br />
Himmel und<br />
eine neue<br />
Erde”<br />
–<br />
Christliche<br />
Eschatologi<br />
e als Drohoder<br />
als<br />
Frohbotschaft?<br />
(Themenfel<br />
d<br />
4/1/2)<br />
Obligatorische<br />
Inhalte<br />
Apokalyptisches/<br />
eschatologisches<br />
Gedankengut in<br />
Medien u. Ausdrucksformen<br />
der<br />
Gegenwart:<br />
Rockmusik,<br />
Videoclips, PC-<br />
Spielen, Filmen etc.<br />
Die Apokalypse des<br />
Johannes: Steinbruch<br />
für<br />
Zukunftspropheten<br />
aller Art? (Einführung<br />
in das biblische Zeitund<br />
Geschichtsverständni<br />
s)<br />
Konkurrierende<br />
Deutungen in<br />
Auswahl, z.B.: Das<br />
Geschichtsverständni<br />
s der östlichen<br />
Religionen;<br />
apokalyptisches<br />
Denken bei heutigen<br />
Sekten und<br />
Unheilspropheten<br />
Wenn die Zukunft in<br />
die Gegenwart<br />
hereinbricht und<br />
verändert ...: Die<br />
Reich-Gottes-<br />
Botschaft Jesu<br />
Methoden<br />
Methoden der<br />
Analyse von<br />
Filmen u.<br />
Videoclips<br />
Einführung in<br />
exegetisches<br />
Arbeiten am Alten<br />
und Neuen<br />
Testament<br />
Erstellen und<br />
Präsentation von<br />
(Gruppen-<br />
)Referaten<br />
Exegetische<br />
Methoden:<br />
Gleichnisauslegun<br />
g<br />
149<br />
Bibl.<br />
Bezüge<br />
Apokalypse<br />
,<br />
weitere altundneutestamentl.<br />
Texte in<br />
Auswahl<br />
Evangelientexte<br />
(Verkündig<br />
ung Jesu)
Jahrgangsstufe 11, 2. Halbjahr<br />
Kursthema<br />
Zum<br />
Handeln<br />
befreit – zur<br />
Verantwort<br />
ung gerufen<br />
(Themenfel<br />
der 5/1/2)<br />
Obligatorische<br />
Inhalte<br />
Einführung in<br />
Grundprobleme d.<br />
Ethik<br />
(ethische Modelle in<br />
Auswahl, Menschenbild,<br />
Werte und<br />
Normen, Gewissen)<br />
Der Dekalog als<br />
Magna Charta<br />
menschlicher Freiheit<br />
und ihrer Begrenzung<br />
Bibl. Vertiefung in<br />
Auswahl, z.B.:<br />
alttestamentl. Anthropologie,<br />
Bergpredigt,<br />
Paulinische Ethik<br />
Dürfen wir alles, was<br />
wir können?<br />
Konkretion an einem<br />
ethischen Konfliktfeld<br />
unter Einbeziehung<br />
christl. und<br />
konkurrierender<br />
Deutungs- und<br />
Lösungsvorschläge<br />
Methoden<br />
Exegese: hist.-krit.<br />
Methode und<br />
sozialgeschichtl.<br />
Auslegung<br />
Texterschließung/<br />
Textreferat<br />
(Einführung)<br />
Referate<br />
150<br />
Bibl.<br />
Bezüge<br />
Ex 20/Dtn 5<br />
z.B. Gen 4,<br />
Mt 5 par,<br />
Röm 7 etc.
Jahrgangsstufe 12, 1. Halbjahr<br />
Kursthema<br />
Jesus von<br />
Nazareth –<br />
mehr als<br />
ein<br />
Prophet?<br />
(Themenfel<br />
der 2/1)<br />
Obligatorische<br />
Inhalte<br />
Die Frage nach dem<br />
historischen Jesus<br />
(Quellen, Biographie<br />
und Umfeld; die<br />
synopt. Frage, Reich-<br />
Gottes-Botschaft und<br />
Wunderfrage,<br />
Gesetzesverständnis,<br />
Jesus der Jude, Jesu<br />
Tod)<br />
Jesus der Christus:<br />
vom historischen<br />
Jesus zum Christus<br />
des Glaubens,<br />
Jesusdeutungen in<br />
Geschichte und<br />
Gegenwart in<br />
Auswahl<br />
Konkurrierende<br />
Deutungen: Jesus im<br />
Judentum,<br />
mindestens eine<br />
weitere Deutung<br />
(z.B. Atheismus,<br />
Islam etc.)<br />
Methoden<br />
Exegetische<br />
Methoden:<br />
historisch-kritische<br />
Forschung<br />
(Schwerpunkt: syn.<br />
Vergleich) und<br />
mindestens eine<br />
alternative<br />
Zugangsweise<br />
Bildbetrachtung<br />
Textreferat<br />
(Festigung)<br />
151<br />
Bibl.<br />
Bezüge<br />
Evangelien<br />
(Schwerpun<br />
kt:<br />
Synoptiker)<br />
Johannesevangelium<br />
und Paulus<br />
in Auswahl<br />
Angesichts der zentralen Bedeutung des Kurses 12,1 für die weitere Oberstufenarbeit und<br />
der damit verbundenen Fülle der obligatorischen inhaltlichen und methodischen<br />
Schwerpunkte bietet das Halbjahr 12,1 nur wenig Raum für eine Ganzschrift oder für einen<br />
projektorientierten Schwerpunkt.
Jahrgangsstufe 12, 2. Halbjahr<br />
Kursthema<br />
Auf der<br />
Suche nach<br />
Wahrheit –<br />
Kirche in<br />
der Krise<br />
(Themenfel<br />
der<br />
3/2/1)<br />
Obligatorische<br />
Inhalte<br />
neutestamentl.<br />
Begründung und<br />
historische<br />
Entwicklung der<br />
Kirche (exemplar.<br />
Behandlung der<br />
wichtigsten<br />
Einschnitte);<br />
Staat und Kirche, vor<br />
allem: Kirche im 3.<br />
Reich<br />
Protestantismus und<br />
Katholizismus/Ökume<br />
ne heute<br />
konkurrierende<br />
Deutungen: zum<br />
Wahrheitsanspruch<br />
religiöser<br />
Gemeinschaften/Kult<br />
e/<br />
ggf. auch anderer<br />
Religionen<br />
Methoden<br />
hist.-krit. Methode<br />
(Wdh.)<br />
Rezeptionsgeschic<br />
hte<br />
Umgang mit<br />
Quellentexten<br />
ggf. Projektarbeit<br />
Textreferat (Wdh.)<br />
Arbeitsteilige<br />
Gruppenarbeit/<br />
Präsentation<br />
152<br />
Bibl.<br />
Bezüge<br />
Synopt.<br />
Evangelien:<br />
Reich-<br />
Gottes-<br />
Botschaft<br />
und<br />
Jüngerkreis<br />
(u.a. Mt<br />
16,16-19);<br />
Apg 1-2,<br />
Röm 13<br />
u.a.<br />
Je nach Akzentsetzung bei der Auswahl der kirchengeschichtlichen Schwerpunkte bietet<br />
sich im Kurshalbjahr 12,2 die Behandlung einer Ganzschrift an, so z.B. bei der<br />
Beschäftigung mit den Kirchen im 3. Reich die Bonhoeffer-Biographie von R. Wind oder<br />
Monograpien bedeutender BK-Theologen.<br />
Der Kurs 12,2 eignet sich in besonderer Weise für projektorientierte Arbeitsformen<br />
(Archivarbeit, Kontakte zu örtlichen Einrichtungen/Gemeinden, Begegnungen mit sakraler<br />
Architektur etc.). Als Facharbeitsthemen kommen z.B. Darstellungen von religiösen<br />
Gemeinschaften/kirchlichen Institutionen/Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens in<br />
Geschichte und Gegenwart in Betracht.
Jahrgangsstufe 13, 1. Halbjahr<br />
Kursthema<br />
“Wenn es<br />
Gott gibt ...”<br />
–<br />
An Gott<br />
glauben<br />
und<br />
zweifeln<br />
(Themenfel<br />
der<br />
1/2/4)<br />
Obligatorische<br />
Inhalte<br />
Religionskritische<br />
Ansätze in Auswahl<br />
Die Gottesbeweise<br />
des Mittelalters<br />
Die biblische Rede<br />
von Gott<br />
Die Theodizeefrage<br />
Mindestens ein<br />
theologischer Ansatz<br />
des 20.Jahrhunderts<br />
(z.B. Barth, Rahner,<br />
Sölle etc.)<br />
Konkurrierende<br />
Deutungen:<br />
Religionskritik s.o.,<br />
Eine weitere<br />
monotheistische<br />
Religion<br />
Methoden<br />
Textreferat<br />
(Wiederholung)<br />
exeget. Methoden<br />
(Wiederholung),<br />
feministische<br />
Exegese<br />
153<br />
Bibl.<br />
Bezüge<br />
Gen<br />
1/2/4/12/22;<br />
Prophetie<br />
Hiob<br />
ntl. Texte in<br />
Auswahl<br />
Falls in der Jahrgangsstufe 12 noch keine Ganzschrift gelesen wurde, müsste diese wohl<br />
in 13,1 platziert werden. Zu denken wäre neben dem Buch Hiob an einen Roman/eine<br />
Biographie im Zusammenhang der Theodizeeproblematik, sofern hier ein Schwerpunkt der<br />
Kursarbeit liegt (Roth, Andersch etc.) .Steht die Auseinandersetzung mit anderen<br />
Religionen stärker im Vordergrund, bieten sich u.a. Monographien jüdischer Theologen an<br />
(vgl. auch die Angabe in den Richtlinien ER S. 35 zu Lapide/Panikar).<br />
Projektorientiertes Arbeiten lässt sich gut im Zusammenhang mit konkurrierenden<br />
Deutungen realisieren (jüdische/islam. Gemeinden, buddh. Zentren etc.). Da die Frage<br />
nach dem Leid auch im zeitgenössischen Liedgut häufig eine Rolle spielt, könnte hier ein<br />
weiterer Ansatzpunkt liegen.
Jahrgangsstufe 13, 2. Halbjahr<br />
Kursthema<br />
“Wo ist<br />
Gott, wenn<br />
es keinen<br />
Himmel<br />
über uns<br />
gibt?” –<br />
Zum<br />
Verhältnis<br />
von Glaube<br />
und<br />
Naturwisse<br />
nschaft<br />
(Themenfel<br />
der<br />
1 und 4)<br />
Obligatorische<br />
Inhalte<br />
Theorien von der<br />
Weltentstehung und<br />
Schöpfungsglaube<br />
Weltbilder und<br />
Ebenen d.<br />
Wirklichkeitserfahrung<br />
(ggf.<br />
anhand der<br />
Wunderfrage)<br />
Zum Dialog zwischen<br />
Naturwissenschaft<br />
und Theologie<br />
Methoden<br />
Exegese (Wdh. der<br />
wichtigsten<br />
Aspekte eines<br />
wissenschaftl.<br />
Umgangs mit der<br />
Bibel)<br />
ggf.<br />
Bildbetrachtung<br />
(Wdh.)<br />
Textreferat (Wdh.)<br />
154<br />
Bibl.<br />
Bezüge<br />
Gen 1-4<br />
ggf.: ntl.<br />
Wundergeschichten<br />
(Wdh.)
Information zum Fach Russisch<br />
Seit dem Schuljahr 1988/89 wird am IKG Russisch als neueinsetzende Fremdsprache in<br />
der Oberstufe im Grundkurs angeboten und jedes Jahr wählen einige Schülerinnen und<br />
Schüler Russisch zu ihrem 3. oder 4. Abiturfach. Das Fach hat sich also etabliert, obwohl<br />
es nie zu einem „Massenfach“ werden wird, sondern den Schülern eine sinnvolle<br />
Zusatzqualifikation bieten soll.<br />
Der russischen Sprache kommt in vielerlei Hinsicht eine besondere Bedeutung zu, stellt<br />
sie doch für mehr als 150 Millionen Menschen die Muttersprache dar. Somit ist sie das<br />
größte Mitglied der slawischen Sprachenfamilie. Da die slawischen Sprachen sehr ähnlich<br />
sind, kann das Russische als Schlüsselsprache zur Erlernung anderer slawischer<br />
Sprachen dienen.<br />
Ziel des Russischunterrichts ist die kommunikative Kompetenz der Schülerinnen und<br />
Schüler auf der Basis der vier Grundfertigkeiten Hören, Sprechen, Lesen, Schreiben zu<br />
entwickeln, wozu auch die Beherrschung der kyrillischen Schrift gehört.<br />
Das interkulturelle Lernen ist ein weiteres Ziel, wobei die Lernenden in der Begegnung mit<br />
der russischsprachigen Lebenswirklichkeit andere Lebensformen und kulturelle<br />
Verhaltensmuster und Wertsysteme kennen und respektieren lernen. Dabei sei auf<br />
unseren erfolgreichen Austausch mit Wolgograd verwiesen.<br />
Ein erster Einblick in die reiche russische Literatur, aber auch Kunst und Musik wird<br />
vermittelt.<br />
Russisch wird als moderne Fremdsprache auch nach Methoden des modernen<br />
Fremdsprachenunterrichts gelehrt, d.h. wichtigstes Ziel ist es, die Sprache als Mittel der<br />
mündlichen Verständigung zu lernen, Texte zu lesen und zu verstehen sowie darüber<br />
sprechen zu können. Im Unterricht wird Einsprachigkeit angestrebt.<br />
155
Sozialwissenschaften / Politik<br />
Bereiche des Faches, Themen, Gegenstände in<br />
der Sek.I + II<br />
Curriculum für die Sekundarstufe I – Politik<br />
Jahrgangsstufe für alle Klassen vorgeschriebene Themen<br />
6<br />
8<br />
10<br />
• Schüler vertreten Schüler<br />
• Minderheiten und Außenseiter<br />
• Wohin mit dem Dreck? - Umweltschutz<br />
• Kinder in der Dritten Welt<br />
• Konsumverhalten und seine Wirkung auf das Marktgeschehen:<br />
Die Stellung des Verbrauchers in der Marktwirtschaft<br />
• Informationsgehalt und Meinungsbeeinflussung:<br />
Leben mit der Medienflut<br />
• Das Regierungssystem in der Bundesrepublik Deutschland –<br />
Machtverteilung im parlamentarischen System (Wahlen, Gesetzgebung) /<br />
Simulationsspiel<br />
• Berufsorientierung<br />
• Menschenrechte<br />
Dies sind die verbindlich vorgeschriebenen Themen, weitere sind nach Wunsch der Klasse und nach<br />
Absprache mit dem Fachlehrer zu wählen. So ist Raum für aktuelle Themen gewährleistet.<br />
156
Curriculum für die Sekundarstufe II<br />
Sozialwissenschaften<br />
A) Inhaltsfelder<br />
Jahrgangsstufe 11<br />
1. Marktwirtschaft: Produktion, Konsum und Verteilung<br />
1.1. Ziele und Inhalte<br />
Die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik tritt den Heranwachsenden als objektive Wirklichkeit in Form der<br />
weitgehend durch den Markt geprägten gesellschaftlichen Subsysteme gegenüber und erweckt ähnlich wie<br />
Naturgegebenheiten den Eindruck der Unveränderbarkeit, der Zwangsläufigkeit. Ziel dieses Inhaltsfeldes ist<br />
es, die Marktgesellschaft in ihrer Historizität als menschliches Produkt zu begreifen, ihre ideologischen Implikationen<br />
und ihre Wandelbarkeit aufzuzeigen, um verdinglichenden Tendenzen entgegenzuwirken.<br />
Folgende inhaltliche Aspekte sollen zur Sicherung der Zielsetzung dieses Inhaltsfeldes dienen und sollten<br />
bei der thematischen Erschließung des Inhaltsfeldes berücksichtigt werden<br />
- Marktsystem (Preisbildung, Marktungleichgewichte, Marktgleichgewicht), Privateigentum,<br />
Vertragsfreiheit und Wettbewerb als wesentliche Ordnungselemente; Funktionen des Preises und des<br />
Wettbewerbs; Liberalismus als ideologische Basis des Marktsystems,<br />
- Zusammenhang von Produktion, Einkommensentstehung und Einkommensverteilung sowie Konsum<br />
anhand des Kreislaufmodells,<br />
- Marktversagen: Unternehmens- und Vermögenskonzentration, Wirtschaftskrisen, ökologische<br />
Fehlsteuerungen,<br />
- Rolle des Staates in der sozialen Marktwirtschaft bezogen auf die Felder des Marktversagens:<br />
Möglichkeiten und Grenzen im Streit der Meinungen von Parteien, Verbänden und Wissenschaft<br />
(Überblick).<br />
Bei der Erarbeitung der Zielsetzungen und Inhalte auf wissenschaftspropädeutischen Niveau bietet es sich<br />
an, folgende fachwissenschaftlichen Zugriffsweisen zu berücksichtigen:<br />
Unterscheidung von deskriptiven und präskriptiven Aussagen, Indikatorproblem in den<br />
Sozialwissenschaften, Unterscheidung von Mikro- und Makroperspektive, Idealtypen, Modellbildung,<br />
Erklärungswert von Modellen, elementare ökonomische Theorien zur Preisbildung und einfache Formen der<br />
<strong>Mathe</strong>matisierung, Verteilungsmaße ( z.B. Lorenzkurve, Ginikoeffizient, Variationskoeffizient, Disparitätsrate,<br />
Atkinson'sches Verteilungsmaß), Erstellen und Auswerten von Statistiken, Werte und Normen in der wirtschaftspolitischen<br />
Auseinandersetzung, Ideologiekritik.<br />
1.2 Mögliche Erschließungen<br />
- Gibt es eine prästabilierte Harmonie zwischen Eigen- und Gemeinnutz? - Das Marktsystem zwischen<br />
Effizienz und ökologischem Versagen.<br />
- Konsumentensouveränität - Realität oder ideologisches Konstrukt? - Verbraucherverhalten und<br />
Marketingstrategien.<br />
- Die Arbeitsgesellschaft ein Auslaufmodell? Steigende Produktion bei steigender Arbeitslosigkeit -<br />
Zusammenhänge zwischen technologischem Wandel, Produktionsprozess und Arbeitsmarkt.<br />
- Immer mehr Reiche, immer mehr Arme? Wie viel Ungleichheit braucht die Marktwirtschaft? -<br />
Einkommens- und Vermögensverteilung.<br />
- Konzentration und Globalisierung eine Bedrohung der sozialen Marktwirtschaft und des politischen<br />
Systems? - Wettbewerb kontra Konzentration.<br />
- Arbeitnehmer - Produktionsfaktor oder Mitarbeiter?<br />
1.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen<br />
In diesem Inhaltsfeld ist z.B. mit folgenden Fächern ein fächerverbindender Unterricht denkbar:<br />
157
Zusammenarbeit<br />
- der Fächer Chemie, Biologie und Sozialwissenschaften: "Ökonomie und Ökologie", z.B. Projekt Wasser<br />
- der Fächer <strong>Mathe</strong>matik und Sozialwissenschaften: "Gewinnmaximierung: ein ökonomisches und<br />
mathematisches Problem"<br />
- der Fächer Geschichte und Sozialwissenschaften: "Entwicklung der Bundesrepublik"<br />
2 Individuum, Gruppe und Institution<br />
2.1 Ziele und Inhalte<br />
Der Bereich "Individuum, Gruppe und Institution" bietet die Chance, Jugendliche in ihrer persönlichen<br />
Entwicklung und der Wahrnehmung des Gegenüber zu fördern. Dazu soll das Verständnis dafür entwickelt<br />
werden, dass Gesellschaft uns sowohl als objektive Wirklichkeit entgegentritt als auch als subjektive<br />
Wirklichkeit in Interaktionsprozessen mit der Umwelt hergestellt wird.<br />
Folgende fachliche Aspekte sollen zur Erarbeitung herangezogen werden, wobei Schwerpunkte unter Bezug<br />
auf die Lerngruppe und aktuelle Bezüge gesetzt werden:<br />
- Individuum, soziale Gruppe, Team und Institution (Modellbildung, Habitualisierung, Struktur, Funktion,<br />
Wert und Norm, Sanktion, Rolle)<br />
- Kommunikation und Interaktion (Modelle, Kommunikationstechniken + -technologie)<br />
- Gesellschaftliche Relevanz von Jugendverhalten (Wertewandel, Familienstrukturen, Delinquenz,<br />
Rollenverhalten, ethnische Zugehörigkeit und sich daraus ergebende Chancen und Probleme)<br />
- Berufswahl und Lebensplanung (Zwang und Möglichkeit der Gestaltung des eigenen Lebens als<br />
Kollektiverfahrung)<br />
- Die Inhalte sind in Bezug zu setzen zu wesentlichen Aspekten soziologischer Theorien (v. a. Handlungsund<br />
rollentheoretische Ansätze, strukturfunktionalistische Theorien, figurations- und<br />
prozesssoziologischen Theorien, Ansätze des symbolischen Interaktionismus, Aspekte der<br />
phänomenologischen Soziologie)<br />
2.2 Mögliche Erschließungen<br />
Folgende Fragestellungen können den Bereich erschließen:<br />
• Kommunikation in Gruppen – Wer soll eigentlich bestimmen, wo es langgeht?<br />
• Kommunikationsstrukturen in Gruppen und Teams - Kommunikationsformen in unserer Gesellschaft:<br />
Metakommunikation (Selbstdarstellung – Fremdwahrnehmung), Veränderung der Kommunikation durch<br />
neue Technologien der Informationsgesellschaft, Analyse von Konflikten und ihre Lösung<br />
• Nur ein Rädchen im Getriebe? – Der Einzelne im Konfliktfeld zwischen Familie, Beruf und Freizeit<br />
• Individuum und gesellschaftliche Realität - Analyse eines konfliktbehafteten Verhältnisses,<br />
Lebensgestaltung als Möglichkeit und Verpflichtung<br />
• Willst du mich eigentlich nicht verstehen? – Generationenkonflikt und seine Auswirkungen heute.<br />
• Jugendliche heute: Analyse und Bewertung des gesellschaftlichen Status Quo, Entstehung und Dynamik<br />
sozialer Werte und Normen<br />
• Emanzipation – heutzutage doch kein Thema mehr!? – Frauen- und Männerrolle heute und ihre<br />
Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft.<br />
• geschlechtsspezifisches Rollenverhalten: Konstruktion und Individualisierung des eigenen Verhaltens<br />
2.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen<br />
• Erziehungswissenschaft: Sozialisation – Schwerpunkt z.B. schulische Sozialisation<br />
• Biologie: Verhalten und Neurophysiologie<br />
• instinktbetontes Verhalten bei Tier und Mensch ( Bildung sozialer Verbände, aggressives Verhalten,<br />
Aspekte des Lernens bei Mensch und Tier, Traditionsbildung)<br />
• Englisch: Projekt "Herr der Fliegen": Aggression in Gruppen, Menschenbilder, Führerschaft, Anpassung<br />
158
• <strong>Mathe</strong>matik: Schule als Untersuchungsgegenstand (Erstellen und Auswerten von Umfragen zu<br />
Schulzufriedenheit, Auswertung des Verhaltens bei Grund- und Leistungskurswahlen)<br />
• Sport: Untersuchung des Teamverhaltens bei Sportmannschaften (Was macht ein gutes Team aus? Wie<br />
kann Zusammenarbeit trainiert werden? Welche sozialen Strukturen sind beobachtbar und wie wirken sie<br />
sich aus?)<br />
• Musik: Untersuchung sozialer Strukturen in Musikbands oder Orchestern (Aufdecken<br />
gruppendynamische Strukturen und Untersuchung ihrer Auswirkungen auf das musikalische Ergebnis)<br />
3 Politische Strukturen und Prozesse in Deutschland<br />
3.1 Ziele und Inhalte<br />
Das Inhaltsfeld 3 ist für die Auseinandersetzung der Jugendlichen mit den politischen Strukturen und<br />
Problemen unseres Staates unmittelbar bedeutsam.<br />
Die Bereitschaft, sich für diesen Staat und diese Gesellschaft verantwortungsbewusst politisch zu<br />
engagieren, muss sich gründen auf einer Analyse des politischen Systems und auf der Frage nach den<br />
Ursachen für die Krisensymptome und die mangelnde Akzeptanz der Politik.<br />
3.2 Mögliche Erschließungen<br />
- Alle Gewalt geht vom Volke aus. Wo geht sie hin?<br />
Konkurrenz- und identitätstheoretische Demokratiekonzepte und Grundgesetz;<br />
Verfassungsnorm und -wirklichkeit, Einflussmöglichkeiten der Bürgerin/des Bürgers<br />
- Warum werden Bürgerinnen und Bürger politisch initiativ?<br />
Politische Entscheidungen als von den Interessen der Bürgerinnen und Bürger abgehobene oder als Interessenausgleich?,<br />
Interessenartikulation der Bürgerinnen und Bürger in politischen Entscheidungsprozessen<br />
und gegen politische Entscheidungen<br />
- Warum haben viele Menschen kein Interesse an Politik?<br />
Problem des (geringen) Einflusses auf politische Entscheidungen, politisches Handeln als<br />
Freizeitbeschäftigung, Interessenartikulation in Protestaktionen (Erlebnisgesellschaft)<br />
- Haben Volksparteien eine Zukunft?<br />
Geschichte der Parteien, die großen Volksparteien in der individualisierten Gesellschaft: Chancen und<br />
Probleme (Wählerschaft, Parteiprogramme, Parteienfinanzierung)<br />
- Herrschaft der Verbände?<br />
Pluralismus-Konzept, Einfluss von Verbänden auf nationale und europäische Politik; Wechselwirkungen<br />
zwischen Verbänden, Parteien und politischen Protestbewegungen<br />
- Machen Richterinnen/Richter Politik?<br />
Das Prinzip der Gewaltenteilung; die Rolle des Bundesverfassungsgerichts im politischen System: Richterinnen<br />
und Richter als oberste Politik-Instanz?<br />
3.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen<br />
Dieser Fachinhalt eignet sich in besonderer Weise für fächerverbindendes Arbeiten mit den<br />
fremdsprachlichen Fächern: Durch den Vergleich mit anderen Staats- und Regierungsformen werden<br />
wesentliche Prinzipien unseres Staates deutlich und ermöglichen eine kritische Auseinandersetzung mit den<br />
politischen Strukturen.<br />
Englisch: Lobbyismus in den USA und 'Herrschaft der Verbände' in Deutschland<br />
Englisch: Präsidialdemokratie und parlamentarische Demokratie<br />
Englisch: Konstitutionelle Monarchie und parlamentarische Demokratie<br />
Französisch: Zentralismus und Föderalismus<br />
Französisch: Präsidialdemokratie und parlamentarische Demokratie<br />
<strong>Mathe</strong>matik: Wahlrecht und statistische Methoden der Wahlprognose und -analyse<br />
Geschichte: Demokratietheorien - Bedingungen ihrer Entstehung und historische Entwicklung ihrer<br />
Umsetzung <strong>bis</strong> heute<br />
159
Jahrgangsstufe 12<br />
4 Wirtschaftspolitik<br />
4.1 Ziele und Inhalte<br />
Die folgenden inhaltlichen Aspekte sollen zur Sicherung der Zielsetzung dieses Inhaltsfeldes dienen:<br />
- Konjunktur- und Wachstumspolitik<br />
Ziele des StWG und ihre Ergänzungen wie das ökologische Ziel der Lebensqualitätssicherung und des<br />
Umweltschutzes sowie die Zielsetzung einer gerechten Verteilungspolitik; volkswirtschaftliche<br />
Gesamtrechnung und umweltökonomische Gesamtrechnung; Konsum, Investitionen, Staatsausgaben,<br />
Export - Import, Unterkonsumtionstheorie, Überproduktionstheorie, monetäre Theorien,<br />
Interventionismus, u. a.<br />
- Geldpolitik<br />
Geldangebot und Geldnachfrage, Aufgaben, Ziele, Stellung und Instrumente der Deutschen Bundesbank<br />
und der Europäischen Zentralbank (EZB), Berechnung der Wirkung von expansiven und restriktiven<br />
Maßnahmen, Geldmengendefinition, Neubewertung der Gold- und Devisenvorräte, Erscheinungsformen<br />
und Auswirkungen von Inflationen, Entscheidungsprobleme der privaten und öffentlichen Haushalte bei<br />
der Sicherung vor Geldwertverlusten, Rolle und Zusammensetzung des Euro, u. a.<br />
- Währungspolitik<br />
EWS, EWWU, IWF; Auf- und Abwertungen; Devisenbewirtschaftung, Geldmarktanalysen,<br />
Währungsausgleich in der Europäischen Union (EU)<br />
- Umweltpolitik<br />
Art und Ausmaß des Abbaus natürlicher Ressourcen, der Umweltbelastung und Regeneration der<br />
natürlichen Umwelt, elementarer Lebensgrundlagen; Grundsätze staatlichen Handelns in der Praxis:<br />
Vorsorge-, Verursacher-, Kooperations- und Gemeinlastprinzip<br />
- Außenwirtschaftspolitik<br />
Außenhandelspolitik, Außenhandelsbilanz, Wechselkurspolitik, Protektionismus, Außenzölle,<br />
Freizügigkeit und Integration, Vergleich von Leistungsbilanzen<br />
Die inhaltlichen Aspekte sind miteinander vernetzt und reichen auch in andere Inhaltsfelder hinein.<br />
4.2 Mögliche Erschließungen<br />
- Welche Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es bei Arbeitslosigkeit, bei Inflation, bei Staatsverschuldung, bei<br />
einem Zahlungsbilanzungleichgewicht, bei Stagnation - Modelle zur Minimierung der Zielkonflikte gemäß<br />
StWG<br />
- Ist der Wirtschaftsstandort Deutschland noch zu retten.? - Mögliche Reaktionen der entwickelten<br />
Volkswirtschaften auf den ansteigenden Anpassungsbedarf, bedingt durch den strukturellen Wandel?<br />
- Wer wird Opfer der Globalisierung? - Zusammenhänge zwischen steigenden oder sinkenden<br />
Devisenkursen und Exportmöglichkeiten<br />
- Bewährt sich der Euro? - Geldpolitik in der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union<br />
(auch im Vergleich mit den USA)<br />
- Mit Ökonomie zur Ökologie? - Zum Verhältnis von Wachstumspolitik und Umweltschutz<br />
4.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen<br />
<strong>Mathe</strong>matik: Berechnungsverfahren in der Konjunktur- und Geldpolitik<br />
Geschichte: Entwicklung und Phasen der Industrie- und Arbeitsgesellschaft,<br />
Industrielle Revolution<br />
Rechtskunde: Analyse von Gesetzestexten und Rechtsvorschriften, Verfügungen und Erlassen,<br />
Gerichtsverfahren<br />
160
Deutsch: Erstellen von Protokollen, Anfertigen von Referaten, Darstellung von komplexen<br />
Sachverhalten<br />
Erdkunde: Euregio als Regionalisierungsbeispiel, Standortfragen, Globalisierung<br />
5 Gesellschaftsstrukturen und sozialer Wandel<br />
5.1 Ziele und Inhalte:<br />
Die Behandlung dieses Inhaltsfelds soll dazu beitragen, unrealistische Zukunftsängste und -hoffnungen zu<br />
begrenzen bzw. eine empirisch gehaltvolle Einschätzung gesellschaftlicher Kernstrukturen und ihrer<br />
Entwicklung zu erlangen. Die soziokulturelle Zeit- und Standortgebundenheit des eigenen Denkens, Fühlens<br />
und Wollens kann durch typisierende Strukturvergleiche deutlich, das eigene Verständnis sozialer<br />
Gerechtigkeit kann in Auseinandersetzung mit anderen Auffassungen geklärt werden.<br />
Innerhalb des sozialwissenschaftlichen Curriculums erscheint dieses Inhaltsfeld besonders für<br />
interdisziplinär integratives Arbeiten und für das Zusammenführen von Kenntnissen aus den anderen<br />
Inhaltsfeldern geeignet:<br />
- Den dynamisierten sozialen Wandel komplexer Industriegesellschaften in wichtigen Dimensionen<br />
(Produktionspotentiale und Technologien, Organisationsstrukturen, Werte) und exemplarisch auf<br />
wichtigen Feldern (transnationale Kooperationen, Arbeits- und Medienmärkte, Familienformen,<br />
Erlebnismilieus, u. Ä.) erkennen.<br />
- Zentrale Definitionsprobleme von Soziallagen (Klassen- und Schichtungsbegriffe), von Statuskonsistenz<br />
und von sozialer Mobilität verstehen.<br />
- Aktuelle Daten über die empirische Verteilung von bzw. Verfügung über Ressourcen (Einkommen und<br />
Vermögen, Zeugnisse und Wissen, Rang und Einfluss, Beziehungen und Sozialkapital) kennen.<br />
- Zusammenhänge zwischen der Verfügung über Ressourcen und individuellen Lebenschancen und<br />
politischen Gestaltungschancen, zwischen Wohlstandssteigerung, Bedürfnisprioritäten und<br />
Schichtkulturen erkennen.<br />
- Erkennen, dass verstärkte Individualisierungs- und Globalisierungsschübe zu einem veränderten<br />
Vergesellschaftungsmodus führen, bei dem die <strong>bis</strong>herigen Sozialisationsfilter wie Klassenkulturen oder<br />
traditionelle Milieus und Familien an sozialisatorischem Einfluss abnehmen.<br />
- Erkennen, dass die Diversifizierung von Lebensstilen und -entwürfen mit der von Soziallagen und<br />
Sozialmilieus korrespondiert und dass die wachsenden Individuierungschancen mit zunehmender<br />
Institutionenabhängigkeit verwoben sind.<br />
- Tendenzen zur Konsolidierung relativer Privilegierungen und sozialer Besitzstände durch Mehrheiten auf<br />
Kosten von Rand- und Problemgruppen wahrnehmen.<br />
- Die Bedeutung des Sozialstaatsprinzips in einer sich ausdifferenzierenden und individuierenden Gesellschaft<br />
und Gefahren von Bürokratisierungs- und Verrechtlichungstendenzen erkennen.<br />
- Verstehen, warum die durch Marktmacht und Organisationsfähigkeit entstandenen und kumulierten<br />
Ungleichheiten nicht allein durch private Initiative, sondern durch staatliches Handeln kompensiert<br />
worden sind (Grundzüge der Entstehung des Sozialstaates, die geschichtliche Entwicklung der sozialen<br />
Frage und der Sozialpolitik im Umriss kennen.).<br />
- Die Gestaltungsprinzipien und das System der sozialen Sicherung in Grundzügen und exemplarisch<br />
vertieft an einer speziellen Sicherung kennen.<br />
- Wichtige Veränderungen im System der Arbeitsbeziehungen und im Bildungssystem und Chancen und<br />
Grenzen ihrer politischen Gestaltbarkeit erkennen.<br />
- Perspektiven der Sozialordnung angesichts der Verschuldung der öffentlichen Haushalte und des<br />
globalen Standortwettbewerbs einschätzen können.<br />
- Die Leistungen der sozialwissenschaftlichen Forschung zu Prognosen über nachindustrielle<br />
Gesellschaftsformen und zur Versachlichung der Sozialstaatskontroverse erkennen, gerade auch wenn<br />
die Begrenztheit empirischer Ergebnisse und die Perspektivität und Wertbezogenheit von Theorien und<br />
Konzepten aufgedeckt wird.<br />
161
5.2 Mögliche Erschließungen:<br />
a) Wie passen Massenarbeitslosigkeit und neue Armut in die Wohlstandsgesellschaft? Jobless growth;<br />
Organisationsprobleme von Gewerkschaften und Steuerprobleme von Nationalstaaten angesichts<br />
international operierender Konzerne, Innovations- und Motivationsprobleme im Bildungs- und<br />
Arbeitssystem; Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik; Standortsicherung im globalisierten<br />
Wettbewerb; Diskurs um Abbau oder Ausbau und Umbau des Sozialstaates.<br />
b) Individuierung oder Singularisierung und Standardisierung in fortgeschrittenen Industriegesellschaften?<br />
Enttraditionalisierung industriegesellschaftlicher Lebensformen und die Individualisierung sozialer<br />
Ungleichheit; Abnahme der sozialisatorischen Prägekraft von sozialen Milieus; Singularisierung und<br />
Abhängigkeit durch dynamisierte Arbeits- und Medienmärkte; gesellschaftliche Nötigung zu 'eigenem<br />
Leben' reflexive Modernisierung: von der Klassen- zur Risikogesellschaft; Entgrenzung oder Entmächtigung<br />
der Politik; zwangsläufige oder selbstkritische wissenschaftlich-technologische Entwicklung.<br />
5.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen:<br />
• Geschichte: Industrialisierung, soziale Frage und Entwicklungsstationen der Sozialpolitik<br />
• Religion/Philosophie: Quellen und Maßstäbe sozialer Gerechtigkeit<br />
• Englisch: Thatcherismus und die Umgestaltung der britischen Sozial- und Politikstruktur<br />
• Französisch: Elitenbildung und -rekrutierung in europäischen Ländern im Vergleich<br />
• Deutsch: Moderne Großstadtromane<br />
• Kunst: Wandel des Habitus auf Familien-, Gruppen- und Portraitfotos im 20. Jahrhundert<br />
Jahrgangsstufe 13<br />
6 Globale Strukturen und Prozesse<br />
6.1 Ziele und Inhalte<br />
Das Inhaltsfeld 6 (Globale Strukturen und Prozesse) ist besonders geeignet für eine die Kenntnisse und<br />
methodischen Zugriffsweisen der drei Teildisziplinen des Faches integrierende Bearbeitung von Themen.<br />
Daher die Behandlung gegen Ende des fachlichen Curriculums.<br />
Im Rahmen von z. T. gegenläufigen Entwicklungen und Tendenzen muss die Bereitschaft entwickelt werden,<br />
sich den folgenden Fragen und Entscheidungen zu stellen:<br />
- der Aufgabe nationaler Souveränität zugunsten supranationaler Entscheidungsträger<br />
- der Verantwortlichkeit für das Ziel weltweiten Friedens bei der Bereitschaft mit unterschiedlichem Einsatz<br />
konfliktregulierend mitzuwirken<br />
- der Verantwortlichkeit für das Ziel weltweiten Wohlstands bei Inkaufnahme von Wohlstandsminderung<br />
- der Verantwortlichkeit für die Erhaltung der Erde als Lebensgrundlage für die Menschheit bei Akzeptanz<br />
ökologisch begründeter Einschränkung der Lebensführung<br />
- der Verantwortlichkeit für das Eintreten für die universellen, (zumindest formal) anerkannten Werte in der<br />
Auseinandersetzung mit Infragestellungen durch andere Kulturen und Ideologien<br />
Durch die Beschaffung und Arbeit mit Informationen und Medien weltweiten Ursprungs sowie in der fachlich<br />
angemessenen Auseinandersetzung mit der Vielfalt unterschiedlicher Zielsetzungen und Strategien wird ein<br />
Beitrag zu interkultureller Kompetenz geleistet.<br />
Die bei der Bearbeitung der notwendigerweise komplexen Themen geforderte multiperspektivische<br />
Vorgehensweise, wie auch die wegen der stets sich erneuernden Fragestellungen gegebene Notwendigkeit<br />
selbstständiger Materialbeschaffung auch unter Nutzung der neuen Medien sowie die aus dem<br />
erforderlichen Umfang der Themen gebotene langfristige und kooperative Arbeitsweise leisten einen<br />
wichtigen Beitrag zur Förderung der Studierfähigkeit.<br />
Im Inhaltsfeld 6 sind die Merkmale und politischen Aufgaben für die „Eine Welt“ folgendermaßen zu<br />
beschreiben:<br />
Extreme Unterschiede<br />
Globalisierung und Tendenz zur Universalisierung von Entwicklungsnormen<br />
Versuche institutioneller Sicherungs- und Konfliktregelungssysteme<br />
Regionalisierung über nationale Grenzen hinweg (z.B. Euregio-Konzepte) und die Erfahrung der Einen Welt<br />
im Nahbereich<br />
Nachhaltige Entwicklung<br />
Neue Konzepte und Träger der Entwicklungspolitik<br />
Die Aufgaben der Friedenssicherung, der Entwicklung, der Ökologie und der Universalisierung der<br />
Menschenrechte und der Demokratie sind miteinander verschränkt; Politik muss auf Friedenserhaltung<br />
162
zw. -schaffung, die Erhaltung der Lebensgrundlagen der Menschheit und die Förderung von<br />
weltweitem Wohlstand und Gerechtigkeit angelegt sein.<br />
Die Behandlung von Themen aus dem Inhaltsfeld 6 muss sicherstellen, dass die Ziele der internationalen<br />
Politik (Frieden, Entwicklung, Umwelt, Menschenrechte, Demokratie) berücksichtigt werden, ebenso wie das<br />
Geflecht der politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimensionen für Erklärungen und<br />
Strategien<br />
6.2 Mögliche Erschließungen<br />
- Wie viel Legitimität braucht eine europäische Regierung?<br />
Sicherung der politischen Partizipation der europäischen Bürger, Problem europäischer politischer<br />
Willensbildung, Subsidiarität<br />
- Sollen deutsche Soldaten ihr Leben für den Frieden jenseits des Auftrags der NATO einsetzen?<br />
Rolle der UNO als Weltpolizei, weltweite Übertragung des Gewaltmonopols auf die UNO<br />
- Armuts- und Wohlstandmobilität, zwei Aspekte der Globalisierung<br />
- "Nach uns die Sintflut"<br />
6.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen:<br />
• Erdkunde: Entwicklungspolitik am Beispiel eines afrikanischen Staates<br />
• Englisch: als Arbeitssprache (im Rahmen des Themas eines internationalen Konfliktes)<br />
• Religionslehre/Philosophie: Werte und Normen1Menschenrechte/Frieden<br />
• Französisch: als Arbeitssprache (europäisches Thema)<br />
• Geschichte: historische Dimension eines internationalen Konfliktes<br />
163
Bereiche, Themen, Gegenstände im Überblick<br />
1. Inhaltsfelder<br />
Die folgende Tabelle bietet einen orientierenden Überblick. Der didaktische Zusammenhang, der<br />
obligatorische Kern sowie die erwartete Qualitätsstufe der Bearbeitung werden in den Ausführungen<br />
zu den 6 Inhaltsfeldern dargestellt.<br />
Inhalts<br />
feld I<br />
Inhalts<br />
feld II<br />
Inhalts<br />
feld III<br />
Inhalts<br />
feld IV<br />
Inhalts<br />
feld V<br />
Inhalts<br />
feld VI<br />
Marktwirtsch<br />
aft::<br />
Produktion<br />
Konsum<br />
Verteilung<br />
lndividuum,<br />
Gruppen<br />
und<br />
lnstitutionen<br />
Politische<br />
Strukturen<br />
und<br />
Prozesse in<br />
Deutschland<br />
Wirtschaftsp<br />
olitik<br />
Gesellschaft<br />
sstrukturen<br />
und sozialer<br />
Wandel<br />
Globale<br />
politische<br />
Strukturen<br />
und<br />
Prozesse<br />
Marktsystem, wesentliche Ordnungselemente und normative -:<br />
Grundannahmen, Funktionen von Preisen und Wettbewerb; optimale<br />
Ressourcen-Allokation<br />
Zusammenhang von Produktion, Einkommen. Konsum<br />
Grenzen des Marktsystems: Konzentration, Krisen, ökologische<br />
Fehlsteuerung<br />
Rolle des Staates in der Sozialen Marktwirtschaft<br />
Sozialisation des Individuums in sozialen Gruppen und lnstitutionen<br />
(Grundbegriffe und Erklärungsansätze)<br />
Rollenhandeln: strukturfunktionalistische und interaktionistische<br />
Rollentheorie<br />
Soziale Gruppen und Institutionen: institutlins- und<br />
organisationssoziologische Grundkenntnisse<br />
Qualifizierung im Rollenhandeln: Wahrnehmungs-, Kommunikations-,<br />
Kooperationsübungen<br />
Grundprinzipien der deutschen Demokratie<br />
Verfassungsgrundsätze des Grundgesetzes<br />
Identitäts- und konkurrenztheoretische Demokratiekonzepte und<br />
demokratietheoretische Grundlagen des Grundgesetzes<br />
Auswirkungen des raschen sozialen Wandels auf das politische System,<br />
auf Partizipationsformen, auf das System sozialer Sicherung<br />
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung<br />
Umwelt- und wohlfahrtsökonomische Gesamtbilanzen<br />
Wirtschaftspolitische Konzeptionen<br />
Grenzen nationaler Wirtschaftspolitik angesichts fortschreitender<br />
Globalisierungsprozesse<br />
soziale Wandel komplexer Gesellschaften in wichtigen Bereichen wie z.<br />
B. Arbeit und Bildung<br />
empirische Daten zur sozialen Ungleichheit und Zusammenhange<br />
zwischen Ressourcen, Lebenschancen, politischer Macht<br />
soziale Sicherung und Sozialpolitik<br />
Entstrukturierungs- und Neustrukturierungsvorgänge, Konfliktpotentiale<br />
und Steuerungschancen<br />
staatliches Handeln als Reaktion auf Marktmacht oder<br />
Organisationsmacht<br />
Erscheinungsformen und Ursachen<br />
Muster politischer Antworten auf globale Prozesse<br />
Ziele und Aufgaben Internationaler Politik<br />
Rückwirkungen auf politische Entscheidungen Im nationalen Rahmen<br />
2 Methodenfelder (MF)<br />
Die folgende Tabelle bietet einen orientierenden Überblick. Die Konkretisierung des obligatorischen<br />
Kerns fachmethodischer Kompetenzen bzw. die detaillierte Darstellung der erwarteten<br />
Qualitätsstufen der Bearbeitung findet sich in den Ausführungen zu den sechs Methodenfeldern.<br />
164
MF<br />
1<br />
MF<br />
2<br />
MF<br />
3<br />
MF<br />
4<br />
MF<br />
5<br />
MF<br />
6<br />
Arbeitsweisen zur<br />
Gewinnung,<br />
Verarbeitung und<br />
Darstellung von<br />
Informationen<br />
Umgang mit<br />
(einzelnen)<br />
soziologischen,<br />
wirtschaftswissenschaf<br />
tlichen und<br />
politikwissenschaftlich<br />
en Fachbegriffen<br />
Umgang mit<br />
empirischen Verfahren<br />
in den<br />
Sozialwissenschaften<br />
Umgang mit<br />
hermeneutischen<br />
Verfahren in den<br />
Sozialwissenschaften<br />
Umgang mit<br />
(komplexen)<br />
fachwissenschaftlichen<br />
Theorien<br />
Untersuchung des<br />
Zusammenhangs von<br />
Wissenschaft und<br />
Verwertung<br />
Analytischer und produktiv-gestaltender Umgang mit neuen<br />
Medien<br />
Analytischer und produktiv-gestaltender Umgang mit Texten<br />
Kenntnis grundlegender Begriffe der drei Bezugsdisziplinen<br />
Verständnis der Funktion der Fachbegrifflichkeit für<br />
wissenschaftliches Arbeiten<br />
Kriterien: Zuverlässigkeit (Messverfahren), Gültigkeit<br />
(Indikatoren, Operatonalisierung)<br />
mathematische Grundlagen: Stichproben, absolute/relative<br />
Größen, Durchschnitte<br />
Interpretation: Korrelationen, Trends, Gesetzmäßigkeiten<br />
Aussageweisen: beschreibend vs. vor schreibend; historisch vs.<br />
systematisch; funktional vs. intentional<br />
Begriffsbildungen: beschreibender, ordnender, erklärender<br />
Anspruch<br />
Modellbildungen: ceteris-paribus-Klausel, Reduktionen,<br />
idealtypische Zuspitzungen<br />
Vorverständnis und hermeneutlscher Zirkel<br />
Konstruktion: Problemdefinition; Erklärungsanspruch<br />
Analyse: Prämissen; Reichweite; (Schein-)Kausalitäten<br />
Prüfung: Falsifikationsverfahren; Vergleich mit konkurrierenden<br />
Theorien<br />
Ermittlung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und<br />
historischer Kontexte<br />
Aufdeckung erkenntnlsleltender Interessen und möglicher<br />
politischer Konsequenzen<br />
Frage nach der moralischen Verantwortung der Wissenschaftler<br />
Für eine wissenschaftspropädeutische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Sachverhalten,<br />
die unmittelbar das Leben der Menschen berühren, müssen bestimmte Methoden und<br />
Verfahrensweisen angewendet werden, die sich von Alltagsmethoden des Erkennens und<br />
lnterpretierens der Wirklichkeit unterscheiden.<br />
165
Schulinternes Curriculum für das Fach Sport,<br />
Jahrgangsstufe 5 – 10<br />
Das schulinterne Curriculum wurde 1982 von der Fachkonferenz Sport in Form eines<br />
schuleigenen Organisationsplans für die Sekundarstufe I beschlossen. Damals wurden in<br />
jedem Jahrgang verbindlich drei Wochenstunden erteilt. Inzwischen gilt statt 18 Stunden<br />
die Vorgabe 16 –18 Stunden Sport für die Sekundarstufe I . 1995/96 wurde der<br />
Organisationsplan auf 16 Stunden umgestellt. Gegenwärtig werden 15 Stunden Sport in<br />
den Klassen 5 – 10 unterrichtet, wobei die Jahrgangsstufen 5, 6 und 8 drei<br />
Wochenstunden haben, die Jahrgangsstufen 7,9 und 10 nur zwei. Diese zweimaligen<br />
Kürzungen des Unterrichts werden inhaltlich über die Ausnutzung der ursprünglich<br />
verbliebenen Freiräume und über eine Verschiebung bzw. Verteilung sowie über eine<br />
Straffung der Inhalte über die Jahrgangsstufen hinweg so gut wie möglich ausgeglichen.<br />
Stundenplantechnische/-organisatorische Besonderheiten z.B. für das Schwimmen, die<br />
Hallenverteilung und nicht zuletzt das Wetter erzwingen eine hohe Flexibilität.<br />
Obligatorisch für die Jahrgangsstufen 5 – 10 sind die Sportarten Leichtathletik, Turnen,<br />
Schwimmen und Gymnastik/Tanz. Aus den alternativ verbindlichen Sportspielen hat sich<br />
die Fachkonferenz für Volleyball, Basketball und Fußball entschieden. In allen<br />
angegebenen Sportarten sollen neben den Fertigkeiten an sich auch Kenntnisse zu diesen<br />
Fertigkeiten, der Taktik, der Verbesserung der Kondition und zur Organisation vermittelt<br />
werden. Erfolgskontrollen werden unterrichtsimmanent durchgeführt. Im Folgenden wird<br />
auf diese Teilbereiche nicht weiter eingegangen.<br />
Leichtathletik :<br />
Jahrgangsstufe 5/6:<br />
Kurzstreckenlauf/Hürdenlauf: Laufen in Spielformen, Steigerungsläufe, Hopserlauf,<br />
Koordinationsläufe, Hoch- und Tiefstart, 50m – 75m Lauf, Rundenstaffeln , Staffelwechsel,<br />
Hürdenlauf über <strong>bis</strong> zu sechs Hürden oder Hindernisse,...<br />
Mittel-/Langstreckenlauf: 12-15 Minuten Läufe, 8oo – 2 000 Meter Läufe,...<br />
Sprung: Drehsprünge, Mehrfachsprünge, Hopserläufe mit Betonung von Sprungbein,<br />
Schwungbein und Armeinsatz, Schrittweitsprung aus der Zone, Hochsprung Flop<br />
und/oder Wälzer,...<br />
Wurf/Stoß: Werfen aus dem Stand, mit Anlauf, Schlagballweitwurf 80 g und 200 g, Würfe<br />
aus der Drehung, Stoßen in Spielform mit Medizinbällen (Standstöße),...<br />
Jahrgangstufe 7/8:<br />
Kurzstreckenlauf/Hürdenlauf: Hopserlauf, Sprunglauf, Ballenlauf, Koordinationsläufe mit<br />
Betonung der Elemente der Sprinttechnik, Tiefstart, 75m – 100m Lauf, regelgerechter<br />
Wechsel bei Rundenstaffeln, Hürdenlauf über <strong>bis</strong> zu 8 Hindernisse, Technik des<br />
Hürdenschritts,...<br />
Mittel-/Langstrecke: 800m –2000m Läufe auf der Bahn und im Gelände<br />
Sprung: Hopserlauf mit Betonung von Fußaufsatz und Schrittlänge, Steigesprünge aus<br />
verschiedenen Rhythmen auf Höhe und Weite, Weitsprung als Schrittweitsprung vom<br />
Balken, Schulung der Anlaufsicherheit, als Hangsprung mit differenzierter<br />
Aufgabenstellung zu den einzelnen Phasen, dito beim Hochsprung als Flop und/oder<br />
Wälzer ,...<br />
Wurf/Stoß: Drehwürfe anhand von Schleuderbällen mit kurzgehaltener Schlaufe, gerader<br />
Wurf mit Wurfstäben, Schulung des Dreischrittrhythmus, Standstöße aus der Stoßauslage,<br />
Stöße nach Auftaktbewegung, ...<br />
Jahrgangsstufe 9/10:<br />
166
Festigung der <strong>bis</strong>her erworbenen technischen Fertigkeiten in den leichtathletischen<br />
Disziplinen, Möglichkeit der Einführung von Dreisprung, Speerwurf und Diskuswurf.<br />
Durchführung von Mehrkämpfen.<br />
Turnen:<br />
Jahrgangsstufe 5/6:<br />
Zu Beginn steht das Angleichen der Eingangsbedingungen im Mittelpunkt mit dem Ziel am<br />
Ende der Jahrgangsstufe 5/6 folgende Fertigkeiten zu erreichen:<br />
Boden: Rolle vw. aus der Vorwärtsbewegung <strong>bis</strong> zur Flugrolle, Rolle rw. In die Kerze und<br />
durch den flüchtigen Handstand, Strecksprünge, Rad/Radwende mit rhythmischem Anlauf<br />
und Auslauf, Aufschwingen in den Handstand (3er-Gruppe) mit Abrollen auf Weichböden,<br />
Handstand-Abrollen,...<br />
Reck/Stufenbarren: Aus dem Stütz Abzug vl.vw. zum Stand, Aufschwung vl.rw. mit<br />
Bewegungshilfe , ohne Bewegungshilfe, Unterschwung aus der Schrittstellung,<br />
Umschwung vl.rw., Stufenbarren: aus dem Stütz Überspreizen eines Beines,<br />
Knieaufschwung, Knieumschwung, Hockwende, Aufstemmen, Durchhocken/Nebenhocken<br />
eines Beines,<br />
Parallelbarren: Absprung, Einschwingen, Vorschwingen in den Grätschsitz/Außenquersitz,<br />
Laufkehre, Kehre, Schwingen im Stütz, Rolle vw. in den Grätschsitz auf eine Matte, Kehre<br />
aus dem Stützschwingen, Kehre aus dem Außenquersitz,...<br />
Sprung: Aufhocken auf den Kasten mit Strecksprunglandung, Hockwende über den<br />
Querkasten, Grätsche über den Bock, Doppelbock, Querkasten, Abhocken vom<br />
Längskasten, Hocke über den Bock, Hocke/Grätsche über den Querkasten auch mit<br />
erweitertem Brettabstand,...<br />
Bank/Balken: Strecksprung mit Fußwechsel, aus der Hockstellung Aufrichten mit ½<br />
Drehung , Pferdchensprung, Ausfallschritt vw., Schwebesitz - Aufstehen, Aufhocken mit<br />
einem Bein, ½ Drehung auf einem Bein, Nachstellhüpfer,...<br />
Jahrgangsstufe 7/8:<br />
Boden: Handstützüberschlag vw. mit Geländehilfe auf Weichböden, Rad mit ¼ Drehung in<br />
die Bewegungsrichtung,...<br />
Reck: Umschwung vl.rw. mit Unterschwung aus dem Stütz<br />
Stufenbarren (Mädchen): Hocke und Grätsche als Abgang, Unterschwung mit ½ Drehung,<br />
Aufstemmen mit einem Bein, hohe Wende,...<br />
Parallelbarren (Jungen): Rolle vw. ohne Mattenhilfe, Wende, Sturzhang - Aufkippen in den<br />
Grätschsitz, ...<br />
Sprung: Grätsche und/oder Hocke über den Längskasten,...<br />
Balken: Nachstellhüpfer, Spreizsprung, Überspreizen eines Beines mit ¼ Drehung und<br />
Heben der Beine zum Schwebesitz,...<br />
Jahrgangsstufe 9/10:<br />
Boden: Rad mit ¼ Drehung in die Bewegungsrichtung, Handstützüberschlag ohne<br />
Geländehilfe,...<br />
Reck: Laufkippe, Sturzhangkippe,...<br />
Stufenbarren: Aufstemmen mit einem Bein, Knieaufschwung, Aufkippen aus dem<br />
Liegehang, hohe Wende,...<br />
Parallelbarren: Aus dem Grätschsitz Heben in den Oberarmstand, Abrollen in den<br />
Grätschsitz, Schwungstemme vw. und rw.,...<br />
Sprung: Hocke über Längskasten, Grätsche über das Längspferd,...<br />
Schwebebalken: Hocksprung, Radwende als Abgang, Auflaufen, Aufsprung mit einer<br />
Stützhand, freies Aufspringen,...<br />
167
Schwimmen<br />
Normalerweise sollte das Schwimmen als Doppelstunde in je einem Halbjahr in der<br />
Jahrgangsstufe 6 , 8 und 10 erfolgen. Das setzt jedoch sinnvollerweise drei<br />
Wochenstunden Sport voraus. Aus organisatorischen Gründen muß jedoch teilweise<br />
davon abgewichen werden. Zu Beginn steht das Angleichen der Eingangsbedingungen im<br />
Mittelpunkt mit dem Ziel nach der zweiten Schwimmphase am Ende der 8. Jahrgangsstufe<br />
folgende Fertigkeiten zu erreichen:<br />
Jahrgangsstufe 6 und 8:<br />
Einführung bzw. Fertigkeitsverbesserung in drei Schwimmarten (Brust- , Kraul- und<br />
Rückenschwimmen) und Einführung der vierten Schwimmart, Einführung bzw.<br />
Verbesserung von Start- und Wendetechniken (hohe Wenden), danach<br />
Technikverbesserung der eingeführten Schwimmarten (Unterwasserzug beim<br />
Brustschwimmen, tiefe Wenden beim Kraulschwimmen, S-Armzug, usw.), Verbesserung<br />
der Schnelligkeit über 5o m in mindestens einer Schwimmart, Verbesserung der Ausdauer<br />
in einer Schwimmart.<br />
Einführung rettungsspezifischer Schwimmfertigkeiten wie Transportschwimmen, Brust-<br />
/Kraulbeinschlag in Rückenlage ohne Armtätigkeit, Abschleppen eines Partners, einer<br />
Partnerin, Tauchen .<br />
Grundschule des Wasserspringens vom 1m–Brett, volkstümliche Sprünge vom 3m-Brett.<br />
Jahrgangsstufe 10:<br />
Im Bereich des Sportschwimmens wird jetzt das Schwergewicht von der<br />
Fertigkeitsvermittlung allmählich auf die Leistungssteigerung durch Training verlagert.<br />
Gymnastik/Tanz<br />
Jahrgangsstufe 5 -7:<br />
Erweiterung der Ausführungsmöglichkeiten von Gehen, Laufen, Federn, Hüpfen Galopp,<br />
Springen, ...bewußtes Bewegen einzelner Körperteile, Bewegungsformen mit erhöhter<br />
Anforderung an das Gleichgewichtsempfinden, Erweiterung der<br />
Bewegungsmöglichkeiten mit Handgeräten wie Ball, Band, Seil, Reifen, Stab, Keule,...<br />
Übungsformen zur Lockerung , Dehnung und Kräftigung der Rumpf-, Arm- und<br />
Beinmuskulatur, Koordination von Bewegungsformen mit Musik , erste<br />
Improvisationsaufgaben.<br />
Jahrgangsstufe 8 – 10:<br />
Zu den oben angeführten Inhalten, die jetzt ausgebaut , vertieft und komplexer werden,<br />
kommen noch Kompositionsaufgaben hinzu.<br />
Basketball<br />
Jahrgangsstufe 5 (Werfen auf den Korb):<br />
Passen: Einhand- und Zweihandpässe (direkt – indirekt)<br />
Fußarbeit: Stoppen (Schrittstopp mit Einführung des Zweierkontakts, Parallelstopp mit<br />
Einerkontakt, Sternschritt, Gleiten für Verteidigung.<br />
Dribbeln: Regelgerechter Dribbelbeginn, hohes und tiefes Dribbling, Blick vom Ball gelöst.<br />
Werfen: beidhändige/einhändige Korbwürfe, Korbleger aus dem Dribbling, einfache<br />
Bewegungskombinationen mit Abschluß.<br />
Jahrgangsstufe 6/7 (Verteidigen und Angreifen im Spiel 1:1):<br />
Passen und Werfen: Passen in der Bewegung, Break-Pass, Korbleger nach Dribbling mit<br />
r. Hand von r., mit l. Hand von l., Positionswürfe ein- oder beidhändig.<br />
168
Dribbeln: mit Handwechsel, nach Ballannahme in der Bewegung<br />
Jahrgangsstufe 8-10 (Systematisches Erspielen von Korbwurfsituationen im<br />
Mannschaftsspiel und neue Möglichkeiten im Spiel 1:1, 2:2, 3:3):<br />
Passen und Werfen: Unterhandpass, Überkopfpass, Sprungwurf, Unterhandkorbleger<br />
Dribbeln: Handwechsel bei/nach Drehungen<br />
Komplexe Übungsformen mit gruppentaktischen und manschaftstaktischen Elementen.<br />
Volleyball<br />
Jahrgangsstufe 7/8 (Spiel 3 mit 3 auf dem Kleinfeld mit Spieleröffnung durch Zuspiel im<br />
eigenen Feld /Minivolleyball mit Aufgabe von unten 3:3, 4:4 ):<br />
Fertigkeiten: Pritschen und Baggern aus allen Bewegungsrichtungen, Aufgabe von unten.<br />
Jahrgangsstufe 9/10 (Vom Minivolleyball zum Spiel 6:6 im Normalfeld (auch verkürzt)):<br />
Fertigkeiten: Pritschen und Baggern in komplexen, spielnahen Übungsformen, Pritschen<br />
rückwärts über Kopf, Baggern einarmig/beidarmig zur Feldabwehr, Aufschlag von<br />
unten/oben als Zielaufgabe, frontaler Schmetterschlag.<br />
Fußball<br />
Jahrgangsstufe 5 ( Spiele in kleinen Gruppen auf ein oder zwei Tore):<br />
Fertigkeiten: Torstöße, Ballführen , Ballkontrolle und Passen.<br />
Jahrgangsstufe 6 (Spielformen zur Schulung des Zusammenspiels):<br />
Fertigkeiten: Torstöße (Spannstöße), Ballkontrolle und Passen unter erschwerten<br />
Bedingungen, Dribbling mit Tempo- und Richtungswechsel (Finten), Tackling.<br />
Jahrgangsstufe 8 –10 (Zielspiel 11:11 im 4:3:3 System):<br />
Fertigkeiten: Torstöße direkt nach Zuspiel, mit dem Kopf im Sprung, Ballkontrolle und<br />
Passen mit Annahme von Flugbällen, An- und Mitnahme von flachen Bällen, Dribbling mit<br />
Körpertäuschungen, Flankenbälle mit dem Innenspann, Kombinationsspiel, Konter.<br />
Sportunterricht in der Sekundarstufe II<br />
Das Fach Sport ist in der gymnasialen Oberstufe Pflichtfach <strong>bis</strong> zur Jahrgangsstufe 13/II<br />
einschließlich. Es wird am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-Gymnasium durchgängig als dreistündiger<br />
Grundkurs unterrichtet.<br />
Jahrgangsstufe 11:<br />
Der Unterricht soll sechs Unterrichtsvorhaben beinhalten, denen jeweils eine<br />
Pädagogische Perspektive zugrunde liegt. Diese sind :<br />
A: Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern<br />
B: Sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten<br />
C: Etwas wagen und verantworten<br />
D: Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen<br />
E: Kooperieren, wettkämpfen, sich verständigen<br />
F: Gesundheit fördern, Gesundheitsbewußtsein entwickeln<br />
Anhand von verschiedenen Bewegungsfeldern und Sportbereichen sollen die<br />
SchülerInnen zusammen mit den Lehrenden entsprechende Unterrichtsvorhaben<br />
entwickeln und gestalten. Dabei soll auf die Vorbereitungsfunktion der Jahrgangsstufe 11<br />
für die Qualifikationsphase geachtet werden.<br />
169
In der Qualifikationsphase werden die Grundkurse durch eine jeweils profilbildende<br />
intentionale Akzentsetzung geprägt. Das bedeutet, dass zwei Pädagogische Perspektiven<br />
und zwei Bewegungsfelder bzw. Sportbereiche kontinuierlich und vertiefend Gegenstand<br />
des Unterrichts sind. Die weiteren Pädagogischen Perspektiven müssen im Verlauf des<br />
Unterrichts ebenfalls Beachtung finden. In 11/2 wurde den SchülernInnen ein von der<br />
Fachkonferenz beschlossener Wahlbogen vorgelegt, auf dem sechs Kursprofile bestehend<br />
aus zwei <strong>bis</strong> drei Pädagogischen Perspektiven und zwei Bewegungsfeldern bzw.<br />
Sportbereichen dargestellt waren, wobei für das Bewegungsfeld Spielen in und mit<br />
Regelstrukturen – Sportspiele konkrete Angaben gemacht wurden, um den SchülernInnen<br />
die Auswahl zu erleichtern. Bei fünf einzurichtenden Kursen wurden vier Kursprofile<br />
mehrheitlich gewählt, die dann auch eingerichtet werden konnten. Es sind dies:<br />
Kurs 1:<br />
Pädagogische Perspektiven F, A, D ; Bewegungsfelder/Sportbereiche: Spielen in und mit<br />
Regelstrukturen – Sportspiele (Volleyball, weitere Sportspiele nach Absprache); Laufen,<br />
Springen, Werfen – Leichtathletik.<br />
Kurs 2:<br />
Pädagogische Perspektiven E, F; Bewegungsfelder/Sportbereiche: Spielen in und mit<br />
Regelstrukturen – Sportspiele (Volleyball, weitere Sportspiele nach Absprache); Bewegen<br />
im Wasser – Schwimmen.<br />
Kurs 3 zweimal gewählt:<br />
Pädagogische Perspektiven A, E, D ; Bewegungsfelder/Sportbereiche: Gleiten, Fahren,<br />
Rollen – Rollsport, Bootssport, Wintersport ; Spielen in und mit Regelstrukturen –<br />
Sportspiele (Volleyball, Hockey, weitere Spiele nach Absprache)<br />
Kurs 4:<br />
Pädagogische Perspektiven D, E, F; Bewegungsfelder/Sportbereiche: Spielen in und mit<br />
Regelstrukturen – Sportspiele (Fußball, weitere Spiele nach Absprache), Laufen,<br />
Springen, Werfen – Leichtathletik<br />
Diese Kursprofile befinden sich in der Erprobung.<br />
170
8.2.2 Fächerübergreifende Curricula<br />
8.2.2.1 Suchtprophylaxe und Gesundheitsvorsorge<br />
Im Herbst 1994 wurde ein Arbeitskreis aus Eltern, Lehrerinnen und Lehrern gegründet, der<br />
sich zunächst sehr sorgfältig über Maßnahmen zur Suchtprävention an anderen Schulen<br />
informierte, diese analysierte und schließlich daraus ein eigenes Konzept für unsere<br />
Schule entwickelte. Darin ist die Suchtprophylaxe in eine allgemeine<br />
Gesundheitsförderung sinnvoll eingebettet, wobei <strong>bis</strong>her die Suchtprävention noch immer<br />
den größeren Stellenwert einnimmt.<br />
In den vergangenen Jahren haben Untersuchungen der Wirksamkeit sogenannter<br />
Abschreckungskonzepte in der Prophylaxearbeit gezeigt, dass solche reinen, isolierten<br />
Informationsstrategien begleitet von abschreckenden Bildern der Suchtfolgen kaum<br />
zählbare Erfolge hatten. Die Gefährdung der Schülerinnen und Schüler geht weniger von<br />
ersten Versuchen mit Nikotin, Alkohol oder anderen Einstiegsdrogen aus, sondern eher<br />
von einem verinnerlichten Suchtverhalten. Suchthaltungen werden meist schon in der<br />
Kindheit und der frühen Jugend erlernt.<br />
Deshalb liegt der Schwerpunkt unserer Prophylaxearbeit in der Lebensbejahung und in<br />
der Hilfe zur Befähigung einer individuellen Lebensgestaltung. Unser Konzept kombiniert<br />
notwendige Sachinformationen mit affektiven Präventionsstrategien. Es zielt auf die<br />
Stärkung der Persönlichkeit und den Aufbau von Kompetenzen zur Bewältigung der<br />
Entwicklungsaufgaben in Familie, Schule, Freizeit und Freundeskreis ab. Dazu gehören:<br />
- die Sensibilisierung für die Leistungen und Bedürfnisse des eigenen Körpers<br />
- die Vorstellung gesundheitsförderlicher Freizeitaktivitäten<br />
- die Förderung des Selbstbewusstseins und des Selbstwertgefühles<br />
- die Vermittlung von Kenntnissen über Suchtformen und –ursachen<br />
- die Sensibilisierung für das Wahrnehmen von Krisensituationen und Suchtproblemen<br />
- das Anbieten von Konfliktlösungsstrategien in Alltagssituationen<br />
- die Vermittlung von Informationen und Hilfen für einen verantwortungsbewussten,<br />
angstfreien Umgang mit der Sexualität.<br />
Dieses Konzept enthält einen relativ hohen Anteil von Maßnahmen im kommunikativen,<br />
emotionalen Bereich, die sich nicht unmittelbar mit der Suchtthematik beschäftigen.<br />
In dem vom Arbeitskreis entwickelten Curriculum- Konzept zur Gesundheitsvorsorge und<br />
Suchtprophylaxe in der S I (siehe unten) wird versucht, in verschiedenen Jahrgangsstufen<br />
möglichst viele inhaltlich sinnvolle Berührungspunkte mit unserem Präventionsansatz<br />
herzustellen. Es enthält Anknüpfungen an schon bekannte Unterrichtsthemen und an die<br />
Fach-Richtlinien in verschiedenen Jahrgangsstufen. Neben obligatorischen weist es auch<br />
fakultative Themen auf.<br />
Der Arbeitskreis versteht dieses Curriculum-Konzept als vorläufig, es ist sowohl inhaltlich<br />
als auch fachbezogen noch erweiterungsfähig.<br />
171
Curriculum-Konzept zur Gesundheitsvorsorge und Suchtprophylaxe<br />
in der Sekundarstufe I<br />
Positives<br />
Körper-<br />
und<br />
Selbst-<br />
wert-<br />
gefühl<br />
Ursachen<br />
und<br />
Folgen<br />
von<br />
Süchten<br />
Kl. Biologie Deutsch Politik Religion Projekte<br />
5<br />
6<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Menschenkunde:gesunde<br />
Ernährung<br />
- Atmung,<br />
Kreislauf, Folgen<br />
des Rauchens<br />
- Stressfolgen<br />
Sexualkunde<br />
- biologische<br />
Grundlagen<br />
- Schwangerschaft,<br />
Geburt<br />
- Entwicklung des<br />
Körpers und des<br />
Ver-haltens in der<br />
Pubertät<br />
Zusatzthema:<br />
- Wirkungen von<br />
Alkohol und<br />
illegalen<br />
Drogen<br />
- psychische und<br />
körperliche<br />
Abhängigkeit<br />
(Sucht)<br />
Menschen-kunde:<br />
Sexualkunde, Aids<br />
- gesunde<br />
Ernährung<br />
- Wir und unsere<br />
neue Schule<br />
- Was kann ich<br />
gut, was kann mir<br />
Selbstbewusstsein<br />
geben?<br />
- Gibt es noch<br />
Abenteuer?<br />
Werbung:<br />
- Wie funktioniert<br />
Werbung?<br />
- Schönheitsideale<br />
- Kreislauf von<br />
Komplexen und<br />
Versprechen des<br />
Angebotes der<br />
Heilung<br />
- Zeitungsprojekt<br />
fakultatives<br />
Thema: Drogen<br />
z.B. verknüpft mit<br />
Literatur zur<br />
Drogenproblematik<br />
(„Hau’ ab, du<br />
Flasche!“)<br />
- Werbung<br />
172<br />
- Medien:<br />
-„Bravo“, „Girl“<br />
- Freizeitgestaltung<br />
- Typisch<br />
Mädchen,<br />
typisch Junge<br />
- Vorurteile,<br />
Außenseiter<br />
- Aktuelle<br />
Jugendszene<br />
(Techno,<br />
Ecstasy)<br />
- Ursachen des<br />
Drogenkonsums,Konsumverhalten<br />
(darin jeweils<br />
u.a. Gruppendruck)<br />
- Gruppendruck<br />
- Aids<br />
Der/ die<br />
Einzelne<br />
und die neue<br />
Gruppe<br />
Auf dem Wege<br />
zum Erwachsenenwerden:<br />
- Liebe, Partnerschaft<br />
- Missbrauch<br />
(Ichstärke,<br />
Strategie des<br />
Nein-Sagens<br />
- In der Schöpfung<br />
mit der<br />
Schöpfung<br />
leben: krank –<br />
gesund/ süchtig<br />
– fit; aus Hoffnung<br />
leben,<br />
Umgang mit<br />
Ängsten, Träumen,<br />
Hoffnungen<br />
Sexualität als<br />
Gabe: Die<br />
Gestaltung von<br />
Sexualität und<br />
Liebe<br />
Gesundheitstage<br />
am Ende<br />
des 6.<br />
Jahrgangs<br />
Tagung zur<br />
Suchtprophylaxe:<br />
Sucht hat<br />
viele<br />
Ursachen<br />
Sexualpädagogische<br />
Projekttage<br />
im 9.<br />
Jahrgang
Gesundheitstage im 6. Jahrgang<br />
Dieses klassenübergreifende Projekt findet in jedem Jahr an den beiden letzten<br />
ganzen Tagen des Schuljahres statt.<br />
Die Klassenlehrerinnen und –lehrer des 6. Jahrganges, Eltern und andere externe<br />
Fachleute verschiedener Institutionen bieten eine Vielzahl abwechslungsreicher<br />
Projekte zum Thema Gesundheit an.<br />
In der Themengruppe A werden medizinische und gesundheitliche Themen<br />
behandelt. In weiteren Themen dieser Gruppe spielen die Wahrnehmung und die<br />
Erfahrung der eigenen körperlichen Fähigkeiten zur Stärkung des Selbstwertgefühles<br />
eine Rolle:<br />
Erste Hilfe, Ernährung, Entspannungstechniken, Selbstverteidigung für Mädchen,<br />
Abseilen, Akrobatik, Sinneserfahrung, Rhythmus-Workshop, Besuche des<br />
Herzzentrums und des Wittekindshofes.<br />
Die Projekte der Themengruppe B beschäftigen sich mit Möglichkeiten aktiver<br />
Freizeitgestaltung, die sinnvoll und gesundheitsförderlich sind:<br />
Theaterspiel, Tanzen, Modellieren, Drachenbau, Reiten, Jonglieren, Spaß- und<br />
Aktionsspiele, Hockey, Flag-Football.<br />
Diese Projektthemen stehen an früher Stelle im Präventionskonzept unserer Schule.<br />
Im primärpräventiven Sinne ermöglichen sie eine echte Vorbeugung, bevor der erste<br />
Kontakt mit Suchtmitteln stattfindet.<br />
Für die zweitägigen Gesundheitstage wählen die Schülerinnen und Schüler jeweils<br />
zwei Themen, die Klassenverbände werden aufgelöst. Unsere gesammelten<br />
Erfahrungen lassen dieses Projekt von Mal zu Mal verbessern. Gute Ideen werden<br />
weiter eingesetzt oder kommen neu hinzu, andere werden nicht wieder aufgegriffen.<br />
Es ist nicht immer einfach, für unsere großen 6. Jahrgänge sinnvolle Projektthemen<br />
in ausreichender Anzahl anzubieten. Hier werden wir in Zukunft weiterhin für das<br />
Engagement der Eltern und anderer externer Fachleute sehr dankbar sein.<br />
Für die kommenden Gesundheitstage ist eine Erweiterung des Angebotes durch<br />
Sportvereine und Jugendverbände Bad Oeynhausens geplant. Diese sollen die<br />
Gelegenheit erhalten, an einem Nachmittag im Anschluss an die Projektarbeit der<br />
Gruppen sich und ihre Angebote auf dem Schulgelände zu präsentieren.<br />
Tagung zur Suchtprophylaxe im 8. Jahrgang<br />
Unter dem Titel „Sucht hat viele Ursachen – darüber lässt sich reden“ versucht diese<br />
anspruchsvolle zweitägige Tagung Anstöße zu geben, um eine individuelle<br />
Suchtentwicklung zu problematisieren.<br />
Sucht bedeutet, abhängig zu sein von einem illusionierenden Lebensgefühl, von<br />
einem unbezwingbaren Verlangen nach einem Gefühl, das die Flucht aus der meist<br />
als quälend empfundenen Wirklichkeit ermöglicht. Der Weg zu diesem Suchtstadium<br />
ist in der Regel sehr weit, Suchthaltungen werden in der Form sogenannter<br />
Ersatzhandlungen meist in Kindheit und Jugend erlernt. Ersatzhandlungen<br />
ermöglichen die Flucht aus Problemsituationen, sie verhindern eine aktive<br />
Auseinandersetzung mit diesen Problemen.<br />
Mit Ersatzhandlungen sollen auch unerträgliche Minderwertigkeitsgefühle, der Verlust<br />
einer Sinnperspektive für das eigene Leben oder unerfüllte Sehnsüchte nach<br />
Geborgenheit, Sicherheit und Freundschaft zugedeckt werden. Verfestigt sich die<br />
173
Tendenz zu diesen Ersatzhandlungen, kann aus einer Suchthaltung später manifest<br />
süchtiges Verhalten werden.<br />
Die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrganges verfügen schon über Erfahrungen<br />
und Auseinandersetzungen mit Rauschmitteln und den Begriff der Sucht im<br />
Freundeskreis, in der Familie und / oder im Unterricht. Nikotin und Alkohol spielen<br />
hier eine sehr große Rolle, auch im Bezug auf erste eigene Erfahrungen. Konkrete<br />
Abhängigkeiten sind in der Regel aber noch nicht verfestigt.<br />
Auf der Tagung beschäftigen sich die Jugendlichen zunächst mit ihren eigenen<br />
persönlichen Bedürfnissen, mit ihren erfüllten und unerfüllten Wünschen, mit ihrem<br />
Umgang mit Frustrationen. An zahlreichen Beispielen wird der Begriff der<br />
Ersatzhandlung entwickelt und auf viele alltägliche stoffungebundene Suchtformen<br />
erweitert. Weiter versucht die Tagung, die möglichen Ursachen eines potenziell<br />
suchtförderlichen Verhaltens zu erarbeiten. Zum Schluss wird der Blick gelenkt auf<br />
das persönliche Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler, um die möglichen<br />
Ursachen für Spannungen und Konflikte, aber auch Hilfen und Ansätze für<br />
individuelle Problemlösungen zu finden.<br />
Eine Besonderheit dieser Tagung liegt im überwiegend emotionalen Zugang zur<br />
Suchtthematik. Die notwendigen Sachinformationen über stoffgebundene Rauschmittel<br />
wie Nikotin, Alkohol und illegale Drogen wurden schon im vorhergehenden<br />
Biologieunterricht vermittelt. Hier stehen jetzt Diskussionen, (Rollen-) Spiele und<br />
andere Übungen im Vordergrund. Diese Arbeitsweisen und die angestrebten Ziele<br />
lassen sich nicht innerhalb des Schulalltags verwirklichen. Deshalb finden die<br />
Tagungen außerhalb statt.<br />
Das Gelingen dieser Tagung wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Die<br />
Vorerfahrungen der Klasse über die angewandten Methoden und die<br />
Drogenthematik spielen eine große Rolle. Alle Beteiligten müssen sich darauf<br />
einlassen können, in der Leitung der Tagung nicht mehr nur die zensierenden<br />
Lehrkräfte zu sehen. Rauschmittel und Ersatzhandlungen dürfen nicht grundsätzlich<br />
verteufelt und verboten dargestellt werden. Wichtig ist vor allem die Bereitschaft der<br />
Klasse, sich auf die Thematik und die besonderen Arbeitsweisen einzulassen.<br />
Durch die Nachbesprechungen mit den beteiligten Lehrerinnen und Lehrer wird das<br />
Programm dieser Tagung kritisch reflektiert und kontinuierlich verändert und<br />
verbessert.<br />
Sexualpädagogischer Projekttag im 9. Jahrgang<br />
Dieses Projekt wurde in früheren Jahren im Rahmen der Gesundheitsvorsorge als<br />
„Aids-Präventions-Tagung“ im 8. Jahrgang durchgeführt. Es wurde schrittweise<br />
überarbeitet und verbessert und wird momentan von der Aids-Präventions-<br />
Beauftragten der AWO Minden und vom Aids-Berater des Kreises Minden-Lübbecke<br />
außerhalb der Schule durchgeführt.<br />
Zum Einen können die Schülerinnen und Schüler hier Informationen und Beratung zu<br />
den Themen Aids, Sexualität, Verhütungsmethoden, Partnerschaft und Beziehungen<br />
erhalten. Zum Anderen werden die Mädchen und Jungen angeleitet, über diese<br />
Themen zu reflektieren und miteinander offene Gespräche zu führen. Die<br />
Jugendlichen sollen befähigt werden, in diesem Bereich verantwortliche persönliche<br />
Entscheidungen zu treffen.<br />
174
Durch eine vorhergehende Befragung legen die einzelnen Klassen die inhaltlich<br />
gewünschten Schwerpunkte ihrer eigenen Tagung jeweils selbst fest. Dabei spielen<br />
neben den individuellen Interessen die frühere Behandlung dieser Themen im<br />
Biologie-, Religions- und Politikunterricht eine Rolle. Der methodische Schwerpunkt<br />
dieses Projektes liegt aber nicht auf der Informationsvermittlung, sondern in den<br />
Gesprächen und spielerischen Übungen.<br />
Mit Hilfe von Fragebögen wird der inhaltlich abfragbare Erfolg getestet. Die<br />
Auswertung dieser Ergebnisse bietet zugleich die Basis für eine kritische Reflexion,<br />
sie wird von der Tagungsleitung bei der Planung für das nächste Jahr berücksichtigt.<br />
8.2.2.2 Schulinternes Curriculum für <strong>Verkehrserziehung</strong><br />
1. Themen und Ziele der <strong>Verkehrserziehung</strong><br />
Laut der Empfehlung zur <strong>Verkehrserziehung</strong> aus dem Jahre 1974 ist die<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> Teil des schulischen Erziehungsauftrages. Daher kommen alle<br />
Fächer in Betracht, die im jeweiligen Fachunterricht Themen aus dem<br />
Gegenstandsbereich <strong>Verkehrserziehung</strong> abdecken können.<br />
In der Neufassung des Erlasses vom August 1995 werden die wesentlichen<br />
Aufgaben und Ziele der heutigen <strong>Verkehrserziehung</strong> zu vier Schwerpunkten<br />
zusammengefasst:<br />
Sicherheitserziehung<br />
Sozialerziehung<br />
Umwelterziehung<br />
Gesundheitserziehung.<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> als Sicherheitserziehung soll allen Verkehrsteilnehmern die<br />
Gefahren des Straßenverkehrs bewusst machen und ihnen ein verkehrsgerechtes<br />
Verhalten ermöglichen.<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> als Sozialerziehung erzieht zu partnerschaftlichem und<br />
verantwortungsbewusstem Verhalten im Verkehr. Dabei setzen sich die Schüler<br />
unter anderem mit Aggression, Stress, Raserei etc. auseinander.<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> als Umwelterziehung betont Umweltbelastungen und<br />
Umweltzerstörungen durch den Verkehr. Sie fordert dazu auf, das Verhalten der<br />
Verkehrsteilnehmer kritisch zu betrachten und Alternativen zu entwickeln.<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> als Gesundheitserziehung zielt ab z.B. auf Lärm- und<br />
Stressvermeidung, auf den Verzicht auf das Auto aus gesundheitlichen Gründen.<br />
Es wird deutlich, dass die <strong>Verkehrserziehung</strong> ausgerichtet ist auf die Entwicklung von<br />
Handlungskompetenz im Lebensraum Verkehr (z.B. Kenntnisse über<br />
Verkehrsmittelbenutzung) und Handlungskompetenz in Bezug auf den Lebensraum<br />
Verkehr, d.h. die Schüler sollen für notwendige Veränderungen sensibilisiert werden<br />
und diese später mittragen oder gar initiieren.<br />
175
Das <strong>Schulprogramm</strong> des <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-Gymnasiums berücksichtigt die genannten<br />
Themen und Ziele und setzt sie in vielfältiger Weise fachbezogen und<br />
fächerübergreifend um. Eine noch stärkere Vernetzung der Inhalte soll erfolgen,<br />
sobald die angekündigten Richtlinien zur <strong>Verkehrserziehung</strong> in Nordrhein-Westfalen<br />
zur Verfügung stehen.<br />
2. Fachbezogene und fächerübergreifende <strong>Verkehrserziehung</strong><br />
I. Sprachlich-künstlerisch-literarisches Aufgabenfeld<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Deutsch<br />
Eine verbindliche Festlegung für die Einbeziehung der <strong>Verkehrserziehung</strong> in das<br />
Curriculum Deutsch liegt (noch) nicht vor. Daher werden nur Möglichkeiten<br />
angegeben, die aber in der Fachkonferenz noch diskutiert und beschlossen werden<br />
müssen.<br />
5 Im Rahmen eines Besuches der Stadtbibliothek:<br />
Schulwegbegehung, Verkehrszeichen, gefährliche Situationen für die<br />
Schüler als Fußgänger<br />
6 Im Zusammenhang mit der Aufsatzform Bericht:<br />
Anfertigung von Unfallberichten mit Zeugenaussagen, Berücksichtigung<br />
verschiedener Verkehrslagen, Verkehrszeichen, u.a. auch Verhalten<br />
von Radfahrern im Kreuzungsbereich Bessinger Straße/ Grüner Weg,<br />
(ergänzt um Hinweise zu sinnvoller Kleidung, Tragen von<br />
Fahrradhelmen)<br />
7 Im Zusammenhang mit der Sachbeschreibung:<br />
u.a. auch Beschreibung des Fahrrades, Hinweise zum sicheren Fahrrad<br />
(ergänzt um Hinweise zu sinnvoller Kleidung, Tragen von<br />
Fahrradhelmen)<br />
8 Im Rahmen des Zeitungsprojektes:<br />
u.a. Analyse von Sachtexten /Zeitungsartikeln je nach Aktualität zum<br />
Thema Verkehr und Umwelt, Erörterung der oben genannten<br />
Problematik<br />
vgl. Curriculum-Konzept zur Suchtprophylaxe<br />
9 Im Rahmen der Behandlung von Jugendbüchern:<br />
u.a. (je nach Absprache mit der Klasse) auch Drogenthematik möglich,<br />
in diesem Zusammenhang Verweis u.a. auf die Beeinträchtigung der<br />
Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr durch Verminderung der<br />
Wahrnehmung, Verlangsamung der Reaktionszeiten etc; Hinweis auf<br />
die enthemmende und damit Sozial- und Moralschranken abbauende<br />
Wirkung aller Drogen<br />
10 Im Rahmen der Bewerbungs-Thematik<br />
Verweis auf die Notwendigkeit von Mobilität im heutigen Berufsleben<br />
einerseits, Gefährdung des Einzelnen durch die Zunahme des<br />
Individualverkehrs als Teil des Massenverkehrs<br />
176
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Englisch<br />
(Klasse 5-6 English G 2000, Klasse 7-10 English G, Cornelsen Verlag)<br />
6 Asking the way<br />
Gong by bike<br />
7 Going to Britain<br />
Travelling in Britain<br />
Going by underground<br />
8 America - a mobile society<br />
9 Pollution and waste<br />
11- 13 Education<br />
accidents: reasons, consequences, solutions; “Manhood”<br />
Mass Media: The Press/TV in GB and in the USA<br />
advertisements and commercials for cars, tyres, British Rail,<br />
AMTRAK, airlines, road safety<br />
newspaper articles and TV programs about accidents and road safety<br />
The American Dream-Facts and Fiction<br />
immigration, moving west (e.g. “The City of New Orleans” in: Materialien<br />
zur <strong>Verkehrserziehung</strong> SEK II)<br />
the mobile society (e.g. “Henry Ford and the Triumph of the Automobile”<br />
in:Viewfinder Special)<br />
mass transportation systems (e.g. “For riders, Vancouver’s train’s just<br />
the ticket”)<br />
affluence→pollution and waste<br />
Social Problems<br />
1. The Environment<br />
pollution, the waste of raw materials and energy, the question of waste<br />
disposal and landtake<br />
2. Minorities<br />
the handicapped: car accidents, causes and consequences<br />
3. Violence<br />
reckless driving<br />
4. Work<br />
work in a car factory, the importance of the car industry<br />
work for intrinsic rewards, e.g. a car (e.g.“The Air-Conditioned<br />
Nightmare” in: Materialien <strong>Verkehrserziehung</strong> SEK II)<br />
5. Leisure<br />
drunken driving, cruising, tourism, sport, e.g. races (Manhood)<br />
177
Big City Life<br />
traffic jams, air and noise pollution, accidents<br />
alternatives to private transport (e.g.“Inner City Traffic Chaos” in:<br />
Materialien zur <strong>Verkehrserziehung</strong> SEK II)<br />
Schwerpunkte <strong>Verkehrserziehung</strong> Sek I<br />
Going by bike<br />
Travelling<br />
America - the mobile society<br />
Schwerpunkte <strong>Verkehrserziehung</strong> Sek II<br />
The American Dream<br />
Social Problems<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Französisch<br />
(Klassen 7-10, Découvertes, Klett Verlag)<br />
7 Le métro (leςon 10)<br />
8 Le déménagement (leςon 2)<br />
9 L’Eurotunnel (leςon 9)<br />
10 Paris, tours et détours (leςon 3)<br />
11- 13 Paris<br />
les embarras de la circulation urbaine, les embouteillages, les accidents<br />
la pollution de l’air, la pollution sonore<br />
la mobilité individuelle / les transports en communs<br />
les solutions<br />
les Villes Nouvelles : la réduction des déplacements quotidiens par<br />
l’équilibre entre l’habitat et l’emploi<br />
Mass media<br />
annonces et spots publicitaires : voitures, pneus, sécurité<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Musik<br />
5-13 Training des Hörvermögens<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Kunst<br />
5 Schilder- und Zeichendschungel<br />
6 Piktogramme z.B. „Sich begegnen“<br />
7 Karikatur<br />
8 Alternative Verkehrsformen (z.B. Fahrzeuge)<br />
9 Briefmarkenentwürfe zum Thema „Straße“<br />
10 Plakat zum Thema „Gefährliche Situation<br />
11 Umgestaltung von Verkehrszeichen<br />
12 Alternative Verkehrsformen<br />
13 Von Tieren lernen (Verhalten im Straßenverkehr)<br />
178
II. Gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Geschichte<br />
6 Rom: Verkehrsprobleme in einer antiken Weltstadt<br />
7 Reisen im Mittelalter<br />
9/10 Im Rahmen des Themas Industrialisierung:<br />
Mobilität - Chance und Gefahr, z.B. die Bedeutung der eisenbahn für<br />
die industrielle Revolution<br />
10 Parteienprogramme nach 1945:<br />
Verkehrs- und Umwelterziehung als Politikum<br />
11-13 Leitproblem: Menschliche Entwicklung und Umwelt<br />
Zielkonflikt: Daseinserhaltung und Umweltbewahrung<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Erdkunde<br />
6-9 vgl. Tabelle fächerübergreifende Anknüpfungspunkte<br />
11 Wasser und Boden - Gefährdung und Nachhaltigkeit<br />
Projektarbeit: Bodenanalyse (Erdkunde /Biologie / Chemie )<br />
12 Urbane Räume - Probleme und Prozesse von Regionalisierung und<br />
Metropolisierung<br />
13 Güterversorgung und Dienstleistungen als Auslöser raumprägender<br />
und raumverbindender Prozesse<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Politik<br />
6/8 Wahlthema: Das Auto als Verkehrsmittel<br />
8 vgl. Curriculum-Konzept zur Suchtprophylaxe<br />
III. <strong>Mathe</strong>matisch-naturwissenschaftlich-technisches Aufgabenfeld<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach <strong>Mathe</strong>matik<br />
5/6 In Form von Textaufgaben fließt ein:<br />
Anhalteweg ( Umgang mit Zahlen und Größen→Längenmaße)<br />
Berechnen von Geschwindigkeiten ( Umgang mit Zahlen und Größen)<br />
7/8 In Form von Textaufgaben fließt ein:<br />
Berechnung des Überholweges (lineare Funktion)<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Physik<br />
6-10 vgl. Tabelle fächerübergreifende Anknüpfungspunkte<br />
11 Brems- und Anhalteweg<br />
Energien bei verschiedenen Geschwindigkeiten<br />
179
12 Kräfte bei der Kreisbewegung (Fliehkraft, Zentripetalkraft, Haft- und<br />
Gleitreibung<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Chemie<br />
7-10 vgl. Tabelle fächerübergreifende Anknüpfungspunkte<br />
11 Leitthema: Ablauf und Steuerung chemischer Reaktionen in Natur und<br />
Technik<br />
Themenfeld C: Stoffkreislauf in Natur und Umweld<br />
• Kohlendioxidkreislauf<br />
• Reibhauseffekt<br />
• Belastung durch Abgase<br />
• Katalysator<br />
Projektarbeit: Bodenanalyse (Erdkunde /Biologie / Chemie )<br />
12 Chemie in Anwendung und Gesellschaft<br />
Themenfeld A: Gewinnung und Spreicherung von elektrischer Energie<br />
• Bleiakku - Autobatterie / Recycling<br />
• Brennstoffzelle als Antriebsart der Zukunft<br />
• Korrosion - Karrosserieschutz an Fahrzeugen<br />
Themenfeld B: Reaktionswege in der OC<br />
• Dieselkraftstoff aus Raps<br />
• Crackverfahren<br />
Themenfeld C: Analytische Verfahren<br />
• Untersuchung von Autoabgasen<br />
13 Inhalte entsprechend den Richtlinien<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Biologie<br />
5-10 vgl. Tabelle fächerübergreifende Anknüpfungspunkte<br />
8 vgl. Curriculum-Konzept zur Suchtprophylaxe<br />
11 Projektarbeit: Bodenanalyse (Erdkunde /Biologie / Chemie )<br />
13 Im Rahmen der Reiz- und Neurophysiologie: Drogen, Pharmaka, etc.<br />
IV. <strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Religion<br />
6/9 „Ohne Auto leben“ im Rahmen des Themas<br />
„Schöpfungsverantwortung“<br />
8 vgl. Curriculum-Konzept zur Suchtprophylaxe<br />
6/13 „Auto als Religionsersatz“ im Rahmen der Gottesfrage<br />
<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Sport<br />
Im Sportunterricht haben wir in Bezug auf die <strong>Verkehrserziehung</strong> und deren vier<br />
Schwerpunkte keine konkrete Zuordnung von Inhalten zu den einzelnen<br />
Jahrgangsstufen. Stattdessen leisten wir permanent Beiträge zum Verhalten im<br />
Lebensraum Verkehr in Form von Transfer. So werden die Organisationsformen in<br />
180
Klas<br />
se<br />
5<br />
6<br />
den Sportspielen, der Leichtathletik, dem Geräteturnen , im Schwimmen usw. immer<br />
auch im Hinblick auf die Situationen im Verkehr wie zum Beispiel „rechts vor links“,<br />
Reißverschlussmethode beim Einfädeln, Sicherheitsabstände u.a. reflektiert. Dass<br />
dabei natürlich auch die Prinzipien Rücksicht, Vorsicht und defensives Verhalten im<br />
Unterricht immer wieder zur Sprache kommen, ist selbstverständlich. Spielschulung<br />
beinhaltet auch immer Komponenten der Sozialerziehung. Man denke nur an das<br />
Wählen von Mannschaften.<br />
Auch der Umgang mit den Mattenwagen und den Sprungkästen bietet Anlässe für<br />
die <strong>Verkehrserziehung</strong>. So ist zum Beispiel das Fahrverhalten der Mattenwagen<br />
(zwei feste, zwei lenkbare Rollen ) vergleichbar mit einem PKW beim Einparken in<br />
eine Parklücke bzw. der Mattenwagen in die Geräteräume. Vor allem aber der<br />
unterschiedliche Beladungszustand gibt Anlässe zur Betrachtung von<br />
Beschleunigung und Bremswegverlängerung bei großen Massen und deren<br />
Beherrschbarkeit. Beim Aufbau von Turngeräten und deren Absicherung, bei Hilfeund<br />
Sicherheitsstellungen, beim Umgang mit gefährlichen Sportgeräten wie Kugel,<br />
Speer und Diskus spielt die Sicherheitserziehung eine große Rolle. Auch die<br />
Einschätzung und der Vergleich von absoluten und relativen Geschwindigkeiten und<br />
Entfernungen, die Verbesserung des Wahrnehmungsvermögens, des peripheren<br />
Sehens und des Reaktionsvermögens sind integrative Bestandteile des<br />
Sportunterrichts aller Jahrgangsstufen.<br />
Bei den Busfahrten zum Frei- bzw. Hallenbad werden das Verhalten einer<br />
Großgruppe auf den Wegen zur Haltestelle, zum Freibad entlang einer sehr stark<br />
befahrenen Straße und zurück, das Verhalten an den Haltestellen, beim Ein- und<br />
Aussteigen in den Bus und im Bus selbst thematisiert.<br />
In den beiden Sportkursen mit dem Sportbereich „Rollen, Fahren, Gleiten“, die<br />
erstmalig in der Jahrgangsstufe 12 eingerichtet wurden, werden die entsprechenden<br />
Regelungen für die Fahrradtouren, das Verhalten mit Inlinern im öffentlichen Raum<br />
und die Verhaltensregeln beim Skifahren und Snowboarden thematisch behandelt.<br />
Fächerübergreifende Anknüpfungspunkte zur <strong>Verkehrserziehung</strong><br />
Biologie Physik Chemie Erdkunde<br />
Auge Ph6,8<br />
Zusammensetzung<br />
der Luft<br />
(5 und 6) Ch7<br />
Fahrradbeleuchtung;<br />
Geschichte der Lichtquellen;<br />
Sehen und<br />
Gesehenwerden<br />
Bio 5,Bio Diff9<br />
181<br />
Zusammenleben in<br />
unterschiedlich strukturierten<br />
Siedlungen;<br />
Freizeitgestaltung<br />
Tourismus, Planung<br />
einer Klassenfahrt
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Alkohol und Drogen<br />
Sucht<br />
und Suchtprophylaxe<br />
Ohr Ph10 ;<br />
Diff:Auge Ph 6,8<br />
Wirkungen von SchlafundBeruhigungsmitteln<br />
Umweltaspekte ?!<br />
Energie und Umwelt<br />
Sehvorgang;<br />
Augenfehler und ihre<br />
Korrektur Bio 5<br />
Kräfte:<br />
Fahrradantrieb(9);<br />
Elektromotor (10)<br />
Ohr Bio9, Resonanz,Lärmauswirkungen,Lärmvermeidung,<br />
Lärmschutz<br />
182<br />
Sauerstoffgehalt der<br />
Luft Luftverschmutzung<br />
und Luftreinhaltung<br />
Ek9, Bio 5,6<br />
Brennstoffe, alternative<br />
Energie; Luftverschmutzung<br />
EK9<br />
Katalysator; Grundlagen<br />
und technische<br />
Verfahren(9)<br />
Recycling von<br />
Aluminium,<br />
Funktionsweise von<br />
Batterien (9und 10)<br />
Gefährdung von<br />
Lebensräumen<br />
Wachstum und Gefährdung<br />
der Weltbevölkerung<br />
als globales<br />
Problem; Tourismus<br />
in der 3. Welt; Konsumverhalten<br />
und<br />
weltweite Nahrungsmittelproduktion;<br />
Kli-<br />
Ma; Automobilin-<br />
dustrie<br />
Boden, Luft, Klima<br />
Luftverschmutzung<br />
Bio5,6;Ch7,9