"Ohne Filter" August 2004 - IG Metall Gaggenau
"Ohne Filter" August 2004 - IG Metall Gaggenau
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OHNE FILTER<br />
Dieser Kompromiß zeigt es:<br />
“Es lohnt sich, Teil einer selbstbewußten,<br />
kampferprobten Belegschaft zu sein.”<br />
Editorial<br />
Dieses Ergebnis zeigt, daß es<br />
sich lohnt, Teil einer selbstbewußten<br />
kampferprobten Belegschaft<br />
zu sein.<br />
Denn nur mit der Unterstützung<br />
der starken Belegschaft war es<br />
der Verhandlungsführung von<br />
Gesamtbetriebsrat und der <strong>IG</strong>-<br />
<strong>Metall</strong> möglich, sich nicht einschüchtern<br />
zu lassen.<br />
Die Kompromisse, die dabei entstanden,<br />
können sich sehen lassen.<br />
Der Vorstand hat zwar seine geforderten<br />
500 Mio € bekommen, aber<br />
der Gegenwert, der uns zufällt, ist<br />
nicht zu verachten:<br />
Sichere Arbeitsplätze bis 2012,<br />
sind ein Wert, der bei einer<br />
Arbeitslosigkeit von 4,5 Millionen<br />
gar nicht hoch genug eingeschätzt<br />
werden kann!<br />
Und das noch bei gesichertem<br />
Einkommen!<br />
Ganz besonders wichtig jedoch ist,<br />
dass der Angriff auf unsere<br />
Tarifverträge abgewehrt werden<br />
konnte.<br />
Angriff abgewehrt !<br />
Hätten wir das nicht geschafft,<br />
wäre eine Abwärtsspirale ohne<br />
Ende für unsere Arbeitsbedingungen<br />
in Gang gekommen.<br />
Dieses Ergebnis hilft zusätzlich der<br />
Rastatter Belegschaft enorm.<br />
Haben wir doch das Problem, dass<br />
durch den geplanten Lebenszyklus<br />
der neuen A-Klasse die<br />
Beschäftigung schwanken soll.<br />
Befristungen<br />
eingeschränkt !<br />
Die Geschäftsleitung hat allen<br />
Ernstes geglaubt , sie könne dieses<br />
Problem ausschließlich mit<br />
befristeten Mitarbeitern lösen.<br />
Der Betriebsrat hat es jetzt viel<br />
einfacher, diese Wahnsinnsidee<br />
abzuwehren.<br />
Jetzt ist nämlich geregelt, daß<br />
pro Standort insgesamt maximal<br />
8% Leiharbeiter und Befristete<br />
beschäftigt werden können.<br />
Rüdiger Haas<br />
stellv. Betriebsratsvorsitzender<br />
Summa Summarum, können wir<br />
sagen: der Kompromiss kann<br />
sich sehen lassen.<br />
Der Kampf darum hat sich gelohnt!<br />
Ein ganz besonderes Dankeschön<br />
an alle, die sich beteiligt<br />
haben.<br />
Durch unsere Solidarität haben<br />
wir unsere Arbeitsplätze gesi -<br />
chert!<br />
Die Tarifverträge<br />
bleiben!<br />
Der DC-Vorstand hat es nicht<br />
geschafft, dass es Einschnitte in<br />
die Flächentarifverträge gibt.<br />
Die Beschäftigten von<br />
DaimlerChrysler haben weiterhin<br />
die 35-Stunden-Woche und<br />
die verdienten Schichtzuschläge.<br />
Selbst in den Bereichen Forschung<br />
und Entwicklung kann niemand<br />
zur 40-Stunden-Woche gezwungen<br />
werden.<br />
Unser Ziel, die Tarifverträge nicht<br />
preiszugeben, ist damit - dank der<br />
tollen Aktionen am 15. Juli - auch<br />
erreicht.<br />
Hinter diesem Abschluss müssen<br />
sich weder der GBR noch die <strong>IG</strong><br />
<strong>Metall</strong> verstecken. Der Vorstand<br />
wusste, dass es weitere Aktionen<br />
gegeben hätte, wenn es zu keinem<br />
vertretbaren Abschluss gekommen<br />
wäre.<br />
Weitere Aktionen?<br />
Für einen weiteren Aktionstag war<br />
alles schon vorbereitet. Die weitere<br />
Aktionsbereitschaft hat deswegen<br />
auch Druck ausgeübt, dass es<br />
zu diesem Ergebnis kommen<br />
konnte. Weder anderen<br />
Arbeitgebern noch den konservativen<br />
Politikern, die sich schon die<br />
Hände gerieben haben, konnten<br />
hier Türen geöffnet werden, um<br />
das deutsche Tarifvertragssystem<br />
in Frage zu stellen.<br />
Zeitliche Einschnitte gibt es ausschließlich<br />
für die Bereiche (definierte<br />
Dienstleistungen), die zur<br />
2<br />
5. Ausgabe <strong>August</strong><br />
<strong>2004</strong>