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Schlossverein Werdringen<br />
Das Hagener Bahnhofsfenster,<br />
seine Deutung und seine Geschichte<br />
Die Hagener Bahnhofshalle, die lange Zeit<br />
in einem desolaten Zustand war, der jeden<br />
ankommenden Reisenden erschrecken<br />
musste, ist seit kurzem restauriert und in<br />
seiner ursprünglichen Räumlichkeit wiederhergestellt.Wenn<br />
auch die bei der Neueröffnung<br />
des Bahnhofs vorhandene Ausmalung<br />
des Gewölbes nicht rekonstruiert<br />
wurde, wodurch die Halle jetzt aber viel<br />
heller und weiter erscheint, zeigt sich über<br />
dem Haupteingang in ursprünglicher Farbigkeit,<br />
<strong>als</strong> Willkommens- oder Abschiedsgruß,<br />
das erste große Glasfenster der mordernen<br />
Kunst. Es stammt von dem bedeutensten<br />
Erneuerer von Glasmalerei und<br />
Mosaik zu Beginn des 20. Jahrhunderts,<br />
Johan (gen. Jan) Thorn Prikker.<br />
Er gehörte zu den charismatischsten<br />
Künstlern, die der bedeutende Hagener<br />
Mäzen und gründer des Folkwang-<br />
Museums, Karl-Ernst Osthaus, zur Beteiligung<br />
an seinen künstlerischen Reformbestrebungen,<br />
in Hagen versammelte. Das<br />
1911 ausgeführte, 840 cm breite und 360<br />
cm hohe Fenster ist Thorn Prikkers erstes<br />
Kunstwerk im öffentlichen Raum Hagens.<br />
Den Auftrag zur Ausführung erhielt er, auf<br />
Vermittlung von Osthaus, von der Eisenbahndirektion<br />
Elberfeld.<br />
Die in der Darstellung wiedergegebene<br />
thematische Vorlage stammt von Karl-<br />
Ernst Osthaus: “Der Künstler <strong>als</strong> Lehrer<br />
von Handel und Gewerbe”. Damit sollte<br />
das Hauptanliegen von Osthaus bildlich<br />
sichtbar gemacht werden, den Menschen<br />
der tristen Industriegesellschaft, ein neues<br />
Form- und Kunstverständnis zu vermitteln.<br />
In dieser Zeit dominierten in Kunst und<br />
Architektur der Jugendstil und der immer<br />
noch nicht völlig überwundene Historismus,<br />
der auch im 1910 fertiggestellten<br />
Bahnhofsgebäude selbst sichtbar ist. Ost-<br />
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