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Schlossverein Werdringen<br />
Drei (seltsame) Heilige Könige<br />
Sie gehören zum festen Inventar jeder<br />
Weihnachtskrippe und sind auch aus dem<br />
weihnachtlichen Brauchtum nicht wegzudenken:<br />
Kaspar, Balthasar und Melchior,<br />
allgemein bekannt <strong>als</strong> die Heiligen Drei<br />
Könige. Das ist umso erstaunlicher, <strong>als</strong><br />
man diese drei Herren in der Weihnachtsgeschichte<br />
vergeblich sucht.<br />
Das Matthäus-Evangelium berichtet von<br />
Weisen aus dem Morgenland, von<br />
Magiern, die aus dem Osten kommend<br />
den neugeborenen König der Juden<br />
suchen, weil sie den Stern, der dessen<br />
Geburt ankündigen sollte, gesehen haben<br />
(vgl. Mt 2, 1-2).<br />
Der Begriff Magoi kommt aus dem Griechischen<br />
und bedeutet so viel wie Magier.<br />
Er wird aber auch gebraucht für die Priesterkaste<br />
aus dem Stamm der Mager. Sie<br />
sind Sternkundige, Ärzte, Priester und<br />
Gelehrte. Jene Sterndeuter, auf die die<br />
westliche Astrologie zurückgeht, werden<br />
dagegen <strong>als</strong> Chaldäer bezeichnet. Der<br />
klare Unterschied, den viele Kirchenväter<br />
zwischen Magoi und Chaldäern treffen,<br />
liegt darin begründet, dass in der Bibel von<br />
den Iranern (Persern) ein positiveres Bild<br />
gezeichnet wird <strong>als</strong> von den Babyloniern,<br />
die <strong>als</strong> Bewohner des gottlosen Babylons<br />
in schlechtem Ruf standen. Die Perser<br />
dagegen galten <strong>als</strong> Anhänger des jüdischen<br />
Gottes. Das mag der Grund dafür sein,<br />
dass in frühen Wandgemälden und Mosaiken<br />
die Könige bzw. die Weisen mit phrygischen<br />
Mützen dargestellt sind, den typischen<br />
Kopfbedeckungen der Iraner und<br />
Thraker. Es wird angenommen, dass die<br />
Geburtsbasilika in Bethlehem 614 deshalb<br />
von der Zerstörung durch die Perser verschont<br />
blieb, weil sie (die Perser) auf dem<br />
Mosaik Menschen aus ihrem Volke<br />
erkannten.<br />
Die Ergebnisse theologisch-archäologischer<br />
Forschungen führen zu der Vermutung,<br />
dass die Könige/Magier aus dem heutigen<br />
Syrien gekommen sein könnten.<br />
Zum einen ergaben vergleichende Untersuchungen<br />
von Stoffresten aus dem Kölner<br />
Dreikönigsschrein und Textilien aus 2000<br />
Jahre alten palmyrischen Grabtürmen weitestgehende<br />
Übereinstimmungen, zum<br />
anderen legt die geographische Lage des<br />
infrage kommenden Gebietes diesen<br />
Schluss nahe: Neben der historischen Stadt<br />
Palmyra, aus dem die Magier möglicherweise<br />
gekommen sind, gibt es einen<br />
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