30.11.2014 Aufrufe

Ausgabe November 2006 als PDF-Datei herunterladen...

Ausgabe November 2006 als PDF-Datei herunterladen...

Ausgabe November 2006 als PDF-Datei herunterladen...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schloss-Bote<br />

Schlossverein Werdringen e. V.<br />

16. Jahrgang · <strong>Ausgabe</strong> 2 <strong>November</strong> <strong>2006</strong>


Schlossverein Werdringen<br />

Aus dem Inhalt:<br />

Seite 3 Grußwort d.Vorsitzenden<br />

Seite 5<br />

Seite 7<br />

Seite 9<br />

„aufgepickt”<br />

Advents-Konzert<br />

Drei (seltsame) Heilige Könige<br />

Seite 11 Weihnachtsmarkt im Schloss<br />

Seite 13 Frischer Wind in alten Mauern<br />

Seite 15 Der schönste Tag im Leben...<br />

Seite 17 Ritterschaft der Wolfskuhle<br />

Seite 18 + 19 Altweiberball <strong>2006</strong>/2007<br />

Seite 20 + 21 Veranstaltungsvorschau<br />

Seite 23 Sir Charles Hallé - Wir lassen...<br />

Seite 25 Theodor Hennemann...<br />

Seite 30 Hagens Bahnverkehr...<br />

Seite 31 St. Patricks Day 2007<br />

Seite 33 Das Hagener Bahnhofsfenster,...<br />

Seite 35 Da kannst du dein blaues Wunder<br />

erleben ...<br />

Seite 39 Die Weihnachtsgans<br />

Vorstand und Ansprechpartner des<br />

Schlossvereins Werdringen e. V.<br />

2. Vorsitzender: Roger Kämper, Heedfelder<br />

Str. 15, 58579 Schalksmühle, Tel.: (02351) 5 11<br />

24 • Kassierer: Klaus Otting, Lenaustr. 7a,<br />

58089 Hagen Tel.: (02331) 2 60 40 • 1. Schriftführerin:<br />

Martina Müller, Im Stockhof 1a,<br />

58119 Hagen,Tel.: (02334) 5 96 88 • 2. Schriftführerin:<br />

Irmhild Asbeck Wilhelmstr. 16,<br />

58300 Wetter,Tel.:(02335) 80 23 68 • Beisitzer:<br />

Ursula + Dieter Becker, Paracelsusstr. 10,<br />

58300 Wetter, Tel.: (02335) 67 21 • Annette<br />

Brinkmann, Vorhaller Str. 12, 58089 Hagen,<br />

Tel.: (02331) 30 32 05 • Ilse Reichardt, Schlesierstr.<br />

16, 58135 Hagen, Tel.: (02331) 30 56 05<br />

• Christa Suda, Eduard-Müller-Str. 18, 58097<br />

Hagen, Tel.: (02331) 18 29 93 • Lothar Ifang,<br />

Hengsteyer Str. 19, 58089 Hagen, Tel.:<br />

(02331) 48 32 39 • Leiter des Schlossbetriebes:<br />

Dieter Becker, Paracelsusstr. 10, 58300<br />

Wetter, Tel.: (02335) 67 21 • Galerie: Ursula<br />

Becker, Paracelsusstr. 10, 58300 Wetter, Tel.:<br />

(02335) 67 21. • Verbindungsmann zur Ritterschaft<br />

der Wolfskuhle: Roger Kämper, Heedfelder<br />

Str. 15, 58579 Schalksmühle, Tel.:<br />

(02351) 5 11 24<br />

Titelbild: Alice Henke, Mitglied der freien Ritterschaft "Miles et Vanitas" (www.milesetvanitas.de)<br />

stellt die historische Person der Margarete von Klusenstein, Herrin auf Burg Klusenstein in Hemer,<br />

dar. Das Kleid, ein Bliaut, welches an den Seiten geschnürrt wird, wurde bis ins 12. Jahrhundert hinein getragen.<br />

Die mit Borte und Perlen reich gezierte Kopfbedeckung entstammt ebenfalls dieser Epoche.<br />

Impressum: Herausgeber: Schlossverein Werdringen e. V.,<br />

Germany, 58089 Hagen, Werdringen 1, Tel. 0 23 31/ 30 80-0<br />

Redaktion: Maria Möller, Tulpenweg 31a, 58313 Herdecke, Tel. 0 23 30/ 21 82<br />

Annette Brinkmann, Vorhaller Str. 12, 58089 Hagen, Tel. 30 32 05<br />

Andrea Stockmann, Vossacker 7, 58089 Hagen, Tel. 30 27 54<br />

Gesamt- RB-Druck · Raimund Brinkmann, Vorhaller Str. 12,<br />

herstellung: 58089 Hagen-Vorhalle, Tel.: 0 23 31/30 32 05<br />

Papier: Umschlag: Matt gestrichen Offset chlorfrei 250 g/m 2<br />

Innenteil: Matt gestrichen Offset chlorfrei 115 g/m 2<br />

Auflage: 1000 Stück ISSN0943-8033 EKM Medienvertriebs GmbH,<br />

Stadtgartenallee 22, 58089 Hagen<br />

1


Geschenkideen für alle Festlichkeiten...<br />

SEKT<br />

WASSERSCHLOSS<br />

WERDRINGEN<br />

Riesling - Trocken - 0,75-l-Flasche<br />

Deutscher Sekt -12,5% Vol<br />

Verwöhnen Sie sich und Ihre Gäste<br />

Nur erhältlich im Wasserschloss Werdringen in Hagen-Vorhalle<br />

Werdringer Wasser<br />

Obstbrand 38%· Vol. 0,5l<br />

mit Nostalgie-Etikett und Wachsversiegelung<br />

Sonderabfüllung für den<br />

Schlossverein Werdringen e.V.<br />

Limitierte 1. Auflage 1995 (Nr. )<br />

Destillerei und Brennerei<br />

Heinrich Habbel, Sprockhövel<br />

Verwöhnen Sie sich und Ihre<br />

Gäste mit „Werdringer Wasser”.<br />

Nur erhältlich im Wasserschloss<br />

Werdringen in Hagen-Vorhalle,<br />

Telefon 30 80-0.<br />

2


Schlossverein Werdringen<br />

Liebe Mitglieder, Helfer und<br />

Freunde des Schlossvereins,<br />

ein turbulentes Jahr nähert sich dem Ende.<br />

Die erste Vorsitzende, Angelika Kulla, hat aus persönlichen Gründen ihr<br />

Amt niedergelegt, doch die Aktivitäten des Schlossvereins laufen wie geplant<br />

weiter.<br />

Diese Aktivität ist nicht möglich ohne den Einsatz der vielen ehrenamtlichen<br />

Helfer/innen, die den Schlossbetrieb während der Woche und vor<br />

allem bei den Veranstaltungen im Schloss aufrecht erhalten.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich – auch im Namen des Vorstands – bei<br />

den Helfern für ihren Einsatz ganz herzlich bedanken.<br />

Aufgrund des Rücktritts der 1. Vorsitzenden, die für den Schlossverein<br />

überaus aktiv war, wurde vielfach die Frage aufgeworfen, ob der Schlossverein<br />

weiterhin Veranstaltungen im Schloss durchführt. Die Antwort<br />

darauf geben wir mit der Veranstaltungsvorschau, die in diesem Schlossboten<br />

enthalten ist. Auf ein Schlossfest mit Mittelaltermarkt muss leider<br />

im nächsten Jahr verzichtet werden, da die Brockhauser Straße ausgebaut<br />

werden soll und derzeit nicht abzusehen ist, wie sich der Ausbau auf das<br />

Umfeld des Schlosses und damit auf die Ausgestaltung des Marktes und<br />

des Ritterlagers auswirkt.<br />

Der Vorstand und ich hoffen, dass die Arbeit im Schlossverein auch im<br />

nächsten Jahr so harmonisch verläuft, wie derzeit, und dass die vielen<br />

Helfer uns auch im nächsten Jahr wieder so tatkräftig unterstützen wie<br />

bisher. Dabei sind wir jederzeit für Anregungen aus dem Helferkreis<br />

offen.<br />

Ich wünsche hiermit allen Mitgliedern, Helfern und Freunden des Schlossvereins<br />

Werdringen e.V. eine frohe und geruhsame Weihnachtszeit, ein<br />

friedvolles Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches 2007.<br />

Roger Kämper<br />

Stellvertr.Vorsitzender<br />

3


aufgepickt<br />

Altweibersommer<br />

Abgewiesen wurde die Klage einer 77jährigen Darmstädterin<br />

gegen den Deutschen Wetterdienst in<br />

Offenbach. Die Dame fühlte sich durch den viel<br />

benutzten Begriff „Altweibersommer“ <strong>als</strong> Frau in<br />

vorgeschrittenem Alter diskriminiert und zog 1989<br />

vor den Kadi. Das Darmstädter Landgericht war anderer Meinung, und die Klage<br />

wurde abgewiesen. Tatsächlich mögen die Spinnweben, die im Sonnenlicht glitzern, an<br />

silbergraue Haare erinnern. Sie stammen von jungen Spinnen, die sich im Spätsommer<br />

vom Wind mit Hilfe der Fäden forttragen lassen, bis sie ein schützendes Quartier gefunden<br />

haben, in dem sie den Winter überstehen können.<br />

Etymologisch geht der Altweibersommer auf das altdeutsche Wort „weiben“ zurück,<br />

das so viel bedeutet wie das Knüpfen von Spinnweben.<br />

Auch die christlichen Legenden haben sich dieses Naturphänomens liebevoll angenommen<br />

und die Spinnenfäden zu Silberfäden aus dem Mantel der Gottesmutter uminterpretiert,<br />

den diese bei der Himmelfahrt getragen habe. Deshalb werden diese Spinnfäden<br />

im Volksmund auch „Marienfäden“, „Marienseide“ oder „Marienhaar“ genannt.<br />

Bleibt zu wünschen, dass sich die streitbare Seniorin mit dieser anrührenden Auslegung<br />

arrangieren und noch recht viele schöne Altweibersommer genießen konnte.<br />

Die Begriffe "blau machen",<br />

bzw. "blauer Montag" <strong>als</strong> Synonyme für<br />

Müßiggang, gehen auf das Färberhandwerk<br />

zurück.<br />

So lautet ein etymologisches Erklärungsmodell,<br />

die Färber haben Alkohol getrunken,<br />

um ihren Urin damit anzureichern.<br />

Urin wurde dazu gebraucht, um den Farbstoff<br />

Indigo im Wasser zu lösen. Der im<br />

Urin enthaltene Alkohol habe den<br />

Gärungsprozess verstärkt. Die Färber<br />

seien nach dieser Maßnahme entsprechend<br />

"blau" gewesen. Weil am Sonntag<br />

gefärbt wurde und der Stoff über den<br />

nächsten Tag die Farbe annehmen musste,<br />

machten die Färber am ersten Wochentag<br />

"blau", d.h. sie hatten einen "blauen Montag".<br />

Eine andere Erklärung besagt, die Färber<br />

haben tatenlos zugeschaut, wie sich ihr<br />

Stoff beim Oxidationsvorgang von ganz<br />

allein blau färbt, sie hatten <strong>als</strong>o "blau<br />

gemacht".<br />

RADIO HAGEN<br />

Die Ausstrahlung der Radiosendung „Schloss & Ritter”<br />

ist am 14. Dezember <strong>2006</strong> von 18-19 Uhr!<br />

5


Getränkegroßhandlung<br />

WENMAKERS & CO<br />

Remestraße 7 • 58300 Wetter<br />

Telefon 0 23 35 / 29 73<br />

Eigene Bierstände, Zapfanlagen und Zapfanhänger<br />

BREDDERMANN<br />

Fleischerfachgeschäft<br />

Eine Party attraktiver<br />

gestalten - das wollen<br />

wir allen Gastgebern<br />

erleichtern.<br />

■ Exklusive Schlemmerplatten<br />

■ Canapés · Handschnittchen<br />

■ Fischspezialitäten mit Dips<br />

■ Feinste hausgemachte Salate<br />

■ Auserlesene Käsespezialitäten<br />

■ Traumhafte Desserts<br />

■ Grillspezialitäten<br />

■ Gratins · Aufläufe<br />

■ Feine und rustikale Braten<br />

■ Suppen in allen Varianten<br />

■ Gestaltung · Dekoration<br />

■ Geschirr-Verleih<br />

Party - Service<br />

wie er sein soll!<br />

20 Jahre Genießertreffpunkt<br />

Unser Komplettservice ist professionell und perfekt!<br />

Wir stellen individuelle Präsente zusammen - die jeden erfreuen.<br />

Planen Sie jetzt - wir setzen gerne Ihre Wünsche um.<br />

Vorhaller Str. 13a<br />

58089 Hagen<br />

Tel.: 02331 /30 5515<br />

Fax: 02331 /37 6622<br />

6


Schlossverein Werdringen<br />

Sonntag, 3. Dezember <strong>2006</strong><br />

Wasserschloss Werdringen<br />

Advents - Konzert<br />

mit dem Varta - Chor,<br />

Hagen<br />

und weihnachtlichen<br />

Überraschungen<br />

Beginn: 14 Uhr<br />

Eintritt: 4,- v<br />

7


Schlossverein Werdringen<br />

Drei (seltsame) Heilige Könige<br />

Sie gehören zum festen Inventar jeder<br />

Weihnachtskrippe und sind auch aus dem<br />

weihnachtlichen Brauchtum nicht wegzudenken:<br />

Kaspar, Balthasar und Melchior,<br />

allgemein bekannt <strong>als</strong> die Heiligen Drei<br />

Könige. Das ist umso erstaunlicher, <strong>als</strong><br />

man diese drei Herren in der Weihnachtsgeschichte<br />

vergeblich sucht.<br />

Das Matthäus-Evangelium berichtet von<br />

Weisen aus dem Morgenland, von<br />

Magiern, die aus dem Osten kommend<br />

den neugeborenen König der Juden<br />

suchen, weil sie den Stern, der dessen<br />

Geburt ankündigen sollte, gesehen haben<br />

(vgl. Mt 2, 1-2).<br />

Der Begriff Magoi kommt aus dem Griechischen<br />

und bedeutet so viel wie Magier.<br />

Er wird aber auch gebraucht für die Priesterkaste<br />

aus dem Stamm der Mager. Sie<br />

sind Sternkundige, Ärzte, Priester und<br />

Gelehrte. Jene Sterndeuter, auf die die<br />

westliche Astrologie zurückgeht, werden<br />

dagegen <strong>als</strong> Chaldäer bezeichnet. Der<br />

klare Unterschied, den viele Kirchenväter<br />

zwischen Magoi und Chaldäern treffen,<br />

liegt darin begründet, dass in der Bibel von<br />

den Iranern (Persern) ein positiveres Bild<br />

gezeichnet wird <strong>als</strong> von den Babyloniern,<br />

die <strong>als</strong> Bewohner des gottlosen Babylons<br />

in schlechtem Ruf standen. Die Perser<br />

dagegen galten <strong>als</strong> Anhänger des jüdischen<br />

Gottes. Das mag der Grund dafür sein,<br />

dass in frühen Wandgemälden und Mosaiken<br />

die Könige bzw. die Weisen mit phrygischen<br />

Mützen dargestellt sind, den typischen<br />

Kopfbedeckungen der Iraner und<br />

Thraker. Es wird angenommen, dass die<br />

Geburtsbasilika in Bethlehem 614 deshalb<br />

von der Zerstörung durch die Perser verschont<br />

blieb, weil sie (die Perser) auf dem<br />

Mosaik Menschen aus ihrem Volke<br />

erkannten.<br />

Die Ergebnisse theologisch-archäologischer<br />

Forschungen führen zu der Vermutung,<br />

dass die Könige/Magier aus dem heutigen<br />

Syrien gekommen sein könnten.<br />

Zum einen ergaben vergleichende Untersuchungen<br />

von Stoffresten aus dem Kölner<br />

Dreikönigsschrein und Textilien aus 2000<br />

Jahre alten palmyrischen Grabtürmen weitestgehende<br />

Übereinstimmungen, zum<br />

anderen legt die geographische Lage des<br />

infrage kommenden Gebietes diesen<br />

Schluss nahe: Neben der historischen Stadt<br />

Palmyra, aus dem die Magier möglicherweise<br />

gekommen sind, gibt es einen<br />

9


Schlossverein Werdringen<br />

Berg, der der astronomische Beobachtungen<br />

ermöglichte.<br />

Die Magier, die zugleich Priester waren,<br />

waren an allen religiösen Fragen interessiert,<br />

<strong>als</strong>o auch an den jüdischen Traditionen,die<br />

den Messias verhießen.Infolge der<br />

babylonischen Gefangenschaft waren viele<br />

Juden in Mesopotamien verblieben, die<br />

über ihre Heiligen Schriften Auskunft<br />

geben konnten.<br />

Die Erwähnung der Könige von Tharsis,<br />

aus Reicharabien und Seba, die laut Psalm<br />

72,10 dem neugeborenen König der Juden<br />

Geschenke bringen sollten, mag endgültig<br />

dazu geführt haben, dass in der christlichen<br />

Legende aus den ursprünglichen Magiern<br />

Könige wurden.<br />

Deren Anzahl ist ursprünglich nicht festgelegt;<br />

auf frühen Abbildungen bewegt sie<br />

sich zwischen 2 und 8 Personen. Die<br />

Dreizahl hat sich korrespondierend zu der<br />

Anzahl der Geschenke: Gold, Weihrauch<br />

und Myrrhe endgültig durchgesetzt. Die<br />

Zahl drei könnte sich auch beziehen auf<br />

die drei Lebensphasen des Menschen:<br />

Kindheit/Jugend – Erwachsensein – Alter.<br />

Entsprechend werden die drei Könige in<br />

der Kunst häufig <strong>als</strong> Jüngling (Caspar),<br />

Erwachsener (Balthasar) und <strong>als</strong> Greis<br />

(Melchior) dargestellt. Balthasar zeichnet<br />

sich aus durch einen dunklen Vollbart. Das<br />

lateinische Wort fuscus, mit dem Balthasar<br />

charakterisiert wird, bezieht sich auf jenen<br />

Bart und nicht auf die Hautfarbe. Gleichwohl<br />

wird einer der drei Könige, meistens<br />

Caspar, <strong>als</strong> Schwarzer dargestellt. Im 14.<br />

Jahrhundert waren nur die drei Kontinente<br />

Europa, Asien und Afrika bekannt. Im<br />

Laufe der Zeit setzte sich die Anschauung<br />

von den drei Königen <strong>als</strong> symbolische Vertreter<br />

dieser drei Kontinente durch. Entsprechend<br />

wurde der Repräsentant des<br />

schwarzen Kontinents <strong>als</strong> Mohr bezeichnet<br />

und dargestellt.<br />

Die Gaben, die sie bringen, sind eines<br />

Königs würdig und haben zugleich tiefe<br />

symbolische Bedeutung: Gold <strong>als</strong> Zeichen<br />

der Macht und der Weisheit, das Edelmetall,<br />

das dem König gebührt, Weihrauch<br />

stellvertretend für Opfer und Gebet, mit<br />

denen man einen Gott verehrt und Myrrhe,<br />

die für die Kraft der Selbstbeherrschung<br />

steht. Sie ist zugleich Medizin und<br />

stellt die Verbindung her zur menschlichen<br />

Natur des Messias.<br />

Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar<br />

tauchten erst im 6. Jahrhundert auf und<br />

wurden mit der Zeit populär. Abgeleitet<br />

sind sie von dem christlichen Segensspruch:<br />

Christus mansionem benedicat =<br />

Christus, segne dieses Haus.<br />

Auch über ihre unmittelbare Bedeutung<br />

für die Weihnachtsgeschichte des Matthäus<br />

hinaus spielen die Heiligen Drei<br />

Könige noch heute eine wichtige Rolle:<br />

Jedes Jahr am 6. Januar ziehen Kinder<br />

gekleidet <strong>als</strong> die Heiligen Drei Könige von<br />

Haus zu Haus um Geld für das katholische<br />

Hilfswerk Misereor zu sammeln.<br />

Als Dank für die Gabe zeichnen die Sternsinger<br />

den Eingang des Hauses mit der<br />

jeweiligen Jahreszahl und den Initialen der<br />

Heiligen Drei Könige: C + M + B.<br />

10


Kostenloser Buspendelverkehr<br />

sonntags ab<br />

Parkplatz Toys‘r’Us<br />

in Hagen-Vorhalle<br />

10. Weihnachtsmarkt<br />

16.u.17. Dezember ‘06<br />

von 11-18 Uhr<br />

SCHLOSS WERDRINGEN<br />

Kommen - Sehen - Staunen<br />

Es erwarten Sie<br />

festlich geschmückte Stände,<br />

heiße und kalte Getränke,<br />

Grillspezialitäten sowie<br />

musikalische Darbietungen<br />

Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch<br />

11


Adler<br />

Apotheke<br />

Apotheker Dietmar W. Backhaus<br />

Hauptstraße 62 · 58313 Herdecke · Am Rathaus<br />

Telefon 0 23 30 / 21 21 · Telefax 0 23 30 / 91 84 31<br />

adler.herdecke@t-online.de<br />

www.adler-apotheke-herdecke.de<br />

12


Schlossverein Werdringen<br />

Frischer Wind in alten Mauern<br />

Sie kam, sah - und brachte jede Menge frischen<br />

Wind in die alten Schlossmauern.<br />

Nachdem Dr. Dieter Haack aus gesundheitlichen<br />

Gründen den ersten Vorsitz<br />

über den Schlossverein Werdringen abgeben<br />

musste, übernahm Angelika Kulla das<br />

Ruder und legte neuen Kurs an.<br />

Erstmalig zeigte sich das Wasserschloss<br />

von seiner jecken Seite – die Weiber übernahmen<br />

im Karneval für einen Tag das<br />

Regiment über das ehrwürdige Gemäuer.<br />

Mit großem Erfolg, wie sich zeigte, denn<br />

diese Veranstaltung wird auch im kommenden<br />

Jahr wieder stattfinden.<br />

Neue, nämlich irische Töne brachten<br />

Künstlergruppen wie Bardic und Ceili<br />

Family, die Frau Angelika Kulla in Zusammenarbeit<br />

mit dem zweiten Vorsitzenden,<br />

Herrn Roger Kämper, auf Werdringen<br />

engagieren konnte. Das große Zuschaueraufkommen<br />

gab dem Projekt Recht,ebenso<br />

wie der Osterkaffee, der ebenfalls unter<br />

der Leitung von Frau Kulla ins Leben<br />

gerufen wurde.<br />

Großveranstaltungen wie Weihnachtsmarkt<br />

und Schlossfest, die mittlerweile<br />

zum festen Bestand des Veranstaltungskalenders<br />

auf Werdringen gehören, verlangen<br />

den vollen persönlichen und körperlichen<br />

Einsatz. Ob Aufbau der Stände,Ausschank<br />

der Getränke oder Reinigung der<br />

Toiletten – die erste Vorsitzende war sich<br />

für keine Arbeit zu schade.<br />

Auch in Fragen der Repräsentation nach<br />

außen stand Angelika Kulla ihren Mann<br />

und erwies sich auch bei schwierigen Verhandlungen<br />

<strong>als</strong> ernstzunehmende Interessenvertreterin<br />

des Wasserschlosses. Das<br />

Amt der ersten Vorsitzenden ist ehrenvoll,<br />

aber überaus anstrengend und sehr zeitintensiv,<br />

und so muss akzeptiert und respektiert<br />

werden, wenn sich der ehrenamtliche<br />

Einsatz nicht mehr mit der privaten<br />

Lebensgestaltung vereinbaren lässt.<br />

So machte Frau Kulla ihre Position frei für<br />

einen neuen ersten Vorsitzenden im<br />

Schlossverein.<br />

Frau Kulla sei an dieser Stelle herzlich<br />

gedankt für ihren großartigen Einsatz. Die<br />

guten Wünsche des Redaktionsteams<br />

begleiten sie auf ihrem zukünftigen<br />

Lebensweg.<br />

Maria Möller,<br />

Annette Brinkmann, Andrea Stockmann<br />

13


Neue<br />

Trauringkollektion 2007<br />

jetzt eingetroffen.<br />

Sparkassen-Karree 5<br />

58095 Hagen<br />

Tel.: 0 23 31 3 29 57<br />

www.adamschmuck.de<br />

Besuchen Sie uns auch auf der Trauringmesse 2007 im Schloss !<br />

Agentur für Festgestaltung & The Weddingplaning<br />

14


Schlossverein Werdringen<br />

Der schönste<br />

Tag im Leben...<br />

Hochzeitsmesse<br />

am 4. Februar 2007<br />

von 10 - 17 Uhr im<br />

Wasserschloss Werdringen<br />

in Hagen-Vorhalle<br />

Der Eintritt ist für Besucher frei.<br />

Nach dem großen Erfolg der 1. Hochzeitsmesse<br />

auf Schloss Werdringen wird diese<br />

kleine, aber feine Messe auch im Jahr 2007<br />

stattfinden.<br />

Um an den Erfolg der 1. Hochzeitsmesse<br />

anzuknüpfen werden sich wieder Unternehmen<br />

aus der Region mit tollen Ideen<br />

und Aktionen zu einer lebendigen Hochzeitsausstellung<br />

im Wasserschloss Werdringen<br />

in Hagen-Vorhalle präsentieren.<br />

Die Veranstaltung soll Ihnen, liebe zukünftige<br />

Brautleute und allen Interessierten<br />

ein wenig Hilfestellung in Ihrer Planung<br />

zum schönsten Tag im Leben geben.<br />

Ob Brautkleideranprobe, Mode für den<br />

Bräutigam, Trauringberatung, Schminktipps,<br />

Frisurenstyling, Blumenschmuck,<br />

Festdekoration, Weddingplaning, Reizvolles<br />

für „Drunter“,<br />

Musik, Catering, Hochzeitsreisen, Fotografie<br />

zu allen wichtigen Themen rund um<br />

IHR Fest, stehen Ihnen kompetente Partner<br />

zur Seite. Ausgerichtet wird die Messe<br />

zum zweiten Mal von der Agentur Tischfein,<br />

Inh. Gabriele Gante, die mit der Neugestaltung<br />

ihrer Hochzeitsmesse einen<br />

neuen Trend setzt.<br />

Eine Hochzeitsmesse mit besonders persönlichem<br />

Charakter für Braut und Bräutigam,<br />

Familie und Freunde, sowie alle<br />

Interessierten.<br />

Lassen auch Sie sich verzaubern und stimmen<br />

Sie sich ein in einem traumhaften<br />

Ambiente des Wasserschlosses Werdringen...<br />

auf den schönsten Tag im Leben.<br />

Weitere Information zur Hochzeitsmesse<br />

erhalten Sie von der<br />

Agentur Tischfein, Telefon 02103/909908<br />

oder unter info@agentur-tischfein.de<br />

15


Schlossverein Werdringen<br />

In den Wintermonaten “sonntags”<br />

neue Öffnungszeiten im Schloss<br />

Öffnungszeiten Schloss Werdringen:<br />

Dienstag - Freitag 10 - 12 Uhr & 15 - 17 Uhr<br />

Sonntag 11 - 17 Uhr 1. Nov. - 31. März<br />

Sonntag 11 - 18 Uhr 1. April - 31. Oktober<br />

An Feiertagen geschlossen<br />

16


Schlossverein Werdringen<br />

Ritterschaft der Wolfskuhle<br />

Verein zur Darstellung des mittelalterlichen Lebens im 12. und 13. Jahrhundert<br />

Einmarsch<br />

Die Ritterschaft der Wolfskuhle trifft sich<br />

regelmäßig alle 14 Tage sonntags am Wasserschloss<br />

Werdringen. Bei diesen Treffen<br />

sind Besucher – egal ob gewandet oder<br />

ungewandet - ab 13 Uhr herzlich willkommen,<br />

um mit den Mitgliedern der Ritterschaft<br />

zu fachsimpeln oder Informationen<br />

zum Thema Mittelalter zu erhalten<br />

oder auszutauschen.<br />

Sofern es die Bedingungen erlauben, besteht<br />

auch die Möglichkeit am Waffentraining<br />

im Schlosshof (mit Schaukampfwaffen)<br />

teilzunehmen.<br />

Beim diesjährigen Weihnachtsmarkt im<br />

Wasserschloss am 16. und 17. 12. können<br />

sich die Marktbesucher wieder am Feuer<br />

der Ritterschaft aufwärmen, sich einen<br />

mittelalterlichen Trunk gönnen und<br />

hierbei zwanglos Kontakt zu den Mitgliedern<br />

der Ritterschaft aufnehmen, die<br />

gerne Rede und Antwort stehen.<br />

Aktuelle Informationen zu den Treffen und<br />

Veranstaltungen der Ritterschaft gibt es auf<br />

deren Homepage unter:<br />

www.wolfskuhler.de.vu<br />

Wache im Lager<br />

Die Treffen im Jahr <strong>2006</strong> /2007<br />

sind an folgenden Terminen geplant:<br />

<strong>November</strong> 12. 11. 06 26. 11. 06<br />

Dezember 10. 12. 06<br />

Januar 07. 01. 07 21. 01. 07<br />

Februar 04. 02. 07 18. 02. 07<br />

März 04. 03. 07 18. 03. 07<br />

April 01. 04. 07 15. 04. 07<br />

29. 04. 07<br />

Mai 13. 05. 07 27. 05. 07<br />

Juni 10. 06. 07 24. 06. 07<br />

Juli 08. 07. 07 22. 07. 07<br />

August 19. 08. 07<br />

September 02. 09. 07 16. 09. 07<br />

30. 09. 07<br />

Oktober 14. 10. 07 28. 10. 07<br />

<strong>November</strong> 11. 11. 07 25. 11. 07<br />

Dezember 09. 12. 07<br />

17


Schlossverein Werdringen<br />

Auf geht’s in die 5. Jahreszeit... –<br />

Neues von der Jeckenfront auf Schloss Werdringen!<br />

Do 15.02.2007 Weiberball im Schloss<br />

Musikalisches Programm<br />

Einlass: 19.11 Uhr<br />

Beginn: 20.11Uhr<br />

Kostüme erwünscht!<br />

Eintritt: p.P. 11,- E<br />

Wasserschloss<br />

Werdringen e.V.<br />

Hagen-Vorhalle<br />

Kein Kostümzwang!<br />

Wehe, wenn sie losgelassen -<br />

Weiberfastnacht im Schloss<br />

Ungewohntes Treiben auf dem Wasserschloss<br />

Werdringen: Für einen tollen Tag<br />

lang hatten die Weiber das Regiment<br />

übernommen und trieben dort in den<br />

abenteuerlichsten Verkleidungen ihr Unwesen.<br />

(siehe Bilder links) Vertreter des<br />

männlichen Geschlechts wurden nur in<br />

der Rolle des Mundschenks oder des DJs<br />

geduldet. Die allerdings sorgten mit vorbildlicher<br />

Umsicht für die närrischen<br />

Weiber und trugen so zum Gelingen des<br />

Festes bei, so dass es auch im nächsten<br />

Jahr am 15.Februar heißt: Auf geht’s in<br />

die 5. Jahreszeit zum Weiberball im<br />

Schloss.<br />

Los geht es um 20.11 Uhr, genauer gesagt<br />

um 19.11 Uhr ist Einlass! “Dann geht<br />

die Post ab mit allem Drum und Dran”,<br />

versprechen wir Euch.<br />

Wer will kann natürlich gern verkleidet<br />

kommen.<br />

Vorverkaufsstellen ab 11.11.<strong>2006</strong><br />

Der Eintritt beträgt 11,- O<br />

Schlossgastronomie Tel. 02331 / 306 55 52<br />

Schlossverein Werdringen Tel. 0 23 31 / 308 00<br />

19


Veranstaltungen in der Schlossgalerie<br />

Februar bis Dezember 2007<br />

Rolf Zittrich,<br />

Hagen<br />

Verschiedene Techniken<br />

Vernissage Sonntag<br />

25. 02. 2007, 15.30 Uhr<br />

Ausstellungsdauer 21. 02. - 01. 04. 2007<br />

Kreativ Werk Lobenstein<br />

Bochum<br />

Malerei und<br />

Spachtelarbeiten<br />

Vernissage Sonntag<br />

08. 04. 2007, 15.30 Uhr<br />

Ausstellungsdauer 04. 04. - 13. 05. 2007<br />

Angelika Schülken,<br />

Dortmund<br />

Malerei,Tonarbeiten,<br />

Holz und Metall,chin.Tusche<br />

Vernissage Freitag<br />

20. 05. 2007, 15.30 Uhr<br />

Ausstellungsdauer 16. 05. - 24. 06. 2007<br />

Viola Fritz,<br />

Wiblingwerde<br />

Malerei mit Acrylfarben<br />

Vernissage Sonntag<br />

01. 07. 2007, 15.30 Uhr<br />

Ausstellungsdauer 27. 06. - 05. 08. 2007<br />

Antje-Marie Hartmann,<br />

Wetter<br />

Malerei und Fotografie<br />

Vernissage Sonntag<br />

12. 08. 2007, 15.30 Uhr<br />

Ausstellungsdauer 08. 08. - 16. 09. 2007<br />

Brigitte Hoffmann,<br />

Herne<br />

Malerei,<br />

verschiedene Techniken<br />

Vernissage Sonntag<br />

23. 09. 2007, 15.30 Uhr<br />

Ausstellungsdauer 19. 09. - 28. 10. 2007<br />

Elke Dohle,<br />

Birgit Poole,<br />

Dorothee Weber,<br />

Diana Weil,<br />

Bad Sassendorf<br />

Fotografie,Malerei,<br />

Collagen<br />

Vernissage Sonntag<br />

04. 11. 2007, 15.30 Uhr<br />

Ausstellungsdauer 31. 10. - 09. 12. 2007<br />

Öffnungszeiten Schloss Werdringen:<br />

Dienstag - Freitag 10 - 12 Uhr & 15 - 17 Uhr<br />

Sonntag 11 - 17 Uhr 1.Nov. - 31.März<br />

Sonntag 11 - 18 Uhr 1.April - 31.Oktober<br />

An Feiertagen geschlossen<br />

Schlossverein Werdringen e.V. · Werdringen 1 - 58089 Hagen<br />

Telefon (0 23 31) 30 80 -0 · Telefax (0 23 31) 30 801<br />

info@schlossverein-werdringen.de · www.schlossverein-werdringen.de<br />

20


Veranstaltungsvorschau<br />

Februar bis Dezember 2007<br />

So. 04. Februar 2007<br />

Hochzeitsmesse<br />

Tipps · Trends · Ideen · Vorführungen<br />

10 - 17 Uhr<br />

Eintritt für Besucher frei<br />

Do. 15. Februar 2007<br />

Weiberball im Schloss<br />

Einlass: 18.11 Uhr, Beginn: 19.11 Uhr<br />

Eintrittspreis pro Person: 11,- E<br />

Sa. 17. März 2007<br />

St. Patricks Day - Concert<br />

The Ceili Family<br />

Einlass: 18.30 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr<br />

Eintrittspreis pro Person: 10,- E<br />

So. 08. 04. + Mo. 09. 04. 2007<br />

Osterkaffee mit<br />

musikalischer Umrahmung<br />

11 - 18 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Sa. 05. 05. + So. 06. 05. 2007<br />

3. Kunstkreativmarkt<br />

im Schloss<br />

11 - 18 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Einzelheiten in der Tagespresse oder<br />

auf unserer Hompage<br />

(Änderungen vorbehalten)<br />

So. 17. 05. 2007<br />

JAZZ-Frühschoppen<br />

mit der NEW ORLEANS<br />

REVIVAL JAZZ BAND<br />

12 - 15 Uhr<br />

Eintrittspreis pro Person: 6,- E<br />

inklusiv einem Getränk<br />

Pfingstmontag 28. 05. 2007<br />

Ökumenischer Gottesdienst<br />

der ev. u. kath. Kirchengemeinde<br />

Hagen-Vorhalle<br />

Beginn: 15 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Sa. 04. + So. 05. 08. 2007<br />

Sommerfest im<br />

Schlosshof<br />

11 - 18 Uhr<br />

So. 02. 12. 2007<br />

Adventssingen im Schloss<br />

Beginn: 14 Uhr<br />

Eintritt 4,- E<br />

Sa. 15. + So. 16. 12 . 2007,<br />

11.Weihnachtsmarkt im Schloss<br />

11 - 18 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Öffnungszeiten Schloss Werdringen:<br />

Dienstag - Freitag 10 - 12 Uhr & 15 - 17 Uhr<br />

Sonntag 11 - 17 Uhr 1.Nov. - 31.März<br />

Sonntag 11 - 18 Uhr 1.April - 31.Oktober<br />

An Feiertagen geschlossen<br />

Schlossverein Werdringen e.V. · Werdringen 1 - 58089 Hagen<br />

Telefon (0 23 31) 30 80 -0 · Telefax (0 23 31) 30 801<br />

info@schlossverein-werdringen.de · www.schlossverein-werdringen.de<br />

21


Schlossverein Werdringen<br />

Für jeden Anlass<br />

• Hochsteck- und Abendfrisuren<br />

• Tages- und Abend-Make-up<br />

Fragen Sie nach unserem Komplettangebot<br />

für die Braut:<br />

Haare sind<br />

Schönheitsmerkmal<br />

und Ausdruck<br />

von Individualität.<br />

Kosmetik<br />

Vorhaller Straße 10<br />

58089 Hagen<br />

Tel.: 0 23 31 / 30 12 69<br />

Geschäftszeiten:<br />

Dienstag - Freitag 9.00 - 18.00 Uhr<br />

Samstag 7.30 - 13.00 Uhr<br />

Wir führen ALCINA,<br />

die bekannte<br />

Kosmetikserie von<br />

Dr. Kurt Wolff.<br />

•<br />

• Frisur, Schleier stecken und Make-up<br />

für Ihren großen Tag nach Absprache<br />

• drei Probefrisuren mit passendem<br />

Make-up-Vorschlag<br />

22


Schlossverein Werdringen<br />

Sir Charles Hallé -<br />

wir lassen bitten...<br />

Karl Halle - Gesellschaft<br />

Hagen will dem großen<br />

Hagener Sohn ein<br />

Denkmal setzen<br />

Hagen hat eine Vielzahl großer Söhne,<br />

doch nicht immer entspricht ihre eigentliche<br />

Bedeutung ihrem heutigen Stellenwert<br />

in Kulturleben und Gesellschaft. Exemplarisches<br />

Beispiel dafür ist Karl Halle<br />

(1819-1895) - in Hagen zwar nie ganz vergessen<br />

und durch Einzelaktivitäten gewürdigt,<br />

doch genau genommen wissen die<br />

meisten Hagener nur wenig über diesen<br />

überragenden Dirigenten, virtuosen Konzertpianisten,<br />

noten-noblen Komponisten<br />

und elementaren Musikpädagogen, der <strong>als</strong><br />

Star-Pianist in Frankreich zu europäischen<br />

Ehren gelangte und später das Musikleben<br />

Englands im victorianischen Zeitalter<br />

prägte, wofür er <strong>als</strong> Sir Charles Hallé von<br />

Königin Victoria in den Adelsstand erhoben<br />

und von der Universität Edinburgh<br />

mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Sein historisches Erbe sind die Gründung<br />

der Musikhochschule in Manchester<br />

(Royal Manchester College of Music) und<br />

das heute ebenfalls europaweit anerkannte<br />

Hallé-Orchestra Manchester mit über 100<br />

Philharmonikern der Spitzenklasse. In<br />

Hagen erinnern eine Gedenktafel an der<br />

Johanniskirche und ein Straßenzug an<br />

diesen Weltenbürger mit Meilensteinen in<br />

der Musikgeschichte, wie das Westfälische<br />

Musikarchiv im Historischen Centrum<br />

nicht wenige kostbare Halle-Schätze besitzt.<br />

Doch das Wissen um diesen Maestro<br />

des 19. Jahrhunderts, der seine Karriere <strong>als</strong><br />

Wunderkind in klangvollen Hagener Concordia-Zeiten<br />

<strong>als</strong> Sohn eines Johannis-Kantors<br />

startete und sein idyllisches Geburtsstädtchen<br />

der Biedermeierzeit mit 17<br />

Jahren zum geistigen Aufbruch in europäische<br />

Dimensionen verließ, ist mehr oder<br />

weniger nur Insidern vorbehalten.<br />

Das will die im August <strong>2006</strong> gegründete<br />

und von dem Autor geleitete Karl Halle-<br />

Gesellschaft Hagen (Info 1. Vorsitzender<br />

Hubertus Heiser Tel.: 5 51 44, 2. Vorsitzender<br />

Udo Schlaak Tel.: 58 89 99) ändern,<br />

und Karl Halle, den Gentleman des Taktstocks<br />

und der Tasten, in Wort, Bild und<br />

Klang stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung<br />

rücken, kurz, mit Konzerten und neuen<br />

Publikationen <strong>als</strong> Hagener von einst den<br />

Hagenern von heute vertraut zu machen<br />

23


Schlossverein Werdringen<br />

und sie - auch mit dem Schloss-Boten - auf<br />

eine packende Entdeckungsreise mitzunehmen,<br />

auf der übrigens Schlösser eine<br />

ganz besondere Rolle spielen.<br />

Denn das englische Königshaus schätzte<br />

Karl Halle neben seinem excellenten Präludieren<br />

und Dirigieren besonders auch <strong>als</strong><br />

elegant-höfischen Klavierlehrer der adligen<br />

Töchter an den Elfenbeintasten der Hoflieferanten-Flügel.<br />

Ferner soll dem großen Hagener Sohn,<br />

dessen Wiege am Ostertag des Jahres 1819<br />

in einem kleinen Fachwerkhäuschen direkt<br />

an der Johanniskirche stand, ein Denkmal<br />

gesetzt werden - von einer Büste der Musikgröße<br />

über den Hausgrundriss im Pflaster<br />

des Marktes an der Johanniskirche bis<br />

zur neuen Namensgebung der städtischen<br />

Karl Halle, der große Hagener Sohn, spielte<br />

nicht nur virtuos Klavier, sondern sogar<br />

bei Meisterdetektiv Sherlock Holmes eine<br />

scharfsinnige Rolle. Das jedenfalls wird in<br />

dem spannenden Kriminalroman "Studie<br />

in Scharlachrot" erwähnt.Autor Sir Arthur<br />

Conan Doyle nämlich schreibt, dass sein<br />

berühmter Detektiv nicht nur eine geniale<br />

Spürnase besaß, sondern auch ein den<br />

edlen Künsten zugetaner Kopf war. So<br />

nahm er sich die Zeit, inmitten der<br />

Klärung eines arg komplizierten Falles ein<br />

Konzert von Karl Halle zu besuchen - zur<br />

Entspannung. Dann plötzlich: Während<br />

der Halle`schen Musikkunst kam ihm eine<br />

"mords Erkenntnis" und er verließ eiligst<br />

das Konzert mit "gelöstem Fall" im Kopf.<br />

Welches Stück ihm auf die Sprünge half,<br />

blieb leider unbekannt. Nur dies: Der<br />

"Nussknacker" war es nicht.<br />

24<br />

Musikschule mit Karl Halle, dem Schöpfer<br />

der legendären 12-teiligen "Pianoforte<br />

School" (in Deutschland bekannt <strong>als</strong><br />

Charles Hallés Praktische Klavierschule).<br />

Und das Bonbon für Konzertfreunde: Auf<br />

Einladung der Karl Halle-Gesellschaft<br />

Hagen soll das bedeutende Hallé-Orchestra<br />

Manchester 2008 in Hagen gastieren -<br />

zum 100-jährigen Jubiläum des Philharmonischen<br />

Orchesters Hagen und zeitgleich<br />

zum 150-jährigen Jubiläum des von Karl<br />

Halle 1858 gründeten großen Sinfonieorchesters.<br />

Die Karl Halle-Gesellschaft Hagen ist gegründet<br />

- Herr Halle, wir lassen bitten.<br />

Wir - das sind auch möglichst viele neue<br />

Mitglieder!<br />

Hubertus Heiser<br />

Was Sherlock Holmes bei Karl Halle suchte<br />

Gefunden von Hubertus Heiser


Schlossverein Werdringen<br />

Theodor Hennemann<br />

Schloss-Schmied zu Brockhausen<br />

Ein Schicksal aus dem 19. Jahrhundert<br />

-Fortsetzung-<br />

Im letzten Schlossboten berichtete Herr H. R. Gille über den Schloss-Schmied in Brockhausen,<br />

der im 19. Jahrhundert nach Amerika auswanderte<br />

Wasserburg Werdringen<br />

Bergisch-Märkische-Bahn<br />

Westpreußenstraße<br />

Theodor Hennemann aus Brockhausenheiratete<br />

1848 Friederike Diekmann aus<br />

Eckesey in der Pfarrkirche des Bräutigams<br />

in Herdecke. 1845 wanderte die<br />

junge Familie nach Amerika aus. und blieb<br />

dort in Dankbarkeit mit ihren Heimatpfarreien<br />

verbunden. Das bezeugen Briefe<br />

an die Pfarrer in Herdecke und Boele<br />

aus den Jahren 1868 bis 1893, die von<br />

Deutschland nach Amerika geschrieben<br />

worden waren. Diese Briefe sind leider<br />

nur ein Teil eines Briefwechsels.<br />

Sie gelangten<br />

(höchstwahrscheinlich<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg)<br />

nach Hagen und<br />

sind dort abgeschrieben<br />

worden. Aus den Briefen<br />

lassen sich die Gründe<br />

für die Auswanderung<br />

erahnen: Sie liegen in den<br />

politischen und wirtschaftlichen<br />

Verhältnissen<br />

des 19. Jahrhunderts.<br />

Die politischen Verhältnisse:<br />

Unter Napoleon endete<br />

das Heilige Römische<br />

Reich Deutscher Nation<br />

und mit ihm jegliche<br />

Rechtsordnung. In der<br />

Mark, die Napoleon <strong>als</strong>bald<br />

dem Großherzogtum Berg zuschlug,<br />

kam der Code Napoléon zur Geltung, der<br />

bürgerliche Freiheiten zugestand. Nach<br />

den Befreiungskriegen war die Stimmung<br />

in der Mark dennoch Pro-preußisch. Die<br />

Bürger erhofften größere Freiheiten unter<br />

preußischer Herrschaft. Der Ruf nach<br />

einer Verfassung, nach einer Volksvertretung,<br />

nach einem Recht auf freie Meinungsäußerung,<br />

nach Rede- und Pressefreiheit,<br />

nach einem Ende der Grundherr-<br />

<br />

N<br />

Brockhauser Straße<br />

Güterverkehr<br />

Freiherr-vom-Stein-Str.<br />

Wüstung Brockhausen<br />

Blickrichtung<br />

auf das Gehölz<br />

Hochhäuser<br />

Freiherr-vom-Stein-Str.<br />

Trockenmauer<br />

25


Schlossverein Werdringen<br />

schaft des Adels und nach Gewerbefreiheit<br />

wollte nicht verstummen. Preußen blieb<br />

bis 1848 ein bürokratischer Obrigkeitsstaat<br />

ohne geschriebene Verfassung (bis 1847<br />

ohne eine gesamtstaatliche Volksvertretung),<br />

obwohl der König 1810, 1815 und<br />

1820 wiederholt ein Verfassungsversprechen<br />

abgegeben hatte.<br />

Die Revolution von 1848 wurde ausgelöst<br />

durch die Ablehnung der Kaiserwürde, die<br />

die Frankfürter Nationalversammlung<br />

dem preußischen König Friedrich Wilhelm<br />

IV. angetragen hatte. Sie fand jedoch in der<br />

altpreußischen Mark kein großes Echo,<br />

weil die Bevölkerung durch den liberalen<br />

Unternehmer Friedrich Harkort eher antirevolutionär<br />

eingestellt war.Am 5.Dezember<br />

1848 erließ der König in Preußen eine<br />

Verfassung, einseitig und ohne Mitsprache<br />

einer Volksvertretung.<br />

Die scharfe Reaktion des Königs auf weitergehende<br />

demokratische Forderungen<br />

führte zur Mairevolution von 1849. In<br />

Preußen ergänzte die milizartige Landwehr<br />

die Garde- und Linienregimenter.<br />

Bereits 1848 hatten sich Landwehrmänner<br />

einer Einberufung widersetzt, um nicht <strong>als</strong><br />

gegenrevolutionäre Gruppe eingesetzt zu<br />

werden.Als es in der Mark 1849 erneut zu<br />

Einberufungen kam, meuterten 1500<br />

Landwehrmänner auf dem Marktplatz in<br />

Hagen. Am 10. Mai marschierten 400 von<br />

den 1500 Hagener Landwehrmännern<br />

nach Iserlohn, stürmten dort das Zeughaus,<br />

erklärten die preußische Regierung<br />

für abgesetzt und errichteten Barrikaden.<br />

Linientruppen besetzten die Stadt. Dabei<br />

gab es Tote und Verletzte. 80 Männer wurden<br />

verhaftet, jedoch zum Teil freigesprochen.<br />

Die Anführer flohen nach Amerika.<br />

Dem Einsatz von Landwehrtruppen aus<br />

der Mark gegen Aufständische in der Pfalz<br />

und in Baden stand nun nichts mehr im<br />

Wege. Dem Alter nach hätte Theodor<br />

Hennemann dazugehört.<br />

Am 31. Januar 1850 trat eine Verfassungsurkunde<br />

für den preußischen Staat in<br />

Kraft. Sie schrieb das Dreiklassenwahlrecht<br />

fest, das den besitzenden Klassen<br />

einen größeren politischen Einfluss zugestand.<br />

Damit wurden ständische Prinzipien<br />

durchbrochen, die einstm<strong>als</strong> den Landständen<br />

zu Grunde lagen. Nach 1850<br />

schwand das politische Interesse der<br />

Bevölkerung, nicht zuletzt verursacht<br />

durch das Dreiklassenwahlrecht. Die politische<br />

Entwicklung zeigte reaktionäre<br />

Züge. So wurden zum Beispiel die 1848<br />

beseitigten Adelsvorrechte wiederhergestellt.<br />

Die wirtschaftlichen Verhältnisse:<br />

Als Theodor Hennemann 1825 geboren<br />

wurde, war eine Hungerzeit vorbei, die<br />

1816 durch eine witterungsbedingte Missernte<br />

ausgelöst worden war. Selbst eine<br />

zwischenzeitlich gute Ernte konnte den<br />

Nahrungsmangel nicht beheben. Solche<br />

regional durch klimatische Unregelmäßigkeiten<br />

bedingte Missernten konnten in der<br />

vorindustriellen Gesellschaft wegen fehlender<br />

oder schlechter Verkehrsverhältnisse,<br />

wenn überhaupt, dann nur unzureichend<br />

ausgeglichen werden. Preissteigerungen<br />

verschärften die Not der Bevölkerung,<br />

die noch zu 70% auf dem Land in<br />

Dörfern und auf Einzelhöfen lebte. Die<br />

Kargheit der Böden in weiten Teilen der<br />

Mark nährten oftm<strong>als</strong> die sesshaften Bauern<br />

kaum. Deshalb befanden sich hier zu<br />

Lande auf den Höfen handwerkliche<br />

Betriebe. Im Westfälischen Freilichtmuseum<br />

in Hagen sind solche eisenverarbeiten<br />

27


Schlossverein Werdringen<br />

den Werkstätten in einem Handwerkerdorf<br />

zusammengestellt.<br />

Die soziale Lage der Landlosen war ungemein<br />

schwieriger <strong>als</strong> die der landbesitzenden<br />

Bauern. Aus den unterbäuerlichen<br />

Schichten stammten die Tagelöhner, die<br />

Gesellen der Kleinbetriebe. Da sich diese<br />

Bevölkerungsgruppe am stärksten vermehrte,<br />

kam es dazu, dass das vorhandene<br />

Land weite Teile der Bevölkerung nicht<br />

mehr ernährte. Das führte in der vorindustriellen<br />

Zeit immer wieder zu Not und<br />

Elend.<br />

Seit dem 18. Jahrhundert wurden in Volmarstein<br />

Schlösser hergestellt. Später<br />

dehnte sich das Schmieden von Schlössern<br />

auf die Nachbargemeinden aus. Fast jeder<br />

Bauernhof hatte eine entsprechende kleine<br />

Schmiede. Wahrscheinlich ist auf Schäpers<br />

Hof in Brockhausen eine Schloss-<br />

Schmiede gewesen, die von Bauern aus<br />

Nebenerwerbsgründen in einem Hofgebäude<br />

betrieben wurde. Theodor Hennemann<br />

und seine Eltern wohnten dort <strong>als</strong><br />

Heuerlinge, das sind zur Miete wohnende<br />

Landlose. Sie gingen dem Bauern in Landwirtschaft<br />

und Schlosserei zur Hand. Dort<br />

arbeitete Theodor Hennemann <strong>als</strong><br />

Schmiedegeselle. Das Schmieden hat er<br />

beim Bauern, diese waren in der Regel<br />

Meister, oder in Volmarstein erlernt.<br />

Die Verelendung der Bevölkerung wurde<br />

1843/44 durch Friedrich Harkort in seiner<br />

Schrift “Kommunismus und Sozialismus”<br />

aufgegriffen. Er schreibt, “dass an den<br />

Fortschritten des Menschengeschlechts<br />

die unteren Klassen einen geringen Anteil<br />

gehabt hätten und warnt vor revolutionären<br />

Ausbrüchen”. 1846 wurde die seit<br />

1826 andauernde Aufschwungphase der<br />

Landwirtschaft durch eine schwere Missernte<br />

gestört. Der Ernteausfall betrug<br />

beim Brotgetreide 41% des normalen<br />

Ernteertrags. Dazu kam eine Kartoffelfäule.<br />

Die Getreide- und Brotpreise stiegen<br />

um mehr <strong>als</strong> 100% und die Kartoffelpreise<br />

um 60%. Die Getreidepreise stiegen bis<br />

1847 auf 100% und die Preise für Kartoffeln<br />

auf 130%. Als Theodor Hennemann<br />

1848 heiratete, wurde der Preisanstieg<br />

durch die gute Ernte von 1847 bereits<br />

gedämpft. Es war die letzte durch Ernteschwankungen<br />

hervorgerufene Hungerkrise.<br />

Zur Agrarkrise stellte sich eine<br />

Absatzkrise ein.<br />

Die Umschichtung der Bevölkerung aus<br />

der vorindustriellen in die industrielle<br />

Gesellschaft brachte zunächst Not und<br />

Elend. Deshalb entwickelte sich parallel<br />

zur Märzrevolution von 1848 eine soziale<br />

Revolution. Zur Hunger- und Teuerungszeit<br />

von 1846/47, die eine gesundheitliche<br />

Schwächung der Bevölkerung nach sich<br />

zog (verschiedene Infektionskrankheiten<br />

mehrten sich), traten Arbeitslosigkeit und<br />

eine Wirtschaftskrise. In der Grafschaft<br />

Mark wirkte sich eine spürbare Krise von<br />

Schwelm über Hagen in einem sich bis<br />

nach Iserlohn erstreckenden Landstrich<br />

entlang der produktiven Ennepestraße<br />

aus. In London und New York war es Ende<br />

1847 zu einem Börsen- und Finanzkrach<br />

gekommen, der das internationale Finanzund<br />

Kreditsystem erschütterte. Der Eisenbahnbau<br />

stagnierte. Gerade nach 1848 war<br />

in Vorhalle die Bergisch-Märkische Bahn<br />

fertiggestellt worden. Weitere Eisenbahnanlagen<br />

wurden erst nach 24 Jahren verwirklicht.<br />

Der Rangierbahnhof entstand<br />

von 1872 bis 1874. Die Ruhrtalbahn<br />

wurde mit dem Rangierbahnhof fertiggestellt.<br />

Die Arbeitslosigkeit wurde auch<br />

28


Schlossverein Werdringen<br />

durch strukturelle Schwierigkeiten im<br />

Handwerk gefördert, die zur Unterbeschäftigung<br />

von Hausmeistern und zur<br />

Arbeitslosigkeit von Gesellen führte.<br />

Handwerkliche Arbeit lohnte sich nicht<br />

mehr. Deshalb stürmte die Schloss- und<br />

Schmiedezunft 1848 eine Maschinenfabrik<br />

in Vörde. Dort hatte Karl Lohmann<br />

eine Spindelpresse hergestellt, die eine<br />

Tagesleistung von 50 Schmieden erbrachte.<br />

Die Schmiedemeister und -gesellen<br />

zogen nach Vörde, zerstörten die Presse<br />

und beschädigten das Fabrikgebäude. Die<br />

Rädelsführer wurden mit einem bis zu<br />

zwei Jahren Gefängnis bestraft. Mitläufer<br />

wurden freigesprochen. Zehn Jahre später<br />

(1859) stellte die Maschinenbaufirma<br />

Proll und Lohmann in Altenhagen Spindelpressen<br />

für die Herstellung von Schlösser<br />

her. Damit begann in der Schlossherstellung<br />

das Industriezeitalter.<br />

Auswanderung nach Amerika:<br />

Wer aus Not nach Amerika floh oder auswanderte,<br />

war kein Glücksritter. Caspar<br />

Butz aus Hagen, Dr. Grevel aus Iserlohn<br />

und Carl Post aus Eilpe flohen dorthin,<br />

weil sie 1849 die führenden Personen bei<br />

der Besetzung in Iserlohn waren. Andere<br />

hatten Probleme mit den Behörden, weil<br />

letztlich eine Verfassung fehlte, die dem<br />

Bürger Rechte zubilligte. Die junge Familie<br />

Hennemann hatte wohl vornehmlich<br />

wirtschaftliche Schwierigkeiten: Sie lebte<br />

landlos. Dazu trat die Not der produzierenden<br />

Handwerksgesellen, deren Einkommen<br />

mit dem fortschreitendenIndustriezeitalter<br />

schrumpfte. Wenn Theodor<br />

Hennemann auf Schäpers Hof wohnte<br />

und arbeitete, gingen zudem wegen der<br />

Planung des Rangierbahnhofs die Wohnung<br />

und der Arbeitsplatz in Brockhausen<br />

verloren. Die Eisenbahn, die später vielen<br />

Vorhallern Arbeit bot, steckte in der<br />

Finanzkrise und die Industriearbeit war<br />

noch nicht so weit entwickelt, dass sie<br />

genügend Arbeitsplätze bot. Um ein<br />

Gewerbe selbständig auszuüben fehlten<br />

Theodor Hennemann dam<strong>als</strong> in Deutschland<br />

die Voraussetzungen. 14 Jahre dauerte<br />

es, bis Theodor Hennemann durch die<br />

Fabrikation von Beschlägen und Schlössern<br />

in Amerika wohlhabend geworden<br />

war.<br />

Anmerkungen:<br />

1. Im Kirchenbuch der Kath. Pfarrei St. Philippus<br />

und Jakobus zu Herdecke wird beurkundet: Theodor<br />

Hennemann, Schlossschmied zu Bruchhausen,<br />

heiratete mit 23 Jahren und 9 Monaten und 3<br />

Tagen Friederike Diekmann aus Eckesey mit 22<br />

Jahren 8 Monaten 20 Tagen am 2. Okt. 1848. Die<br />

Eltern des Bäutigams: Kaspar Hennemann und<br />

Maria Katharina Herbich zu Bruchhausen; die<br />

Eltern der Braut: Heinrich Diekmann und Wilhelmine<br />

Dieckmann, geb. Albus, aus Eckesey. Als<br />

Trauzeugin war Louise Einhaus aus Einhaus zugegen.<br />

In der Herdecker Pfarrei ist auch der ältere Bruder<br />

Friedrich registriert: Friedrich Theodor Wilhelm<br />

Hennemann, geb. 16. März 1822 in Vorhalle<br />

(Kaisberg), getauft am 24. März 1822. Sein<br />

Vater ist Kaspar Hennemann, seine Mutter Maria<br />

Katharina, geb. Herbich, verwitwete Hülzer. Zu<br />

seinen Nachkommen zählen August Hennemann<br />

und dessen Söhne Karl und Richard Hennemann.<br />

Karl wohnte in der Niedernhof- und Richard in<br />

der Turmstraße.<br />

2. Weitere Abschriften der Briefe habe ich den<br />

Katholischen Pfarreien in Boele und Herdecke<br />

zugeleitet. - Der Kreuzweg in der katholischen<br />

Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Herdecke<br />

ist von einer Spende aus Amerika bezahlt<br />

worden.<br />

H. R. Gille<br />

29


Schlossverein Werdringen<br />

Hagens Bahnverkehr im Jahre 1850<br />

Unter dieser Überschrift findet sich im<br />

„Altenaer Kreisblatt“ vom 29.11.1906 folgende<br />

Meldung: „Während jetzt täglich<br />

143 Personenzüge von Hagen abfahren<br />

und etwa 145 hier einlaufen, hatte man<br />

1850 Gelegenheit, dreimal täglich von hier<br />

nach Herdecke, Wetter, Witten, Dortmund<br />

zu fahren. Ebenso kamen drei Züge aus<br />

dieser Richtung an, die den Hagenern<br />

Fahrgelegenheit auf der Strecke Hagen-<br />

Elberfeld boten. Wem diese Fahrgelegenheit<br />

nicht genügte, konnte montags und<br />

donnerstags den morgens 6 1/2 Uhr von<br />

Elberfeld abgehenden Kohlenzug benutzen,<br />

der an diesen Tagen auch Personen zu<br />

den Markttagen in Herdecke und Witten<br />

beförderte. Unsere bei den traurigen<br />

Bahnhofsverhältnissen und dem riesigen<br />

Verkehr doppelt schwer belasteten hiesigen<br />

Bahnbeamten würden sich bei der<br />

Betrachtung dieses Fahrplanes aus dem<br />

Jahre 1850 eines stillen Verlangens nach<br />

der ‘guten alten Zeit’ wohl kaum erwehren<br />

können.“<br />

Bald nach dieser Notiz sollte ein Wandel<br />

stattfinden. Der Bahnhof mit allem Drum<br />

und Dran wurde neugestaltet und 1910 seiner<br />

Bestimmung übergeben.<br />

Hierzu passt eine persönliche Erinnerung.<br />

Das Haus in Hagen,Alleestraße 39, in dem<br />

ich meine Kindheit verbrachte, wurde aus<br />

dem Abrissmaterial des alten Hagener<br />

Bahnhofs erbaut.<br />

Hans Dieter Schulz<br />

30


Schlossverein Werdringen<br />

St. Patricks Day 2007<br />

Der Schlachtruf der Ceili Family – Tooraloo – wird am St. Patricks<br />

Day, dem 17. März 2007, wieder durch das Wasserschloss hallen.<br />

Bereits im letzten Jahr haben die 5 Musiker<br />

um den Radio Hagen-Moderator<br />

Robin Hiermer es geschafft, das Schloss in<br />

Auch im Jahr 2007 will die Ceili Family<br />

wieder das Schloss in einen brodelnden irischen<br />

Pub verwandeln und das Publikum<br />

mit Tradition<strong>als</strong> und<br />

Eigenkompositionen auf<br />

die grüne Insel entführen.<br />

Der Rhythmus wird niemanden<br />

unberührt lassen<br />

und schon nach kurzer<br />

Zeit wird der Boden<br />

vibrieren, weil es niemand<br />

im Saal schafft,<br />

ruhig stehen zu bleiben<br />

und nicht mitzuwippen.<br />

einen irischen Pub zu verwandeln und das<br />

Publikum restlos zu begeistern.<br />

Nach dem Konzert sagte die Band im<br />

Gespräch, dass sie zuerst etwas überrascht<br />

war von der Umgebung – ein Konzert in<br />

einem Ausstellungsraum unter den dort<br />

ausgestellten Gemälden hatte die Gruppe<br />

bisher nicht gegeben. Da jedoch das Publikum<br />

im Saal begeistert mitging, war diese<br />

Skepsis schnell verflogen und das Konzert<br />

machte auch der Band sichtlich Spaß. Wer<br />

das Interview hören möchte: Auf der<br />

Homepage der Band www.funkfuzzi.de<br />

ist das Gespräch <strong>als</strong> mp3-<strong>Datei</strong> zu finden.<br />

Mit diesem Konzert setzt<br />

der Schlossverein die<br />

erfolgreiche Reihe mit irischer<br />

oder schottischer<br />

Musik heimischer Künstler fort. Die Kulisse<br />

des Schlosses und die Art der Musik<br />

ergeben eine besondere Stimmung, die<br />

regelmäßig die Besucher und die Musiker<br />

begeistert.<br />

Karten für das Konzert<br />

(Einlass 18.30 Uhr, Beginn 20.00 Uhr) zum<br />

Preis von 10,- EUR gibt es im Vorverkauf<br />

ab Mitte Januar beim Schlossverein Werdringen<br />

unter Tel.: 02331/30800 oder in<br />

der Schlossgastronomie Werdringen unter<br />

Tel. : 02331/306 55 52.<br />

Roger Kämper<br />

31


32<br />

<br />

Wir danken allen Firmen und Institutionen,<br />

die uns durch Inserate unterstützt haben!<br />

Bitte bevorzugen Sie diese bei Ihrem Einkauf.


Schlossverein Werdringen<br />

Das Hagener Bahnhofsfenster,<br />

seine Deutung und seine Geschichte<br />

Die Hagener Bahnhofshalle, die lange Zeit<br />

in einem desolaten Zustand war, der jeden<br />

ankommenden Reisenden erschrecken<br />

musste, ist seit kurzem restauriert und in<br />

seiner ursprünglichen Räumlichkeit wiederhergestellt.Wenn<br />

auch die bei der Neueröffnung<br />

des Bahnhofs vorhandene Ausmalung<br />

des Gewölbes nicht rekonstruiert<br />

wurde, wodurch die Halle jetzt aber viel<br />

heller und weiter erscheint, zeigt sich über<br />

dem Haupteingang in ursprünglicher Farbigkeit,<br />

<strong>als</strong> Willkommens- oder Abschiedsgruß,<br />

das erste große Glasfenster der mordernen<br />

Kunst. Es stammt von dem bedeutensten<br />

Erneuerer von Glasmalerei und<br />

Mosaik zu Beginn des 20. Jahrhunderts,<br />

Johan (gen. Jan) Thorn Prikker.<br />

Er gehörte zu den charismatischsten<br />

Künstlern, die der bedeutende Hagener<br />

Mäzen und gründer des Folkwang-<br />

Museums, Karl-Ernst Osthaus, zur Beteiligung<br />

an seinen künstlerischen Reformbestrebungen,<br />

in Hagen versammelte. Das<br />

1911 ausgeführte, 840 cm breite und 360<br />

cm hohe Fenster ist Thorn Prikkers erstes<br />

Kunstwerk im öffentlichen Raum Hagens.<br />

Den Auftrag zur Ausführung erhielt er, auf<br />

Vermittlung von Osthaus, von der Eisenbahndirektion<br />

Elberfeld.<br />

Die in der Darstellung wiedergegebene<br />

thematische Vorlage stammt von Karl-<br />

Ernst Osthaus: “Der Künstler <strong>als</strong> Lehrer<br />

von Handel und Gewerbe”. Damit sollte<br />

das Hauptanliegen von Osthaus bildlich<br />

sichtbar gemacht werden, den Menschen<br />

der tristen Industriegesellschaft, ein neues<br />

Form- und Kunstverständnis zu vermitteln.<br />

In dieser Zeit dominierten in Kunst und<br />

Architektur der Jugendstil und der immer<br />

noch nicht völlig überwundene Historismus,<br />

der auch im 1910 fertiggestellten<br />

Bahnhofsgebäude selbst sichtbar ist. Ost-<br />

33


Schlossverein Werdringen<br />

haus gab mit seinen Aktivitäten und<br />

Bestrebungen den entscheidenden Impuls<br />

in Richtung Moderne, die später in der<br />

Bauhauskunst ihren Ausdruck fand. Auch<br />

dafür ist das Bahnhoffenster ein sichtbares<br />

Zeugnis. Es zeigt im Zentrum des Bildes<br />

den Lehrenden, der mit Hilfe eines Zirkels<br />

auf einem Papierbogen, den Umstehenden<br />

etwas zu verdeutlichen sucht. Die ihn<br />

umgebenden Menschen sind unterschiedlichen<br />

Alters und Geschlechts. Sie führen<br />

teilweise Gegenstände mit sich, die ihre<br />

berufliche oder freizeitliche Tätigkeit symbolisieren.<br />

Die Farben der Figuren sind in<br />

Grau-, Graubraun-, Graugrün- und Graublautönen<br />

gehalten, während der Hintergrund<br />

einen Sockel aus klinkerfarbenem<br />

Mauerwerk zeigt und darüber einen lichtgrauen<br />

Luftraum.Andere Deutungen sind<br />

selbstverständlich erlaubt. In der Zeitschrift<br />

“Zwischen Ruhr und Lenne” Nr. 2<br />

vom Februar 1960 ist in dem Beitrag von<br />

Wilhelm Claas “Die ersten Eisenbahnlinien”<br />

nachzulesen;<br />

Das schöne Glasgemälde von Thorn Prikker:<br />

“Es ist immer wieder <strong>als</strong> Darstellung<br />

der “Allegorie der Künste” missdeutet<br />

worden. Das stimmt nicht. Es handelt sich<br />

um die Darstellung der alten Industrie in<br />

Hagen und zwischen Ennepe und Ruhr.<br />

Links ist die längst vergangene Hagener<br />

Tuchmacherei und rechts sind die Hammerschmiede<br />

der alten, eisenverarbeitenden<br />

Industrie mit ihren Werkzeugen konterfeit,<br />

die nun auch zu den Akten gelegt<br />

werden kann. In der Bildmitte aber steht<br />

ein Bahnbediensteter, der mit einem<br />

großen Zirkel die Entfernung zwischen<br />

Hagen und dem Bestimmungsort abmisst”.<br />

Wie in der gesamten Kunst, sind auch hier<br />

der Phantasie des Betrachters keine Grenzen<br />

gesetzt. Den Entwurfskarton für das<br />

Fenster, der noch 1910 in Krefeld entstand,<br />

erwarb Osthaus selbst, um den ohnehin<br />

schleppenden Prozess der Beauftragung<br />

zu beschleunigen. Die Ausführung übernahm<br />

die Glaswerkstätte Gottfried Heinersdorff<br />

in Berlin. Den Zerstörungen des<br />

2. Weltkrieges ist das Fenster durch Einlagerung<br />

zwar entkommen, der ursprünglich<br />

vorhandene, circa 50 cm hohe ornamentale<br />

Fries, der den Abschluss zum darüber<br />

liegenden, normal verglasten Rundbogenfenster<br />

bildete, war aber schon beim Wiedereinbau<br />

durch die Firma Wilhelm Derix<br />

aus Kaiserswerth 1950/51 nicht mehr vorhanden.<br />

Er wurde durch eine dunkle Füllung<br />

ersetzt. Erhebliche Beschädigungen<br />

beseitigte dieselbe Firma bei einer ersten<br />

Restaurierung 1969. Konstruktive Fehler<br />

machten aber eine erneute gründliche<br />

Überarbeitung erforderlich, die 1995/96<br />

von der Glasmalerei Oidtmann im niederrheinischen<br />

Linnich durchgeführt wurde.<br />

Dabei wurden, nach gründlicher Reinigung,<br />

die sogenannten Sprungbleie, die das<br />

Motiv an einigen Stellen wie Spinnennetze<br />

durchzogen, durch Kunstharzverklebungen<br />

ersetzt.<br />

Durch seine nicht zu übersehende Position<br />

ist das Fenster vorzüglich geeignet, viele<br />

Menschen mit den künstlerischen Erziehungsidealen<br />

von Karl-Ernst Osthaus<br />

bekannt zu machen und ist den Ankommenden<br />

ein erster Hinweis auf die außergewöhnliche<br />

Hagener Kunstgeschichte.<br />

Jürgen Thormählen<br />

Literatur: Dr. Herta Hesse-Frielinghaus, Jan Thorn Prikker,<br />

Eine Dokumentation zum Leben und Werk des Künstlers in<br />

den Jahren 904-1921. Herausgegeben vom Karl-Ernst-Osthaus-Museum<br />

1967. Westfälische Rundschau, Rundschau-<br />

Wochenend 10. Februar 1996<br />

34


Schlossverein Werdringen<br />

Da kannst du dein blaues Wunder<br />

erleben ...<br />

Das Bedürfnis nach schmückenden Attributen<br />

ist dem Menschen von Anbeginn<br />

seiner Existenz eigen. Erstes Mittel der<br />

Wahl waren Farben. Sie wurden direkt auf<br />

den menschlichen Körper aufgetragen.<br />

Dabei war man Jahrtausende lang auf<br />

natürliche Farbstoffe angewiesen. Lieferanten<br />

dafür waren Mineralien, Tiere,<br />

Pflanzen bzw. deren Bestandteile wie Blätter,<br />

Blüten, Rinden und Samen.<br />

Im Laufe der Zeit erfand der Mensch die<br />

Möglichkeiten, seinen Körper vor ungünstiger<br />

Witterung zu schützen, er entwickelte<br />

Kleidung.<br />

Hergestellt wurden die ersten Gewebe<br />

zumeist aus Flachs oder Hanf. Dazu wurden<br />

die Fasern zu Fäden verarbeitet, die<br />

wiederum zu Stoffen verwoben wurden.<br />

Seit der Erfindung der Textilien wurden<br />

die Farben und Muster auf die Stoffe übertragen.<br />

Somit gilt das Färberhandwerk <strong>als</strong><br />

eines der ältesten Kunsthandwerke in der<br />

Menschheitsgeschichte.<br />

Das geringe Wissen über die Färbermethoden<br />

des Altertums stützt sich hauptsächlich<br />

auf Götter und Heldensagen, sowie Gräberfunde<br />

und Aufzeichnungen griechischer<br />

und römischer Schriftsteller und<br />

deren technologische Beschreibungen.<br />

Dank moderner wissenschaftlicher Methoden<br />

lassen sich aber genaue Aussagen<br />

machen über die verwendeten Farbstoffe.<br />

Demnach benutzte man schon vor Jahrtausenden<br />

Mineralien, aus denen man<br />

Ocker und Zinnober gewann,Färberpflanzen<br />

wie Krapp und Färberwaid oder<br />

gewann Farbstoffe aus Tieren wie z.B. der<br />

Schildlaus oder der Purpurschnecke. Mit<br />

den Kreuzzügen erweiterte sich die Palette<br />

der Farben um exotische Varianten wie<br />

Safran oder Indigo, wobei dieser aus Indien<br />

stammende Farbstoff wesentlich billiger<br />

und ergiebiger war <strong>als</strong> die heimische Färberwaidpflanze<br />

und diese bald verdrängte.<br />

Die Färberei fand starke Verbreitung.<br />

Schon im frühen Mittelalter entstanden<br />

erste Färberzünfte. Dabei unterschied man<br />

zunächst zwei Arten von Färbern:<br />

-Färbereiim<br />

Ritterlager<br />

<strong>2006</strong><br />

35


Schlossverein Werdringen<br />

36


Schlossverein Werdringen<br />

Die Schwarzfärber, die nur einfach eingefärbte<br />

Stoffe lieferten und die Blaufärber,<br />

genannt nach der am häufigsten benutzen<br />

Farbe, dem Blau des Indigo. Später kamen<br />

die Schönfärber hinzu, die alle weiteren<br />

Farben verarbeiteten und sich auf das<br />

Bedrucken von Textilien mit teilweise<br />

kunstvollen Mustern und Ornamenten<br />

verstanden.<br />

Bis ins 16. Jahrhundert hinein färbte man<br />

nur Leinen und Wolle. Je nachdem, ob das<br />

Garn für mehrfarbig gewebte Tuche verwendet<br />

werden sollte, wurde es entweder<br />

vor dem Weben gefärbt oder aber die fertigen<br />

Stoffe nach dem Weben.<br />

Zum Blaufärben benutzte man die so<br />

genannte „Waidküpe“ (lat. cuba = Tonne).<br />

Diese hölzerne Tonne hatte einen Metallboden.<br />

Dadurch konnte man sie beheizen.<br />

Die Waidkugeln (Die Blätter des Färberwaid<br />

wurden zu einem Brei gestampft, aus<br />

dem anschließend Kugeln geformt wurden,<br />

die im getrockneten Zustand verkauft<br />

wurden.) wurden in dem warmen<br />

Wasser eingeweicht. Zugesetzter Kalk<br />

sorgte für eine gleichmäßige Gärung, die<br />

die Farbstoffe aus dem Waid freisetzte. In<br />

die fertige „Küpe“ wurde der zu färbende<br />

Stoff getaucht, bis das Material sich vollständig<br />

mit der Flüssigkeit voll gesogen<br />

hatte.Von Zeit zu Zeit wurde der Stoff aus<br />

dem Färbebottich gezogen, um ihn mit<br />

dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff in<br />

Berührung zu bringen. Die dadurch hervorgerufene<br />

Oxidation sorgte über den<br />

Umweg über die Farbe grün für die<br />

gewünschte Blaufärbung. Das „blaue<br />

Wunder“, das der Färber dabei erlebte, ist<br />

heute noch im modernen Sprachgebrauch.<br />

Dieser Prozess konnte beschleunigt werden,<br />

indem der Stoff mit Holzlatten<br />

geschlagen wurde. Dadurch wurde mehr<br />

Sauerstoff ins Gewebe gebracht, der Stoff<br />

wechselte von grün zu blau bzw. er wurde<br />

„grün und blau geschlagen“, ebenfalls eine<br />

gängige Redewendung, deren Ursprung<br />

auf das Färberhandwerk zurückgeht.<br />

Die Schönfärber druckten nach dem so<br />

genannten Reservedruck-Verfahren. Dazu<br />

verwandte man Model, auf die der so<br />

genannte „Papp“ aufgetragen wurde.<br />

Diese Masse wurde mit dem Model fest<br />

auf den Stoff gedrückt, so dass an diesen<br />

Stellen keine Farbe eindringen konnte.<br />

Nach Vollendung des Färbevorgangs<br />

wurde der Papp aus dem Stoff heraus<br />

gewaschen. Zurück blieben die für den<br />

Blaudruck typischen feinen Muster auf<br />

blauem Grund.<br />

Die wesentlichen Arbeitsgänge der Färberei<br />

waren: Waschen, Beizen, Spülen und<br />

Färben. Als Beizmittel wurden Alaun,<br />

Asche, Kalk, Urin und Zinn verwendet.<br />

Welche Stoffe welche Farben am besten<br />

aufnehmen bzw. auf welche Weise welches<br />

Gewebe vorbehandelt werden musste, um<br />

eine optimale Färbung anzunehmen,<br />

gehörte zum umfassenden Wissen der Färber,galt<br />

es doch,die teuren Rohstoffe nicht<br />

zu verschwenden.<br />

Die Erfindung der Anilinfarben (Teerfarbstoffe)<br />

leitete den Übergang zur chemischen<br />

Großindustrie ein, die die handwerkliche<br />

Färberei weitestgehend verdrängte.<br />

Das Ansehen, das die Färber mit ihrer<br />

Kunst genossen,und der darauf basierende<br />

Stolz auf das eigene Handwerk aber haben<br />

sich die Färber erhalten.<br />

37


Schlossverein Werdringen<br />

So ist von dem in Vorhalle ansässigen<br />

Färbermeister Heinrich<br />

Thiel überliefert, er habe<br />

sonntags in der Kirche<br />

absichtlich die Handschuhe<br />

ausgezogen, damit<br />

jeder Gottesdienstbesucher<br />

seine blau<br />

gefärbten Fingerspitzen<br />

sehen konnte.<br />

Eine andere Familiengeschichte<br />

besagt, einmal<br />

habe ein Farbenvertreter<br />

den in Holzpantinen<br />

und Arbeitszeug daherkommenden<br />

Färbermeister nassforsch<br />

nach dem „Alten“ gefragt.<br />

Färberei um 1900<br />

Der habe ihn in das Kontor verwiesen,wo<br />

er wenig später dem<br />

verdutzten Mann im feinen<br />

Zwirn, ganz Chef entgegentrat.<br />

Auf die kleinlaute Bemerkung,<br />

er habe ihm ja<br />

sagen können, dass es<br />

sich bei dem vermeintlichen<br />

Laufburschen um<br />

„Herrn Thiel persönlich“<br />

gehandelt habe,<br />

bekam er die hoheitsvolle<br />

Auskunft:<br />

„Da war ich ja nicht der<br />

Herr Thiel, den Sie zu sprechen<br />

wünschten.“<br />

Andrea Thiel-Stockmann<br />

Einmalige und unverwechselbare<br />

Printprodukte steigern Ihre Marktpräsenz!<br />

Ganz nach Maß — ganz individuell<br />

Wir haben für Sie die richtige Mischung.<br />

<strong>2006</strong> / »22 Jahre engagiert für Ihren Erfolg«<br />

RB Druck<br />

Raimund Brinkmann<br />

Vorhaller Str. 12<br />

58089 Hagen<br />

Tel.: 02331-303205<br />

Fax: 02331-302207<br />

E r g r e<br />

i f e n<br />

s<br />

ie<br />

I h r e<br />

C h a n c e<br />

38


Schlossverein Werdringen<br />

Die Weihnachtsgans<br />

In einem Vorort von Wien lebten in der<br />

hungrigen Zeit nach dem Krieg zwei nette,<br />

alte Damen. Dam<strong>als</strong> war es noch schwer,<br />

sich für Weihnachten einen wirklichen<br />

Festbraten zu verschaffen. Und nun hatte<br />

die eine der Damen die Möglichkeit, auf<br />

dem Land - gegen allerlei Textilien - eine<br />

wohl noch magere, aber springlebendige<br />

Gans einzuhandeln. In einem Korb verpackt,<br />

brachte Fräulein Agathe das Tier<br />

nach Hause. Und sofort begannen Agathe<br />

und ihre Schwester Emma das Tier zu füttern<br />

und zu pflegen.<br />

Die beiden Damen wohnten in einem<br />

Mietshaus im zweiten Stock und niemand<br />

im Hause wusste, dass in einem der Wohnräume<br />

der Schwestern ein Federvieh hauste,<br />

das verwöhnt, gefüttert und großgezogen<br />

wurde.<br />

Agathe und Emma beschlossen feierlich,<br />

keinem einzigen Menschen jeweils davon<br />

zu sagen, aus zweierlei Gründen:<br />

Erstens gab es Neider, das sind Leute, die<br />

sich keine Gans leisten können; zweitens<br />

wollten die beiden Damen nicht um die<br />

Welt mit irgendeinem der nahen oder weiteren<br />

Verwandten die später möglicherweise<br />

nudelfett gewordene und dann<br />

gebratene Gans teilen.<br />

Deshalb empfingen die beiden Damen<br />

auch 6 Wochen lang, bis zum 24. Dezember<br />

keinen einzigen Besuch. Sie lebten nur<br />

für die Gans.<br />

Und so kam der Morgen des 23. Dezember<br />

heran. Es war ein strahlender Wintertag.<br />

Die ahnungslose Gans stolzierte<br />

nichts ahnend und vergnügt von der<br />

Küche aus ihrem Körbchen in das Schafzimmer<br />

der beiden Schwestern und<br />

begrüßte sie zärtlich schnatternd.<br />

Die beiden Damen vermieden es, sich<br />

anzusehen. Nicht, weil sie böse aufeinander<br />

waren, sondern nur, weil eben keine<br />

von ihnen die Gans schlachten wollte. "Du<br />

musst es tun", sagte Agathe, sprach's, stieg<br />

aus dem Bett, zog sich rasend rasch an,<br />

nahm die Einkaufstasche, überhörte den<br />

stürmischen Protest und verließ in geradezu<br />

hässlicher Eile die Wohnung.<br />

Was sollte Emma tun? Sie murrte vor sich<br />

hin, dachte darüber nach, ob sie vielleicht<br />

einen Nachbarn bitten sollte, der Gans<br />

den Garaus zu machen, aber dann hätte<br />

man einen großen Teil von dem gebratenen<br />

Vogel abgeben müssen. Also schritt<br />

Emma zur Tat, nicht ohne dabei wild zu<br />

schluchzen.<br />

Als Agathe nach geraumer Zeit wiederkehrte,<br />

lag die Gans auf dem Küchentisch,<br />

ihr langer H<strong>als</strong> hing wehmütig pendelnd<br />

herunter. Blut war keines zu sehen, aber<br />

dafür <strong>als</strong>bald zwei liebe alte Damen, die<br />

sich heulend umschlungen hielten.<br />

"Wie... wie....", schluchzte Agathe, "hast du<br />

es gemacht?" "Mit ... mit...Veronal", wimmerte<br />

Emma. "Ich habe ihr einige deiner<br />

Schlaftabletten auf einmal gegeben, jetzt<br />

ist sie ...", schluchzend, " huhh... rupfen<br />

musst Du sie ... huh huh huh...", so ging<br />

das Weinen und Schluchzen fort.<br />

Aber weder Emma noch Agathe konnten<br />

sich dazu entschließen.<br />

In der Küche stand das leere Körbchen,<br />

keine Gans mehr, kein schnatterndes<br />

39


Schlossverein Werdringen<br />

"Guten Morgen", und so saßen die beiden<br />

eng umschlungen auf dem Sofa und<br />

schluchzten trostlos. Endlich raffte sich<br />

Agathe auf und begann, den noch warmen<br />

Vogel zu rupfen.<br />

Federchen um Federchen schwebte in<br />

einen Papiersack, den die unentwegt weinende<br />

Emma hielt. Und dann sagte Agathe:<br />

"Du, Emma, nimmst die Gans aus"<br />

und verschwand blitzartig im Wohnzimmer,<br />

warf sich auf das Sofa und verbarg ihr<br />

Gesicht in den Händen. Emma eilte der<br />

Schwester nach und erklärte, es einfach<br />

nicht tun zu können. Und dann beschloss<br />

man, nachdem es mittlerweile spät abend<br />

geworden war, das Ausnehmen der Gans<br />

auf den nächsten Tag zu verschieben.<br />

Am zeitigen Morgen wurden Agathe und<br />

Emma geweckt. Mit einem Ruck setzten<br />

sich die beiden Damen gleichzeitig im<br />

Bett auf und stierten mit aufgerissenen<br />

Augen und offenen Mündern auf die offene<br />

Küchentür. Herein spazierte, zärtlich<br />

schnatternd wie früher, wenn auch zitternd<br />

und frierend, die gerupfte Gans.<br />

Bitte, es ist wirklich wahr<br />

und kommt noch besser!<br />

Als ich am Weihnachtsabend zu den beiden<br />

Damen kam, um ihnen noch rasch<br />

zwei kleine Päckchen zu bringen, kam mir<br />

ein vergnügt schnatterndes Tier entgegen,<br />

das ich nur wegen des Kopfes <strong>als</strong> Gans<br />

ansprechen konnte, denn das ganze Vieh<br />

steckte in einem liebevoll gestrickten Pullover,<br />

den die beiden Damen hastig für<br />

ihren Liebling gefertigt hatten.<br />

Die Pullovergans lebte noch weitere sieben<br />

Jahre und starb dann eines natürlichen<br />

Todes!<br />

Zurückblickend<br />

können wir sagen:<br />

Das vergangene Jahr war voller interessanter<br />

Begegnungen und Herausforderungen.<br />

Der Schlossverein Werdringen, das Schlossteam<br />

und die Redaktion sehen dem Jahr 2007<br />

mit Freude und Optimismus entgegen.<br />

Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein glückliches neues Jahr und danken<br />

unserer Leserschaft für Ihre Treue.<br />

40


...essen, trinken, erleben!<br />

Genießen Sie<br />

auserlesene Köstlichkeiten der<br />

deutsch-mediterranen<br />

Küche in gemütlicher<br />

Atmosphäre<br />

Erleben Sie<br />

unser<br />

Gartenrestaurant<br />

Nutzen Sie<br />

unseren<br />

Partyservice<br />

Besichtigen Sie unsere<br />

eigene Obstbrennerei<br />

Testen Sie<br />

unsere delikaten<br />

Branntweine<br />

Probieren Sie<br />

ausgesuchte Weine<br />

aus eigenen Importen<br />

dienstags - samstags 18 bis 1 Uhr · sonntags 11 bis 1 Uhr<br />

Küche täglich bis 23 Uhr geöffnet · montags Ruhetag<br />

Gevelsberger Str. 127 · 45549 Hasslinghausen<br />

Telefon 02339 / 91 43 12


- Computersehtest<br />

kostenlos -<br />

ZAHL<br />

BLOß NICHT<br />

ZUVIEL.<br />

MAN<br />

SIND DAS<br />

GÜNSTIGE<br />

PREISE!<br />

- BRILLEN -<br />

Komplettangebote<br />

DIEDRICHS Augenoptik<br />

Henner Diedrichs · Augenoptikermeister<br />

Vorhaller Straße 18 · 58089 Hagen<br />

Telefon 0 23 31 / 30 74 43 · Telefax 0 23 31 / 30 68 54<br />

BRILLEN - Komplettangebote<br />

- und die Gläser sind aus dem Hause Zeiss -<br />

Gleitsichtbrillen ab 220,- B<br />

Bifokalbrillen ab 170,- B<br />

Lesebrillen ab 39,- B<br />

Metzler Bildschirm-Arbeitsplatzbrillen<br />

mit erweitertem<br />

Nahbereich ab 99,- B<br />

(sph± 6,0 cyl.-2,0 dpt.)<br />

Kochsalz<br />

360 ml 4,- B<br />

Kombilösung<br />

360 ml 6,- B<br />

Monats-KL<br />

-sph- 7,- B<br />

Monats-KL<br />

-torisch- 12,- B<br />

VERGÜTUNGEN<br />

pro Glaspaar:<br />

Entspiegelung 25,- B<br />

Multi QET 35,- B<br />

Super ET<br />

45,- B<br />

Härtung<br />

30,- B<br />

Super ET Hart + CC 75,- B<br />

(Clear Coat)<br />

Phototrop braun, grau 90,- B<br />

Verkürzte Progression 90,- B<br />

= Shortcorridor für kleine Gleitsichtbrillen<br />

TESTEN - MESSEN - PRÜFEN<br />

Geschäftszeiten:<br />

Mo. Di. Do. + Fr. 9 -13 Uhr und<br />

15 -18 Uhr · Mi. + Sa. 9 - 13 Uhr<br />

Amtliche Führerscheinsehteststelle<br />

Schlossverein Werdringen e. V.<br />

-Computersehtest kostenlos-<br />

14. Jahrgang · <strong>Ausgabe</strong> 2 <strong>November</strong> 2004<br />

ANPASSUNG VON MEHRSTÄRKENKONTAKTLINSEN<br />

Hörgerätebatterien<br />

Wir führen Uhren- und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!