Speck - Neuss am Rhein
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auszufinden, denn theologische Lexika nennen sie<br />
,Hildegundis von Schönau’“, diese Lebensgeschichte ist<br />
ein rechtes Abenteuer. Hildegundis entst<strong>am</strong>mt, nach einem<br />
Heiligen-Lexikon zitiert, aus <strong>Neuss</strong> bei Düsseldorf. Der<br />
Lexikontext komprimiert das, was den Holzheimer Autor<br />
auf die Spur setzt, zu einem Zeitrafferbild: Mit zwölf Jahren<br />
macht sie mit ihrem Vater (Harper von Helpenstein)<br />
eine Pilgerfahrt ins Heilige Land. Dieser lässt sie vor seinem<br />
Tod Männerkleidung anlegen und den N<strong>am</strong>en Joseph<br />
annehmen, offenbar zum Zweck einer unbehelligten Heimreise.<br />
Nach Hause zurückgekehrt, wird sie (er) Zisterzienser<br />
im Kloster Schönau bei Heidelberg, wo Joseph/<br />
Hildegundis 1188 noch während des Noviziates mit 18<br />
Jahren stirbt. Nach der Legende erkennt man erst nach ihrem<br />
Tod ihr wahres Geschlecht und erfährt durch Nachforschungen<br />
ihren wirklichen N<strong>am</strong>en und die adelige Herkunft.<br />
Hildegundis, das scheint nach Arens‘ Forschungen<br />
sicher, ist im Hochchor der Klosterkirche in Schönau, zwischen<br />
anderen Reichsedlen, bestattet. Während ihr Grab<br />
noch als verschüttet gilt, ist die Grabinschrift überliefert.<br />
Allein dieser Text verführt schon dazu, die Geschichte der<br />
edlen D<strong>am</strong>e von Helpenstein in zitierter Quelle komplett<br />
nachzulesen: „Jedermann möge sich wundern was der<br />
Mensch hier getan hat, dessen Staub und Gebein dieses<br />
Grab birgt. Im Leben war sie scheinbar ein Mann, aber im<br />
Tod strahlt sie als Frau. Das Leben brachte die Täuschung<br />
hervor, und der Tod widerlegte die Täuschung.<br />
Hildegundis hieß sie. Im Buche der Weisheit ist sie verzeichnet.<br />
Sie starb <strong>am</strong> 20. April 1188.“<br />
Nachbarschaftliches Beis<strong>am</strong>mensein wurde auch früher schon groß geschrieben:<br />
Wie hier zwischen den F<strong>am</strong>ilien Gilles und Schlupp.<br />
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