Speck - Neuss am Rhein
Speck - Neuss am Rhein
Speck - Neuss am Rhein
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SPECK<br />
WEHL<br />
HELPENSTEIN<br />
– DIE STADTTEILE –<br />
STÜCK FÜR STÜCK NEUSS<br />
STADT NEUSS<br />
1
Liebe Mitbürgerinnen,<br />
liebe Mitbürger,<br />
<strong>Speck</strong>, Wehl und Helpenstein gehören<br />
seit der Verwaltungsreform vor<br />
30 Jahren zur Stadt <strong>Neuss</strong>. Der<br />
Stadtteil an Erft und Gillbach zählt<br />
heute rund 1360 Einwohner und ist<br />
gut drei Quadratkilometer groß. In<br />
<strong>Speck</strong> / Wehl / Helpenstein leben<br />
überdurchschnittlich viele junge<br />
Menschen. 16,5 Prozent sind zwischen sechs und 18 Jahre<br />
alt, rund vier Prozent mehr als im Schnitt des übrigen Stadtgebiets.<br />
Viele junge F<strong>am</strong>ilien haben in den letzten 15 Jahren<br />
hier gebaut. In dieser Zeit ist der Wohnungsbestand um<br />
fast ein Viertel angestiegen. Sie bevorzugen die ländliche<br />
Lage inmitten von Feldern und Wiesen und zugleich die<br />
gute Anbindung an die Innenstadt. Mit Bus oder Auto ist<br />
die City schnell erreicht.<br />
<strong>Speck</strong>, Wehl und Helpenstein leben aber auch durch ihre<br />
aktiven Vereine. Ob Kirmesgesellschaft <strong>Speck</strong>/Wehl, die<br />
„Fidelen Brüder“ oder die Dorfgemeinschaft Helpenstein,<br />
in den Vereinen fühlen sich Einheimische wie Neubürger<br />
wohl.<br />
Mit dieser Broschüre möchten wir die Bürgerinnen und Bürger<br />
in <strong>Speck</strong>, Wehl und Helpenstein über ihr Umfeld informieren,<br />
über die Geschichte, über kommunale, soziale und<br />
kirchliche Einrichtungen, über Entwicklungen und geplante<br />
Maßnahmen. Es würde mich freuen, wenn diese Broschüre<br />
die Identifikation der Bürgerinnen und Bürgern mit ihrem<br />
Stadtteil weiter fördern würde.<br />
Herbert Napp<br />
Bürgermeister<br />
2
Die Vergangenheit:<br />
Raubritter und Heilige<br />
zwischen Erft und Gillbach<br />
Steinbeile und Speerspitzen, Ker<strong>am</strong>ikreste und Bein-Artefakte<br />
führt Martin Kluth, langjähriger Präsident der Helpensteiner<br />
Kirmesgesellschaft „Fidele Brüder“, als Belegstücke für das Erscheinen<br />
von Jägern und S<strong>am</strong>mlern in seiner Heimat bis zurück<br />
in das fünfte vorchristliche Jahrtausend an. Diese Zeit<br />
jedenfalls ist unter anderem mit Funden von sogenannten<br />
Schuhleistenkeilen belegt. Echte Siedlungsspuren – das heißt<br />
also weg von wenig beständigen Holz- und Laubunterständen<br />
der Vorzeitmenschen hin zu befestigten Bauplätzen – sind im<br />
feuchten Bruch- und Sumpfgelände wohl erst für die römische<br />
Epoche festzumachen. So berichtet die Neuß-Grevenbroicher<br />
Zeitung <strong>am</strong> 18. Juni 1988 über einen römischen Grabfund<br />
aus dem Hinterland bei Wehl, der im Zuge des Gasleitungsbaues<br />
zu Tage getreten war und von Stadtarchäologen<br />
Michael Kaiser bearbeitet wird. Nach dieser Darstellung gehört<br />
das Grab zu einem kleinen Friedhof eines römischen<br />
Gutshofes südwestlich des Hofes Rott. Im Wohnzimmer der<br />
F<strong>am</strong>ilie Kluth an der Harbernusstraße in Helpenstein purzeln<br />
Pfeilspitzen aus Stein belegen: Schon vor rund 5000 Jahren gehörte das<br />
heutige <strong>Speck</strong>/Wehl/Helpenstein zum Jagdrevier von Steinzeitmenschen.<br />
3
vor den Augen der erstaunten Besucher römische und mittelalterliche<br />
Scherben aus einem Einmachglas auf die sorgs<strong>am</strong> mit<br />
Zeitungspapier geschützte Tischplatte. Schon oft ist der engagierte<br />
Heimatforscher mit Stadtarchäologin Sabine Sauer auf<br />
erfolgreiche Spurensuche zwischen Erft, altem Bahnd<strong>am</strong>m<br />
und Gillbach gestartet. Die römische Brandbestattungsstätte,<br />
zwei als mittelalterliche Motten (Fluchtplätze) zu deutende flache<br />
Erhebungen im sumpfigen Gelände, der noch gut sichtbare<br />
mittelalterliche Hügelteil in der Nähe des alten D<strong>am</strong>mes<br />
von Holzheim nach Rommerskirchen, der vermutlich einmal<br />
die Helpensteiner Burg getragen hat, können als beweiskräftige<br />
Belege angeführt werden. Um mehr Klarheit zu bringen<br />
über die Besiedlung dieses hochinteressanten Bereichs mit<br />
den heute <strong>Neuss</strong>er Stadtteilen Helpenstein, <strong>Speck</strong> und Wehl<br />
wäre eine intensive und großräumig angelegte archäologische<br />
Bestandsaufnahme erforderlich. Eine Herausforderung<br />
für die Stadt <strong>Neuss</strong>, ihren jüngsten Kindern aus der<br />
Verwaltungsreform von 1975 auf Dauer wissenschaftlich belegbare<br />
Eckpfosten zu r<strong>am</strong>men. Das gilt auch für die benachbarten<br />
Orte <strong>Speck</strong> und Wehl, wo beispielsweise die Deutung<br />
eines ker<strong>am</strong>ischen Fundes nicht mehr vollzogen werden kann,<br />
weil der bei Anlegen einer Viehtränke in einer Feuchtwiese<br />
angestochene Krug als solcher gar nicht richtig erkannt wurde<br />
und mit dem mergeligen Boden als verloren gilt.<br />
Auf dieser historischen Karte aus dem Jahr 1650 ist Helpenstein noch als<br />
„Kelpenstein“ verzeichnet.<br />
4
Das „finstere Mittelalter“ hält vieles für die Nachwelt tatsächlich<br />
in der Dunkelheit gefangen. Für Archäologen und Historiker<br />
ein schwieriges, aber interessantes Aufgabenfeld. Aus<br />
Anlass der 1200-Jahrfeiern von Holzheim weisen erste urkundliche<br />
Spuren für diesen aus den Anfängen des links der<br />
Erft gelegenen <strong>Neuss</strong>er Stadtteils auch nach <strong>Speck</strong> und Wehl.<br />
Das Jahr 801 ist ein Meilenstein. In einer auf den 2. Mai<br />
datierten Urkunde erwirbt der Abt Liudger auf der Suche nach<br />
Land für einen Klosterneubau von einem Edlen Betto unter<br />
anderem ein Höfchen, Wiesen, Äcker und weitere Rechte.<br />
Holzheimer Forscher legen den im Nachspann des Urkundentextes<br />
genannten Ort, an dem dies geschieht (ad crucem =<br />
zum Kreuz) nördlich von <strong>Speck</strong>/Wehl. Von Wehl wird weiter<br />
berichtet, dass „ein Franke Widrat im Jahre 817 dem Bischof<br />
Hildebold, den Karl der Große zum Kölner Bischof erwählte,<br />
vier Morgen Land verkauft“. (Landkreis Grevenbroich, Bonn<br />
1963)<br />
Richtig spannend wird es zwischen Gillbach und Erft aber<br />
dann mit Erscheinen des Geschlechtes derer von Helpenstein<br />
(im heutigen Volksmund auch als „Raubritter“ bezeichnet) sowie<br />
mit einem jungen Heilig-Land-Pilger und späteren Kloster-<br />
Novizen Joseph, der in Wahrheit eine Frau ist und auf den<br />
N<strong>am</strong>en Hildegundis hört. Die macht nach ihrem frühen Tod<br />
unter dem N<strong>am</strong>en heilige Hildegundis von Helpenstein auf<br />
Die Aufteilung der Grundstücke im „Helpensteiner Feld“ zeigt dieser Plan<br />
von 1789. Links oben ist Helpenstein, links unten <strong>Speck</strong> zu finden.<br />
5
sich aufmerks<strong>am</strong>. Der Holzheimer Genealoge und Autor<br />
Rudolf P. Arens hat ihr Leben erforscht und ihre selts<strong>am</strong>e Geschichte<br />
aus den letzten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts<br />
erst jüngst gewürdigt und für die Neuzeit (wieder) bekannt<br />
gemacht („Festschrift 75 Jahre ,Fidele Brüder´ Helpenstein“,<br />
1996 / Lebensbilder aus dem Kreis <strong>Neuss</strong>, Band 3, 1997).<br />
Die Geschichte der Herren von Helpenstein, deren Existenz<br />
sich auf relativ kurze Zeit zwischen 1148 und Mitte des 14.<br />
Jahrhunderts beschränkt, hat Martin Kluth in der oben zitierten<br />
Festschrift ausführlich geschildert. Die hier als Quelle genutzte<br />
Kurzform stützt sich auf die Heimatchronik des Kreises<br />
Grevenbroich, Köln 1971, Autor Professor Dr. Hans Georg<br />
Kirchhoff. Durch ein Güterverzeichnis des Wilhelmus von<br />
Helpenstein aus den Jahren 1320-1323 ist dieser Streubesitz<br />
recht gut definiert. Die Dörfer Helpenstein und Schlich bei<br />
Glehn gehören dazu, Quinheim-Grimlinghausen und das entfernte<br />
Arsbeck (bei Wegberg). Hinzu kommen eine Reihe von<br />
Kirchenpatronaten oder Teile davon, der Hofes-Verband<br />
Wehl als Lehen der Abtei Werden und Haus Horr als Burglehen<br />
von Hülchrath. Kirchhoff erwähnt dann allgemein weiteren<br />
Streubesitz bis nach Wickrath und Titz im Jülicher Land.<br />
Als erster (urkundlich zu fassender) Helpensteiner erscheint<br />
1148 ein Harpern (heute nach ihm benannt die<br />
Harbernusstraße im Ort). Im Jahre 1329 kommt es zu einer<br />
Schützenfest 1930: Die Montagsparade wurde d<strong>am</strong>als noch vom Bollerwagen<br />
aus abgenommen.<br />
6
schweren Fehde zwischen dem Kölner Erzbischof Heinrich<br />
von Virneburg, der 1314 die Grafschaft Hülchrath erworben<br />
hat, und den vier Brüdern, die auf Burg Helpenstein sitzen.<br />
Einer von ihnen, Ludolf, fällt im K<strong>am</strong>pf, die anderen drei müssen,<br />
nachdem ihre Burg zerstört darniederliegt, Frieden<br />
schließen und die Lehnshoheit Kölns für Helpenstein anerkennen.<br />
Es beginnt ein rascher Ausverkauf. Das Ende ist dr<strong>am</strong>atisch:<br />
Friedrich erschlägt seinen Bruder Wilhelm. Nach erneuter<br />
Belagerung und Festnahme des Brudermörders glaubt der<br />
Erzbischof leichte Hand zu haben, die Habe als „erledigt“ an<br />
sich zu ziehen. Nach langen Wirren gelingt es Kurköln, die<br />
Hälfte von Helpenstein und Grimlinghausen zu sichern,<br />
Hoisten und die andere Hälfte von Grimlinghausen kommen<br />
an die Grafen von Blankenheim und von diesen Anno 1415<br />
an Jülich. F<strong>am</strong>ilienangehörige der Helpensteiner bekleiden in<br />
der Blütezeit des Geschlechtes zahlreiche Ämter. Friedrich<br />
und Ludolf werden 1293 beziehungsweise 1326 als Pfarrer<br />
in Glehn genannt. Auch in der Heiratspolitik mit Dyck spielen<br />
die Helpensteiner eine gewisse Rolle. Trotzdem (siehe oben)<br />
kommt das Ende sehr schnell.<br />
Um so geheimnisvoller ranken sich die Geschehnisse um die<br />
Hildegundis von Helpenstein. Ihre Vita, zu der Rudolf P. Arens<br />
schon einleitend gesteht, dass es nicht ganz einfach ist, „die<br />
wahre Identität der Heiligen Hildegundis von Helpenstein her-<br />
Der Grundstein der Kapelle in Helpenstein wurde <strong>am</strong> 22. Mai 1952<br />
gelegt.<br />
7
auszufinden, denn theologische Lexika nennen sie<br />
,Hildegundis von Schönau’“, diese Lebensgeschichte ist<br />
ein rechtes Abenteuer. Hildegundis entst<strong>am</strong>mt, nach einem<br />
Heiligen-Lexikon zitiert, aus <strong>Neuss</strong> bei Düsseldorf. Der<br />
Lexikontext komprimiert das, was den Holzheimer Autor<br />
auf die Spur setzt, zu einem Zeitrafferbild: Mit zwölf Jahren<br />
macht sie mit ihrem Vater (Harper von Helpenstein)<br />
eine Pilgerfahrt ins Heilige Land. Dieser lässt sie vor seinem<br />
Tod Männerkleidung anlegen und den N<strong>am</strong>en Joseph<br />
annehmen, offenbar zum Zweck einer unbehelligten Heimreise.<br />
Nach Hause zurückgekehrt, wird sie (er) Zisterzienser<br />
im Kloster Schönau bei Heidelberg, wo Joseph/<br />
Hildegundis 1188 noch während des Noviziates mit 18<br />
Jahren stirbt. Nach der Legende erkennt man erst nach ihrem<br />
Tod ihr wahres Geschlecht und erfährt durch Nachforschungen<br />
ihren wirklichen N<strong>am</strong>en und die adelige Herkunft.<br />
Hildegundis, das scheint nach Arens‘ Forschungen<br />
sicher, ist im Hochchor der Klosterkirche in Schönau, zwischen<br />
anderen Reichsedlen, bestattet. Während ihr Grab<br />
noch als verschüttet gilt, ist die Grabinschrift überliefert.<br />
Allein dieser Text verführt schon dazu, die Geschichte der<br />
edlen D<strong>am</strong>e von Helpenstein in zitierter Quelle komplett<br />
nachzulesen: „Jedermann möge sich wundern was der<br />
Mensch hier getan hat, dessen Staub und Gebein dieses<br />
Grab birgt. Im Leben war sie scheinbar ein Mann, aber im<br />
Tod strahlt sie als Frau. Das Leben brachte die Täuschung<br />
hervor, und der Tod widerlegte die Täuschung.<br />
Hildegundis hieß sie. Im Buche der Weisheit ist sie verzeichnet.<br />
Sie starb <strong>am</strong> 20. April 1188.“<br />
Nachbarschaftliches Beis<strong>am</strong>mensein wurde auch früher schon groß geschrieben:<br />
Wie hier zwischen den F<strong>am</strong>ilien Gilles und Schlupp.<br />
8
Die erst über Jahrhunderte hinweg sich formierenden Territorien<br />
und Zuständigkeiten finden auch für die Gillbach- Dörfer<br />
<strong>Speck</strong> und Wehl und den Erft-Anrainer Helpenstein besondere<br />
Behandlung. Im Organisationsplan des Erzstiftes Köln aus<br />
dem Jahre 1670 gehören <strong>Speck</strong> und Wehl zum Dingstuhl<br />
(Gerichtsort) Hülchrath; im Kirchspiel Neukirchen gelegen mit<br />
Neukirchen, Gubisrath, Haus Horr, Lübisrath, Mühlrath,<br />
Münchrath, Norbisrath, dem heute nur noch als Wüstung in<br />
der Luftarchäologie nachgewiesenen Rüblinghoven zwischen<br />
<strong>Speck</strong> und Weckhoven, und halb Weckhoven. Zum Kirchspiel<br />
Neukirchen gehören 124 Häuser beziehungsweise Wohnplätze.<br />
Helpenstein wird in den Kölner Akten 1670 als eigene<br />
„Herrlichkeit“ aufgeführt mit Helpenstein (17 Häuser) sowie<br />
je einem Haus in Weckhoven und Hoisten. Zu den unrühmlichen<br />
Besonderheiten der Gerichtsbarkeit im 17. Jahrhundert<br />
gehören Inquisition und Hexenverbrennung. Die ehemalige<br />
Richtstätte des Dingstuhls Hülchrath (heute Auf den Stöcken)<br />
wird Teilnehmern einer städtischen Informationsrundfahrt<br />
1989 vor Augen geführt: 1629, so heißt es in einem<br />
Zeitungsbericht, „verbrannte das Volk ,An den Stöcken‘ unschuldige<br />
Frauen als Hexen. 13 Frauen fanden in zwei Jahren<br />
den Fl<strong>am</strong>mentod.“ Nach dem Ende der feudalen Periode und<br />
dem Intermezzo der Franzosenzeit im <strong>Rhein</strong>land bringen die<br />
Preußen ihre sprichwörtliche „Ordnung“ mit an den <strong>Rhein</strong>.<br />
Die drei Ortschaften kommen zwar unter einen kommunalpolitischen<br />
Hut (Gemeinde Neukirchen - 1929 aus Hülchrath<br />
umbenannt), kirchlich allerdings erheben Hoisten und Neukirchen<br />
ihre Ansprüche und setzen Grenzen. So wird in der<br />
„Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich“<br />
Klassenfoto von 1946/47. Die Schulkinder mussten nach dem Krieg für<br />
eingige Zeit in die Schule Hoisten, weil die Schule in Helpenstein zerstört war.<br />
9
(1892) ausdrücklich unter Hoisten festgehalten, dass <strong>Speck</strong><br />
„zur Hälfte“ nach Hoisten gehört, und zwar „mit den auf der<br />
linken Seite des Gilbaches gelegenen Häusern“. Die kommunale<br />
Neugliederung von 1929 bringt nur marginale Änderungen.<br />
Die drei Ortschaften bleiben politisch weiter im Kreis<br />
Grevenbroich. Erst in der Verwaltungsreform-Phase der Jahre<br />
1974 und 1975 werden die Grenzpfähle neu gesteckt. Die<br />
Stadt <strong>Neuss</strong> hat ihre Fühler ausgestreckt und zählt<br />
Helpenstein, <strong>Speck</strong> und Wehl seitdem zu ihren attraktiven<br />
südlichen Ortsteilen. Die ausgedehnten Grünzonen, weite<br />
noch landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wirtschafts-Fahrrad-Wege<br />
und Spaziermöglichkeiten locken heute zahlreiche<br />
Freizeit-Fans in die Naherholungszone zwischen Gillbach<br />
und Erft.<br />
Dass Menschen des Mittelalters mit einem Arbeitstag zwischen<br />
erstem Hahnen-Schrei und Sonnenuntergang noch Sinn<br />
für unbeschwerten Frohsinn vorleben können, wird auch in<br />
der globalisierten Welt von heute wohl bezweifelt. Trotzdem<br />
gibt es auf dem „platten Land“ bei aller Not und Drangsal<br />
immer einen gewissen Zweck-Optimismus. Aus der Mitte des<br />
19. Jahrhunderts kehrt vor wenigen Jahren ein Ereignis über<br />
den „Großen Teich“ auf <strong>Speck</strong> und Wehl zurück, das 1840<br />
<strong>am</strong> Gillbach seinen Anfang nimmt. Dort haben sich Christina<br />
Anna Maria Hoecker, geboren 1818 in <strong>Speck</strong>, und der ihr<br />
Christina Anna Maria Höcker, 1818 in <strong>Speck</strong> geboren, mit ihrem zweiten<br />
Ehemann Caspar Brandt aus Weckhoven.<br />
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1835 angetraute Ehemann Leonard Schnitzler, zur Auswanderung<br />
nach Amerika entschlossen. Als ihr Mann nach vier<br />
Jahren in ihrer neuen Heimat in Missouri stirbt, vermählt sie<br />
sich in zweiter Ehe mit Casper Brandt, den sie in Amerika<br />
kennen lernt und der – welch ein Zufall – aus ihrem Heimat-<br />
Nachbarort Weckhoven st<strong>am</strong>mt. Als sie 1885 <strong>am</strong> 4. März<br />
stirbt, ist sie Mutter von elf Kindern, vier aus ihrer ersten, sieben<br />
aus der zweiten Ehe. Nachforschungen der Ahnen aus<br />
Amerika im <strong>Rhein</strong>land holen die Geschichte aus den F<strong>am</strong>ilienakten,<br />
suchen und recherchieren, transportieren die Story und<br />
sich selbst schließlich bei einem <strong>Rhein</strong>landbesuch an ihren<br />
Ursprung in <strong>Speck</strong> und Wehl zurück.<br />
Urbanes Leben an Gillbach und Erft zu schildern heißt auch,<br />
Vereine und Organistionen zu erwähnen, zu beschreiben, in<br />
deren Mitgliedschaft sich Einheimische wie Neubürger wohlfühlen<br />
sollen. Was die „Fidelen Brüder“ für Helpenstein, ist<br />
die „Kirmesgesellschaft <strong>Speck</strong> Wehl in den beiden<br />
Gillbachorten. Hans Theo Hilgers hat über viele Jahre hinweg<br />
die Unterlagen zu den beiden Dörfern und ihren Vereinen zus<strong>am</strong>mengetragen.<br />
Dabei liegt ihm die Kirmesgesellschaft<br />
besonders <strong>am</strong> Herzen. Bereits im September 1837 läßt der<br />
Wirt Johann Remmers ins Kreis-<strong>Neuss</strong>er Handels- und<br />
Intelligenzblatt folgende Zeilen „einrücken“, wie es d<strong>am</strong>als<br />
heißt: „Bei Gelegenheit der <strong>Speck</strong>er Kirmes wird <strong>am</strong> Sonntag<br />
Das Bild zeigt Marianne Holzschneider und ein Kind aus Helpenstein.<br />
Auffällig: Der Bilderstock stand d<strong>am</strong>als noch an einer anderen Stelle.<br />
11
den 8., 9. und 10. Oct. Tanzmusik Statt finden. Durch die<br />
Erbauung eines geräumigen Zeltes, so wie durch gute Getränke<br />
und prompte Bedienung werde ich den mich Besuchenden<br />
mich zu empfehlen suchen.“<br />
Für Hans Theo Hilgers, entgegen der Berichterstattung <strong>am</strong> 24.<br />
Juli 1937 in der Neußer Zeitung unter dem Titel „70 Jahre<br />
Kirmesgesellschaft <strong>Speck</strong>-Wehl“, der Beweis, dass Kirmesfeiern<br />
in den Dörfern <strong>am</strong> Gillbach nicht erst 70 Jahre besteht,<br />
sondern im Jahre 1937 bereits 100 Jahre. Auch 1925 heißt es<br />
einladend in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung (da allerdings<br />
immer noch zum d<strong>am</strong>aligen Oktobertermin <strong>am</strong> 10.: „Kirmes<br />
zu <strong>Speck</strong>! Kommt, sehet und staunet! Hurrah! H<strong>am</strong>blochs<br />
neues Riesenzelt ist da.“ Die Kirmesgesellschaften an <strong>Rhein</strong><br />
und Erft sind zumeist sogenannte Jelooch-Gesellschaften, wobei<br />
auch die Begriffe „Jeloochs-Brohr“ und „Jeloochs-Jeld“<br />
besonders für die Neubürger einer Erläuterung bedürfen. Bis in<br />
die 80er Jahre pflegt man auch in <strong>Speck</strong> noch das „Jelooch“.<br />
Diese Gleichgesinnten, die „Jeloochs-Broeher“ (Brüder) können<br />
nur dann innerhalb der Gesellschaft aktiv mitmachen, wenn sie<br />
ihren Obolus, eben das „Jeloochs-Jeld“ hinterlegen. Nach dem<br />
Fest wird das „Jelooch“ mit der jeweiligen Abrechnungsvers<strong>am</strong>mlung<br />
wieder aufgehoben und im kommenden Jahr neu<br />
begründet. Dabei wird Brauchtum besonders lange in Ehren<br />
gehalten. Dazu gehört nicht nur der jetzt wieder belebte<br />
Brauch, neuen Bürgern unter der Gillbachbrücke die traditionelle<br />
<strong>Speck</strong>-Wehler Taufe zu verpassen, sondern auch manche<br />
im Laufe der Zeit liebgewonnene Neuerungen über Jahre hinweg<br />
lebendig zu erhalten, wie beispielsweise die „Montags-<br />
Girls“ der Kirmes, die auch im Winterbrauchtum eine gewisse<br />
Rolle spielen. Bis in die französische Besatzungszeit hinein<br />
Das Hahneköppen hat in <strong>Speck</strong>-Wehl Tradition. Das Bild ist aus dem Jahr<br />
1955 und zeigt, wie das Rad installiert wird.<br />
12
geht der heute noch geübte Brauch, den Kirmessieger, den sogenannten<br />
Hahnenkönig durch „Köpfen“ zu ermitteln. D<strong>am</strong>it<br />
wollen die <strong>Rhein</strong>länder dem verhassten „gallischen Hahn“ die<br />
Stirn beziehungsweise d<strong>am</strong>als den Säbel bieten. Eine Überlieferung,<br />
die heute in der harschen Konfrontation mit vorwiegend<br />
aus externen Regionen agierenden Tierschützern konfrontiert<br />
ist. Das gleiche Problem ist auch in Helpenstein hineingetragen.<br />
Martin Kluth von der 1921 gegründeten Gesellschaft<br />
„Fidele Brüder“ erinnert, dass – solange er zurück denken<br />
kann – niemals lebende Tiere verwendet werden. Während<br />
die Querelen innerhalb der „Fidelen“ nach internen Höhen<br />
und Tiefen immer wieder geglättet werden und das Ritual<br />
der Ermittlung der Sieger innerhalb der Akteure eigentlich nie<br />
in Abrede steht, tragen blutig aufgemachte Artikel überregionaler<br />
Magazine im Jahre 1971 diese rheinischen Sitten in die<br />
Republik hinaus. Da wird der Königsbewerber zum „Scharfrichter“,<br />
der tote Hahn ein „Delinquent“ Das Ganze wird dann<br />
als ein Relikt des „platten Landes“ gegeißelt, das „gleich hinter<br />
den Toren von <strong>Neuss</strong>“ anfängt. Und eine Bildzeile zu zwei<br />
Hahnenköpfen, wirks<strong>am</strong> auf die K<strong>am</strong>pfstätte des <strong>Speck</strong>er Dorfplatzes<br />
drapiert, lautet: „Blut <strong>am</strong> Wochenende – das Fest ist<br />
vorbei.“ Einerlei, wie die von der neuerlichen Welle der Gegner<br />
angerufenen Gerichte in Zukunft befinden. In den Gillbach-<br />
Dörfern wird es auch künftig einen Hahnenkönig und eine zünftige<br />
Kirmes geben. Möglicherweise fehlt dann <strong>am</strong> Ende der<br />
große Hühner-Suppen-Eintopf, zu dem die Preis-Hähne altem<br />
Brauch nach verarbeitet werden, auf der Speisekarte. Auf das<br />
„Gallische“ im Hahn ist dabei schon immer verzichtet worden.<br />
Allein schon der allgemeinen Bekömmlichkeit wegen. Bleiben<br />
noch weitere Aktivitäten in Helpenstein, <strong>Speck</strong> und Wehl. Zu<br />
An der „Gillbachtaufe“ (1957) hatten nicht nur die Schützen, sondern auch<br />
das halbe Dorf als Zuschauer ihre Freude.<br />
13
ihnen gehört zweifellos das mehr als 55 Jahre aktive<br />
T<strong>am</strong>bourkorps <strong>Speck</strong>. Diese Klanggemeinschaft hat sich weit<br />
über den Ort hinaus einen N<strong>am</strong>en gemacht. Bataillöner wie<br />
die unvergessenen Theo Bongartz und Hubert Hilgers geben<br />
auch über ihren Tod hinaus weiter Beispiel und Ansporn. Ob<br />
Karnevals-Gemeinschaft Blau-Weiß <strong>Speck</strong>-Wehl oder der<br />
noch junge Verein der Dorfgemeinschaft <strong>Speck</strong>-Wehl – oder<br />
die zahlreichen Aktivitäten mit Maibaumsetzen, F<strong>am</strong>ilienfest,<br />
Seniorenfeier oder Grillclub in Helpenstein. Sie alle wollten<br />
und wollen, dass ein harmonisches Miteinander die Menschen,<br />
auch in den Neubaubereichen jenseits des Gillbachs<br />
„Auf den Stöcken“, möglich wird und bleibt. Querelen lösen<br />
die Bewohner der Ortschaften auf ihre Weise. Hans-Theo<br />
Hilgers erinnert dabei an einen Separat-Start in Wehl, eine eigene<br />
Kirmes auf die Beine zu stellen: „S<strong>am</strong>sdachs-Ovends<br />
hadde se sech schon met de Trööte an de Köpp.“ D<strong>am</strong>it ist die<br />
Zweitkirmes auch schon passé; der Versuch gescheitert, noch<br />
ehe er so richtig begonnen hat. Wenn bei alledem auch noch<br />
die quirlige, mobile Freizeit-Gemeinschaft heute und morgen<br />
auf die Erlebnisroute durch das Erft-Gillbachgebiet einschwenkt<br />
(beispielsweise zum Biergarten <strong>am</strong> „Fusseberg“)<br />
brauchen die Alt-Helpensteiner, <strong>Speck</strong>er und Wehler und jetzigen<br />
Neu-<strong>Neuss</strong>er sich nicht um einen strahlenden Bekanntheitsgrad<br />
zu sorgen.<br />
Auch Frauen langten bei der Feldarbeit kräftig zu – wie hier auf dem Foto<br />
Ende der fünfziger Jahre.<br />
14
Die Gegenwart:<br />
Erhols<strong>am</strong>es Wohnen in idyllischer Lage<br />
Aus genau 28 statistischen Bezirken besteht die Stadt <strong>Neuss</strong> –<br />
<strong>Speck</strong>/Wehl/Helpenstein ist einer davon. Ein Stadtteil, der aus<br />
drei Orten besteht? Das gibt es nur einmal in der Stadt <strong>Neuss</strong>.<br />
Die Planer haben diese drei Orte zu einem Bezirk zus<strong>am</strong>mengefasst,<br />
da es sich um recht kleine Dörfer handelt. Der „statistische<br />
Bezirk 26“ ist aber keineswegs der kleinste der 28 Bezirke. Mit<br />
einer Ges<strong>am</strong>tfläche von über drei Quadratkilometern ist er<br />
sogar größer als die <strong>Neuss</strong>er Innenstadt. <strong>Speck</strong>/Wehl/<br />
Helpenstein ist im <strong>Neuss</strong>er Süden gelegen. Seine Grenze reicht<br />
im Norden bis zur Erft und schließt im Süden an Münchrath und<br />
d<strong>am</strong>it an das Gebiet der Stadt Grevenbroich an. Im Westen trifft<br />
die Bezirksgrenze an die Erft südlich von Minkel, im Osten bis<br />
kurz vor die Tore Weckhovens und Hoistens. Zum 31. Dezember<br />
2003 wohnten in <strong>Speck</strong>/Wehl/Helpenstein genau 1359<br />
Einwohner. Ende 1989 waren es erst 1110 Personen. Von 1990<br />
bis 1999 hat die Einwohnerzahl stets zugenommen. Die höchsten<br />
Zuwächse waren 1991 und 1992 zu verzeichnen. Ab dem<br />
Jahr 2000 sinkt die Einwohnerzahl von <strong>Speck</strong>/Wehl/<br />
Helpenstein beständig. Der Ausländeranteil in <strong>Speck</strong>/Wehl/<br />
Der Ortsteil wird größer: „Auf den Stöcken“ werden die ersten Häuser gebaut.<br />
15
Helpenstein ist mit nur vier Prozent weit unterdurchschnittlich<br />
(Stadt <strong>Neuss</strong> insges<strong>am</strong>t: 13,3 Prozent). Die Statistiker haben<br />
aber noch ein paar andere interessante Zahlen parat: <strong>Speck</strong>/<br />
Wehl/Helpenstein ist ein Stadtteil mit überdurchschnittlichem<br />
Anteil junger und niedrigerem Anteil älterer Menschen. So beträgt<br />
zum Beispiel der Anteil der sechs- bis unter 18-Jährigen<br />
16,5 Prozent - in der Stadt <strong>Neuss</strong> insges<strong>am</strong>t aber nur 12,7 Prozent.<br />
Der Anteil der 45- bis unter 65-jährigen beträgt in <strong>Speck</strong>/<br />
Wehl/Helpenstein 29,3 Prozent gegenüber 26,5 Prozent in der<br />
Stadt <strong>Neuss</strong>. Exakt 14,4 Prozent der Einwohner sind 65 Jahre<br />
und älter, in der Stadt <strong>Neuss</strong> sind 17,6 Prozent der Einwohner in<br />
dieser Altersgruppe. Der Baubestand in <strong>Speck</strong>/Wehl/<br />
Helpenstein betrug 390 Wohngebäude und 541 Wohnungen.<br />
Fast ein Viertel davon, nämlich 100 Wohngebäude und 122<br />
Wohnungen, sind seit 1990 im statistischen Bezirk <strong>Speck</strong>/<br />
Wehl/Helpenstein fertiggestellt worden, vor allem in den Jahren<br />
1992, 1993, 1995 und 1999. Dies hat wesentlich zum<br />
Bevölkerungszuwachs beigetragen. Und dadurch wird auch erklärt,<br />
dass die Bevölkerung relativ jung ist: In viele der Neubauten<br />
sind nämlich junge F<strong>am</strong>ilien eingezogen. Und deren Nachwuchs<br />
drückt das Durchschnittsalter. Mit einem weiteren größeren<br />
Wachstum des Ortsteiles ist zurzeit allerdings nicht zu rechnen:<br />
Der Bauüberhang (das sind genehmigte, aber noch nicht<br />
fertiggestellte Wohngebäude und Wohnungen) betrug Ende<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Ortsteilen ist <strong>Speck</strong>/Wehl/Helpenstein nie<br />
übermäßig gewachsen: das zeigt der Vergleich der Karte von 1842 . . .<br />
18
2003 drei Wohngebäude und drei Wohnungen. Dies zeigt,<br />
dass größere Baupotentiale nicht mehr vorhanden sind und sich<br />
die Neubautätigkeit auf bereits bebaute Grundstücke und Baulücken<br />
erstreckt. Glück für diejenigen, die nach <strong>Speck</strong>, Wehl<br />
oder Helpenstein gezogen sind. Denn die ländliche Idylle bleibt<br />
ihnen erhalten. Umgeben von Feldern und Wiesen lebt es sich in<br />
dem südlichen Stadtteil fast wie im Naherholungsgebiet. Erhols<strong>am</strong>e<br />
Spaziergänge an der Erft entlang, mit den Inlinern oder<br />
dem Fahrrad durch die Natur – die <strong>Speck</strong>er, Wehler und<br />
Helpensteiner brauchen dazu nur vor die Haustür zu treten. Auf<br />
der anderen Seite ist mit dem Auto oder dem Bus die City schnell<br />
erreicht. Für Einkäufe ist es auch nötig, den Wohnort zu verlassen:<br />
1359 Einwohner – für einen Lebensmittelmarkt lohnt es sich<br />
einfach nicht, sich in einem Stadtteil mit so wenigen Bewohnern<br />
niederzulassen. Bei der heutigen Mobilität, wo in fast jeder F<strong>am</strong>ilie<br />
zumindest ein F<strong>am</strong>ilienmitglied ein Auto hat, ist diese<br />
„Versorgungslücke“ durch einen Tritt aufs Gaspedal schnell geschlossen:<br />
Bei ihren Lebensmitteleinkäufen orientieren sich die<br />
Einwohner von <strong>Speck</strong>, Wehl und Helpenstein insbesondere nach<br />
Hoisten (44 Prozent) und in die Innenstadt (22 Prozent). Angesteuert<br />
werden auch der Aldi- und Edeka-Markt im statistischen<br />
Bezirk Pomona an der Moselstraße/Holzheimer Weg (17 Prozent).<br />
Eine relativ starke Orientierung auf die Innenstadt besteht<br />
auch beim Kauf von Büchern (70 Prozent), Kosmetik und Arznei-<br />
. . . mit der Lauftaufnahme aus dem Jahr 1986, die aus 3500 Metern Höhe<br />
geschossen wurde.<br />
19
mitteln (63 Prozent) sowie bei Einkauf von Uhren und Schmuckwaren<br />
(74 Prozent), Oberbekleidung (65 Prozent) und Schuhen<br />
(55 Prozent). Aber auch die Nachbarstadt wird gern angesteuert:<br />
Zweit wichtigster Einkaufsort für Oberbekleidung und Schuhe<br />
nach der <strong>Neuss</strong>er Innenstadt ist Düsseldorf – dort fahren 30<br />
beziehungsweise 35 Prozent der Ortsteilbewohner regelmäßig<br />
hin. Es gibt kein ausgewiesenes Gewerbegebiet in <strong>Speck</strong>/<br />
Wehl/Helpenstein. Die wenigen Gewerbetreibenden sind in reinen<br />
Wohngebiete angesiedelt. Im ges<strong>am</strong>ten Bezirk gibt es nur<br />
zwei größere Betriebe mit insges<strong>am</strong>t rund 60 Mitarbeitern: die<br />
Fleischwarenfabrik Schoorel mit zirka 50 sowie ein<br />
Bewachungsunternehmen mit elf Mitarbeitern. Ähnlich wie beim<br />
Einkaufen liegt die Sache bei der Kinder- und Jugendarbeit: Ein<br />
eigenes Angebot vor Ort ist nicht zu finanzieren. So gibt es im<br />
Stadtteil <strong>Speck</strong>/Wehl/Helpenstein keine Einrichtungen der Jugendarbeit.<br />
Für Kinder und Jugendliche aus diesen Stadtteilen<br />
stehen allerdings die Angebote der Einrichtungen der offenen<br />
Kinder- und Jugendarbeit sowie der ehren<strong>am</strong>tlichen Jugendverbandsarbeit<br />
in den Stadtteilen Hoisten und Weckhoven sowie<br />
Holzheim und Grefrath zur Verfügung. Außerdem existieren in<br />
<strong>Speck</strong> zwei öffentliche Kinderspielplätze sowie ein Bolzplatz.<br />
Die Spielplätze „Am Driesch“ und „Jakob-Weitz-Straße“ sind für<br />
Klein- und Schulkinder vorgesehen. Mit dem Bau des Spielplatzes<br />
„Jakob-Weitz-Straße“ wurde mit finanzieller Unterstützung<br />
An Platz zum Spielen und Toben wurde beim Bau des Wohngebietes Jakob-<br />
Weitz-Straße gedacht.<br />
20
(Geldspende) einer Elterninitiative 1994 begonnen, zunächst<br />
wurde der Kleinkinderbereich ausgebaut. Im Rahmen des<br />
Kinderspielplatzprogr<strong>am</strong>ms 1995 konnte der Ausbau des<br />
Schulkinderbereiches realisiert werden. In Helpenstein existiert<br />
ein öffentlicher Kinderspiel- und Bolzplatz. Der Kinderspielplatz<br />
ist für Klein- und Schulkinder vorgesehen.<br />
Auch in Helpenstein werden alte Traditionen bewahrt – wie zum Beispiel<br />
das Maibaumsetzen.<br />
Wohnen in der Idylle – wer in die Stadt will, ist mit Auto, Roller oder Bus in<br />
wenigen Minuten dort.<br />
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Die Zukunft:<br />
Der Wirtschaftsweg wird verlegt, die<br />
„Schl<strong>am</strong>mpfütze“ ausgetrocknet<br />
Wirtschaftsweg an der Jakob-Weitz-Straße<br />
Der Wirtschaftsweg an der Jakob-Weitz-Straße liegt <strong>am</strong> südlichen<br />
Rand des Bebauungsplanes 11 in <strong>Speck</strong>. Bei starken Niederschlägen<br />
steht dieser Weg regelmäßig unter Wasser. Denn in<br />
der Mulde s<strong>am</strong>melt sich das Niederschlagswasser, und dazu<br />
fließt noch das Wasser, das von den benachbarten in Hanglage<br />
bewirtschafteten Ackerflächen kommt. Dies führt häufig zur<br />
Überschwemmung der nördlich liegenden Wohngrundstücke an<br />
der Jakob-Weitz-Straße. Daraufhin wurde auf Anregung der<br />
Anlieger die Verlegung des Wirtschaftsweges um zirka 20 Meter<br />
nach Süden und die Straßenentwässerung entlang des Weges<br />
in einer 30 Zentimeter tiefen Sickermulde geplant. Die Anlieger<br />
erklärten sich bereit, die durch die Verschiebung entstehen<br />
Grundstücksflächen zu erwerben. Der Rat hat Im Februar 2003<br />
beschlossen, die Arrondierungsflächen an die Anlieger zu veräußern.<br />
Die Ausbauplanung und der Rückbau des vorhandenen<br />
Vor allem junge F<strong>am</strong>ilien haben auf der Jakob-Weitz-Straße ein Häuschen<br />
im Grünen gebaut.<br />
22
Weges wurden im Mai im Rat beschlossen. Vorbehaltlich der<br />
Zustimmung der Landschaftsbehörde kann nun, wenn die<br />
Grundstücksverkäufe abgeschlossen worden sind, der Ausbau<br />
des Weges ausgeführt werden. Die Baukosten wurden mit 145<br />
000 € detailliert ermittelt und sollen durch die Einnahmen aus<br />
dem Grundstücksverkauf sowie mit einem Beitrag der Stadtentwässerung<br />
in Höhe von 32 500 € finanziert werden. Der<br />
Beitrag beruht auf der Tatsache, dass ein Sickerbecken für die<br />
Aufnahme des Niederschlagswassers eingespart werden kann.<br />
Voraussichtlich wird der Weg frühestens 2005 verlegt.<br />
Deckenerneuerungen der Grafenstraße<br />
In diesen Tagen erhält die Grafenstraße im Ortsteil Helpenstein<br />
eine neue Decke. Die Kosten lieben bei 13 500 Euro.<br />
Biotopverbund und Flächen<br />
für das Hegewild<br />
Die Erftaue bei Helpenstein/Minkel und der Waldbestand bei<br />
Wehl und auf dem ehemaligen Bahnd<strong>am</strong>m bilden aus städti-<br />
Die Kapelle zur schmerzhaften Mutter birgt Reliquien von Agatha und<br />
Konrad aus der Hoistener Kirche.<br />
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scher Sicht wertvolle Biotopflächen. Hier wurden in den beiden<br />
vergangenen Jahren vom städtischen Umwelt<strong>am</strong>t Pflanzen kartiert<br />
und so das Biotopkataster auf den neuesten Stand gebracht.<br />
Dabei konnte der Status „schützenswert“ erneut bestätigt<br />
werden. Der örtlichen Jägerschaft konnte in Abstimmung<br />
mit dem Umwelt- und dem Liegenschafts<strong>am</strong>t <strong>am</strong> ehemaligen<br />
Bahnd<strong>am</strong>m zwischen Helpenstein und Wehl ein städtisches<br />
Grundstück zur naturnahen Gestaltung für das Hegewild zur<br />
Verfügung gestellt werden. Die Jäger hätten in diesem Stadtbezirk<br />
gerne noch mehr solcher Flächen. Das Umwelt<strong>am</strong>t sichert<br />
zu, dass dies bei der Biotopverbund- und Ökokontoplanung<br />
berücksichtigt wird.<br />
Fluglärm<br />
<strong>Speck</strong>, Wehl und Helpenstein – diese Ortsteile werden von der<br />
so genannten Abfluglinie GMH/WRB/BETZO tangiert. Sie liegen<br />
im Bereich der Toleranzzone dieser Abfluglinie. Mit der<br />
auf einer Unterschriftenaktion basierenden Forderung, die Abfluglinie<br />
der einzelnen Flugzeuge wieder breit zu streuen konnte<br />
sich die Stadt <strong>Neuss</strong> in der Lärmschutzkommission des Flughafens<br />
Düsseldorf nicht durchsetzen.<br />
Den ländlichen Charakter – wie hier an der Ortsausfahrt <strong>Speck</strong> – wissen die<br />
Einwohner des südlichen Stadtteiles zu schätzen.<br />
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Stadt lehnt Ausbau des<br />
Flughafens Mönchengladbach ab<br />
Der Verkehrslandeplatz Mönchengladbach beabsichtigt, seine<br />
Start- und Landebahn von 1200 Meter auf 2400 Meter zu verlängern,<br />
um den Flughafen für den Verkehr mit Strahlflugzeugen<br />
mittlerer Größe wie zum Beispiel Airbus A320 oder Boing<br />
737 zu ertüchtigen. Im Zuge dieses Ausbaus beabsichtigt der<br />
Verkehrslandeplatz weiterhin eine Aufwertung zu einem<br />
Verkehrsflughafen analog zum Flughafen Düsseldorf zu beantragen.<br />
Zur oben genannten Bahnverlängerung läuft derzeit<br />
bei der Bezirksregierung Düsseldorf ein Verfahren zur 17. Änderung<br />
des Gebietsentwicklungsplanes (GEP 99) sowie das<br />
Planfeststellungsverfahren der Startbahnverlängerung. In einer<br />
vorläufigen Stellungnahme hat der Rat der Stadt <strong>Neuss</strong> in seiner<br />
Sitzung <strong>am</strong> 14. Februar 2003 erhebliche Bedenken gegenüber<br />
den Planungen geäußert und sich ausdrücklich gegen<br />
eine Erweiterung des Verkehrslandeplatzes Mönchengladbach<br />
ausgesprochen.<br />
Die Fleischwarenfabrik Schoorel mit rund 50 Mitarbeitern ist der größte<br />
Arbeitgeber in <strong>Speck</strong>/Wehl/Helpenstein.<br />
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EINRICHTUNGEN UND ADRESSEN<br />
KINDERGARTEN<br />
KINDERGARTEN NEUKIRCHEN E.V.<br />
Träger: Elterninitiative, Alte Schule Helpenstein,<br />
Telefon: 02182/9305<br />
SCHULEN<br />
Grundschule<br />
RICHARD-SCHIRRMANN-SCHULE<br />
Hoistener Schulstraße 13-15, Telefon: 02137/6377<br />
Förderverein der Richard-Schirrmann-Schule<br />
KIRCHEN<br />
KATHOLISCHE KIRCHENGEMEINDE ST. PETER HOISTEN<br />
Seelsorger<br />
Pfr./Dechant Wolfgang Vossen<br />
Maximilian-Kolbe-Straße 4, Telefon: 470395<br />
Der Glaserbetrieb Scheuren ist einer der wenigen Gewerbe treibenden Firmen<br />
in <strong>Speck</strong>, Wehl und Helpenstein.<br />
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Kpl. Joseph Vadakkekara<br />
Schützenstraße 8, Telefon: 7874675<br />
Pastoralassistent Frank Zielinski<br />
Maximilian-Kolbe-Straße 6, Telefon: 470854<br />
Pfarrbüro<br />
Frau Urbanik, Schützenstraße 8, Telefon: 02137/5119,<br />
Telefax: 02137/6270<br />
Öffnungszeiten: Dienstag 9 – 12 Uhr, Freitag 15 – 18 Uhr<br />
Gottesdienste<br />
Dienstag 18 Uhr, Mittwoch 8.15 Uhr Schulgottesdienst, 9.30 Uhr<br />
jeder erste Mittwoch im Monat Frauengemeinschaftsmesse,<br />
Freitag, 18 Uhr, S<strong>am</strong>stag, 18.30 Uhr, Sonntag, 9.30 Uhr<br />
(jeder 2te Sonntag im Monat F<strong>am</strong>iliengottesdienst)<br />
Pfarrbücherei<br />
Schützenstraße 6, Telefon: 02137/7874671<br />
Öffnungszeiten: Dienstag 11 – 13 Uhr, Mittwoch 16 – 19 Uhr,<br />
Sonntag 10.15 – 12 Uhr, Jeden ersten S<strong>am</strong>stag im Monat<br />
19 – 19.45 Uhr<br />
Kindergarten St. Peter/Hoisten<br />
Leitung Frau Sybille Knopp, Telefon: 02137/6297<br />
Im Biergarten „Da Enzo“ treffen sich Bewohner, aber auch viele auswärtige<br />
Freizeitradler und Spaziergänger zum gemütlichen Plausch.<br />
27
KATHOLISCHE KIRCHENGEMEINDE<br />
ST. JAKOBUS D.Ä., NEUKIRCHEN<br />
Zur Pfarrgemeinde St. Jakobus gehört der Stadtteil Wehl ganz,<br />
sowie der Teil von <strong>Speck</strong>, der rechts der B477 liegt. Die Kirchengemeinde<br />
St. Jakobus zählt etwa 2.300 Katholiken, sie gehört zum<br />
Pfarrverband Grevenbroich-Niedererft (Neukirchen, Hülchrath,<br />
Wevelinghoven, Kapellen, Hemmerden).<br />
Seelsorger<br />
Pastor Heinz Theo Lorenz, Jakobusplatz 1, 41516 Grevenbroich<br />
Telefon: 02182/7119, Telefax: 02182/885825<br />
Gemeindereferentin Maria Moormann,<br />
Jakobusplatz 1, 41516 Grevenbroich<br />
Telefon: 02182/7119, Telefax: 02182/885825<br />
Gottesdienste<br />
Montags 7.30 Uhr, Mittwochs 8.15 Uhr,<br />
Donnerstags 18.30 Uhr, S<strong>am</strong>stags 18 Uhr, Sonntags 9 Uhr<br />
F<strong>am</strong>ilienmesse jeden 1. S<strong>am</strong>stag im Monat um 18 Uhr<br />
Krabbelmesse jeden letzten S<strong>am</strong>stag im Monat um 16.30 Uhr<br />
Frauengemeinschaftsmesse jeden 1. Donnerstag im Monat um<br />
18.30 Uhr<br />
Joggen und Wandern durch Wiesen und Wald – rings um <strong>Speck</strong>/Wehl/<br />
Helpenstein bietet sich ideales Terrain.<br />
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Pfarrbüro<br />
Frau Sartor, Jakobusplatz 1, 41516 Grevenbroich<br />
Telefon: 02182/7119, Telefax: 02182/885825<br />
Öffnungszeiten: montags, mittwochs 9 – 12 Uhr,<br />
donnerstags 15 – 18 Uhr, freitags 9 – 12 Uhr.<br />
Kindergarten<br />
Leiterin Frau Bender, Lohweg 2, 41516 Grevenbroich<br />
Telefon: 02182/7504<br />
Pfarrbücherei<br />
Leiterin Frau Volkmer, Im Pfarrheim,<br />
Jakobusplatz 1, 41516 Grevenbroich<br />
Öffnungszeiten: montags 16.30 – 18.30 Uhr,<br />
mittwochs 15 – 17 Uhr<br />
Krabbelgruppen<br />
Informationen im Pfarrbüro<br />
Internet-Adresse<br />
www.Jakobus-Neukirchen.de<br />
Da fühlt sich der Betrachter des Fotos fast wie im Urlaub: Ferien auf dem<br />
Land im <strong>Neuss</strong>er Süden in <strong>Speck</strong>/Wehl/Helpenstein.<br />
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EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE WEVLINGHOVEN<br />
Ansprechpartner<br />
Pfarrer Thomas Winkler,<br />
Landsberger Straße 28, 41516 Grevenbroich,<br />
Telefon: 02182/6289<br />
Presbyter Bernd A. Groß,<br />
Braunsberger Straße 11, 41516 Grevenbroich,<br />
Telefon: 02182/7360<br />
Gabriele Pusch, Jakob-Weitz-Straße 4, 41472 <strong>Neuss</strong>,<br />
Telefon: 02182/69282<br />
Gottesdienste<br />
im ev. Gemeindezentrum Haus Bethlehem,<br />
Landsberger Straße 26, 41516 Grevenbroich<br />
Sonntag 9.30<br />
Weitere Termine<br />
Seniorenkreis jeden 2. Mittwoch, 15 Uhr<br />
Gesprächskreis jeden 3. Mittwoch, 20 Uhr<br />
Jugendheim<br />
zahlreiche Gruppen und offene Zeiten für Kinder und<br />
Jugendliche; Infos bei der Jugendleiterin Silke Lermann,<br />
Telefon: 02182/6377<br />
Für den <strong>Speck</strong>er Schützen stand ein Mensch aus Fleisch und Blut Modell,<br />
nach dessen Formen die Statue hergestellt worden ist.<br />
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KAPELLE ZUR SCHMERZHAFTEN MUTTER<br />
Habernusstraße<br />
VEREINE/EINRICHTUNGEN<br />
KIRMESGESELLSCHAFT SPECK/WEHL<br />
Horst Ripphahn, Hermann-Cossmann-Straße 29,<br />
Telefon: 02182/6272<br />
KIRMESGESELLSCHAFT „VEREIN FIDELE BRÜDER“ 1921<br />
HELPENSTEIN<br />
Martin Kluth, Harbernusstraße 16 a, Telefon: 02182/60955<br />
DORFGEMEINSCHAFT HELPENSTEIN<br />
Martin Kluth, Harbernusstraße 16 a, Telefon: 02182/60955<br />
FREIZEITFUSSBALLVEREIN „FUSSEBERG KICKERS“<br />
Winfried Titze, Auf den Stöcken 16 a, Telefon: 02182/69165<br />
SCHIEDSMÄNNER/-FRAUEN<br />
Josef Gilles, Hauptstraße 5, Telefon: 02131/469222<br />
Idyllische Plätze in dem südlichen <strong>Neuss</strong>er Stadtteil sind schnell gefunden –<br />
wie hier gleich neben der Landstraße bei Helpenstein.<br />
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IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Stadt <strong>Neuss</strong>, Der Bürgermeister<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Verantwortlich im Sinne des<br />
Landespressegesetzes: Hans Mietzen<br />
Redaktion: Dr. Christoph Pütz<br />
Peter Fischer<br />
Claudia Heveling<br />
Fotos: Lothar Berns<br />
Stadtarchiv <strong>Neuss</strong><br />
Druck: www.printf<strong>am</strong>ily.de<br />
Stand: Juli 2004<br />
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