1 Die Schraubverbindung allgemein - IBES Electronic GmbH
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3.3 Streckgrenzgesteuertes Anziehverfahren Der wesentliche Unterschied dieses Verfahrens liegt darin, daß die Schraube nur bis an den Rand der plastischen Dehnung angezogen wird. Bei diesem Schraubverfahren muß die Schraubverbindung so ausgelastet sein, daß die Schraube in den plastischen Bereich gedreht werden kann und die zu verbindenden Teile nicht z.B. unter dem Schraubenkopf oder im Gewinde wegfließen. Die Vorteile beim streckgrenzgesteuerten Anziehen liegen darin, daß die Vorspannkraft weitestgehend reibwertunabhängig erreicht wird und der Anziehfaktor als 1 angenommen werden kann. Eine Überdimensionierung der Schraube ist somit nicht erforderlich. Wichtige Bedingungen Ab dem Proportionalitätspunkt muß unabhängig von o. g. Faktoren solange weitergedreht werden, bis der Streckgrenzpunkt erreicht ist. Die Gewindereibung und somit die auftretende Torsionsspannung in der Schraube muß wesentlich kleiner sein als die Unterkopfreibung bzw. die Zugspannung in der Schraube, so daß der Streckgrenzpunkt ausschließlich aufgrund der Zugkraft erreicht wird. Schraubverfahren Steckgrenzgesteuert Abschaltgradient innerhalb vorgegebener Toleranz; Drehwinkel bis zum äquivalenten Endmoment nicht erreicht; Schrauber schaltet ab Schraubfall N.I.O. Drehmoment, Überwachungswinkel und Abschaltgradient innerhalb vorgegebener Toleranz. Schraubfall I.O. Drehmoment und Überwachungswinkel innerhalb vorgegebener Toleranz; unterer Gradient erreicht, jedoch prozentualen Abschaltpunkt G% nicht erreicht; Schrauber schaltet ab. Schraubfall I.O. Drehmoment innerhalb vorgegebener Toleranz; oberer Gradient überschritten, jedoch prozentualen Abschaltpunkt G% nicht erreicht; Schrauber schaltet ab. Schraubfall N.I.O. Seite 9
3.4 Stromgesteuertes Anziehverfahren mit Strom- und Anziehwinkelkontrolle Funktion: Der Modus Stromsteuerung dient der Überwachung und Steuerung von Schraubvorgängen mit bürstenlosen Schraubspindeln ohne Drehmomentsensor. Hierzu wird der Motorstrom im Servoverstärker als Ersatz für das Drehmoment ermittelt. Der erfaßte Motorstrom ist dabei mit Einschränkungen dem auftretenden Drehmoment proportional. Durch einen einmaligen Kalibriervorgang wird in der Steuerung der Motorstrom auf das reale Drehmoment reproduziert. Schraubverfahren Stromgesteuert/drehwinkelüberwacht Kalibrier- und Meßvorgang Bei Kalibrierfunktion EIN und Aufnehmer angeschlossen: Vorgang 1: Kalibrieren: Der Kalibriervorgang wird im Produktionsmodus gestartet. Der Vorsatztransducer ist direkt mit der Schraub- und Meßelektronik CS2000 verbunden. Die, über diesen aufgenommenen Drehmomentwerte, bestimmen den Ablauf und die Abschaltung des Schraubwerkzeugs. Während des Kalibriervorgangs werden die, den Drehmomentwerten äquivalenten Stromwerte durch die Meßelektronik erfaßt. Es sind minimal 5 Kalibriervorgänge notwendig. Aus den Kalibriervorgängen errechnet sich die Meßelektronik automatisch den für dieses Schraubverfahren notwendigen Stromfaktor in Nm / Ampere. Vorsatztransducer-Verstärkung gefordert 2 mV / V Weiterhin ist jeder bürstenlose Motor einer Schraubspindel mit einem Rotorlagegeber ausgerüstet, der dem Servoverstärker Winkelsignale liefert. Solch ein Geber kann als Resolver, Encoder oder Inkremental-Geber arbeiten. Beide Meßwerte, das aus dem Motorstrom reproduzierte Drehmoment und der Drehwinkel auf der Rotorlage, werden dann zur Realisierung des Schraubdiagramms herangezogen. Bei Kalibrierfunktion AUS: (kein Aufnehmer angeschlossen) Vorgang 2: Messvorgang: Der Kalibriervorgang wurde mindestens 5 mal durchgeführt und ein Stromfaktor durch die Schraub- und Meßelektronik errechnet. Die den Drehmomentwerten äquivalenten Stromwerte werden automatisch mit den Drehmomentwerten angezeigt und bei Parameteränderung auch automatisch mit verändert. Achtung: Bei Werkzeugwechsel ist grundsätzlich ein Kalibriervorgang durchzuführen. Seite 10
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3.3 Streckgrenzgesteuertes Anziehverfahren<br />
Der wesentliche Unterschied dieses Verfahrens liegt darin, daß die Schraube nur bis an den Rand der<br />
plastischen Dehnung angezogen wird. Bei diesem Schraubverfahren muß die <strong>Schraubverbindung</strong> so<br />
ausgelastet sein, daß die Schraube in den plastischen Bereich gedreht werden kann und die zu verbindenden<br />
Teile nicht z.B. unter dem Schraubenkopf oder im Gewinde wegfließen. <strong>Die</strong> Vorteile beim<br />
streckgrenzgesteuerten Anziehen liegen darin, daß die Vorspannkraft weitestgehend reibwertunabhängig<br />
erreicht wird und der Anziehfaktor als 1 angenommen werden kann. Eine Überdimensionierung der Schraube<br />
ist somit nicht erforderlich.<br />
Wichtige Bedingungen<br />
Ab dem Proportionalitätspunkt muß unabhängig von o. g. Faktoren solange weitergedreht werden, bis der<br />
Streckgrenzpunkt erreicht ist.<br />
<strong>Die</strong> Gewindereibung und somit die auftretende Torsionsspannung in der Schraube muß wesentlich kleiner sein<br />
als die Unterkopfreibung bzw. die Zugspannung in der Schraube, so daß der Streckgrenzpunkt ausschließlich<br />
aufgrund der Zugkraft erreicht wird.<br />
Schraubverfahren Steckgrenzgesteuert<br />
Abschaltgradient innerhalb<br />
vorgegebener Toleranz; Drehwinkel bis<br />
zum äquivalenten Endmoment nicht<br />
erreicht; Schrauber schaltet ab<br />
Schraubfall N.I.O.<br />
Drehmoment, Überwachungswinkel<br />
und Abschaltgradient innerhalb<br />
vorgegebener Toleranz.<br />
Schraubfall I.O.<br />
Drehmoment und Überwachungswinkel<br />
innerhalb vorgegebener Toleranz;<br />
unterer Gradient erreicht, jedoch<br />
prozentualen Abschaltpunkt G% nicht<br />
erreicht; Schrauber schaltet ab.<br />
Schraubfall I.O.<br />
Drehmoment innerhalb vorgegebener<br />
Toleranz; oberer Gradient überschritten,<br />
jedoch prozentualen Abschaltpunkt G%<br />
nicht erreicht; Schrauber schaltet ab.<br />
Schraubfall N.I.O.<br />
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