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1 Die Schraubverbindung allgemein - IBES Electronic GmbH

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Grundlagen der<br />

Schraubtechnik<br />

www.ibes-electronic.de


Inhaltsverzeichnis<br />

1 DIE SCHRAUBVERBINDUNG ALLGEMEIN ....................................................................................................2<br />

1.1 AUTOMATISIERUNG DES SCHRAUBABLAUFS.....................................................................................................2<br />

1.2 FAKTOREN, DIE DIE SCHRAUBVERBINDUNG BEEINFLUSSEN...............................................................................2<br />

1.3 ERHÖHUNG DER VORSPANNKRAFT..................................................................................................................3<br />

1.4 SETZERSCHEINUNGEN....................................................................................................................................3<br />

1.5 VERLUST DER VORSPANNKRAFT .....................................................................................................................3<br />

1.6 SICHERN VON SCHRAUBVERBINDUNGEN..........................................................................................................3<br />

1.7 DREHMOMENT ZUR ERMITTLUNG DER VORSPANNKRAFT...................................................................................4<br />

1.8 EINFLÜSSE AUF DIE VORSPANNKRAFT .............................................................................................................4<br />

2 ÜBERPRÜFUNG DER DREHMOMENTGENAUIGKEIT ..................................................................................5<br />

2.1 ÜBERPRÜFUNG DER DREHMOMENTGENAUIGKEIT VON SCHRAUBGERÄTEN NACH ISO 5393 ...............................5<br />

2.2 DREHMOMENTGESTEUERTE WERKZEUGE IM VERGLEICH .................................................................................6<br />

3 DIE ANZIEHVERFAHREN UND IHRE ANWENDUNGEN................................................................................7<br />

3.1 DREHMOMENTGESTEUERTES ANZIEHVERFAHREN............................................................................................7<br />

3.2 DREHWINKELGESTEUERTES ANZIEHVERFAHREN..............................................................................................8<br />

3.3 STRECKGRENZGESTEUERTES ANZIEHVERFAHREN ...........................................................................................9<br />

3.4 STROMGESTEUERTES ANZIEHVERFAHREN MIT STROM- UND ANZIEHWINKELKONTROLLE ..................................10<br />

3.5 DAS LÖSE- / NACHZIEHVERFAHREN ..............................................................................................................11<br />

3.6 BLECHVERSCHRAUBUNGEN ..........................................................................................................................11<br />

3.7 SELBSTFURCHENDE SCHRAUBEN..................................................................................................................12<br />

3.8 STOP- UND QUETSCHMUTTERN, MIKROVERKAPSELTE SCHRAUBEN.................................................................12<br />

3.9 STICK-SLIP-VERSCHRAUBUNG......................................................................................................................13<br />

3.10 HÜLLKURVENÜBERWACHUNG........................................................................................................................14<br />

4 AUSWAHL DES SCHRAUBSYSTEMS...........................................................................................................15<br />

4.1 HANDSCHRAUBGERÄTE ................................................................................................................................15<br />

4.2 HANDGEFÜHRTE MEHRFACHSCHRAUBER ......................................................................................................16<br />

4.3 STATIONÄRE SCHRAUBSYSTEME...................................................................................................................17<br />

5 AUFBAU DES SCHRAUBSYSTEMS..............................................................................................................18<br />

5.1 DIE SCHRAUBSPINDEL..................................................................................................................................19<br />

5.1.1 Antriebe für die Schraubtechnik......................................................................................................... 20<br />

5.1.2 Planetengetriebe ................................................................................................................................ 24<br />

5.1.3 Meßwertaufnehmer ............................................................................................................................ 25<br />

5.1.4 Spindelabtriebe .................................................................................................................................. 27<br />

5.2 DAS WERKZEUGKABEL.................................................................................................................................28<br />

5.3 DIE SCHRAUB- UND MEßELEKTRONIK............................................................................................................29<br />

Seite 1


1 <strong>Die</strong> <strong>Schraubverbindung</strong> <strong>allgemein</strong><br />

In der modernen Montagetechnik ist die <strong>Schraubverbindung</strong> nach wie vor eine der wichtigsten<br />

Verbindungsarten. <strong>Die</strong> Vielfalt der Schrauben in der Schraubtechnik hat sich im Vergleich zu früher deutlich<br />

geändert. Methoden zur Berechnung von <strong>Schraubverbindung</strong>en und neu entwickelte Schraubverfahren bieten<br />

die Möglichkeit, die Schrauben in ihren Abmessung wesentlich zu verkleinern. Das Resultat sind kleinere und<br />

leichtere Schrauben, eine deutliche Rohstoff- bzw. Gewichtsersparnis, das wiederum Kraftstoff (Rohöl) spart.<br />

1.1 Automatisierung des Schraubablaufs<br />

Da in der heutigen Zeit qualifiziertes Personal sehr knapp ist und viel Geld kostet, geht man immer mehr dazu<br />

über, Schraubabläufe zu automatisieren. Leider machen schlecht zugängliche Schraubstellen oder der Einsatz<br />

von Schrauben die sich nicht automatisch zuführen lassen eine Automatisierung sehr aufwendig oder<br />

unmöglich. Also muß die Automatisierung schon bei der Produktentwicklung beginnen. Um die Sicherheit bei<br />

verschiedenen Maschinen garantieren zu können, muß man alle Faktoren, die eine <strong>Schraubverbindung</strong><br />

beeinflussen, kennen.<br />

1.2 Faktoren, die die <strong>Schraubverbindung</strong> beeinflussen<br />

Vorspannkraft<br />

Eine <strong>Schraubverbindung</strong> ist eine lösbare Verbindung, die zwei oder mehrere Teile so zusammenfügen soll, daß<br />

sie sich unter allen vorkommenden Betriebskräften wie ein Teil verhalten.<br />

Von entscheidender Bedeutung für die Betriebssicherheit ist das Erhalten einer ausreichenden<br />

Restvorspannkraft (Restklemmkraft). Wird die Betriebskraft während des Betriebs so groß, daß sie die<br />

Vorspannkraft aufhebt, kann sich die Schraube - je nach Betriebsbelastung - lösen oder sogar brechen.<br />

Am einfachsten kann eine <strong>Schraubverbindung</strong> als<br />

eine Zug-/Druckfederkonstruktion dargestellt werden.<br />

<strong>Die</strong> Schraube entspricht der Zugfedern, die zu<br />

verschraubenden Teile der Druckfeder.<br />

Seite 2


1.3 Erhöhung der Vorspannkraft<br />

Für die Erhöhung der Vorspannkraft bei einer <strong>Schraubverbindung</strong> hat man im wesentlichen drei Möglichkeiten:<br />

Erhöhung des Spannungsquerschnitts durch Verwendung von mehr oder größeren Schrauben<br />

Erhöhung der Schraubengüte, die es möglich macht, bei gleicher Schraubenabmessung die<br />

Montagevorspannkraft zu erhöhen.<br />

Einsatz von genaueren Schraubverfahren, so daß die Schraube besser ausgenützt werden kann.<br />

1.4 Setzerscheinungen<br />

Setzerscheinungen treten unter dem Schraubenkopf (Mutter) und in der Trennfuge auf. Sind bei einer richtig<br />

ausgelegten <strong>Schraubverbindung</strong> keine Materialien wie Dichtungen, Farbe usw. in der Trennfuge vorhanden, so<br />

tragen nur die Oberflächenrauhigkeiten - die sich aufgrund der Flächenpressung einebnen - zu den<br />

Setzerscheinungen bei.<br />

1.5 Verlust der Vorspannkraft<br />

Wird beim Anziehen der Schrauben die Grenzflächenpressung unter dem Schraubenkopf oder in der Trennfuge<br />

überschritten, so tritt ein Fließen des verspannten Werkstoffes auf, das zum Verlust der Vorspannkraft führen<br />

kann.<br />

Einige Materialien wie z. B. bestimmte Kunststoffe, Wachs, Zinn neigen dazu zu fließen. Sind solche Materialien<br />

zwischen den Trennfugen vorhanden, hilft nur das Abdecken der Verbindungsflächen vor dem Beschichten.<br />

1.6 Sichern von <strong>Schraubverbindung</strong>en<br />

<strong>Die</strong> Sicherheit einer <strong>Schraubverbindung</strong> ist nur gewährleistet, wenn die Vorspannkraft dauerhaft erhalten bleibt.<br />

<strong>Die</strong> Sicherungselemente können in drei Gruppen unterteilt werden:<br />

Setzsicherung:<br />

Hierbei werden meist federnde Elemente unter dem Schraubenkopf plaziert (fest oder lose), welche die in einer<br />

<strong>Schraubverbindung</strong> erwarteten Setzerscheinungen kompensieren sollen.<br />

Verliersicherung:<br />

Verliersicherungen z. B. Mutter mit Klemmteil oder Kunststoffeinsatz sollen das Auseinanderfallen der<br />

verbundenen Teile verhindern.<br />

Losdrehsicherung:<br />

<strong>Die</strong> chemischen Sicherungen (z. B. Kleben, Mikroverkapselung) sind Losdrehsicherungen. Sie sind unabhängig<br />

von Schraubgüte und Schraubenabmessung einsetzbar. Oft haben sie aber beim gewollten Lösen einen<br />

negativen Nebeneffekt. Durch den Kleber wird das Losreißmoment um ein Vielfaches erhöht; der<br />

Schraubenkopf muß dieses hohe Drehmoment beim Lösen übertragen können.<br />

Seite 3


1.7 Drehmoment zur Ermittlung der Vorspannkraft<br />

Zur Definition der <strong>Schraubverbindung</strong> bzw. zur Ermittlung der Vorspannkraft wird das einfach zu ermittelnde<br />

Drehmoment benutzt. Der größte Unsicherheitsfaktor beim Anziehen ist die im Gewinde und unter dem<br />

Schraubenkopf auftretende Reibung. <strong>Die</strong> Unsicherheit besteht in erster Linie in dem großen Streubereich der<br />

Reibwerte. <strong>Die</strong> Gesamtreibung setzt sich aus Unterkopf- und Gewindereibung zusammen.<br />

1.8 Einflüsse auf die Vorspannkraft<br />

Einflüsse auf die Vorspannkraft<br />

Reibungseinflüsse<br />

Rauhe<br />

Oberfläche<br />

schlechte<br />

Schrauben<br />

ungeeignete<br />

Materialpaarung<br />

Unsichere<br />

Montagemethode<br />

Ungenaue oder<br />

ungeeignete<br />

Schrauber<br />

schlechte<br />

Schrauben<br />

ungenaue<br />

Werkstücke<br />

Setzerscheinungen <br />

Konstruktionsfehler<br />

ungeeignete<br />

Materialpaarung<br />

falsche<br />

Anzugsmethoden <br />

Temperatureinflüsse <br />

unterschiedlicherAusdehnungskoeffizient<br />

falsch ausgelegte<strong>Schraubverbindung</strong><br />

Verlust der Vorspannkraft:<br />

Klaffen der zu Verschraubenden Teile, Lösen der Schrauben, Brechen der Schrauben<br />

Zusammenhang aufgebrachtes Drehmoment - erreichte Vorspannkraft<br />

Lösen der<br />

Schrauben<br />

zu kleine<br />

Klemmkraft<br />

zu hohe Betriebskraft<br />

falsche<br />

Sicherung<br />

Seite 4


2 Überprüfung der Drehmomentgenauigkeit<br />

2.1 Überprüfung der Drehmomentgenauigkeit von Schraubgeräten nach ISO 5393<br />

Harter und weicher<br />

Schraubfall nach ISO 5393<br />

Um eine Aussage über die Drehmomentgenauigkeit von Schraubgeräten treffen zu können, sind bestimmte<br />

Randbedingungen zu betrachten. Ein Abschalten nach Erkennen des Drehmomentes benötigt eine bestimmte<br />

Reaktionszeit. Innerhalb dieser Zeit hat der Motor die Schraube bereits um einige Winkelgrade weitergedreht.<br />

Das Drehmoment wurde aufgrund der Schwungenergie (Drehenergie Erot) erhöht. Man spricht hier von einem<br />

Nachlauf des Drehmomentes. <strong>Die</strong> Schwungenergie ist definiert als:<br />

Erot =<br />

J<br />

2<br />

m d 2<br />

bzw. Erot =<br />

2 2<br />

2<br />

Erot Rotationsenergie<br />

(J) Massenträgheitsmoment<br />

(d) Durchmesser<br />

(e) Winkelgeschwindigkeit<br />

(m) Masse<br />

Es läßt sich leicht erkennen, daß eine Reduzierung des Durchmessers (d) und der Winkelgeschwindigkeit ( )<br />

des Motorläufers den größten Erfolg bei der Verringerung des Nachlaufes bringt, da diese Größen im Quadrat<br />

in die Rechnung eingehen, die Masse (m) linear.<br />

Bei einem weichen Schraubfall steigt das Drehmoment in Abhängigkeit vom Drehwinkel wesentlich langsamer<br />

an als bei einem harten Schraubfall. Der zu erwartende Nachlauf des Drehmoments ist entsprechend geringer.<br />

Da in der Praxis mit Änderungen der Schraubfallhärte gerechnet werden muß (unterschiedliche<br />

Schraubenchargen, Reibwerttoleranzen, Gewindetoleranzen usw.), soll die Drehmomentgenauigkeit eines<br />

Schraubsystemes möglichst schraubfallunabhängig sein. Um eine Aussage über die Leistungsfähigkeit von<br />

Schraubsystemen (Schraubgeräten) treffen zu können, wurden in der Richtlinie ISO 5393 die Schraubfallhärte,<br />

das Meßverfahren und die Auswertung zur Beurteilung von Schraubgeräten festgeschrieben. Steigt das<br />

Drehmoment von 10 % auf 100 % des Prüfdrehmomentes innerhalb eines Anziehdrehwinkels von 27° (bzw. von<br />

0 % auf 100 % innerhalb 30°) an, so ist der Schraubfall hart. Ein weicher Schraubfall liegt vor, wenn der Anstieg<br />

des Drehmoments von 10 % auf 100 % des Prüfdrehmomentes erst nach mehr als 650° erreicht wird (bzw. von<br />

0 % auf 100 % nach 720°). <strong>Die</strong> Schraubgeräte sollen die Genauigkeitsprüfung sowohl bei einem harten als<br />

auch bei einem weichen Schraubfall bestehen, ohne daß sie umgestellt werden. <strong>Die</strong> Auswertung folgt den<br />

Grundregeln der Statistik.<br />

Seite 5


2.2 Drehmomentgesteuerte Werkzeuge im Vergleich<br />

Bezeichnung Abschaltverfahren Vorteile Nachteile<br />

Präzisions-<br />

Schraubsystem mit<br />

Elektroschrauber<br />

EC - System<br />

Elektroschrauber mit<br />

Stromabschaltung<br />

Mech.<br />

Abschaltschrauber<br />

Druckluftstillstandsschrauber<br />

Impulsgesteuerter<br />

Schrauber<br />

Drehmoment-Sollwertvorgabe<br />

Vorgabe eines zum<br />

Drehmoment proportionalen<br />

Stromwertes<br />

Über Vorspannung der<br />

Druckfeder in der<br />

Abschaltkupplung<br />

hohe Wiederholgenauigkeit<br />

Drehmomentanzeige<br />

Drehwinkelanzeige<br />

IO/NIO-Aussage<br />

Dokumentationsmöglichkeit<br />

hohe Standzeit<br />

gut regelbar<br />

leise<br />

preisgünstig<br />

hohe Standzeit<br />

leise<br />

IO/NIO-Aussage über<br />

Stromwert möglich<br />

leicht einstellbar<br />

preiswert<br />

Schwungenergie wird<br />

mit Kupplung entkoppelt<br />

über Luftdruck preiswert<br />

hohe Dynamik des<br />

Motors<br />

über Luftdruck<br />

über Öldurchfluß im<br />

Impulsschlagwerk<br />

nahezu Rückdrehmomentfrei<br />

hoher Steuerungsaufwand<br />

teuer<br />

indirektes Meßsystem<br />

über zum Drehmoment<br />

proportionalen Strom<br />

muß von Zeit zu Zeit<br />

kalibriert werden<br />

muß regelmäßig<br />

kalibriert werden<br />

Kupplung ist<br />

Verschleißteil<br />

keine IO/NIO Aussage<br />

hoher Geräuschpegel<br />

starker Einfluß der<br />

Betriebsdruckschwanku<br />

ng auf das Drehmoment<br />

laut<br />

starke Drehmomentabhängigkeit<br />

vom Schraubfall und<br />

von der Schraubzeit,<br />

Drehmoment kann nur<br />

bedingt direkt<br />

gemessen werden<br />

Seite 6


3 <strong>Die</strong> Anziehverfahren und ihre Anwendungen<br />

<strong>Die</strong> drei wichtigsten Faktoren die eine <strong>Schraubverbindung</strong> beeinflussen sind:<br />

<strong>Die</strong> Reibverhältnisse unter dem Schraubenkopf und im Gewinde.<br />

<strong>Die</strong> Anziehmethode des Schraubwerkzeugs.<br />

Das verwendete Schraubsystem und seine Genauigkeit.<br />

3.1 Drehmomentgesteuertes Anziehverfahren<br />

Bei der Drehmomenterfassung wird zwischen einer direkten und einer indirekten Messung des Drehmoments<br />

unterschieden.<br />

Schraubsysteme, die mit einem Drehmomentmeßwertgeber das Drehmoment während des Anziehvorgangs<br />

direkt an der Schraube messen, sind direkte Drehmomentmeßsysteme.<br />

Zu den indirekten Drehmomentmeßsystemen zählen Systeme, die das Drehmoment von einer<br />

drehmomentabhängigen Meßgröße ableiten. (z. B. Druckluftabwürgerschrauber, Abschaltschrauber, Schrauber<br />

mit Stromsteuerung).<br />

Das verwendete Meßverfahren (direkt oder indirekt) steht in direktem Zusammenhang mit der erreichbaren<br />

Drehmomentgenauigkeit.<br />

Beim Einsatz von Präzisionsschraubsystemen wird zusätzlich eine Drehwinkelüberwachung eingesetzt. <strong>Die</strong>s<br />

bietet sich bei Schraubsystemen mit integrierten Meßwertgebern an, da die verwendeten Meßwertgeber<br />

größtenteils die Drehwinkelmessung beinhalten und die verwendeten Steuerungen üblicherweise die<br />

Auswertung der Winkelsignale durchführen können.<br />

Schraubverfahren drehmomentgesteuert/drehwinkelüberwacht<br />

Drehmoment und<br />

Überwachungswinkel innerhalb<br />

der vorgegebenen Toleranz<br />

Schraubfall I.O.<br />

Drehmoment bis zum max.<br />

Überwachungswinkel nicht<br />

erreicht, Schrauber schaltet ab<br />

Schraubfall N.I.O.<br />

Drehmoment innerhalb der<br />

vorgegebenen Toleranz,<br />

Überwachungswinkel nicht erreicht<br />

Schraubfall N.I.O.<br />

Seite 7


3.2 Drehwinkelgesteuertes Anziehverfahren<br />

Der Einsatz des drehwinkelgesteuerten Anziehverfahrens gehört heute speziell in der Kraftfahrzeugindustrie<br />

zum Stand der Technik.<br />

<strong>Die</strong> Schraube wird wie beim drehmomentgesteuerten Anziehverfahren zunächst bis zu einem definierten<br />

Schwellmoment, bei dem die Fügevorgänge abgeschlossen sind, angezogen. Ab diesem Drehmoment wird um<br />

einen definierten Drehwinkel weitergedreht. Das Abschaltdrehmoment wird überwacht.<br />

Bei richtig angewendetem Drehwinkelschraubverfahren wird die Schraube gezielt in den plastischen Bereich<br />

hinein angezogen. Um die Vorspannkraftsteuerung, die aus der Reibwertsteuerung resultiert, bis zum<br />

Abschaltpunkt zu minimieren, wird die Schraube üblicherweise in den abfallenden Bereich des<br />

Spannungs/Drehungsdiagrammes der Schraube, d. h. über die Schraubenstreckgrenze hinaus, angezogen.<br />

Wird die Schraube beim drehwinkelgesteuerten Schraubverfahren nur im elastischen Bereich gedehnt, so sind<br />

die Reibeinflüsse wie beim drehmomentgesteuerten Schraubverfahren sehr hoch, die Vorspannkraft streut<br />

entsprechend.<br />

Für drehwinkelgesteuerte Schraubverfahren verwendet man spezielle Dehnschaftsschrauben mit<br />

ausreichender Klemmlänge.<br />

Schrauben, die drehwinkelgesteuert angezogen wurden, sollten kein zweites Mal verschraubt werden, da beim<br />

zweiten Verschrauben aufgrund von Querschnittsverengungen die Festigkeit eingeschränkt sein kann. <strong>Die</strong><br />

Schrauben dürfen nicht mit einem Drehmomentmeßschlüssel weitergedreht werden; es besteht sonst die<br />

Gefahr der Überbeanspruchung.<br />

Schraubverfahren drehwinkelgesteuert/drehmomentüberwacht<br />

Drehwinkel und äquivalentes<br />

Endmoment innerhalb der<br />

vorgegebenen Toleranz<br />

Schraubfall I.O.<br />

Drehwinkel innerhalb<br />

vorgegebener Toleranz,<br />

äquivalentes Endmoment nicht<br />

erreicht<br />

Schraubfall N.I.O.<br />

Drehwinkel bis zum max.<br />

äquivalenten Endmoment nicht<br />

erreicht, Schrauber schaltet ab<br />

Schraubfall N.I.O.<br />

Seite 8


3.3 Streckgrenzgesteuertes Anziehverfahren<br />

Der wesentliche Unterschied dieses Verfahrens liegt darin, daß die Schraube nur bis an den Rand der<br />

plastischen Dehnung angezogen wird. Bei diesem Schraubverfahren muß die <strong>Schraubverbindung</strong> so<br />

ausgelastet sein, daß die Schraube in den plastischen Bereich gedreht werden kann und die zu verbindenden<br />

Teile nicht z.B. unter dem Schraubenkopf oder im Gewinde wegfließen. <strong>Die</strong> Vorteile beim<br />

streckgrenzgesteuerten Anziehen liegen darin, daß die Vorspannkraft weitestgehend reibwertunabhängig<br />

erreicht wird und der Anziehfaktor als 1 angenommen werden kann. Eine Überdimensionierung der Schraube<br />

ist somit nicht erforderlich.<br />

Wichtige Bedingungen<br />

Ab dem Proportionalitätspunkt muß unabhängig von o. g. Faktoren solange weitergedreht werden, bis der<br />

Streckgrenzpunkt erreicht ist.<br />

<strong>Die</strong> Gewindereibung und somit die auftretende Torsionsspannung in der Schraube muß wesentlich kleiner sein<br />

als die Unterkopfreibung bzw. die Zugspannung in der Schraube, so daß der Streckgrenzpunkt ausschließlich<br />

aufgrund der Zugkraft erreicht wird.<br />

Schraubverfahren Steckgrenzgesteuert<br />

Abschaltgradient innerhalb<br />

vorgegebener Toleranz; Drehwinkel bis<br />

zum äquivalenten Endmoment nicht<br />

erreicht; Schrauber schaltet ab<br />

Schraubfall N.I.O.<br />

Drehmoment, Überwachungswinkel<br />

und Abschaltgradient innerhalb<br />

vorgegebener Toleranz.<br />

Schraubfall I.O.<br />

Drehmoment und Überwachungswinkel<br />

innerhalb vorgegebener Toleranz;<br />

unterer Gradient erreicht, jedoch<br />

prozentualen Abschaltpunkt G% nicht<br />

erreicht; Schrauber schaltet ab.<br />

Schraubfall I.O.<br />

Drehmoment innerhalb vorgegebener<br />

Toleranz; oberer Gradient überschritten,<br />

jedoch prozentualen Abschaltpunkt G%<br />

nicht erreicht; Schrauber schaltet ab.<br />

Schraubfall N.I.O.<br />

Seite 9


3.4 Stromgesteuertes Anziehverfahren mit Strom- und Anziehwinkelkontrolle<br />

Funktion:<br />

Der Modus Stromsteuerung dient der Überwachung und Steuerung von Schraubvorgängen mit bürstenlosen<br />

Schraubspindeln ohne Drehmomentsensor. Hierzu wird der Motorstrom im Servoverstärker als Ersatz für das<br />

Drehmoment ermittelt. Der erfaßte Motorstrom ist dabei mit Einschränkungen dem auftretenden Drehmoment<br />

proportional. Durch einen einmaligen Kalibriervorgang wird in der Steuerung der Motorstrom auf das reale<br />

Drehmoment reproduziert.<br />

Schraubverfahren Stromgesteuert/drehwinkelüberwacht<br />

Kalibrier- und Meßvorgang<br />

Bei Kalibrierfunktion EIN und Aufnehmer<br />

angeschlossen:<br />

Vorgang 1: Kalibrieren:<br />

Der Kalibriervorgang wird im Produktionsmodus<br />

gestartet. Der Vorsatztransducer ist direkt mit der<br />

Schraub- und Meßelektronik CS2000 verbunden.<br />

<strong>Die</strong>, über diesen aufgenommenen<br />

Drehmomentwerte, bestimmen den Ablauf und die<br />

Abschaltung des Schraubwerkzeugs.<br />

Während des Kalibriervorgangs werden die, den<br />

Drehmomentwerten äquivalenten Stromwerte durch<br />

die Meßelektronik erfaßt. Es sind minimal 5<br />

Kalibriervorgänge notwendig. Aus den<br />

Kalibriervorgängen errechnet sich die Meßelektronik<br />

automatisch den für dieses Schraubverfahren<br />

notwendigen Stromfaktor in Nm / Ampere.<br />

Vorsatztransducer-Verstärkung gefordert 2 mV / V<br />

Weiterhin ist jeder bürstenlose Motor<br />

einer Schraubspindel mit einem<br />

Rotorlagegeber ausgerüstet, der dem<br />

Servoverstärker Winkelsignale liefert.<br />

Solch ein Geber kann als Resolver,<br />

Encoder oder Inkremental-Geber<br />

arbeiten.<br />

Beide Meßwerte, das aus dem<br />

Motorstrom reproduzierte Drehmoment<br />

und der Drehwinkel auf der Rotorlage,<br />

werden dann zur Realisierung des<br />

Schraubdiagramms herangezogen.<br />

Bei Kalibrierfunktion AUS:<br />

(kein Aufnehmer angeschlossen)<br />

Vorgang 2: Messvorgang:<br />

Der Kalibriervorgang wurde mindestens 5 mal<br />

durchgeführt und ein Stromfaktor durch die<br />

Schraub- und Meßelektronik errechnet.<br />

<strong>Die</strong> den Drehmomentwerten äquivalenten<br />

Stromwerte werden automatisch mit den<br />

Drehmomentwerten angezeigt und bei<br />

Parameteränderung auch automatisch mit<br />

verändert.<br />

Achtung:<br />

Bei Werkzeugwechsel ist grundsätzlich ein<br />

Kalibriervorgang durchzuführen.<br />

Seite 10


3.5 Das Löse- / Nachziehverfahren<br />

Beim Verschrauben von gewachsten oder kunststoffbeschichteten Bauteilen kann es vorkommen, daß<br />

zwischen den Schraubflächen Reste von Kunststoff oder Wachs vorhanden sind.<br />

Werden diese Bauteile nach Drehmoment verschraubt, so stimmt das Drehmoment zwar zum Zeitpunkt des<br />

Abschaltens. Nach kurzer Zeit werden jedoch Wachs oder Kunststoff verdrängt, und die Schrauben sind lose.<br />

Schraubablauf<br />

Mehrmaliges Anziehen, Lösen, Anziehen der<br />

Schrauben. Materialreste können so<br />

herausgedrückt werden.<br />

Durch das Löse/Nachziehverfahren wird mit<br />

jedem Zyklus der Schraubfall härter.<br />

Eine zusätzliche Drehwinkelkontrolle zur<br />

Überwachung der Schraubfallhärte und zum<br />

Steuern des Lösewinkels ist sinnvoll.<br />

3.6 Blechverschraubungen<br />

Blechverschraubungen haben ein hohes Schneidmoment. Ist der Schraubfall so geartet, daß das<br />

Schneidmoment über dem Anziehmoment liegt, kann es vorkommen, daß die Schraube beim Anziehen aus<br />

dem Schraubenloch herausgerissen wird.<br />

Wird in diesem Fall das Abschaltdrehmoment dem Anziehmoment entsprechend eingestellt, schaltet der<br />

Schrauber schon beim Eindrehen ab. <strong>Die</strong> Schraube wird nicht festgezogen.<br />

Schraubablauf<br />

Anziehen der Schrauben mit<br />

zwei Schraubstufen. Mit der<br />

ersten Schraubstufe wird die<br />

Schraube<br />

drehwinkelgesteuert durch die<br />

Blechteile geschraubt.<br />

Als Überlastsicherung für den<br />

Schrauber kann ein<br />

Abschaltdrehmoment<br />

vorgegeben werden, das<br />

deutlich über dem<br />

Schneidmoment liegt.<br />

Nach Erreichen des vorgegebenen Drehwinkels wird automatisch in die zweite Schraubstufe geschaltet.<br />

In dieser Schraubstufe wird mit dem vorgeschriebenen Anziehmoment, das kleiner als das Schneidmoment sein<br />

kann, festgezogen.<br />

Seite 11


3.7 Selbstfurchende Schrauben<br />

Der Anteil selbstfurchender Schrauben nimmt speziell bei kleinen Schrauben stark zu, da ein Arbeitsgang<br />

eingespart und die Produktion preiswerter wird. Selbstfurchende Verschraubungen sind stark von den<br />

Toleranzen der Schrauben und Schraubenlochern - den sogenannten Tuben - und von dem zu<br />

verschraubenden Material abhängig. Bohrungen an der oberen Toleranzgrenze gepaart mit Schrauben an der<br />

unteren Toleranzgrenze benötigen ein niedriges Eindrehmoment. Bohrungen an der unteren Toleranzgrenze<br />

benötigen hingegen ein hohes Eindrehmoment. Das Furchmoment geht nicht in die Klemmkraft ein, d. h. das<br />

notwendige Abschaltdrehmoment muß um das Furchmoment erhöht werden.<br />

Schraubablauf<br />

Anziehen der Schrauben in mehreren<br />

Schraubstufen. In der ersten Schraubstufe<br />

(Einschraubphase) wird das Gewinde<br />

drehwinkelgesteuert gefurcht. <strong>Die</strong> Schraube wird<br />

so lange eingedreht, bis die Gewindefurchphase<br />

beendet ist.<br />

Nach Erreichen des vorgegebenen Drehwinkels<br />

wird automatisch auf die zweite Schraubstufe (<br />

W1) geschaltet. In der zweiten Schraubstufe wird<br />

drehwinkelgeschraubt wobei das max.<br />

Eindrehmoment (MFurch max) den oberen<br />

Drehmomentgrenzwert dieser Schraubstufe<br />

darstellt.<br />

Wird diese Schraubstufe als >>in Ordnung


3.9 Stick-Slip-Verschraubung<br />

Schraubflächen mit rauhen Oberflächen oder mit lackierten Schraubflächen neigen dazu, beim Anziehen der<br />

Schrauben durch den ständigen Übergang der Schrauben von Haft- in Gleitreibung zu rattern. Es entstehen<br />

kurze Drehmomentspitzen. Man sprich hier vom sogenannten "Stick-Slip-Effekt . Oft ist eine Behebung des<br />

Raterns durch eine Drehzahländerung möglich.<br />

Schraubablauf<br />

<strong>Die</strong> Schraubersteuerung überprüft,<br />

wieviele Drehmomentspitzen<br />

während eines Schraubablaufes<br />

vorhanden waren.<br />

Eine Drehmomentspitze liegt<br />

vereinbarungsgemäß nur dann<br />

vor, wenn das Drehmoment anschließend<br />

unter einen frei programmierbaren<br />

Minimalwert abgefallen<br />

ist.<br />

Wird eine einstellbare Anzahl von<br />

Spitzen überschritten, schaltet<br />

die Steuerung ab und meldet<br />

einen Fehler.<br />

Seite 13


3.10 Hüllkurvenüberwachung<br />

Teilweise wird zur Überwachung von Sonderschraubabläufen eine Hüllkurvenüberwachung eingesetzt. Als<br />

Hüllkurve wird ein Schraubkurvenband bezeichnet, das an jedem Punkt des Schraubablaufs die Drehmoment-<br />

Abweichung zur Sollkurve kontrolliert. Wird während der Verschraubung das vorgegebene Toleranzband<br />

verlassen, so wird abgeschaltet und ein Fehler signalisiert.<br />

<strong>Die</strong> Hüllkurve muß, wenn sie<br />

richtig funktionieren soll, an<br />

einem frei wählbaren<br />

Drehmomentwert getriggert<br />

werden können, da die<br />

Einschraubphase<br />

unterschiedlich lang sein<br />

kann. Mit der Hüllkurve kann<br />

speziell die Einschraubphase<br />

gut überwacht werden.<br />

Eine weitere gute Möglichkeit,<br />

das Einschrauben zu<br />

überwachen, bietet die<br />

Fensterüberwachung mit<br />

einer oder mehreren<br />

Schraubstufen.<br />

Mit der Fensterüberwachung ist es möglich, in jeder Schraubstufe das minimal und maximal aufgetretene<br />

Drehmoment zu überprüfen.<br />

Seite 14


4 Auswahl des Schraubsystems<br />

Schraubsysteme können in folgende Kategorien unterteilt werden:<br />

Handschraubgeräte<br />

handgeführte Mehrfachschrauber<br />

stationäre Schraubsysteme<br />

4.1 Handschraubgeräte<br />

Handschraubgeräte sind klein, leicht und handlich<br />

Zu den Handschraubgeräten zählen z.B. Pistolenschrauber, Gerad- und Stabschrauber und<br />

Winkelschrauber.<br />

Es können Genauigkeiten von bis zu ± 5 % erreicht werden.<br />

<strong>Die</strong> Drehmomentbereiche ohne zusätzliche Abstützung liegen bei Pistolenschraubern ca. bei 15 Nm, bei<br />

Gerad- und Stabschraubern bei ca. 8 Nm und bei Winkelschraubern bei ca. 50 Nm.<br />

Wenn mit Handschraubern größere Drehmomente übertragen werden sollen, kann zur Aufnahme des<br />

Reaktionsmoments ein Abstützarm eingesetzt werden, welcher aber die flexible Handhabung des<br />

Schraubers beeinträchtigt.<br />

Für größere Drehmomente kann außerdem auf Schraubgeräte mit minimalem Reaktionsmoment<br />

zurückgegriffen werden, wie auf Schlag- und Impulsschrauber.<br />

Da die Genauigkeit und die Dokumentationsmöglichkeit der Verschraubung immer wichtiger wird, werden<br />

Handschraubsysteme mit einem integrierten Drehmomentsystem und der dazugehörigen Steuer- und<br />

Auswerteelektronik angeboten.<br />

Elektronisch gesteuerte Handschraubsysteme werden dort eingesetzt, wo eine hohe Drehmomentgenauigkeit<br />

und / oder die Dokumentation der Verschraubung gefordert wird, ein stationäres Schraubsystem aus wirtschaftlichen<br />

Gründen aber nicht verwendet werden kann.<br />

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4.2 Handgeführte Mehrfachschrauber<br />

Unter handgeführten Mehrfachschraubern versteht man Schraubsysteme, bei denen mehrere Schraubspindeln<br />

auf einer Montageplatte montiert sind. <strong>Die</strong> gesamte Einheit ist in der Regel an einer Deckenkonsole mittels<br />

einer Führungseinheit mit Hubzylinder oder einem Balancer aufgehängt. Zwei Handriffe, an denen die<br />

Startknöpfe der Schrauber angebracht sind, dienen zum Führen der Schraubeinheit. Der Mehrfachschrauber<br />

wird vom Werker an den Einsatzort gebracht, der dort den vollautomatischen Schraubablauf von Hand startet.<br />

Typische Einsatzfälle für handgeführte Mehrfachschrauber sind:<br />

kurze Bandtaktzeit, in der die Schrauboperation mit nur einem Handschrauber nicht durchgeführt werden<br />

kann<br />

konstruktive Vorgabe spezieller Schraubverfahren (z.B. synchrones Anziehen mehrerer Schrauben, Löse-<br />

/Nachziehverfahren, streckgrenzgesteuertes Anziehen), eine Schraubstation kann aber nicht eingesetzt<br />

werden<br />

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4.3 Stationäre Schraubsysteme<br />

Stationäre Schraubsysteme werden dort eingesetzt, wo aufgrund der Anforderungen an den<br />

Herstellungsprozeß das Verschrauben mit herkömmlichen Handgeräten nicht oder nur schwer zu realisieren ist.<br />

Beispiele hierfür sind Bandtaktzeiten von 5 Sekunden und weniger, Sonderschraubabläufe oder gleichzeitiges<br />

Verschrauben an einem Bauteil.<br />

<strong>Die</strong> halbautomatische Station<br />

Das zu verschraubende Bauteil wird von Hand auf<br />

einer Aufnahmevorrichtung fixiert, anschließend<br />

wird der vollautomatische Schraubablauf manuell<br />

gestartet.<br />

<strong>Die</strong> vollautomatische Station<br />

<strong>Die</strong> vollautomatische Station ist in eine<br />

Fertigungsstraße integriert. Das zu verschraubende<br />

Werkstück läuft in die Schraubstation ein, wird in<br />

Schraubposition gebracht und verschraubt.<br />

Flexibles Roboter-Schraubsystem<br />

Vollautomatische Zylinderkopfverschraubung<br />

<strong>Die</strong> flexible Schraubstation<br />

Flexible Schraubstationen werden eingesetzt,<br />

wenn kleine Stückzahlen zu fertigen sind, der<br />

Schraubprozeß aber eine stationäre Einrichtung<br />

erfordert.<br />

Seite 17


5 Aufbau des Schraubsystems<br />

Unter einem Schraubsystem versteht man das Zusammenfügen verschiedener Komponenten zu einer<br />

eigenständigen Funktionseinheit. Handschrauber können im Prinzip auch als Schraubsystem angesehen<br />

werden, speziell dann, wenn sie einen Meßwertgeber und die dazugehörige Steuer- und Meßelektronik<br />

beinhalten.<br />

Im folgenden werden die wichtigsten Systemkomponenten beschrieben. Auf Handschraubgeräte wird nicht<br />

eingegangen.<br />

Ein Schraubsystem kann in die Funktionsgruppen Schraubspindel, mit dem zugehörigen Leistungsteil, sowie<br />

Steuer- und Meßelektronik untergliedert werden.<br />

Seite 18


5.1 <strong>Die</strong> Schraubspindel<br />

Eine Schraubspindel besteht grundsätzlich aus einem Antriebsmotor mit Getriebe und einer Abtriebseinheit. Im<br />

Regelfall ist in die Spindel ein Drehmoment/Drehwinkelmeßwertgeber integriert. <strong>Die</strong> Schraubspindel muß so<br />

konzipiert sein, daß zum einen bei kleinstmöglichem Schraubenabstand die geforderten Drehmomentbereiche<br />

eingehalten werden können und zum anderen die geforderte Schraubgenauigkeit auch bei kürzester<br />

Schraubzeit garantiert wird.<br />

Modularer Aufbau einer Schraubspindel<br />

<strong>Die</strong>se Forderungen lassen sich nur mit hochdynamischen und schlanken Motoren erfüllen. Maßgebend für den<br />

kleinsten Spindeldurchmesser ist der Durchmesser der letzten Getriebestufe des Planetengetriebes. <strong>Die</strong>ser<br />

Durchmesser bestimmt bei der Motorauslegung den maximal zulässigen Motordurchmesser. <strong>Die</strong> Dynamik des<br />

Motors und damit die erreichbare Genauigkeit der Verschraubung wird wesentlich von der Schwungenergie des<br />

Rotors beeinflußt. <strong>Die</strong> Schwungenergie wiederum ist von Trägheitsmoment und der Drehzahl abhängig.<br />

EC-Schraubspindel mit redundanter Meßwertaufnahme und Zuführautomatik<br />

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5.1.1 Antriebe für die Schraubtechnik<br />

Druckluftantrieb (DL-Motor)<br />

hydraulische Antriebe<br />

Bürstenbehafteter Gleichstrommotor (DC-Motor)<br />

Bürstenloser Asynchronmotor (AC-Motor)<br />

Bürstenloser Gleichstrommotor (EC-Motor)<br />

Impulsantrieb<br />

5.1.1.1 Der Druckluftmotor (DL-Motor)<br />

Der Druckluftmotor wird in erster Linie dort eingesetzt, wo keine hohen Forderungen an die Genauigkeit der<br />

Verschraubung gestellt werden. Aufgebaut ist dieser Motor als Schieber- oder Lamellenmotor. Je nach<br />

Auslegung ist er nur als Rechtsläufer oder als Rechts-/Linksläufer konstruiert. Im wesentlichen besteht der<br />

Motor aus dem Zylinder, dem Rotor mit den Schiebern und der Lagerung sowie den Dichtplatten, die den<br />

Zylinder auf beide Seiten abschließen.<br />

Durch die exzentrische<br />

Anordnung des Rotors<br />

zum Zylinder entsteht ein<br />

sichelförmiger Arbeitsraum,<br />

der durch die<br />

Schieber in einzelne<br />

Kammern unterteilt wird.<br />

<strong>Die</strong> am Lufteintritt einströmende<br />

komprimierte<br />

Luft versucht sich in den<br />

Kammern zu entspannen.<br />

Da die freie Fläche der<br />

dem Luftaustritt zugewandtem<br />

Schieber immer<br />

größer wird, beginnt sich<br />

der Rotor in Richtung der<br />

größeren Schieberfläche<br />

zu drehen. Durch die<br />

Fliehkraft werden die<br />

Schieber nach außen<br />

gedrückt und dichten so<br />

an der Zylinderinnenwand<br />

ab.<br />

Prinzip DL-Motor<br />

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5.1.1.2 Der Impulsantrieb<br />

Der Impulsantrieb ist im exakten Sinne gar kein Antrieb, sondern ein hydraulischer Übertragungsmechanismus,<br />

der die Rotationsenergie eines Motors in Form hochfrequenter Impulse auf die anzuziehende Schraube bringt.<br />

Geeignete Motoren müssen dabei eine hohe Drehzahl liefern, um so aus der Rotationsenergie ein<br />

ausreichendes Drehmoment aufzubauen. Am häufigsten findet deshalb der Druckluftmotor Anwendung, aber<br />

auch Akku- und Hochfrequenzantriebe sind gebräuchlich.<br />

<strong>Die</strong> Impulsübertragung ist ursprünglich von den mechanisch arbeitenden Schlagschraubern abgeleitet. Sie<br />

ermöglicht einen großen Vorteil gegenüber den sogenannten Drehschraubern.<br />

Selbst hohe Drehmomente über 100Nm sind nahezu reaktionsfrei ohne Abstützung verschraubbar. <strong>Die</strong>s macht<br />

die Impulstechnik besonders für die Handschraubtechnik interessant.<br />

Seite 21


Aufbau:<br />

Ein Motor hoher Energiedichte treibt einen ölgefüllten Zylinder an. In diesem befindet sich drehbar gelagert die<br />

Abtriebswelle mit ein oder zwei Treibplatten. Das Drehmoment ist über ein Ventil einstellbar.<br />

Funktionsprinzip:<br />

Der hydraulische Übertragungsmechanismus ist bei vielen Herstellern unterschiedlich konzipiert. <strong>Die</strong> Anzahl<br />

der Ölkammern und Lamellen (Treibplatten) kann zwischen 1 und 2 differieren und ist so entscheidend für<br />

funktionelle Leistungsmerkmale.<br />

Das Prinzip an sich ist jedoch überall gleich.<br />

<strong>Die</strong> Lamellen bilden in definierter Lage pro Umdrehung Dichtflächen zur Zylinderinnenwand. Dadurch entstehen<br />

pro Umdrehung abgeschlossene Kammern mit komprimiertem Öl. <strong>Die</strong>ses verleiht in seinem Bestreben, sich<br />

auszudehnen den Treibplatten »weiche« Impulse. Durch einen regelbaren Bypass kann über den Öldruck im<br />

Zylinder das erreichbare Drehmoment eingestellt werden.<br />

Ölzylindergehäuse<br />

Abtriebsspindel<br />

Treibplatte<br />

Ölzylinder<br />

Hydrauliköl<br />

Funktionsprinzip der Impulserzeugung<br />

(1) (2) (3) (4)<br />

Drehmomentventil<br />

Wegen ihrer Leistungsdichte werden gegenwärtig Systeme bevorzugt, die mit zwei Lamellen pro Umdrehung<br />

nur einen Impuls erzeugen. <strong>Die</strong>s ist hier bei Stufe (4) der Fall.<br />

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5.1.1.3 Der bürstenlose Gleichstrommotor<br />

<strong>Die</strong>s ist der jüngste Antrieb in der Schraubtechnik. Der elektronisch kommutierte Motor ist ein bürstenloser und<br />

somit wartungsfreier Motor. <strong>Die</strong> in der Schraubtechnik eingesetzten EC-Motoren bestehen aus einem sehr<br />

schlanken Läufer, der mit Dauermagneten bestückt ist, einem dreiphasigen Ständer und einem digitalen<br />

Rotorlagegeber oder einem analogen Resolver.<br />

Funktionsbeschreibung<br />

Zerlegter EC-Motor<br />

Elektrisch bzw. elektronisch kommutierter Motor, d.h. das Drehen des Motors wird durch die kontrollierte<br />

Ansteuerung der Statorspulen erreicht, kein Einsatz verschleißbehafteter Schleifringe.<br />

Der Rotor besteht aus einer Welle mit aufgeklebten Magnetschalen und dem aufmontierten Rotorlagegeber.<br />

Der Stator besteht aus einem verschweißten Blechpaket mit drei eingelagerten Wicklungssträngen, die in<br />

Sternschaltung zusammengeschlossen sind.<br />

<strong>Die</strong> Ansteuerung der drei Wicklungen erfolgt um 120° phasenverschoben.<br />

= Erzeugung eines Drehfeldes mit vier Polausbildungen.<br />

Das Magnetfeld des Rotors richtet sich entsprechend den Polstellungen des erzeugten Drehfeldes aus.<br />

= entstehende Kraftwirkung dreht den Rotor in Richtung des Drehfeldes.<br />

Durch das permanent magnetische Feld des Rotors werden hohe Abgabemomente erzielt.<br />

Querschnitt<br />

Seite 23


5.1.2 Planetengetriebe<br />

Das Planetengetriebe ist Bindeglied zwischen Antriebsmotor und Abtrieb. Es dient hierbei der Übersetzung der<br />

hohen Motordrehzahlen (5000 > U/min) auf Drehzahlen mit denen Schrauben angezogen werden können.<br />

Zugleich werden die relativ kleinen Ausgangsdrehmomente der Motoren (0,5.....16Nm) auf höhere<br />

Abtriebsmomente übersetzt.<br />

Auf Grund der Bauform sind durch Planetengetriebe sehr hohe Übersetzungsverhältnisse möglich, zumal diese<br />

in 2,3 oder sogar 4 Stufen hintereinander angeordnet sein können. Damit sind Übersetzungsverhältnisse bis i<br />

600 möglich.<br />

Funktionsprinzip einer Planetenstufe<br />

Motorwelle greift in Planeten ein, die auf ihrer Achse drehend gelagert sind.<br />

Planeten bewegen sich aufgrund ihrer Anordnung zusätzlich entlang des Gehäuseritzels.<br />

Aufnahmering wird gedreht, aufgrund des Übersetzugsverhältnisses zwischen Planeten und Gehäuseteil mit<br />

verminderter Drehzahl.<br />

Seite 24


5.1.3 Meßwertaufnehmer<br />

Zur Erfassung eines Drehmomentes können<br />

verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen.<br />

Erstens kann man grundsätzlich in aktive oder<br />

reaktive Messung unterschieden.<br />

Ein sogenannter Aktionsaufnehmer erfaßt<br />

hierbei das Drehmoment direkt an der<br />

rotierenden Welle.<br />

<strong>Die</strong> Aussage wird dadurch genauer und sicherer<br />

gegenüber dem Reaktionsaufnehmer, der das<br />

sich übertragende Reaktionsmoment auf dem<br />

statischen Gehäuse ermittelt.<br />

Meßbrücke mit Dehnungsmeßstreifen (häufigstes Verfahren)<br />

Wirbelstromauswertung (Patent Bosch)<br />

Magnetostriktives Verfahren (patentiert in Japan + USA)<br />

5.1.3.1 Bürstenloses Verfahren mit Dehnungsmeßstreifen<br />

Der Sensor ist ein schleifringloser<br />

Aktionsaufnehmer, der aus einem<br />

rotierenden und einem feststehenden<br />

Teil mit jeweils eingebauter Elektronik<br />

besteht. Durch den einfachen und<br />

robusten Aufbau ist der Aufnehmer<br />

unempfindlich gegen mechanische<br />

Überlastungen.<br />

Er wird mit einer Gleichspannung<br />

gespeist. <strong>Die</strong> Innenelektronik wird über<br />

einen Wechselrichter mit nachfolgendem<br />

Drehübertrager von der<br />

Außenelektronik versorgt. Auf der<br />

Torsionswelle sind Dehnmeßstreifen<br />

plaziert.<br />

Dabei ist letztere Bauform jedoch immer bürstenlos<br />

ausgeführt. D.h. es gibt keine schleifenden<br />

Übertragungselemente zwischen Gehäuse und<br />

rotierender Welle.<br />

Damit wird die gesamte Konstruktion eines<br />

Meßwertaufnehmers wartungsfrei, da wegen der<br />

berührungslosen Funktionsweise kein Verschleiß<br />

entstehen kann. Aktionsaufnehmer, in der<br />

Vergangenheit häufig bürstenbehaftet, können aber<br />

auch berührungslosarbeiten.<br />

Im folgenden sollen drei Beispiele vorgestellt werden:<br />

Das Meßsignal des Dehnmeßstreifens<br />

wird vorverstärkt und in eine<br />

spannungsproportionale Frequenz<br />

umgewandelt. <strong>Die</strong>se wird optisch an<br />

die Außenelektronik übertragen.<br />

<strong>Die</strong> übertragene Frequenz wird durch<br />

einen Frequenz- /<br />

Spannungswandler in<br />

frequenzproportionale Spannung<br />

umgewandelt.<br />

Seite 25


5.1.3.2 Wirbelstromverfahren<br />

Das Wirbelstromverfahren wurde von der Firma BOSCH entwickelt, um einen berührungslosen<br />

Aktionsaufnehmer zu erhalten. <strong>Die</strong> hier zum Einsatz kommende Funtionsweise garantiert bei verschleißfreiem<br />

Betrieb eine in den meisten Anwendungsfällen ausreichende Meßgenauigkeit.<br />

An der Torsionswelle sind an je einer Seite<br />

zwei übereinandergreifende konzentrische<br />

Schlitzhülsen befestigt.<br />

Dabei sind um die mit der Torsionswelle<br />

drehenden Hülsen zwei mit hochfrequentem<br />

Strom durchflossene Spulen ortsfest im<br />

Gebergehäuse angeordnet.<br />

Je nach Betrag und Richtung der Belastung<br />

der Torsionswelle ändert sich das Schlitzbild<br />

der Hülsen. <strong>Die</strong> Schlitzüberdeckung wird<br />

verringert oder vergrößert.<br />

Dadurch verursacht der durch die Spulen in den Hülsen induzierte Wirbelstrom einen mehr oder weniger<br />

starken Energieentzug aus den Spulen. <strong>Die</strong>ser Energieentzug ist dem Drehmoment proportional und wird in der<br />

Elektronikeinheit ausgewertet.<br />

5.1.3.3 Magnetostriktives Verfahren<br />

Ähnlich dem Wirbelstromverfahren bietet auch das magnetostriktive Verfahren neben einem verschleißfreien<br />

Betrieb ausreichende Meßgenauigkeit für die meisten aller Anwendungsfälle. <strong>Die</strong> Funktionsweise unterscheidet<br />

sich jedoch völlig:<br />

<strong>Die</strong> Oberfläche der Abtriebswelle ist an zwei<br />

Stellen mit Rillen in ±45º versehen, um unter Last<br />

den positiven magnetostriktiven Effekt zu erzeugen.<br />

Je ein Paar Erreger- und Sensorspulen umgeben<br />

die Wellen, - berühren sie aber nicht.<br />

Wirkt ein Drehmoment auf die Welle, so werden die<br />

Rillenflächen mit Zug und Druck beansprucht. <strong>Die</strong>s<br />

erzeugt beiderseits eine Änderung der magnetischen<br />

Permeabilität. Proportitional mit dem Drehmoment<br />

wird diese elektronisch umgewandelt und<br />

ausgewertet.<br />

Seite 26


5.1.4 Spindelabtriebe<br />

Das letzte Glied in der Schraubspindel bilden die Abtriebe. Zur Aufnahme der Schraubwerkzeuge<br />

(Schraubernuß, Bit usw.) besitzen diese in der Regel einen genormten Außenvierkant oder Innensechskant. In<br />

die Abtriebseinheit ist eine Keilwelle mit Feder integriert.<br />

Beim Anstellen der Schraubspindel an die Schraube wird die Keilwelle nach hinten geschoben. Beim<br />

Verschrauben bewegt sich die Schraube axial von der Schraubspindel weg.<br />

<strong>Die</strong> Keilwelle, und damit auch das Schraubwerkzeug, folgt der Schraube aufgrund der sich entspannenden<br />

Feder.<br />

Je nach Anordnung der Schraubstellen wird aus einer Vielzahl von Abtrieben der geeignete ausgewählt. Im<br />

Normalfall wird das Spindellager eingesetzt. Für enge Lochabstände (z. B. Lagerdeckel) verwendet man den<br />

versetzten Abtrieb, bei eingeschränkten Platzverhältnissen nach oben (z. B. Gehäuseinnenverschraubung) den<br />

Winkelkopf und für vertieft sitzende Schraubstellen (z. B. Motorstopfen) das Vorschubgetriebe.<br />

Formen der Spindelabtriebe:<br />

gerader Abtrieb (mit oder ohne Federweg)<br />

versetzter Abtrieb (mit oder ohne Federweg)<br />

Vorschubabtrieb<br />

Winkelabtrieb<br />

Flachabtrieb<br />

Seite 27


5.2 Das Werkzeugkabel<br />

Für den industrietauglichen Dauereinsatz in rauher Umgebung sind robotertaugliche Spezialkabel entwickelt<br />

worden, die zentral eine Reihe unterschiedlichster Signale störsicher über große Entfernungen übertragen<br />

können. <strong>Die</strong>se Kabel sind hochflexibel, abriebfest und resistent gegen Öle und Säuren. <strong>Die</strong> Steckverbinder an<br />

beiden Enden sind mechanisch zugentlastend und genügen militärischen Bestimmungen.<br />

Motorleitungen<br />

2<br />

4 x 1,5mm , verseilt,<br />

mit Schirm und Isolierung<br />

Rotorlagegeberleitungen<br />

2<br />

5 x 0,25mm , verseilt,<br />

mit Schirm und Isolierung<br />

Füller<br />

Drehmoment-Aufnehmerleitungen<br />

2<br />

4 x 0,25mm , paarseitig verdrillt,<br />

mit Schirm und Isolierung<br />

Signalleitungen<br />

2<br />

4 x 0,25mm , paarseitig verdrillt,<br />

mit Schirm und Isolierung<br />

Thermofühlerleitungen<br />

2<br />

4 x 0,25mm , paarseitig verdrillt,<br />

mit Schirm und Isolierung<br />

Isolierfolie als Bandierung<br />

Schirm zur elektrischen<br />

Abschirmung<br />

Geflecht auf Aramid-Fasern<br />

als Zugentlastung<br />

Mantel aus Spezial-TPU<br />

Aussendurchmesser ca. 11mm<br />

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5.3 <strong>Die</strong> Schraub- und Meßelektronik<br />

<strong>Die</strong> Schraub- und Meßelektronik wird benötigt, um Schraubspindeln zu betreiben und zu steuern, die sowohl<br />

mit einem bürstenlosen Gleichstrommotor mit Rotorlagegeber als auch mit einem Drehmoment- Meßwertaufnehmer<br />

ausgerüstet sind.<br />

<strong>Die</strong>ses Multiprozessor-System kann dabei nicht nur Meß- und Steueraufgaben übernehmen, sondern es dient<br />

ebenso als Mensch- Maschine - Schnittstelle, als Datenspeicher, als Informations- oder Kommunikationsträger.<br />

<strong>Die</strong> Welt der Datenaufbereitung (Statistik, QS) und der Datenverarbeitung (Netzwerkanbindung, Werkerinformation)<br />

nimmt einen immer höheren Stellenwert ein, um Fertigungsprozesse nachvollziehbar und transparent<br />

zu gestalten.<br />

<strong>Die</strong> wesentlichen Module der Schraub- und Meßelektronik:<br />

Netzteil: 5V Spannungsversorung für die Schaltkreise der Elektronik<br />

± 12V Spannungsversorgung für die Drehmoment - Aufnehmer<br />

24V Spannungsversorgung für die Ein-/ Ausgabeebene zu übergeordneten<br />

Steuerungen<br />

Bussystem: Grundplatine zur kabellosen Kommunikation aller Einheiten der Schraub- und<br />

Meßelektronik. <strong>Die</strong> Einheiten werden auf die Busplatine aufgesteckt.<br />

Zentraleinheit (CPU): Hauptrechner für die Verwaltung des Systems und die Koordination der<br />

teilnehmenden Meßkarten<br />

Terminal, Tastatur: Mensch - Maschine - Schnittstelle<br />

Ser. Schnittstellen- Maschine - Maschine - Schnittstelle zum seriellen Datenaustausch zwischen den<br />

modul: Systemen<br />

Paralleles Ein-/ Maschine - Maschine - Schnittstelle zum parallelen Signalaustausch (Kommandos,<br />

Ausgabemodul: Signalzustände 1/0)<br />

Meßkarten-Modul: Microcontroller zur Verarbeitung der Soll- und Istwerte der Drehmomentaufnehmer.<br />

Ansteuerung des Servo-Verstärkers für den bürstenlosen Gleichstrommotor in der<br />

Schraubspindel<br />

Servo-Verstärker: Leistungs- Endstufe des Gleichstrommotors und Controller des Rotorlagegebers<br />

der Schraubspindel<br />

220 V~<br />

Netzteil<br />

+ 5V<br />

± 12V<br />

+ 24V<br />

Mensch - Maschine<br />

Schnittstelle<br />

Bus-<br />

System<br />

Schraub- und Meßelektronik<br />

Terminal<br />

Tastatur<br />

CPU<br />

Serielle<br />

E/A<br />

Drehmoment-<br />

Abtrieb Getriebe Motor<br />

Aufnehmer<br />

Schraubspindel<br />

Maschine - Maschine<br />

Schnittstelle<br />

ser.<br />

Drehmoment / Drehwinkel<br />

Versorgung<br />

Parallele<br />

E/A<br />

par.<br />

Meßmodul<br />

Rotor-<br />

Lagegeber<br />

Winkel, Strom<br />

Ansteuerung<br />

Start / Stop<br />

Versorgung<br />

Servoverstärker<br />

Ansteuerung<br />

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