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Januar - Februar: Lokalgemeinde - lernen durch ... - BewegungPlus

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<strong>Januar</strong> – <strong>Februar</strong> 2013<br />

<strong>Lokalgemeinde</strong><br />

Lernen <strong>durch</strong> Beziehung<br />

• Vom Gewinnen zur Jüngerschaft<br />

• Beziehung und Reich Gottes<br />

• Der Jüngerschaftsprozess<br />

• Erlebnisberichte<br />

• Mission: Berichte<br />

• Würdigung Michael Hein<br />

Sandra R. Barba / Shutterstock.com


online<br />

2 inhalt | Kolumne<br />

JUGIWEEKEND<br />

Jüngerschaft 3<br />

2 Kolumne<br />

3 Vom Gewinnen zur Jüngerschaft<br />

4 Beziehung und Reich Gottes<br />

6 Der Jüngerschaftsprozess<br />

8 Erlebnisberichte<br />

11<br />

Broschüre Scheidung<br />

und Wiederheirat<br />

12 Mission:<br />

Besuch in der 3C in Pretoria<br />

13 Mission:<br />

Sommereinsatz in Rumänien<br />

14 Mission:<br />

Westlicher Theologe in Afrika<br />

16 Verabschiedung Michael Hein<br />

17 Bewegungskiosk<br />

19 Pinboard<br />

20 Schlusslicht<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>BewegungPlus</strong>, zweimonatlich erscheinende bewegungsinterne<br />

Zeitschrift • Redaktion: Meinrad Schicker (Chefredaktion),<br />

Rita Born, Romi Riva, Martin Güdel, Brigitte Frei • Layout:<br />

A4-Agentur für Werbung und Grafik AG • Fotos:<br />

u. a. shutterstock.com • Korrektorat: Rita Born • Inseratan<br />

nahme: Urs Scharnowski, u.scharnowski@bewegungplus.ch,<br />

Sekre tariat <strong>BewegungPlus</strong>, Postfach 2073, 3601 Thun, Telefon<br />

033 223 11 80, Fax 033 223 17 26, www.bewegung plus.ch •<br />

Druck: Druckerei Jakob AG, 3506 Grosshöchstetten • A u fl a g e :<br />

3100 Exemplare • Redaktionsadresse und Einsendungen für<br />

die Nummer März – April 2013 bis 1. <strong>Januar</strong> 2013 an: Rita<br />

Born, Fliederweg 6A, 3661 Uetendorf, Telefon 033 345 22 15,<br />

r.born@bewegungplus.ch<br />

<strong>Lokalgemeinde</strong> –<br />

<strong>lernen</strong> <strong>durch</strong><br />

Beziehung<br />

«Ich werde am Du» oder: «Alles<br />

wirkliche Leben ist Begegnung»<br />

(Martin Buber).<br />

Ausschliesslich in der Beziehung<br />

wächst das kleine Kind heran. Und<br />

das Himmelreich gehört ihm, wie<br />

Jesus selber sagt. Es kann sich<br />

nur in der Orientierung an den anderen<br />

entfalten. Wahre Grösse ist,<br />

wenn wir «Kind» bleiben. Lebendiges<br />

Kind. Angewiesen und doch<br />

schöpferisch. Kind, das lernt und<br />

sein Können demonstriert. Dann<br />

entscheiden Lob oder Tadel über<br />

seinen weiteren Weg.<br />

Das kenne ich zur Genüge. In der<br />

Beziehung habe ich das Fürchten<br />

gelernt und in der Beziehung habe<br />

ich Selbstachtung gewonnen. Wir<br />

müssen uns auf Menschen einlassen,<br />

die uns den richtigen Weg<br />

weisen. Andere haben mir zum<br />

Selbstsein verholfen und tun es<br />

immer noch. Sie graben die Mosaiksteine<br />

des Bildes Gottes in mir<br />

hervor.<br />

Das wahre Leben ist nur in der Gemeinschaft<br />

der lokalen Gemeinde<br />

zu er<strong>lernen</strong>. Ich kann Predigten im<br />

Internet hören oder im Fernsehen<br />

miterleben, Bücher lesen und erbaut<br />

werden – aber ob das Wort<br />

mein Herz und Wesen erreicht hat,<br />

kann ich nur in der Begegnung<br />

<strong>lernen</strong>. Im mich Einlassen auf den<br />

konkreten anderen. Er sieht, ob ich<br />

gelernt habe oder unbelehrbar bin.<br />

Ich soll ihm nicht ausweichen, sondern<br />

mit ihm in Beziehung treten<br />

und ihm erlauben, mein Lehrer zu<br />

sein.<br />

Gestern erlebt: Ich sitze mit meinem<br />

jungen Freund und seinem<br />

Mentor in einem Restaurant. Menschen<br />

wachsen nicht <strong>durch</strong> Programme<br />

und Lehrvorträge – sie<br />

wachsen im Gespräch, wenn du<br />

dich auf sie einlässt. Rede mit deinen<br />

Leuten. Iss mit ihnen, und sie<br />

werden sich verändern. Beide werden<br />

wachsen. Denn es ist schwierig,<br />

sich im Zusammensein mit<br />

einem authentischen Gegenüber<br />

nicht weiterzuentwickeln.<br />

Iss und sprich mit den Menschen,<br />

die du fördern willst. Sei <strong>durch</strong>lässig<br />

für das Handeln Gottes an<br />

dir und deinem Nächsten. Wachst<br />

in Gott hinein.<br />

Toni Nyffenegger<br />

t.nyffenegger@bewegungplus.ch<br />

Vom Gewinnen zur Jüngerschaft<br />

Nachdem wir uns als <strong>BewegungPlus</strong> zwei Jahre mit dem Thema<br />

Evangelisation auseinandergesetzt haben, drängt sich der<br />

nächste Schritt förmlich auf. Dieser Schritt heisst «Jüngerschaft».<br />

Jesus hat uns einen Auftrag gegeben: «Geht nun hin<br />

und macht alle Völker zu Jüngern: Tauft sie auf den<br />

Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen<br />

Geistes, und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten<br />

habe» (Mat 28,19-20).<br />

Der Auftrag des Auferstandenen wird oft einseitig im<br />

Zusammenhang mit dem Gewinnen von Menschen für<br />

Christus zitiert. Das Gewinnen ist jedoch nur der erste<br />

Schritt. Wenn ein Mensch Christ geworden ist, beginnt<br />

der lebenslange Prozess der Jüngerschaft.<br />

Wer ist ein Jünger?<br />

Der Begriff «Jünger» taucht im Neuen Testament 269-<br />

mal auf. Die Bezeichnung «Christ» findet sich dagegen<br />

nur 3-mal. Das Neue Testament ist ein Buch über Jünger,<br />

von Jüngern und für Jünger. Wer ist ein Jünger?<br />

Jemand, der sich danach sehnt, Christus gleichgestaltet<br />

zu werden, und der sein Leben auf dieses Ziel hin<br />

ausrichtet. Es geht jedoch nicht um Begrifflichkeiten.<br />

Weitaus wichtiger ist der Lebensstil, der sich dahinter<br />

verbirgt und der in der ersten Gemeinde für Jünger<br />

kennzeichnend war.<br />

Wie wird ein Christ zum Jünger?<br />

Durch eine lebenslange Gemeindemitgliedschaft?<br />

Nein. Christen werden nicht automatisch zu Jüngern.<br />

Gemäss Jesus werden sie von andern Jüngern zu Jüngern<br />

gemacht. Um Menschen in einem Jüngerschaftsprozess<br />

voranzubringen, braucht es Jesusnachfolger,<br />

die sich persönlich und gezielt in andere Jesusnachfolger<br />

investieren.<br />

Vorbild und Nachahmung<br />

Die moderne Gehirnforschung bestätigt diesen Ansatz.<br />

Spiegelnervenzellen übersetzen das, was wir sehen<br />

oder miterleben, in eine Art diskretes inneres Mit-<br />

Tun. Alles, was Vorbilder, die in enger Beziehung zu<br />

andern Menschen stehen, vormachen, wird im Gehirn<br />

des beobachtenden Menschen leise nachgeahmt. In<br />

der Eltern-Kind-Beziehung wird dies deutlich sichtbar.<br />

Leben teilen<br />

Weil Jesus diese Zusammenhänge kannte, trainierte er<br />

seine Jünger, indem er sein Leben drei Jahre lang, Tag<br />

und Nacht, mit seinen Zwölfen teilte. Er zeigte seinen<br />

Jüngern, wie er die Schrift verstand, mit Kranken betete,<br />

von Dämonen befreite, mit seinem Vater sprach und<br />

seelsorgerliche Gespräche führte. – Damit hat Jesus<br />

uns ein Prinzip gezeigt, wie wir Menschen zu Jüngern<br />

machen können. Unsere Herausforderung ist es, in unserer<br />

Kultur Wege zu finden, um dieses Prinzip in unserem<br />

Leben und in den <strong>Lokalgemeinde</strong>n umzusetzen.<br />

Kurt Frei, Leiter KAT Gemeindebau<br />

k.frei@bewegungplus.ch<br />

aspen rock / Shutterstock.com


4 online Jüngerschaft 5<br />

sein, alle Lebensbereiche darauf ausgerichtet werden.<br />

Jesus erklärte ihnen Dinge, die sie nicht verstanden,<br />

nachdem die Massen gegangen waren. Er offenbarte<br />

sich ihnen als Messias, als viele sich fragten, wer er<br />

wohl sei. Er zeigte ihnen, dass der Weg zum Sieg und<br />

zur Herrschaft über Leiden und Sterben führt. Dass<br />

dieser Prozess nicht gradlinig verlief, zeigt sich wohl<br />

am deutlichsten beim hochmotivierten «Modelljünger»<br />

Petrus: Er erkannte als Erster, dass Jesus der Messias<br />

ist, aber aufgrund seiner eigenen Vorstellung musste<br />

er kurz darauf von Jesus getadelt werden. Bis die Jünger<br />

verstanden, wer Jesus war, was er wollte und was<br />

das für sie bedeutete, das war ein langer Weg.<br />

Beziehung und Reich Gottes<br />

Dass Lernen sehr viel mit Beziehung zu tun hat, leuchtet unmittelbar ein.<br />

Ein neugeborener Mensch wird zum reifen, erwachsenen Menschen <strong>durch</strong><br />

Beziehungen mit anderen Menschen.<br />

Wir kommen ohne viel Wissen und Können zur Welt, aber mit einem<br />

grossen Potenzial. Wir <strong>lernen</strong> essen, gehen, erkennen, handeln, sprechen,<br />

verstehen, gestalten – primär <strong>durch</strong> Nachahmung anderer Menschen, die<br />

unsere Vorbilder sind und die uns Dinge beibringen. Das ist nicht anders<br />

im Reich Gottes: <strong>lernen</strong> und wachsen hat sehr viel mit Beziehung zu tun.<br />

Unser Hauptvorbild und Lehrer dabei ist Jesus selbst!<br />

1. Jesus hat das Reich Gottes zu den Menschen gebracht 1<br />

Lasst uns Jesus etwas genauer beobachten. Denn wenn wir vom Reich<br />

Gottes sprechen, müssen wir von Jesus sprechen. Die Evangelien geben<br />

uns keine theologische Definition des Reiches Gottes,<br />

sondern sie erzählen die Geschichte von Jesus. Jesus<br />

hat das Reich Gottes zu den Menschen gebracht,<br />

<strong>durch</strong> seine Verkündigung und sein Wirken. Er hat die<br />

Beziehung zu den Menschen gesucht, sah ihre Orientierungslosigkeit<br />

und Nöte. Er sprach zu ihnen und mit<br />

ihnen über das Reich Gottes. Er heilte ihre Krankheiten<br />

und befreite sie von dunklen Mächten. Er führte sie zurück<br />

in die Gemeinschaft mit dem himmlischen Vater<br />

und miteinander. Das Reich Gottes war angebrochen –<br />

und mit ihm das Leben! Kein Wunder, fühlten sich viele<br />

Menschen zu ihm hingezogen, wollten in seiner Nähe<br />

sein, seine Kraft erfahren und befreit werden. Nur die<br />

Frommen haben ihn kritisch betrachtet, weil er ihre religiösen<br />

Vorstellungen <strong>durch</strong>einander brachte und sich<br />

mit all den unreinen Menschen anfreundete.<br />

2. Jesus hat Menschen in seine Nachfolge gerufen<br />

und geprägt 2<br />

Jesus hat auch Menschen in seine Nachfolge gerufen,<br />

ganz gewöhnliche wie du und ich. Zunächst ging es für<br />

die Jünger darum, ganz nah mit ihm zusammen zu sein<br />

und von ihm als Vorbild zu <strong>lernen</strong>. Viele Geschichten<br />

berichten von diesem Lernprozess, der eine radikale<br />

Neuorientierung mit sich brachte. Es begann damit,<br />

dass sie ihr Zuhause verlassen mussten, um die ganze<br />

Zeit bei ihm zu sein. Und dann nahm sich Jesus viel<br />

Zeit, um sie zu prägen. Ihr Denken und Handeln sollten<br />

zunehmend von der Herrschaft Gottes bestimmt<br />

3. Jesus hat seine Jünger beauftragt, das Reich<br />

Gottes zu den Menschen zu bringen 3<br />

Das Ziel Jesu für seine Jünger war also, dass sie so<br />

lebten, dachten und handelten wie er. Und das betraf<br />

auch seine Sendung: Sie sollten wie er das Reich Gottes<br />

zu den Menschen bringen! Sie sollten in seiner<br />

Autorität verkündigen, lehren und heilen. Sie sollten<br />

in seiner Autorität Menschen für das Reich Gottes gewinnen<br />

und ihnen Vergebung zusprechen. Sie sollten<br />

in seiner Autorität Menschen lehren und prägen. Und<br />

offenbar haben sie das auch gemacht, teilweise mit<br />

grossem Erfolg. Manchmal waren sie aber überfordert,<br />

und Jesus musste wieder eingreifen. Und doch:<br />

Jesus hat ihnen vertraut – auch bezüglich seiner Sendung!<br />

4. Jesus hat den Auftrag gegeben, alle Menschen zu<br />

Jüngern zu machen 4<br />

Nach seinem Tod und seiner Auferstehung hat Jesus<br />

erklärt, wie es jetzt weitergeht. Er hat davon gesprochen,<br />

dass ihm alle Macht im Himmel und auf der Erde<br />

gegeben ist. Das Reich Gottes ist seither nicht zu trennen<br />

von der Königsherrschaft Jesu zur Rechten Gottes.<br />

Gleichzeitig hat er den Jüngern den Auftrag gegeben,<br />

in die ganze Welt zu gehen und Menschen zu seinen<br />

Jüngern zu machen. Sie sollen sie taufen und sie alles<br />

halten lehren, was Jesus ihnen gesagt hat – inklusive<br />

seine Sendung! Und damit sind wir bei uns im Hier und<br />

Jetzt. Auch wenn wir nicht zu den zwölf Aposteln gehören:<br />

Wir alle dürfen uns für das Reich Gottes gewinnen<br />

lassen (Taufe) und darin gefestigt und trainiert werden<br />

(alles halten <strong>lernen</strong>, was Jesus gesagt hat). Und dann<br />

dürfen wir uns dazu senden lassen, das Reich Gottes<br />

zu verschenken (hingehen), andere Menschen für Jesus<br />

zu gewinnen (Taufe) und sie zu festigen, trainieren<br />

und wieder zu senden (alles halten lehren, was Jesus<br />

gesagt hat). Dabei sind wir nicht allein: Jesus selbst ist<br />

jeden Tag bei uns, bis er endgültig kommt! Wir empfangen<br />

die Segnungen des Reiches Gottes, sie kommen<br />

bei uns zur Entfaltung, und wir geben sie weiter. Hat<br />

das Leben mehr zu bieten?<br />

Thomas Eggenberg, KAT Gemeindebau<br />

k.frei@bewegungplus.ch<br />

1 Mt 4,23; 9,35-38;<br />

Mk 1,15;<br />

2 Mt 4,18-22; 13,10-17;<br />

16,13-16. 21-23;<br />

Mk 3,13-14a;<br />

Lk 5,4-11; Jh 1,35-39<br />

3 Mt 10,1ff; 17,14-20;<br />

Mk 3,14b-15;<br />

Lk 9,1.6; 10,1-9; 17-20<br />

4 Mt 28, 18-20;<br />

vgl. Jh 20,21-23


6 online Jüngerschaft 7<br />

Der Jüngerschaftsprozess<br />

Die Gemeinde ist eine Familie, in der geistige Kinder geboren werden. Diese<br />

Kinder werden von geistigen Eltern grossgezogen, damit auch sie zu geistigen<br />

Eltern heranwachsen und wiederum geistige Kinder im Wachstum begleiten.<br />

In dieser Vater-Sohn- und Mutter-Tochter-Beziehung wird echte Liebe<br />

sichtbar. Diesen nie aufhörenden Prozess nennen wir Gewinnen, Festigen,<br />

Trainieren und Senden. Es geht nicht um ein Modell, sondern um einen<br />

Lebensstil. Es geht nicht um Regeln, sondern um Prinzipien.<br />

Gewinnen<br />

Beim Gewinnen geht es um ein inneres Schwangersein mit dem Anliegen,<br />

Menschen für Jesus zu gewinnen und zu Jüngern zu machen. Durch Beten<br />

und Fasten rufen wir zu Gott, dass er die Herzen unserer Mitmenschen für<br />

ihn öffnet. Unsere leidenschaftliche Liebesbeziehung zu Jesus vermittelt<br />

unseren Mitmenschen etwas vom göttlichen Leben, und sie öffnen sich oft<br />

für den Glauben. Dabei hilft uns das übernatürliche Reden Gottes, wann<br />

und wie wir auf Menschen zugehen. Viele Menschen sind offen, wenn wir<br />

sie fragen, ob wir für sie beten dürfen, oder wenn wir ein prophetisches<br />

Wort für sie haben. Ein Schlüssel dazu ist, interessiert an ihnen zu sein,<br />

Zeit mit ihnen zu verbringen und ihnen zu dienen. Wenn sie offen für den<br />

Glauben werden, laden wir sie zu einem Church-Brunch, Livekurs, Alphalivekurs<br />

oder einem Gottesdienst ein.<br />

Festigen<br />

Sobald jemand von Neuem geboren wird, ist es entscheidend, dieses geistige<br />

Baby anzuleiten, wie es geistige Milch trinken und in der Beziehung zu<br />

Gott wachsen kann. Zum Start des geistigen<br />

Lebens ist eine Begegnung mit<br />

Gott entscheidend wichtig. Dazu hilft<br />

das Begegnungsweekend. Hier geht es<br />

darum, die Sünde zu erkennen und zu bekennen.<br />

Erst wenn jemand die Sünde erkennt,<br />

bekommt er ein Bewusstsein dafür, was Gnade ist.<br />

Es geht darum, dass die Neubekehrten eine Offenbarung<br />

bekommen, was Jesus am Kreuz für sie getan hat.<br />

Wenn sie erfahren, dass <strong>durch</strong> Jesus ein Tausch vom alten<br />

zum neuen Leben stattgefunden hat, beginnt ein befreites Leben.<br />

Weiter beten wir am Weekend, dass sie mit dem Heiligen Geist erfüllt<br />

werden. Danach geht es um einen mehrwöchigen Kurs um zu <strong>lernen</strong>,<br />

wie man die Bibel liest, betet, die Stimme Gottes hört, vom Heiligen Geist<br />

geleitet wird, die Sünde überwindet und geistig wächst. Für diese Begleitung<br />

braucht es eine geistige Mutter oder einen geistigen Vater. Dieser<br />

Begleitungsprozess mit Neubekehrten kann in einer Kleingruppe oder<br />

eins zu eins geschehen.<br />

en Lebensstiel zu trainieren. Im zweiten Level geht es<br />

darum, zu <strong>lernen</strong>, wie man sich in andere Menschen<br />

investiert. Z.B. wie man seine Gaben entdeckt, um Gott<br />

zu dienen. Oder wie man Menschen zu Jüngern macht.<br />

Im dritten Level wird ganz praktisch aufgezeigt, wie<br />

man ein ansteckendes Christsein lebt, um selber Menschen<br />

zu Jesus zu führen und zu Jüngern zu machen.<br />

Während dem ganzen Prozess ist entscheidend, dass<br />

die Jünger in einer Kleingruppe integriert sind, um dort<br />

von andern Christen zu <strong>lernen</strong>.<br />

Senden<br />

Gut trainierte Jünger brauchen eine neue Herausforderung,<br />

damit sie weiterhin geistig wachsen. Beim<br />

Senden wird ganz praktisch angeleitet, wie ein Jünger<br />

selbst eine Kleingruppe leiten kann. Es geht um das<br />

Er<strong>lernen</strong> und Aneignen von Leiterschafsfähigkeiten.<br />

Das eine ist der Kurs, an dem sie die theoretischen<br />

Grundlagen <strong>lernen</strong>, das andere die praktische Anleitung<br />

in der Kleingruppe. Dann wird ein Jünger<br />

von seinem Leiter gesendet, seine eigenen Jünger zu finden, indem er<br />

Menschen zu Jesus führt und zu Jüngern macht. Zu einem geistigen Vater,<br />

einer geistigen Mutter wird man erst, wenn man geistige Kinder grosszieht.<br />

Das heisst, wenn <strong>durch</strong> jemand Menschen zum Glauben an Jesus<br />

finden und zu reifen Jüngern werden. Die gesamte Liebesatmosphäre<br />

in einer Gemeinde verändert sich radikal, wenn die Gemeindeglieder in<br />

diesem Prozess leben. Echte Liebe hat mit Vertrauen und gegenseitiger<br />

Wertschätzung zu tun. Das heisst, ich gebe jemandem das Recht, in mein<br />

Leben hineinzureden, damit ich im Glauben wachse. Durch den Prozess<br />

des Gewinnens, Festigens, Trainierens und Sendens wächst nicht nur die<br />

Quantität, sondern auch die Qualität der Beziehungen.<br />

Markus Bettler, Pastor der <strong>BewegungPlus</strong> CLZ Spiez<br />

Trainieren<br />

Nach dem Festigen ist es wichtig, dass geistige Kinder ein Glaubens-Training<br />

erhalten. Dieses Training besteht aus drei Levels. Im ersten heisst es,<br />

in der neuen Identität als Christ stark zu werden und in der Persönlichkeit<br />

zu wachsen. Das Charaktertraining ist dabei ein wichtiger Prozess. Hinzu<br />

kommt, Gottes Vision für das eigene Leben zu erkennen und einen neu-<br />

Igor Shootov / Shutterstock.com


8 online erlebnisberichte 9<br />

Geistige Mutterschaft<br />

Vom Gewinnen zum<br />

Festigen im Glauben<br />

Durch unsern Sohn Dan lernte ich die Mutter seines<br />

Freundes kennen. Anita und ich verstanden uns gut<br />

und trafen uns sporadisch zu einem Spaziergang.<br />

Schon bald entstand ein Vertrauensverhältnis, in dem<br />

sie mir gegenüber auch ganz persönliche Dinge anvertraute.<br />

Gelegentlich lud ich Anita in einen Gottesdienst ein. Sie<br />

kam gerne. Nach diesen Gottesdienstbesuchen hatten<br />

wir immer wieder angeregte Gespräche über Gott und<br />

die Welt. Anita glaubte zwar schon immer an Gott, aber<br />

nun wuchs der Wunsch in ihr, Jesus kennenzu<strong>lernen</strong>.<br />

Schliesslich öffnete sie Jesus ihr Herz und nahm ihn<br />

als ihren Erlöser an.<br />

Darauf schlug ich ihr vor, dass wir uns zweiwöchentlich<br />

treffen könnten, um sie in ihrem jungen Glaubensleben<br />

zu begleiten. Gerne willigte Anita ein. Als Leitfaden für<br />

unsere Treffen diente uns ein Büchlein über Jüngerschaft.<br />

Mittlerweile wurden wir zu Freundinnen. So<br />

begleitete ich Anita auch an ein Begegnungswochenende<br />

des CZH Aarburg. Sie hatte an diesem Wochenende<br />

eine starke Begegnung mit Jesus.<br />

In der Zwischenzeit ist Anita eine wertvolle Teilnehmerin<br />

in meiner Kleingruppe. Immer wieder bin ich<br />

beeindruckt von ihrer neuen Ausstrahlung, ihren leidenschaftlichen<br />

Gebeten und von der Ernsthaftigkeit,<br />

mit der sie Jesus nachfolgt.<br />

Esti Frei, <strong>BewegungPlus</strong> Aarburg<br />

Mit Spass trainieren<br />

Was für eine coole Truppe! Bei uns in der Jungschar<br />

der Markuskirche Luzern wird das Lernen in der Gemeinschaft<br />

grossgeschrieben. Unsere 20 Kinder, die<br />

vier MinileiterInnen, die fünf LeiterInnen und auch ich<br />

als Hauptleiterin werden laufend gefordert und gefördert.<br />

Einen «Berliner» bauen, Knoten beherrschen, die Natur<br />

kennen, in Notfällen richtig handeln: Klassische<br />

Jungschi-Fertigkeiten vermitteln wir den Kindern gemäss<br />

dem Konzept von JungschiPlus. Hier heisst es<br />

immer wieder üben, üben, üben, um die begehrten<br />

Abzeichen zu erlangen. Die Gottesbeziehung fördern<br />

wir in Inputs und Kleingruppenzeiten.<br />

Trainiert wird auch im Leitungsteam. Die Minileiter<br />

planen zusammen mit einem Leiter Jungschi-Nachmittage<br />

und übernehmen Schritt für Schritt mehr<br />

Verantwortung. Sie packen von Anfang an selber mit<br />

an, <strong>lernen</strong> <strong>durch</strong> Erfahrungen und ihre direkten Vorbilder.<br />

Wir werten jeden Anlass aus, geben einander<br />

Feedback und führen einmal pro Jahr Leitergespräche<br />

<strong>durch</strong>. Eine grosse Unterstützung sind für uns die<br />

Leiterkurse von YouthPlus.<br />

Auch ich stehe nicht ohne Trainingsgelegenheiten da.<br />

Ich habe eine Mentorin, die mich persönlich und in<br />

meiner Rolle als Jungschi-Hauptleiterin unterstützt.<br />

In einem zusätzlichen Coaching als Jugendverantwortliche<br />

lerne ich viel über Teamprozesse und das geistliche<br />

Leiten.<br />

Trainieren und trainiert werden: ein Hoch auf die<br />

Jungschi!<br />

Natanya Vogel, Markuskirche Luzern<br />

Was gibt es Schöneres und gleichzeitig<br />

Herausfordernderes, als<br />

Mutter zu werden, sich hinzugeben,<br />

damit das kleine Geschöpf gedeihen<br />

kann, laufen lernt, sich als<br />

Per-sönlichkeit entwickeln kann?<br />

Und wenn es gefestigt ist, es wieder<br />

loszulassen, im Hintergrund zu<br />

beten und da zu sein, wenn Unterstützung<br />

gebraucht wird? Genau so<br />

erlebe ich geistige Mutterschaft.<br />

Ich freue mich jedes Mal, wenn<br />

sich ein Mensch für Jesus entscheidet<br />

und mit Eifer vorwärts<br />

strebt. Ihn dabei zu unterstützen<br />

und ihm die nötige Hilfe zu bieten,<br />

ist bereichernd und schön mitzuerleben.<br />

Gegenwärtig bin ich mit<br />

einer kleinen Gruppe von Frauen<br />

unterschiedlichen Alters unterwegs.<br />

Regelmässig treffen wir uns,<br />

Festigen: auf dem Weg<br />

Seit ca. 1½ Jahren bin ich mit dem<br />

lebendigen Gott unterwegs. Ich<br />

wusste schon vorher von ihm, aber<br />

nichts von einem lebendigen Glauben!<br />

Mein Interesse wuchs: Ich besuchte<br />

einen Alphalive-Kurs und<br />

anschliessend den Kurs «Festigen».<br />

Und Leute, das kann ich jedem<br />

empfehlen. Wenn man dem<br />

Wort Gottes langsam auf die Schliche<br />

kommt, geht die Post ab. Im<br />

Festigen-Kurs werden die biblischen<br />

Gebote und Verheissungen<br />

erläutert, diskutiert und auf aktuelle<br />

Lebenssituationen angewandt.<br />

Jeder Christ ist eine Stütze für den<br />

andern, jeder Gottesdienstbesucher<br />

eine Ermutigung. Man kann<br />

einander vertrauen und ist da füreinander.<br />

Jesus sagt: Die Liebe ist<br />

das höchste Gebot. Es ist cool, so<br />

eine grosse Familie zu haben.<br />

Fast 45 Jahre lang habe ich versucht,<br />

aus eigener Kraft vorwärts<br />

zu kommen. Mit viel Kraft und<br />

um uns gemeinsam mit dem Inhalt<br />

des Schulungsmaterials über den<br />

Glauben auseinanderzusetzen.<br />

In diesen zwei Stunden wird intensiv<br />

ausgetauscht, werden Fragen<br />

geklärt, Unklarheiten erläutert und<br />

Beispiele und Zeugnisse aus unserem<br />

Alltag gegeben. Dabei hat<br />

jede etwas beizusteuern, und oft<br />

ist die Zeit viel zu kurz. Mitzuerleben,<br />

wie die Frauen Fortschritte<br />

machen und im Glauben wachsen,<br />

ist die grosse Entschädigung fürs<br />

Engagement in diese tolle Arbeit.<br />

Das Tempo der Entwicklung kann<br />

ich nicht beeinflussen, denn Gott<br />

hat mit jedem Menschen seinen<br />

ganz individuellen Plan.<br />

Barbara Graf, <strong>BewegungPlus</strong> CLZ Spiez<br />

Fleiss habe ich vieles geschafft.<br />

Es ging aber nur harzig vorwärts.<br />

Gott hat in den 1½ Jahren Dinge in<br />

Ordnung gebracht, was wir (mein<br />

Mann und ich) in 10 Jahren nicht<br />

geschafft haben. Das ist Wellness<br />

für die Seele. Gott liebt uns und<br />

will, dass es uns gutgeht. Ich bete,<br />

dass ich im Glauben wachse, die<br />

Bibel immer besser verstehe, eine<br />

bessere Verwalterin werde. Ich<br />

danke Gott für all die Menschen,<br />

die an meiner Bekehrung beteiligt<br />

waren und mit denen ich jetzt auf<br />

dem Glaubensweg sein darf.<br />

Andrea Walser, <strong>BewegungPlus</strong> CLZ Spiez


10 online erlebnisberichte<br />

Wertebroschüre 11<br />

Jüngerschaft unter<br />

den Jugendlichen<br />

Global Outreach Day<br />

(G.O.D.)<br />

Seit einigen Jahren treffe ich mich fast<br />

wöchentlich mit anderen jugendlichen<br />

Nachfolgern von Jesus Christus. Bei<br />

diesen Treffen sind wir sehr offen und<br />

ehrlich zueinander und teilen unser<br />

Leben, die Herausforderungen und<br />

Probleme, aber auch die Erfolge und<br />

Erlebnisse mit Jesus im Alltag. Ich<br />

führe immer wieder persönliche Gespräche<br />

mit meinen Jungs, in welchen<br />

wir über die Beziehung zu Gott und das<br />

Leben als Christ sprechen und sie mir<br />

gegenüber Rechenschaft ablegen. In<br />

diesem Rahmen begleite ich auch diejenigen,<br />

die selbst eine Gruppe leiten.<br />

Es ist mir ein Anliegen, dass sich alle<br />

in Menschen investieren, Verantwortung<br />

übernehmen und ihren Glauben<br />

(mit)teilen.<br />

Nach diesem Prinzip, das Leben zu teilen,<br />

leite ich meine Kleingruppe. Dabei<br />

ist es immer wieder erstaunlich, wie<br />

Jesus in unsere Situationen hineinspricht.<br />

In allem den Fokus auf Jesus<br />

zu behalten, ist die grösste Herausforderung.<br />

Darin erlebe ich immer wieder<br />

die Gnade Gottes, da er ja selber<br />

daran interessiert ist, dass wir seinem<br />

Sohn gleich werden.<br />

Ich selber erlebe dabei, wie Gott mich<br />

verändert, mich weiter wachsen lässt,<br />

damit ich als Leiter und Vorbild vorangehen<br />

kann. Die Veränderung, die<br />

Gott in meiner Gruppe bewirken will,<br />

beginnt bei mir und multipliziert sich<br />

auf meine Kleingruppen-Jungs.<br />

Cédric Laghi, <strong>BewegungPlus</strong> Aarburg<br />

Am 2. Juni 2012 fand der erste weltweite<br />

Tag der Evangelisation statt,<br />

der «Global Outreach Day». Nach<br />

Schätzungen haben um die 10–15<br />

Mio. Christen daran teilgenommen,<br />

und um die 3 Mio. Menschen fanden<br />

zum Glauben.<br />

Die Vision des Global Outreach Day<br />

ist es, gemeinsam an einem Tag<br />

überall auf der Welt das Evangelium<br />

zu verkündigen, um so eine<br />

weltweite Welle der Evangelisation<br />

in Gang zu setzen. Bekannte Leiter<br />

und Werke wie Loren Cunningham,<br />

Reinhard Bonnke, Yonggi Cho (Korea),<br />

Global Prayer Day, Dick Eastman<br />

(Every Home for Christ), Alpha<br />

International usw. stehen hinter<br />

diesem Tag. Ziel ist es, dass sich<br />

dabei möglichst viele Christen und<br />

ganze Gemeinden beteiligen.<br />

Egal ob man Freunde zum Essen<br />

einlädt und ihnen von Jesus erzählt,<br />

dem Nachbarn zügeln hilft, einen<br />

Strasseneinsatz <strong>durch</strong>führt, zu einem<br />

Anlass einlädt oder ob man<br />

Schriften verteilt – jeder trägt dazu<br />

bei, dass überall auf der Welt an<br />

einem einzigen Tag viele Menschen<br />

zum Glauben finden!<br />

Der nächste Global Outreach Day<br />

findet am 25. Mai 2013 statt. Ich<br />

lade dich herzlich ein, dir diesen<br />

Tag dick in der Agenda einzutragen<br />

und dir bereits zu überlegen, was<br />

du gemeinsam mit deiner Kleingruppe,<br />

deiner JG oder deiner Gemeinde<br />

machen könntest, um Teil<br />

dieser begeisternden Bewegung zu<br />

sein, die Gottes Liebe in die Welt<br />

tragen will.<br />

Mehr Infos, kreative Ideen und<br />

spannende Zeugnisse findest du<br />

unter www.globaloutreachday.com<br />

David Bucher, Pastor der <strong>BewegungPlus</strong><br />

Münsingen<br />

Scheidung und Wiederheirat:<br />

Wenn passiert, was sich<br />

niemand gewünscht hat!<br />

Die Ehe ist heute wie früher Ausdruck der Sehnsucht<br />

nach Glück und Geborgenheit in einer sicheren Beziehung.<br />

Wer ein Hochzeitspaar nach ihren Zukunftserwartungen<br />

fragt, hört in der Regel Aussagen der<br />

Hoffnung auf eine lebenslange, glückliche Ehe – obwohl<br />

die Fakten und Zahlen eine andere Sprache sprechen:<br />

Beinahe jede zweite Ehe wird geschieden; die Zahl der<br />

Scheidungen von Wiederverheirateten ist noch höher.<br />

Der Hafen der Ehe ist alles andere als sicher.<br />

Waren Scheidungen in der Vergangenheit in freikirchlichen<br />

Kreisen eher eine Seltenheit, so müssen sich<br />

christliche Gemeinden vermehrt mit der Frage auseinandersetzen,<br />

wie sie zur Scheidung und vor allem<br />

dann auch zur Wiederheirat von Geschiedenen stehen<br />

sollen. Immer öfter finden auch Menschen zum Glauben<br />

an Jesus, die schon eine bewegte und oft auch belastete<br />

Beziehungsgeschichte mitbringen.<br />

Die <strong>BewegungPlus</strong> hat mit der Broschüre «Scheidung<br />

und Wiederheirat» eine gemeinsame Stellungnahme<br />

erarbeitet, wie Geschiedene auf dem Weg der Aufarbeitung<br />

ihrer Vergangenheit und auf dem Weg zu einer<br />

neuen Ehe begleitet werden können.<br />

Da wir uns als Bewegung zur Autorität der Bibel für<br />

alle Fragen des Glaubens und Lebens bekennen, werden<br />

die biblisch-theologischen Fragen angemessen<br />

aufgenommen. Gleichzeitig gibt die Broschüre auch<br />

ganz praktisch Orientierungshilfe, wie eine belastete<br />

Beziehungsvergangenheit aufgearbeitet und eine zukünftige<br />

Beziehung gestaltet werden kann.<br />

Meinrad Schicker, Pastor der <strong>BewegungPlus</strong> Thun<br />

5SCHEIDUNG<br />

UND WIEDER-<br />

HEIRAT<br />

BEWEGUNGPLUS<br />

Die Broschüre ist in allen Gemeinden<br />

der <strong>BewegungPlus</strong> erhältlich<br />

oder unter www.bewegungplus.ch<br />

zu bestellen (Fr. 1.50 / Stk.).


12 online<br />

mission<br />

13<br />

Sicht auf Pretoria<br />

Sicht für das Reich Gottes, Hingabe<br />

und gelebte Jüngerschaft<br />

Thomas Eggenberg, Pastor in Bern, hat die Gemeinde 3C in Pretoria, Südafrika,<br />

besucht und viel Inspiration und «neuen Schub» erhalten. Im Westen sind wir oft<br />

noch im Denken gefangen, den Menschen im globalen Süden «helfen» zu müssen.<br />

Diese afrikanische Gemeinde hat Thomas das Gegenteil gelehrt.<br />

Es ist eine gemischte Gemeinde, mit Weissen (20%),<br />

Farbigen und Schwarzen. Die Gemeindeglieder – auch<br />

viele junge Menschen – sind sehr motiviert und fokussiert,<br />

Menschen zu dienen und sie zu Jesus zu führen,<br />

damit ihr Leben zur Entfaltung kommt und sie wieder<br />

andere berühren können. sind hingegeben und<br />

«fruchtbar» für Gottes Reich.<br />

Wie wird das Reich Gottes in ihrem lokalen Kontext<br />

praktisch sichtbar?<br />

Es geht ihnen nicht nur um Gemeindebau im engeren<br />

Sinn, sondern sie dienen der Gesellschaft. Das geschieht<br />

besonders dort, wo Autorität ausgeübt wird<br />

und gesellschaftliche Spannungen sichtbar werden, so<br />

bei der Polizei (hohe Kriminalitätsrate), in den Schulen<br />

(Disziplin, Kriminalität) oder in den Townships (Armut,<br />

Hoffnungslosigkeit, Gewalt).<br />

Wie versteht diese Gemeinde den «Missionsbefehl»<br />

in ihrem kulturellen und gesellschaftlichen Umfeld?<br />

Die Herausforderungen an die einzelnen Menschen<br />

sind wesentlich grösser als bei uns (Gewalt, Armut,<br />

Rassismus, Aids usw.). Weil sie erfahren, dass Gott<br />

Menschenleben völlig verändert, hat Evangelisation<br />

und Jüngerschaft eine hohe Priorität, auch beim gesellschaftlichen<br />

Engagement. Sie wirken unter allen<br />

Volksgruppen, unabhängig von Rasse und Nationalität.<br />

Der Besuch war prägend für dich, was hat dich am<br />

meisten beeindruckt, was eher befremdet?<br />

Am meisten beeindruckt haben mich die radikale Hingabe<br />

an das Reich Gottes und die Menschen sowie die<br />

sichtbare Veränderung und Entfaltung von Menschen<br />

<strong>durch</strong> gelebte Jüngerschaft. Der teilweise fordernde<br />

Leitungsstil ist in dieser Form jedoch nicht übertragbar<br />

in unseren Kontext. Ich persönlich habe enorm<br />

Schub erhalten, nicht nur meine Gemeinde zu bauen<br />

(das auch!), sondern in Menschen ausserhalb zu investieren.<br />

Gerne sagen wir, das sei eben anders bei uns ...<br />

Ein Methodentransfer ist auf jeden Fall zum Scheitern<br />

verurteilt. Aber vom Reich-Gottes-Verständnis, von<br />

der Hingabe und der gelebten Jüngerschaft können<br />

wir viel <strong>lernen</strong>.<br />

Wirst du das Erlebte in Bern umsetzen?<br />

Umsetzen ist das falsche Wort. Das Ganze hat zuerst<br />

mit mir und meiner Gottesbeziehung zu tun, nicht<br />

mit der Gemeinde. Ich liebe Gott mehr und bin freier<br />

geworden, barmherziger, verantwortungsbewusster.<br />

Das spürt meine Familie, meine Nachbarschaft, meine<br />

Umgebung und auch die Gemeinde. Und das soll<br />

sich weiter entfalten, in mir und den Menschen um<br />

mich herum.<br />

Interview: Romi Riva, Markuskirche<br />

Luzern<br />

Bert Pretorius (mit seiner<br />

Frau Charné), der Leiter der<br />

3C Gemeinde, ist Referent der<br />

nächsten Ministry Conference<br />

vom 9.–11. Mai 2013<br />

www.3c.co.za<br />

<strong>BewegungPlus</strong> Matzingen<br />

WebiYouth-Sommereinsatz<br />

in Südrumänien<br />

Nach 15 Stunden Autofahrt erreichten wir Drobeta Turnu<br />

Severin, eine wunderschön an der Donau gelegene<br />

Kleinstadt in Südrumänien. Die Missionsorganisation<br />

AVC, mit der wir zusammenarbeiteten, hatte im nahe<br />

gelegenen Dorf Vanju Mare ein Grundstück mit einem<br />

Haus gekauft. Dort sollte mit unserer Hilfe ein Zentrum<br />

für sozial benachteiligte Kinder (vor allem Roma-<br />

Kinder) aufgebaut werden. So machten wir uns an die<br />

Arbeit: Wir stellten einen riesigen Spielplatz auf, bauten<br />

ein neues WC und gossen das Fundament für den<br />

Neubau der alten Lehmhütte, die wohl nicht mehr viele<br />

Winter überstehen würde.<br />

Die Bruthitze machte uns zu schaffen (bis 40° C), und<br />

bald war allen klar, weshalb die Südländer die Siesta<br />

erfunden hatten. An den Abenden fuhren wir jeweils<br />

in die Dörfer und evangelisierten. Zuerst kamen die<br />

Kinder, dann die Frauen und etwas zögerlich dann<br />

auch noch die Männer. Wir sangen Lieder, erzählten<br />

von Jesus und luden die Menschen ein, ihm ihr Leben<br />

anzuvertrauen. Anschliessend verteilten wir dringend<br />

benötigte Hilfsgüter wie Kleider und Schuhe. Die nen bekamen etwas<br />

Klei-<br />

Süsses.<br />

In Südrumänien erlebten wir, was Gott Abraham verheissen<br />

hatte: Wer anderen zum Segen wird, der ist<br />

selbst gesegnet. Und so kehrten wir, zwar erschöpft,<br />

aber mit vielen persönlichen und geistlichen Reichtümern,<br />

aus dem armen Süden Rumäniens zurück – und<br />

mit der Frage, wie wir als Volk Gottes unsere Mission<br />

in der Schweiz leben können, die Gott mindestens so<br />

dringend braucht wie Rumänien.<br />

Nadja Thalmann, Pastorin der <strong>BewegungPlus</strong> Matzingen<br />

Dank eurer Unterstützung<br />

hören<br />

auch Iraner und Afghanen<br />

in der Schweiz<br />

die gute Nachricht und<br />

werden zu Jüngern. Herzlichen<br />

Dank.<br />

Spendenziel 2012:<br />

CHF 943 200.–<br />

Spenden November:<br />

CHF 852 490.–<br />

Spendenbarometer


14 online<br />

mission 15<br />

auch im Benin wichtig. Gleiches gilt dann auch für das<br />

Matthäus- und das Lukasevangelium.<br />

Mit jedem Tag werden die Diskussionen angeregter<br />

und die Fragen persönlicher. Bei einigen Fragen muss<br />

ich passen, da fehlt mir die Kenntnis der lokalen Kultur.<br />

In diesen Momenten bin ich froh um Justin, den Leiter<br />

der Schule, der dann die Frage aus ihrem Kontext heraus<br />

beantwortet. Bei anderen Themen kann ich sie<br />

herausfordern, eigene Traditionen und Überzeugungen<br />

im Licht der Bibel neu zu überdenken. Und so arbeiten<br />

wir uns zusammen <strong>durch</strong> die synoptischen Evangelien.<br />

Mit jedem Tag staune ich mehr: Wir befinden uns<br />

auf einem «Schulareal» ohne Strom und Wasser, aber<br />

das Niveau der Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

ist hochkarätig.<br />

In irgendeinem Gespräch zwischen<strong>durch</strong> frage ich<br />

nach dem Zusammenleben der verschiedenen Religionen<br />

im Benin; in den Nachbarstaaten ja meist<br />

Zündstoff und stetiger Unruheherd. Ich staune nicht<br />

schlecht, als ich zu hören bekomme, dass es für sie<br />

ganz wichtig sei, die Anderen primär zu respektieren.<br />

Ihr unverkrampfter Umgang den Leuten aus anderen<br />

Religionen überrascht mich. Anderes ist mir fremd:<br />

Die Lautstärke beim Predigen, oder dass eine Prophetie<br />

volle 60 Minuten dauern kann.<br />

Die Frage: wie helfen? ist für mich angesichts der<br />

grossen Not schier unmöglich zu beantworten und<br />

kann wohl nur im gemeinsamen Dialog festgelegt werden.<br />

Wo brauchen sie Hilfe und Ergänzung aus der<br />

Schweiz – und wo sind wir auf ihre Hilfe und Perspektive<br />

angewiesen, um uns geistlich und theologisch<br />

gesund zu entwickeln? Ich denke dass sie uns viel in<br />

der Frage nach einem Leben in einer multi-religiösen<br />

Welt zu geben haben. Wir sind hier erst langsam dabei,<br />

das zu <strong>lernen</strong>, während sie diesbezüglich einen grossen<br />

Vorsprung haben, den wir uns zu Nutzen machen<br />

sollten. Auch haben mir die Gespräche geholfen, die<br />

eigene kulturelle Brille im Umgang mit dem Bibeltext<br />

deutlicher wahrzunehmen, und einige der persönlichen<br />

blinden Flecken kamen zum Vorschein.<br />

Bereichert, betroffen und ins Plus bewegt macht sich<br />

der westliche Theologe nach neun Tagen in Westafrika<br />

auf den Heimweg. Aber ob «Madame»<br />

nächstes Jahr auch mitkommt, so wie<br />

das gewünscht wurde, ist eher fraglich;<br />

ist doch noch nicht einmal sicher,<br />

ob er selber wieder gehen kann.<br />

Matthias Wenk, Pastor der <strong>BewegungPlus</strong> in<br />

Hindelbank und Burgdorf<br />

Pause<br />

Westlicher Theologe<br />

im westlichen Afrika<br />

Dusche der Bibelschule<br />

Pausenbrot<br />

Ministry Conference 2011: Ich las die Notiz direkt vor meinen Augen (aus<br />

Gründen der Pietät verschweige ich, wo genau die Notiz angebracht war):<br />

«Hast du theologisch etwas auf dem Kasten und sprichst Französisch,<br />

dann melde dich bei Peter Seeberger».<br />

Nun konnte ich ja nicht anders als die Notiz anstarren und mir eingestehen,<br />

dass ich eine 13-jährige theologische Ausbildung hinter mir habe<br />

und mein Französisch noch einigermassen vorhanden ist. Was blieb mir<br />

da anderes übrig, als mich zu melden.<br />

Und so kommt es, dass ich Mitte September 2012 im Flugzeug nach Cotonou,<br />

Benin, sitze. Mitten in der Nacht komme ich dort an. Als erstes fällt<br />

mir auf, dass es überall dunkel ist. Kaum Lichter. Dafür ein freundlicher<br />

Zöllner, der mich fragt, ob ich Pasteur Wenk sei. Die Bejahung dieser Frage<br />

verkürzt die Zollformalitäten. Dann geht es im Auto nach Comé, dort<br />

ist das COBAB (Collège Biblique de l’Église Apostolique au Benin). Kurz<br />

vor 7 Uhr kommen wir an, es ist noch dunkel, und ich habe keine Ahnung,<br />

wo ich gelandet bin. Ich weiss nur, dass ich morgen (Sonntag) auf Französisch<br />

predigen muss, und dass ich am Montag mit dem Unterricht beginne;<br />

Einführung in die synoptischen Evangelien. So<br />

habe ich den ganzen Samstag Zeit, mich zu fragen, ob<br />

ich hier überhaupt etwas zu geben habe. Ich zweifle.<br />

Angesichts der Not um mich herum erscheint mir die<br />

westlich geprägte Art von Theologie, wie ich sie verkörpere,<br />

eher belanglos. Aber etwas anderes kann ich<br />

nicht, und so stürze ich mich kopfüber in die mir gestellte<br />

Aufgabe. Ich beginne einfach da, wo ich auch in<br />

der Schweiz beginnen würde: Bei der Darstellung der<br />

Jünger im Markusevangelium. Und damit sind wir mitten<br />

im Leben, und ich merke, wie die Studenten auf den<br />

Inhalt aufspringen, Fragen stellen und sehr schnell<br />

merken, dass das, was wir besprechen, sehr viel mit<br />

uns, unserem Leben und Dienst zu tun hat. Dabei gibt<br />

mir das Bewusstsein, dass die Evangelien in einem<br />

kulturellen Umfeld entstanden sind, das demjenigen<br />

in Afrika näher ist als unserem westlichen, Mut und<br />

Zuversicht, einfach weiterzumachen. Und tatsächlich,<br />

die zentralen Themen des Markusevangeliums sind<br />

Die Küche der Bibelschule


16 online WürDigung<br />

beWegungsKiosK 17<br />

CLZ Spiez Music<br />

«BI DIR» ist eine weitere Mundart-Worship-CD vom<br />

CLZ Spiez. Nach dem Erfolg ihrer ersten Produktion<br />

präsentieren verschiedene Songwriter und Musiker<br />

des CLZ Spiez eine überraschend vielseitige Palette<br />

KOLUMNE<br />

Go West<br />

von neuen kraftvollen Worshipsongs – authentisch und<br />

berührend.<br />

Danke Michael!<br />

Hier geht etwas anders zu Ende,<br />

als es geplant war – diese Worte<br />

beschreiben den Prozess, den der<br />

Vorstand der <strong>BewegungPlus</strong> mit ihrem<br />

scheidenden Präsidenten Michael<br />

Hein gegangen ist.<br />

Das grosse Ringen und die Herausforderung<br />

der letzten zwei Jahre<br />

war das Finden einer gemeinsamen<br />

Vision, obwohl die Sehnsucht<br />

nach radikaler Nachfolge, verbindlicher<br />

Gemeinschaft, Sendung und<br />

Frucht ein gemeinsames Anliegen<br />

war. Trotz aller Unterschiede wurde<br />

eine grosse gegenseitige Wertschätzung<br />

spürbar. Zitat Michael:<br />

«Mit jedem Vorstandsmitglied sitze<br />

ich jederzeit gerne alleine in der<br />

Sauna.»<br />

In einem feierlichen Rahmen wurden<br />

Bea und Michael Hein während<br />

der theologischen Tagung von allen<br />

anwesenden Pastoren und Gemeindeleitern<br />

verabschiedet und<br />

gesegnet. Diese bewegende und<br />

emotionale Atmosphäre machte<br />

deutlich, dass hier Menschen ein<br />

langes Stück Weg miteinander unterwegs<br />

waren. Selbstverständlich<br />

wurde die herausragende Kreativität<br />

und Gestaltungskraft von Michael<br />

erwähnt, aber noch viel mehr<br />

sein Herz für Menschen, die Jesus<br />

noch nicht kennen.<br />

Michael – oder Michel, wie er von<br />

vielen liebevoll genannt wird – ist<br />

weiter hauptberuflich in einer Kaderposition<br />

in der Wirtschaft tätig.<br />

Sie als Familie werden sich weiterhin<br />

in ihre Nachbarschaft investieren.<br />

Stay focused (bleibt fokussiert) –<br />

diese zwei letzten Worte von Michael<br />

fassen auch den Herzschlag der<br />

gesamten theologischen Tagung<br />

zusammen: Dein Reich komme.<br />

Romi Riva, <strong>BewegungPlus</strong> Luzern<br />

Meinrad Schicker<br />

würdigt und verabschiedet<br />

den<br />

scheidenden Präsidenten<br />

Michael<br />

Hein mit seiner<br />

Frau Bea<br />

In Zusammenarbeit mit Thomas Berger (Produzent<br />

u.a. bei Dän Zeltner, Worship@CLZ) und der Sängerin<br />

Anja Lehmann ist ein überzeugendes Album mit Tiefgang<br />

und grosser musikalischer Vielfalt entstanden.<br />

Auf der Website des CLZ Spiez (www.clzspiez.ch/worship/)<br />

sind alle Songtexte und Akkorde erhältlich. Auch<br />

damit wird zum Mitsingen daheim und in der Gemeinde<br />

eingeladen.<br />

Bestellung unter:<br />

www.clzspiez.ch/worship<br />

oder telefonisch: CLZ Spiez<br />

Tel. 033 650 16 16<br />

Preis: Fr. 25.–<br />

Versandkosten: Fr. 2.–<br />

Ein «verlorener Sohn»<br />

kehrt zurück<br />

O.k., so ganz verloren war er nicht, nur für<br />

die <strong>BewegungPlus</strong> war er es. Nachdem Peter<br />

Wenk, 57 Jahre alt, verheiratet mit Christa, von<br />

1984 – 1999 für die damalige GfU als Pastorenkandidat<br />

und Pastor im Dienst stand, wechselte er wieder in<br />

sein angestammtes Metier, das Kaufmännische zurück, um nicht<br />

<strong>durch</strong> einen Umzug die Kinder aus ihren Ausbildungen herausreissen<br />

zu müssen.<br />

Nun, nach 13 Jahren, ist der Heimweh-«Bplüssler» wieder in den<br />

Schoss der Bewegung zurückgekehrt – allerdings nicht mehr<br />

als Pastor, sondern als kaufmännischer Mitarbeiter im nationalen<br />

Sekretariat. Er arbeitet sich in alle Bereiche ein, um Urs<br />

Scharnowski abzulösen, der sich im Frühling neu orientiert. Dabei<br />

ist er dankbar, sich auf die kompetente Mitarbeit der beiden<br />

Bisherigen, Susanna Bucher und Stefanie Müller, stützen sowie<br />

im Bedarfsfall auf die wertvolle Erfahrung von Peter Rieder zurückgreifen<br />

zu können.<br />

Welcome back home!<br />

Mutter Natur (Nr.6)<br />

Im Entbindungsraum fiel es<br />

mir wieder ein: Die berühmte<br />

«Mutter Natur» hatte auch<br />

ihre unfreundlichen Seiten.<br />

Meiner Frau bei der Geburt unseres zweiten<br />

Kindes beizustehen, war auch diesmal<br />

eine Erfahrung, die aller Naturideologie einen<br />

Kinnhaken verpasst. Nein, die Natur<br />

hat eben nicht alles gut eingerichtet. Sie<br />

ist <strong>durch</strong>drungen von Schmerz, Labilität,<br />

Brutalität.<br />

Dass sich dies gerade bei einer Geburt offenbart,<br />

ist zwar seit Genesis 3 ein offenes<br />

Geheimnis, aber es hat mir, der ich schon<br />

oft über Umweltschutz gepredigt und dabei<br />

die Schönheit der Natur herausgestrichen<br />

hatte, gutgetan, wieder einmal ihre Runzeln<br />

zu sehen. In diesem Moment scheinen alle<br />

Zurück-zur-Natur-Parolen blanke Naivität,<br />

und man ist heilfroh, dass fachkundige<br />

Menschen der Natur zu Hilfe eilen können.<br />

Dass die Mütter- und Kindersterblichkeit<br />

bei uns so tief liegt, haben wir jedenfalls<br />

nicht der Natur zu verdanken.<br />

Kein Zweifel: die Zerstörung der Natur<br />

<strong>durch</strong> unseren Konsum (oder <strong>durch</strong> eine<br />

«Rodet den Wald, Jesus kommt bald»-<br />

Endzeitlehre) ist ein Schlag ins Gesicht<br />

des Schöpfers und der Mitgeschöpfe. Doch<br />

kommt die Flucht ins Lager der Naturglorifizierung<br />

dem berüchtigten Fall von der<br />

anderen Seite des Pferdes gleich. Der Ritt<br />

zwischen Ausbeutung und Anbetung der<br />

Natur ist knifflig, und als ich schliesslich<br />

unsere neugeborene Tochter im Arm hielt,<br />

musste ich mich arg anstrengen, um im<br />

Sattel zu bleiben.<br />

Christian Ringli<br />

Unser Kolumnist Christian Ringli war Pastor in<br />

der <strong>BewegungPlus</strong> und weilt zur Weiterbildung<br />

in Kanada. Wir gratulieren den Eltern Maya und<br />

Christian und dem Brüderchen Leon Elias zur Geburt<br />

von Sophie Lena am 25. Oktober!


18 online beWegungsKiosK PinboarD 19<br />

Ordinationsarbeiten<br />

in der <strong>BewegungPlus</strong><br />

<strong>BewegungPlus</strong> Interlaken<br />

Ordinationsfeier von Stefan Wenk<br />

Kurzfassungen der Ordinationsarbeiten unserer<br />

Kandidaten werden in loser Folge im online abgedruckt.<br />

Über die jeweils angegebene E-Mail-Adresse<br />

können Interessierte die Vollversionen der<br />

Ordinationsarbeiten im PDF-Format direkt bei den<br />

Autoren beziehen.<br />

Die vier Frauen im Stammbaum Jesu<br />

Kompetenz-Training (8 Tage)<br />

für Mitarbeitende, Mentoren, Führungskräfte und Berater, denen ein<br />

förderlicher Umgang mit Menschen wichtig ist<br />

Coachingausbildung EASC (30 Tage)<br />

für Frauen und Männer, die sich für den Beratungsalltag<br />

professionalisieren oder sich für die Führungstätigkeit Coaching-Skills<br />

aneignen wollen<br />

→<br />

Nächster Start: März 2013<br />

4progress GmbH | Daniel Frei | Oristalstrasse 58 | 4410 Liestal | Tel. +41 (0)79 640 93 23 |<br />

mail@4progress.ch | www.4progress.ch<br />

NEU:<br />

Kompetenz-Training<br />

Freitagnachmittag + Samstag<br />

Kurzfassung der Ordinationsarbeit von<br />

Nadja Thalmann<br />

Am Anfang des Matthäus-Evangeliums tauchen im<br />

Stammbaum von Jesus vier Frauen auf – und zwar<br />

nicht etwa die Ahnmütter Sara, Rebekka oder Rahel,<br />

sondern fast beiläufig werden die Frauen Tamar, Rahab,<br />

Rut und Batseba genannt.<br />

Ich habe mich auf die Suche gemacht, weshalb Matthäus<br />

wohl ausgerechnet diese vier Frauen auflistet,<br />

und bin auf spannende Erkenntnisse gestossen.<br />

Mehr und mehr wurde mir klar, dass Matthäus bereits<br />

mit den ersten Versen seines Evangeliums<br />

deutlich auf einen Messias hinweist, der das Heil<br />

nicht bloss dem jüdischen Volk bringen will, sondern<br />

der alle Menschen in sein Heilshandeln miteinschliesst.<br />

Für die damalige Gemeinde war dies eine neue und<br />

bestimmt auch herausfordernde Botschaft. Sie<br />

mussten <strong>lernen</strong>, dass Gottes Volk grösser ist, als<br />

sie sich das bisher vorstellen konnten.<br />

Und wir? Müssen auch wir als Christen heutzutage<br />

wieder neu <strong>lernen</strong>, dass Gottes Volk grösser ist,<br />

als wir uns dies vorstellen können? Stösst Gottes<br />

Einschliesslichkeit vielleicht nicht auch bei uns zuweilen<br />

auf Unverständnis? Wenn Gott ein Gott aller<br />

Menschen ist – was heisst dies dann für uns als Volk<br />

Gottes dieser Tage, als Kirche des 21. Jahrhunderts?<br />

Diesen Fragen bin ich zum Schluss meiner Arbeit<br />

nachgegangen.<br />

Nadja Thalmann,<br />

Pastorin <strong>BewegungPlus</strong> Matzingen<br />

n.thalmann@bewegungplus.ch<br />

Am 2. September ist es endlich so weit: Die letzte Kandidatenpredigt<br />

ist abgesegnet, alle Kandidatenkurse und Professionalweekends sind<br />

besucht worden, alle Aufgaben aus dem Kandidatenmanual erfüllt – ja<br />

sogar die Ordinationsarbeit ist angenommen worden; der Ordination<br />

von Stefan Wenk steht nichts mehr im Wege! Alle finden sich festlich<br />

gekleidet in der <strong>BewegungPlus</strong> Interlaken, im Savoy, zum Gottesdienst<br />

ein. Eine spezielle Note verleiht die Anwesenheit von Stefans Eltern,<br />

Bernhard und Hanny Wenk. Selbst langjähriges Pastorenehepaar in<br />

Interlaken, sind sie nun seit vier Jahren Peru-Missionare, zurzeit aber<br />

auf Heimaturlaub.<br />

Marcel Dürst richtet im Namen des Nationalen Vorstands eine Kurzbotschaft<br />

an Stefan und die Gemeinde. Auch Tom Kurt, Pastor und<br />

Kandidatenbegleiter, gibt eine Botschaft weiter. Im Zentrum steht der<br />

Text aus Hesekiel 37,24, Thema: «Dienen adelt!». Viel Wertschätzung,<br />

aber auch Geschenke werden überreicht – ein bunter Strauss von<br />

Worten und Gaben. Gemeinsam mit seiner Frau Andrea dürfen wir<br />

Stefan für seinen neuen Dienst segnen. Nicht nur für Stefan, auch für<br />

die Gemeinde beginnt ein neuer Abschnitt: Zum ersten Mal sind in der<br />

<strong>BewegungPlus</strong> Interlaken zwei Pastoren gleichzeitig angestellt.<br />

Tom Kurt, Pastor der <strong>BewegungPlus</strong> Interlaken<br />

FASTENWOCHE KÜENZISTEG 2013<br />

Frühlingsfastenwoche<br />

10. – 15. März 2013<br />

Leitung: Godi und Susanne Zürcher<br />

Kosten: Fr. 130.–<br />

ANMELDUNG: Godi & Susanne Zürcher,<br />

Küenzistegstrasse 56, 3714 Frutigen,<br />

Telefon: 033 671 26 31<br />

godi-zuercher@bluewin.ch<br />

FAMILYCAMP<br />

Castiglione delle Pescaia, Toskana Samstag, 5.10 – Samstag, 12.10.2013<br />

Reif für den Süden? — Dann los in die Toskana!<br />

Eltern (auch Alleinerziehende) mit ihren Kindern von 0 bis 12<br />

Jahren erleben Ferien, in denen sie jeden Tag etwas Lässiges<br />

erleben und als Team zusammenwachsen können.<br />

Mehr Infos unter www.youthplus.ch<br />

FASTENWOCHE KÜENZISTEG 2013<br />

4. – 8. März 2013<br />

Thema: LEBEN IN NEUEN DIMENSIONEN<br />

Referenten: Markus Bettler, Paul Rüfenacht,<br />

Matthias Gfeller und Elvira Howald<br />

Kosten: Fr. 140.–<br />

ANMELDUNG: Christliches Lebenszentrum<br />

Spiez, Faulenbachweg 92, 3700 Spiez<br />

Mail: office@clzspiez.ch<br />

Flyer liegen in den Gemeinden auf <br />

2013 – ISRAEL-RUNDREISEN<br />

Israel-Frühlingsreise<br />

29.4.–13.5.13 mit Badewoche in Netanya bis 20.5.<br />

Israel-Herbstreise<br />

21.10.–4.11.13 mit Badewoche in Eilat bis 11.11.<br />

Pro Israel-Freizeit mit Henri Vaucher,<br />

Jerusalem<br />

16.–23.3.13 im Hotel Paladina, Pura/TI<br />

Prospekt: PRO ISRAEL, Postfach, 3607 Thun<br />

Tel. 033 335 41 84, info@proisrael.ch<br />

www.vereinigungproisrael.ch


20 online s chlusslicht<br />

Lagermami<br />

Wow – was für ein Vorrecht, von einem jungen Leitungsteam<br />

angefragt zu werden, Stütze für heikle Situationen,<br />

geistliches Rückgrat und Ratgeberin zu sein.<br />

Eine generationsübergreifende Aufgabe und der Mut<br />

von jungen Menschen, Ältere in ihr Leben reden zu lassen.<br />

«Wie gebe ich ein Feedback?», dieses Thema windet<br />

sich als roter Faden <strong>durch</strong> die Lagertage des JLK<br />

(Juniorenleiterkurs von YouthPlus). Bereits Vierzehnjährige<br />

üben sich darin – und auch ich übe diese hohe<br />

Kunst der Kommunikation mit dem Leitungsteam.<br />

Beeindruckend ist es, in den täglichen Teamsitzungen<br />

zu erleben, wie viel Vorbereitung, Kleinstarbeit und<br />

Einsatz das Durchführen eines Lagers bedeutet. Noch<br />

beeindruckender zu hören, was für herausfordernde<br />

Lebenssituationen diese Frauen und Männer mit Gottes<br />

Hilfe bereits gemeistert und <strong>durch</strong>litten haben.<br />

Nach dem abendlichen Input ist es jeweils still – still,<br />

weil Gott unser Leben <strong>durch</strong> das Leben von anderen<br />

berührt.<br />

Jüngerschaft – die Serie im online – ich habe Jüngerschaft<br />

einer Gruppe junger Leute miterlebt. Mit diesen<br />

Zeilen möchte ich sie ehren. Ich bin mächtig stolz auf<br />

sie. Als «Ältere» der Bewegung dürfen wir uns über<br />

das nachwachsende «Potenzial» freuen.<br />

Und ich möchte uns «Ältere» ermutigen, ermahnen<br />

und auffordern, geistliche Elternschaft zu üben und<br />

auszuüben!<br />

Diese Zeilen sind Rahel, Tabera, Sabrina, Mirjam,<br />

Carrie-Beth, Daniel, Björn, David und Jan gewidmet.<br />

Romi Riva<br />

r.riva@bewegungplus.ch

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