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11. Jahrgang Nr. 1 2010 - Barmherzige Brüder Schönfelderhof

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<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> <strong>Schönfelderhof</strong><br />

Der Schönfelder<br />

Der Schönfelder<br />

<strong>11.</strong> <strong>Jahrgang</strong><br />

<strong>Nr</strong>. 1 <strong>2010</strong><br />

Eine Zeitung für klienten, Mitarbeiter und Freunde<br />

„Arbeit ist für mich das Wichtigste“<br />

„Der Leuchtturm es<br />

<strong>Schönfelderhof</strong>es“<br />

Verabschiedung<br />

von Bruder Maternus<br />

Kulinarische<br />

Genüsse mit musikalischer<br />

Würze<br />

Erster „Partnerabend“<br />

Zehn Jahre Schönfelder<br />

Hofladen<br />

Jubiläum<br />

Gemeindepsychiatrisches<br />

Netzwerk<br />

im Eifelkreis<br />

Bitburg-Prüm<br />

Diskussionsforum<br />

„Wie im Himmel<br />

so auf Erden“ –<br />

Peter Friedhofen<br />

Jahr <strong>2010</strong><br />

Startveranstaltung für<br />

ein gemeinsames Bild<br />

„Wir sind Peter Friedhofen“<br />

1


Der Schönfelder<br />

2


Der Schönfelder<br />

Editorial<br />

In dieser Ausgabe:<br />

Als eifrigem Leser unseres „Schönfelder“<br />

ist Ihnen sicherlich nicht entgangen, dass<br />

die gemeindepsychiatrische Organisation<br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> <strong>Schönfelderhof</strong> einem<br />

steten Wandel – oder besser gesagt – einer<br />

kontinuierlichen Weiterentwicklung unterliegt.<br />

Dies vollzieht sich einerseits auf einer organisatorisch-strukturellen<br />

und andererseits<br />

auf einer fachlich/inhaltlichen Ebene. Die<br />

Weiterentwicklung in Bezug auf beide Aspekte<br />

fußt auf den Grundlagen einer prospektiv und<br />

prognostisch ausgerichteten strategischen<br />

und systemischen Betrachtung und Analyse<br />

des Geschehen im psychiatrischen Kontext<br />

unseres Landes.<br />

In dieser Ausgabe widmen wir uns schwerpunktmäßig<br />

dem Thema der Weiterentwicklung<br />

der St. Bernhards-Werkstätten. Nach<br />

Abschluss von personellen und organisatorischen<br />

Änderungen rückt nunmehr eine<br />

konzeptionell-inhaltliche Neugestaltung in<br />

den Mittelpunkt der Betrachtung. Dieses<br />

Vorhaben ist mit der Geschäftsführung der<br />

BBT-Gruppe im Rahmen der strategischen<br />

Zielvereinbarung abgestimmt und auf den<br />

Weg gebracht worden.<br />

Zur Bearbeitung dieses Themas wurde von<br />

der Gesamteinrichtungsleitung des <strong>Schönfelderhof</strong>es<br />

eine Projektgruppe beauftragt,<br />

die interdisziplinär konzipiert ist und in der<br />

Klienten der St. Bernhards-Werkstätten aktiv<br />

mitwirken.<br />

Die Bedeutsamkeit des Projektes spiegelt<br />

sich in der Zielsetzung wider, die die Leitung<br />

des <strong>Schönfelderhof</strong>es der Projektgruppe in<br />

die Feder diktiert hat. So soll zum einen das<br />

Dienstleistungs- und Betreuungsangebot der<br />

St. Bernhards-Werkstätten unter Berücksichtigung<br />

aller relevanten Rahmenbedingungen<br />

optimal erweitert werden und zum anderen<br />

durch die Weiterentwicklung und Differenzierung<br />

der Leistungs- und Betreuungsangebote<br />

und der strukturellen Rahmenbedingungen<br />

die Marktposition der Werkstatt aktuell und<br />

mittelfristig gesichert werden. Sicherlich<br />

eine hohe Herausforderung: Gilt es doch den<br />

Spagat zwischen der Sicherung und Weiterentwicklung<br />

der Betreuungsqualität einerseits<br />

und der Konsolidierung einer wirtschaftlichen<br />

Marktposition andererseits zu meistern.<br />

Wolfgang Junker<br />

Veranstaltungs-Tipp:<br />

St. Bernhards Kirmes am 22. August<br />

Impressum<br />

Abszessi macht sich Gedanken –<br />

Hallo Ihr jungen Wilden!<br />

Arbeit mit Bananenblättern<br />

30-jähriges Dienstjubiläum:<br />

Albert Mandler<br />

Der Weg aus dem Heim – aber wie?<br />

Herausgeber: <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> <strong>Schönfelderhof</strong>,<br />

54313 Zemmer, Fon: 06580/912-0;<br />

Fax: 06580/912-111;<br />

e-mail: info@bb-schoenfelderhof.de<br />

Redaktion: M. Weber, U. Schmid, N. Schieben,<br />

W. Junker, H. Spiess, W. Pesch, P. Mossem<br />

Fotos:<br />

BBT-Gruppe, Wolfgang Junker, Peter Mossem<br />

Titelfoto:<br />

Monopoly, von Wolfgang Junker<br />

erste Innenseite: Arbeit, von Andreas Birkel<br />

letzte Innenseite: Bildhauerei, von Bernhard Hagen<br />

Rückseite: Arbeit ist vielfältig, von Peter Mossem<br />

Verantwortlich: Peter Mossem<br />

e-mail: p.mossem@bb-schoenfelderhof.de<br />

Layout:<br />

ensch:media, Trier<br />

Druck:<br />

Druckerei Ensch GmbH, Trier<br />

Auflage: 2.000<br />

Erschein.:<br />

halbjährlich<br />

Manuskripte an: jedes Redaktionsmitglied<br />

Eingesendete Manuskripte, die veröffentlicht werden, dürfen unter<br />

Beibehalten des Aussagegehaltes gekürzt werden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe müssen nicht mit<br />

der Meinung von Redaktion und Herausgeber übereinstimmen.<br />

3


Der Schönfelder<br />

„Gemeindepsychiatrisches<br />

Betreuungszentrum, ein großes Glück“<br />

Zehn Jahre GPBZ - Zehn Jahre Leben in Prüm<br />

PRÜM. Vor zehn Jahren – 1999 – weihte<br />

Pfarrer Lürzener das GPBZ in Prüm,<br />

Tiergartenstraße 84-86 ein. Jetzt,<br />

Ende August, hielt er die Festandacht<br />

zum Jubiläum. Dabei sagte er: „Das<br />

GPBZ ist für die Stadt Prüm ein großes<br />

Glück. Familien die psychiatrische Hilfe<br />

benötigen, haben nun mit dem GPBZ<br />

die fachliche Hilfe vor Ort.“<br />

Die zahlreichen Gäste begrüßte Erwin<br />

Krämer, Leiter des GPBZ`s, und betonte<br />

in seiner Ansprache, dass es einen deutlichen<br />

Trend in zehn Jahren GPBZ Prüm<br />

zu verzeichnen gibt, und zwar den, das<br />

Menschen viel mehr Selbstbestimmung<br />

und Mitwirkung erfahren, als dies noch vor<br />

Jahren der Fall war.<br />

Anschließend stellte Ute Bachran, eine<br />

Klientin des GPBZ`s, einige Passagen ihrer<br />

Lebensgeschichte vor und die Gäste erfuhren<br />

u.a., dass sich ihre psychische Erkrankung<br />

erst entwickelte, als sie eigentlich mit<br />

beiden Beinen fest im Leben stand.<br />

Während der Festandacht.<br />

Danach folgten ein Sektempfang, Hausführungen,<br />

eine Beamer-Präsentation, ein<br />

geselliges Beisammensein bei Kaffee und<br />

Kuchen, ...<br />

Zum Abschluss konnte sich jeder Gast ein<br />

von zwei Klienten hergestelltes und von<br />

Pfarrer Lürzener gesegnetes Türkreuz<br />

als kleines Dankeschön mit nach Hause<br />

nehmen.<br />

Peter Mossem<br />

Pfarrer Lürzener bei der Festandacht.<br />

Erwin Krämer (Leiter GPBZ)<br />

begrüßte die Anwesenden.<br />

Viele Gäste folgten der Einladung.<br />

Ute Bachran<br />

4


Der Schönfelder<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

hiermit möchte ich Sie herzlichst zur Feier des zehnjährigen Bestehens des GPBZ begrüssen: Mein Name ist Ute Bachran,<br />

ich bin 55 Jahre alt und seit dem 1. Juli 2003 Klientin im GPBZ Prüm.<br />

Vor dieser Zeit habe ich mit meinem langjährigen Lebenspartner in Roscheid, und später in Lützkampen gewohnt.<br />

Ich habe einen erwachsenen Sohn, der mit seiner Freundin in Köln wohnt und auch dort arbeitet.<br />

Ich selbst habe Chemielaborantin bei den Bayerwerken in Leverkusen gelernt, und anschliessend am Institut für Biochemie der<br />

Universität Köln gearbeitet. Nach der Betreuung meines kleinen Sohnes schulte ich zur Bürokauffrau um und arbeitete dort in<br />

meinem neuen Beruf in der Kaufhofzentrale in Köln. Später habe ich eine Zusatzausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin<br />

in Bergisch Gladbach gemacht.<br />

Danach führte ich ein recht beschauliches Leben bis zum Zeitpunkt als ich erkrankte.<br />

Ich bekam eine Psychose, die mit einem völligen Rückzug aus dem Leben einherging.<br />

Nach einer langwierigen Behandlung bekam ich starke Depressionen, die ständige Aufenthalte in Kliniken mit sich brachten.<br />

Dann endlich in der Tagesklinik Bitburg kam Herr Krämer, Leiter des GPBZ zu Besuch und stellte die Tagesstätte vor.<br />

Daraufhin kam ich zu einer Probewoche und später als Klientin ins Betreuungszentrum.<br />

Ich lebte damals in Lützkampen sehr abgeschieden und fiel in ein tiefes Loch. Sass stundenlang in depressiver Stimmung in abgedunkelten<br />

Räumen und schaffte es nie am Wochenanfang in die Tagesstätte zu kommen. Aus diesem Grund wurde ich zusätzlich<br />

in meiner Wohnung besucht und von den Betreuern mit einfühlsamen Gesprächen und Hilfe bei der Alltagsbewältigung betreut.<br />

Mit unendlicher Geduld der Mitarbeiter habe ich es dann geschafft fünf Tage in der Woche zu kommen und das gerne.<br />

Vor zwei Jahren bin ich dann in ein Appartement des GPBZ gezogen, wo ich mich sehr wohl fühle. Es ist ein behindertengerecht<br />

eingerichteter Wohnraum mit grossen Fenstern, einer kleinen aber sehr feinen Einbauküche und einem grossen barrierefreien<br />

Badezimmer.<br />

Nun möchte ich Ihnen den Ablauf in der Tagesstätte etwas näher bringen: Am Montag ist der Einkauf für die ganze Woche<br />

und am Nachmittag Sport. Dienstag Vormittag wird Ergotherapie gemacht und ab 14.00 Uhr findet eine Gesprächsrunde statt<br />

mit anschliessendem Verzehr von selbstgebackenem Kuchen und Kaffee. Mittwoch Vormittag ist kognitives Training und nach dem<br />

Mittagessen Spielenachmittag. Donnerstags ist wiederum Ergotherapie, d. h. gemeinsames malen und basteln und anschliessend<br />

am Nachmittag Kegeln. Freitags findet die Wochenplanung der gemeinsamen Mittagessen statt und am Nachmittag werden von<br />

den Klienten die vorher eingeteilten Dienste versehen.<br />

Am Wochenende haben die Klienten die Möglichkeit zu Ausflügen in die nähere Umgebung, Zusehen eines Fussballspieles, Kinobesuch,<br />

Spazierengehen im Wald und ein Mal im Monat Tabak holen in Luxemburg. Samstags können die Klienten in der Nähe<br />

mit dem Tagesstättenbus zu Aldi oder Lidl einkaufen fahren.<br />

Einmal im Jahr wird eine Ferienfreizeit geplant und dann auch angetreten. Dieses Jahr fahren wir nach Bayern in die Berge.<br />

In Berlin, Ungarn, Österreich und Tunesien waren wir schon.<br />

Als 2006 der Anbau an die Tagesstätte geplant wurde, sassen ich und noch ein Klient in der Planungsgruppe und konnten<br />

somit die Raumgestaltung im GPBZ und den Appartements mitbestimmen. Seit Anfang 2006 gibt es die Möglichkeit für vier<br />

Klienten im Lesecafé, das ist ein grosser Raum mit Küche, Tischen und Stühlen und Kühlschränken für Erfrischungsgetränke<br />

gegenüber der städtischen Bibliothek im Konvikt, Waffeln und Getränke zu verkaufen.<br />

Das hat sich vor allem auch bei den kleinen Gästen herumgesprochen, und wir können immer viele Kunden begrüssen.<br />

Seit neuestem hat eine Klientin von uns sogar hier einen neuen Arbeitsplatz gefunden.<br />

Abschliessend möchte ich Ihnen noch sagen, seitdem ich regelmässig an den Programmen der Tagesstätte teilnehme, hat sich<br />

meine Lebenssituation erheblich verbessert.<br />

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich für das Interesse an unserer Einrichtung.<br />

5


Der Schönfelder<br />

„Leuchtturm des <strong>Schönfelderhof</strong>es“<br />

Verabschiedung von Bruder Maternus<br />

ZEMMER. An einem frühherbstlichen<br />

Septembertag verabschiedeten der<br />

Konventobere Br. Pankratius, Einrichtungsleitung,<br />

Mitarbeiter, Klienten<br />

und Gäste „ihren“ Bruder Maternus.<br />

Neue Heimat wird für ihn das Mutterhaus<br />

in Trier sein.<br />

Nach über 22 Jahren auf dem <strong>Schönfelderhof</strong><br />

fiel es nicht nur Bruder Maternus<br />

schwer, los zu lassen. Bei vielen Anwesenden<br />

waren emotionale Gefühlsregungen<br />

sichtbar und bei den sehr persönlich<br />

gehaltenen Ansprachen versagte nicht nur<br />

einmal die Stimme.<br />

Sichtlich gerührt folgte Br. Maternus der<br />

„Verabschiedungszeremonie“ und den Dankensworten<br />

für sein vielfältiges Wirken auf<br />

dem <strong>Schönfelderhof</strong> und in der Gemeinde<br />

Zemmer und in den umliegenden Orten.<br />

Neben der Fußpflege und der Arbeit im<br />

Kiosk lag sein Hauptaugenmerk in der<br />

Seelsorge, der Pflege der Hauskapelle des<br />

<strong>Schönfelderhof</strong>es und der Gestaltung der<br />

Gottesdienste.<br />

Er diente der Gottesdienstgemeinde als<br />

Sakristan, als Messdiener, als Kantor und<br />

als begeistertes Mitglied des Kirchenchores<br />

der Pfarrei Zemmer und des Pastoralrates<br />

der Einrichtung. Für sein engagiertes Wirken<br />

überreichte Pastor Seibel Br. Maternus<br />

eine Kerze der Pfarrgemeinde, damit für<br />

ihn immer ein kleines Licht von der „Fidei“<br />

nach Trier herunter strahlen würde.<br />

Daneben kümmerte er sich um die Grabpflege<br />

verstorbener Klienten und war<br />

immer für die Anliegen, Sorgen und Nöte<br />

der Mitmenschen offen.<br />

Zu Abschluss fand Br. Pankratius tröstende<br />

Worte indem er sagte: „Trier und der <strong>Schönfelderhof</strong><br />

sind nur 25 Kilometer voneinander<br />

entfernt und Du wirst immer einen Koffer<br />

auf dem <strong>Schönfelderhof</strong> haben.“<br />

Peter Mossem<br />

Lieber Br. Maternus!<br />

Es sind schon viele Worte über Dich und Dein Leben gesprochen worden.<br />

Auch wir vom Pastoralrat möchten Dir einen kleinen Rückblick auf die gemeinsame Arbeit unseres ehemaligen Liturgiekreises geben:<br />

Unsere Treffen waren oft lustig oder auch traurig, ratlos oder übersprühend, hart aber herzlich, kritisch beleuchtet oder mutig<br />

durchdacht - aber immer voll wärmender Nächstenliebe.<br />

Jeder hat seine Ideen und Gedanken eingebracht und Du, lieber Br. Maternus, wusstest unseren „Wirr-Warr“ an Fäden immer<br />

wieder zusammen zu bringen.<br />

Doch bei unseren manchmal abenteuerlichen Gottesdiensten wurden deine Nerven ganz schön strapaziert. Wir erinnern uns an:<br />

Mauern bauen, Holz aufschichten, Bäume schneiden - sogar eine ungewollte Explosion an einem Aschermittwoch war dabei.<br />

Immer hast du uns zur Seite gestanden und uns den Rücken gestärkt.<br />

Bei unseren gemeinsamen Einkehrtagen, Wallfahrten, Heilig-Rocktagen warst Du stets mit vollem Elan dabei.<br />

Wir verlieren in Dir nicht nur einen Bruder, sondern einen Freund und Wegbegleiter.<br />

Jeder Abschied ist natürlich auch ein Neuanfang, und zu diesem neuen Lebensabschnitt wünschen wir Dir alles Gute.<br />

Nun möchte ich mit den Worten von Rufus Daniel schliessen, der sagte:<br />

„Fasse dich stets kürzer als irgendein Zuschauer zu hoffen wagt.“<br />

Danke Maternus<br />

Conny Schappo, für den Pastoralrat<br />

6


Der Schönfelder<br />

Dienstjubiläen 2009<br />

30 Jahre<br />

Albert Mandler<br />

Eintritt: 01.10.1979<br />

25 Jahre<br />

Arnold Möseler<br />

Eintritt: 01.12.1984<br />

20 Jahre<br />

Heinz Schäfer<br />

Eintritt: 01.01.1989<br />

Elke Kiel<br />

Eintritt: 13.03.1989<br />

Ursula Stark<br />

Eintritt: 20.03.1989<br />

Norbert Stozek<br />

Eintritt: 01.04.1989<br />

Jutta Zahnen<br />

Eintritt: 01.08.1989<br />

Cornelia Schappo<br />

Eintritt: 01.08.1989<br />

Roman Wallenborn<br />

Eintritt: 01.<strong>11.</strong>1989<br />

Lieber Bruder Maternus,<br />

Danke - hätten wir schon oft sagen sollen.<br />

Heute sagen wir Danke, mit vielen guten Wünschen zum Abschied.<br />

Wir haben das Danke oft vergessen:<br />

DANKE für den Dienst in St. Franziskus & vorher als Gruppenleiter in St. Augustin<br />

DANKE für die Fahrten zum Gottesdienst und auch zum Kegeln<br />

DANKE für die gepflegten Füsse<br />

DANKE für den offenen Kiosk<br />

DANKE für den Dienst im Gottesdienst und davor und danach<br />

DANKE für die Krankenkommunionen<br />

DANKE für die Grabpflege unserer verstorbenen Heimbewohner<br />

DANKE für Ihr Hiersein<br />

DANKE für das Zuhören<br />

DANKE für das Handreichen<br />

DANKE für das Trösten<br />

Dieses Danke als Vertreterin aller Heimbewohner fällt mir schwer,<br />

weil der Abschied naht.<br />

Ich persönlich danke Ihnen, lieber Bruder Maternus für das Mitnehmen<br />

nach Bollendorf zu meiner Tante.<br />

Vieles war selbstverständlich. Schon in den letzten Monaten spürten wir,<br />

was fehlte und was es uns bedeutet hatte.<br />

Danke von Herzen und alles Gute für die Zukunft!<br />

Wir sehen uns wieder!<br />

Margarethe Weimann, für den Heimbeirat<br />

10 Jahre<br />

Martina Surlemont<br />

Eintritt: 01.04.1999<br />

Beate Wewezow<br />

Eintritt: 01.04.1999<br />

Rainer Dittmann<br />

Eintritt: 16.04.1999<br />

Matthias Reuter<br />

Eintritt: 01.06.1999<br />

Cäcilia Biesdorf<br />

Eintritt: 15.06.1999<br />

Helena Clemens<br />

Eintritt: 17.06.1999<br />

Kerstin Daufer<br />

Eintritt: 01.08.1999<br />

Janine Breitbach<br />

Eintritt: 01.08.1999<br />

Kristina Wiescher :-)<br />

Eintritt: 01.08.1999<br />

Angela Eckes<br />

Eintritt: 03.08.1999<br />

Katharina Petersen<br />

Eintritt: 27.08.1999<br />

Regine Kunath<br />

Eintritt: 06.09.1999<br />

7


Der Schönfelder<br />

30-jähriges Dienstjubiläum<br />

Albert Mandler<br />

ZEMMER. Herr Mandler begann seine Tätigkeit im <strong>Barmherzige</strong><br />

<strong>Brüder</strong> Trier e.V. am 1. Oktober 1979 in der psychiatrischen<br />

Abteilung des <strong>Brüder</strong>krankenhauses Trier.<br />

Zuvor hatte er an der Fachhochschule Düsseldorf sein<br />

Diplom als Sozialarbeiter erworben.<br />

Schon in den ersten Jahren seiner Tätigkeit in Trier war er tageweise<br />

auf dem <strong>Schönfelderhof</strong> eingesetzt, bevor er dann zum<br />

1. Oktober 1983 das Angebot des Trägers annahm, ganz auf<br />

den <strong>Schönfelderhof</strong> zu wechseln. Die Wohnstrukturen auf dem<br />

<strong>Schönfelderhof</strong> bestanden damals nur aus einem einzigen alten<br />

Gebäude, indem 110 Menschen wohnten. Herr Mandler hat<br />

maßgeblich an der Projektierung des Neubaus des Wohndorfes<br />

mitgewirkt, dass im Jahre 1987 seiner Bestimmung übergeben<br />

werden konnte.<br />

Auf Wunsch der Hausleitung wurde er im Jahre 1989 zum Bereichsleiter<br />

„Arbeit“, später Werkstattleiter, ernannt und war<br />

verantwortlich für die Konzeptionierung und den Neubau der<br />

St. Bernhards-Werkstätten.<br />

Mit dem Jahre 1995 wurde ihm dann als Leiter des Wohnbereichs<br />

die Aufgabe übertragen, neue differenzierte Versorgungsangebote<br />

für die Stadt Trier sowie für die Kreise Trier-<br />

Saarburg, Bitburg-Prüm und Daun zu entwickeln.<br />

Inhalte und Strukturen der Komplementärpsychiatrie auf dem<br />

<strong>Schönfelderhof</strong> hat Herr Mandler somit, wie man heute allgemein<br />

sehen kann, maßgeblich mitgestaltet.<br />

Ilse Hoffmann<br />

Notizzettel<br />

Haben Sie Interesse eine Werbeanzeige im Schönfelder<br />

zu plazieren?<br />

Rufen Sie Peter Mossem an: 06580/912117, oder schicken<br />

Sie ein E-Mail an p.mossem@bb-schoenfelderhof.de<br />

Notizzettel<br />

Homepage: www.bb-schoenfelderhof.de<br />

Hier finden Sie Informationen<br />

über uns, Geschichte,<br />

News/Termine,<br />

Betreuungsangebote,<br />

Fortbildung, Fachartikel<br />

und eine Stellenbörse.<br />

Klicken Sie doch mal<br />

rein!<br />

8


Der Schönfelder<br />

Gemeindepsychiatrisches Netzwerk<br />

im Eifelkreis Bitburg-Prüm<br />

Diskussionsforum: Perspektiven heute und morgen?<br />

BITBURG/SCHÖNFELDERHOF. Am<br />

7. Oktober fand in der Marienhausklinik<br />

Bitburg ein Diskussionsforum<br />

zur Situation der gemeindepsychiatrischen<br />

Versorgung im Eifelkreis<br />

Bitburg-Prüm statt. Veranstalter<br />

waren die Psychiatrische Tagesklinik<br />

der Marienhausklinik Bitburg, die<br />

Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, der<br />

Sozialdienst Katholischer Frauen und<br />

Männer (SKFM) Bitburg sowie das<br />

Gemeindepsychiatrische Betreuungszentrum<br />

Bitburg (GPBZ) der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong> <strong>Schönfelderhof</strong>.<br />

Das Ziel der Veranstaltung war die Weiterentwicklung<br />

bzw. Optimierung der Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten im Bereich der<br />

gemeindepsychiatrischen Versorgung. Es<br />

referierten und diskutierten Jürgen Reuter<br />

(Psychiatriekoordinator der Kreisverwaltung<br />

Bitburg-Prüm) zur Situation der<br />

psychiatrischen Versorgung im Eifelkreis,<br />

Dr. med. Stefan Thielscher (Leitender<br />

Arzt der Psychiatrischen Tagesklinik der<br />

Marienhausklinik Bitburg) über die Rolle<br />

der Tagesklinik innerhalb der Gemeinde<br />

sowie Dr. med. Hans-Jürgen Götte (niedergelassener<br />

Facharzt für Neurologie,<br />

Psychiatrie und Psychotherapie) über die<br />

Rolle des niedergelassenen Psychiaters<br />

im gemeindepsychiatrischen Verbund.<br />

Außerdem referierten Julia Petke (SKFM<br />

Bitburg) über die gesetzliche Betreuung<br />

und den Betreuungsverein und Wolfgang<br />

Michaely (stellv. Leiter GPA der <strong>Barmherzige</strong><br />

<strong>Brüder</strong> <strong>Schönfelderhof</strong>) über die<br />

gemeindepsychiatrische Komplementärversorgung<br />

im Eifelkreis am Beispiel des<br />

Gemeindepsychiatrischen Betreuungszentrums<br />

Bitburg.<br />

Neben einem Erfahrungsaustausch stand in<br />

erster Linie die Herausarbeitung der heutigen<br />

und zukünftigen Perspektiven eines<br />

Gemeindepsychiatrischen Netzwerkes im<br />

Eifelkreis Bitburg-Prüm im Mittelpunkt.<br />

Im Anschluss lud das Gemeindepsychiatrische<br />

Betreuungszentrum Bitburg zur<br />

Besichtigung ihrer Räumlichkeiten und zu<br />

einem Imbiss ein.<br />

Peter Mossem<br />

Referenten des Diskussionsforum.<br />

Marion Weber führt durch das GPBZ Bitburg.<br />

Vorträge in der Marienhausklinik Bitburg<br />

zur Situation der gemeindepsychiatrischen<br />

Versorgung im Eifelkreis Bitburg-Prüm.<br />

Im GPBZ Bitburg.<br />

9


Der Schönfelder<br />

Gibt es Auswirkungen der wirtschaftlichen<br />

Krise in den St. Bernhards-Werkstätten?<br />

Seit nunmehr als 25 Jahren beschäftigen<br />

die St. Bernhards-Werkstätten psychisch<br />

beeinträchtigte Menschen in unterschiedlichen<br />

Arbeitsbereichen. Für viele ist der<br />

erste Arbeitsmarkt nicht das adäquate<br />

Angebot.<br />

In der Regel verfügen die WfbM-Beschäftigten<br />

über eine berufliche Vorerfahrung,<br />

aus diesem Grund halten die St. Bernhards-Werkstätten<br />

eine breite Palette von<br />

differenzierten Arbeitsangeboten vor, das<br />

Spektrum reicht von klassisch handwerklichen<br />

Arbeitsbereichen wie Schreinerei<br />

und Metallbereich über Lebensmittelhandwerk<br />

bis zur Gärtnerei und Landschaftspflege.<br />

Wichtig ist, dass die Rahmenbedingungen<br />

in den Produktions- und<br />

Dienstleistungsbereichen die Symptomatik<br />

der Beschäftigten positiv beeinflussen<br />

und die Fähigkeit der Beschäftigten bei<br />

Motivationspamphlet<br />

Guten Morgen Sonnenstrahl:<br />

die Nacht war lang und kalt und fahl.<br />

Die Freude die der Morgen bringt,<br />

das Glück der neue Tag dir schenkt,<br />

wird dich verzaubern lange Zeit.<br />

Wenn Frühling wird und wenn es schneit.<br />

Zu jeder Zeit, noch immer lang<br />

spüre den Sonnenanfang.<br />

Trag ihn in deinem Herzen mit<br />

wenn du dann wagst den großen Schritt<br />

etwas neues aufzubauen.<br />

Fundament, starke Mauern<br />

es wird wohl eine Weile dauern.<br />

Du bist dann stark und packst es an,<br />

Gesellschaft braucht halt jeden Mann.,<br />

und jede Frau, ja jeden Fahrer,<br />

jeden Arzt, den Mann im Lager,<br />

die Schwester die Kranke versorgt,<br />

den Banker der was Geld dir borgt.<br />

Wir alle schaffen etwas mehr<br />

Utopia das doch so sehr<br />

durch Träume vieler Menschen schwebt.<br />

Auf den Erden sich erhebt.<br />

Berni 2009<br />

der Abwicklung der Arbeitsaufträge Berücksichtigung<br />

finden.<br />

Aufgrund des zu betreuenden Personenkreises<br />

verbieten sich daher auch Produktions-<br />

und Arbeitsbedingungen, die negativen<br />

Einfluss auf die Symptomatik der<br />

Beschäftigten haben.<br />

Im Vordergrund aller Überlegungen zur<br />

Auftragsakquisition müssen immer folgende<br />

Fragen stehen:<br />

1. Ist die Arbeit für unsere Betreuten geeignet?<br />

2. Ist unser Arbeitsangebot breit genug,<br />

um die Beschäftigungswünsche erfüllen<br />

zu können?<br />

Von den richtigen Antworten auf diese<br />

Fragen hängt entscheidend auch die Zukunftsfähigkeit<br />

der Werkstatt ab, denn<br />

wenn wir nicht in der Lage sind, auf die<br />

Bedürfnisse unserer Klienten einzugehen,<br />

werden diese sich an alternative Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

orientieren.<br />

Das breite Spektrum hat verschiedene<br />

Aspekte für die Betriebsführung. Das beruflich-,<br />

fachliche Knowhow kann nur auf<br />

der Teamleiterebene liegen. Eine Werkstattleitung<br />

kann das bei dieser Branchenvielfalt<br />

nicht leisten. Es ist eine komplexe<br />

Führungsaufgabe, die unterschiedlichsten<br />

Berufsgruppen mit völlig unterschiedlichen<br />

Arbeitsformen im Sinne der WfbM-<br />

Beschäftigten zu einer Einheit zu formen.<br />

Die Vielfalt der Arbeitsangebote hat natürlich<br />

den Vorteil, dass uns die Krise einer<br />

Branche nicht so hart trifft. Wir spüren<br />

zurzeit schon einen Rückgang der Aufträge<br />

im Bereich Metall und Holz; im Lebensmittelsektor,<br />

in dem wir ja auch stark engagiert<br />

sind, ist hiervon nichts zu spüren.<br />

So erweist sich die Vielfalt der Angebote<br />

sowohl als Schutz für die Arbeitsmöglichkeiten<br />

der Beschäftigten wie auch als Garant<br />

für dauerhafte Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />

Für die Zukunft unserer Werkstatt ist es<br />

wichtig, die Vielfalt zu erhalten, was aber<br />

nicht bedeuten darf, einzelne Arbeitsangebote<br />

im Bezug auf ihre Sinnhaftigkeit<br />

nicht in Frage stellen zu wollen und keine<br />

Alternativen zu suchen. Hieran arbeiten<br />

wir zurzeit.<br />

Fred Olk<br />

Freude schöner<br />

Arbeitsplatz<br />

Das Thema dieses klein‘ Gedicht:<br />

Ein Recht auf Arbeit ohne Pflicht.<br />

Gezwungen wird zu seinem Glück<br />

Bei uns niemand, so ein Stück<br />

Befreiung durch Aktivität<br />

Macht wirklich Sinn, von Früh bis Spät,<br />

So ward` seit Anbeginn der Zeit<br />

ein mancher Knecht, so manche Maid,<br />

unfrei im Sold oder versklavt.<br />

Das einer ständig für lau schafft,<br />

in unserer schönen Demokratie,<br />

gibt es dies seltenst, sogar nie!<br />

Nun gut, Beschäftigung muss sein,<br />

Wer ohne ist, das arme Schwein,<br />

Bei Arbeitslosen oder Rentnern<br />

wiegt Langeweile schwer wie Zentner.<br />

So freue dich, seist du beschäftigt,<br />

und feier deine Freiheit festlich.<br />

Berni 2009<br />

10


Der Schönfelder<br />

Zehn Jahre Schönfelder Hofladen<br />

Frische Produkte aus hauseigener Bäckerei und Metzgerei<br />

SCHÖNFELDERHOF/TRIER. Die<br />

Schönfelder Hofläden in Zemmer und<br />

Trier feierten Jubiläum: Zehn Jahre!<br />

Bei einem Einkauf erhielten die Kunden an<br />

zehn Aktionstagen im September/Oktober<br />

zehn Prozent Rabatt auf alle Waren.<br />

Hinweis: Leider musste aus wirtschaftlichen<br />

Gründen der Hofladen in Zemmer<br />

im Dezember 2009 geschlossen werden.<br />

Der Schönfelder Hofladen:<br />

Aus der Region für die Region<br />

Schönfelder Hofladen Trier<br />

<strong>Brüder</strong>krankenhaus,<br />

Ecke Haupteingang<br />

Nordallee 1, 54292 Trier<br />

Tel.: +49 (0) 651 9916-224<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di–Fr 9.30–17.30 Uhr<br />

Seien Sie uns herzlich Willkommen!<br />

Peter Mossem<br />

HERZLICH WILLKOMMEN<br />

SCHÖNFELDER HOFLADEN<br />

Frische Produkte aus hauseigener<br />

Bäckerei und Metzgerei<br />

Aus der Region für die Region<br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong><br />

<strong>Schönfelderhof</strong><br />

11


Der Schönfelder<br />

Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe<br />

Seit Jahren hört man von der „Weiterentwicklung<br />

der Eingliederungshilfe“. Manchmal<br />

drängt sich der Gedanke auf: Geht es<br />

hier eigentlich um die Zukunft der Eingliederungshilfe,<br />

oder geht es um eine „Fort“-<br />

Entwicklung?<br />

Seitdem es 2005 in der Koalitionsvereinbarung<br />

hieß, dass mehr Werkstattbeschäftigte<br />

außerhalb von Werkstätten<br />

und auf dem sogenannten allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt arbeiten sollten, geht es nur<br />

noch um Alternativen zu Werkstätten. Allen<br />

diesen Vorschlägen und Papieren ist<br />

eines eigen: Die individuellen Bedürfnisse<br />

sowie das Wunsch- und Wahlrecht der<br />

Werkstattbeschäftigten sollen Nachrang<br />

gegenüber fiskalischen Überlegungen bekommen.<br />

Um die Eingliederungshilfe wirklich weiter-<br />

und nicht „weg“ zu entwickeln gibt<br />

es mehrere Wege. Die „große Lösung“<br />

mit mehr als sechzig Rechtsänderungen<br />

scheint unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher<br />

sind Korrekturen wie die „Experimentierklauseln“,<br />

die es ermöglichen<br />

sollen, „starres Werkstättenrecht“ aufzubrechen.<br />

Alle Beteiligten sind sich einig, dass<br />

Leistungen der Eingliederungshilfe personenorientiert<br />

sein sollen. Was genau<br />

jedoch unter Personenorientierung verstanden<br />

wird, bleibt offen. Sicher ist nur:<br />

Das Wunsch- und Wahlrecht ist mit Personenorientierung<br />

nicht gemeint. Personenorientierung<br />

meint bisher die Abkopplung<br />

von Leistungsansprüchen, die mit dem<br />

Rechtsanspruch auf Beschäftigung in der<br />

Werkstatt entstanden sind. Die Entkopplung<br />

der Leistungsansprüche zugunsten<br />

weiterer Anbieter hat jedoch nichts mit<br />

Personenorientierung zu tun.<br />

Die Frage der Finanzierung bleibt offen.<br />

Das pauschale Leistungsentgelt soll der<br />

Vergangenheit angehören. Mit der „Fallpauschale“<br />

ist jedoch keine individualisierte<br />

Vergütung von bedarfsgerechten<br />

Leistungen gemeint, sondern eine festgesetzte<br />

Kalkulationsgröße für Rehabilitationsleistungen.<br />

Immer wieder wird auf die steigenden Kosten<br />

der Eingliederungshilfe hingewiesen.<br />

Werkstätten wird unterstellt, ihr Leistungsangebot<br />

trage zu dieser Kostensteigerung<br />

bei. Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Rehabilitationsträger (BAR) veröffentlicht<br />

jährlich die Entwicklung der finanziellen<br />

Leistungen ihrer Mitglieder. Die<br />

Statistik der BAR bestätigt die Steigerung<br />

der Eingliederungsleistungen. Aber die<br />

Ausgaben im Bereich der Teilhabe am Arbeitsleben<br />

in der Werkstatt sind seit 2004<br />

um rund sieben Prozent zurückgegangen.<br />

Diesem Rückgang steht ein Zuwachs von<br />

rund 30.000 Teilhabeplätzen in Werkstätten<br />

gegenüber.<br />

Die Kommunen allein werden den gesetzlich<br />

gewollten Nachteilsausgleich nicht<br />

schultern können. Wer weiß das besser,<br />

als Kommunalpolitiker wie ich. Die Frage<br />

stellt sich nun: Wollen wir uns diesen<br />

Nachteilsausgleich weiterhin leisten? Die<br />

Frage kann nur eine Antwort haben: Wir<br />

wollen es! Arbeit bedeutet auch und gerade<br />

für psychisch behinderte Menschen<br />

eine Struktur und einen Halt. Die unsägliche<br />

Kostendebatte wird dabei auch nicht<br />

gesamtwirtschaftlich betrachtet. Zwar<br />

nehmen mehr von ihnen das Angebot<br />

der Werkstätten war, doch bleibt ihr statistischer<br />

Anteil wegen der hohen Fluktuation<br />

gleich.<br />

Günter Mosen<br />

Ausbildungskurs zum Gabelstablerfahrer<br />

Ein Angebot für die zu betreuenden Mitarbeiter der St. Bernhards-Werkstätten<br />

ZEMMER. In einer theoretischen und<br />

praktischen Ausbildung sind neun zu<br />

betreuende Mitarbeiter der St. Bernhards-Werkstätten<br />

zum Fahren von<br />

Flurförderzeugen befähigt worden.<br />

Im theoretischen Teil der Ausbildung wurden<br />

die Teilnehmer über die Sicherheitsbestimmungen<br />

(z.B. Unfallverhütungsvorschriften,<br />

Betriebsanleitung etc.) unterrichtet.<br />

12<br />

Der praktische Teil beinhaltete die Einsatzprüfung<br />

des Gabelstablers, das richtige<br />

Aufnehmen der Lasten, den Transport<br />

und das Ein- und Auslagern von Waren.<br />

Durch die nun erteilte Beauftragung<br />

(Fahrerlaubnis) der Einrichtungsleitung<br />

des <strong>Schönfelderhof</strong>es sind die Teilnehmer<br />

berechtigt, Flurförderzeuge zu fahren.<br />

Wolfgang Huberty<br />

Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen<br />

Teilnahme.


Der Schönfelder<br />

Arbeit mit Bananenblättern<br />

Heute haben wir in unserer Hofkapelle<br />

einen Gottesdienst gefeiert. In ihm wurde<br />

ein Projekt der Weißen Väter vorgestellt.<br />

Diese unterhalten in Bujumbura,<br />

der Hauptstadt Burundis in Zentralafrika,<br />

ein Aidshilfeprojekt mit Namen „Nouvelle<br />

Espérance“ – Neue Hoffnung, in dem cirka<br />

2400 HIV-positive Menschen betreut<br />

werden.<br />

Neben der medizinisch, seelsorgerischen<br />

Betreuung spielt die Arbeit dabei eine<br />

zentrale Rolle. Am Beispiel einer Gruppe<br />

von Frauen, die aus getrockneten Bananenblättern<br />

Postkarten herstellen möchte<br />

ich dies verdeutlichen:<br />

Gerade HIV-positive Mütter sind von der<br />

AIDS-Pandemie in besonders starker Weise<br />

betroffen. Häufig werden sie von ihren<br />

Ehemännern infiziert. Häufig sterben die<br />

Männer und zurück bleiben die Ehefrauen<br />

mit ihren Kindern. In der Regel sind sie<br />

völlig mittellos, da das wenige Ersparte<br />

für die Behandlung und die Beerdigung<br />

des Mannes aufgebraucht wurde.<br />

In dieser Situation stehen viele der Frauen<br />

völlig hilflos da, der Staat kümmert sich<br />

nicht um sie und ihre Familien. Das Lebensnotwendige<br />

für sich und ihre Kinder<br />

können sie oft nur durch<br />

Prostitution verdienen, da<br />

es kaum andere Einkommensmöglichkeiten<br />

gibt.<br />

In diesem Kontext möchte<br />

„Nouvelle Espérance“ den<br />

Frauen eine Alternative zur<br />

Prostitution bieten, die die<br />

Krankheit ja nur noch mehr<br />

ausbreitet.<br />

Die Herstellung von Weihnachtskarten<br />

bietet den jungen<br />

Müttern eine neue Chance,<br />

ihr Leben in Würde zu<br />

leben. Jede der Frauen, egal<br />

welcher Religionsangehörigkeit,<br />

kann im Zentrum pro Tag<br />

maximal acht der kunstvollen<br />

Weihnachtskarten herstellen.<br />

Hierdurch ist es möglich, dass<br />

die Frauen das ganze Jahr über<br />

Arbeit und damit ein regelmäßiges<br />

Einkommen haben. Ein<br />

Einkommen, mit dem sie planen<br />

und von dem sie sich und<br />

ihre Kinder einigermaßen mit<br />

dem Lebensnotwendigen versorgen<br />

können.<br />

Die Arbeit gibt ihnen neben dem Lohn<br />

auch ihre Würde zurück, stärk ihr Selbstwertgefühl.<br />

Die Frauen erleben die Arbeit<br />

auch als eine Art Therapie. Alle Frauen<br />

stehen vor ähnlichen Problemen, haben<br />

die gleichen Sorgen und Fragen. Gerade<br />

die seelischen Belastungen der Krankheit,<br />

die Angst, dass die Krankheit stärker ist<br />

als der Wille zum Leben, wird in den Gesprächen<br />

thematisiert, getreu dem Motto,<br />

geteiltes Leid ist halbes Leid. Der Glaube,<br />

das geteilte Vertrauen auf Gottes Geleit<br />

und seinen Segen geben den Frauen Kraft<br />

über alle Religionsgrenzen hinweg.<br />

Neben dem Geldverdienen treffen viele der<br />

hier beschriebenen sozialen Funktionen<br />

von Arbeit auch für die Arbeit zu, die unsere<br />

Klienten im Rahmen ihrer Arbeit in unseren<br />

St. Bernhards-Werkstätten leisten.<br />

Diese Arbeit wandelt sich entsprechend<br />

der Bedürfnisse unserer Kunden. Neben<br />

den auftraggebenden Unternehmen sind<br />

dies auch die Menschen, die bei uns mit<br />

ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten<br />

arbeiten. Dies ist wie alles Leben<br />

im Wandel begriffen.<br />

Deshalb braucht es eine Weiterentwicklung<br />

unserer Werkstatt im Hinblick auf<br />

die anstehenden Herausforderungen der<br />

Gesellschaft und der Bedürfnisse der in<br />

ihr arbeitenden Klienten.<br />

P.S. Übrigens, die aus Bananenblättern<br />

und Stoffresten liebevoll hergestellten<br />

Karten aus dem Projekt „Nouvelle Esperance“<br />

können für 1 Euro bei Frau Hoffmann<br />

im Sekretariat erworben werden.<br />

Werner Schmitz<br />

13


Der Schönfelder<br />

„Arbeit ist für mich das Wichtigste“<br />

Budget für Arbeit: Individuelle Lösungen sind gefragt<br />

SCHÖNFELDERHOF/WITTLICH. Heute,<br />

an einem trüben Herbsttag begleite ich<br />

Bruno Wallenborn, unseren Integrationsmanager<br />

zu der CB - Woodworks.<br />

Eine Firma, in der Holz die Hauptrolle<br />

spielt. Zu finden ist sie zirka zwei Kilometer<br />

hinter Wittlich – Richtung Plein.<br />

Idyllisch in der Eifel gelegen.<br />

Während der Fahrt in einem schwarzen<br />

Volvo S 60 male ich mir gedanklich aus,<br />

wie die Kontaktaufnahme mit Christoph<br />

Bayer, dem Besitzer der Tischlerwerkstatt<br />

verlaufen wird. Ich frage mich, was für ein<br />

Typ von Mensch das sein mag? Welche Geschäftsphilosophie<br />

treibt ihn an? Steht Gewinnstreben,<br />

sozial motiviertes Engagement<br />

oder auch beides im Vordergrund?<br />

Tun wir, tut die Gesellschaft ihre Arbeit?<br />

Schwach vernehme ich Bruno`s Stimme:<br />

„Peter, hier sind individuelle Lösungen<br />

gefragt.“ Imaginär nicke ich und denke,<br />

Recht hat er. Der Regen wird stärker, der<br />

Scheibenwischer tut seine Arbeit und ich<br />

denke, tun wir – tut die Gesellschaft, ihre<br />

Arbeit? Ermöglichen wir behinderten Menschen<br />

die Teilhabe am Arbeitsleben oder<br />

erschweren/behindern wir dies? Dabei<br />

sage ich zu Bruno: „Je größer der Betrieb,<br />

desto schwieriger wird es, zu betreuende<br />

Mitarbeiter der St. Bernhards-Werkstätten<br />

zu integrieren.“ Diesmal stimmt Bruno zu<br />

und ergänzt: „ Ich muss Arbeitsmöglichkeiten<br />

finden, Firmen über das Budget für<br />

Arbeit informieren und motivieren. Ein<br />

mühsames Unterfangen.“ Gleich sind wir<br />

da. Laub liegt auf der Straße. Die Eifellandschaft<br />

fliegt an uns vorbei. Nur noch<br />

links abbiegen, und vor uns liegt eine gut<br />

erhaltene Mühle. Nichts deutet auf eine<br />

Tischlerwerkstatt hin. Erst wenn man vor<br />

der kleinen Eingangstüre steht und das<br />

unscheinbare Firmenschild betrachtet,<br />

sagt man sich: „Ja, hier bin ich Richtig,<br />

hier wird mit Holz gearbeitet.“<br />

Individuelle Lösungen sind gefragt<br />

Die Eingangstüre geht auf und wir werden<br />

von Christoph Bayer, dem Inhaber freudig<br />

begrüßt. Mit seinen glänzend blauen Augen<br />

erzählt er uns, dass er Tischler und<br />

ehemaliger Winzer sei. Auch das er 17<br />

Jahre als Erzieher in einer Jugendhilfeeinrichtung<br />

gearbeitet habe.<br />

Zusammen gehen wir an einem Verkaufsraum<br />

vorbei in die Werkstatt.<br />

Werner Schönhofen<br />

Hier läuft gerade die große Bandsäge, es<br />

wird gehämmert, und man versteht sein<br />

eigenes Wort nicht mehr. Während ich meinen<br />

Ohrenschutz sachgerecht platziere,<br />

beobachte ich Patrick Bohr, wie er mit<br />

einem Mitarbeiter die Bretter zuschneidet.<br />

Er ist jetzt seit dreieinhalb Wochen hier,<br />

absolviert eine zweijährige Tischlerausbildung<br />

und nimmt dafür die tägliche Fahrt<br />

von Trier nach Wittlich auf sich. Auch nach<br />

der Einstiegsphase spürt er immer noch<br />

eine leichte Angespanntheit. Die Chance,<br />

eine Ausbildung erfolgreich abschließen zu<br />

können, erhöht seine Motivation und stärkt<br />

sein Selbstbewusstsein.<br />

Teilhabe am Arbeitsleben<br />

Im rechten Teil der Werkstatt wird eine<br />

alte Eingangstür restauriert. Werner<br />

Schönhofen versucht gerade die Aussparung<br />

dem neuen Schließzylinder anzupassen.<br />

Durch kräftige Hammerschläge<br />

auf das Stecheisen kommt er seinem Ziel<br />

näher. Während die Spänne so davon fliegen<br />

und er weiter konzentriert arbeitet<br />

sagt er mir: „Die Arbeit ist das Wichtigste<br />

für mich. Sie stärkt meine Persönlichkeit<br />

und ich kann meiner Frau und meinen<br />

Kindern sagen, dass ich Tischler bin und<br />

in einer Firma arbeite.“ Heute betont der<br />

gelernte Tischler, dass der Schritt - nach<br />

seiner Erkrankung mit 25 Jahren – auf<br />

den <strong>Schönfelderhof</strong> zu gehen, der Richtige<br />

war. Durch das Eingangsverfahren,<br />

die Berufliche Bildungsmaßnahme, die<br />

Integration in die St. Bernhards–Werkstätten<br />

und besonders durch die Aufnahme<br />

des Budgets für Arbeit kann ich wieder<br />

am Arbeitsleben teilhaben. Damals<br />

14


Der Schönfelder<br />

Christoph Bayer<br />

war ich skeptisch, aber heute bin ich froh,<br />

dass sich Bruno Wallenborn mit „Leib und<br />

Seele“ dafür eingesetzt hat. Heute wohne<br />

ich in Wittlich, fahre mit dem Roller<br />

zur Arbeit und mein „Umfeld“ stabilisiert<br />

mich, sodass Krisen eher seltener auftreten.<br />

Christoph Bayer und Bruno Wallenborn<br />

können dies nur bestätigen: „Ja, die<br />

Schritte waren folgerichtig. Hier hat einfach<br />

alles gepasst!“<br />

Bevor ich mich verabschiede und wieder<br />

in den schwarzen Volvo steige, denke ich<br />

für mich, hier wird soziales Engagement<br />

praktiziert. Anderen Menschen etwas von<br />

seinem eigenen Glück zurück geben zu<br />

wollen wird gelebt und Christoph Bayer<br />

ergänzt meine Gedanken: „Wenn man nur<br />

mehr Mittel zur Verfügung hätte oder einen<br />

Gönner hätte, dann könnte man noch<br />

viel mehr tun und viel mehr passgenaue<br />

Arbeitsmöglichkeiten anbieten.“<br />

Peter Mossem<br />

Eingang<br />

FACTS<br />

Persönliches Budget für Arbeit<br />

Das persönliche Budget für Arbeit ist<br />

eine Geldleistung an Werkstattbeschäftigte,<br />

die mit dieser Unterstützung<br />

einen Arbeitsplatz auf dem ersten<br />

Arbeitsmarkt ausfüllen können.<br />

Das Budget für Arbeit soll den Übergang<br />

von der Werkstatt für behinderte<br />

Menschen (WfbM) auf den ersten Arbeitsmarkt<br />

erleichtern. Es steht anstelle<br />

einer Leistung für die Beschäftigung<br />

in der WfbM. Rechtsgrundlage sind die<br />

Vorschriften des SGB XII und der Ausgleichsabgabenverordnung.<br />

Ziel ist das<br />

Erreichen eines zeitlich unbefristeten<br />

Arbeitsverhältnisses.<br />

Patrick Bohr<br />

Aus: www.masfg.rlp.de<br />

15


Der Schönfelder<br />

Casemanagement – Systemische<br />

Hilfeerschließung aus einer Hand<br />

Ressourcen- und Kundenorientierung als Leitlinie moderner Sozialbetreuung für<br />

Menschen mit psychischer Erkrankung in den gemeindepsychiatrischen Teilhabeangeboten<br />

des <strong>Schönfelderhof</strong>es bilanziert<br />

ZEMMER. Im Rahmen der Fortschreibung<br />

der Organisationsstruktur auf<br />

dem <strong>Schönfelderhof</strong> zum 1. Juli 2006<br />

wurde als fachliches Steuerungselement<br />

Casemanagement (CM) eingeführt.<br />

Wurden zuvor Teilhabeleistungen in den<br />

Lebensbereichen Wohnen und Arbeiten<br />

für den Einzelfall getrennt durch verschiedene<br />

Ansprechpartner geplant und<br />

begleitet, so sollte mit der Einführung von<br />

Casemanagement unter Betonung der<br />

Personenorientierung das Ziel verfolgt<br />

werden, zielgerichtete Hilfeplanung für<br />

alle Lebensbereiche durch eine koordinierende<br />

Fachkraft sicherzustellen.<br />

Für den Standort Zemmer (stationäre Betreuung<br />

im Heimbereich und teilstationäre<br />

Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben in<br />

den St. Bernhards-Werkstätten) sind zwei<br />

Casemanager zuständig (zentrales CM).<br />

Jeder betreut derzeit zirka 100 Personen<br />

mit ihren individuellen Hilfebedarfen.<br />

Die Zuständigkeit der Casemanager richtet<br />

sich nach der jeweiligen Kostenträgerzuständigkeit<br />

für Klienten aus der<br />

Region Eifel und der Region Trier. Somit<br />

steht auch den Leistungsträgern im Abstimmungs-<br />

und Koordinierungsprozess<br />

individueller Hilfeplanung konstant ein<br />

Ansprechpartner zur Verfügung.<br />

Der Klient ist Fachmann für sich selbst<br />

In einem systematisch geführten kooperativen<br />

Dialog zwischen Klient, Casemanager<br />

und betreuender Bezugsperson werden die<br />

Bedürfnisse des Klienten mit Blick auf dessen<br />

Maßstäbe und Lebensbild identifiziert<br />

und lösungsorientierte Unterstützungsleistungen<br />

vereinbart. Der Klient agiert als<br />

kompetenter Fachmann für sich selbst in<br />

diesem Prozess als Auftraggeber.<br />

Die an Empowerment orientierte Einbindung<br />

von Ressourcen von Beginn an ist<br />

Grundvoraussetzung für einen konstruktiven<br />

und kreativen Betreuungsprozess.<br />

16<br />

)<br />

Eine systemische Betrachtung der Lebensfeldebenen<br />

des Klienten eröffnet die<br />

Möglichkeit, sein soziales Netzwerk zu<br />

nutzen und auszubauen.<br />

Die systemische Nutzung und Bildung von<br />

Netzwerken zwischen sozialen Diensten<br />

und informellen Hilfen ergänzt den Koordinierungsprozess.<br />

Das Casemanagement zirkuliert um die individuelle<br />

Hilfeplanung für den Klienten. In<br />

fortlaufender Reflektion werden Maßnahmen<br />

auf ihre Wirksamkeit und Akzeptanz<br />

überprüft, angepasst oder neu vereinbart.<br />

Ende<br />

CM-Prozess<br />

Kontrollierte<br />

Evaluation<br />

Durchführung<br />

Prozessoptimierung<br />

Ressourcenoptimierung<br />

Strukturanpassung<br />

Individuelle<br />

Hilfeplanung<br />

Intervention<br />

Erfassung<br />

Lebenswelt,<br />

Bedarf,<br />

Ressourcen<br />

Planung<br />

Beginn<br />

CM-Prozess<br />

In einer zusammenfassenden Bewertung<br />

der Erfahrungen seit Einführung des Casemanagement<br />

auf dem <strong>Schönfelderhof</strong><br />

kann folgendes festgestellt werden:<br />

Der zu Recht oft zitierte Paradigmenwechsel<br />

von der Institution zur Person hat mit<br />

der Einführung der CM Methodik folgerichtig<br />

eine weitere Hinwendung zur Person<br />

erfahren. Neben der Betonung der Ressourcenorientierung<br />

und der Selbstbefähigungspotenziale<br />

bekommt das Menschenbild<br />

der Organisation und der Mitarbeiter<br />

weiter Kontur durch wertschätzendes Verhandeln<br />

auf gleicher Augenhöhe.<br />

War diese Grundhaltung auch zuvor gegeben,<br />

so wird sie jetzt methodisch geführt<br />

und im Trialog zwischen Klient, betreuender<br />

Bezugsperson und Casemanagement<br />

gelebt.<br />

In einer zusammenfassenden Bewertung der Erfahrungen seit Einführung des<br />

Casemanagement auf dem <strong>Schönfelderhof</strong> kann folgendes festgestellt werden:<br />

Der zu Recht oft zitierte Paradigmenwechsel von der Institution zur Person hat mit<br />

der Einführung der CM Methodik folgerichtig eine weitere Hinwendung zur Person<br />

erfahren. Neben der Betonung der Ressourcenorientierung und der<br />

Selbstbefähigungspotenziale bekommt das Menschenbild der Organisation und der<br />

Mitarbeiter weiter Kontur durch wertschätzendes Verhandeln auf gleicher<br />

Augenhöhe.<br />

War diese Grundhaltung auch zuvor gegeben, so wird sie jetzt methodisch geführt<br />

und im Trialog zwischen Klient, betreuender Bezugsperson und Casemanagement<br />

gelebt.<br />

Befragungen und Rückmeldungen der Klienten ergaben eine nach einer<br />

Gewöhnungsphase gute Akzeptanz. Viele kontaktieren inzwischen selbstbewusst<br />

und zielgerichtet „ihren Casemanager“.<br />

Bernd Willems und Norbert Stozek<br />

Befragungen und Rückmeldungen der<br />

Klienten ergaben eine nach einer Gewöhnungsphase<br />

gute Akzeptanz. Viele kontaktieren<br />

inzwischen selbstbewusst und<br />

zielgerichtet „ihren Casemanager“.<br />

Bernd Willems und Norbert Stozek<br />

Quellen: W. Junker: Casemanagement<br />

in der Gemeindepsychiatrie - Konzept für<br />

die Implementierung eines Casemanagement-Systems<br />

in der Gemeindepsychiatrischen<br />

Organisation <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong><br />

<strong>Schönfelderhof</strong>. W. Junker: ergänzende<br />

Ausführungen zum Casemanagement-<br />

Konzept vom 20.02.2002<br />

FACTS<br />

Casemanagement<br />

Casemanagement als eine der Methoden<br />

der Sozialarbeit/Sozialpädagogik<br />

will Klienten durch Koordination solche<br />

Dienstleistungen zugänglich machen,<br />

die zur Lösung ihrer Probleme benötigt<br />

werden. Als Casemanager vermitteln<br />

Sozialarbeiter und Sozialpädagogen<br />

wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche,<br />

therapeutische und erzieherische<br />

(Erziehung), religiöse, juristische oder<br />

sonstige Hilfen an Menschen, die auf<br />

derartige Leistungen angewiesen sind.<br />

Casemanagement ist als Methode nach<br />

1970 in den USA entwickelt worden,<br />

um die Zersplitterung sozialer Dienstleistungsangebote<br />

aufzuheben, die zu<br />

erheblichen Orientierungsproblemen<br />

auf der Klientenseite und zu Koordinierungsproblemen<br />

auf der Seite der Anbieter<br />

von sozialen Diensten führten.<br />

In Deutschland wurde diese Methode<br />

nach 1980 durch Wolf Rainer Wendt<br />

bekannt gemacht, der sie insbesondere<br />

für die Bereiche der Behindertenhilfe,<br />

der Altenhilfe und der Drogenhilfe<br />

(Drogenabhängigkeit) empfahl.<br />

Aus: www.sign.lang.uni-hamburg.de


Der Schönfelder<br />

Arbeitstherapie im GPBZ Prüm<br />

PRÜM. Das gemeindepsychiatrische<br />

Betreuungszentrum (GPBZ) in Prüm,<br />

eine Außenstelle der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong> <strong>Schönfelderhof</strong>, hat eine Arbeitstherapie<br />

entwickelt, die als soziotherapeutische<br />

Behandlungsform<br />

die Arbeit als Mittel einsetzt, um therapeutische<br />

und rehabilitative Ziele<br />

zu erreichen.<br />

Ziel ist die Förderung und Steigerung von<br />

vorhandenen oder zum Teil verloren gegangenen<br />

Arbeitsfähigkeiten, an deren<br />

Ende eine berufliche Wiedereingliederung,<br />

bzw. die Eingliederung in eine Werkstatt<br />

für behinderte Menschen stehen kann.<br />

Klienten mit psychischen Störungen erleben<br />

oft eine Beeinträchtigung ihrer Arbeitsleistung<br />

und haben Schwierigkeiten,<br />

nach längerer Erkrankung wieder in das<br />

Arbeitsleben einzusteigen. Aus diesem<br />

Grund ist es wichtig, uns auf diese Situation<br />

einzustellen, bzw. das vorhandene<br />

Konzept auszubauen und zu verbessern.<br />

Zur Zeit finden in der Arbeitstherapie<br />

handwerkliche Fördermaßnahmen durch<br />

den Bau von Weihnachtskrippen und Vogelhäuschen<br />

statt. Der zweite Bereich ist<br />

eine Tätigkeit im Dienstleistungssektor:<br />

das so genannte Lesecafe.<br />

Ziele der Arbeitstherapie sind:<br />

1. realistische Selbsteinschätzung<br />

2. sinnvolle Tagesstrukturierung<br />

3. Aufbau von Selbstvertrauen<br />

Außenansicht des GPBZ Prüm.<br />

4. Steigerung der Konzentration<br />

5. Steigerung des Leistungs- und Durchhaltevermögens<br />

6. Verbesserung der sozialen Fähigkeiten<br />

wie Kontakt-, Durchsetzungs- und Anpassungsfähigkeiten<br />

7. Verbesserung von motorischen Fertigkeiten<br />

wie Feinmotorik und Geschicklichkeit<br />

8. Vorbereitung auf den allgemeinen,<br />

bzw. beschützten Arbeitsmarkt<br />

9. Durch geringfügige Bezahlung, Steigerung<br />

des Selbstwertgefühls<br />

Nächster Schritt:<br />

Ausgelagerter WfbM-Arbeitsplatz<br />

In dieser Arbeitstherapie wurde vor fast<br />

genau zwei Jahren unter dem Stichwort<br />

„Lesecafe“ eine Betreuungsform begründet,<br />

die sich sehr positiv auf das Wohlbefinden<br />

und die Weiterentwicklung psychisch<br />

kranker Menschen ausgewirkt hat.<br />

Mittlerweile gibt es eine Klientin, die bereit<br />

ist, den nächsten Schritt einer Eingliederung<br />

in eine WfbM, zu gehen. Bei<br />

der Klientin wurde der personenzentrierte<br />

Ansatz durch individuelle Unterstützung<br />

sehr ernst genommen. Sie hat sich seit<br />

der Beschäftigung im Lesecafe deutlich<br />

psychisch stabilisiert und zeigt kaum bis<br />

gar keine Fehltage auf.<br />

Aus diesem Grund möchten wir nun ergänzend<br />

zum bestehenden Konzept einen<br />

WfbM–Außenarbeitsplatz im Lesecafe<br />

einrichten. Die Klientin soll diesen täglich<br />

nutzen, sowie den Einkauf und die Buchführung<br />

organisieren. Unterstützt wird<br />

sie dabei von den Mitarbeitern des GPBZ<br />

Prüm und dem Integrationsmanager der<br />

St. Bernhards-Werkstätten.<br />

Als ein Fernziel in ihrer Hilfeplanung ist die<br />

Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

angedacht. Hier könnte z.B. das „Budget<br />

für Arbeit“ ein nächster Schritt in ihrer<br />

Zukunftsplanung darstellen. Sollte sich<br />

die Klientin durch den geplanten WfbM-<br />

Arbeitsplatz weiter stabilisieren, scheint<br />

diese Hilfeplanung durchaus realistisch.<br />

Aus diesem Grund wäre es für sie äußerst<br />

wichtig, dass alle Verantwortlichen ihre<br />

Chance erkennen und sie bei der weiteren<br />

Planung unterstützen.<br />

Erwin Krämer, Leiter GPBZ Prüm<br />

Neuer Werkstattrat<br />

ZEMMER. In den Werkstattrat der St. Bernhards-Werkstätten<br />

sind am 25. November 2009 folgende Kandidaten gewählt worden:<br />

Georg Justen, Heike Bertram, Friedhelm Kropp, Jörg Schmitt<br />

und Thomas Knötgen. Erster Vorsitzender ist Thomas Knödgen.<br />

Ersatzmitglieder des Werkstattrates sind Heike Pick und Beate<br />

Becker.<br />

Anmerkung: Von 168 Mitarbeitern haben 63 ihre Stimme abgegeben.<br />

Das ergibt eine Wahlbeteiligung von 37,5 Prozent.<br />

Peter Mossem<br />

Der neue Werkstattrat. Es fehlt Thomas Knötgen.<br />

17


Der Schönfelder<br />

Kulinarische Genüsse mit musikalischer Würze<br />

Erster „Partnerabend“ mit Geschäftspartnern der St. Bernhards-Werkstätten<br />

ZEMMER. Im November 2009 war es<br />

soweit: Die St. Bernhards-Werkstätten<br />

des <strong>Schönfelderhof</strong>es veranstalteten<br />

den ersten „Partnerabend“ für<br />

ihre Geschäftspartner.<br />

Siebenundzwanzig Firmen, die die St.<br />

Bernhards-Werkstätten als Dienstleister<br />

nutzen, die psychisch kranken Menschen<br />

eine Ausbildungsstelle oder einen Arbeitsplatz<br />

zur Verfügung stellen und Mitarbeiter<br />

der Agentur für Arbeit und des Amtes<br />

für soziale Angelegenheiten aus Trier<br />

folgten der Einladung.<br />

„Schön, dass sie gekommen sind“<br />

Ab 18 Uhr füllte sich der Parkplatz mit Autos<br />

und die Kfz-Kennzeichen TR, WIL, BIT<br />

etc. waren in der Dunkelheit kaum noch<br />

zu erkennen. Man sah Sie kommen, mal<br />

zwei oder mal mehrere Personen. Ihr Ziel,<br />

der von Kerzenlicht erleuchtete Eingangsbereich<br />

der St. Bernhards-Werkstätten.<br />

Hier wurden sie von Mitarbeitern aus den<br />

Bereichen Holz, Metall, Montage und Verpackung,<br />

Gärtnerei, Wäscherei, Hauswirtschaft,<br />

Technik, Berufliche Reha Therapie,<br />

Integrationsmanagement, Werkstatt- und<br />

Einrichtungsleitung begrüßt.<br />

Man findet sich, kommt bei einem Glas<br />

Sekt ins Gespräch und man hört: „Hallo,<br />

wie geht´s?“, „Schön, dass Sie kommen<br />

3<br />

18<br />

1<br />

konnten“ oder „Tolle Sache, und Danke<br />

für die Einladung“.<br />

Bei der Besichtigung der Produktionsbereiche<br />

durch die Mitarbeiter werden fachkundig<br />

informiert und fachkundig auf Fragen<br />

der Geschäftspartner geantwortet.<br />

Neben Produktionsabläufen, Qualitätssicherung<br />

und vielem mehr steht der psychisch<br />

kranke Mensch mit seinem Wunsch<br />

an und seinem Recht zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

im Mittelpunkt der Gespräche...<br />

„Das hat etwas, das hat Stil“<br />

...auch in der Bernhards Klause, die jetzt<br />

ihre Türe öffnet. Heute Abend wird die<br />

indirekte Beleuchtung durch flackerndes<br />

Kerzenlicht ergänzt und die Tische, mit<br />

vielerlei Besteck und Gläsern auf weißen<br />

Tischdecken mit roter (Rosen)Dekoration,<br />

erzeugen ein niveauvolles Ambiente.<br />

Die Gäste und die Mitarbeiter mischen<br />

sich, die Tischreihen füllen sich und es<br />

wird gefragt: „Darf ich Ihnen etwas zu<br />

trinken bringen?“ Da greift der kaufmännische<br />

Direktor und Werkstattleiter Fred<br />

Olk zum Mikrofon und begrüßt die Geschäftspartner<br />

zu diesem gemeinsamen<br />

Abend. Er skizziert kurz was nun folgt:<br />

Ein Fünf-Gänge-Menü, dass von einem<br />

literarisch-musikalischen Programm umrahmt<br />

wird.<br />

Während die Mitarbeiter der Küche u.a. eine<br />

Variation vom Lachs mit Avocadoschaum,<br />

2<br />

geräucherte Bachforelle, gebratene Garnele<br />

in Knoblauchbutter auf mediterranem<br />

Gemüse und Tabule mit Blattsalate in Himbeerdressing<br />

servieren, wird der weitere<br />

kulinarische Genuss immer wieder mit Anekdoten<br />

aus Theater, Oper, Operette und<br />

Tanz bereichert. In Perfektion wird auch<br />

ein dramatisches Schauspiel beim Thema<br />

Mann und Frau und deren zwischenmenschliche<br />

Verstrickungen von Michael<br />

Ophelders, Schauspieler Theater Trier, dargeboten.<br />

Musikalische Pianounterstützung<br />

erhält er durch Sebastian Matz.<br />

Danksagen und gemeinsam ins Gespräch<br />

kommen<br />

Zwischen den kulinarischen und musikalischen<br />

Gängen wird sich immer wieder<br />

über die Arbeit für psychisch kranke Menschen,<br />

anerkannte Werkstätten für behinderte<br />

Menschen, attraktive Arbeitsplätze,<br />

ausgelagerte WfbM-Plätze, Budget für<br />

Arbeit, Integration auf dem Arbeitsmarkt<br />

u.s.w. unterhalten.<br />

Das Ziel, den Geschäftspartnern auf eine<br />

originelle Weise dankzusagen und Ihnen<br />

und uns die Möglichkeit zu geben, gemeinsam<br />

ins Gespräch über Arbeitsmöglichkeiten<br />

für psychisch kranke Menschen<br />

zu kommen, wurde erreicht.<br />

Peter Mossem


Der Schönfelder<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

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10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

15<br />

14<br />

1: Josef Weber, Sieglinde Weber (Amt für soziale Angelegenheiten, Trier) mit Stephan Hintz. 2: Hedwig Piroth und Doris Müller informieren<br />

über die Wäscherei und Hauswirtschaft. 3: Der Kaufmännische Direktor und Werkstattleiter Fred Olk bei seiner Begrüßungsansprache<br />

4: Michael Ophelders mit Heike Scheiern (Wifra, Großlittgen) im textlichen Duett. Michael Ophelders und Sebastian Matz vom Theater<br />

Trier stellten ihr literarisch-musikalisches Programm unter den Titel „Im Theater ist was los“. 5: Albert Mandler, Fachleitung WfbM, im<br />

Gespräch. 6: Christoph Bayer, Stefanie Fahle (CB-Woodworks Tischlerei, Wittlich) und links Jeff Wallace (Haus Bergfriede, Bausendorf)<br />

mit Bruno Wallenborn. 7: Stefan Marx informiert über den Metallbereich. 8: Hermann Becker, Monika Frick-Becker (Bennighoven, Mülheim)<br />

mit Dietmar Bender. 9: Helmut Köhnen, Anneliese Köhnen (Köhnen-Druck, Speicher) mit Walter Weiler. 10: Wolfgang Huberty<br />

bei der Besichtigung der Produktionsbereiche. 11: Otmar Pfeiffer, Rita Classen-Pfeiffer (Die Tischler Gmbh, Trier) mit Manfred Schwickerath.<br />

12: Willi Schröder und Frank Scheiern (Wifra Metallbau GmbH, Großlittgen) mit Stefan Marx. 13: Das Küchenteam. 14: Arnold<br />

Möseler in Aktion. 15: Sonja Clemens, Susanne Reuter (FIT GmbH, Bitburg) mit Hedwig Piroth. 16: Werner Schmitz im Gespräch.<br />

16<br />

19


Der Schönfelder<br />

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit<br />

Integration auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

am Beispiel eines Werkstattbeschäftigten<br />

ZEMMER. Nachdem Herr B. die Realschule<br />

beendet hatte, versuchte er<br />

sich in diversen Praktika und Gelegenheitsarbeiten<br />

bis schließlich im März<br />

1998 der Grundwehrdienst angetreten<br />

wurde. Den Dienst in der Bundeswehr<br />

musste er im Oktober des gleichen<br />

Jahres durch den Beginn seiner<br />

psychischen Erkrankung abbrechen.<br />

Förderprogramm soll Teilhabe<br />

am Arbeitsleben ermöglichen<br />

Nach einer Langzeittherapie besuchte<br />

Herr B. ab Juli 2000 die St. Bernhards-<br />

Werkstätten, <strong>Schönfelderhof</strong> in Zemmer.<br />

Bis zum Jahr 2009 war er zunächst mehrere<br />

Jahre in der Metallwerkstatt tätig,<br />

und nach einer Umorientierung arbeitete<br />

er bis zuletzt in der Schreinerei.<br />

Während seiner Tätigkeit in der Schreinerei<br />

reifte der Entschluss, eine Ausbildung<br />

im Tischlerhandwerk anzustreben. Die<br />

verantwortlichen Mitarbeiter im Holzbereich,<br />

sowie das Integrationsmanagement<br />

unterstützten seinen Wunsch, indem ein<br />

entsprechendes Förderprogramm ausgearbeitet<br />

wurde um festzustellen, ob z.B.<br />

theoretische Inhalte im Hinblick auf eine<br />

Ausbildung zu vermitteln sind. Die Ergebnisse<br />

waren positiv.<br />

Integration (Stand Dezember 2009)<br />

Unterstützt wurde dies auch durch ein externes<br />

Praktikum, das er mit gutem Erfolg<br />

beendete.<br />

Im Juni 2008 wurde ein Antrag auf<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

gestellt.<br />

Daraufhin absolvierte Herr B. im Auftrag<br />

der Agentur für Arbeit eine sechswöchige<br />

Arbeitserprobung im Berufsförderungswerk<br />

Heidelberg. Auch hier wurde festgestellt,<br />

dass Herr B. in der Lage ist (wäre)<br />

eine Ausbildung zum Tischler zu absolvieren.<br />

Eine erneute medizinisch -psychologische<br />

Untersuchung (MPU) kam zu dem<br />

Ergebnis, dass Herr B. mittlerweile länger<br />

als drei Stunden arbeiten kann und somit<br />

dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu Verfügung<br />

steht. Die Agentur für Arbeit signalisierte<br />

daraufhin, dass eine Umschulung<br />

im Rahmen eines trägerübergreifenden<br />

Budgets finanziert werden können und<br />

somit auch keine Kosten für den ausbildenden<br />

Betrieb entstünden.<br />

Suche nach einer<br />

passgenauen Ausbildungsstelle<br />

Da der <strong>Schönfelderhof</strong> im Holzbereich<br />

nicht ausbildet, sahen wir es als originäre<br />

Aufgabe, Herrn B. im Rahmen unserer<br />

Integrationstätigkeit bei der Suche nach<br />

Vermittlung im Rahmen von Eingliederungszuschüssen der Agentur für Arbeit<br />

auf den allgemeinen Arbeitsmarkt:<br />

· 2 Personen (Gemeindearbeiter, Küchenhelfer)<br />

Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt im Rahmen des Budgets für<br />

Arbeit:<br />

· 5 Personen (Verkäuferin im Hofladen, Küchenhilfe in Pizzeria, Tischlergeselle in<br />

einer Schreinerei, Hauswirtschaftshilfe im Bereich Restaurant und Hotel, Hausmeister<br />

in einem Seniorenzentrum)<br />

· 1 Person (Produktionsmitarbeiter in einer Werbemittelfabrikation)<br />

· 2 Rückkehrer (Greenkeeper auf einem Golfplatz, Produktionsmitarbeiter in<br />

einem Metallbetrieb)<br />

Außenarbeitsplätze<br />

· 6 Personen (Verwaltungsmitarbeiterin GPBZ, Mitarbeiterin in einem Lesecafé,<br />

Mitarbeiterin in einem Ferienpark, Hausmeistertätigkeit in einer Jugendhilfeeinrichtung,<br />

Helfertätigkeit in einer Schreinerei)<br />

Ausbildung im Rahmen des Trägerübergreifenden Budgets:<br />

· 1 Person (Zweijährige Ausbildung zum Tischler in einer Tischlerei in Wittlich)<br />

Bruno Wallenborn<br />

einer passgenauen Ausbildungsstelle zu<br />

unterstützen. Zum Beispiel sollte der Betrieb<br />

in der Lage sein, mit den Defiziten<br />

im psycho-sozialen Bereich adäquat umgehen<br />

zu können.<br />

Bei der Betrachtung der Betriebe wurde<br />

der Focus zunächst auf zwei Einrichtungen<br />

gelegt, die uns besonders geeignet<br />

erschienen:<br />

- das Landesmuseum in Trier<br />

- das Theater der Stadt Trier.<br />

Mit beiden Institutionen wurde telefonisch<br />

mit der zuständigen Personalabteilung<br />

über die Bewerbungsabsicht gesprochen,<br />

mit dem Ergebnis, dass eine schriftliche<br />

Bewerbung zugesandt werden soll, und<br />

da es sich um eine besondere Situation<br />

handele, diese auch zeitnah und wohlwollend<br />

geprüft würde.<br />

Beide Einrichtungen hatten laut eigener<br />

Auskunft zurzeit keinen Auszubildenden<br />

und bei beiden durften keine Kosten für<br />

die Ausbildung entstehen. Letzteres war<br />

bei Herrn B. gegeben.<br />

Im Rahmen des Bewerbertrainings wurden<br />

Bewerbungsunterlagen nach aktuellem<br />

Stand am 29. Juni 2009 an die „Generaldirektion<br />

Kulturelles Erbe“ (GDKE)<br />

in Koblenz (sie hat die Personalverantwortung<br />

für das Landesmuseum in Trier)<br />

verschickt.<br />

Am folgenden Tag, dem 30. Juni, reichte<br />

Herr B. seine Bewerbungsunterlagen persönlich<br />

in der Personalabteilung der Stadt<br />

Trier ein. Den Bewerbungen war ein Begleitschreiben<br />

beigefügt, in dem die spe-<br />

20


Der Schönfelder<br />

zielle Situation von Herrn B. ausführlich<br />

beschrieben wurde.<br />

Wohlwollende Prüfung<br />

zieht sich in die Länge<br />

Die Schreinerei des Landesmuseums signalisierte<br />

sofort ihre Bereitschaft, Herrn<br />

B. ausbilden zu wollen. Dies teilte ich in<br />

einem Telefonat der GDKE mit, worauf<br />

mir nochmals versichert wurde, dass die<br />

Bewerbung sehr wohlwollend und zügig<br />

bearbeitet werde. Es wurde ein Besprechungstermin<br />

mit der GDKE für den 14.<br />

Juli in Trier anberaumt. Das Treffen sei<br />

Formsache, man wolle sich kennen lernen<br />

und wissen, wie sich die Ausbildung finanziert.<br />

Kurz vor meiner Ankunft in Trier<br />

wurde das Treffen abgesagt.<br />

Ein Folgetermin wurde nach Beendigung<br />

meines Urlaubs neu angesetzt. Der nächste<br />

Termin wurde auf den 5. August im<br />

Landesmuseum Trier anberaumt. Bei diesem<br />

Treffen hieß es dann, es müsse erst<br />

geprüft, ob eine Planstelle frei sei oder für<br />

diesen Umschulungs-Fall geschaffen werden<br />

müsste. Zudem müsste diese Stelle<br />

ausgeschrieben und einem zuständigen<br />

Gremium zur Entscheidung vorgelegt<br />

werden, und das würde erst in drei Wochen<br />

wieder tagen.<br />

Es wurde uns versichert, man würde jedenfalls<br />

sehr wohlwollend mit der Sache<br />

umgehen und helfen, wo man könne.<br />

Meine Rückmeldung an die GDKE nach<br />

Koblenz, dass wider Erwarten keine Entscheidung<br />

gefallen sei, konnte dort nicht<br />

nachvollzogen werden. Man würde die<br />

Sache noch einmal dem Verantwortlichen<br />

vorlegen, der befände sich jedoch noch<br />

im Urlaub.<br />

Es folgten mehrere Telefonate, in denen<br />

plötzlich von unerwarteten Schwierigkeiten,<br />

die nicht benannt werden dürften,<br />

die Rede war. Das alles hätte jedenfalls<br />

nichts mit dem Fall B. zu tun. Es werde<br />

weiterhin geprüft.<br />

Etwa eine Woche später wurde ich am 31.<br />

August vom Landesmuseum in Trier telefonisch<br />

davon in Kenntnis gesetzt, dass<br />

es keine entsprechende Planstelle gäbe<br />

und zu dem keine Kapazitäten für eine<br />

Ausbildung vorhanden seien.<br />

Verlorene Zeit<br />

Durch dieses unsägliche Verfahren wurde<br />

viel Zeit verloren, denn mittlerweile hatte<br />

die Berufsschule ihre Ferien beendet<br />

und die meisten Lehrstellen waren bereits<br />

vergeben.<br />

Hinzu kam, dass auf die Bewerbung bei<br />

der Stadt Trier noch keine Reaktion erfolgt<br />

war und auf mehrmaliges Anfragen<br />

mir nur mitgeteilt wurde, die Unterlagen<br />

von Herrn B. seien noch in Prüfung.<br />

Bis heute hat sich noch niemand seitens<br />

der Stadt Trier zu der Bewerbung von<br />

Herrn B. geäußert, weder in Form einer<br />

Zu- noch einer Absage.<br />

In übrigen waren Anfragen bis in<br />

die höchste Ebene der Handwerkskammer<br />

Trier zur Vermittlung<br />

eines Ausbildungsplatzes ebenfalls<br />

erfolglos.<br />

Herr B. befindet sich seit dem 1.<br />

Oktober 2009 im Rahmen einer<br />

Umschulungsmaßnahme in der<br />

Ausbildung zum Tischler. Die Maßnahme<br />

dauert zwei Jahre und endet<br />

mit dem Erhalt des Gesellenbriefs.<br />

Der ausbildende Betrieb befindet<br />

sich am Stadtrand von Wittlich. Ein<br />

Meister und ein Geselle arbeiten<br />

dort mit dem Schwerpunkt Möbelbau<br />

und Möbelrestauration.<br />

Wir, die St. Bernhards-Werkstätten<br />

und der ausbildende Betrieb in<br />

Wittlich, werden Herrn B. mit allen<br />

Kräften während seiner Ausbildung<br />

unterstützen.<br />

Bruno Wallenborn<br />

Integrationsmanagement<br />

FACTS<br />

zum Integrationsmanagement<br />

Wirkungskreis<br />

Wirkungskreis des Integrationsmanagers<br />

ist die Organisation, die Koordination<br />

und das Controlling aller Maßnahmen<br />

des Rehabilitationsprozesses innerhalb<br />

und außerhalb der Einrichtung, die zur<br />

Vorbereitung und Begleitung auf den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt dienen.<br />

Ansprechpartner für:<br />

• Klienten, deren Angehörige und<br />

Bezugspersonen<br />

• Bezugsbetreuer und Kooperationspartner<br />

auf dem allg. Arbeitsmarkt<br />

• Leistungsträger<br />

Seine Aufgaben sind:<br />

• Beratung und gezielte Vorbereitung<br />

auf in Frage kommende bzw. gewünschte<br />

Maßnahmen (z.B. Bewerbertraining,<br />

Fahrerlaubnis)<br />

• Vermittlung und Unterstützung von<br />

ein bis mehrwöchigen Praktikumsplätzen<br />

in Unternehmen (zum „kennenlernen“,<br />

oder als persönliche Belastungserprobung,<br />

oder im Hinblick<br />

auf die Übernahme in ein späteres<br />

Arbeitsverhältnis<br />

• Unterstützung bei Vermittlung in andere<br />

weiterführende Bildungsmaßnahmen<br />

(z.B. Vermittlung in eine<br />

Ausbildung in einem Berufsbildungswerk).<br />

• Unterstützung bei ausgelagerten<br />

Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen<br />

(ausgelagerter Arbeitsplatz bedeutet:<br />

Gearbeitet wird bei einem anderen<br />

Unternehmen im Auftrag der St.<br />

Bernhards-Werkstätten)<br />

• Unterstützung beim Übergang in einen<br />

Integrationsbetrieb (Integrationsbetrieb<br />

bedeutet: Gearbeitet wird<br />

in einem wirtschaftlich geführten Betrieb,<br />

der zwar auf die Belange unserer<br />

Klientel zugeschnitten ist, sich<br />

jedoch kaum von einem Unternehmen<br />

des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />

unterscheidet)<br />

• Unterstützung bei der Vermittlung<br />

auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

im Rahmen des „Budgets für Arbeit“<br />

(in der Beratung wird die Frage „Was<br />

ist Budget für Arbeit“ ausführlich besprochen).<br />

Von: Bruno Wallenborn<br />

21


Der Schönfelder<br />

Mitarbeiter stellen sich vor: Heiko Poost<br />

Vermittler zwischen beschütztem Rahmen einer WfbM<br />

und der Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Beschreiben Sie Ihren Arbeitsbereich<br />

und Ihre Arbeitstätigkeiten?<br />

In der Holzwerkstatt wird von einfachsten<br />

Dingen wie z.B Vermessungspfählen bis<br />

hin zu kleinen Möbelstücken alles gefertigt,<br />

was unsere Klienten leisten können.<br />

Davon sind ca. 95 Prozent Auftragsarbeiten<br />

für mittelständige Unternehmen.<br />

Unser übergeordnetes Ziel ist die Vorbereitung<br />

der zu betreuenden Mitarbeiter<br />

auf den freien Arbeitsmarkt. So konnte in<br />

letzter Zeit ein Mitarbeiter in das Budget<br />

für Arbeit vermittelt werden, für einen<br />

weiteren wurde ein Außenarbeitsplatz organisiert,<br />

und ein Klient hat jüngst eine<br />

Ausbildung zum Tischler begonnen.<br />

Meine Aufgabe dabei ist die Auftragsabwicklung<br />

auf der einen Seite und die Betreuung<br />

auf der anderen.<br />

Für wie viele zu betreuende Mitarbeiter<br />

sind Sie zuständig?<br />

Aktuell arbeiten 15 Leute in der Holzwerkstatt,<br />

wobei ich bei der Hälfte der Bezugsbetreuer<br />

bin.<br />

Heiko Poost bei der Arbeit.<br />

Was verdienen die zu betreuenden<br />

Mitarbeiter?<br />

Der Lohn setzt sich aus einem Grundgehalt<br />

von 92,47 Euro und einer individuellen<br />

Erhöhung zusammen. So kann man,<br />

unterm Strich, auf 200 Euro und mehr<br />

kommen. Ein gerechtes Lohnsystem ist<br />

eines der Themen, mit denen wir uns aktuell<br />

beschäftigen.<br />

Unser Titelthema befasst sich u.a.<br />

mit der Situation der St. Bernhards-<br />

Werkstätten. Muss sich aus Ihrer<br />

Sicht etwas in unserer und in den anerkannten<br />

Werkstätten für behinderte<br />

Menschen verändern?<br />

Unser größtes Problem in der Holzwerkstatt<br />

sind die räumlichen Defizite, mit denen<br />

wir es zu tun haben. Generell müssen<br />

sich die Werkstätten auf ein jünger<br />

werdendes Klientel mit ganz anderen Ansprüchen<br />

an unsere Arbeit einstellen.<br />

Was bedeutet das für Ihren Arbeitsbereich,<br />

die Schreinerei?<br />

Um dieser Gruppe gerecht zu werden,<br />

müssen wir uns intensiv mit diesen neuen<br />

Anforderungen beschäftigen. Zur Zeit gibt<br />

es eine Arbeitsgruppe, der ich angehöre,<br />

und eine Projektgruppe, die sich genau<br />

mit dieser Problematik beschäftigen.<br />

Ich glaube, dass dies eine große Herausforderung<br />

an uns für die Zukunft ist.<br />

Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit<br />

mit dem Casemanagement?<br />

Im Großen und Ganzen gut. Wobei mit<br />

dem Wegfall des Sozialdienstes in der<br />

Werkstatt die Wege für uns und die Klienten<br />

nicht nur in der Entfernung größer<br />

geworden sind. Oftmals ist ein wünschenswerter,<br />

zeitnaher Termin leider<br />

nicht möglich.<br />

Integrationsmanagement: Eine unverzichtbare<br />

Schnittstelle zwischen<br />

WfbM und allgemeinem Arbeitsmarkt?<br />

Es ist richtig und wichtig, dass alle Bestrebungen<br />

bezüglich der Integration an<br />

einer Stelle zusammenlaufen und koordiniert<br />

werden. Ich glaube, das Thema<br />

Integration wird einen immer größeren<br />

Stellenwert bekommen.<br />

Wie wichtig ist für unsere Klienten<br />

die Teilhabe am Arbeitsleben?<br />

Ich denke, das muss von Klient zu Klient<br />

bewertet werden. Dem einen ist eine Teilnahme<br />

am allgemeinen Arbeitsmarkt sehr<br />

wichtig, ein anderer fühlt sich nur im beschützten<br />

Rahmen einer Werkstatt wohl<br />

und sieht dort seine Zukunft. Beides muss<br />

respektiert werden. Allgemein ist die Ausübung<br />

einer Arbeit Grundlage eines normalen,<br />

geregelten Lebens. Das Ausüben<br />

einer sinnvollen Tätigkeit ist enorm wichtig<br />

für ein gesundes Selbstwertgefühl.<br />

Peter Mossem<br />

FACTS zu Heiko Poost<br />

• 35 Jahre<br />

• seit November 2003 auf dem <strong>Schönfelderhof</strong>,<br />

St. Bernhards-Werkstätten<br />

• gelernter Tischler<br />

• Mitarbeit in der AG „Zielgruppenorientierte<br />

Konzepte“ und der AG<br />

„Werte im Film“<br />

• Hobbies: Fotografieren, Reisen (je<br />

weiter in den Norden desto besser)<br />

22


Der Schönfelder<br />

Eine passgenaue Arbeitsmöglichkeit<br />

Ausgelagerter WfbM-Platz im GPBZ Hermeskeil<br />

HERMESKEIL. Mit der Eröffnung des<br />

Gemeindepsychiatrischen Betreuungszentrums<br />

wurde ein ausgelagerter<br />

WfbM-Platz in Hermeskeil eingerichtet.<br />

Hier arbeitet seit eh und je<br />

Marlies Knorz.<br />

Wie kamen Sie zu dieser Arbeit?<br />

Die Herren Werner Quetsch und Norbert<br />

Stozek kamen damals auf mich zu, es<br />

wäre noch eine Bürostelle in Hermeskeil<br />

frei. Da meine Schwester auch schon hier<br />

wohnte, konnte ich dann mit ihr zusammen<br />

in eine Wohnung ziehen. So konnte<br />

ich mit meiner Schwester zusammen<br />

wohnen und hatte Arbeit. Außerdem<br />

konnte ich so meine Rente behalten.<br />

Seit wann arbeiten Sie hier?<br />

Seit dem 1. Juni 1999<br />

Was für Aufgaben haben Sie hier?<br />

Hauptsächlich Telefondienst, Kopierarbeiten,<br />

Statistikvordrucke vorbereiten<br />

und Computerarbeiten.<br />

Wo haben Sie vorher gearbeitet?<br />

Ich habe Bürokauffrau gelernt, ich bin<br />

ein Jahr in meinem Lehrbetrieb in einem<br />

Großhandel geblieben und konnte mich<br />

dann verbessern. Ich habe dann 17 Jahre<br />

bei der Trierer Sparkasse als Sekretärin<br />

gearbeitet.<br />

Gibt es viele Unterschiede zu ihrer<br />

vorherigen Arbeit?<br />

Ja! Hier ist es ruhiger und nicht so viel<br />

Stress. Ich habe mehr Pausen um mich<br />

auszuruhen. Wenn es mir nicht gut geht,<br />

dann kann ich auch jederzeit eine Pause<br />

machen. Es ist alles auf meine momentane<br />

Situation bzw. meine Erkrankung<br />

abgestimmt.<br />

Sind Sie froh hier zu arbeiten?<br />

Ja sehr. Ich bin zwar auch froh wenn ich<br />

Urlaub habe, weil ich dann länger schlafen<br />

kann, aber ich mache meine Arbeit<br />

hier sehr gerne.<br />

Nicola Schieben<br />

Facts<br />

zu ausgelagerten WfbM-Plätzen<br />

Auslagerung von Plätzen des Arbeitsbereiches<br />

der WfbM Werkstattplätze, die<br />

in Betriebe des ersten Arbeitsmarktes<br />

ausgelagert werden, ändern nicht den<br />

sozialversicherungsrechtlichen Status<br />

der Beschäftigten. Bundesweit lassen<br />

sich Beispiele für die verstärkte Nutzung<br />

dieser Möglichkeit finden. Beispielhaft<br />

sei hier das Frankfurter Projekt<br />

„Agentur für angepasste Arbeit“<br />

und das Hamburger Projekt „Ausgelagerte<br />

Arbeitsgruppen“ der alster-intec<br />

e.V. angeführt.<br />

Anhand der Ergebnisse des Projektes<br />

„Ausgelagerte Arbeitsgruppen“ der alster-intec<br />

e.v. lässt sich aufzeigen, dass<br />

solche Arbeitsplätze bei einem Teil der<br />

Werkstattbeschäftigten auf deutliches<br />

Interesse stoßen und bei denjenigen,<br />

die diesen Weg gehen, zu einer gesteigerten<br />

Zufriedenheit führen.<br />

Aus: www.sozialpsychiatrie-mv.de<br />

23


Der Schönfelder<br />

Auswirkungen der Wirtschaftskrise –<br />

spürbar selbst in der WfbM?<br />

ZEMMER. Dass die Wirtschaftskrise<br />

sich in unterschiedlichste Bereiche<br />

auswirkt, wo man es anfänglich nicht<br />

unbedingt erwartet hätte, ist inzwischen<br />

jedem klar. Aber sind diese<br />

Auswirkungen auch spürbar in Werkstätten<br />

für behinderte Menschen? Die<br />

Redaktion hat sich im Metallbereich<br />

der St. Bernhards-Werkstätten umgehört.<br />

Im letzten Jahr hat die Auftragslage noch<br />

regelrecht „gebrummt“. In der Schlosserei<br />

der St. Bernhards-Werkstätten gab<br />

es soviel Arbeit, dass man es sich leisten<br />

konnte, Aufträge an andere Werkstätten<br />

für behinderte Menschen abzugeben. Seit<br />

Ostern, so berichtet Stephan Kreutz, sei es<br />

wie abgeschnitten. Man arbeite für mehrere<br />

große Firmen im Umkreis von 50-60<br />

Kilometer. Da ist beispielsweise die Firma<br />

Benninghofenein Unternehmen, für die<br />

der Metallbereich des <strong>Schönfelderhof</strong>es<br />

Einzelteile wie Rohrhalter, Winkeleisen<br />

und Stanzen lieferte. So war die Situation<br />

jedenfalls bis Ostern 2009. Zweieinhalb<br />

Jahre gab es Aufträge in Hülle und Fülle;<br />

inzwischen werden lediglich noch Kleinteile<br />

in Auftrag gegeben. Ähnlich schlecht<br />

bestellt ist es um die Kooperation mit der<br />

Firma Wilfra, die Träger für Spritzfässer<br />

herstelltanderen Firmen. Hier gibt es für<br />

den Metallbereich des <strong>Schönfelderhof</strong>es<br />

seit Frühjahr gar nichts mehr zu tun. Auf<br />

Nachfrage hat man erfahren, dass auch<br />

für die Firma Wilfrain diesen Betrieben zur<br />

Zeit keine Aufträge vorliegen.<br />

Lediglich für die Firma Coprex werden<br />

nach wie vor Winkelhalter in gewohntem<br />

Ausmaß angefertigt, vermutlich, weil die<br />

Firma das Ausland bedient.<br />

Im Vergleich zu anderen Behindertenwerkstätten<br />

machte die Krise sich in<br />

unserer Schlosserei erst relativ spät<br />

bemerkbar. Caritas und Lebenshilfe<br />

kämpften schon Ende letzten Jahres mit<br />

großen Schwierigkeiten. Dennoch stehen<br />

die Räder in der Metallwerkstatt nicht still.<br />

Die Zeitressourcen werden für Vorbereitungsarbeiten<br />

anstehender Aufträge und<br />

hausinterne Arbeiten genutzt,Außerdem<br />

werden, sobald ein Auftrag ansteht, ohne<br />

Risiko die wenig kostenintensiven Vorbereitungsarbeiten<br />

in Angriff genommen.<br />

Leerlaufzeiten können gut kompensiert<br />

werden, in dem man Restmaterial für den<br />

Eigenbedarf verwertet.<br />

Wer fertigt Was im Metallbereich?<br />

Stefan Marx und Stephan Kreutz<br />

kümmern arbeitensich um mit 14 Mitarbeitern<br />

im Alter von 20 bis 50 Jahre<br />

zusammen. Die Altersschere klafft<br />

gewaltig, von Anfang 20 bis über 50<br />

Jahre. In sehr engen Raumverhältnissender<br />

Metallwerkstatt entstehtwerden<br />

hier allesProdukte von der Kassenschublade<br />

bis zum Geländer aus<br />

Leichtmetall und Blech, Stahl, Rohr,<br />

Edelstahl, von der Kassenschublade<br />

bis zum Geländer gefertigt. Kleinteile<br />

werden auch gereinigt und verpackt.<br />

Die Kunden schätzen vor allem die<br />

gute Qualität und die termingerechte<br />

Lieferung.<br />

In wirtschaftlich guten Zeiten war<br />

die Arbeit für die zu betreuenden<br />

Mitarbeiter oft eher ein „Zuviel“. Seit<br />

derDie Folgen der WirtschaftskKrise<br />

ist die Arbeit zwar eintöniger geworden,<br />

aber nichthaben sich nicht negativ<br />

so, dass es sich auf die Stimmung<br />

ausgewirkt. Dass es zur Zeit aufgrund<br />

des geringeren Termindrucks<br />

etwas lockerer zugeht, so Kreutz, tue<br />

einen Teil seiner Leutefinden einige<br />

der Mitarbeiter auch mal ganz gut.<br />

Marion Weber<br />

24


Der Schönfelder<br />

Projekt „Weiterentwicklung<br />

der St. Bernhards-Werkstätten“<br />

Am 15. Mai 2009 beauftragte der kaufmännische<br />

Direktor des <strong>Schönfelderhof</strong>es,<br />

Fred Olk, ein Projekt zur Weiterentwicklung<br />

und Differenzierung<br />

der inhaltlichen und strukturellen<br />

Leistungs- und Betreuungsangebote<br />

der St. Bernhards-Werkstätten.<br />

Nachdem aus personaltechnischer<br />

Hinsicht bereits Maßnahmen in Rahmen<br />

der Organisationsentwicklung<br />

umgesetzt wurden, sollen die St.<br />

Bernhards-Werkstätten zum einen<br />

konzeptionell/fachlich und zum anderen<br />

strukturell/organisatorisch<br />

neu aufgestellt werden.<br />

Der Anlass hierzu war durch die Erkenntnis<br />

gegeben, dass hinsichtlich der<br />

sich abzeichnenden Entwicklungen die<br />

Leistungs- und Betreuungsangebote der<br />

St. Bernhards-Werkstätten grundsätzlich<br />

neu konzipiert werden müssen. Hierbei<br />

wird der Fokus nicht nur auf die aktuelle<br />

und zukünftige Marktposition der St.<br />

Bernhards-Werkstätten in der Rolle eines<br />

handwerklich-industriellen Produktionsund<br />

Dienstleistungserbringer gelegt. Eher<br />

von größerer Bedeutung ist die Rolle der<br />

St. Bernhards-Werkstätten als psychosozialer<br />

und rehabilitativer Leistungserbringer<br />

einerseits im Hinblick auf das<br />

derzeitige und künftige Leistungsportfolio<br />

und anderseits auf eine sich verändernde<br />

Klientel. So stellt demografisch gesehen<br />

der größer werdende Anteil älterer psychisch<br />

kranker Mitarbeiter der Werkstätten<br />

diese vor neue Herausforderungen.<br />

Demgegenüber wächst der Anteil von<br />

jungen Menschen mit multiplen Erkrankungen<br />

(insbesondere aus dem Bereich<br />

der Persönlichkeitsstörungen), die auf ein<br />

vielschichtiges und individuelles Betreuungssetting<br />

nicht nur im Bereich der beruflichen<br />

Rehabilitation angewiesen sind.<br />

Vor diesem Hintergrund leitet sich das<br />

Ziel des Projektes ab, nämlich durch<br />

die Weiterentwicklung und Differenzierung<br />

der inhaltlichen und strukturellen<br />

Leistungs- und Betreuungsangebote der<br />

St. Bernhards-Werkstätten die Marktposition<br />

aktuell und mittelfristig zu sichern<br />

und unter Berücksichtigung aller relevanten<br />

Rahmenbedingungen<br />

optimal zu erweitern.<br />

Dieses Ziel verfolgt eine Projektgruppe,<br />

die sich aus<br />

Mitarbeitern der St. Bernhards-Werkstätten,<br />

der gemeindepsychiatrischen<br />

Angebote<br />

und dem Case- und<br />

Integrationsmanagement<br />

zusammensetzt. Darüber hinaus<br />

arbeiten im Sinne eines<br />

gelebten Empowerments betreute<br />

Mitarbeiter der Werkstätten in der<br />

Projektgruppe aktiv mit. Durch die multiprofessionelle<br />

Zusammensetzung des<br />

Projektteams werden somit die für die<br />

Projektarbeit benötigten fachlichen und<br />

personalen Kompetenzen im Projekt gebündelt.<br />

Durch die Repräsentation verschiedener<br />

Schnittstellenbereiche werden<br />

eine Außenwahrnehmung hergestellt und<br />

Synergien genutzt. Die Beteiligung der<br />

betreuten Mitarbeiter garantiert die Wahrung<br />

der Klientenperspektive.<br />

Richtungsgebend für die Projektarbeit<br />

sind die im folgenden genannten Ziele,<br />

die aus dem Gesamtprojektziel abgeleitet<br />

wurden:<br />

· Es gibt Ergebnisse zu Maßnahmen,<br />

um die Belegung der WfbM mittelfristig<br />

sicherzustellen.<br />

· Dem Träger liegen entscheidungsreife<br />

Planungs- und Umsetzungsvorschläge<br />

zur Optimierung der<br />

Raumstrukturen der WfbM als Entscheidungsgrundlage<br />

vor.<br />

· Die in der WfbM notwendigen methodischen<br />

Verfahren sind auf aktuelle<br />

und künftige Anwendungsrelevanz<br />

überprüft, diesbzgl. optimiert<br />

und ergänzt.<br />

· Alle Prozesse sind unter dem Aspekt<br />

von Schnittstellenoptimierung<br />

beschrieben.<br />

· Das Betreuungsangebot ist dahingehend<br />

entwickelt und erweitert,<br />

dass die WfbM für Klienten attraktiv<br />

ist. Die WfbM stellt sich dauerhaft<br />

in der Region für Kostenträger<br />

und Kooperationspartner als kompetent<br />

und zuverlässig dar.<br />

· Für die Mitarbeiter und Klienten<br />

sind notwendige Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

konzipiert.<br />

· Alle Arbeitsbereiche der WfbM inklusive<br />

der Schnittstellenbereiche<br />

sind in Bezug auf die Organisationsstruktur<br />

kompatibel.<br />

· Es sind Maßnahmen beschrieben,<br />

die die Produktion und Dienstleistung<br />

im Wettbewerb sicherstellen.<br />

Aufgrund dringlicher Handlungsnotwendigkeiten<br />

wurden bestimmte Projektaufgaben<br />

priorisiert. Hierzu wurden innerhalb der<br />

Projektgruppe zwei Unterarbeitsgruppen<br />

eingerichtet, um bis zum Ende des Jahres<br />

<strong>2010</strong> bestimmte Themen abschließend zu<br />

bearbeiten. Zu diesem priorisierten Aufgabenkatalog<br />

zählen die Entwicklung eines<br />

differenzierten Leistungskataloges, die<br />

Analyse der vorhandenen Arbeitsbereiche,<br />

eine Klientelanalyse und Aussagen zur Klientelentwicklung<br />

und last but not least ein<br />

Raum- und Strukturkonzept der St. Bernhards-Werkstätten.<br />

Projekttitel: Weiterentwicklung und Differenzierung<br />

der inhaltlichen und strukturellen<br />

Leistungs- und Betreuungsangebote<br />

der St. Bernhards-Werkstätten<br />

/ Projektleitung: Albert Mandler und<br />

Wolfgang Junker / Projektteam: Heike<br />

Bertram, Stephan Hintz, Ilona Kellner,<br />

Thomas Knötgen, Manfred Schwickerath,<br />

Norbert Stozek, Bruno Wallenborn, Bernd<br />

Willems, Ewald Winter / Erweitertes<br />

Projektteam: Gerd Mertes<br />

Wolfgang Junker<br />

25


Der Schönfelder<br />

Informationsgespräch<br />

mit der Agentur für Arbeit<br />

Am 4. Dezember 2009 erhielt der<br />

<strong>Schönfelderhof</strong> Besuch von der Agentur<br />

für Arbeit Trier, in Vertretung von<br />

Wolfram Leibe, Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />

und Bernd Gard,<br />

Mitarbeiter in der Abteilung Reha<br />

der Agentur. An dem fachlichen Austausch<br />

und der regen Diskussion nahmen<br />

seitens des <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong><br />

Trier e.V. und des <strong>Schönfelderhof</strong>es<br />

Geschäftsführer Günter Mosen, Kaufmännischer<br />

Direktor Fred Olk, für die<br />

fachliche Leitung Albert Mandler und<br />

als Hausoberer Werner Schmitz an<br />

dem Gespräch teil.<br />

In erster Linie wurden Themen erörtert,<br />

die in der Schnittstelle St. Bernhards-<br />

Werkstätten angesiedelt sind, aber es<br />

ging auch um eine weitergehende Thematik<br />

wie die Ausbildungssituation auf dem<br />

<strong>Schönfelderhof</strong> und die Konkurrenz in den<br />

Gesundheits- und Sozialberufen mit dem<br />

Nachbarland Luxemburg.<br />

Wolfram Leibe (zweiter von links) und Bernd Gard (fünfter von links) informieren sich<br />

bei Stefan Marx über den Metallbereich.<br />

Die Gesprächsinhalte in punkto „Arbeit für<br />

psychisch Kranke“ waren äußerst vielfältig.<br />

Günter Mosen hinterfragte, u.a. auch<br />

in seiner Funktion als Vorsitzender der<br />

Bundesarbeits-gemeinschaft der Werkstätten<br />

für Behinderte, die Perspektive der<br />

Agentur für Arbeit für den Eingangs- und<br />

Berufsbildungsbereich der Werkstatt für<br />

Behinderte, wörtlich sagte er: „Nach unseren<br />

Informationen plant die Bundesagentur<br />

für Arbeit bis Ende des Jahres einen<br />

Vorschlag für ein einheitliches Fachkonzept<br />

für den Berufsbildungsbereich der Werkstätten<br />

vorzulegen, auf welche Veränderungen<br />

müssen wir uns einstellen?“<br />

Wolfram Leibe erwähnte, dass ihm hierzu<br />

noch nichts Konkretes bekannt sei und<br />

neue Konzepte seiner Meinung erst einmal<br />

ohnehin die Abstimmung unter allen<br />

Beteiligten erfordere. Man müsse aber<br />

davon ausgehen, dass in Zukunft verstärkt<br />

Clearingprozesse der persönlichen<br />

und beruflichen Perspektivplanung von<br />

psychisch kranken Menschen im Berufsbildungsbereich<br />

abgekoppelt oder als Bestandteil<br />

der WfbM, von größerer Bedeutung<br />

sein werden.<br />

An dieser Stelle wiesen sowohl Bernd Gard<br />

als auch Albert Mandler auf die schon in<br />

die Praxis in nicht unerheblichen Umfang<br />

durchgeführten Maßnahmen hin. Mit einer<br />

Reihe von psychisch beeinträchtigten<br />

Mitarbeitern der WfbM sind Integrationsmaßnahmen<br />

in Form von Praktika,<br />

Außenarbeitsplätzen, Arbeitsstellen auf<br />

dem ersten Arbeitsmarkt mit und ohne<br />

„Budget für Arbeit“ bis hin zu beruflichen<br />

Ausbildungsmaßnahmen in gemeinsamer<br />

Anstrengung bis dato schon des Öfteren<br />

etabliert worden. Hierbei ist wesentlich,<br />

dass die St. Bernhards-Werkstätten<br />

entsprechende Strukturen in Form des<br />

Integrationsmanagements (Bruno Wallenborn)<br />

geschaffen haben, um diesen<br />

Auftrag auch konstruktiv bearbeiten zu<br />

können.<br />

Hedwig Piroth (rechts) erläutert Wolfram<br />

Leibe die Arbeitsabläufe der Wäscherei.<br />

Besuch in der Schreinerei.<br />

26


Der Schönfelder<br />

Alle Beteiligten waren sich darüber einig,<br />

dass man sich gemeinsam der politisch<br />

und gesellschaftlich geforderten Aufgabe<br />

stellt, Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

vermehrt auf den ersten Arbeitsmarkt zu<br />

integrieren.<br />

Ein von Fred Olk in seiner Funktion als<br />

kommissarischer Werkstattleiter eingebrachter<br />

Aspekt sollte nicht unerwähnt<br />

bleiben, denn er wurde umfassend diskutiert.<br />

In Zeiten von wirtschaftlichen Krisen,<br />

in denen auch die Auftragssituation<br />

in den WfbM’s rückläufig ist, ist es trotzdem<br />

wichtig, dass hinsichtlich der Akquise<br />

von Aufträgen die Grundsätze gelten,<br />

ist Arbeit für unsere betreuten Mitarbeiter<br />

geeignet und das Arbeitsangebot breit<br />

genug, um die Beschäftigungswünsche<br />

aller zu erfüllen.<br />

Der Besuch von Wolfram Leibe und Bernd<br />

Gard wurde – wie auf den beigefügten Bildern<br />

zu sehen – mit einem Rundgang in<br />

den St. Bernhards-Werkstätten abgerundet,<br />

wobei auch hier der Austausch mit<br />

den Kolleg/innen und Klient/innen intensiv<br />

fortgeführt wurde.<br />

Georg Justen, 2. Vorsitzender des Werkstattrates<br />

(l.), im Gespräch mit Wolfram Leibe.<br />

Albert Mandler, Leiter GPA/Fachltg. WfbM<br />

Wäscherei<br />

Waschen von Einziehdecken und Kopfkissen,<br />

Mangelarbeiten, Bügelarbeiten, Näharbeiten usw.<br />

Wäscherei<br />

<strong>Schönfelderhof</strong>, 54313 Zemmer<br />

Tel. (0 65 80) 912-232<br />

Fax (0 65 80) 912-218<br />

wfbm.waescherei@bb-schoenfelderhof.de<br />

www.bb-schoenfelderhof.de<br />

ZEMMER. Die Wäscherei ist ein moderner<br />

Dienstleistungsbetrieb innerhalb<br />

der St. Bernhards-Werkstätten.<br />

Die Arbeitsaufträge werden von 23<br />

psychisch erkrankten Mitarbeitern,<br />

drei Teammitarbeiterinnen und einer<br />

Teamleiterin erledigt.<br />

Unser Angebot richtet sich sowohl an Auftraggeber<br />

aus dem Großkundenbereich,<br />

als auch an Privatkunden, denen wir ein<br />

breitgefächertes Leistungsspektrum anbieten<br />

(waschen von Einziehdecken und<br />

Kopfkissen, Mangelarbeiten, Bügelarbeiten,<br />

Näharbeiten, Wäschekennzeichnung<br />

usw.). Wir bieten ein hohes Maß an<br />

Qualität und eine zuverlässige Realisierung<br />

der Aufträge.<br />

Wir arbeiten sozial und wirtschaftsorientiert.<br />

Wir halten ein attraktives,<br />

vielfältiges Arbeitsangebot mit unterschiedlichsten<br />

Anforderungen für unsere<br />

Beschäftigten bereit und fördern soziale<br />

Kontakte durch gemeinschaftliche Veranstaltungen<br />

und arbeitsbegleitende Maßnahmen.<br />

Hedwig Piroth<br />

Wolfram Leibe (Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Agentur für Arbeit, Trier) besucht die Wäscherei.<br />

27


Der Schönfelder<br />

Abszessi macht sich Gedanken<br />

HALLO IHR JUNGEN WILDEN !<br />

IN DER LETZTEN AUSGABE DES „SCHÖNFELDERS“ HABE ICH<br />

DEN BERICHT ÜBER DIE „JUNGEN WILDEN“ GELESEN. MIT<br />

DIESEM BEITRAG MÖCHTE ICH MEINE MEINUNG SAGEN:<br />

WISST IHR ÜBERHAUPT; WAS IHR MIT EUREM KÖRPER UND<br />

EURER SEELE MACHT? MIT ALKOHOL UND DROGEN MACHT IHR<br />

ALLES KAPUTT, UND NICHT NUR EUCH; SONDERN AUCH EURE<br />

UMWELT. DENKT IHR ÜBERHAUPT AN EURE FAMILIEN? ALKO-<br />

HOL UND DROGEN SIND SUCHTMITTEL. MAN VERGISST FÜR<br />

EINE ZEITLANG ALLE SORGEN; DOCH DANACH SIND DIE PRO-<br />

BLEME GRÖSSER ALS JE ZUVOR. AUCH ICH HABE IN MEINER<br />

UMGEBUNG MIT SUCHTKRANKEN ZU TUN. MAN KANN WIRK-<br />

LICH NUR HELFEN, WENN IHR EUCH HELFEN LASSEN WOLLT. ES<br />

MUSS ABER ERST BEI EUCH IM KOPF“KLICK“ MACHEN. ÜBER-<br />

LEGT EINMAL, WAS IHR OHNE DIESE SUCHTMITTEL ALLES<br />

ERREICHEN KÖNNTET. HABT IHR MAL IN EURER UMGEBUNG<br />

BEOBACHTET, WIE DIE LEUTE ÜBER EUCH REDEN? DA HEISST<br />

ES OFT:DER ODER DIE IST SCHON WIEDER BESOFFEN ODER<br />

MIT DROGEN VOLLGEDRÖHNT! IHR WERDET DADURCH NUR<br />

MISSACHTET! WENN SICH LEUTE MIT EUCH UNTERHALTEN,<br />

TUN SIE DAS OFT NUR AUS MITLEID MIT EUCH. WAS IST MIT<br />

EURER ARBEIT, FALLS IHR ÜBERHAUPT EINE HABT? ES KANN<br />

DOCH NICHT ANGEHEN, DASS MAN MIT EINER (ALKOHOL)FAH-<br />

NE ODER DROGEN IM BLUT ZUR ARBEIT KOMMT, NUR UM DEN<br />

TAG BESSER ZU ÜBERSTEHEN! DENN STRESS AN DER ARBEIT<br />

HAT PRAKTISCH JEDER VON UNS OHNE DESHALB GLEICH ZU<br />

ALKOHOL UND DROGEN ZU GREIFEN! WIE MUSS SICH EURE<br />

FAMILIE; EURE ELTERN; EHEFRAUEN UND HAUPTSÄCHLICH<br />

EURE KINDER, FALLS IHR WELCHE HABT, FÜHLEN; WENN IHR<br />

UNTER ALKOHOL UND DROGEN STEHT? DAS KANN DOCH KEIN<br />

NORMALES LEBEN SEIN! VIELLEICHT WERDET IHR SOGAR GE-<br />

WALTTÄTIG ODER AGGRESSIV. IRGENDWANN REICHT ES DANN<br />

EUREN FAMILIEN UND SIE LASSEN EUCH DANN IM STICH – SIE<br />

LASSEN EUCH FALLEN. DANN RUTSCHT IHR IMMER TIEFER IN DEN<br />

SUMPF, UND DA KOMMT IHR NUR SCHLECHT WIEDER RAUS. GE-<br />

WALTTÄTIGKEIT ENTSTEHT SCHNELL, DENN OHNE ARBEIT STEHT<br />

MAN DA MIT DEN PAAR EURO HARZ IV. WENN DANN DIE MIETE<br />

BEZAHLT IST, (FALLS IHR SIE ÜBERHAUPT BEZAHLT), IST KAUM<br />

NOCH GELD DA FÜR DIE SUCHT. DAFÜR BRAUCHT IHR ABER GELD.<br />

OFT GENUG WIRD ALSO GEKLAUT. ODER MAN WIRD HÄUFIG ZUM<br />

SCHLÄGER, WEIL IRGENDJEMAND IRGENDWAS ÜBER EINEN RE-<br />

DET. SO SEHEN KEINE LÖSUNGEN AUS!<br />

NUN KOMME ICH ZU EURER SEELE. MAN WIRD DEPRESSIV, VER-<br />

STEHT DIE WELT NICHT MEHR. NUR WENIGE MÖCHTEN NOCH<br />

WAS MIT EUCH ZU TUN HABEN. VON VIELEN WERDET IHR LINKS<br />

LIEGEN GELASSEN. IHR SUCHT ZWAR DIE SCHULD BEI EURER UM-<br />

WELT, ABER ÜBERLEGT EUCH MAL; WER SCHULD IST? VIELLEICHT<br />

HABT IHR JA SELBER SCHULD, WEIL MIT EUCH EINFACH KEIN<br />

AUSKOMMEN MEHR IST. ZUM SCHLUSS MÖCHTE ICH EUCH EINEN<br />

RAT GEBEN. BEVOR IHR VOR DIE HUNDE GEHT, MACHT EUCH MAL<br />

GEDANKEN ÜBER EUER WEITERES LEBEN. LASST EUCH HELFEN!<br />

SUCHT EUCH EINEN THERAPEUTEN, MIT DEM IHR EURE PROBLEME<br />

BESPRECHEN KÖNNT. HABT DEN MUT ZU EINER THERAPIE, IN DER<br />

EUCH GEHOLFEN WIRD! ODER SUCHT EUCH JEMANDEN, DER ZU-<br />

HÖREN KANN UND EUCH EINFACH REDEN LÄSST! ABER HÖRT AUF,<br />

MIR DEM GANZEN SCHEISS, SONST SEID IHR FRÜHER ODER SPÄ-<br />

TER, EHER FRÜHER, AUF DEM FRIEDHOF! ES KANN DOCH NICHT<br />

SEIN, DASS IHR EUER LEBEN EINFACH SO WEGWERFT!<br />

MIT EINDRINGLICHEN GRÜSSEN<br />

EUER ABSZESSI<br />

Wallfahrt Maria Martental<br />

Pilger aus verschiedenen Einrichtungen der Behindertenhilfe kamen<br />

nach Maria Martental anlässlich der Pilgerfestwoche der sieben<br />

Schmerzen Mariens.<br />

Die Pilger beteiligten sich aktiv mit Hilfe von Instrumenten an der<br />

Gestaltung des offenen Singens (Foto links).<br />

Am Nachmittag waren alle Pilger zu einer Hl. Messe eingeladen,<br />

welche mit frohen Liedern gefeiert wurde (Foto unten).<br />

Franziska Fabry<br />

28


Der Schönfelder<br />

Behinderte Menschen malen<br />

„Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt,<br />

wenn man es teilt“, hat Albert<br />

Schweitzer einmal gesagt. Behinderte<br />

Malerinnen und Maler bringen<br />

uns mit den Bildern dieses Kalenders<br />

nahe, wie individuell und vielseitig<br />

Glück ist. Farbenfroh und mit viel Humor<br />

zeigen ihre Bilder eindrucksvoll<br />

verschiedene Facetten des Glücks.<br />

(Auszug aus dem Vorwort des Kalenders<br />

von Malu Dreyer, Ministerin für Arbeit,<br />

Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen<br />

des Landes Rheinland-Pfalz)<br />

Kalenderblatt „Man muss Schwein haben“<br />

April <strong>2010</strong> aus: Behinderte Menschen malen<br />

<strong>2010</strong> von Andreas Birkel.<br />

Leserbrief<br />

Sehr geehrte Damen und Herrn der Redaktion des Schönfelder,<br />

wie immer lese ich mit sehr grossem Interesse Ihre Zeitschrift; wie ich allerdings zugeben muss - nicht uneigennützig.<br />

So dient der Schönfelder im Rahmen meiner Vorlesungsreihe zum Thema „Der Mann heute - evolutionsgeschichtlich eine Katastrophe“<br />

sozusagen als Dokumentations- und Materialtatbestand zur praktischen Anschauung für meine Studentinnen.<br />

Wie schon mehrmals bei Ihrem Chefredakteur (sic) moniert, zeichnet sich Ihre Zeitschrift als - und das wird von meinen<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen einhellig bestätigt - durch eine durchgängig maskuline Ausprägung aus. Der Name „Der<br />

Schönfelder“ spricht hierbei bereits für sich. Überhaupt sind Ihre textlichen Ausprägungen sowohl in Konnotation als auch im<br />

denotativen Kontext vom sog. starken Geschlechte geprägt.<br />

Und dass dies auf den Einfluss einer ausschliesslich männlichen Einrichtungsleitung zurückzuführen ist - und dies ist meine persönliche<br />

Meinung - gehört sicherlich nicht in den Bereich der Spekulationen. Für geneigte Leserin kann ich an dieser Stelle<br />

meine neueste Publikation zur neuronalen enzephalomyelitischen Atrophie des Medulla spinalis durch verstärkte Testosteronproduktion<br />

empfehlen.<br />

Da ich hiermit den Beweis antrete, dass kognitive Prozesse (z.B. Lernen, Verstehen, Bewusstsein<br />

entwickeln) bei Männern am besten durch einfach strukturierte Bildinformationen funktioniert,<br />

habe ich mir erlaubt, das in Ihrer letzten Ausgabe auf Seite 16 abgedruckte Foto zum Artikel<br />

„…denn sie wissen nicht, was sie tun“ mit einer Sprechblase versehen.<br />

Mit freundlichen Grüssen<br />

Prof. Dr. Emma Zipa-Tionné<br />

29


Der Schönfelder<br />

Der Weg aus dem Heim – aber wie?<br />

Veranstaltungsreihe des Vereins zur Unterstützung Gemeindenaher Psychiatrie<br />

in Rheinland-Pfalz e.V. und des Landesverbandes der Psychiatrieerfahrenen<br />

SCHÖNFELDERHOF. Im März informierten<br />

sich Bewohner der regionalen<br />

Heime für Menschen mit psychischen<br />

Behinderungen, Heimbeiräte, Mitarbeiter<br />

der Einrichtungen und Behörden<br />

auf dem <strong>Schönfelderhof</strong> über die Bandbreite<br />

der möglichen Wohnformen. Organisatorische,<br />

rechtliche und finanzielle<br />

Fragen wurden durch Betroffene<br />

und Fachleute beantwortet.<br />

Der Hausobere des <strong>Schönfelderhof</strong>es<br />

Werner Schmitz begrüßte die Gäste und<br />

beantwortete die Frage „Wege aus dem<br />

Heim – aber wie?“ mit dem Hinweis, am<br />

einfachsten durch eine Türe. Zur Zeit leben<br />

3.500 Menschen in Rheinland-Pfalz<br />

in Heimen und 1.000 Menschen im betreuten<br />

Wohnen. „Für eine Person kann<br />

es schon ein großer Schritt sein, über Al-<br />

Einladung<br />

Der Weg aus dem Heim – aber wie?<br />

Eine Veranstaltung für Bewohnerinnen und Bewohner der regionalen Heime für Menschen mit<br />

psychischen Behinderungen, für Heimbeiräte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen<br />

und Behörden<br />

Dienstag, 16.03.<strong>2010</strong><br />

13.30 Uhr bis 16.30 Uhr<br />

Ba r m he r zi ge Br üde r S c hönfe l de r hof<br />

54313 Zemmer<br />

Peter-Friedhofen-Halle<br />

Liebe Gäste,<br />

in dieser Veranstaltung können Sie sich über die Bandbreite der möglichen Wohnformen informieren, Erfahrungen<br />

austauschen sowie über Hindernisse und Fragen aus der Praxis diskutieren. Sprechen Sie uns an!<br />

Hausoberer<br />

Begrüßung Werner Schmitz<br />

Grußwort Roswitha Beck<br />

Verein zur Unterstützung Gemeindenaher Psychiatrie in Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Fachleitung <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> <strong>Schönfelderhof</strong><br />

Kurze Einführung in das Thema Albert Mandler<br />

Klaus Laupichler<br />

Christina Nedoma<br />

Kerstin Steinfurth<br />

Landesverband der Psychiatrie-Erfahrenen<br />

Open – Space - Cafe für alle interessierte Anwesende<br />

Referat Grundsatzfragen der Eingliederungshilfe im Ministerium<br />

MAin des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen<br />

Geschäftsführer<br />

Verein zur Unterstützung Gemeindenaher Psychiatrie e. V.<br />

Zusammenfassung, Abschlussworte Dr. Richard Auernheimer<br />

Snacks > Erfrischungen > Trommelgruppe GPBZ Hermeskeil<br />

Wir freuen uns auf Sie.<br />

Albert Mandler Franz-Josef Wagner Dr. Richard Auernheimer<br />

Fachleitung 1. Vorsitzender Landesverband Geschäftsführer des Vereins zur<br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> der Psychiatrie-Erfahrenen Unterstützung Gemeindenaher<br />

<strong>Schönfelderhof</strong> Psychiatrie e. V.<br />

Christina Nedoma: „Die Füße sollen einen dahin tragen, wo man hin möchte“.<br />

ternativen zu einer stationären Betreuung<br />

nachzudenken“, betonte Roswitha Beck,<br />

Verein zur Unterstützung Gemeindenaher<br />

Psychiatrie in Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Der Leiter der Gemeindepsychiatrischen<br />

Angebote des<br />

<strong>Schönfelderhof</strong>es Albert Mandler<br />

führte die Anwesenden<br />

mit einem Fallbeispiel in das<br />

Thema „Der Weg aus dem<br />

Heim – aber wie? ein.<br />

Er erzählte die Geschichte<br />

eines Klienten der 1999<br />

den Schritt aus dem Heim<br />

(<strong>Schönfelderhof</strong>) machte:<br />

„Sie kennen ja alle das<br />

Motto „Ich hab noch einen<br />

Koffer in Berlin“. Viele<br />

Menschen finden, dass Berlin<br />

eine tolle Stadt ist und<br />

wollen aus diesem Grunde<br />

immer wieder dahin. Bei<br />

Klaus war es anders. Sein<br />

Motto war: „Ich hab wieder<br />

einen Koffer in Berlin“<br />

und der Grund hierfür war<br />

folgender:<br />

Wir haben das Jahr 1999.<br />

Es ist 19.45 Uhr an einem<br />

Montagabend auf dem<br />

Flugplatz Berlin-Tempelhof.<br />

Aufgeregt steht<br />

Klaus am Transportband<br />

und wartet auf seinen<br />

Koffer. Wie auch etliche<br />

Male zuvor ist - nach einem ruhigen entspannenden<br />

Flug von Luxemburg nach<br />

Berlin, zu dem die netten Stewardessen<br />

noch einiges beigetragen haben, - die<br />

Spannung und Nervosität wieder gestiegen.<br />

Kommt der Koffer auch tatsächlich<br />

an? Wird seine Schwester ihn auch wieder<br />

pünktlich abholen? Fragen, die er<br />

sich nach jedem Flug immer wieder gestellt<br />

hat. Doch heute gehen Klaus andere<br />

Gedanken durch den Kopf. Gedanken, mit<br />

denen er sich in den letzten Jahren – und<br />

zwar hin und wieder – beschäftigt hat. Er<br />

glaubte aber nie daran, dass sie einmal<br />

wahr werden könnten. Ohne ein Rückflugticket<br />

nach Berlin zu fliegen und für<br />

immer in seiner alten Heimat zu bleiben.<br />

Während Klaus noch auf seinen Koffer<br />

wartet, lässt er die letzten Jahre auf dem<br />

<strong>Schönfelderhof</strong> Revue passieren. So kann<br />

er sich noch sehr gut an seinen ersten Flug<br />

nach Berlin erinnern. Schuld daran waren<br />

damals die jungen Sozialarbeiter auf dem<br />

<strong>Schönfelderhof</strong>, die mit ihren neuen Ideen<br />

vieles umgekrempelt haben und dass sie<br />

ihn damals in Köln in das Flugzeug nach<br />

Berlin gesetzt hatten, hatte wohl viel mit<br />

den Begriffen wie „Personenzentrierung,<br />

Bedürfnisorientierung und Selbstbestimmung“<br />

zu tun, wovon sie oft sprachen.<br />

Wie Klaus so jetzt mitten in der betriebsamen<br />

Menschenmenge steht und auf<br />

seinen Koffer wartet, muss er dann daran<br />

denken, wie alles auf dem <strong>Schönfelderhof</strong><br />

angefangen hatte und was so in den letzten<br />

Jahren passiert war.<br />

30


Der Schönfelder<br />

Wie war er eigentlich auf den <strong>Schönfelderhof</strong><br />

gekommen? Zuerst war er 1 ½ Jahre<br />

in den Karl-Bonhoeffer-Heilstätten in Berlin.<br />

Durch eine vergebliche Suche nach<br />

einem angemessenen Heilplatz in seiner<br />

Heimatstadt Berlin kam er im Oktober<br />

1967 nach Saffig. Der damals durchgeführte<br />

Austausch mit anderen Berlinern<br />

war nur ein Zufall. Er hätte auch sonst<br />

wo landen können. So angestrengt Klaus<br />

auch nun nachdenkt, fällt ihm nicht mehr<br />

ein, warum er eigentlich am 29.09.1969<br />

von Saffig nach Zemmer auf den <strong>Schönfelderhof</strong><br />

verlegt wurde. Sehr gut kann er<br />

sich an seinen Einzug erinnern, weil im<br />

das Privileg zugestanden wurde, anstatt<br />

im 4-Bett oder 6-Bettzimmer in einem der<br />

wenigen 3-Bettzimmer zu wohnen. Die<br />

erste Zeit war für ihn gar nicht so leicht.<br />

War er doch als „Großstädter“ in einer<br />

ländlichen Einrichtung mit einem Hofgut<br />

gelandet, wo er zugleich auch im Kälberund<br />

Schweinestall und bei der Feldarbeit<br />

mit anpacken musste, „Arbeitstherapie“<br />

nannten die Betreuer das damals.<br />

Er betrachtete seine zerfurchten Hände<br />

und nickte unbewusst mit dem Kopf.<br />

Wehmütig dachte er an die Zeit in Berlin<br />

zurück, wo er als Kammerjägergehilfe<br />

seines Vaters tätig war. Obwohl er sich<br />

mit der Arbeit schwer tat, war für ihn<br />

das größere Problem – nach seiner Meinung<br />

als – „Gesunder“ mit vielen Kranken<br />

und Behinderten auf engstem Raum zusammenleben<br />

zu müssen. Schmunzelnd<br />

denkt er nun an den großen Speisesaal,<br />

wo er damals mit einhundert Mann dinierte,<br />

wohlgemerkt, wir sprechen vom<br />

Jahr 1969.<br />

So vergingen die Jahre ohne größere Ereignisse<br />

und Klaus hatte sich mit seiner Situation<br />

abgefunden. Lediglich durch einen<br />

Arbeitsunfall in der Landwirtschaft kam<br />

es zu einer Veränderung, die ihm wegen<br />

seines mittlerweile recht stattlichen Körpergewichtes<br />

nicht ganz ungelegen kam.<br />

Auch jetzt steht ihm der Schweiß auf der<br />

Stirn, genauso wie früher auf der Arbeit.<br />

In seinem neuen Arbeitsbereich, einer<br />

Montagegruppe in der Werkstatt für Behinderte,<br />

konnte er sich mit Arbeitsaufträgen<br />

beschäftigen, die körperlich nicht so<br />

anstrengend waren. Wehmut überkommt<br />

ihn, als er an seines letztes verpacktes<br />

Schraubenpäckchen denkt, welches er<br />

zum Abschied überreicht bekam.<br />

Ansonsten ging alles seinen gewohnten<br />

Gang. Auch die konzeptionelle Änderung<br />

des <strong>Schönfelderhof</strong>es im Jahre 1983 zu<br />

einer Vollzeiteinrichtung für psychisch<br />

Kranke beeindruckte ihn nicht, da sich<br />

Roswitha Beck (zweite von links): „Es kann schon ein großer Schritt sein, über Alternativen<br />

zu einer stationären Betreuung nachzudenken“.<br />

doch für ihn dadurch nichts änderte. Oder<br />

doch? Heute ist ihm klar, dass die neuen<br />

Freizeitangebote, Urlaubsmaßnahmen,<br />

Gesprächsgruppen und der Bau einer neuen<br />

Wohnanlage im Jahr 1985 sehr wohl<br />

mit dieser Veränderung zu tun hatte.<br />

Seine Lebensqualität wurde dadurch verbessert.<br />

Ihm fallen jetzt wieder die gemeinsamen<br />

Abende an der italienischen<br />

Adria mit Renzo und der noch recht gut<br />

aussehenden brünetten Barbara ein. Auch<br />

der Umzug vom Dreibettzimmer in ein<br />

Doppelzimmer im neuen Wohndorf sind in<br />

guter Erinnerung. Nicht nur das größere<br />

und modernere, mit einer Nasszelle ausgestattete<br />

Zimmer – früher wurde noch<br />

im Gemeinschaftsbad geduscht – sondern<br />

auch die großzügigen Wohn- und Esszimmer<br />

und die Terrasse hinter dem Haus<br />

gefielen ihm. Dass nun auch Frauen im<br />

Haus wohnten beeindruckte ihn ganz besonders.<br />

Bei diesem Gedanken läuft ihm<br />

eine Träne über die Wange. Der Abschied<br />

von seiner langjährigen Freundin tat doch<br />

sehr weh.<br />

Doch allzu lange sollte er nicht in seiner<br />

Wohngruppe bleiben. Er hat nicht lange<br />

gefackelt, als er gefragt wurde, ob er<br />

nicht in die erste Außenwohngruppe im<br />

Nachbarort Orenhofen einziehen wollte.<br />

Im November 1987 packte er seinen Koffer,<br />

obwohl ein bisschen Angst vor der eigenen<br />

Courage da war. War er doch jetzt<br />

mehr auf sich selbst gestellt. Angesagt<br />

war nun eine gewisse Eigenverantwortlichkeit<br />

für sich selbst zu übernehmen,<br />

dass heißt: einzukaufen, zu kochen, Wäsche<br />

zu waschen, die Lebensmittelkasse<br />

zu verwalten, den Bürgersteig zu fegen,<br />

überhaupt sich seiner neuen Umgebung<br />

– auch mit seinen Nachbarn – zurecht zu<br />

finden.<br />

Ängste – auch unbestimmte – und eine<br />

nagende Ungewissheit, wo der eingeschlagene<br />

Weg hinführen sollte, waren<br />

lange Zeit seine Wegbegleitung. Doch es<br />

war nicht alles eitler Sonnenschein. Hatte<br />

man ihm doch all die Jahre eine Eigenverantwortung<br />

im größeren Umfang vorenthalten<br />

und für ihn Entscheidungen getroffen.<br />

Jetzt musste er Entscheidungen selbst<br />

treffen. Die neue Situation verlangte es,<br />

mit seinen vier Mitbewohnern Kompromisse<br />

einzugehen, was nicht immer leicht<br />

war. Entgegen kam ihm, dass im Juni<br />

1988 eine weitere Außenwohngruppe in<br />

Albert Mandler: „Der Prozess der Wiedereingliederung<br />

von psychisch Kranken in<br />

die Gesellschaft ist dauerhaft und längst<br />

noch nicht zufrieden stellend beantwortet<br />

und auch wir auf dem <strong>Schönfelderhof</strong><br />

wollen weiter daran arbeiten“.<br />

31


Der Schönfelder<br />

Dr. Richard Auernheimer (rechts): „ Ein<br />

Stück Wagnis, aber wir wollen den Schritt<br />

wagen. Wir wollen Mut machen etwas zu<br />

verändern“.<br />

Albert Mandler: „Dr. Auernheimer hat das<br />

Thema auf die Agenda gesetzt und wir der<br />

<strong>Schönfelderhof</strong> arbeiten weiter daran“.<br />

Klaus Laupichler (rechts): „Ich kann immer<br />

noch nicht kochen, aber ich kann<br />

trotzdem draußen leben“.<br />

Christina Nedoma (links): „ Wichtig ist<br />

das jeder selbst entscheiden kann, wo er<br />

leben möchte“.<br />

32<br />

Orenhofen eröffnet wurde und er mit zwei<br />

Bewohnern dort einziehen konnte. Das<br />

Wort „Hassliebe“ beschreibt das Verhältnis<br />

zueinander wohl am besten. Es wurde<br />

sich gestritten, es wurde sich umarmt, es<br />

wurde geweint, es wurde gelacht und ab<br />

und zu wurden die Betreuer verflucht und<br />

dann trank man samstags morgens wieder<br />

gemeinsam therapeutischen Kaffee.<br />

Als Klaus hier auf dem Flughafen daran<br />

denkt, muss er grinsen. Aber gleichzeitig<br />

beschleicht ihn eine Beklommenheit.<br />

- Wie wird es nun in Berlin sein – wo sich<br />

seit der Mauereröffnung so vieles verändert<br />

hatte, er wird alleine in einer<br />

kleinen Wohnung leben und ambulant<br />

betreut werden.<br />

- Wie würde er mit den neuen Betreuern<br />

klar kommen?<br />

- Wie diese Frage, gehen ihm viele andere<br />

Fragen durch den Kopf. Warum hat<br />

er das Vertraute hinter sich gelassen?<br />

- Was wird aus Harry und Andre, seinen<br />

ehemaligen Mitbewohnern?<br />

- Ist es ein endgültiger Abschied?<br />

- Ist es ein Start in ein neues Leben?<br />

Verantwortlich für diesen Start waren<br />

wohl ein paar neue Entwicklungen. Begriffe<br />

wie „Gemeindenahe Psychiatrie“,<br />

„Personenorientierung“ und „Wohnen wo<br />

ich will“ schwirren ihm im Kopf herum.<br />

Hatte er sich doch in den Jahren häufiger<br />

mit dem Gedanken befasst, wieder nach<br />

Berlin zurück zu kehren. Eine Rolle mag<br />

wohl dabei gespielt haben, dass ihm regelmäßige<br />

Besuche in Berlin bei seiner<br />

Schwester ermöglicht wurden.<br />

Klaus wird aus seinen Gedanken gerissen.<br />

Sein Koffer ist da und von weitem sieht er<br />

seine Schwester am Terminal stehen.<br />

Wie gesagt, das war 1999, meine Damen<br />

und Herren, liebe Zuhörer, ich könnte<br />

Ihnen noch einige solcher und ähnlicher<br />

Bespiele schildern, viele sind viel unspektakulärer<br />

sondern beziehen sich auf ganz<br />

normale Alltagssituationen. Ich möchte<br />

hier und heute auch nicht näher darauf<br />

eingehen, was es fachlich alles braucht,<br />

damit sich individuelle Bedürfnisse im eigenen<br />

Lebensumfeld psychisch Kranker<br />

noch einmal realisieren lassen.<br />

Klaus musste sich auch einige ganz lapidare<br />

Kompetenzen wie Kochen und<br />

Einkaufen noch einmal aneignen, aber<br />

unsere grundsätzliche Position – dem<br />

Veranstaltungsthema gegenüber – die<br />

wollte ich mit Hilfe des Lebensbeispiels<br />

von Klaus Ihnen schon vermitteln.<br />

Ich hoffe, das ist mir gelungen und was<br />

damals galt, gilt natürlich auch heute und<br />

in Zukunft. „Wohnen wo ich will und<br />

wie ich will“. Dazu gehört aber dann<br />

auch – und dass muss ich zum Schluss<br />

noch erwähnen -, dass es Menschen gibt,<br />

die aus unterschiedlichen Gründen für<br />

eine Zeit oder auch immer in einem stationären<br />

Angebot leben möchten.<br />

Ich erinnere mich hierbei immer an einen<br />

Bewohner des <strong>Schönfelderhof</strong>es, einen<br />

ehemaligen Lehrer, mit dem wir schon<br />

sehr oft darüber gesprochen haben, aus<br />

dem <strong>Schönfelderhof</strong> auszuziehen aber<br />

der uns immer wieder sagte: „Lasst mich<br />

in Ruhe, ich möchte hier leben. Das ist<br />

der beschützte Lebensraum, den ich will“,<br />

auch das ist Selbstbestimmung, die von<br />

uns in der Form akzeptiert wird. Heute reden<br />

wir nicht mehr mit ihm darüber.<br />

Zum Schluss noch eins. Ich habe bewusst<br />

hier und heute keine strukturellen Informationen<br />

zu unserer ambulanten Entwicklung<br />

oder z. B. wie viele Menschen<br />

werden vom <strong>Schönfelderhof</strong> im Betreuten<br />

Wohnen begleitet, gegeben. Wer dies<br />

wissen will, kann sich gerne an mich oder<br />

meine Kolleginnen und Kollegen wenden.<br />

Bedanken möchte ich mich noch beim<br />

Verein „Gemeindenahe Psychiatrie“ in<br />

Person von Frau Beck und Herrn Dr. Auernheimer,<br />

der das Thema aktuell noch<br />

einmal mit dem Landesverband der Psychiatrieerfahrenen<br />

auf die Agenda gesetzt<br />

hat, denn der Prozess der Wiedereingliederung<br />

von psychisch Kranken in die Gesellschaft<br />

ist dauerhaft und längst noch<br />

nicht zufrieden stellend beantwortet und<br />

auch wir auf dem <strong>Schönfelderhof</strong> wollen<br />

weiter daran arbeiten.<br />

Danach machte Klaus Laupichler - Landesverband<br />

der Psychiatrieerfahrenen – allen<br />

Klienten mit seiner eigenen Geschichte<br />

Mut: „Meine Schublade war schon zu und<br />

jetzt wohne ich in einer kleinen Wohnung<br />

auf der schwäbischen Alp“.<br />

Wie hilfreich für die Entscheidung wo ich<br />

leben möchte das Persönliche Budget und<br />

die Teilhabeplanung ist, verdeutlichte<br />

Christina Nedoma, Referat Grundsatzfragen<br />

der Eingliederungshilfe in Mainz.<br />

Jetzt diskutierten alle über ihre Erfahrungen,<br />

Wünsche, Hindernisse und Fragen<br />

aus der Praxis.<br />

Zum Schluss fasste Dr. Richard Auernheimer<br />

zusammen: „Wir wollen Mut machen.<br />

Mut machen etwas zu verändern und<br />

neue Wege schaffen“.<br />

Musikalisch wurde die Veranstaltung durch<br />

die Trommelgruppe des Gemeindepsychiatrischen<br />

Betreuungszentrum Hermeskeil<br />

begleitet.<br />

Peter Mossem


Der Schönfelder<br />

„Wie im Himmel so auf Erden“ –<br />

Peter Friedhofen Jahr <strong>2010</strong><br />

Auftaktveranstaltung<br />

ZEMMER. Am 10. März fand auf dem<br />

<strong>Schönfelderhof</strong> eine Auftaktveranstaltung<br />

zum Jubiläumsjahr Peter<br />

Friedhofen statt. Eingeladen waren<br />

alle Mitarbeiter.<br />

Der Hausobere Werner Schmitz eröffnete<br />

die Startveranstaltung, indem er in seiner<br />

Ansprache auf das Leben von Peter Friedhofen<br />

einging und die Mitarbeiter über<br />

das Jubiläumsjahr informierte:<br />

• 160. Gründungstag der Kongregation<br />

der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> von Maria-Hilf<br />

• 150. Todestag von Peter Friedhofen<br />

• 25. Jahrestag der Seligsprechung des<br />

Gründers Peter Friedhofen.<br />

Eine Vernissage zum Auftakt<br />

Zwölf Peter Friedhofenbilder (modern,<br />

popart) waren ausgestellt, die Reinhold<br />

Schmitz unter der Anleitung von Rainer<br />

Czech gemalt hat. Czech informierte über<br />

den Künstler, die Idee eine Bildserie von<br />

Peter Friedhofen zu erstellen und den<br />

Schaffensprozess.<br />

Werner Schmitz stellt den Mitarbeitern<br />

das Jubiläumsbuch vor.<br />

„Wir sind Peter Friedhofen“<br />

Dazu wurde ein Bild von Peter Friedhofen<br />

in 150. Einzelstücke geschnitten. Am Ende<br />

der Veranstaltung konnte jeder ein Stück<br />

und ein Blatt (aus dem ersichtlich ist, um<br />

welches Puzzlestück es sich handelt) mitnehmen,<br />

um es dann mit Holzmalstiften<br />

auszumalen. Aus den ausgemalten Einzelteilen<br />

wird dann wieder durch die Ergotherapie<br />

ein Gesamtbild erstellt. Das<br />

Bild wird zum Peter Friedhofen Fest in<br />

Trier mitgenommen und erhält später einen<br />

Platz im Dienstleistungs- und Betreuungszentrum<br />

des <strong>Schönfelderhof</strong>es.<br />

Ein Buch geht auf Reisen<br />

Ein Jubiläumsbuch, indem man mit Bildern,<br />

Gedichten, Zeichnungen oder Fürbitten<br />

deutlich machen kann, wie sich die<br />

Liebe Gottes im Himmel im Handeln der<br />

Menschen auf Erden offenbart und wo<br />

man die Aktivitäten anlässlich des Jubiläumsjahres<br />

eintragen kann, wird in einen<br />

Rundlauf durch alle Bereiche gehen.<br />

Mitarbeiter erstellen aus 150 Einzelteilen<br />

ein Bild von Peter Friedhofen.<br />

Terminvorankündigung:<br />

Peter-Friedhofen-Fest in Trier, Sternwallfahrt<br />

nach Trier mit anschließendem Mitarbeiterfest<br />

Ort: Barm. <strong>Brüder</strong> Trier<br />

Beginn: 23.06.<strong>2010</strong>, 8.00 Uhr<br />

Ende: 23.06.<strong>2010</strong>, 16.00 Uhr<br />

Peter Mossem<br />

Eröffnung der Startveranstaltung durch<br />

den Hausoberen Werner Schmitz.<br />

Zehn Peter Friedhofenbilder (modern und popart) von Reinhold Schmitz.<br />

Die Bilder sind wahre Eyecatcher.<br />

33


Der Schönfelder<br />

St. Bernhards-Kirmes am 22. August <strong>2010</strong><br />

Veranstaltungs-Tipp<br />

Die Schönfelder-Kirmes, ein Erlebnis für die ganze Familie.<br />

Erleben, Wohlfühlen, Geniessen!<br />

In diesem Jahr feiert der <strong>Schönfelderhof</strong> am 22. August in Zemmer<br />

seine traditionelle St. Bernhards-Kirmes. Ein abwechslungsreiches<br />

Programm für jedes Alter wird wieder für einige schöne Stunden<br />

sorgen. Besuchen Sie uns am 22. August <strong>2010</strong>, Beginn 10 Uhr!<br />

Peter Mossem<br />

The winner is... Gewinner des letzten Preisrätsels<br />

Marion Lardy, Bollendorf (GPBZ Bitburg).<br />

Die Redaktion gratuliert Frau Lardy zum Gewinn eines 25e-Gutscheins, der Ihn zum Einkauf im Schönfelder Hofladen einlädt.<br />

34


Der Schönfelder<br />

Bildhauerei<br />

35


Der Schönfelder<br />

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