mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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3 Methoden 3.1 Darstellung der Probanden 3.1.1 Kinder mit Williams-Beuren-Syndrom An dieser Studie nehmen fünf WBS-Kinder teil, deren Altersspanne von 3;2 bis 7;0 reicht. Zum Zeitpunkt der Untersuchung liegt für keines der Kinder eine Aussage über ihr jeweiliges nichtsprachliches kognitives Entwicklungsalter vor. In vier Fällen (AZ, LH, GR, JP) ist die Diagnose einer geistigen Behinderung aufgrund von Beobachtungen durch Fachkräfte gestellt worden, ohne dass ein Intelligenztest durchgeführt wurde. Begründet wird die Nicht- Durchführung eines entsprechenden Tests in allen Fällen damit, dass bis für das Alter 3;6 im Deutschen kein nichtsprachlicher Intelligenztest vorliegt. Der am frühesten durchführbare nichtsprachliche Test ist der K-ABC, der ab 3;6 einsetzbar ist. Allerdings ist die sichere Ermittlung des nichtsprachlichen Entwicklungsalters auch bei diesem Verfahren erst ab 5;0 möglich (vgl. Spreen & Strauss 1997). Da für die vorliegende Studie allein ein matching aufgrund des chronologischen Alters vorgesehen ist, wird im Zuge der Datenerhebung auf die Erhebung eines kognitiven Entwicklungsalters mit Hilfe eines Entwicklungstests wie den Bayley Scales of Infant Development (BSID, Bayley 1993) verzichtet. PK, JP, GR und AZ werden nur bei einer Gelegenheit getroffen (einem Elternverbandstreffen des WBS-Elternverbands, Regionalgruppe Bayern-Süd), weshalb teilweise nur knappe anamnestische Daten über die Kinder erhoben worden sind. Das Elternverbandstreffen findet an einem Wochenende statt, so dass die Termine mit den Kindern an zwei aufeinander folgenden Tagen bzw. an einem Tag vormittags und nachmittags stattfinden. Die Zusammensetzung der WBS-Gruppe ist in Tabelle (4) dargestellt. Im Folgenden werden die in Elterngesprächen erhobenen anamnestischen Daten der einzelnen Kinder zusammengefasst. 85

Tabelle 4: Daten der WBS-Kinder im Überblick AZ LH GR PK JP Geschlecht weiblich weiblich weiblich männlich weiblich CA 17 3;2 3;6 4;11 6;0 7;0 Genanalyse 18 WBS + WBS + WBS + WBS + liegt nicht vor Geist. Beh. + + + + + Erste Wörter 18. LM 19 24. LM 12. LM 30. LM 12. LM 3.1.1.1 AZ (CA 3;2) AZ befindet sich zum Zeitpunkt der Untersuchung in der Einwortphase, die nach den Angaben der Eltern seit 20 Monaten anhält. Das erste Wort trat mit 18 Lebensmonaten auf. Damit zeigt sie eine verlängerte Einwortphase, wie sie für das WBS beschrieben wird (Morris & Mervis 1999). Interessanterweise ist das Auftreten der ersten Wörter bei ihr mit 18 Lebensmonaten im Vergleich zu anderen WBS-Kindern relativ früh, so dass eine Verlangsamung des Spracherwerbs für die Zeit nach dem Erwerb der ersten Wörter angenommen werden kann. Die Aussprache ist schwer verständlich. Vor den ersten Wörtern durchlief AZ Phasen des babblings, die von den Eltern nicht näher beschrieben werden können. Sie ist in der Lage, kurze Konzentrationssituationen zu bewältigen wie z.B. das Angucken von Bilderbüchern. Die Eltern schätzen ihre Konzentrationsspanne auf 5-10 Minuten. Die Spielentwicklung von AZ ist verzögert. Sie spielt gern allein, wobei sie alle paar Minuten das Spiel sprunghaft wechselt. Auch zeigen sich noch keine komplexeren Spielinhalte, sie beschäftigt sich häufig mit Ein- bzw. Ausräumen von Spielen. Die erste Verdachtsdiagnose eines genetischen Syndroms wurde im 22. Lebensmonat gestellt. Die genetische Analyse, mit der die Diagnose WBS bestätigt wurde, erfolgte mit 24 Lebensmonaten. AZ hat keinen der beiden für das WBS typischen Herzfehler. Von den weiteren häufigen Symptomen des Syndroms zeigt sich bei ihr eine leichte Hyperakusis. Außerdem war die Umstellung auf feste Nahrung schwierig. 17 CA = chronologisches Alter 18 Genanalyse = die Diagnose WBS ist durch den FISH-Test (Novelli et al. 1999) genetisch bestätigt worden. 19 LM = Lebensmonat 86

3 Methoden<br />

3.1 Darstellung der Probanden<br />

3.1.1 Kinder mit Williams-Beuren-Syndrom<br />

An dieser Studie nehmen fünf WBS-Kinder teil, deren Altersspanne von 3;2 bis 7;0 reicht.<br />

Zum Zeitpunkt der Untersuchung liegt für keines der Kinder eine Aussage über ihr jeweiliges<br />

nichtsprachliches kognitives Entwicklungsalter vor. In vier Fällen (AZ, LH, GR, JP) ist die<br />

Diagnose einer geistigen Behinderung aufgrund von Beobachtungen durch Fachkräfte gestellt<br />

worden, ohne dass ein Intelligenztest durchgeführt wurde. Begründet wird die Nicht-<br />

Durchführung eines entsprechenden Tests in allen Fällen damit, dass bis für das Alter 3;6 im<br />

Deutschen kein nichtsprachlicher Intelligenztest vorliegt. Der am frühesten durchführbare<br />

nichtsprachliche Test ist der K-ABC, der ab 3;6 einsetzbar ist. Allerdings ist die sichere<br />

Ermittlung des nichtsprachlichen Entwicklungsalters auch bei diesem Verfahren erst ab 5;0<br />

möglich (vgl. Spreen & Strauss 1997).<br />

Da für die vorliegende Studie allein ein matching aufgrund des chronologischen Alters<br />

vorgesehen ist, wird im Zuge der Datenerhebung auf die Erhebung eines kognitiven<br />

Entwicklungsalters mit Hilfe eines Entwicklungstests wie den Bayley Scales of Infant<br />

Development (BSID, Bayley 1993) verzichtet.<br />

PK, JP, GR und AZ werden nur bei einer Gelegenheit getroffen (einem Elternverbandstreffen<br />

des WBS-Elternverbands, Regionalgruppe Bayern-Süd), weshalb teilweise nur knappe<br />

anamnestische Daten über die Kinder erhoben worden sind. Das Elternverbandstreffen findet<br />

an einem Wochenende statt, so dass die Termine mit den Kindern an zwei aufeinander<br />

folgenden Tagen bzw. an einem Tag vormittags und nachmittags stattfinden. Die<br />

Zusammensetzung der WBS-Gruppe ist in Tabelle (4) dargestellt.<br />

Im Folgenden werden die in Elterngesprächen erhobenen anamnestischen Daten der einzelnen<br />

Kinder zusammengefasst.<br />

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