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mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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2.5 Hypothesenbildung<br />

Keine der beiden bisher durchgeführten Studien kommt der Frage, ob WBS-Kinder die<br />

lexikalischen Erwerbsbeschränkungen vor der vermuteten Aufholphase einsetzen können,<br />

entscheidend näher. Masatakas Studie lässt die mögliche Anwendung des taxonomischen<br />

Prinzips in dieser Altersphase vermuten ebenso wie eine gewisse Beachtung des whole object<br />

<strong>constraint</strong>s, während die Probanden von Stevens und Karmiloff-Smith zu alt waren, um eine<br />

Aussage darüber zu erlauben. Die Frage bleibt also bestehen, ob WBS-Kinder in diesem Alter<br />

über die gleichen Erwerbsmechanismen wie andere Kinder verfügen oder ob sie diese erst im<br />

Laufe der weiteren Kindheit erwerben. Die Untersuchung von Stevens und Karmiloff-Smith<br />

lässt die Möglichkeit offen, dass zumindest der <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong> erst ab der<br />

Aufholphase zur Anwendung kommt.<br />

Der Annahme von Markman über die Universalität der <strong>constraint</strong>s folgend (Markman 1992:<br />

86), sollten sie auch bei WBS-Kindern im entsprechenden Entwicklungsalter als Teil ihres<br />

sprachlichen Wissens vorhanden sein. Die Hypothese für den nun folgenden empirischen Teil<br />

ist daher, dass WBS-Kinder im Vorschulalter die <strong>constraint</strong>s in der gleichen Art und Weise<br />

wie chronologisch gematchte ungestörte Kinder anwenden. Unterschiede könnten sich in der<br />

Häufigkeit der Anwendung zeigen, ich nehme jedoch nicht an, dass die Erwerbsprinzipien<br />

fehlen.<br />

In der Experimentkonzeption (siehe Kapitel 3) werden der whole object <strong>constraint</strong> (in<br />

Anlehnung an den Versuchsaufbau von Rothweiler 2001 und damit unabhängig von der<br />

Taxonomie-Annahme) und der <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong> untersucht. Die eigenständige<br />

Untersuchung des whole object <strong>constraint</strong>s ist wichtig, um mögliche Einflüsse der visuellen<br />

Domäne auf das Verhalten im Lexikonerwerb in einem gesonderten Experiment nachweisen<br />

zu können.<br />

Der Versuchsaufbau des <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong>s ist an dem von Markman und Wachtel<br />

(1988) orientiert, wird aber um ein Bild mit einem phonologischen Ablenker erweitert. So soll<br />

der Einfluss der phonologischen Perzeption auf die Etablierung neuer Wortformen untersucht<br />

werden, der von verschiedenen Autoren als ungewöhnlich interpretiert wird.<br />

So wird in der empirischen Untersuchung ein <strong>constraint</strong> untersucht, für den ein Beleg für<br />

seine Verwendung beim WBS besteht (<strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong>) und einer, dessen<br />

Fehlen durch die gleiche Studie belegt wird (whole object <strong>constraint</strong>).<br />

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